Der Kemper Profiler

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GARY MOORE BLACK STAR RIDERS WOLFMOTHER mit Still Got the Blues When the Night Comes In Love Train ORIGINALSONG CD Heft Nr. 201 Ausgabe 2/2017 magazin für gitarristen und bassisten F 41248 B INTERVIEWS Black Star Riders Mille Petrozza/Kreator Pain of Salvation 58 SEITEN TEST & TECHNIK Ramp Hornet Junior Fender American Pro Series Engl Ironbass E1055 Proco Rat & Turbo Rat KHDK Dark Blood D: 3 6,90 A: 3 7,90 B: 3 8,10 KOSSOFF L: 3 8,10 E: 3 9,50 Schlicht & legendär – I: 3 9,50 der Burst-Ton des CH: SFR 12,00 Free-Gitarristen WORKSHOPS R Ritchie Blackmore R Oliver Hartmann R Strat-Special Teil 4 12-SEITEN-SPECIAL KEMPER Profiling Amp Fluch & Segen WORKSHOP-SPECIAL ’80S-STRATS instrumente Rettung in letzter Sekunde DIE KONSTRUKTION DER ACHTZIGER-STRAT In den 1980er Jahren trennt sich die Vorstel- lung von einer zeitge- mäßen Strat von dem, was in den Fender- Werkstätten gebaut wird. Die Anforde- rungen der Musiker haben sich gewandelt, während Fender vor allem mit internen Pro- blemen beschäftigt ist. Eddie van Halen Frankenstrat Replica, limitiert auf 300 Stück, Preis: schlappe 25.000 US-Dollar Fender 48 2/17 instrumente WORKSHOP-SPECIAL ’80S-STRATS mehr Edelfirmen wie Charvel, Kramer oder Diese Entwicklung wäre nicht möglich gewe- Valley Arts auf den Markt, die in Custom- sen, hätte sich nicht in den 1970er Jahren eine Shop-Manier veredelte Versionen der Klassiker neue Produktklasse etabliert: Ersatz- und Tu- fertigen. ningteile werden in immer zahlreicheren Vari- Diese „Edelstrats“ bereiten Fender anschei- anten auf den Markt gebracht. nend weniger Sorgen als die Kopien aus Asien, Inzwischen kann man sich eine „Strat“ zu- und die Firmenleitung beschließt, erst einmal sammensetzen lassen, ohne ein einziges Teil gegen diese Bedrohung anzugehen. Dabei hat aus Fenders Fabrik zu verwenden. Vor allem Fender vermutlich eher aus Versehen denn aus Ersatzpickups von Herstellern wie DiMarzio, Kalkül einen wichtigen und zukunftswei- Mighty Mite oder Seymour Duncan sind po- senden Schritt vollzogen, nämlich Fernostko- pulär und landen in unzähligen Strats. pien unter eigenem Namen. Unerwartete Probleme Gitarren von Gen-Gakki Hierbei kommt es zu unerwarteten Problemen: Die neuen Squier-Modelle werden vom japa- Die Gibson-Humbucker und all ihre Kopien nischen Hersteller Fuji Gen-Gakki gebaut. In haben enger zusammenliegende Pole-Pieces deren Werk entstehen in den Siebzigern auch die Ibanez-Kopien der Strat; man kennt sich also aus. Diese Squier-Instrumente schlagen wie eine Bombe ein. Die meisten Musiker fin- den sie besser als die US-Strats. Billiger sind inkende Reputation, zunehmende Be- sie sowieso, und nur ein dezenter Aufkleber schwerden der Kunden: Fender hat zu „Squier-Series“ weist auf die Herkunft der ers- Beginn der 1980er Jahre ein echtes ten Instrumente hin. Problem – auch wenn die verkauften Stückzahlen nach wie vor hoch sind. Die Superstrat taucht auf Für die Verantwortlichen ist erkenn- Das Bild der Strat in diesem Jahrzehnt soll bar, dass sich das ändern wird. Tatsa- jedoch von einer anderen Strömung geprägt che ist, dass man sich eine Stratocaster werden. Hardrock, Heavy Metal und Glam- SAnfang der 1980er Jahre