Hänsel Gretel

Hänsel Gretel

Engelbert HUMPERDINCK HÄNSEL & GRETEL HÄNSEL UND GRETEL HANSEL AND GRETEL Märchenspiel in drei Bildern von Adelheid und Hermann Wette sowie Gustav Ferdinand und Engelbert Humperdinck A fairy-tale play in three scenes by Adelheid and Hermann Wette, as well as Gustav Ferdinand and Engelbert Humperdinck 2 | english english | 3 HÄNSEL UND GRETEL Musik von / Music by ENGELBERT HUMPERDINCK Märchenspiel in drei Bildern von Adelheid und Hermann Wette sowie Musikalische Assistenz / Musical assistent Martin August Fuchsberger Studienleitung und Korrepetition / István Mátyás Gustav Ferdinand und Engelbert Humperdinck Rehearsing and coaching A fairy-tale play in three scenes by Adelheid and Hermann Wette, as Regieassistenz / Assistent director Christiane Lutz Licht- und Tontechnik / Oliver Göstl, Stephan Jagric, well as Gustav Ferdinand and Engelbert Humperdinck Light and sound engineering Richard Prüller Lichtinspizienz / Lighting inspection Stefanie Prüller Maske / Make-up Elisabeth Vollnhofer Musikalische Leitung / Musical director Martin Haselböck Produktionsmanagement / Production manager Maria Prüller Inszenierung / Stage director Michael Sturminger Kaufmännischer und Technischer Leiter / Karl Prüller Choreographische Mitarbeit / Choreography Katrin Blantar Business and technical director Bühnenbild und Kostüme / Design & costumes Nina Ball Choreinstudierung / Choir rehearsals Gabriele Prömmer Aufgenommen / Recorded: 30. Juli und 01. August 2009, Dramaturgie / Dramaturgy Heiko Cullmann Burgarena Reinsberg im Rahmen des FESTIVAL REINSBERG 2009 Peter, Besenbinder / broom-maker Klaus Kuttler Gertrud, seine Frau / his wife Romelia Lichtenstein Produzent / Producer Klaus Feldmann Hänsel, beider Sohn / their son Susanne Kreusch Videoaufzeichnung / Video recording Landsmann+Landsmann Gretel, beider Tochter / their daughter Bernarda Bobro Videoproduktion OEG Die Knusperhexe / Gingerbread Witch Irmgard Vilsmaier Kamera / Directors of Photography Werner Kindl, Paul Landsmann, Sandmännchen / Taumännchen / Aleksandra Zamojska Peter Landsmann, Sandman / Dew Fairy Bernhard Schermaier Schnitt / Cutting Paul Landsmann, Kinder / Children Michael Sturminger Kinderchor der Musikhauptschule Blindenmarkt gemeinsam mit Kindern aus DVD-Authoring Marco Arndt dem gesamten Mostviertel / Children‘s Choir of the Musikhauptschule in Blindenmarkt, Tonaufnahme und Schnitt / TONAL audiophile productions, together with children from all over the Mostviertel. Sound recording and Editing Ing. Alexander Grün Musikschnitt / Sound Editor Christian Gurtner Cappella Istropolitana Eine Produktion der / A production of Musikkonzept GmbH 4 | deutsch deutsch | 5 HANDLUNG 3. Bild – Das Knusperhäuschen Gretel erwacht als erste und weckt Hänsel. Sie stellen voller Erstaunen fest, dass sie beide denselben Traum hatten. Plötzlich entdeckt Hänsel hinter 1. Bild – Daheim ihnen ein wundersames kleines Häuschen, angefüllt mit Zuckerzeug, Ku- Hänsel und Gretel, die Kinder einer armen Besenbinderfamilie, vertreiben chen, Rosinen und Mandeln. Neugierig treten sie näher und greifen gie- sich in der kargen Küche die Zeit mit Spielen, anstatt die von der Mutter rig nach den Leckereien. Selbst die aus dem