IM SPIEGEL DER WOCHE von Hans-Peter Schössler Die Verbandsgemeinde Vordereifel: Groß und Klein unter einem Dach Wie könnte ich von der Eifel loskommen. Dort nichts. Bei St. JohannJohann denke gelebt zu haben wirkt prägend. Es übertönt ich an einen Sportplatz, der nicht die Mosel, aber es steht nebeneinander, auf der einen Seite einen weil gleichermaßen einnehmend und anhaltend wunderbaren Blick auf erregend. Mein Heimatort Alzheim war bis 1970 Schloss Bürresheim zuließ. eigenständig und gehörte zur Verbandsgemein- Nachtsheim, Herresbach, de Mayen-Land. Dann wurden wir städtisch, Anschau und Boos sind wir waren also nicht mehr vom Land. Mayen- Erinnerungen an eine Zeit, Land mit Sitz in der Kelberger Straße in Mayen in der wir uns in den Privaträumen des Ver- blieb zurück, musste ohne uns auskommen. Das einslokals umgezogen und in der Waschküche war sicher nicht einfach. Der jetzige Landrat gewaschen haben. Und wir sind nach den Spie- Alexander Saftig war einmal Bürgermeister in len in der Kneipe geblieben.Weil nicht jeder ein der Verbandsgemeinde. Das ist ihm wohl gut Auto hatte, waren wir oft mit dem Bus unter- bekommen, oder: er hat es gut gemacht. Er wegs. Und der fuhr los, wenn auch der Letzte durfte nach Koblenz. Heute ist Gerd Heilmann dazu bereit war. Bis heute sind Freundschaften Bürgermeister. Und seit 2002 heißt Mayen-Land geblieben. Es sind nur wunderbare Erinnerun- Vordereifel. 27 Gemeinden gibt es in der Ver- gen die mir einfallen. Wenn ich heute in der bandsgemeinde. Ich glaube nicht, dass es eine Eifel bin, nehme ich gerne kleinere Umwege ähnliche Vielzahl in einer anderen Verbands- in Kauf, um den ein oder anderen Ort wieder gemeinde gibt. Vordereifel ist der gelebte und zu sehen. Es fällt mir dann immer einiges ein: scheinbar gelingende Versuch, Groß und Klein Fußball gespielt, Junggesellenfest er- und über- unter einem Dach zu vereinen. Da gibt es Ge- lebt, von dort kam ein Schulkamerad… Wenn meinden wie Ettringen und Kottenheim mit jemand auf die Idee kommen sollte, aus den mehr als 2.500 Einwohnern, Kehrig immerhin vielen kleinen Orten in der Vordereifel größere mit fast 1.200 und dann gibt es Gemeinden wie Gebilde zu machen, möchte ich gefragt werden. Lind mit 52, Welschenbach mit 54 und Acht mit Ich würde sofort dagegen schreiben. Es würde 66 Bürgern. Das müsste eigentlich allen Fusi- etwas fehlen. onsfanatikern im politischen Bereich schlaflose Mail an den Autor: [email protected] Nächte bereiten. Wie kann das denn sein, eine Gemeinde mit 52 Einwohnern am Leben zu las- sen. Zur Beruhigung sei gesagt, dass die in Lind das bis heute überlebt haben. Ohne Fusion mit einer Gemeinde, die vielleicht 54 Einwohner hat. Zusammen hätten die dann 100 und würden sich womöglich nicht mögen. So, jeder für sich, kann man richtig gut miteinander. Ich bin sicher, dass ich in jedem dieser 27 Orte mindestens einmal im Leben war. Meistens spielte der Fuß- ball mit. Die Spiele in Langenfeld, direkt neben dem Platz war ein Wohnhaus, in Kirchwald und Der Gedenkstein wurde anlässlich der 1000-Jahr- vor allem die in Ettringen vergisst man nicht. Feier der Gemeinde Kottenheim aufgestellt. Über meine Freunde in Kehrig sage ich heute Foto: Archiv 09/16 Alle Kolumnen von Hans-Peter Schössler fi nden Sie ab sofort unter www.wochenspiegellive.de/im-spiegel-der-woche.
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