Bürger-Universität Frankfurter

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Frankfurter Bürger-Universität Wintersemester 2011/2012 Campus Riedberg 3 Liebe Frankfurterinnen und Frankfurter, meine Damen und Herren, wenn Könige aus fernen Galaxien in Seckbach landen, weiß man gleich: Die Fantasie der Achtklässler aus der Zentgrafenschule in dem östlichen Stadtteil Frankfurts kennt im Grunde keine Grenze. Im Rahmen des Projekts Response machten sie sich unter Anleitung von Pädagogen der Musikhochschule mit Neuer Musik vertraut und er- zählten eine selbst geschaffene Geschichte über die Lan- dung des Königs Jakob auf der Erde. Eine tolle Sache. Ein Projekt, das Schule machen sollte. Über seine Erfahrungen mit Response berichtet Gerhard Müller-Hornbach Mitte Dezember im Rahmen der 6. Frankfurter Bürger-Uni- versität Musik Stadt Frankfurt. Das ist wäh- rend des Wintersemesters eine Veranstal- tungsreihe an der Goethe-Universität, der ich regen Zuspruch wünsche. Denn die Ringvorlesung entfaltet das reichhaltige Panorama der Musikstadt Frankfurt am Main. Kein Wunder, dass es dann um Felix Mendelssohn Bartholdy, Clara Schumann, Paul Hindemith, Theodor W. Adorno und König Jakob geht. Die Ringvorlesung ist auch eine Einstimmung auf das, was kommt. Denn wir bauen am alten Standort der Goethe- Universität in den kommenden Jahren den Kulturcampus Frankfurt. Damit entsteht ein neues Kapitel Frankfurter Musikgeschichte. Das aber ist dann ein Thema für eine Fortsetzung der Ringvorlesung Musik Stadt Frankfurt. Dr. h.c. Petra Roth Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main Schirmherrin der Frankfurter Bürger-Universität 4 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Goethe-Universität, Frankfurt ist eine Musikstadt: Hier am Main steht das zur- zeit beste Opernhaus Deutschlands. Weit über die Stadt hi- naus reicht auch die Anziehungskraft des Ensemble Mo- dern oder des hr-Sinfonieorchesters. Solche Einrichtungen zeichnen die Musikszene ebenso aus wie viele weitere Ini- tiativen, etwa die Frankfurter Kammeroper oder das Deut- sche Jazz-Festival. Bemerkenswert sind auch die histo- rischen Bezüge. In Frankfurt wirkten Interpreten wie Clara Schumann oder Komponisten wie Felix Mendelssohn Bartholdy. Entsprechend spielt auch an der Frankfurter Goethe-Universität die Musik eine entscheidende Rolle; nicht nur in der Forschung und Lehre, auch bei den Campus-Konzerten der Universitäts- musik, der Jungen Kantorei und des neu gegründeten Frankfurter Kammerorche- sters Skyline Symphony. Alle diese Gründe sprechen dafür, die 6. Frankfurter Bürger-Universität ein- mal ganz ins Zeichen der Musik zu stellen: In Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst werden wir uns unter dem Titel Musik Stadt Frankfurt auf eine klingende Spurensuche von der Renaissance bis in die Gegenwart machen. Eine Ergänzung erfährt dieser Zyklus durch die 4. Frank- furter Goethe-Vorlesungen zum Thema Der unbekannte Goethe; sie werden sich unter anderem der Schauspiel-Mu- sik zu Faust und Goethes Rezeption des Nibelungenlieds widmen. Hinzu kommen mehr als 85 weitere Veranstal- tungen wie die Poetikvorlesungen von Thomas Meinecke oder die Reihe Zukunft des Lebens im Rahmen der Stiftungs- gastprofessur der Deutsche Bank AG. Ich