
Ausgabe 2/2018 Medieval and Early Modern Material Culture Online Digital Humanities & Materielle Kultur Die vorliegende Ausgabe versammelt Forschungsbeiträge aus den Bereichen Kunstgeschichte, Geschichtswissenschaft, Germanistik, Archäologie, Byzantinistik und Bauforschung, die aus unterschiedlichen Fragestellungen, Projekten und Forschungsinteressen heraus die digitalen Geisteswissenschaften als Methode und Denkansatz für die Erforschung der materiellen Kultur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit fruchtbar machen. Mit Beiträgen von Stefan Eichert, Markus Gneiß, Bernhard Koschicek, Miriam Landkammer, Ingrid Matschinegg, Isabella Nicka, Mihailo St. Popović, Gábor Tarcsay, Georg Vogeler, Andreas Zajic, Katharina Zeppezauer-Wachauer, Vratislav Zervan und Michaela Zorko. www.memo-journal.online 1 MEMO – Medieval and Early Modern Material Culture Online MEMO 2 (2018): Digital Humanities und Materielle Kultur / Digital Humanities and Material Culture. DOI: https://dx.doi.org/10.25536/2523-2932022018. Herausgeber Institut für Realienkunde des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, Universität Salzburg, in Zusammenarbeit mit Medium Aevum Quotidianum – Gesellschaft zur Erforschung der materiellen Kultur des Mittelalters. Verantwortliche Herausgeberinnen und Redaktion Elisabeth Gruber und Gabriele Schichta Kontakt [email protected] Website memo.imareal.sbg.ac.at | memo-journal.online DOI der Ausgabe https://dx.doi.org/10.25536/2523-2932022018 ISSN 2523-2932 Erstveröffentlichung August 2018 Letzte Überprüfung aller Verweise 30.08.2018 Lizenz Sofern nicht anders angegeben CC BY-SA 4.0 Medienlizenzen Medienrechte liegen, sofern nicht anders angegeben, bei den Autoren Empfohlene Zitierweise MEMO – Medieval and Early Modern Material Culture Online 2 (2018): Digital Humanities & Materielle Kultur. Pdf-Format, DOI: 10.25536/2523-2932022018. Inhalt MEMO 2 (2018): Digital Humanities und Materielle Kultur/ Digital Humanities and Material Culture Digital Humanities und die Rückbindung an das Objekt. Ein Interview mit Georg Vogeler Elisabeth Gruber, Gabriele Schichta 1–9 REALonline Enhanced. Die neuen Funktionalitäten und Features der Forschungsbilddatenbank des IMAREAL Ingrid Matschinegg, Isabella Nicka 10–32 Digitising Patterns of Power (DPP) – Fallstudien zur digitalen Auf- nahme, Verwaltung, Analyse und Präsentation archäologischer und historischer Daten Stefan Eichert, Bernhard Koschicek, Mihailo St. Popović 33–57 Nahrhafte mittelalterliche Dichtung: digital und analog. Ein Aufruf zum methodischen Ungehorsam Katharina Zeppezauer-Wachauer 58–75 Auf Messers Klinge – Materielle Kultur im Spiegel illuminierter Urkunden. Ein Forschungsprojekt im virtuellen Raum Markus Gneiß, Andreas Zajic 76–104 Signs and Maps of Power in Medieval Europe: A Case Study on Byzantine Macedonia (13th/14th Centuries) Mihailo St. Popović, Vratislav Zervan 105–121 Bilder, die Räume erschließen. Historische und digitale Erkundung der Wandmalereien in der Göttweigerhof-Kapelle (Krems/Stein) Miriam Landkammer, Gábor Tarcsay, Michaela Zorko 122–150 EDIT RIAL zu MEMO 2 (2018) – Digital Humanities & Materielle Kultur Elisabeth Gruber, Gabriele Schichta Denken Sie bei dem Wort ‚Algorithmus‘ an Seetang, der sich sanft im Takt der Wellen wiegt? Fürchten Sie, dass die ‚Digitalis-ierung‘ bei Ihnen zum Vergif- tungstod führt? Und finden Sie im Übrigen, dass Online-Editionen, Datenban- ken und kollaborative Plattformen wie Wikipedia den Untergang des (wissen- schaftlichen) ‚Abendlandes‘ vorantreiben? Dann gehören Sie wohl eher nicht der in den letzten Jahrzehnten stetig wachsenden Spezies der Digitalen Geis- teswissenschafterinnen und Geisteswissenschafter an. Das, was in jüngerer Zeit unter dem modischen Begriff ‚Digital Humanities‘ firmiert und mittlerweile ein viel praktizierter und zunehmend anerkannter Forschungsansatz in den Geisteswissenschaften geworden ist, wurde am Insti- tut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit (IMAREAL) schon beinahe seit den Gründungstagen in den späten 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts betrieben und gehört somit praktisch zu dessen Kerngeschäft: Die Präsentation und Aufbereitung eigener Forschungsergebnisse mithilfe digitaler Methoden wie auch die Bereitstellung optimierter digitaler Tools für die scientific community waren und sind ein zentrales Anliegen des IMAREAL, ebenso wie der nachhaltige und demokratische – auf allgemeine, kostenfreie Zugänglichkeit ausgerichtete – Umgang mit digitalen Ressourcen. MEMO als jüngstes Kind in der ‚digitalen Familie‘ des IMAREAL ist aus eben dieser For- schungshaltung erwachsen und zudem, um in der familialen Metaphorik zu bleiben, born-digital. Was also lag näher als Ausgabe #2 dem Thema Digital Humanities zu widmen und deren Verschränkung mit den zentralen Frage- stellungen des Instituts