![Israel Kurzgefasst / 2. Auflage, Oktober 2016](https://data.docslib.org/img/3a60ab92a6e30910dab9bd827208bcff-1.webp)
Gisela Dachs israel kurzgefasst — Überarbeitete Auflage: Oktober 2016, ISBN 978-3-8389-7090-5 — Israel – Physische Übersicht, Grenzen und Verkehr Gisela Dachs israel kurzgefasst — Überarbeitete Auflage: Oktober 2016, ISBN 978-3-8389-7090-5 1 — Zur Autorin Dr. Gisela Dachs, Jahrgang 1963, ist Publizistin, Sozialwissen­ schaftlerin und Dozentin an der Hebräischen Universität Jerusalem. Sie war zwei Jahrzehnte lang exklusive Israel­Korrespondentin der ZEIT und arbeitet heute als freie Autorin in Tel Aviv, unter anderem auch für die NZZ am Sonntag. Seit 1994 lebt sie in Israel. Neueste Buchveröffentlichung: Gisela Dachs (Hg.), Länderbericht Israel (bpb­Schriftenreihe­Band 10 000), Bonn 2016. Im Auftrag der Leo Baeck Institute gibt sie den „Jüdischen Almanach“ heraus, der im Jüdischen Verlag im Suhrkamp Verlag erscheint. Thema der neusten, 2016 erschienenen Ausgabe ist „Musik“. — Impressum — Herausgeberin: Bundeszentrale für — Grafik: Leitwerk. Büro für Kommunikation, politische Bildung/bpb, Adenauerallee 86, Köln, www.leitwerk.com 53113 Bonn, www.bpb.de — Karten: Ingenieurbüro für Kartographie — Redaktion: Gabi Gumbel, Mannheim; mr­Kartographie, Gotha Jutta Klaeren (verantwortlich in der bpb) — Druck: Silber Druck oHG, Niestetal — Redaktionelle Mitarbeit: Martina Bauer, — Überarbeitete Auflage: Oktober 2016, Regensburg; Imke Marie Dralle, Berlin; ISBN 978­3­8389­7090­5 Ricarda Langer, Unkelbach — Bestellungen: www.bpb.de > Eine Anmerkung zu den Schreibweisen: Publikationen > pocket Da die Umschrift aus dem Hebräischen und dem Arabischen ins Deutsche sehr unter­ — Bestellnummer: 2048 schiedlich gehandhabt wird, wurde bei Die Bundeszentrale für politische Bildung / Namen und Begriffen die in der deutschen bpb ist ausschließlich für ihre eigenen Publizistik übliche Schreibweise gewählt. Inter net seiten verantwortlich; für alle anderen — Titelbild: Yadid Levy / RHPL / gilt Haftungsausschluss. vario images Diese Publikation stellt keine Meinungsäuße­ Für Fotos liegen die Rechte nicht bei der bpb, rung der bpb dar. Für die inhaltlichen Aus­ sondern den jeweiligen Agenturen bzw. sagen trägt die Autorin die Verantwortung. Fotografen. 2 — Inhalt israel kurzgefasst Der Flughafen – Sicherheits­ und Sehnsuchtsschleuse ......................... Seite 7 Die Israelis – eine bunt gemischte Nation . Seite 11 Jerusalem oder Tel Aviv – religiös versus säkular ............................... Seite 36 Bevölkerungsentwicklung – Frauen, Kinder, Karriere ............................ Seite 46 Zivilgesellschaft – NGOs: zahlreich, aber unter Beobachtung ................... Seite 54 Film und Literatur in Israel ..................................................... Seite 59 Politisches System – westliche Demokratie mit Eigenheiten ...................... Seite 64 Parteienlandschaft – Spiegelbild einer komplexen Gesellschaft .................. Seite 75 Wirtschaft – Erfolgsgeschichte mit Schattenseiten .............................. Seite 85 Der Kibbuz – Aushängeschild in der Krise ...................................... Seite 93 Krieg und Frieden – Gedanken zum Nahostkonflikt ............................. Seite 99 Kampf gegen den Terror – eine heikle Gratwanderung .......................... Seite 113 Die Streitkräfte – nationaler Mythos mit Imageproblemen ....................... Seite 124 Israel und Deutschland – schwieriges Verhältnis auf Entspannungskurs ......... Seite 133 Erinnerungskultur – die Israelis und der Holocaust .............................. Seite 145 Blick in die Zukunft – mehr Fragen als Antworten ............................... Seite 157 Anhang Glossar ....................................................................... Seite 162 Zeittafel ....................................................................... Seite 183 Kleines Wörterbuch Hebräisch – Deutsch ...................................... Seite 190 Weiterführende Informationen ................................................. Seite 192 3 Vorwort 2016 feiert Israel den 68. Jahrestag seiner Staatsgründung. Seit 1948 wandelte sich das Land vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts von einem Agrarland mit mangelhafter Infrastruktur in eine Hightechnation, die zu den wichtigsten Industriestaaten weltweit gehört. Mehr als drei Millio­ nen Menschen sind aus vielen Teilen der Erde eingewandert und integriert worden. Der jüdische Staat ist Zeit seines Bestehens für viele Überlebende des Holocaust zur Heimat geworden. Deutschland ist mit Israel nicht zuletzt aufgrund dieser Vergangenheit auf besondere Weise verbunden. 2013 feierte die Bundeszentrale für politische Bildung das 50­jährige Jubi­ läum ihrer Israel­Studienreisen. Rund 270 Reisegruppen haben in dieser Zeit das Land besucht. Die Studienreisen bieten intensive Einblicke in Israels politische, gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt vor dem Hintergrund seiner historischen Prägung. Die Gespräche und Begegnungen im Land tragen dazu bei, eigene Standpunkte zu überprüfen und Klischees und Stereotype aufzubrechen. Israel näher kennenzulernen, ist auch Ziel dieses Buches. Das handliche Format bietet eine erste Orientierung über ein faszinierendes Land und eignet sich ebenso als Reisebegleiter. 2010 erstmals publiziert, erscheint es nun zum zweiten Mal in überarbeiteter Form. Die seit vielen Jahren in Tel Aviv lebende Publizistin Gisela Dachs beschreibt auf ebenso verständliche wie anschauliche Art die komplexe Lebensrealität in Israel, um mit dem Fazit zu schließen: „Israel ist ein einzigartiges Experi­ ment, das längst noch nicht abgeschlossen ist – und vielleicht gerade des­ halb für viele so unfassbar und fesselnd zugleich.“ Jutta Klaeren Bild rechts: Im Anflug auf Tel Aviv – Blick aus dem Flugzeug 4 israel kurzgefasst Foto: F1 Online 5 — Israel in Fakten und Zahlen Offizieller Name Durchschnittliches Bevölkerungs­ Medinat Isra’el (Staat Israel) wachstum pro Jahr * 1,9 % (jüdische Bevölkerung, inkl. Regierungsform nicht-arabische Christen und dieje- Parlamentarische Demokratie nigen, die keiner Religion zu gehörig Unabhängigkeitserklärung sind), 2,2 % (arabische Bevölkerung) 14. Mai 1948 (Proklamation des Religionen **** Staates Israel) 74,8 % Juden, 17,6 % Muslime, 2,0 % Hauptstadt Christen (arabische und nicht-arabi- Jerusalem (international nicht sche), 1,6 % Drusen, 4 % nicht nach anerkannt) Religionszugehörigkeit klassifiziert Amtssprachen In Städten leben * Hebräisch (Ivrit), Arabisch; rund 92 % Han delssprache: Englisch Geburtenrate *** Währung 