2 Die Hygienelehrstühle Und Ihre Inhaber – Eine Übersicht

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www.ssoar.info Institutionalisierte Hygiene in Deutschland unter den Bedingungen des Krieges 1914-1918: Personen, Problemstellungen, Ideologien Winter, Marc C. Veröffentlichungsversion / Published Version Dissertation / phd thesis Zur Verfügung gestellt in Kooperation mit / provided in cooperation with: Centaurus-Verlag Empfohlene Zitierung / Suggested Citation: Winter, M. C. (2013). Institutionalisierte Hygiene in Deutschland unter den Bedingungen des Krieges 1914-1918: Personen, Problemstellungen, Ideologien. (Neuere Medizin- und Wissenschaftsgeschichte : Quellen und Studien, 35). Freiburg im Breisgau: Centaurus-Verl.. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-361122 Nutzungsbedingungen: Terms of use: Dieser Text wird unter einer Deposit-Lizenz (Keine This document is made available under Deposit Licence (No Weiterverbreitung - keine Bearbeitung) zur Verfügung gestellt. Redistribution - no modifications). 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Sie dürfen dieses Dokument document in public, to perform, distribute or otherwise use the nicht in irgendeiner Weise abändern, noch dürfen Sie document in public. dieses Dokument für öffentliche oder kommerzielle Zwecke By using this particular document, you accept the above-stated vervielfältigen, öffentlich ausstellen, aufführen, vertreiben oder conditions of use. anderweitig nutzen. Mit der Verwendung dieses Dokuments erkennen Sie die Nutzungsbedingungen an. Marc C. Winter Institutionalisierte Hygiene in Deutschland unter den Bedingungen des Krieges 1914-1918 Neuere Medizin- und Wissenschaftsgeschichte. Quellen und Studien herausgegeben von Prof. Dr. Wolfgang U. Eckart Band 35 Marc C. Winter Institutionalisierte Hygiene in Deutschland unter den Bedingungen des Krieges 1914-1918 Personen, Problemstellungen, Ideologien Über den Autor: Marc C. Winter ist Assistenzarzt an der Radiologischen Universitätsklinik Heidel- berg, Abteilung Nuklearmedizin. Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. ISBN 978-3-86226-243-4 ISSN 0949-2739 Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Über- setzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages re- produziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. © Centaurus Verlag & Media KG, Freiburg 2013 www.centaurus-verlag.de Umschlaggestaltung: Jasmin Morgenthaler, Visuelle Kommunikation Umschlagabbildung: Satz: Vorlage des Autors Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis 8 Tabellenverzeichnis 9 Einleitung 11 1 Die universitäre Hygiene – eine Bestandsaufnahme 15 1.1 Entstehung, Institutionalisierung und Etablierung . 15 1.2 Die Hygienelehrstühle und ihre Inhaber – eine Übersicht . 20 1.3 Die Protagonisten der Hygiene – Biographien . 26 1.3.1 Emil von Behring . 26 1.3.2 Paul Ehrlich . 28 1.3.3 August Gärtner . 30 1.3.4 Alfred Grotjahn . 31 1.3.5 Max von Gruber . 33 1.3.6 Hermann Kossel . 34 1.3.7 Walther Kruse . 35 1.3.8 Karl Bernhard Lehmann . 37 1.3.9 Fred Neufeld . 38 1.3.10 Max Rubner . 39 1.3.11 August von Wassermann . 41 2 Die Hygiene – ein multidisziplinärer Ansatz im Lichte des Krie- ges 43 2.1 Der Erste Weltkrieg – Hygiene aus militärstrategischer und wissenschaftlicher Perspektive . 43 2.2 Desinfektion . 46 2.2.1 Einführung . 46 2.2.2 Die Händedesinfektion . 48 2.3 Infektiologie . 51 6 Inhaltsverzeichnis 2.3.1 Tuberkulose . 51 2.3.2 Typhus . 60 2.3.3 Ruhr . 68 2.3.4 Tetanus . 74 2.3.5 Fleckfieber . 76 2.3.6 Spanische Grippe . 82 2.4 Feldhygiene . 86 2.4.1 Das Wasser aus wissenschaftlicher und militärhygie- nischer Sicht . 86 2.4.2 Die Ernährung des Feldheeres . 91 2.4.3 Die Hygiene der militärischen Unterkünfte . 94 2.4.4 Sexualhygiene . 98 2.5 Sozialhygiene . 105 2.5.1 Unabhängigkeitsbestrebungen einer Disziplin . 105 3 Rassenhygiene 109 3.1 Eugenik bzw. Rassenhygiene im historischen Kontext . 109 3.2 Der eugenisch-rassenhygienische Gedanke bei Ploetz und Schallmayer . 112 3.3 Rassenhygiene – Popularisierung und Institutionalisierung 116 3.4 Die Entwicklung des rassenhygienischen Gedankengutes im Verlauf des Ersten Weltkrieges . 120 3.4.1 Fazit und Ausblick . 127 4 Nahrungshygiene 129 4.1 Einführung in die Thematik . 129 4.2 Die Ernährungsfrage in den ersten Kriegsjahren und die Hal- tung der deutschen Ärzteschaft . 