AZ 3900 Brig Montag, 22. Mai 2006 Auflage: 26 849 Ex. 166. Jahrgang Nr. 119 Fr. 2.— 65. Oberwalliser Tambouren- und Pfeiferfest 26./27./28. Mai 2006 HOHTENN www.walliserbote.ch Redaktion: Tel. 027 922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027 948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027 948 30 40 Nie mehr Challenge League! KOMMENTAR Keine Zweifel Sitten schafft dank einem überzeugenden 3:0-Sieg im Barrage-Rückspiel den Aufstieg zugelassen (wb) Der FC Sitten hat es doch Wenn alles an einem Tag noch gepackt. Auf dem Umweg entschieden wird, nur noch der Barrage zwar, dafür aber Sieg oder Niederlage zählt, umso überzeugender. Die Wal- dann ist der FC Sitten be- liser liessen im Rückspiel gegen sonders stark. Die zehn Xamax nie Zweifel aufkom- Cupsiege sprechen da eine men. deutliche Sprache, bei der Die Leistung fördert auch die Barrage war es nun nicht Zuversicht: Der FC Sitten kehrt anders. dorthin zurück, wo er hin- Im Hinspiel – als es im Hin- gehört. Von seiner Tradition terkopf immer noch eine her, von der Fussballbegeiste- Möglichkeit zur Korrektur rung im ganzen Kanton, von gab – noch etwas seiner spielerischen Substanz, zögerlich, liessen die Sitte- aber auch von seinen wirt- ner im Rückspiel keine schaftlichen Möglichkeiten. Zweifel zu. Bereit, alles zu Christian Constantin und sein geben für das grosse Ziel. Umfeld haben in den letzten Und sie bewiesen: Da ist et- Jahren wieder etwas aufgebaut. was zusammengewachsen, Da ist eine solide Basis vorhan- da stand eine Mannschaft den. auf dem Platz, die als ver- Es ist klar: Das Bestehen in der schworene Einheit auftrat. Super League wird kein Spa- Der Lohn auch für eine ge- ziergang. Aber Sitten hat die wisse Kontinuität, man hat- Möglichkeiten und es hat einen te im Umfeld (sprich: Prä- Präsidenten, der alles unterneh- sident Christian Constan- men wird, damit man eher in tin) mehr Geduld als auch der vorderen, statt in der unte- schon. ren Ranglistenhälfte mitspielen Es braucht auch jetzt kei- kann. Die Hoffnung: CC soll nen Umbruch, sondern nur trotz aller Zuversicht auf dem zwei, drei gezielte Verstär- Boden bleiben. Gebrannte Kin- kungen, das Gros der der fürchten bekanntlich das Mannschaft steht. Feuer. Seiten 16,17 Der Jubel des FC Sitten nach Spielende: Dorthin zurückgekehrt, wo man zweifellos hingehört. Foto Keystone Alban Albrecht Vorlage klar angenommen Bildungsverfassung nimmt Hürde mit 85 Prozent Ja-Stimmen Die Stimmberechtigten haben am Wochenende die neue Bil- dungsverfassung klar angenom- men. Mit 85 Prozent Ja-Anteil fiel das Abstimmungsresultat selten klar aus. Dazu stimmten alle Stände der Verfassungsänderung ohne grosse Differenzen zwischen den städtischen und ländlichen Regionen zu. Das Wallis hiess die Vorlage mit 82,7 Prozent gut. Gegen den Verfassungsartikel war im Vorfeld der Abstimmung kaum Opposition laut geworden. Praktisch alle grossen Parteien und Verbände standen hinter der Vorlage für ein gesamt- schweizerisches harmonisiertes Samstags auf dem Briger SBB-Gelände: Die Qual der Wahl... Foto wb Schulsystem. Kein Ruhmesblatt war die Stimmbeteiligung. Sie lag bei mageren 27 Prozent. Im Wallis Das kam bestens an gingen etwas über 24 Prozent an die Urne. Damit fiel die