HWS_SU_Ballin_23.9.09 23.09.2009 23:04 Uhr Seite 1 Aus der Reihe „Mäzene für Wissen- Ein beispielloser Aufstieg: vom drei- schaft“ sind bisher erschienen: zehnten Kind eines armen jüdischen Auswandereragenten zum „Souverän Band 1 der Seefahrt“ und „Freund“ des Kai- Die Begründer der Hamburgischen sers. Wenig verwunderlich, dass Al- Wissenschaftlichen Stiftung bert Ballin eine der hervorragendsten Gestalten des wilhelminischen Kai- Band 2 serreiches war. Von Beginn an sorgte Sophie Christine und Carl Heinrich er bei der Hamburg-Amerikanischen Laeisz. Eine biographische Annähe- Packetfahrt-Actien-Gesellschaft, kurz rung an die Zeiten und Themen Hapag genannt, für Aufsehen. Diese ihres Lebens stieg unter der Führung ihres Mana- gers Ballin zur größten Reederei der Band 3 Welt auf. Eduard Lorenz Lorenz-Meyer. Ein Hamburger Kaufmann und Von 1907 bis zu seinem tragischen Künstler Tod am 9. November 1918 gehörte Ballin dem Kuratorium der Ham- Band 4 burgischen Wissenschaftlichen Stif- Hermann Franz Matthias Mutzen- tung an und hat auch hier auf beson- becher. Ein Hamburger Versiche- dere Weise gewirkt. Als Mitglied des rungsunternehmer Expeditionsausschusses trug er we- sentlich zum Zustandekommen der Band 5 großen Südsee-Expedition in den Die Brüder Augustus Friedrich Bismarck-Archipel und nach Neu- und Gustav Adolph Vorwerk. Zwei Guinea (1908 bis 1910) bei, die den Hamburger Kaufleute Ruf Hamburgs als Wissenschafts- standort festigte. Band 6 Albert Ballin Die vorliegende Biographie zeichnet das außergewöhnliche Leben dieses Mannes nach, der wie kaum ein an- derer Zeitgenosse Größe und Kraft des zweiten deutschen Kaiserreiches verkörperte, zugleich aber auch des- Albert Ballin sen Grenzen und Schwächen erlebte. Albert Ballin HWS_Ballin_24.10.09_END korr.qxd 25.10.2009 17:35 Uhr Seite 1 Albert Ballin von Johannes Gerhardt HWS_Ballin_24.10.09_END korr.qxd 25.10.2009 17:35 Uhr Seite 2 Mäzene für Wissenschaft hg. von Ekkehard Nümann Gefördert von der Hapag-Lloyd Stiftung Den Familien gewidmet, die durch ihre hochherzigen Stiftungen vor 102 Jahren die Gründung der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung ermöglicht und den Grundstein dafür gelegt haben, dass die Stiftung auch heute noch Forschung, Lehre und Bildung fördern kann. Inhalt Vorwort des Herausgebers . S. 3 1. Quellenlage . S. 4 2. Der Familien- und Firmengründer Georg Friedrich Vorwerk . S. 6 3. Zur Kindheit und Jugend der Vorwerk-Brüder . S. 15 4. Eine Reise von Augustus Friedrich nach Nordamerika und Kuba . S. 23 5. Die Firmen in Chile und Hamburg . S. 28 6. Friedrich, Adolph und deren Ehefrauen in den Erinnerungen dreier Enkel . S. 44 7. „Villa Josepha“ und „Haupthaus“ . S. 54 8. Gustav Adolph als Bau- und Gartengestalter . S. 60 9. Entwicklungen nach dem Tod der Brüder . S. 67 10. Anhänge . S. 70 11. Literatur . S. 72 12. Namensregister . S. 74 HWS_Ballin_24.10.09_END korr.qxd 25.10.2009 17:35 Uhr Seite 3 Inhalt Vorwort des Herausgebers . S. 4 Vorwort des Vorsitzenden des Vorstandes der Hapag-Lloyd AG . S. 5 1. Prolog . S. 7 2. Die frühen Jahre . S. 10 Eltern und Kindheit . S. 10 Der Sprung in die Selbstständigkeit . S. 12 Heirat . S. 16 Persönlichkeit . S. 19 3. Albert Ballin und der Aufstieg der Hapag . S. 