129 4.3 Nahrungshygiene – ein Definitionsversuch . 135 4.4 Die Volksernährung als Forschungsschwerpunkt . 136 4.4.1 Die „Hungerblockade“ . 142 4.5 Fazit . 145 5 Die Hygieniker und der Krieg – politische Positionen 147 Inhaltsverzeichnis 7 5.1 Die politische Klassifikation der Hygieniker . 147 5.2 „Krieg der Gelehrten“ und „Kampf um die Wahrheit“ 1914 . 147 5.3 Max Rubner und die politische Dimension der Nahrungsmit- telversorgung 1914 bis 1919 – Überzeugungen, Propaganda und Metaphorik . 151 5.4 Max von Gruber – vom Hygieniker zum Politiker . 154 5.4.1 Max von Gruber und der „Krieg der Gelehrten“ 1914 155 5.4.2 Völkische Außenpolitik: „Siegfrieden“ vs. „Versöh- nungsfrieden“ 1915–1918 . 156 5.4.3 Der Versailler Vertrag als „Vernichtungsfriede“ 1920 161 Resümee 163 Literaturverzeichnis 167 Anhang 209 Tabellen . 209 Abbildungen . 214 Dokumente . 221 Abbildungsverzeichnis 1 Tuberkulosetodesfälle 1912–1918 . 55 2 Krankenzugang in die Lazarette an Typhus beim Deutschen Feld- heer . 67 3 Krankenzugang in die Lazarette an Ruhr beim Deutschen Feldheer 73 4 Krankenzugang in die Lazarette an Fleckfieber . 81 5 Versorgung der deutschen Bevölkerung mit Nahrungsmitteln . 140 6 Plakat des Kriegsausschußes für Oele und Fette . 215 7 An die Kulturwelt! I . 216 8 An die Kulturwelt! II . 217 9 An die Kulturwelt! III . 218 10 An die Kulturwelt! IV . 219 11 Erklärung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches . 220 Tabellenverzeichnis 1 Tuberkulosemortalität in Preussen bis 1913 . 53 2 Tuberkulosemortalität im Deutschen Reich 1912–1918 . 55 3 Tuberkulosemortalität im Deutschen Heer von 1908–1918 . 57 4 Typhuserkrankungen und -todesfälle im Heer 1914–1918 . 64 5 Nahrungshygienische Publikationen in den Kriegsjahren . 133 6 Opfer der englischen Blockade 1915–1918 . 143 7 Verschiedene Klassifikationen der Ruhrerreger . 209 8 Verhältnis der Verluste durch Waffen zu Verluste durch Krank- heiten . 210 9 Gesamtverbrauch an Nahrungsmitteln. Durchschnitt 1912/13 . 211 10 Durchschnittlicher täglicher Nahrungsverbrauch 1912/13 . 212 11 Schädigung des Nationalvermögens durch die Blockade . 213 Einleitung „Die Hygiene ist für sich betrachtet teils praktische Philosophie, teils Wissenschaft; in ihrer Ausübung aber ist sie Kunst.“1 Die Ableitung des Begriffes Hygiene aus dem griechischen Hygieia (<UgieÐa) impliziert retrospektiv, dass Hygiene seit dem zweiten Jahrtausend vor Christus auf dem Hintergrund differenzierender Zivilisationssprünge eine das Bewusstsein wie den Alltag der Menschen beeinflussendes Faktum darstellte. Erst die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzende Verwissenschaftlichung der Hygiene bedeutete einen Quantensprung hin- sichtlich praktischer Anwendung und Vertiefung hygienischer Erkenntnisse. Max von Pettenkofer (1818–1902), Louis Pasteur (1822–1895) und Robert Koch (1843–1910) stellten die Hygiene auf ein streng wissenschaftliches Fundament. Begleitet und befruchtet wurde diese Entwicklung von nam- haften Hygienikern wie den Nobelpreisträgern Paul Ehrlich (1854–1915) und Emil von Behring (1854–1917) und gipfelte letztlich in der erfolgreichen Bekämpfung zahlreicher Infektionskrankheiten. Der Erste Weltkrieg 1914/18 offenbarte eine neue Dimension des Krie- ges: gewaltige territoriale Ausdehnung, eine neue Art der Kriegsführung verbunden mit einem zu betreuenden Heer in Millionenstärke. Die Auswir- kungen des Krieges auf die Zivilbevölkerung, aber auch ihre unmittelbare Einbindung in militärische Auseinandersetzungen waren zugleich Heraus- forderung und erste große Bewährungs- bzw. Belastungsprobe für die noch vergleichsweise junge Wissenschaft. Mit national-patriotischer Verve und entsprechend kreativem Engage- ment stellten sich die bedeutendsten Hygieniker in den Dienst des Vater- landes. Außer den Schwerpunktthemen der Infektionskrankheiten rück- 1 Im Orginal stammt dieses Zitat von Eduard Reich, hier zitiert nach: Bürgers, Theodor J.: Die Bedeutung wissenschaftlicher und angewandter Hygiene für Familie, Volkswirtschaft und Staat. (= Königsberger Universitätsreden, 12) Königsberg Pr. 1932, S. 9. 12 Einleitung ten kriegs- und situationsbedingt und in gewisser Weise auch dem „Main- stream“ folgend weitere Bereiche der Hygiene in den Fokus wissenschaftli-

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