Die Woche im Bundestag Die Woche im Bundestag Beim Diesel endlich zu Lösung kommen. Brinkhaus ist neuer Fraktionsvorsitzender. Am Wochenende hat im Bundeskanzleramt wird sich der Koalitionsausschuss damit ein Treffen der Bundesregierung mit befassen. Vertretern der deutschen Deutschland ist ein sicheres Land. Wir haben Automobilunternehmen stattgefunden, um einen starken Staat und wir wollen, dass er über die Dieselproblematik zu beraten. stark bleibt und weiter gestärkt wird. Wir als Unsere Ziele sind klar: Wir können die Union haben eine Verantwortung, mit Beson- Dieselbesitzer nicht allein lassen. Wir wollen nenheit und der Kraft der Differenzierung zu Fahrverbote in den Innenstädten vermeiden. reagieren – auch und grade in schwierigen Wir stehen zur Automobilindustrie in Zeiten. unserem Land, wollen aber, dass die Die Unionsfraktion im Deutschen Bundestag Automobilhersteller ihren Teil der hat einen neuen Vorsitzenden: Die Abgeord- Verantwortung tragen. Das gilt vor allem für neten wählten Ralph Brinkhaus mit 125 Stim- die Hersteller, denen Abgasmanipulationen men (52,7 Prozent) zu ihrem neuen Vorsit- zur Last zenden. Auf Volker Kauder, den bisherigen gelegt Amtsinhaber, entfielen 112 Stimmen (47,3 werden. Prozent). Dabei Volker Kauder war 13 Jahre sehr erfolg- darf die reich Fraktionsvorsitzender der Union im Frage der Deutschen Bundestag. So lange, wie kein Abgas- anderer vor ihm. Dafür gebührt ihm unser herzlicher Dank. manipulationen nicht mit der Frage von Fahrverboten vermengt werden. Fahrverbote Auch weitere Fraktionsämter wurden für den können auch rechtmäßig zugelassene Rest der Le- Dieselfahrzeuge treffen. Es ist die Summe an gislaturperi- Stickstoffdioxid-Emissionen (NO2) einzelner ode neu ge- PKW, welche die wählt. Dabei Grenzwertüberschreitungen verursachen. wurden aus Das Viel wäre schon gewonnen, wenn die Sicht der Lan- zuständigen Behörden neue desgruppe Luftreinhaltepläne erarbeiten würden. Denn Gitta Conne- in vielen Bereichen ist die Luft besser mann als stell- geworden. Die neuen Daten sind aber noch vertretende nicht in die Luftreinhaltepläne eingeflossen. Fraktionsvor- Die vieldiskutierte Hardware-Nachrüstung ist sitzende, Dr. übrigens auch keine Patentlösung. Viele Mathias Middelberg, Albert Stegemann, Hen- Fahrzeuge sind schlicht nicht nachrüstbar. ning Otte und Elisabeth Motschmann als Vor- Zur Klärung dieser Fragen und zur sitzende ihrer jeweiligen Arbeitsgruppe, so- Erarbeitung eines Lösungskonzepts laufen wie die Obleute Dr. André Berghegger, An- diese Woche viele Gespräche innerhalb der dreas Mattfeldt und Maik Beermann wieder- Bundesregierung und mit der gewählt. Automobilindustrie. Am kommenden Montag Freitag, 28. September 2018 Seite 1 von 4 Auch der Erste Parlamentarische Geschäfts- Herausforderungen gerade im Berufsleben führer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, meistern mussten. Michael Grosse-Brömer, wird auf Vorschlag So wichtig wie die Überwindung der materiel- von Ralph Brinkhaus wieder für dieses Amt len Folgen der vielfachen Misswirtschaft in kandidieren. Damit wird deutlich, dass die der DDR ist für uns in der Union die Aufarbei- Fraktion geschlossen ihre Arbeit fortsetzen tung des Unrechts, das Menschen