3,08 Geburten / Frau (Fertilitätsrate) 1 Neuer Israelischer Schekel (NIS) Lebenserwartung ** = 100 Agorot Männer: 80,3 Jahre, 2016 Mai Stand Fläche Frauen: 83,9 Jahre **** / 20 766 km2 (in den Waffenstillstands- Nationalfeiertag linien von 1949 – „Grüne Linie“) Tag der Unabhängigkeit (Yom Bevölkerung **** HaAtzma‘ut): jährlich wechselnd, tand März 2016 März tand 8.522 Millionen, einschließlich der weil der Unabhängigkeitstag nach S *** Bewohner der annektierten Golan- dem jüdischem Kalender begangen / höhen und Ostjerusalems sowie der wird, 2016 z.B. am 13. Mai Israelis im Westjordanland (inter- Telefon­ Kfz­Kenn­ Zeit­ national nicht anerkannt), davon vorwahl zeichen zone 74,8 % jüdische und 20,4 % arabi- Stand April 2015 April Stand +972 IL +1 ** sche Israelis. / Quellen: Auswärtiges Amt: www.auswaertiges-amt.de > Außen- und Europapolitik > Länderinformationen > Israel; Central Bureau of Statistics Israel (CBS): www.cbs.gov.il Stand 2014 Stand * 6 ­ — Der Flughafen – Sicherheits- und Sehnsuchtsschleuse Wer nach Israel reist, trifft in der Regel am internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv ein. Dass dieser in der heimischen Psyche einen hohen Stellenwert einnimmt, sagt viel über das Land aus. Nähern wir uns ihm also aus der Luft an. israel kurzgefasst Der ab den 1990er­Jahren erweiterte Flughafen ist Sicherheitsschleuse und Nadelöhr zugleich für die Israelis, die den Weg in die Ferne suchen. Und sie tun es häufig – entweder weil ihnen aus beruflichen Gründen keine andere Wahl bleibt oder weil ihnen die Heimat, die etwa so groß wie Hessen ist, manchmal einfach zu eng wird. Anhang Als Mittel gegen Klaustrophobie reichte vielen lange Zeit allein schon die Atmosphäre am Flughafen. Dessen heilsame Wirkung wurde sogar besungen. In dem hebräischen Schlager „Terminal Luminlat“ des 1999 verstorbenen Sängers und Songwriters Meir Ariel heißt es: „Nach meiner Entlassung empfahlen mir die Ärzte / Einen monatlichen Besuch auf dem Flughafen / Es tut mir wirklich gut, ein großes Flugzeug / Durch klare Tränen starten zu sehen. / Danach ist der Druck schon leichter auf dem getränkten Auge / Ich mache mir einen angenehmen Nachmittag, fahre zum Flughafen / Sage mir selbst unterwegs, auch das müssen wir uns noch abgewöhnen. / Mein Selbst erwidert mir bei der Ankunft, dann beginnen wir, jeden Tag zu üben. / Terminal, je t’aime, I love you, / Terminal bella mia.“ Das Wegfliegen hat für Israelis eine besondere Bedeutung. Für sie gibt es eine klare Zweiteilung des Globus: Da ist zum einen Israel, mehr oder weniger losgelöst von seiner tatsächlichen Geografie, zum anderen das – nur durch die Luft zu erreichende – Ausland. Denn die Israelis können sich nicht einfach ins Auto setzen und in eines der Nachbarländer fahren. 7 Inseldasein Die Grenzen im Norden sind – da es weder mit dem Libanon noch mit Syrien ein Friedensabkommen gibt – verschlossen. An den Übergängen zum Gazastreifen, in den kein Israeli hinein darf, kommt es regelmäßig zu Aus­ einandersetzungen mit der radikalislamischen Hamas, die dort im Juni 2007 die Macht übernommen und seither immer wieder Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert
Details
-
File Typepdf
-
Upload Time-
-
Content LanguagesEnglish
-
Upload UserAnonymous/Not logged-in
-
File Pages196 Page
-
File Size-