AWEL Amt für Abfall, Wasser Energie und Luft Zustand der Fliessgewässer in den Einzugsgebieten von Furtbach, Jonen und Reppisch Messkampagne 2008 / 2009 AWEL Amt für 2 Abfall, Wasser, Energie und Luft Impressum Herausgeber: AWEL Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft Abteilung Gewässerschutz Weinbergstrasse 17, Postfach 8090 Zürich Autoren: Dr. Barbara Känel Dr. Patrick Steinmann Dr. Jürg Sinniger Dr. Pius Niederhauser Bericht als pdf-File unter www.awel.zh.ch/fg_kenngroessen AWEL Amt für 1 Abfall, Wasser, Energie und Luft Abteilung Gewässerschutz Oberflächengewässerschutz Zürich, November 2010 INHALTSVERZEICHNIS ZUSAMMENFASSUNG ....................................................................................................................... 2 1. EINLEITUNG ................................................................................................................................... 4 2. MESSPROGRAMM UND PARAMETER ......................................................................................... 6 3. RESULTATE UND DISKUSSION ................................................................................................. 10 3.1 Ökomorphologie ..................................................................................................................... 10 3.2 Chemische Untersuchungen .................................................................................................. 13 Ammonium ...................................................................................................................... 13 Nitrat ................................................................................................................................ 14 Nitrit ................................................................................................................................. 16 DOC ................................................................................................................................ 17 Phosphat ......................................................................................................................... 18 Pestizide .......................................................................................................................... 20 Schwermetalle ................................................................................................................. 29 3.3 Wasserführung ....................................................................................................................... 36 3.4 Äusserer Aspekt ..................................................................................................................... 36 3.5 Biologische Untersuchungen .................................................................................................. 42 Kieselalgen ...................................................................................................................... 42 Moose und höhere Wasserpflanzen ................................................................................ 44 Makroinvertebraten ......................................................................................................... 51 Fische .............................................................................................................................. 57 4. SYNTHESE ................................................................................................................................... 60 4.1 Zusammenfassung nach Einzugsgebieten ............................................................................ 60 Furtbach und Seitenbäche 61 Reppisch und Seitenbäche 64 Jonen und Seitenbäche 66 4.2 Vergleich mit früheren Messkampagnen ................................................................................ 68 4.3 Defizite, Handlungsbedarf und Massnahmen ........................................................................ 71 Ökomorphologie .............................................................................................................. 71 Wasserführung ................................................................................................................ 74 Wasserqualität ................................................................................................................. 75 ANHANG ....................................................................................................................................... 