Indisches Tagebuch 1894/1896 2 3

Indisches Tagebuch 1894/1896 2 3

1 Wilhelm Hübbe-Schleiden Indisches Tagebuch 1894/1896 2 3 Wilhelm Hübbe-Schleiden Indisches Tagebuch 1894/1896 Mit Anmerkungen und einer Ein- leitung herausgegeben von Norbert Klatt Göttingen 2009 4 © Norbert Klatt Verlag, Göttingen 2009 Elektronische Ressource ISBN 978-3-928312-25-7 5 Inhalt Vorwort .......................................................................................... 7 Einleitung ...................................................................................... 9 Anmerkungen zur Textgestalt .................................................... 44 I. Tagebuch (1. Oktober 1894 - 10. Januar 1895) ..................... 48 II. Tagebuch (11. Januar 1895 - 11. März 1895) ....................... 107 III. Tagebuch (11. März 1895 - 20. Mai 1895) ........................... 171 IV. Tagebuch (20. Mai 1895 - 2. Juli 1895) ................................. 239 V. Tagebuch (2. Juli 1895 - 7. August 1895) ............................. 296 VI. Tagebuch (7. August 1895 - 1. Oktober 1895) ................... 349 VII. Tagebuch (2. Oktober 1895 - 10. November 1895) ........... 407 VIII. Tagebuch (11. November 1895 - 23. Dezember 1895) ..... 462 IX. Tagebuch (24. Dezember 1895 - 14. Januar 1896) ............. 519 X. Tagebuch (15. Januar 1896 - 6. Februar 1896) .................... 567 XI. Tagebuch (7. Februar 1896 - 16. März 1896) ...................... 612 XII. Tagebuch (17. März 1896 - 12. April 1896) ....................... 661 6 7 Vorwort Unter dem Titel „Der Nachlaß von Wilhelm Hübbe-Schleiden in der Nie- dersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen - Ver- zeichnis der Materialien und Korrespondenten mit bio-bibliographischen Angaben“ wurde 1996 ein umfänglicher Einblick in den Nachlaß des Theosophen Wilhelm Hübbe-Schleiden gegeben. Nachdem aus ihm be- reits 1993 einige Dokumente in der Arbeit „Theosophie und Anthropo- sophie. Neue Aspekte zu ihrer Geschichte aus dem Nachlaß von Wil- helm Hübbe-Schleiden (1846-1916) mit einer Auswahl von 81 Brie- fen“ ediert wurden, wird mit der vorliegenden Publikation nun ein weite- rer Teil des Nachlasses leichter zugänglich gemacht. Es handelt sich da- bei um Tagebücher, die Hübbe-Schleiden während seiner Indien-Rei- se 1894-1896 geschrieben hat. In der erwähnten Publikation „Theoso- phie und Anthroposophie“, in der diese Reise im Rahmen der biogra- phischen Skizze zu Hübbe-Schleiden kurz gestreift ist, wurden aus ih- nen nur wenige Zitate geboten. Obgleich mehrfach die Verfügbarkeit des ganzen Textes gewünscht wurde, gab erst die neuerliche Bitte von Frau Maria Moritz (Berlin) den Anstoß, die Transkriptionen vorzuneh- men. Erleichtert wurde die Entscheidung durch den Umstand, daß mit den Tagebüchern thematisch wie zeitlich ein einheitlicher Rahmen vor- gegeben ist, der ihre Publikation als eine in sich geschlossene literari- sche Einheit geradezu anbot. Obgleich mir eine angemessene Beschäf- tigung mit den Themen des Nachlasses verwehrt ist, hoffe ich den- noch, mit der Herausgabe des „Tagebuches“ einen nutzvollen Beitrag nicht nur zur Geistes- und Kulturgeschichte des Wilhelminischen Kai- serreiches, sondern auch zur indischen Kulturgeschichte vorlegen zu