Adam Opel 87

Adam Opel 87

Adam Opel 87 Abbn.: oben: Denkmal von Adam Opel vor dem Hauptportal des Opelwerks in Rüsselsheim unten: Opel Patentmotorwagen „System Lutzmann“ 1311 Mit der Erfindung des Automobils begann auch eine neue Ära in der Geschichte der Straße VIA REGIA. Im Jahre 1900 wurden weltweit insgesamt 4.192 Automobile gebaut: mit Dampf, Elektrizität oder Benzin angetrie- ben. Die technische Zukunft der neuen Fahrzeuge war damals durchaus noch ungewiss. Eine der Produkti- onsstätten, die sich alsbald zu einer der größten Autohersteller in Europa entwickeln sollte, war die Adam Opel AG in der VIA REGIA-Stadt Rüsselsheim. Adam Opel wurde als ältester Sohn des Schlossermeisters Philipp Wilhelm Opel geboren. Er erlernte in der Werkstatt des Vaters den Beruf eines Schlossers. Die Wanderjahre führten ihn ab 1857 über Belgien und England nach Paris, wo er in zwei Nähmaschinenfabriken arbeitete. Wieder in seiner Heimatstadt, gründete Opel 1862 seine eigene Nähmaschinenmanufaktur. Im Jahre 1884 stellte sein Betrieb bereits 18.000 Nähma- schinen pro Jahr her. 1886 begann Opel auch mit der Herstellung von Fahrrädern. Die Firma entwickelte sich schnell zum größten Fahrradhersteller in Deutschland. Aber erst seine Söhne begannen 1898, drei Jahre nach dem Tod des Firmengründers mit der Produktion von Autos. Sie kauften am 21. Januar 1899 die Anhaltische Motorwagenfabrik des Dessauer Hofschlossermeisters, Automobilpioniers und Konstrukteurs Friedrich Lutz- mann, machten ihn zum Direktor und begannen mit dem Bau der Opel Patentmotorwagen „System Lutzmann“ in Rüsselsheim. Kurz vor seinem Tod soll Adam Opel beim Anblick eines Automobils gesagt haben: „Aus diesem Stinkkasten wird nie mehr werden als ein Spielzeug für Millionäre, die nicht wissen, wie sie ihr Geld wegwerfen sollen!“ Aus dem ältesten Werksteil, der bis heute „Kuhstall“ genannt wird (in Anspielung auf die Bedingungen, unter denen die Produktion einst begann)‚ wurde das größte hessische Unternehmen der Automobilherstellung. 1929 verkauften die Brüder Wilhelm und Fritz von Opel den Großteil der Aktien an den amerikanischen Au- tomobilkonzern General Motors. Während des Zweiten Weltkriegs stellte Opel mit dem Lastwagen Opel Blitz das Rückgrat der Wehrmacht her. Das Engagement von General Motors, sowohl in den USA als auch beim deutschen Kriegsgegner, wurde vom damaligen Geschäftsführer von GM durch die hohen Profite gerechtfer- tigt. 1936 wurde Opel durch die deutsche Regierung Steuerfreiheit eingeräumt. Die Folge war eine Kapazitäts- ausweitung seitens GM. Bis Kriegsende wurden 1,1 Millionen Fahrzeuge produziert. Heute ist Opel der zweitgrößte deutsche Fahrzeughersteller und hat an der VIA REGIA neben Rüsselsheim weitere Standorte in Kaiserslautern, Eisenach und Gliwice..

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