Weinlesekontrolle 2019 Kanton Aargau Inhaltsverzeichnis

Weinlesekontrolle 2019 Kanton Aargau Inhaltsverzeichnis

Weinlesekontrolle 2019 Kanton Aargau Inhaltsverzeichnis 1 Witterung und Entwicklung der Reben ................................................................................................- 1 - 2 Krankheiten und Schädlinge ................................................................................................................- 2 - 3 Rebflächen im Kanton Aargau .............................................................................................................- 5 - 4 Resultate der Weinlesekontrolle ..........................................................................................................- 7 - 5 Mengenbegrenzung .............................................................................................................................- 9 - 6 Mindestöchslegrade ...........................................................................................................................- 10 - 7 Beitrag für Werbefonds ......................................................................................................................- 10 - 8 Diverses .............................................................................................................................................- 10 - Foto Titelseite: Luftaufnahme der Rebberge der Büchli Weine, Effingen Impressum: Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, Fachstelle Weinbau Urs Podzorski, Liebegg 1, 5722 Gränichen Tel. direkt 062 855 86 30, Fax 062 855 86 88 Email: [email protected] Bemerkung: Die vorgestellten Daten (Weinlese, Meteorologie) basieren auf dem Stichtag 30.11.2019 und sind vollständig. Dies ist nun der definitive Weinlesebericht 2019. Anhang: Übersicht Weinlese Kanton 2019 Übersicht Weinlese pro Gemeinde 2019 Sortenspiegel Kanton 2019 Das Weinjahr 2019 1 Witterung und Entwicklung der Reben Der Winter 2018/2019 war zu Beginn niederschlagsreich und wurde gegen Ende des Wintermonats Februar milder. Es wurden im Februar Temperaturen bis zu 10°C gemessen. Der Winter 2018/2019 war vor allem sonnig und erreichte in praktisch allen Gebieten der Schweiz überdurchschnittliche Werte bei der Sonnenscheindauer. Auf der Alpennordseite wurden über die drei Wintermonate 120-150% mehr Sonnenscheinstunden über der Norm 1981 – 2010 registriert. In frühen Lagen begannen die ersten Reben bereits zu "weinen".1 Die Märztemperatur (plus 2.0°C) und die Apriltemperatur (plus 0.7°C) lagen über der Norm von 1981-2010.2 Entsprechend trieben die Reben ähnlich wie im Vorjahr früh aus, was um den 20. April 2019 geschah. Zu Beginn des Monats Mai wurden zwei Frostnächte mit Temperaturen bis minus 2.3°C (in Remigen) registriert; die erste vom 5. Mai auf den 6. Mai und die zweite vom 6. Mai auf den 7. Mai. Dies hat in einzelnen Lagen zu Frostschäden geführt, was sich in der Ernte im Herbst wiederspiegelte. Zudem verzögerte dieser Kälteeinbruch verbunden mit der nachfolgenden nassen Witterung die Vegetationsentwicklung um zwei bis drei Wochen. Es war der kühlste Mai seit 1991 mit einem landesweiten Mittel von 2.4°C unter der Norm von 1981-2010.3 Abbildung 1, Abweichung der Saisontemperatur in der Schweiz vom langjährigen Durchschnitt (Norm 1961‒1990). Zu warme Saisontemperaturen sind rot, zu kalte blau angegeben. Die schwarze Kurve zeigt den Temperaturverlauf gemittelt über 20 Jahre.4 Mitte Juni fand die Rebblüte bei feuchtwarmer Witterung statt. Dies war bezüglich des Pflanzenschutzes eine Herausforderung, da die Blüte eine besonders heikle Phase im Rebjahr darstellt und der Krankheitsdruck hoch war. Die Blüte war gegen Ende Juni vollzogen. Der 23. Juni 2019 war der Start zur ersten Hitzephase im Jahr 2019, welche zwei Wochen dauerte. In dieser Zeit fielen keine Niederschläge und es wurden Maximaltemperaturen bis zu 38.5°C (26. Juni 2019 in Birmenstorf) gemessen. Die Böden hatten noch 1 MeteoSchweiz 2019: Klimabulletin Winter 2018/2019. Zürich. 2 MeteoSchweiz 2019: Klimabulletin Frühling 2019. Zürich. 3 MeteoSchweiz 2019: Klimabulletin Frühling 2019. Zürich. 4 MeteoSchweiz 2019: Klimabulletin Sommer 2019. Zürich. - 1 - genügend Wasser gespeichert, was für wüchsige Bedingungen sorgte. Eine herausfordernde Arbeitsspitze für die Winzerinnen und Winzer war die Folge, da mehrere Arbeiten gleichzeitig zu erledigen waren. Am 17. Juli 2019 setzte die zweite Hitzephase ein, in welcher Temperaturen bis 37.6°C (24. Juli 2019 in Remigen) gemessen wurden. Der Sommer 2019 - war wie der Sommer 2018 - der drittwärmste seit Messbeginn (1864). Nur der Rekordsommer 2003 war wesentlich heisser (Abbildung 1). Das landesweite Mittel der Temperatur lag 2°C über der Norm von 1981-2010. Die Sonnenscheindauer wurde bei rund 120% der Norm von 1981-2010 gemessen und im Gegensatz zum Sommer 2018 war der diesjährige Sommer niederschlagsreich, was sich in regelmässigen Starkniederschlagereignissen wie beispielsweise Gewitter äusserte.5 Dies hatte lokal Hagel zur Folge, was in einzelnen Lagen zu Ertragseinbussen führte. Um den 20. August 2019 fand der Farbumschlag statt, worauf ein milder und sonniger September folgte. Die Weinlese startete im ersten Drittel des Septembers, was dem langjährigen Durchschnitt entspricht. Zusammenfassend war es ein herausforderndes Rebjahr 2019 für die Winzerinnen und Winzer. Entsprechend zeigte sich die Qualität des Rebhandwerks in der Qualität der Trauben. 