Stan Laurel & Oliver Hardy

Stan Laurel & Oliver Hardy

Stan Laurel & Oliver Hardy N I A G A G N O R W Ihre besten Filme entstanden in der Zeit von 1927 bis Amerika. Als Karno ihm eine Gehaltserhöhung verwei - 1939, aber dennoch gehören Stan Laurel & Oliver gerte, kehrte Stan nach England zurück und trat dort Hardy noch immer zu den beliebtesten Filmkomikern. als Komiker auf – allerdings war er nicht sehr y Der Erfolg von Laurel & Hardy ist untrennbar mit dem erfolgreich. Aus diesem Grund ging er erneut mit Karno d r a Produzenten Hal Roach verbunden, dessen 1918/19 auf US-Tournee. Star der Truppe und zugleich Stans H & gegründetes Studio auf Komödien spezialisiert war. Zu Zimmergenosse war Charlie Chaplin. Als Chaplin 1913 l e den Komikern, die dort drehten, gehörten Harold Lloyd, einen Filmvertrag unterschrieb, löste sich das Ensem - r u a Charley Chase, Max Davidson und Our Gang (Die klei - ble auf und Stan tourte allein durch die Staaten. Von L nen Strolche). In dem kleinen Studio herrschte eine 1914 bis 1922 tingelte er durch die amerikanischen 72 außergewöhnlich entspannte und familiäre Atmo - Varietés, begleitet von seiner ersten Frau Mae, einer sphäre. Kreativität konnte sich hier frei entfalten. Bevor australischen Tänzerin. Mae ersetzte Stans Nachna - sie als Komiker-Duo berühmt wurden, waren Stan Lau - men Jefferson durch »Laurel«. 1917 stand Stan erst - rel und Oliver Hardy bei Roach schon länger unter Ver - mals vor der Kamera, 1918 drehte er seine ersten trag. Filme für Hal Roach. Seine Solofilme waren allerdings Stan Laurel (1890 –1965) wurde als Arthur Stanley Jef - nicht allzu erfolgreich. ferson in Ulverston, Lancashire, England geboren. Oliver Norvell Hardy (1892 –1957) wurde als Sohn Seine Eltern waren Schauspieler und besaßen zudem eines Rechtsanwaltes und einer Hotelbesitzerin, in Har - ein Theater. Dort verbrachte Stan schon als kleiner lem (Georgia) geboren. Da er die Musik liebte und eine Junge viel Zeit. Er beobachtete die Schauspieler, gute Stimme hatte, trat er bereits als Kind in einer Min - ahmte sie nach und schrieb sich ihre Witze auf. Bereits strel Show auf. In der Schule glänzte Oliver Hardy nicht mit 16 Jahren gab er sein Bühnendebüt. 1910 reiste er gerade, was seine Mutter dazu veranlasste, ihn auf die als Mitglied von Fred Karnos Schauspielertruppe nach Musikschule nach Atlanta zu schicken. Statt den Ge - sangsunterricht zu besuchen, verdiente er sich jedoch Freunden, dass er Schwierigkeiten hatte, seine Fliege lieber Geld als Sänger am Theater. 1910 eröffnete zu binden. Daraufhin ergriff Mabel Normand seine Hardy das erste Kino in Milledgeville, Georgia. Ent - Binde und zog sie auf. Alle lachten und daraufhin zog täuscht von den schauspielerischen Leistungen der McCarey Roachs Fliege auf und jemand anderes lachte, Darsteller, kam er 1913 zu dem Schluss, er könne dem dann Roach die Fliege aufzog. Das griff auf die an - selbst kein schlechterer Schauspieler sein, und zog deren Tische über und wurde zu einem Riesenspaß. Es deshalb in die damals florierende Filmstadt Jackson - lieferte die Basis für etliche Laurel & Hardy-Filme und ville (Florida). Von 1915 bis 1925 wirkte Hardy in Ko - die vor nichts Halt machende Zerstörungswut. Auch mödien anderer Komiker wie Billy West oder Larry der stets wiederkehrende Kampf der Geschlechter geht Semon mit. Wie zuvor Laurel gelangte Hardy 1926 zum auf Leo McCarey zurück, wurde von Laurel & Hardy