Häuschen ertönende Stimme aufgetragene Arbeit zu verrichten. Doch der Hunger plagt Hänsel so sehr, kann die Naschenden nicht beirren. Bis plötzlich die Hexe aus dem Haus dass er die Lust am Spiel verliert. Gretel versucht den Griesgram aufzu- tritt und die Kinder mit tückischer Freundlichkeit umschmeichelt. Die Kin- heitern und verrät ihm, dass eine Nachbarin einen Topf Milch herüberge- der aber sind argwöhnisch. Als sie davonlaufen wollen, bannt der Zauber- schickt habe. Für den Abend sei ein Reisbrei zu erwarten. Jubelnd tanzen stab der Knusperhexe die beiden in eine Starre. Hänsel wird gemästet, die Kinder durch die Küche ohne die hereinkommende Mutter zu bemer- während Gretel im Häuschen arbeiten muss. Die Hexe heizt ihren Backofen ken. Müde, überfordert und gereizt will Gertrud die Faulpelze bestrafen an und vollführt in Erwartung des leckeren Schmauses einen grotesken und schlägt in ihrer Wut den Milchtopf vom Tisch. Um das nun fehlende Ritt auf ihrem Besen. Da ihr Hänsel immer noch zu mager erscheint, soll Abendessen zu ersetzen, müssen die Kinder in den Wald, um Beeren zu Gretel zuerst in den Ofen. Diese hat jedoch sofort begriffen, was ihr bevor- sammeln. Völlig erschöpft und verzweifelt legt sich die Mutter ein wenig steht, und befreit mit dem der Hexe abgelauschten Zauberspruch ihren hin, als der leicht angetrunkene Besenbinder in bester Laune nach Hause Bruder. Als die Hexe Gretel auffordert, in den Ofen zu kriechen, stellt diese kommt und zum Erstaunen seiner Frau zahlreiche Lebensmittel auspackt. sich dumm und bittet die Alte, es ihr doch einmal vorzumachen. Murrend Endlich konnte er seine Besen und Bürsten gut verkaufen! Als Peter nach bückt sich die Hexe in den Ofen, als ihr Hänsel und Gretel einen kräftigen den Kindern fragt, berichtet ihm seine Frau vom Vorgefallenen. Die Sorge Stoß verleihen, der sie ins lodernde Feuer wirft. Jubelnd tanzen die Kinder um die Kinder beflügelt noch mehr die schon erhitzte Phantasie des Va- um das Knusperhäuschen, ehe sie erschöpft niedersinken und erneut in ters: Sie könnten sich im Wald verirren und der bösen Knusperhexe in die sanften Schlaf fallen, der neue Träume bringt. Da ertönt aus dem Wald die Hände fallen. Voller Panik laufen die Eltern in den Wald, um ihre Kinder zu Stimme des Besenbinders. Mit der Mutter eilt er überglücklich herbei, um suchen. Hänsel und Gretel in die Arme zu schließen. Gemeinsam danken alle in ei- nem Gebet für den glücklichen Ausgang des gefährlichen Abenteuers. 2. Bild – Im Walde Inzwischen sind Hänsel und Gretel immer tiefer in den Wald geraten. Gre- tel sitzt einen Blumenkranz bindend auf der Erde, während Hänsel sein Körbchen bis an den Rand mit Beeren füllt. Doch im ausgelassenen Spiel essen die Kinder die gesammelten Früchte auf. Die Dämmerung bricht her- ein und Hänsel kennt den Heimweg nicht mehr. Der Wald, der vorher noch so vertraut und freundlich erschien, sieht plötzlich drohend und gespens- tisch aus und fördert die Phantasie der Kinder. Die Kinder sprechen ihr Nachtgebet und schlafen zusammengekauert auf der Erde ein. Im Traum erscheinen die im Gebet herbeigewünschten Schutzengel und behüten ihren Schlaf. 