können. In Deutschland fällt es nach wie vor schwer, die Theosophie, trotz ihres unbestreitbaren kulturellen Einflusses, als ein „historisches Phä- nomen“ zu begreifen. In der historischen Forschung geht es freilich 8 nicht darum, ob das, was geschehen ist, gefällt oder nicht gefällt, son- dern um die Frage, was geschehen ist und ob das Geschehene Wir- kung gezeitigt hat. Deshalb erhebt die Theosophie als eine gesellschaft- liche Bewegung auch den Anspruch auf eine saubere historische Dar- stellung, und das ohne die Animositäten aus dem 19. Jahrhundert. Da gleichwohl in unserem „Kultur-Lande“ weder für das „Indi- sche Tagebuch“ eines „Theosophen“ noch, wie ich mehrfach leidvoll erfahren mußte, für eine wissenschaftliche Arbeit ohne institutionel- le Anbindung finanzielle Mittel für Forschung und Druck zur Verfü- gung gestellt werden, wird das „Tagebuch“ hier als elektronische Ressource zugänglich gemacht. Bevor ich diese Zeilen schließe, habe ich verschiedenen Perso- nen zu danken: Herrn Klaus Tesch (Deutsches Generalkonsulat in Kal- kutta) und Herrn Herbert Karbach (Auswärtiges Amt in Berlin) für In- formationen zu den deutschen Diplomatischen Vertretungen in Indi- en, Herrn Dr. Bernhard Ebneth (Bayerische Akademie der Wissenschaf- ten in München), Herrn Werner Jürgensen (Evangelisches Landes- kirchenarchiv für Bayern in Nürnberg) und Frau Elisabeth Hunerlach (Archiv der Universität in Heidelberg) für personenbezogene Informa- tionen, Frau Martha Cunningham (Toronto) für Hilfe bei der Lesung schwieriger englischsprachiger Stellen, Herrn Felix Erb (Asien-Afrika Institut der Universität Hamburg) für bibliographische Informationen und Herrn Prof. Dr. Dr. Bernd Wedemeyer-Kolwe (Göttingen) für Hin- weise und Literatur zum Yoga. Ein ganz besonderer Dank gilt Frau An- neliese Thies (Coesfeld) für die Einsicht in Materialien des Nachlas- ses von Clemens Driessen. Danken möchte ich ebenfalls den Mitar- beitern der Handschriftenabteilung der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek in Göttingen für Hilfe und Verständnis, die sie meinen Bemühungen geduldig entgegenbrachten. Göttingen 12. März 2009 Norbert Klatt 9 Einleitung Der kolonialpolitische Schriftsteller und Theosoph Wilhelm Hübbe- Schleiden (1846-1916), zu dem in der Publikation „Theosophie und An- throposophie“ eine biographische Skizze geboten wird, trat im Okto- ber 1894 eine Reise nach Indien und Ceylon an. Frucht dieser Reise sind einige Veröffentlichungen, unter denen an erster Stelle die Arbeit „Indien und die Indier“ zu nennen ist.1 Hübbe-Schleiden verfaßte diese Darstellung als Mitglied der Hamburger Geographischen Gesell- schaft.2 Sie behandelt, abgesehen von den abwegigen Parallelen zwi- schen Indien und Deutschland,3 nicht nur religiöse und geschichtli- che, sondern auch wirtschaftliche Aspekte.4 Damit hebt sie sich von der 1 Wilhelm Hübbe-Schleiden, „Indien und die Indier, kulturell, wirthschaftlich und politisch betrachtet“, in Mitteilungen der geographischen Gesellschaft in Hamburg, XIV (Hamburg: L. Friederichsen & Co., 1889), 2, Seite 1-268. 