Filmproduzenten Hal Roach, dessen Studio auf Komö - aber sicher mit Enthusiasmus aufgenommen, da das dien spezialisiert war. Privatleben der beiden von ständig angespannten Be - Die Idee, dass der gemeinsame Auftritt des dünnen ziehungen zu ihren diversen Ehefrauen überschattet Laurel mit dem dicken Hardy einen komischen Kontrast war. ergeben könnte, kam zuerst Leo McCarey, der seit Leo McCarey wurde bei Roach zum Supervisor der 1923 als Gag-Schreiber und Regisseur bei Roach an - Laurel & Hardy-Filme bestimmt und war bis zu seinem gestellt war. McCarey schlug vor, den beiden als Duo Weggang vom Roach-Studio 1929 für alles verantwort - die Hauptrollen in einem Film zu geben. Oliver Hardy er - lich: die Stories, Gags, Mustervorführungen, den kannte das Potential dieser Idee und war begeistert, Schnitt, das Umschneiden, wenn die Previews nicht während Laurel eher reserviert reagierte. Er sah sich ankamen. Auch wenn sein Name nicht in den Credits lieber als Regisseur hinter der Kamera, denn als Komi - stand, trug er doch die Verantwortung. Stan Laurels ker vor ihr, gab den Widerstand aber bald auf. Gemein - Bühnenerfahrung floss ebenfalls in die Filme ein: So sam mit Leo McCarey entwickelte er die Leinwandper - bevorzugte Laurel stets Totalen, die es ihm und Ollie sönlichkeiten von Stan und Ollie: Zwei große Kinder, erlaubten zu improvisieren. Das bedeutete ihm mehr die sich zwar andauernd stritten, deren Freundschaft als eine raffinierte Ausleuchtung, die spontane Be - aber durch nichts zu erschüttern war. Der erste Film, in wegungen behindert hätte. Auch hatte er im Vaude- dem die beiden offiziell als Komikerduo angekündigt ville gelernt, nach einem Gag kurz innezuhalten, um wurden, war THE SECOND HUNDRED YEARS, der am dem Publikum Zeit zum Lachen zu geben. Im Kino 8. Oktober 1927 uraufgeführt wurde. Auf Anhieb er - konnte Ollie mit seinen um Verständnis heischenden oberten Stan und Ollie die Herzen des Kinopublikums. Leidensblicken in die Kamera diese Pausen wunderbar Ihre Kurzfilme waren so beliebt, dass die Zuschauer oft füllen. nur ihretwegen und nicht wegen des Hauptfilms ins Stan war ein ausgesprochener Perfektionist, der von Kino gingen. allen Mitarbeitern stets das Beste forderte. In alle y d r McCarey beschrieb seinen Stil einer modernen Komö - Aspekte des Filmemachens war er leidenschaftlich in - a H die so: »Damals tendierten Komiker dazu, zu viel zu tun. volviert. Charley Rogers, Regisseur vieler Laurel & & l Mit Laurel & Hardy führten wir fast das genaue Gegen - Hardy-Filme, beschrieb die Zusammenarbeit mit Stan e r u teil ein. Wir versuchten, sie so zu inszenieren, dass sie so: »Stan war die Seele hinter dem Regisseur. Er a nichts zeigten, nichts überzogen ausdrückten, und drängte sich nie auf, und dafür hätte es auch keinen L dass das Publikum in Erwartung des Gegenteils lachte, Anlass gegeben, denn wir arbeiteten in vollkommener 73 weil wir ernst blieben.« Dazu gehörte auch die Lang - Harmonie. Wir alle waren Freunde, und das machte viel samkeit der Filme, die dem auf Tempo setzenden klas - aus. Aber wann immer Stan etwas in einer Bespre - sischen Slapstick entgegengesetzt ist, und das natürli - chung oder beim Drehen vorschlug, erwies es sich rich - che Agieren von Stan und Ollie selbst in den verrück - tig. Er wusste instinktiv besser als jeder andere, welche testen Situationen. Dieser Stil ermöglichte dem Duo Gags gebraucht wurden, er war das Gewissen des dann auch den problemlosen Übergang zum Tonfilm, Regisseurs.