Werbeseite Werbeseite DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN Hausmitteilung 4. Juni 2001 Betr.: Titel, Terrorismus, Lager Lamsdorf arf man Allah und seinen Pro- Dpheten abbilden? Die Mehrheit der Muslime sagt Nein: Gott gar nicht, Mohammed nur ohne ausgeprägte Gesichtszüge. Der SPIEGEL nimmt Rücksicht auf diese religiösen Empfin- dungen, das Titel-Motiv, von einem unbekannten persischen Künstler im 16. Jahrhundert gemalt, zeigt den Gott- N. SCHILLER gesandten bei seinem Ritt auf einem Saksuk, Follath, Windfuhr mythischen Pferd gen Himmel nur in Umrissen. Dass der Text kontroverse Diskussionen auslösen wird, ist dagegen unver- meidlich. Titel-Autor Erich Follath, 52, der den Lebensweg des Propheten und die Ent- wicklung des Islam bis heute nachzeichnet, hat als Reporter bereits mehr als 20 isla- misch geprägte Staaten vom Senegal bis Iran und Pakistan bereist. Gemeinsam mit Nahost-Korrespondent Volkhard Windfuhr, 64 – der fließend Arabisch spricht und als Muslim auch schon die Pilgerfahrt zu den heiligen Stätten von Mekka hinter sich hat –, interviewte Follath für den Titel Ägyptens Religionsminister Hamdi Saksuk: „Islam heißt Toleranz“, sagt der, doch den SPIEGEL-Leuten begegneten bei ihren Recher- chen auch ganz andere, höchst intolerante Meinungen. „Den einen Islam gibt es nicht“, so Follaths Fazit, „und selten wurde eine historische Figur so missbraucht und missverstanden wie Mohammed“ (Seite 158). in Jahr arbeitete SPIEGEL-Redakteurin EPetra Bornhöft, 49, Mitte der achtziger Jah- re im Bochumer Büro der „taz“ – fast die gesam- te Zeit teilte sie ihren Schreibtisch mit Corinna Kawaters, heute 48. Was Bornhöft nicht wusste, war, dass Kawaters als mutmaßliche Terroristin im Visier der Polizei war – bis zum 18. Dezem- ber 1987. An jenem Tag stürmten Polizisten die Bochumer „taz“-Dependance auf der Suche nach Kawaters. Die hatte kurz vorher einen D. HOPPE / AGENTUR NETZHAUT D. HOPPE / AGENTUR Tipp bekommen und war geflohen. Beamte Bornhöft nach Polizei-Razzia (1987) durchstöberten Büros und Schreibtische, Born- höft hatte anderntags viel aufzuräumen. Ihre Kollegin war untergetaucht und blieb es für acht Jahre. 1995 gab sie jedoch entnervt auf und stellte sich den Ermittlungsbehörden. In jenem Jahr traf Bornhöft – inzwischen beim SPIEGEL – Kawaters erneut. „Damals wollte sie mit mir über ihre Zeit im Un- tergrund noch nicht sprechen“, sagt Bornhöft, „das konnte sie erst jetzt“ (Seite 46). ie Vertreibung von etwa 14 Millionen Deutschen infolge des Zweiten Weltkriegs Dwar Jahrzehnte ein Tabuthema. Erst jetzt beginnt man in Osteuropa langsam, die ethnischen Säuberungen zu hinterfragen, die allzu häufig eben nicht „geordnet und hu- man“ verliefen, wie es die Siegermächte auf ihrer Potsdamer Konferenz im August 1945 gefordert hatten. SPIEGEL-Redakteur Hans-Ulrich Stoldt, 48, hat mit Überlebenden des polnischen Nachkriegslagers Lamsdorf (Lambinowice) gesprochen, in dem Deut- sche aus der Region Oppeln interniert waren. Ein Kommandant des Lagers, der Frau- en, Kinder und Alte bestialisch gequält haben soll, steht gegenwärtig wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht – der erste derartige Prozess in einem postkom- munistischen Land. „Die Opfer leiden bis heute unter ihren traumatischen Erlebnis- sen“, so Stoldt. „Sie hoffen nun, dass ihr Schicksal ernst genommen wird“ (Seite 52). Im Internet: www.spiegel.de der spiegel 23/2001 3 Werbeseite Werbeseite Werbeseite Werbeseite In diesem Heft Titel Weltmacht Islam ............................................. 158 Heiliger Krieg gegen den satanischen Westen ... 172 Interview mit Ägyptens Religionsminister Die regierende Hamdi Saksuk über islamisches Recht Seite 22 und die Schreckensherrschaft der Taliban ....... 179 Familie Er besucht seine neuen Ost- Kommentar Cousinen in Gera, sie gibt in Rudolf Augstein: Die Ohrfeige .......................... 29 „Bild“ Tipps zur Kindererzie- hung – Kanzler Schröder hat Deutschland die Familie zur Pflege seines Panorama: Stoiber baut Beraterteam auf / politischen Image entdeckt. Bald Biokost bei Aldi? ...................................... 17 Ehefrau Doris hilft kräftig mit. Kanzler: Schröders Wahlkampf mit Die gelernte Journalistin, die der Familie ....................................................... 22 mit Tochter Klara in Hannover Einwanderung: Warten auf das lebt, hat inzwischen sogar ein SPD-Konzept ................................................... 26 Innenminister Otto Schily über OSSENBRINK F. eigenes Arbeitszimmer im Ber- seine Pläne für ein Zuwanderungsgesetz .......... 27 Ehepaar Schröder, Tochter Klara liner Kanzleramt. Hauptstadt: SPD, PDS und Grüne suchen eine Mehrheit ohne Diepgen ............................ 30 Fahnder: Großer Lauschangriff mit kleiner Wirkung ............................................... 