6 | deutsch deutsch | 7 Ein Kinderstuben-Weihfestspiel Vom „Familienübel“ zum Meisterwerk von A. W. „Hänsel und Grethel“ Die Entstehung der Oper Hänsel und Gretel In Musik gesetzt von Onkel Notenbeispiel E be be Die Anregung zur Märchenoper Hänsel und Gretel ging von Humperdincks Schwester Adelheid aus, die mit einem Jugendfreund ihres Bruders, dem Arzt Hermann Wette, verheiratet war. Diese war von einem Schweizer Fa- umgehend an seine Schwester nach Köln zurück. („Onkel Ebebe“ nannten milienblatt gebeten worden, ein Märchen als Kinderspiel mit Musik zu be- ihn seine beiden Nichten Isolde und Gudrun, die seinen Vornamen noch arbeiten. Anfangs noch unschlüssig in der Stoffwahl, beobachtete sie ihre nicht richtig aussprechen konnten.) beiden kleinen Töchter, die auf dem Puppentheater ein Hänsel und Gretel- Die Aufführung des Liederspiels durch Humperdincks Nichten am 19. Mai Spiel improvisierten. Zunächst sträubte sich ihr mütterliches Empfinden 1890, dem 34. Geburtstag ihres Vaters, fand im Familien- und Freundes- gegen die bösen Märcheneltern, die ihre Kinder im Wald aussetzen. Erst kreis großen Zuspruch. Humperdinck selbst suchte in dieser Zeit hände- als ihr der Einfall kam, den Vorgang in eine pädagogisch gemeinte Strafe ringend nach einem Opernstoff: „Ein Königreich für eine komische Oper!“ für Ungehorsam umzuwandeln, gewann das Spiel rasch an Gestalt. (Vorla- Richard Wagners Witwe Cosima schlug ihm Gozzis Der Rabe vor, sein ge für die Dramatisierung war übrigens die Fassung von Ludwig Bechstein, Schwager Wette Grillparzers Der Traum ein Leben. Seine Verlobte Hedwig dessen 1857 erschienene Märchensammlung im 19. Jahrhundert weiter Taxer drängte ihn schließlich dazu, sich weiter mit dem Märchenstoff zu verbreitet war als die der Brüder Grimm.) befassen, den er selbst als „Familienübel“ bezeichnete. Ab August 1890 ar- Am 17. April 1890 bat Adelheid den vier Jahre älteren Engelbert, der damals beitete Humperdinck an einer Singspielfassung, an der fast die gesamte als Lehrer am Dr. Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt am Main tätig Familie beteiligt war: Adelheids Mann überarbeitete die schlicht-naiven war, um die Vertonung der von ihr verfassten Lieder: „Nun, liebes, zucker- Texte seiner Frau, während sich Humperdincks Vater Gustav Ferdinand um süßes Brüderchen (ich muß mal recht schmeicheln!), hier gibts Arbeit für einen sinnvollen dramaturgischen Aufbau bemühte. Neu hinzu kamen so Dich. Ich habe Hänsel und Gretel fertig gemacht und glaube, daß es Dir gut die Figuren des Sand- und Taumännchens, die in Lebkuchen verwandelten gefallen wird. […] Vorläufig sende ich Dir die in Musik zu setzenden Sachen Kinder sowie der große Dialog zwischen Mutter und Vater im ersten Bild. und bitte Dich herzinniglich, liebstes Engel-Bärtchen, hilf, hilf schnell. […] Die neue, einaktige Singspielfassung, die Humperdinck Hedwig als Weih- Nun sei lieb, Bruderherz, und mach mir so etwas recht Hübsches, Volks- nachts- und Verlobungsgeschenk widmete, fand bei einer privaten Auf- tümliches; es ist dies mein wohlgelungenstes Werkchen, und so recht mein führung vor geladenen Gästen – u.a. Arnold Mendelssohn, Franz Wüllner Lieblingskindchen. Zweistimmig, aber es darf nicht zu hoch sein.“ Schon und Otto Neitzel

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