« zumal sie beide angenehme Stimmen besaßen. Stan war ein Workaholic. Abends gegen fünf, wenn die Ein weiteres charakteristisches Element bei Laurel & Dreharbeiten zu Ende waren, setzte er sich mit seinen Hardy sind die Kettenreaktionen, zu denen Leo Kollegen zusammen, um die Gags für den nächsten McCarey nach Besuch eines Nachtclubs inspiriert Tag auszubrüten. Produzent Hal Roach übte keinen wurde: McCarey war mit Hal Roach, Mabel Normand Druck auf seine Leute aus. Wann immer es ging, und Charley Chase in einem Club und erzählte den wurde chronologisch gedreht. So kam es auch vor, dass das Team während des Drehs eine neue Idee vorher, was sie tun wollten, taten es aber erst, wenn hatte, die den Umbau des Sets verlangte. Dann wurden die Kamera lief. Sie wollten unbedingt den Zauber des die Dreharbeiten für ein paar Tage unterbrochen, bis ersten Mals einfangen. Da sie total aufein ander einge - diese gebaut waren. spielt waren, konnte ein jeder die Reaktion des anderen Einen anschauliche Beschreibung der Atmosphäre antizipieren. beim Dreh lieferte Henry Brandon, der bei BABES IN Bevor ein Film ins Kino kam, wurde er in mindestens TOYLAND (1934) den Bösewicht spielt: »Ich hatte noch drei Previews getestet. Laurel, Hardy, Roach, der Re - nie in meinem Leben mit Komikern gearbeitet. An mei - gisseur und der Cutter hatten Klickzähler dabei, mit nem ersten Drehtag war ich ganz schön nervös. Wir denen sie die Lacher zählten. Im Durchschnitt kamen sollten eine lange Szene drehen, etwa acht Seiten lang. die Kurzfilme auf 50 bis 60 Lacher. Stan und der Cutter Stan hatte viele Freunde, Helfer und Laufburschen. Sie merkten sich die Gags, die nicht so gut ankamen und saßen rum und erzählten Witze. Dann sagten sie: schnitten sie dann um oder nahmen sie raus. Manch - ›Schauen wir uns das Drehbuch an.‹ Sie nahmen das mal wurden auch einzelne Szenen nachgedreht. Mit sehr gut geschriebene Buch und sagten: ›Das schmei - diesen großen Freiheiten war es dann leider mit dem ßen wir raus, und das.‹ Danach wandte sich Stan an Aufkommen des Tonfilms und der Hinwendung zu lan - Ollie und die anderen Schauspieler: ›Du sagst das, und gen Spielfilmen, die teurer waren und wesentlich mehr Henry, du sagst das, dann mach ich das und Ollie das Mitarbeiter involvierten, nach und nach vorbei. Im Lauf und du machst das … Das ging so etwa 10 Minuten. der Jahre kam es auch immer wieder zu Differenzen Anschließend stand Stan auf und sagte: ›Drehen wir!‹ zwischen Hal Roach und Stan Laurel. Laurel versuchte, Dann machte ich den größten Fehler meines Lebens. seinen künstlerischen Einfluss kontinuierlich auszuwei - Ich sagte ›Proben wir es nicht?‹ Und Stan wandte sich ten, stieß aber damit bei Roach auf Grenzen. Zu einem zu mir und sagte ›Willst du alles vermasseln?‹« Das ein - tiefer gehenden Zerwürfnis kam es bei dem Spielfilm zige, was Stan und Ollie probten, waren körperliche BABES IN TOYLAND (1934), dessen von Roach ge - Stunts. Sie probten niemals den Dialog, sie besprachen schriebene Story Stan Laurel stark veränderte. Auf - y d r a H & l e r u a L 74 S T A R B grund des riesigen Erfolgs der Filme wurde die Zusam - vens | D: Stan Laurel, Oliver Hardy, Anita Garvin, Kay menarbeit der beiden aber fortgeführt, bis 1940 der Deslys, Fay Holderness | 22 min | OF | Stan und Ollie endgültige Bruch erfolgte.

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