Wilhelm Salomon in Pavia

Wilhelm Salomon in Pavia

© Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at mi 2 mt Geologische und palaeontologisehe Studien über die Marmolata. Wilhelm Salomon in Pavia. Mit Tafel I— VIII. Im Jahre 1875 entdeckte Eeyee^ auf der Xordseite der Marmolata unterhalb des Gletschers ver- steinerungsführende lose Blöcke. Durch Fassaner Sammler -wurde der neue, reiche Fundort ausgebeutet; und zahlreiche wohlerhaltene Fossilien, meist Gastropoden, Cephalopoden und Lamellibranchiaten, gelangten in den Besitz der Münchener, Wiener, Berliner, Strassburger, sowie anderer öffentlicher und privater Samm- lungen. Eine Anzahl von Cephalopoden wurde von Mojsisovtcs und TomiAsi beschi'ieben. 5 Brachio- podenarten fanden in Bittnee's Monographie der alpinen Triasbrachiopoden eine kurze Erwcähnung. Da- gegen fehlt bis auf den heutigen Tag eine zusammenfassende Bearbeitung der gesammten Fossilien. Ich entschloss mich daher zu dieser interessanten, wenn auch der schwierigen Präparatiou wegen langwierigen Arbeit und erhielt auf meine Bitte von Herrn Professor von Zittel die ganze überaus reichhaltige Suite des K. Münchener Staatsmuseums zur Untersuchung. Auch die Herren Prof. Dr. Dames in Berlin, Prof. Dr. Benecke in Strassburg, Oberbergrath von Mojsisovics in Wien überliessen mir in freundlichster Weise ihr Material. Durch Herrn Dx\ Bittner's liebenswürdige Vermittlung wurden mir die von ihm beschrie- benen, im Besitze des K. K. naturhistorischen Hofmuseums in Wien befindlichen Brachiopoden von Herrn Custos KiTTL in dankenswerter Weise ausgeliefert. Da es mir endlich glückte, auf der Südseite des Ge- birges einen neuen, sehr reichen Fundort von Bi-achiopoden zu entdecken, so dürfte das mir vorliegende Material ein ziemlich vollständiges Bild der ganzen versteinerten Lebewelt der Marmolata liefern. Leider wurde ich durch persönliche Verhältnisse daran verhindert, auch die Bearbeitung der Gastropoden, wie ursprünglich geplant, durchzuführen. Es gelang mir indessen meinen Freund, Herrn Dr. Johaoties Böhm, für die Untersuchung zu gewinnen, so dass unsere beiden Arbeiten zusammen alle bisher an der Marmolata entdeckten Thier- und Pflanzenclassen beschreiben. Freilich muss hervorgehoben werden, dass jede neue Aufsammlung wohl auch noch neue Arten ergeben wird, und dass sich in den Wiener Sammlungen noch Gastropoden und Lamellibranchiaten befinden, die uns nicht zugänglich waren. Wir erheben daher keinen ' V. Mojsisovics, Dolomitriffe von Südtirol und Venetien. p. 355. Palaeontographica. Bd. XLII. • 1 © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at 2 Einleitung. Anspruch auf absolute Vollständigkeit und erwarten, dass sich durch erneute Bearbeitung neuen Materiales Erweiterungen und Correcturen ergeben werden. — Vergleichsmaterial erhielt ich von den Herren Ober- bergrath v. Mojsisovics und Custos Dr. Iüttl in Wien. Die Herren Geheimrath Prof. Beyeich und Prof. Dames in Berlin, sowie Prof. v. Peitsch in Halle gestatteten mir die Untersuchung des Vergleichsmateriales der von ihnen geleiteten Sammlungen an Ort und Stelle. — Allen den genannten Herren spreche ich meinen besten Dank für ihr freuudhches Entgegenkommen aus. Zu ganz