Volksfest zum Simplontunnel-Jubiläum Stimmbeteiligung fast auf ein B r i g - G l i s. – (wb) Eine Invasion von Gästen aus nah und fern erlebte Brig vergangenen Samstag: Rekordtief. Weniger Stimmbe- Über 30000 Leute nahmen am Volksfest zum 100-Jahr-Jubiläum des Simplontunnels teil. Was vormit- rechtigte gingen in der Ge- tags mit der Öffnung der verschiedensten Ausstellungen auf dem SBB-Areal und der Einweihung der schichte des Bundesstaates erst Skulptur «Verbindungen» von Edelbert W. Bregy begann, fand am Abend mit dem Konzert der italieni- einmal, vor 34 Jahren, zur Ur- Der Schweizer Souverän hat sich klar für einen einheitlichen schen Rockkönigin Gianna Nannini einen fulminanten Abschluss. Seiten 12 und 13 ne. Seite 3 Bildungsraum ausgesprochen. Foto Keystone WALLIS WALLIS SPORT Diskussion um kantonale Einheit Musikfeste in Bellwald und Termen Naters schafft den Ligaerhalt Vertreter aus dem Ober- und Zwei Verbandsmusikfeste Der FC Naters bleibt in der 1. Unterwallis diskutierten in Le standen an diesem Wochenen- Liga. Im Heimspiel gegen das Bouveret über die kantonale de auf dem Programm. Die Spitzenteam UGS machten Einheit. Fazit: Niemand will sechs Musikkorps aus dem die Natischer alles klar und eine Aufteilung in zwei Halb- Goms und Östlich Raron gewannen 4:1. «Die Mission kantone. Beim Thema Regio- spielten in Bellwald auf. Das ist erfüllt und es ist schön, nalismus scheiden sich die Briger Bezirksmusikfest mit dass wir es aus eigener Kraft Geister. Das Oberwallis neun Vereinen organisierte die geschafft haben», betonte Co- wünscht sich mehr Respekt «Saflisch» (Bild) in Termen. Trainer Winne Berkemeier. von der französischsprachigen Nebst Einmarsch und Konzer- Mit drei Freistosstoren war Mehrheit. Die Zweisprachig- ten standen auch die Vetera- Markovic (Bild, rechts) mass- keit soll vermehrt gefördert nenehrungen auf dem Pro- geblich am wichtigen Heim- werden. Seite 7 gramm. Seite 10 sieg beteiligt. Seite 21 AUSLAND Walliser Bote Montag, 22. Mai 2006 2 NOTIERT 97 vermisste Fischer Gazastreifen ist ein Pulverfass gerettet P e k i n g. – (AP) Nach dem verheerenden Taifun Abbas im Machtkampf mit der Hamas um Entspannung bemüht «Chanchu» sind fast 100 vermisste Fischer aus Viet- S c h a r m e l S c h e i c h. – Regierungspartei Hamas ver- nam gerettet worden. Die (AP) Nach einem Anschlag ärgert. 97 Männer wurden am auf seinen Geheimdienstchef Abbas kündigte am Samstag- Samstag von einem chinesi- hat sich der palästinensische abend Gespräche mit der Ha- schen Rettungsschiff lebend Präsident Mahmud Abbas mas-Führung an. «Es gibt eine geborgen, wie die amtliche um Entspannung im Macht- Krise, wir müssen nach einer Nachrichtenagentur Xinhua kampf mit der Hamas be- Lösung suchen», sagte Abbas berichtete. Ausserdem seien müht. Niemand wolle einen auf einer Pressekonferenz in 18 weitere Leichen aus dem Bürgerkrieg, sagte Abbas am Scharm el Scheich. Mitglieder südchinesischen Meer ge- Sonntag am Rande des Welt- der Fatah-Bewegung hatten den zogen worden. «Chanchu» wirtschaftsforums in Ägyp- Präsidenten zuvor aufgefordert, hat auf seinem Weg über ten. «Bürgerkrieg ist die rote die von der Hamas gestellte Re- Südostasien mindestens 88 Linie, die niemand zu über- gierung aufzulösen. Menschen