darf Sie herzlich einladen, mit uns gemeinsam auf eine musikalische Entdeckungsreise zu gehen! Ich freue mich auf Ihren Besuch! Prof. Werner Müller-Esterl Präsident der Goethe-Universität 5 Frankfurter Universitätsmusik INHALT Musik Stadt Frankfurt 8 Der unbekannte Goethe 26 Weitere Veranstaltungen 43 Lagepläne, Adressen & Semester-Kalender 64 In seiner Farbenlehre aus dem Jahr 1810 nutzte Johann Wolfgang von Goethe den von Philipp Otto Runge angeregten Farbkreis zur Anordnung aller Farben. Im Kontext der Bürger-Universität symbolisiert der Farbkreis die Vielfalt der an der Goethe-Universität vertretenen Disziplinen TERMINÜBERSICHT MUSIK STADT FRANKFURT Musik Stadt Frankfurt Stationen aus der Frankfurter Musikgeschichte 18. OKTOBER 2011 15. NOVEMBER 2011 Julia Spinola (Frankfurter Dr. Andreas Odenkirchen Allgemeine Zeitung) (HfMDK/Frankfurter Gegenwart und Zukunft Museums-Gesellschaft) der Musikstadt Frankfurt Prof. Christian Thorau Überblick über die (Universität Potsdam) Situation Die Frankfurter Museums-Gesellschaft 25. OKTOBER 2011* Eine musikalische Dr. Britta Schulmeyer Bürgerkultur (Goethe-Universität) Notendrucker und „ihre“ 22. NOVEMBER 2011* Komponisten im Frankfurt Priv. Doz. Rainer Heyink des 16. Jahrhunderts (HfMDK/Universität Halle- Wittenberg) 1. NOVEMBER 2011 „Wie lieblich da der Prof. Peter Cahn Gesang klang“ (Hochschule für Musik und Felix Mendelssohn Darstellende Kunst, HfMDK) Bartholdy in Frankfurt Georg Philipp Telemann Wirken und Nachwirkung 29. NOVEMBER 2011* im Frankfurter Musikleben Priv. Doz. Ulrike Kienzle (Goethe-Universität) 8. NOVEMBER 2011 Die „eiserne Meisterin“ Dr. Ralf-Olivier Schwarz Clara Schumanns (HfMDK) Frankfurter Jahre Ferdinand Hiller und seine Stadt 6. DEZEMBER 2011* Vorbemerkungen zu einer Dr. Kai Lothwesen (HfMDK) Frankfurter Musikgeschich- Jazz und anderes te des 19. Jahrhunderts Populäre Musik in Frankfurt 13. DEZEMBER 2011 Prof. Gerhard Müller-Horn- bach (HfMDK) Response. Neue Musik in hessische Schulen Ein Erfahrungsbericht 8 MUSIK STADT FRANKFURT 20. DEZEMBER 2011 24. JANUAR 2012 Prof. Norbert Abels Dr. Susanne Schaal-Gott- (Oper Frankfurt) hardt (Hindemith-Institut Der Klang der Großstadt Frankfurt) Die Entdeckung des „...doch nimmer vergeß Urbanen im Musiktheater ich dich, so fern ich wandre, schöner Main!“ 10. JANUAR 2012 Paul Hindemith in Frankfurt Prof. Daniela Philippi (Goethe-Universität/Akade- 31. JANUAR 2012 mie der Wissenschaften Priv. Doz. Friederike Wiß- und der Literatur Mainz) mann (Goethe-Universität) Bernhard Sekles und sein „Im Trüben der Wirken am Hoch’schen Selbstverständlichkeit“? Konservatorium Adorno und die leichte Musik 17. JANUAR 2012 Dr. Kerstin Helfricht 7. FEBRUAR 2012 (Goethe-Universität) Dr. Julia Cloot (HfMDK) Klingende Globale Stadtmusik Industriegeschichte Das into-Projekt des Die Frankfurter Orchestri- Ensemble Modern on- & Piano-Instrumenten- Fabrik J. D. Philipps Prof. Marion Saxer (Goethe-Universität) En passant Klangkunst und Klang- ökologie im urbanen Raum IG-Hochhaus, Casino, Raum 1.801 (Renate von Metzer-Saal) * IG-Hochhaus, Raum 411 Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt Beginn jeweils 19.30 Uhr. Eintritt frei Kuratiert von Prof. Marion Saxer und Dr. Julia Cloot 9 EINFÜHRUNG Musik Stadt Frankfurt