2 Krankheiten und Schädlinge Zusammenfassung Krankheiten und Schädlinge Das Rebjahr 2019 war sehr herausfordernd, was die Schädlings- und Krankheitssituation betrifft. Zusätzlich sind Krankheiten festgestellt worden, die lange kein Problem darstellten (Echter Mehltau und Schwarzholzkrankheit). Auf diese Krankheiten ist in den kommenden Jahren das Augenmerk zu richten, ohne dass die etablierten Krankheiten und Schädlinge vernachlässigt werden. Echter Mehltau (Oidium / Erysiphe necator) Das Rebjahr 2019 war ideal für den Echten Mehltau. Die optimalen Bedingungen für den Pilz liegen bei 20- 27°C sowie einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50-95%. Diese Bedingungen waren im Verlaufe des Frühlings und Sommers wiederkehrend gegeben. Demzufolge war in mehreren Rebbergen teilweise starker Befall von Oidium an Blättern und Trauben festzustellen. Sollte sich die Witterung von 2019 in Zukunft häufen, ist dem Oidium wieder mehr Beachtung zu schenken. Falscher Mehltau (Peronospora / Plasmopara viticola) Für den Falschen Mehltau stimmten die Bedingungen des Rebjahres ebenfalls. Es wurde Befall an Blättern festgestellt, teilweise sogar an den Gescheinen beziehungsweise an den Trauben. Gegen Ende des Sommers nahm die Befallshäufigkeit sowie die Befallsintensität zu. Dies hat aber in der Regel keinen negativen Einfluss auf die Traubenqualität, solange es nur den oberen Teil der Laubwand betrifft. Konsequent den Neuzuwachs zu schützen, war ein zentraler Bestandteil einer erfolgreichen Pflanzenschutzstrategie. Botrytis (Botrytis cinerea) Der September war mehrheitlich schön und trocken. Am 21. September 2019 setzte wechselhaftes Wetter mit regelmässigem Niederschlag ein. Ab diesem Zeitpunkt stieg das Risiko von Botrytis-Befall. Dieser wurde entsprechend in Riesling-Sylvaner-Lagen festgestellt, die zu dem Zeitpunkt noch nicht geerntet waren. Pinot- Noir-Lagen wie auch andere Rebsorten waren ebenfalls von Botrytis betroffen, abhängig vom Klon, dem Standort und der Laubarbeit. 5 MeteoSchweiz 2019: Klimabulletin Sommer 2019. Zürich. - 2 - Sonnenbrandschäden Während der zweiten Hitzephase im Juli kam es zu teilweise massiven Sonnenbrandschäden (Abbildung 2). Einzelne Beeren oder ganze Bereiche der Trauben trockneten komplett ein. Grund dafür könnte die extreme Hitze auf den Trauben und die knappe Verfügbarkeit von Wasser in den Böden gewesen sein. Es ist noch nicht geklärt, was dieses Phänomen auslöste. Zudem hatte der Zeitpunkt oder die Intensität des Auslaubens keinen entscheiden Einfluss auf das Auftreten der Sonnenbrandschäden. Abbildung 2, Sonnenbrandschäden auf Trauben (23. August 2019) Essigfäule Essigfaule Beeren oder Nester in den Trauben, ausgelöst durch die Vergärung von Traubensaft durch Essigsäurebakterien und Hefepilze, wurden in vielen Reblagen festgestellt. Die Schaderreger können durch Verletzungen der Beerenhaut in die Beere eindringen. Überträger können entweder die einheimische Fruchtfliege (Drosophila melanogaster) oder die Kirschessigfliege KEF (Drosophila suzukii) sein. Die KEF war präsent in den Rebbergen und in einzelnen Lagen kam es auch zu einem starken Befall. Insgesamt hatten die Winzerinnen und Winzer die KEF im Griff, da vielerorts konsequent vorbeugende Massnahmen umgesetzt wurden. Dazu gehörte die protektive Behandlung mit Surround (Kaolin), wie in Abbildung 3 ersichtlich ist. Abbildung 3, mit Surround (Kaolin) behandelte Pinot Noir-Trauben (26. September 2019) - 3 - Schwarzholzkrankheit (Bois Noir) In diesem Jahr wurden an mehreren Orten ein unübliches Auftreten der Schwarzholzkrankheit festgestellt. Es ist nicht geklärt, was der Auslöser war und ob das Jahr 2018 einen Einfluss auf das Auftreten hatte. Die Schwarzholzkrankheit wird durch ein Phytoplasma (zellwandloses Bakterium) ausgelöst. Die Überträgerin ist die Winden-Glasflügelzikade (Hyalesthes obsoletus). Die Rebe ist allerdings nicht eine Wirtspflanze für diese Zikadenart. Die Symptome der Schwarzholzkrankheit (Abbildung 4) sehen gleich aus wie diejenige der Quarantänekrankheit Goldgelbe Vergilbung (Flavescence dorée). Dies ist ebenfalls eine Vergilbungs- krankheit, die von einem Phytoplasma ausgelöst wird. Überträgerin ist die Amerikanische Rebzikade (Scaphoideus titanus). Da die Schwarzholzkrankheit einen Befall durch die Goldgelbe

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