Chronologie Von Wichtigen Themen Und Ereignissen Im Wahljahr 1998

Chronologie Von Wichtigen Themen Und Ereignissen Im Wahljahr 1998

Anhang 1: Chronologie von wichtigen Themen und Ereignissen im Wahljahr 1998 Vorbemerkungen: Die im Folgenden aufgelisteten Daten sollen einen kursorischen Überblick über Ereignisse und Themen des Wahljahres bieten. Auswahlkriterium war die vermutete Relevanz für die Meinungsbildung im Wahljahr. Die Daten sind der Fernseh- und Zeitungsberichterstattung entnommen. Deshalb ist gelegentlich, wenn Zeitungs berichte die Grundlage für die Do­ kumentation sind, das Datum der Berichterstattung genannt. Das genannte Datum ist in einigen Fällen der Tag des Beginns einer Dis­ kussion, die über mehrere Tage oder gar Wochen anhielt. Januar und Februar 1998 - Breite öffentliche Diskussion über die beiden möglichen Kanzlerkandi­ daten der SPD: Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder. - Kritik von Medien und Politikern an der SPD, weil sie sich nicht für einen Kanzlerkandidaten entscheidet. Februar - Diskussion und parlamentarische Abstimmungen über den Lauschangriff. 04. 02. 1998 - Aktuelle Stunde im Deutschen Bundestag zum geplanten Kauf der Preus­ sag-Stahl AG durch das Land Niedersachsen. 05.02. - Massenprotest von Arbeitslosen. - Veröffentlichung neuer, besorgniserregender Arbeitslosenziffern. 107 08.02. - Umfrage Dimap: Union 35%, SPD 41 %, Bündnis 90IBündnisGrüne 11 %, F.D.P. 5%, PDS 4%. 09. 02 - Streit in der Koalition um Beiträge für Pflegeversicherung. F.D.P. will Senkung. Kohls Machtwort dagegen. - Kohl unterstützt die USA im Irak-Konflikt. SPD sekundiert Kohl. 12.02. - Schlagzeile Süddeutsche Zeitung: ,$treit über den Kanzlerkandidaten belastet SPD". 13.02. - ZDF-Politbarometer Monat Februar/Sonntagsfrage: Anstieg der SPD um +1 auf 39%; CDU/CSU 37%; BündnisGrüne 10%, F.D.P. 6%, PDS 4%. Mehrheit der Deutschen (48% gegenüber 40% vom Vormonat) rechnet mit einem Sieg der Opposition. 17.02. - Führende SPD-Politiker sprechen sich dafür aus, die Debatte um den Kanzlerkandidaten zu beenden. - Debatte um Rechtsradikale in der Bundeswehr. 18.02. - Berichte über Spannungen zwischen Kohl und Schäuble um Kanzlerkan­ didatur. - Jürgen Trittin nennt die Diskussion in der SPD über die Person des Kanzlerkandidaten eine ,Teine Inszenierung". 19.02. - Scharfe Kritik in den Kommentaren an der Ankündigung Oskar Lafontai­ nes, bei einem Wahlsieg der SPD würden die Reformen der bislang regie­ renden Koalition gekippt. - Joschka Fischer rät der SPD zur Geschlossenheit im Wahlkampf. 24.02. - Berichte über UNO-Generalsekretär Annans erfolgreichen Vermittlungs­ besuch in Bagdad. 108 26.02. - Ankündigung des SPD-Vorsitzenden Lafontaine, daß der Kanzlerkandidat direkt am Tag nach der Niedersachsen-Wahl bestimmt werde. 01. 03. - Niedersachsen-Wahl. Wahlsieg Schröders. SPD 47,9%; CDU: 35,9%. Schröder gibt sich sehr verhalten: Dies sei ein Signal für das Ende der Ära Kohl; gewonnen habe ein Politikkonzept, das Modernisierung mit sozialer Verantwortung verbinde. - Die Generalsekretäre von CDU, CSU und F.D.P. verlassen aus Protest gegen die Einspielung eines Interviews mit Gerhard Schröder die Bonner Runde des ZDF. - Müntefering verkündet Schröder als Kanzlerkandidaten. - Kanzler Kohl am gleichen Tag in Chartres zur Ehrung des Priesters Franz Stock. 