Stationen aus der Frankfurter Musikgeschichte Im Wintersemester 2011/2012 findet die Hauptreihe der Bürger-Universität als Kooperation des Instituts für Musik- wissenschaft und der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst statt. In 16 Vorträgen beschäftigen sich Wissenschaftler beider Institutionen sowie Gäste mit der reichhaltigen Musikgeschichte und der aktuellen Mu- sikkultur der Mainmetropole. Nach einer aktuellen Bestandsaufnahme und einem Blick auf die Zukunftsperspektiven für die Musikstadt Frankfurt werden in einem chronologischen Durchgang vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart ausgewählte, mit Frank- furt verbundene Musikerpersönlichkeiten und bedeutende musikhistorische Entwicklungen vorgestellt. Ein Schwer- punkt liegt dabei auf der musikalischen Bürgerkultur Frankfurts, deren Entwicklung eng mit Namen wie Clara Schumann, Ferdinand Hiller und Felix Mendelssohn Bart- holdy sowie der Geschichte der Frankfurter Museums-Ge- sellschaft verbunden ist. Entwicklungen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeichnen Beiträge zur Frank- furter Orchestrion- und Piano-Instrumenten-Fabrik Phi- lipps, über den Musikpädagogen Bernhard Sekles oder den Komponisten Paul Hindemith nach. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die aktuellen Entwicklungen: Unter anderem werden freie Musik-Initiativen, das Response-Pro- jekt für hessische Schüler und ein globales Städte-Projekt des Ensemble Modern präsentiert. In Kooperation mit 10 18. OKTOBER 2011 | 19.30 UHR Gegenwart und Zukunft der Musikstadt Frankfurt Überblick über die Situation Die Charakterisierung der „Musikstadt Frankfurt“ kann nicht von der Würdigung ihres kunstsinnigen Bürgertums getrennt werden. Die Förderung der Künste gehörte schon früh zu den Herzensangelegenheiten der prosperierenden freien Reichsstadt. Julia Spinola entwirft in ihrem Vortrag eine kleine Geschichte der zentralen Musikinstitutionen der Stadt, also etwa der Alten Oper oder der Museums-Ge- sellschaft. Sie zeigt dabei einerseits, dass diese stets die Frucht bürgerschaftlicher Initiativen darstellten, aber auch, wie dieser lebendige Kultursinn etwa in den Förderverei- nen bis heute fortlebt. Da Frankfurt seit dem 19. Jahrhundert auch ein Zentrum der jüdischen Intellektualität darstellt, widmet Spinola die- ser Seite des kulturellen Lebens der Metropole ein eigenes Kapitel. Insbesondere würdigt sie dabei auch eine spezi- fische Form des kulturellen Widerstands, den das jüdische Bürgertum der Stadt gegen die nationalsozialistische Herr- schaft übte. Am Ende steht die kritische Diagnose der heu- tigen Situation. Die Referentin Julia Spinola ist verantwortliche Musikredakteurin der Frank- furter Allgemeinen Zeitung. 2005 erschien im Henschel-Verlag ihr Buch Die großen Dirigenten unserer Zeit 11 25. OKTOBER 2011 | 19.30 UHR Notendrucker und „ihre“ Komponisten im Frankfurt des 16. Jahrhunderts Im 16. Jahrhundert war der Notendruck eine noch relativ junge Technik. Nachdem Johannes Gutenberg in der Mitte des 15. Jahrhunderts den Buchdruck mit beweglichen Let- tern erfand, dauerte es noch rund 50 Jahre, bis Ottavio Pe- trucci 1501 in Venedig die erste Notenausgabe, ebenfalls mit beweglichen

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