unter der und für unser Land eine gute und verlässliche SED-Herrschaft erdulden mussten. Mit uns Politik machen wird. wird es auch in den nächsten Jahren kein 28 Jahre in Einheit und Freiheit „Schwamm drüber“ geben. So wie die Union für die dauerhafte Unterstützung etwa der Am 3. Oktober Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen feiern wir 28 steht, so deutlich tritt sie auch für die Belange Jahre Deutsche der Opfer des Unrechts ein, wie sich auch in Einheit. Wir ha- der neuen Initiative unserer Fraktion zur Auf- ben Grund ge- arbeitung des Zwangsadoptionswesens in nug, Stolz auf der DDR zeigt. Angesichts der Tatsache, das seither Er- dass die Herrschaft der SED inzwischen ver- reichte zu sein. harmlost wird, werben wir für eine intensivere Dafür haben Beschäftigung mit der zweiten deutschen Helmut Kohl und Diktatur. Angela Merkel als Bundeskanzler, viele Mi- nisterpräsidenten der Union und viele Kom- Grundgesetzänderung munalpolitiker der CDU in den ostdeutschen Wir wollen die bessere Ausstattung der Ländern sowie vor allem die Bürger gesorgt. Schulen, die Stärkung des sozialen Woh- Der aktuelle Bericht der Bundesregierung nungsbaus und den Ausbau der Verkehrsinf- zum Stand der Deutschen Einheit zeigt, wie rastruktur. Da diese Bereiche Länderaufga- viel die Menschen in Deutschland seit dem ben sind, bedürfen die vorgesehenen Finanz- Mauerfall und dem 3. Oktober 1990 erreicht hilfen des Bundes haben. Dank des solidarischen Zusammen- Grundgesetzänderun- stehens der Deutschen in Ost und West sind gen. Diese sehen vor, viele der Folgen der SED-Diktatur inzwischen dass der Bund künftig überwunden oder abgemildert. Nicht zuletzt Investitionen in die ist ein großer Erfolg, dass die Beschäftigung kommunale Bildungs- nun auch in den neuen Ländern stark zu- infrastruktur bundes- nimmt – inzwischen ist die Arbeitslosigkeit weit fördern darf, d.h. hier auf den Stand von 6,8 Prozent gesun- nicht nur für finanz- ken, nach 18,7 Prozent im Jahr 2005. Mit ei- schwache Kommu- ner großen nationalen Anstrengung wurden nen. Im Bereich des seit 1990 Städte vor dem Zerfall gerettet, sozialen Wohnungs- Umweltprobleme in den Griff bekommen und baus ist für den Bund eine moderne Infrastruktur geschaffen. die Möglichkeit vorgesehen, zweckgebun- Es bleibt aber noch immer viel zu tun. Nun dene Finanzhilfen für gesamtstaatlich be- deutsame Investitionen zu gewähren. Über- muss es darum gehen, mit gezielten Investi- tionen in die Forschungslandschaft, in den dies soll die Möglichkeit zur Finanzierung des Mittelstand und allgemein in die Wettbe- öffentlichen Personennahverkehrs erweitert werbsfähigkeit, die noch bestehenden Unter- werden. Wir brauchen im Bundestag und schiede zwischen West und Ost zu überwin- Bundesrat auch die Stimmen von FDP und den. Wir müssen auch stärker die Leistungen Grünen – dabei stehen uns schwierige Ver- der Menschen in den ostdeutschen Ländern handlungen bevor. würdigen, die nach der Wende gravierende Freitag, 28. September 2018 Seite 2 von 4 Die Woche im Parlament kenkassen sollen zur Entlastung der Bei- tragszahler durch die Festlegung gesetzli- Pflegepersonalstärkungsgesetz (Pflege- cher vorgeschriebener Höchstgrenzen und personal-Stärkungs-Gesetz–PpSG). Wir