besonderem Danke aber fühle ich mich Herrn Prof. v. Zittel gegenüber verpflichtet, der mir nicht nur das ganze Marmolata-Material des Münchener Museums zur Untersuchung überliess, sondern auch alle Originalien und alles übrige Vergleichs- material, die Bibliothek des Institutes und seine Privatbibliothek in wahrhaft liberaler, nachahmenswerter Weise zur Verfügung stellte. Ich benutze diese Gelegenheit, um auch den Herren Dr. A. Rothpletz, Di". Johannes Böhm, Baron S. von Wöhemann und Dr. K. Schäfee für ihre freundliche Unterstützung durch Eath und That zu danken. Insbesondere verpflichtete mich Herr Dr. J. Bömi, der die mühevolle Ueber- wachung des Auszeichnens der Tafeln übernahm. Endlich bin ich den Herren Prof. Fbancesco Sansoni, Prof. ToEQUATO Taeamblli und Prof. ANNiBAiB Tommasi, die mir bei der Niederschrift des geologischen Theiles dieser Arbeit in Pavia ihre Bibliotheken in freundlichster Weise zur Verfügung stellten, aufrich- tigen Dank schuldig. Da es wünscheuswerth war, auch über die Lagerungsverhältnisse der Fundorte Klarheit zu er- halten, so begab ich mich im Sommer 1891 an Ort und Stelle, erkannte aber nach wenigen Touren, dass der Bau des Marmolatagebirges ein so complicirter ist, dass nur systematische, fortgesetzte Aufnahmen zum Ziele führen konnten. Ich kehrte daher im Sommer 1892 wieder dorthin zurück und widmete 2 Monate einer genauen Untersuchung der geologischen Verhältnisse der Marraolata. Die Angaben, die im Folgenden über andere Kalk- und Dolomit-Gebiete der Südalpen gegeben werden, sind Resultate früherer Reisen, so- wie einer im Jahre 1892 in Gemeinschaft mit den Herren Dr. Johannes Böhm und Dr. Emil Böse unter- nommenen längeren Tour ^ Die folgende Arbeit zerfällt in einen geologischen und einen palaeontologischen Theil. Dem ersteren schicke ich noch eine kurze topographische Uebersicht voraus. In dem palaeontologischen Theil wurde anhangsweise eine Uebersicht der bisher bei Forno di Fiemme in anscheinend gleichalterigen Kalken ge- fundenen Cephalopoden-Fauna, sowie die Beschreibung einiger neuer Formen dieses Fundortes gegeben. — Bei der grossen Anzahl der benutzten Arbeiten hielt ich es für zweckmässig, ein alphabetisch-chrono- logisches Verzeichniss wenigstens der häufiger citirten Abhandlungen zu geben und später im Text dem Namen des Autors nur die Jahreszahl der Arbeit, sowie die Seitenzahl des betreffenden Citates hinzuzufügen^. 1 Die im Folgenden mitunter gemachte Einschaltung „(Böhm, Böse, Salomon)" bedeutet, dass ich die betreffende Beobachtung nicht allein, sondern in Gemeinschaft mit den beiden genannten Herren machte. 2 Mehrere in demselben Jahr erschienene Abhandlungen eines Autors wurden durch verschiedene Buchstaben hinter der Jahreszahl unterschieden, z. B. „Benecke 1876 A.". 8 — © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Inhalt. Seite Seite £inleitnngr 1—2 Die Tektonik des Marmolatagebietes 61 Literatur-Terzeicliuiss 3— Profile 61—70 Topographische Uebersicht 9—10 Karte 71 Historischer Ueberhlick und specielle Literatur der Locale Beschreibungen 70—78 Marmolata 10—11 Palaeontologischer Theil 79—201 GesteinsbeschafEeaheit, Alter und Eatstehnng der 1) Versteinerungen der Werfener Schichten . 