80 AWEL Amt für 2 Abfall, Wasser, Energie und Luft ZUSAMMENFASSUNG Ganzheitlicher Gewässerschutz Fliessgewässer können ihre Funktion als natürliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen nur erfüllen, wenn die Anforderungen an den Gewässerraum, die Wasserführung und die Wasserqualität erfüllt sind. Ein ganzheitlicher Ge- wässerschutz erfordert daher eine umfassende Bewertung der Fliessgewäs- ser. Neben der Beurteilung der Wasserqualität sind Kenntnisse über den öko- morphologischen Zustand und die Abflussverhältnisse notwendig. Schliesslich sollen die Fischpopulationen, die tierischen Kleinlebewesen (Makroinvertebra- ten) sowie die Wasserpflanzen und Algen für die Beurteilung herangezogen werden, weil nur ein guter Zustand dieser biologischen Indikatoren Gewissheit geben kann, dass es sich um ökologisch intakte Fliessgewässer handelt. In den Jahren 2004/2005 wurde erstmals für den Kanton Zürich eine umfassen- de Gewässerbewertung in den Einzugsgebieten von Glatt und Greifensee durchgeführt. 2006/2007 folgten die Einzugsgebiete von Sihl, Limmat und Zü- richsee. In den Jahren 2008/2009 wurden die Einzugsgebiete von Furtbach, Jonen und Reppisch untersucht. Die Resultate dieser letzten Messperiode werden im vorliegenden Bericht präsentiert und mit den früheren Kampagnen verglichen. Untersuchungsprogramm An 36 ausgewählten Messstellen im Einzugsgebiet von Furtbach, Jonen und Reppisch wurden neben den „traditionellen“ chemischen und physikalischen Messgrössen die Parameter Pestizide und Schwermetalle sowie Makroinver- tebraten, Kieselalgen, Wasserpflanzen und Äusserer Aspekt untersucht. Die wichtigsten Erkenntnisse Erfüllung Zielvorgabe [%] 08 09 09 06/07 04/05 Die biologischen Indikatoren Kieselalgen, Vege- tation, Makroinvertebraten und Fische zeigen, Sihl Glatt Furt- Rep- Jonen Limmat Greifen- dass der Zustand der Fliessgewässer im Ein- bach pisch Zürichsee see zugsgebiet des Furtbachs am schlechtesten ist, Ökomorphologie 40 35 54 59 39 gefolgt vom Einzugsgebiet Glatt/Greifensee. Der hohe Anteil an Siedlungen und die intensive Abflussverhältnisse 75 83 100 89 93 landwirtschaftliche Produktion insbesondere im Ammonium 100 100 100 95 93 Einzugsgebiet des Furtbachs, wo Gemüsean- Nitrit 93 100 100 90 95 Nitrat 36 92 90 87 58 bau betrieben wird, dürften für den deutlich Phosphat 64 70 75 63 74 schlechteren Zustand in diesen beiden Ein- DOC 71 25 100 50 83 zugsgebieten mitverantwortlich sein. Die ökolo- Herbizide 55 83 75 98 95 gische Funktionsfähigkeit ist aber auch in den Wasserqualität Insektizide 36 50 75 85 61 weniger dicht besiedelten Einzugsgebieten der Pestizide Anf. GSchV 9 8 25 76 56 Reppisch, Jonen sowie Sihl/Limmat/Zürichsee Kupfer 31 100 100 74 30 weit vom Zielzustand entfernt. Die Ursachen für Zink 19 92 100 74 28 Blei 88 100 100 100 86 den ungenügenden Zustand sind vielfältig. In Cadmium 94 100 100 100 93 allen Einzugsgebieten gibt es sehr viele struktu- Quecksilber 100 100 100 100 98 Sediment rell stark verarmte Gewässerabschnitte, welche Nickel 100 100 80 100 98 Chrom 100 100 100 100 100 Organismen mit hohen Ansprüchen an den Le- Kieselalgen 70 94 93 97 85 bensraum keine geeigneten Lebensbedingun- Verkrautung 82 96 95 94 74 gen bieten. Andererseits treten verbreitet stoffli- Vegetation 38 68 54 60 48 che Belastungen durch Schwermetalle und ins- Makroinvertebraten 7 100 80 46 17 Biologie Fische 17 80 57 80 33 besondere Insektizide auf, die eine Gefährdung der Wasserorganismen nicht ausschliessen. ZusammenfassungnachKenngrössenfürdie Ungenügende Restwassermengen und starke EinzugsgebieteFurtbach,Jonen,ReppischimVergleich Abflussschwankungen beeinträchtigen die Or- ganismen in einigen Gewässern zusätzlich. mitdenEinzugsgebietenSihl/Limmat/Zürichseesowie Glatt/Greifensee.BeieinerZielerfüllungunter90%sind dieWerteinRotdargestellt. AWEL Amt für 3 Abfall, Wasser, Energie und Luft Handlungsbedarf und Massnahmen Im Furtbach unterhalb von Adlikon und in der Reppisch oberhalb von Bir- mensdorf sind nur noch kurze Gewässerstrecken vorhanden, die einen unge- nügenden ökomorphologischen Zustand aufweisen und/oder wo die Randbe- dingungen eine grosszügige Revitalisierung erlauben. Diese Abschnitte sollten in den nächsten Jahren revitalisiert werden. Zudem sollten zukünftig vermehrt auch die Seitenbäche in ungenügendem Zustand und mit fehlender Vernet- zung zum Hauptgewässer revitalisiert werden. Während die Reppisch und der Furtbach zwischen Adlikon und der Kantonsgrenze in Würenlos vom Kanton Zürich unterhalten werden, der in den letzten Jahren umfangreiche Revitalisie- rungen an beiden Gewässern durchgeführt hat, sind die Gemeinden für den Oberlauf des Furtbachs und die Seitenbäche zuständig. Revitalisierungen an diesen Gewässern können deshalb nur von den Gemeinden initiiert und durchgeführt werden. Im Einzugsgebiet der Jonen, wo bisher nur vereinzelt Aufwertungsmassnahmen stattfanden, konnten mit Landumlegungen am Ho- fibach günstige Voraussetzungen für zukünftige Revitalisierungen geschaffen werden. Auf kantonaler Ebene konnte der minimale Raumbedarf zur Gewähr- leistung des Hochwasserschutzes und zur Erhaltung der Fliessgewässer als Lebensraum im kantonalen Richtplan verankert
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