in den Tod geris- schreiten wagt, egal auf wel- Auch der arabische Sender Al sen. Fast 200 Fischer wur- cher Seite sie stehen... Bür- Dschasira wurde in die innerpa- den vermisst. gerkrieg ist verboten», er- lästinensischen Spannungen hi- klärte der Präsident nach ei- neingezogen: Auf zwei Fahr- 44 Bergleute nem Treffen mit der israeli- zeuge des Senders in Ramallah vermisst schen Aussenministerin Zipi wurden am Samstag Brandan- P e k i n g. – Nach einer un- Livni. schläge verübt. Im Zuge des terirdischen Überschwem- Machtkampfes zwischen Fatah mung werden in einer chi- Von Steve Weizman und Hamas ist Al Dschasira von nesischen Kohlegrube min- beiden Seiten der Parteinahme destens 44 Bergleute ver- Das Gespräch Livnis mit Abbas beschuldigt worden. misst. Neun Manager des am Rande des Weltwirtschafts- Bergwerks wurden von den forums in Scharm el Scheich Zivilisten getötet Behörden festgenommen, war die erste israelisch-palästi- Bei einem israelischen Luftan- weil sie versucht haben sol- nensische Begegnung auf hoher Die Stimmung im Gazastreifen ist gefährlich aufgeheizt. Es droht ein Bürgerkrieg. Foto Keystone griff im Gazastreifen wurde der len, das ganze Ausmass des Ebene, seit die radikalislami- Militärchef des Islamischen Unglücks zu verschleiern. sche Hamas im Januar die Par- die Autonomiegebiete. Die hu- Hamas auch einen innerpalästi- Am Sonntag wurde nach Anga- Dschihads, Mohammed Daduh, Das Unglück ereignete sich lamentswahl in den Autono- manitäre Hilfe soll aus Zoll- nensischen Machtkampf ausge- ben von Sicherheitskräften ein getötet. demnach schon am Don- miegebieten gewann. Abbas ge- und Steuergeldern finanziert löst. Dieser droht nach einem Anschlag auf einen weiteren Nach palästinensischen Behör- nerstag. hört der gemässigteren Fatah- werden, die Israel für die Auto- Anschlag auf den palästinensi- Abbas-Vertrauten vereitelt, Ra- denangaben feuerte die Luft- Bewegung an. Im israelischen nomiebehörde eintreibt, seit schen Geheimdienstchef Tarek schid Abu Schbak. An der waffe mehrere Geschosse auf 32 Hochzeitsgäste Rundfunk hiess es, Abbas und dem Wahlsieg der Hamas je- Abu Radschab zu eskalieren. Strasse zwischen Abu Schbaks den Jeep des Dschihad-Führers, getötet Livni wollten einen Kommuni- doch einbehält. Geliefert wer- Sicherheitskräfte von Präsident Wohnhaus und seinem Arbeits- den Israel für Raketenangriffe N e u - D e l h i. – Bei einem kationskanal an der Hamas vor- den sollen Medikamente im Abbas schlossen eine Verwick- platz sei ein 70 Kilogramm auf sein Territorium verant- Verkehrsunfall im Westen In- bei aufbauen. Wert von 50 Millionen Schekel lung der Hamas in den Atten- schwerer Sprengsatz gefunden wortlich macht. In einem dahin- diens sind am Samstag 32 Livni sagte nach dem Gespräch, (7 Millionen Euro), früher über- tatsversuch nicht aus, bei dem worden, verlautete aus Sicher- ter fahrenden Taxi kamen eine Gäste einer Hochzeitsgesell- das palästinensische Volk dürfe wies Israel monatlich 43 Mil- Abu Radschab am Samstag in heitskreisen. Frau, ihr fünfjähriger Sohn so- schaft ums Leben gekom- für die Wahl der Hamas nicht lionen Euro an die Autonomie- seinem Hauptquartier in Gaza Abbas hatte
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