03.03. - Beginn der Debatte um Amerikanisierung: Dies werde der erste Wahl­ kampf, der nicht mehr von Parteien geprägt sein wird. Er werde auf ame­ rikanische Weise entpolitisiert und allein auf den Wettstreit zweier Perso­ nen zugeschnitten sein: Kohl gegen Schröder. (Bannas/Süddeutsche Zei­ tung) - Fortgesetzte Debatte um Kohl. - Das Handelsblatt (Nahrendorf) gebraucht das Wort ,Außensteuerung". Schröder habe sich eine Mehrheit außerhalb der SPD besorgt. Die FAZ (Fuhr): ,'plebiszitärer Triumpf über die Macht- und Entscheidungsansprü• che des SPD-Parteiapparates". 04.03. - Beginn einer Diskussion um den SPD-Entwurf für ein neues Regierungs­ programm. - SPD-Anzeige mit Gerhard Schröder: ,]ch bin bereit". 05.03. - Die These, das Niedersachsen-Ergebnis sei der Wahlkampfstrategie der SPD zu verdanken, taucht in ersten Artikeln auf. Der Rheinische Merkur spricht von einer Erosion der Demokratie und von "Guildo-Hornisierung" der Politik. Parteienforscher Walter weist darauf hin, daß sich Willy Brandt schon vor vier Jahrzehnten den Gesetzen der Mediengesellschaft entsprechend gegen die Funktionärspartei habe durchsetzen können. - Ratschläge an Kohl, ein anderes Verhältnis zu den Medien zu pflegen. 109 - GeisIPerger (DIE ZEIT) empfehlen den fliegenden Wechsel von Kohl zu Schäuble. Ähnlich andere Blätter. - Die SPD setzt bei Bundestags-Abstimmung über das Ergebnis des Ver­ mittlungsausschusses gegenüber der Bundesregierung Nachbesserungen beim Lauschangriff durch. Niederlage der Koalition. 07. /08.03. - Parteitag der BündnisGrünen in Magdeburg. - Schröders Reaktion auf den 5-DM-Beschluß: ,,Das ist unsinnig, das wis- sen die Grünen auch". (heute-journal vom 07.03.) 09.03. - Kommentare stellen fest, daß der Kanzler Journalisten plötzlich pfleglich behandelt. - Müntefering im SPIEGEL: Es gibt kein rot-grünes Projekt. - SPIEGEL-Beitrag von Hajo Schumacher zur Amerikanisierung und Pro- fessionalität des SPD-Wahlkampfes. 10.03. - Die Wirtschaft erwartet 500.000 neue Arbeitsplätze. Helmut Kohl tritt gemeinsam mit den Spitzen von BDA, BDI, DIHT und ZDH in einer Pressekonferenz auf. Gegen Ausstieg aus der Kernenergie und 5-Mark­ Benzinpläne, gegen die Zurücknahme der ,,bescheidenen Reformschritte", gegen Blockade durch die SPD-regierten Länder (Stihl). 13. 03. /14. 03. /15. 03. - Ausführliche Diskussion über Wahlkampfstrategien und CDU­ Kanzlerkandidat. Auch Tyll Necker fordert, Kohl solle seinen Kanzler­ stuhl schon möglichst bald für Wolfgang Schäuble räumen. - Vermutungen, Kohl werde nach der Sachsen-Anhalt-Wahl abgelöst, wenn diese für die CDU ganz schlecht ausgehen sollte. 16.03. - ZDF-Politbarometer: SPD 41% (+ 2), CDU/CSU 36% (-1), BündnisGrüne 9% (-1), F.D.P. 5% (-1), PDS 4%. Kohl wollen noch 28% (zuvor 35%) als Bundeskanzler, Schröder 62% (zuvor 57%). - Forsa auf RTL: SPD 46%, CDU 34%, BündnisGrüne 6%. - Diskussion um Kanzlerkandidatur Kohls. - Weiter Debatte um Rot-Grün und 5-DM-Benzinpreis. - Vermutung (heute, Tagesschau), die Rote-Socken-Kampagne bleibe in der Mottenkiste, dafür Kampagne gegen Rot-Grün. 110 - In der Presse vom Wochenende wird vermerkt, die Union habe ihre Wahl­ kampfstrategie verändert, sie nenne ihre Strategie nun Richtungswahl­ kampf. Sie will die Wahl an den Tankstellen gewinnen. - Johannes Rau kündigt an, vorzeitig als Regierungschef in Düsseldorf zurückzutreten. - Entwurf des SPD-Programms wird verabschiedet. 