Abbaumechanismen in Form der Stabilisie- haben in 1. Lesung eine Initiative der Bun- rung oder Senkung der Zusatzbeiträge zu- desregierung zur Stärkung des Pflegeperso- rückgeführt werden. nals beraten. Für den Krankenhausbereich soll künftig jede zusätzliche und jede aufge- Drittes Gesetz zur Änderung des Asylge- stockte Pflegestelle finanziert werden. setzes. Wir haben in 1. Lesung einen Geset- Gleichzeitig sollen künftige Tarifsteigerungen zesentwurf beraten, der künftig Schutzsu- refinanziert und eine separate Pflegeperso- chende zur Mitwirkung in Widerrufs- und nalkostenvergütung eingeführt werden. Ab Rücknahmeverfahren verpflichtet. Bisher be- dem Jahr 2019 steht ein Finanzvolumen von standen diese Pflichten etwa zur Vorlage ei- bis zu 4 Mrd. Euro für den Ausbau des Kran- nes Passes oder Passersatzes sowie die kenhausstrukturfonds bereit, mit dem wich- Duldung einer erkennungsdienstlichen Be- tige Strukturentscheidungen unterstützt wer- handlung nur im ursprünglichen Antragsver- den können. Darüber hinaus sieht der Geset- fahren. Wird diese Mitwirkungspflicht in dem zesentwurf die Ausbildungsfinanzierung von spätestens drei Jahre nach der Flüchtlingsa- Gesundheitsfachberufen in Krankenhäusern nerkennung durchzuführenden Widerrufsver- vor. Im Bereich der Altenpflege ist die Schaf- fahren verletzt, soll das BAMF entweder Ver- fung 13.000 neuer Stellen vorgesehen. Wei- waltungszwang ausüben oder nach Akten- terhin sind Maßnahmen zur besseren Verein- lage entscheiden können. So können Wider- barkeit von Pflege, Beruf und Familie geplant rufs- und Rücknahmeverfahren in Asylsa- sowie eine verbesserte Kommunikation zwi- chen effektiver bearbeitet werden. schen Ärzten und Pflegeheimen. Gesetz zur Beitragsentlastung der Versi- Daten und Fakten cherten in der Gesetzlichen Krankenversi- cherung (GKV-Versichertenentlastungs- Wirtschaftsfaktor Spielebranche. Auf der gesetz – GKV-VEG). Wir haben in 1. Lesung diesjährigen Computerspielemesse „Game- einen Gesetzesentwurf zur paritätischen Fi- scom“ in Köln wurden mit Spitzenzahlen bei nanzierung des bisherigen Zusatzbeitrages Besuchern und Ausstellern neue Rekorde er- in der gesetzlichen Krankenversicherung be- zielt. Über 34 Mio. Deutsche spielen gele- raten. Ab dem 1. Januar 2019 wird der Bei- gentlich oder regelmäßig Computer- und Vi- trag zur deospiele. Ihr Durchschnittsalter steigt stetig Kran- und lag 2018 bei 36,1 Jahren. Der Anteil der kenver- Frauen liegt bei 47 Prozent. Beliebteste siche- Spiele-Plattform ist mittlerweile das Mobilte- rung da- lefon, noch vor dem PC. 18,2 Mio. Personen mit wie- gaben an, ihr Smartphone zum Spielen zu der zu nutzen, 17,3 Mio. nutzten ihren PC. Jeder 3. gleichen Nutzer von digitalen Spielen hat sich bereits Teilen mindestens einmal zum gemeinsamen Spiel von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ge- mit Freunden und Bekannten getroffen. An- zahlt. Dadurch müssen Arbeitnehmer monat- gesichts der breiten Nutzung digitaler Spiele lich bis zu 38 Euro weniger Beiträge zahlen. in der deutschen Gesellschaft ist es folgerich- Kassenreserven werden abgebaut. Der mo- tig, dass der deutsche Markt für Computer- natliche Mindestbeitrag zur Kasse für Klein- und Videospiele