79—81 Schichten 11—47 2) „ „ Buchensteiner Schichten 81—83 1) Perm 11—12 3) „ „ Wengener Schichten . 88 2) Trias 12—47 4) „ „ Cassianer Schichten . 83—84 a) Werfeuer Schichten . 18 des 5) „ „ Marmolata-Kalkes . 84—196 b) B-orizont der Ceratites binodosiisu.trinodosus 13 15 — a) Val di Kosalia 84—119 c) Buchensteiner Schichten 15—18 a) BracJiiopoda 84— 107 d) Lommeli-Schichten 18—47 ß) Lamellibranchiata 107—118 a) Tuff-, Mergel-, und Eruptiv-Facies . 19-21 y) Cephalopoäa 118—119 ß) Kalkfacies 21—47 b) Fedaiagehänge der Marmolata . 120—196 aa) PetrographischeBeschaffenheitu. Mächtig- a) Alf/ae (Diplopora) 120—131 keit 21—22 ß) Plantae incertae sedis 132—133 ßß) Das Fehlen von Einlagerungen petro- y) Foraminifera 133 graphisch abweichender Schichten . 22 —24 rf) Anthozoa 133—137 Entstehung der -Dolomite 24—47 Hi/droida yy) Lommeli-Kalkeu. «) . 137—138 Liste der Versteinernn^en des Marmolata-Kalkes C) Echinodermata 138—139 der Tai di Rosalia 47—48 ))) Brachiopoda 139— 142 Liste der Versteinerungen desMamiolata-Ealkes Tom 9) Lamellibranchiata 142 — 174 Sfordgehänge der Marmolata 48—50 I.) Cephalopoda 175 196 Liste der Cephalopoden des Latemar-Kalkes Ton x] Crustacea 196 Forno di Fiemme 50 c) Forno di Fiemme {Cejihalopoda) . 197—201 Das Alter des Marmolata-Kalkes 50—60 Anhang 202—210 Die Fundorte der Marmolata-Fossilien 61 © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Verzeiehniss der im Folgenden häufiger benützten Literatur. Abkürzungen: Z. I). g. G. = Zeitschrift der Deutschen geologischen Gesellschaft. N. J. f. M. = Neues Jahrbuch für Mineralogie. V. k. k. R. = Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt zu Wien. J. k. k. R. = Jahrbuch der k. k. Reichsanstalt zu Wien. Abb. k. k. R. = Abhandlungen der k. k. geol. Reichsanstalt zu Wien. Sitz.-Ber. = Sitzungsberichte. Agassiz, L. 1842—45. Etudes critiques sur les mollusques fossiles. Monographie des Myes. Neuchatel. (Aux frais de l'Auteur.) Alberti, Friedrich v. 1864. Ueberblick über die Trias. Stuttgart. Bassani, Francesco. 1893. Fossili nella Dolomia triasica dei Dintorni di Mercato San Severino. Atti della R. Accad. d. Scienze Fis. e Matern. Vol. V, Ser. II, No. 9. Napoli. Benecke, E. W. 1866. Ueber Trias und Jura in den Südalpen. Geogn.-Paläont. Beitr. Bd. I, Heft 1, München. — 1868. Ueber einige Muschelkalk -Ablagerungen der Alpen. Geogn.-Paläontol. Beitr. Bd. II, Heft 1. — 1876. A. Ueber die Umgebungen von Esino in der Lombardei. Geogn.-Paläontologische Beiträge, Bd. II, Heft III. — 1876. B. Die geologische Stellung des Esinokalkes. V. k. k. R. p. 308—312. — 1884. Erläuterungen zu einer geol. Karte des Grigna-Gebirges. N. J. f. M. Beil.-Bd. III, p. 171—251 mit Taf. H u. HI. — 1890. Im Referat über v. Wöhrmann. N. J. f. M. Bd. I, p. 109—112. Beyrich, E. 1852. Ueber das Vorkommen von Corallen und Schwämmen im Muschelkalk ausser den Alpen. Z. D. g. G. p. 216—218. — 1854. Ueber Ammoniten im Muschelkalk. Z. D. g. G. p. 513—515. — Z. D. g. G. p. 208—214. 1858. „ ,, ,, ., — 1862. Ueber das Vorkommen St. Cassiauer Versteinerungen bei Füssen. Monatsbericht der kg. Akad. der Wissenschaften zu Berlin, p. 27—40. — 1865. Ueber

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