18.03. - EU-Reformpläne/Agenda 2000. 19.03. - Im ARD-Morgenmagazin Infratest-Blitzumfrage zur Situation der Bünd• nisGrünen nach den Magdeburger Beschlüssen. 83% der Befragten sind der Meinung, die Wahlchancen der BündnisGrünen seien schlechter ge­ worden. 52% meinen, die SPD müsse sich nach einem neuen Koalitions­ partner umsehen. - In Presseberichten eine überwiegend skeptische bis kritische Diskussion des SPD-Wahlprogramms. 20.03. - Kanzler sagt Drückebergern den Kampf an: Wer Arbeit ablehne, bekom­ me weniger Geld (BILD). - Schulz (Die BündnisGrünen) bezeichnet den Beschluß seiner Partei zum Benzinpreis als strategisch unkluge Forderung. - Berichte von und Diskussion über Castor-Tranporte. 21. 03. - Henkel (BDI) lobt das SPD-Programm. Henkel: Es gäbe keine koordi­ nierte Wahlunterstützung der deutschen Wirtschaft für Bundeskanzler Kohl. Es gäbe eine Unterstützung für die richtige Wirtschafts-, Finanz­ und Sozialpolitik - egal wer sie mache. Vorschlag für rasche Umsetzung der Steuerreform, einer Reform der Sozialversicherungssysteme und einer Verschlankung des Staates. 22.03. - Schleswig-holsteinische Kommunalwahlen. Gewinne für SPD und CDU, Verluste für die BündnisGrünen (-3,5%). Der BündnisGrüne Umweltrni­ nister Steenblock nennt das Ergebnis des Magdeburger Parteitages eines der zentralen Ursachen. - Bonn direkt (ZDF) mit Schröder, Hombach, Müntefering zur SPD-Wahl­ strategie. Tenor: Wechselklirna. Hombach: Es wird ein deutscher Wahl­ kampf. 111 - ProSieben Politkompaß (Monatliche Umfrage in Zusammenarbeit mit FOCUS) CDU/CSU mit Kohl 34%, mit Schäuble 38%, SPD 42%. - Saibold, MdB BündnisGrüne: Flugbenzin besteuern. 23.03. - Dimap-Umfrage CDU/CSU 34%, SPD 43%, BündnisGrüne 8%, F.D.P. 5%, PDS4%. 24.03. - Kohl erklärt vor der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die Union müsse den Wahlkampf gegen die Medien führen: ,,Die Presse ist gegen uns". Er wer­ de im Wahlkampf aber keinen Millimeter weichen und freue sich schon auf die langen Gesichter der Chefredakteure, wenn er im Herbst wieder­ um die Wahl gewinnen werde. Disput über Kohl und Schäuble. - Schröder: BündnisGrüne sind Risiko für Machtwechsel. Mit ihren Be­ schlüssen zur Außenpolitik und Benzin- und Kerosinsteuer hätten sich die BündnisGrünen aus der ernsthaften politischen Diskussion in Deutschland zunächst verabschiedet. Thierse: ,,Derzeitige Regierungsunfähigkeit" der BündnisGrünen. - Parteivorstand der BündnisGrünen beschließt, die Verabschiedung des Kurzprogrammes mit dem Titel ,,Reformprojekte" von September auf An­ fang Juni vorzuziehen. - BündnisGrüne-Fraktion gespalten über Nato-Osterweiterung. Im weiteren Verlauf auch darüber heftige Diskussionen. - Immunitätsausschuß des Bundestages hält es für erwiesen, daß Gysi inof­ fizieller Mitarbeiter der Stasi war. 25.03. - Brüssel empfiehlt 11 Staaten für den Euro. 26.03. - Große Mehrheit im Bundestag für die Osterweiterung der Nato. - Die BündnisGrünen und ihre Debatte um 5 DM, Nato und Flugbenzin be- herrschen weite Teile der Berichterstattung. Die Wahlchancen der Bünd• nisGrünen sinken.

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