34 Landwirtschaft: Zulassung für ersten deutschen Genmais? ........................................ 38 Diepgen im Abseits Seite 30 Kernenergie: Die Reaktorbetreiber wollen Die Haushaltskrise Berlins könnte die Große Versicherungsprämien sparen ........................... 42 Terrorismus: Wie Corinna Kawaters acht Koalition aus CDU und SPD sprengen. Jahre im Untergrund lebte ............................... 46 58 Prozent der Berliner Bürger plädieren für Verbraucherschutz: NRW-Ministerin Neuwahlen, CDU-Bürgermeister Eberhard Bärbel Höhn will Hersteller verdorbener Diepgen hat dramatisch an Ansehen ein- Lebensmittel an den Pranger stellen ................ 50 gebüßt. Hinter seinem Rücken diskutie- Prozesse: Verfahren gegen den Chef eines ren SPD-Landeschef Strieder, PDS und polnischen Nachkriegslagers für Deutsche ....... 52 Grüne über ein Misstrauensvotum gegen ARIS Trendsetter: Wohnen im Plattenbau den Bürgermeister. Koalitionspartner Strieder, Diepgen gilt in Berlins City wieder als schick ................. 58 Serie: Die Gegenwart der Vergangenheit Manfred Görtemaker über den rätselhaften England-Flug des Rudolf Heß ........................ 62 SPIEGEL-Gespräch mit Lord Ralf Dahrendorf Irrflug für den Führer Seite 62 über seine Jugend im Dritten Reich ............... 76 War der Flug von Rudolf Heß nach Schottland nur die Wahnsinnstat eines Psychopathen? Der selbst ernannte Gesellschaft „Sendbote“ war überzeugt, er Szene: Computer als Modeaccessoires / könne mit der Churchill-Oppo- Heilung für die Angst vor dem Arzt? / Die Karriere der Margarine .................................... 85 sition in Friedensverhandlungen Justiz: Warum ein wahrscheinlich eintreten. Noch immer ist un- Unschuldiger acht Jahre lang in einem geklärt, ob der britische Geheim- DER SPIEGEL bayerischen Gefängnis saß ............................... 88 dienst Heß in eine Falle lockte. Heß (1934) Essay: Der US-Schriftsteller T. C. Boyle über die Zerstörung der Natur ......................... 94 Ortstermin: Die CDU debattiert in Berlin-Kreuzberg die Einwanderung ............ 97 Wirtschaft Was wird aus Wim? Seite 104 Trends: Pikante Airbus-Finanzierung / Der Euro verliert an Wert, die Inflation steigt, Bahn blockiert Arcor ...................................... 101 doch Europas Geldpolitiker beschäftigt vor Geld: Boom im Reich der Mitte / allem eine Frage: Was wird aus Wim Entlassungen treiben Bankaktien ................... 103 Währung: Geht EZB-Chef Wim Duisenberg Duisenberg? Der Präsident der Europäischen – oder geht er nicht? ...................................... 104 Zentralbank will nicht, wie angeblich ver- Warum der Euro schwächelt ........................... 106 sprochen, Mitte 2002 zurücktreten – zum Ärger Manager: Porsche-Chef Wendelin der Franzosen, die einen Landsmann auf den Wiedeking über die Angst der Autobauer Top-Posten bringen wollen. Nun wird ein ganz vor feindlichen Übernahmen .......................... 110 neuer Name für die Nachfolge des Nieder- Unternehmen: British Telecom kämpft länders gehandelt: Luxemburgs Premier Jean- ums Überleben................................................. 116 DPA Claude Juncker. Aktionäre: Auf den Hauptversammlungen entlädt sich die Wut der Kleinanleger ............. 120 Autoindustrie: Ein Investmentfonds Duisenberg attackiert VW ................................................. 126 6 Medien Trends: ARD zahlt zu viel für den Boxsport / Bildungs-TV aus England ................................ 129 Fernsehen: Alle loben Arte / Jauch-Quiz stahl „Vera Brühne“ Zuschauer ...................... 130 Vorschau ......................................................... 131 Konzerne: Bertelsmann wird börsenreif getrimmt ......................................................... 132 TV-Entertainment: Die Krise der öffentlich- rechtlichen Unterhaltung ................................ 136 Parteipresse: Die CSU muss für teure „Bayernkurier“-Abonnements zahlen ............ 138 Ausland Panorama: Putin räumt im Kreml auf / Prodi will neue Macht für die EU-Kommission ........ 141 Großbritannien: Wahlkampf im Zeichen Y. NIKAS / SPL / AGENTUR FOCUS NIKAS / SPL AGENTUR (gr.);Y. (kl.) M. WEISS / OSTKREUZ Enzensberger, Embryo auf einer Nadelspitze von Rassenkrawallen ...................................... 144 USA: Der neue Star der Demokraten ............. 146 Jordanien: König Abdullah II. über die Rückschläge beim Friedensprozess in Nahost Enzensberger attackiert Gen-Gurus Seite 216 und seine Hoffnung auf die Europäer ............... 148 Vatikan: Die Hochzeit des Erzbischofs .......... 151 In die Debatte über Embryonen-Forschung mischt sich, kurz vor der ersten Sitzung Frankreich: Gefängnis für Mitterrands des Nationalen Ethikrats, Hans Magnus Enzensberger mit einer heftigen Attacke Vertrauten .....................................................
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