nicht kauft, weil es Rock stehen vor der Tür, und eine zeitgemäße eine großartige Gitarre ist, sondern weil es Gitarre muss vor allem eines liefern: ordentlich eine Fender Stratocaster und damit ohne Al- Gain. Das schaffen die serienmäßigen Single- ternative ist, wenn man eine Fender Strato- coils nicht. Zum einen sind sie nicht laut ge- caster spielen will. Die Konstruktion an sich nug, zum anderen werden die Nebengeräusche ist schlichtweg zeitlos genial. bei zunehmendem Gain immer lauter. Eddie van Halen ist einer der ersten Gitar- Konkurrenz aus Asien risten, der dieses Problem mit einer gehörigen Alternativen zeigen sich jedoch dann auf, Portion Pragmatismus angeht. Er macht sich wenn man bereit ist, das Wort „Fender“ aus das modulare Konzept der Strat zunutze, der Anforderungsliste zu streichen. Zum nimmt, was er benötigt, lässt den Rest weg einen beginnen fernöstliche Hersteller schon und ergänzt, was nun noch fehlt. Auf diese in den Siebzigern, Kopien herzustellen, die Weise finden Humbucker und neuartige Vi- zum Teil an die Qualität der Fender-Produkte bratosysteme ihren Weg in die Gitarre: Die heranreichen. Zum anderen drängen immer „Superstrat“ ist geboren! Superstrat im Mattel-Stil: Ultrarare Hot Wheels Stratocaster aus dem Custom Shop, Baujahr 2004 49 LEGENDS-SPECIAL paul kossoff OWNLO /D A D D C T R A 3 C 2 K 19 – Der Tonzauberer PAUL KOSSOFF Mit straighten Riffs, markanten Soli und Song- writing-Beiträgen zu Rock’n’Roll-Standards wie „Mr. Big“ erlangte Paul Kossoff während seiner nur acht Jahre andauernden Karriere legendären Status. Vier Jahrzehnte nach seinem tragischen Tod ist „The Koss“ in der magischen Welt der sechs Saiten wieder allgegenwärtig. aul Kossoff war, gemessen an anderen und ein Konzertbesuch sollte Koss’ Leben für Gitarrenhelden seiner Zeit wie Ritchie immer verändern. Blackmore oder Jimmy Page, einer der Eric Clapton rockte zusammen mit John ersten Antihelden der Musikgeschichte. Mayall’s Bluesbreakers einen Gig in London, Paul legte wenig Wert auf extravagan- und was Pauls Ohren dort vernahmen, be- te Bühnenkleidung, überlebensgroßes geisterte ihn so stark, dass er wie Clapton bri- Posing, selbstbeweihräuchernde Solo- tischen Bluesrock spielen wollte. Allerdings passagen oder ausufernde Arrange- fehlte ihm dazu das richtige Instrumentarium. Pments. Koss ließ in der Blütezeit seines musi- Über einige Umwege – angefangen bei einer kalischen Schaffens mit Free den – meist von Eko 500 über eine Gibson Les Paul Junior und Sänger Paul Rogers und Bassist Andy Fraser Les Paul Custom – gelangte Kossoff zu seinem verfassten – Kompositionen viel Luft zum At- ersten Trademark-Sechssaiter, einer Gibson Les men, nahm sich zurück und spielte manches Paul Standard. Solo nur, um den Spannungsbogen für den Ausgerüstet mit der Gitarre seiner Träume, nächsten Songpart in die richtige Ausgangs- ließ sich Paul, nachdem er sich selbst die Kniffe position zu bringen. Kossoffs Sound entstand der Elektrischen beigebracht hatte, nicht lange nicht einfach aus heiterem Himmel. Den Fun- bitten und gründete seine erste Band, die Black ken zur auflodernden Flamme steuerte – wie Cat Bones. Kurze Zeit später trat der Combo bei fast jedem Gitarristen – ein eindrückliches ein gewisser