hinsichtlich der Erforschung der materiellen Kultur des Mittelalters und der frühen Neuzeit zu beleuchten. Bei der Planung und Einwerbung der Beiträge hatten wir eine inhaltliche Schwerpunktsetzung vor Augen, die vor allem auf die vielfältigen Projekte im breiten Forschungsfeld der Mediävistik verweisen sollte, in denen man sich unterschiedlicher Tools der digitalen Erhebung, Erschließung und Präsentation von Daten bedient und bestrebt ist, wissenschaftliche Fragestellungen mithilfe digitaler Methoden zu bearbeiten. Es gelang uns, zu diesem Thema zahlreiche spannende Beiträge zu einschlägigen Projekten zu gewinnen, und zwar sowohl aus den ‚eigenen Häusern‘ in Krems und Salzburg – dazu zählt der Beitrag von Isabella Nicka und Ingrid Matschinegg zu „REALonline neu“ ebenso wie der Artikel von Katharina Zeppezauer-Wachauer zum digitalen Glossar „di- gEST_ivum“ und der Text von Miriam Landkammer, Michaela Zorko und Gábor Tarcsay zur virtuellen dreidimensionalen Rekonstruktion der Göttweigerhofka- pelle und ihrer Wandmalereien – als auch aus uns nahe stehenden Institutio- E. Gruber, G. Schichta/Zum Geleit der zweiten Ausgabe von MEMO nen, mit denen es in Vergangenheit und Gegenwart vielfältige Verbindungen und Kooperationen gab und gibt – hierzu zählt der Beitrag von Markus Gneiß und Andreas Zajic, die Ergebnisse aus ihrem Projekt zu Illuminierten Urkunden präsentieren sowie die Beiträge von Mihailo St. Popović und dem Team von ‚Digitising Patterns of Power‘ an derÖAW , Stefan Eichert, Bernhard Koschicek und Vratislav Zervan. Darüber hinaus bekamen wir die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Georg Vogeler, Inhaber einer der mittlerweile zwei Professuren für Digital Humanities in Österreich, in dem er unter anderem erörterte, wo- durch die Arbeitsweise digitaler Geisteswissenschafter_innen charakterisiert wird, dass sich deren Probleme und Herausforderungen gar nicht so sehr von jenen in den „konventionellen“ Geisteswissenschaften unterscheiden und dass sowohl digitale als auch analoge Ressourcen und Tools immer nur so gut sind wie jene, die sie nutzen und pflegen. Die zentralen Aussagen des Interviews sind ebenfalls Teil dieser Ausgabe. „Die zweite Ausgabe von MEMO wird ganz im Zeichen der Digital Humanities stehen. Als wir für die Vorankündigung von MEMO#2 diesen Satz formuliert hatten, war uns noch nicht klar, auf welche Dimensionen wir damit explizit und im- plizit hinweisen würden. Es mutet fast ein wenig wie Ironie des Schicksals an – wenn man denn an das Schicksal glauben möchte – dass wir just bei dieser Ausgabe von MEMO gleichsam von der Kehrseite der glänzenden digitalen Medaille eingeholt und beinahe zu Fall gebracht wurden. Durch eine Verket- tung unglücklicher Umstände und sowohl technisch als auch menschlich be- dingter Fehlleistungen kam es an der Universität Salzburg zu massiven Ser- verproblemen, die auch unser online Journal betrafen. Georg Vogeler hat auf die Frage der Nachhaltigkeit von Daten sehr eindrücklich geantwortet. Seine Ausführungen zur Pflege einer Bibliothek beschreiben in etwa das, was auch unserem Server, auf dem MEMO gehostet wird, Mitte Juni 2018 passiert ist: er wurde schlichtweg gelöscht. Die Welt der analogen und somit materiell fassbaren Daten und Ressour- cen, mit denen der Mensch bereits eine Jahrtausende währende Erfahrung hat, gibt uns noch immer ein Gefühl von Sicherheit, Dauerhaftigkeit und Nachhal- tigkeit. Dass dieses Gefühl rationaler Grundlagen entbehrt, kann am Beispiel der Bibliothek von Alexandria und anderer – wohlwollend als auch böswillig – vernachlässigter Ressourcen zugespitzt werden. Ein Umstand, der vielleicht die Illusion der Beständigkeit analoger Daten nähren mag ist, dass (zumindest auf den ersten Blick) schon vergleichsweise wenige oder gar einzelne Indivi- duen eine analoge Bibliothek pflegen und erhalten können, es aber potenziell vieler Mitwirkender bedarf um eine digitale Ressource aufzubauen und zu be- treuen – und die Kommunikationsgefüge entsprechend störanfällig sein kön- nen. Wenn auch, wie im Fall der vielen Köche, die den Brei verderben, die Be- teiligung vieler Akteure von erheblichem Nachteil sein kann, so ist es doch in unserem Fall gerade einer solchen Reihe von Akteuren zu verdanken, dass es MEMO noch gibt und wir nun mit unserer neuen Ausgabe „Digital Humanities & Materielle Kultur“ online gehen können. Wir möchten uns daher ausdrück- lich bei ihnen bedanken: Ingrid Matschinegg (IMAREAL), die am IMAREAL die IT-Infrastruktur betreut, war beinahe Tag und Nacht damit beschäftigt, die Ver- luste so gering wie möglich zu halten; Robert Kubin, der mit der Firma NEXT E. Gruber, G. Schichta/Zum Geleit der zweiten Ausgabe von MEMO (Linz) für die technische Umsetzung von MEMO von der ersten Stunde an ver- antwortlich zeichnet, kam uns nicht
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