24 Die Hapag vor Albert Ballin . S. 24 Der erste deutsche Top-Manager . S. 25 Schiffbaupolitik . S. 31 Die Hapag als Tourismus-Anbieter . S. 44 Die Auswandererhallen . S. 50 Die Ausdehnung der Hapag-Fahrtgebiete . S. 58 Schifffahrtsdiplomatie . S. 64 4. Albert Ballin und die Politik . S. 72 „Klein Potsdam“ und Hamfelde . S. 72 Albert Ballin und der Kaiser . S. 74 Albert Ballin und seine politische Einflussnahme . S. 80 Albert Ballin und der Admiral . S. 83 Albert Ballin und die „große Politik“ . S. 84 5. Albert Ballin und die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ . S. 90 Wirtschaftliche Expansion und militärische Konfrontation . S. 90 Albert Ballin im Juli 1914 . S. 92 Die Hapag im Ersten Weltkrieg . S. 94 Politische Einflussnahme im Berlin der Kriegsjahre . S. 98 Albert Ballins Vorstellungen von den Kriegszielen des Deutschen Reiches . S. 101 Albert Ballins Einstellungen zum U-Boot-Krieg . S. 104 Frieden über Wilson . S. 107 Das Ende . S. 109 6. Epilog . S. 117 7. Anhänge . S. 121 Stammtafel (Auszug) . S. 121 Albert Ballin und die Hapag . S. 122 8. Quellen, Literatur und Bildnachweis . S. 124 9. Namensregister . S. 130 | 3 | HWS_Ballin_24.10.09_END korr.qxd 25.10.2009 17:35 Uhr Seite 4 Vorwort des Herausgebers Im Jahr 2007 feierte die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung ihr 100- jähriges Jubiläum. Der vorliegende sechste Band ist Teil der zu diesem An- lass ins Leben gerufenen Schriftenreihe „Mäzene für Wissenschaft“. In ihr wird die Geschichte der Stiftung dargestellt; außerdem werden Stifterper- sönlichkeiten und Kuratoriumsmitglieder in Einzelbänden gewürdigt. Die Absicht, diese Reihe ins Leben zu rufen, entspricht dem dankbaren Gefühl den Personen gegenüber, die vor mehr als 100 Jahren den Mut hatten, die Stiftung zur Förderung der Wissenschaften in Hamburg zu gründen und erreichten, dass Hamburg eine Universität erhielt. Verknüpft damit ist die Hoffnung und Erwartung, dass nachfolgende Generationen sich hieran ein Beispiel nehmen mögen. Ekkehard Nümann | 4 | HWS_Ballin_24.10.09_END korr.qxd 25.10.2009 17:35 Uhr Seite 5 Vorwort des Vorsitzenden des Vorstandes der Hapag-Lloyd AG Albert Ballins Name steht für wirtschaftliche Erfolge, die ihresgleichen su- chen: Unter seiner Führung avancierte die Hapag zur größten Reederei der Welt, und das Tor zu dieser Welt wurde Hamburg. Ballins großzügiges und weitsichtiges Mäzenatentum ist dagegen weniger bekannt. Der „Top-Ma- nager“, der sein Unternehmen so glanzvoll öffentlich repräsentierte, war bei wohltätigen Engagements sehr diskret. Erfolg zählte ihm mehr als Pu- blicity, und er verband besonders gern finanzielle Unterstützung mit prak- tischer Hilfe. Sein Einsatz für die Hamburgische Wissenschaftliche Stif- tung war da typisch: Ballin war nicht nur ein freigiebiger finanzieller Förderer, er half auch, die große völkerkundliche Südsee-Expedition zu organisieren. In dieser Kombination lag Ballins Stärke: Er war ein pragmatischer Visio- när und konnte Zeitströmungen ebenso intuitiv erfassen wie gewinnbrin- gend nutzbar machen. Während er weitblickend neue Geschäftsfelder er- schloss, kümmerte er sich gleichzeitig um jedes Detail seines „Gesamtkunst- werks Hapag“. So schrieb er Geschichte: 1891 