Simon Kirke bei. Mit dem Drum- Live-Erlebnis bei. mer verband Koss vom ersten Moment an eine tiefe Bindung, denn beide liebten den Blues. Clapton ist an allem schuld Die Jungspunde verbrachten neben den Paul erblickte das Licht der Welt am 14. Sep- Proben und Gigs den Großteil ihrer Freizeit zu- tember 1950 als Sohn von Margaret Jenkins sammen, als sie eines Tages in einem Londoner und des englischen Schauspielers David Kos- Pub auf Sänger Paul Rogers trafen. Das Trio soff. Dank der Kontakte seines Vaters genoss verstand sich auf Anhieb so gut, dass sie ein der junge Kossoff ab seinem neunten Lebens- paar Songs jammten. Nachdem Kossoff, Kirke jahr klassischen Gitarrenunterricht beim re- und Rogers die Instrumente zur Seite legten, nommierten Session-Gitarristen Colin Falco- nutzte Paul die Gunst der Stunde und fragte ner. Im Teenageralter angekommen, hängte er den Sänger, ob man nicht zusammen eine Images Getty die Nylonsaiten an die Wand, denn 1965 sang Bluesrock-Band gründen solle. Der zweite Paul der Wind im Vereinigten Königreich den Blues, willigte nach dieser unerwartet fruchtbaren 62 2/17 paul kossoff LEGENDS-SPECIAL Der Tonzauberer 63 PROMI-WORKSHOP oliver hartmann OWNLO /D A D D C T Oliver Hartmann R A 8 C 2 K 24 – DAS REZEPT FUR BREITBANDMEDIZIN Kaum ein Rockalbum war 2016 so vielseitig wie Shadows & Silhouettes von Oliver Hartmann. Warum es sich lohnt, auch mal aus der Blues-Pentatonik auszubrechen, und wie man quasi nebenbei Gesangslinien schreibt, erklärt uns Oliver gern ausführlich. 74 2/17 INTERVIEW kreator Metal für die Massen Kreator haben 30 Jahre Thrash-Metal-Geschichte geschrieben und sind derzeit populärer denn je. Das treibt die Erwartungen an ein neues Album in ungeahnte Höhen. Gods of Violence hat diese sogar noch übertroffen. Wir baten Frontmann Mille Petrozza zum Gespräch über eines der prägendsten Metal-Alben des Jahres. ille, ihr habt schon in den Neun- uns tatsächlich noch als Thrash-Band, wollen Mit dem letzten Album habt ihr, kommerziell zigern mit Alben wie Renewal oder aber abseits jeglicher Schubladen einfach gute gesprochen, auf alles Bisherige nochmals ei- Endorama euren Klangkosmos er- Musik abliefern. nen draufgesetzt. Hat das irgendwelche Ein- weitert. Auf eurem letzten Album Und wenn du deinen Kopf nur ein wenig flüsse auf Gods of Violence gehabt? Phantom Antichrist habt ihr euch öffnest, dann kannst du deinen Metal sehr Nein, musikalisch steckt keinerlei Kalkül hin- von den großen Melodien und ein- interessant gestalten. Deswegen bezeichne ter der neuen Platte. Wir lassen die Dinge gängigen Riffs des klassischen Hea- ich mich selbst auch als Musik-Fan. Metal ist einfach geschehen. Allerdings haben wir die Mvy Metal inspirieren lassen. Was treibt euch nur eine Facette dessen, was ich mag. Klar, neuen Songs erstmals mit In-Ears eingeprobt. an, immer wieder Neues zu versuchen? wir haben unsere Experimente gemacht. Aber Der totale Luxus. Wir benutzen die auch auf Mille Petrozza: Da es uns nun auch schon hey: Es waren die Neunziger. [lacht] Man war der Bühne noch nicht so lange, aber ich kann ein paar Tage gibt, kann es gut sein, dass wir auf der Suche nach Inspiration, hat vielleicht mir nicht

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