Laufkäfer Und Heuschrecken Osttirols Und Des Nationalparks Hohe Tauern: Aus Der Sammlung Dr

Laufkäfer Und Heuschrecken Osttirols Und Des Nationalparks Hohe Tauern: Aus Der Sammlung Dr

Laufkäfer und Heuschrecken Osttirols und des Nationalparks Hohe Tauern: aus der Sammlung Dr. Alois Kofler (Lienz) Endbericht Auftraggeber: Tiroler Nationalparkfonds Hohe Tauern Kirchplatz 2 Matrei i. O., A-9971 Auftragnehmer: Tiroler Landesmuseen Betriebsgesellschaft mbH. Museumstraße 15 Innsbruck, A-6020 Fachbearbeitung: Mag. Andreas Eckelt Naturwissenschaftliche Sammlungen Tiroler Landesmuseen Betriebsgesellschaft mbH. Feldstraße 11a Innsbruck, A-6020 Titelbild: Drypta dentata (Coleoptera, Carabidae), das Foto wurde dankenswerterweise von Ortwin Bleich, Deutsch- land., zu Verfügung gestellt (www.eurocarbidae.de). Inhalt Allgemeiner Teil 1. Dr. Alois Kofler.............................................................................. 3 Teil 1. Laufkäfer (Carabidae) 2. Artenvielfalt................................................................................... 4 3. Entwicklung und Lebensweisen der Laufkäfer.............. 4 4. Endemismus........................................................................................ 6 5. Lebensräume aus Sicht der Laufkäfer................................. 8 6. Naturschutzfachlich bedeutsame Arten.......................... 10 7. Steckbriefe zu den Arten............................................................ 11 8. Literatur............................................................................................ 294 Teil 2. Heuschrecken (Orthoptera) 9. Artenliste & Gefährdungseinstufung................................ 296 10. Verbreitungskarten....................................................................302 11. Literatur..........................................................................................320 1 Dr. Alois Kofler Inhalt Hofrat Direktor i. R. Mag. Rer. Nat. Dr. phil. Alois Kofler - Lokalfaunist und Naturhisto- Allgemeiner Teil riker des klassischen Formats. 1. Dr. Alois Kofler.............................................................................. Das Licht der Welt erblickte Alois Kofler am 10. Ok- vielen In- und Ausländischen Spezialisten in einem tober 1932 im Osttiroler Pustertal auf einem Berg- bemerkenswert großen Netzwerk, welches über die bauernhof am Heinfelserberg (Sillian), wo er auch Jahre hinweg stätig ausgebaut wurde. Einige Teile der die Volksschule absolvierte. Seine Gymnasialzeit ver- Sammlungsbestände von Alois Kofler befinden sich Teil 1. Laufkäfer (Carabidae) brachte er im Paulinum in Schwaz (Nordtirol). Als seit 1998 in der Naturwissenschaftlichen Sammlung nächstes inskribierte Alois Kofler an der Universität der Tiroler Landesmuseen in Innsbruck und es kom- Innsbruck wo er sich den verschieden Grundfächern men laufend weitere Teile hinzu. Die vielen Belege 2. Artenvielfalt................................................................................... der Naturwissenschaften widmete. Im Jahr 1958 ab- werden im Haus digitalisiert und fachgerecht konser- solvierte er die Lehramtsprüfung für Gymnasien im viert, und erfahren dadurch die Anerkennung die sie 3. Entwicklung und Lebensweisen der Laufkäfer.............. Fach Naturgeschichte. Im Jahr 1959 erfolgte bereits verdient haben. Nur durch den unermüdlichen Fleiß die Promotion zum Dr. Phil. mit dem Dissertations- von Dr. Kofler, beim Erfassen so vieler unterschiedli- thema – Faunistik, Ökologie und Cönotik Osttiroler cher Arten und Gruppen, entstand im Laufe der Zeit 4. Endemismus........................................................................................ Landschnecken – an der Universität Innsbruck. Ab eine der umfangreichsten und vollständigsten lokal- dem Jahr 1958 unterrichtete Alois Kofler als Gym- faunistischen Sammlung Österreichs und dank die- 5. Lebensräume aus Sicht der Laufkäfer................................. nasiallehrer am Bundesrealgymnasium in Lienz in sem einzigartigen Engagement, zählt Osttirol somit den Fächern Biologie und Umweltkunde, Chemie zu einem der am besten untersuchten Bezirke Öster- 6. Naturschutzfachlich bedeutsame Arten.......................... und Physik bis er 1972 das Amt des dortigen Direk- reichs. tors übernahm. Dieses Amt blieb ihm bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1992 erhalten. Seit seiner Wie und wann fand er den Weg zur Entomo- 7. Steckbriefe zu den Arten............................................................ Pensionierung bleibt Dr. Kofler endlich die Zeit zum logie? Sammeln und Publizieren seiner vielen Funde, die es 8. Literatur............................................................................................ ihm ermöglicht in vielen Bereichen seiner Arbeit zu Den ersten Kontakt zur Entomologie knüpfte Alois einem Abschluss zu finden. Kofler während seiner Gymnasialzeit durch seinen Onkel Dr. Franz Kofler, welcher selbst ein hervorra- Das weite Interessenfeld von Alois Kofler - gender Kenner der Tiroler Käferfauna war und eine Teil 2. Heuschrecken (Orthoptera) Einer für alles und das seit 1950. umfangreiche Koleopteren-Sammlung aufgebaut hatte. Dieser Kontakt hatte ihm die Augen für die Das breite biologische Interessens- und Arbeitsfeld Vielfalt und Schönheit der Gliederfüßer geöffnet. Es 9. Artenliste & Gefährdungseinstufung................................ von Dr. Kofler erstreckt sich von umfangreichen war auch die Gymnasialzeit, als er begann die ersten malakologischen Arbeiten bis zu verschiedenste Käfer zu sammeln. Waren es zu Beginn seines Studi- 10. Verbreitungskarten.................................................................... Insektenordnungen wie zum Beispiel: Odonata, ums noch die Landschnecken, die ihn mehrheitlich Orthoptera, Dermaptera, Homoptera, Heteropte- beschäftigten, so kamen im Laufe der Zeit immer ra, Planipennia, Trichoptera, Diptera, Lepidoptera, mehr Gruppen hinzu. Einen gewissen Schwerpunkt 11. Literatur.......................................................................................... Coleoptera, Hymenotera, Strepsiptera und Sipho- seiner Sammeltätigkeit bilden jedoch schon immer naptera. Des Weiteren sammelte er noch Bryozoen, die Käfer. Er verstand es in all den verschiedenen Le- Anneliden, Crustacea, Arachnoidea, Myriapoda und bensräumen der Tiere mit den richtigen Methoden auch Vertebrata (Schedl 2012). Aber ebenso wie zu den gewünschten Ergebnissen zu finden, und so für die tierischen Organismen, interessiert er sich für den Großteil der in Osttirol vorkommenden Arten die Botanik (Farne, Moose und Blütenpflanzen) und zu erfassen. Das oberste Ziel von Dr. Alois Kofler be- die Mykologie, was durch ein umfangreiches Herbar, stand und besteht in der Erfassung und Dokumen- sowie eine ausgedehnte mykologische Sammlung tation möglichst vieler Tier-, Pflanzen- und Pilzarten belegt ist. Die hohe Qualität seiner Sammlungen im Bezirk Osttirol! ist gewährleistet aufgrund der Zusammenarbeit mit 3 2 Artenvielfalt Weltweit stellen die Käfer mit mehr als 380.000 be- wiederum gelten als Herbst oder Winterbrüter. Die schriebenen Arten die größte Ordnung der Insekten Mehrzahl der Arten bringt im Laufe eines Jahres nur dar. Die Familie der Carabidae stellt innerhalb dieser eine Generation hervor. Es existieren zwei Überwin- Ordnung eine sehr artenreiche Gruppe von Käfern terungstypen, Imaginal- und Larvalüberwinterer. Bei dar, und es existieren derzeit mehr als 40.000 Artbe- Arten die eine mehrjährige Entwicklung durchlaufen, schreibungen (Beutel & Leschen 2005). Europa wie auch bei Arten, die eine mehrjährige Lebensdauer beherbergt circa 3000 Laufkäfer-Arten und in Mittel- aufweisen, überwintern sowohl Larven als auch Kä- europa sind es noch etwa 770 Arten welche hier vor- fer. Eine mehrjährige Entwicklung tritt häufiger auch kommen. Aus Österreich sind bisher Nachweise von bei alpinen Arten auf, da hier aufgrund der teilweise 660 Carabiden-Arten bekannt (Geiser 2001). Die sehr kurzen Vegetationszeiten eine vollständige Ent- Laufkäfer Mitteleuropas gliedern sich in vier Unter- wicklung innerhalb einer Vegetationsperiode nicht familien (Cicindelinae, Brachininae, Omophroninae, abgeschlossen werden kann. Die Entwicklungsdau- Carabinae) mit 118 Gattungen, wovon der größte er der Eier ist stark von äußeren Faktoren abhängig Teil der Gattungen auf die Unterfamilie Carabinae (Temperatur, Feuchte, Bodentyp, Licht). Sinkt die entfällt. Umgebungstemperatur während der Embryonalent- wicklung unter ein gewisses Temperaturminimum, Aus der Sammlung von Dr. Kofler gehen Nachwei- so verlangsamen sich die Entwicklungsprozesse so se zu 282 Laufkäfer-Arten aus Osttirol hervor. In der stark, dass ein Großteil der Embryonen vor dem Auflistung – Zur Laufkäferfauna im Bezirk Lienz: Schlüpfen des ersten Larvenstadiums abstirbt. Bei Osttirol (Österreich) (Coleoptera: Carabidae) Kof( - ausreichender Umgebungstemperatur ist die Emb- ler 2005) – finden sich Nachweise von 293 Lauf- ryonalentwicklung hingegen nach wenigen Tagen bis käferarten. Der Unterschied zu dem vorliegenden Wochen abgeschlossen. Die Larven entwickeln sich Arten-Repertoire beruht auf zusätzlichen Literatur- über 2-5 Stadien bis zur adulten Larve, welche später recherchen, sowie geringfügigen Änderungen in der in das Puppenstadium übergeht. Während der Pup- Systematik. Die tatsächliche Artenzahl der in Osttirol penruhe vollzieht sich die Metamorphose zum adul- vorkommenden Laufkäfer-Arten wird sich aber zwi- ten Käfer. Bisher sind keine Belege für eine Brutpflege schen 300 und 350 Arten einpendeln (mündl. Mitt. unter Carabiden bekannt, jedoch treffen einige Arten W. Paill). Innerhalb der Nationalparkgrenzen findet Maßnahmen zum Schutz ihrer Brut, was als Brutfür- man immerhin noch 92 Laufkäferarten und Unterar- sorge verstanden

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