erfand Ballin die moderne Kreuzfahrt, baute die Hapag fortan auch zum Pionierunternehmen im Tourismus aus und engagierte sich sogar in der Zivilluftfahrt. Zum Welt- erfolg verhalf der Gesellschaft vor allem der Service, den sie bot – und das in allen Klassen: Auch arme Emigranten wurden stets als Kunden ernst ge- nommen und umworben. Millionen Europäer brachen aus der internatio- nal ausgezeichneten Auswandererstadt der Hapag im Hamburger Hafen in ein neues Leben auf. Der Generaldirektor, einer der ersten deutschen Manager, verschrieb sich seinem Lebenswerk derart rückhaltlos, dass es hieß: „Er war die Hapag, und die Hapag war er.“ Für Ballin bedeutete das vor allem Verantwor- tung: Der Visionär war niemals ein Hasardeur. Die Hapag-Bilanzen sei- ner Ära beweisen eindrucksvoll, auf welch solidem finanziellen Fundament auch die ehrgeizigsten Projekte des Unternehmens jederzeit standen. | 5 | HWS_Ballin_24.10.09_END korr.qxd 25.10.2009 17:35 Uhr Seite 6 Ballins persönliches Verantwortungsgefühl war umfassend, verstand er doch die Hapag ebenso als integralen Bestandteil ihres Heimatlandes wie als eingebunden in eine Weltwirtschaft, deren Zusammenhänge er weit bes- ser verstand als die meisten Politiker seiner Zeit. Er war ein erfolgreicher Schifffahrtsdiplomat, dem es über Jahrzehnte hinweg gelang, an der Spitze großer internationaler Konferenzen und Kooperationen auch strittigste Probleme konstruktiv zu lösen. Dieses Erfolgsmodell versuchte Ballin schließlich auch auf die Politik zu übertragen: Er setzte sich seit 1908 in- tensiv für deutsch-britische Verständigung ein – und musste dabei tragisch am militärisch-politischen Establishment scheitern. Weitsicht und Pragmatismus gleichermaßen prägten auch das soziale En- gagement des Hapag-Direktors: Er war es etwa, der 1911 durch diskreten Einsatz entscheidend dafür sorgte, dass der Naturpark Lüneburger Heide finanziert werden konnte. 1909 schon war er dem Verein Jordsand beige- treten und unterstützte das beispielhafte Umweltschutzprojekt, indem er den Ankauf der Hallig Norderoog mitfinanzierte. Darüber hinaus war er ein besonders großzügiger und vorausschauender Wissenschaftsmäzen: Bal- lin gehörte zum Beispiel zu den Geldgebern, die die Anfänge der heutigen Max-Planck-Gesellschaft ermöglichten. Albert Ballin verkörperte, was als typisch hanseatisch gilt: Weltoffenheit, Aufgeschlossenheit und Dynamik, gepaart mit bodenständigem Realismus und klugem Geschäftssinn. Er hat unser Unternehmen ebenso wie seine Heimatstadt Hamburg nachhaltig geprägt, und mehr noch: Sein Name galt international als Inbegriff und Gütesiegel der deutschen Schifffahrt. Ballins Weitsicht, Einsatz und Einfluss gingen jedoch deutlich über den wirtschaftlichen Rahmen hinaus. Auch in der Hamburgischen Wissen- schaftlichen Stiftung, deren Kuratoriumsmitglied er war, lebt das Engage- ment des großen Hamburgers bis heute weiter. Michael Behrendt | 6 | HWS_Ballin_24.10.09_END korr.qxd 25.10.2009 17:35 Uhr Seite 7 [1] Prolog Albert Ballin, von Henning Edens Wenige Tage nach Albert Ballins Tod aber den Mann, der wie kein zweiter Art, schrieb der Hauptschriftleiter des „Wirt- Kraft und Grenze des nach-bismarckschen
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