2 Zur Geographischen Gesellschaft siehe Wiebke Nordmeyer, Die Geogra- phische Gesellschaft in Hamburg 1873-1918. Geographie zwischen Politik und Kommerz. Anhang: Verzeichnis der Publikationen in den Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft, 1873-1998. (Stuttgart: Steiner, 1999) (Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Hamburg, 88). 3 Unter dem Schlagwort: „Die Inder die Deutschen des Ostens“ und „die Deutschen die Inder des Westens“. 4 Es mag überraschen, mit Hübbe-Schleiden einen Deutschen zu erblicken, der in der damaligen Zeit in Kalkutta und Bombay sogar Jute- und Baumwollfa- briken besucht. Kaum unrichtig interpretiert Hübbe-Schleiden zudem die Ab- hängigkeit der wirtschaftlichen Produktivität Indiens von den religiös-spiri- tuellen Voraussetzungen her. Das Interesse an materiellen Dingen ist in Indi- en aufgrund der transzendenten Ausrichtung der gesamten Kultur weniger stark ausgeprägt und führt deshalb zu einer minderen wirtschaftlichen Pro- duktivität. 10 meist philologisch und historisch ausgerichteten deutschen Indien- Literatur der damaligen Zeit merklich ab. Doch bereits vor der Reise spielte Indien, bedingt durch die Theo- sophie, eine wichtige Rolle in Hübbe-Schleidens Denken. Vor dem Hin- tergrund der Theosophie schrieb er mehrere Aufsätze zur indischen Re- ligions- und Geistesgeschichte. Auch einige Buch-Publikationen zu In- dien erschienen von ihm, so etwa 1891 die Abhandlung „Das Dasein als Lust, Leid und Liebe“.5 Unter den Materialen seines Nachlasses befin- det sich zudem ein umfangreiches Manuskript zum Buddhismus aus den Jahren 1890 bis 1892.6 Neben der erwähnten Abhandlung „Indien und die Indier“ sind, angeregt von Clemens Driessen (1857-1941), mehrere „Reisebriefe“, ebenfalls Frucht der Indien-Reise. Hübbe-Schleiden publizierte sie in der von ihm begründeten und viel gelesenen Zeitschrift „Sphinx“.7 Sie 5 Wilhelm Hübbe-Schleiden, Das Dasein als Lust, Leid und Liebe. Die alt-in- dische Weltanschauung in neuzeitlicher Darstellung. Ein Beitrag zum Darwi- nismus. Mit Titelbild, 2 Tafeln, 24 Textzeichnungen, und 10 Tabellen. (Braun- schweig: Schwetschke & Sohn, 1891). 6 Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Cod MS Hübbe-Schleiden 436. Clemens Driessen hatte das Manuskript bereits im Herbst 1889 durchgearbeitet; siehe Driessens Tagebuch unter 29. Oktober 1889 (Anneliese Thies (Coesfeld): Clemens Driessen, Tagebuch II (1888- 1912), f. 182v). 7 Siehe Wilhelm Hübbe-Schleiden, „Im Morgenlande. Ein Reisebrief“, in Sphinx, 20, 109 (März 1895), Seite 145-160. (Manuskript: Cod MS W. Hüb- be-Schleiden 425); „Süd-Indien. Zweiter Reisebrief“, in Sphinx, 20, 112 (Ju- ni 1895), Seite 337-347. (Manuskript: Cod MS W. Hübbe-Schleiden 426); „Ceylon. Dritter Reisebrief“, in Sphinx, 21, 113 (Juli 1895), Seite 18-34. (Manu- skript: Cod MS W. Hübbe-Schleiden 427); „Hindus und Buddhisten. Reise- brief aus Süd-Indien und Ceylon“, in Sphinx, 21, 114 (August 1895), Seite 91-98. (Manuskript: Cod MS W. Hübbe-Schleiden 428); „Madras in Aufre- gung. Ein Reisebrief aus dem Morgenlande“, in Sphinx, 21, 118 (Dezember 1895), Seite 321-337. (Manuskript: Cod MS W. Hübbe-Schleiden 429); „In- diens Zukunft. Ein Reisebrief aus dem Morgenlande“, in Sphinx, 22, 119 (Ja- nuar 1896), Seite 34-48. (Manuskript: Cod MS W. Hübbe-Schleiden 430); „Eine Winterreise in Indien. Ein Reisebrief“,

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