Spezifikation Für Die Bereitstellung Eines Datenbestandes Gemäß § 7 Absatz 8 Einsig

Spezifikation Für Die Bereitstellung Eines Datenbestandes Gemäß § 7 Absatz 8 Einsig

Spezifikation für die Bereitstellung eines Datenbestandes gemäß § 7 Absatz 8 EinSiG Version 4.1 BASIS I. ALLGEMEINES 1. Regulatorisches Umfeld Am 02.07.2014 trat die neue europäische Einlagensicherungsrichtlinie1 in Kraft. Sie ersetzt die bisherige Einlagensicherungsrichtlinie aus dem Jahr 19942 sowie die diese im Hinblick auf die Deckungssumme (Erhöhung auf 100.000 Euro) und die Auszahlungsfrist (Reduzierung auf 20 Arbeitstage) europaweit harmonisierende Änderungsrichtlinie aus 20093. Die Umsetzung der neuen Einlagensicherungsrichtlinie in nationales deutsches Recht erfolgt in Form eines Einlagensicherungs- (EinSiG) und eines Anlegerentschädigungsgesetzes (AnlEntG). Ein gemeinsames Gesetz für Belange der Einlagensicherung und Anlegerentschädigung ist nicht mehr sinnvoll, da die Reform der Einlagensicherung umfangreiche Änderungen mit sich bringt. Zu den wesentlichen Änderungen zählen u.a.: Zuordnung sämtlicher Kreditinstitute zu einem gesetzlichen oder gesetzlich anerkannten Sicherungssystem Aufbau bzw. Verbesserung der finanziellen Ausstattung der Sicherungseinrichtungen durch Einführung von Finanzierungsvorschriften für Einlagensicherungssysteme; hierzu zählen insbesondere verpflichtende ex-ante-Beiträge der Kreditwirtschaft Verkürzung der Auszahlungsfrist zu entschädigender Guthaben auf letztendlich sieben Tage4 Neudefinition des Kreises der Entschädigungsberechtigten sowie der Zusammensetzung des Entschädigungsbetrages Einführung eines Rechtsanspruchs auf die Entschädigung von Einlagen bis zu 500.000 Euro, wenn in einem definierten Zeitraum die Einzahlung mit bestimmten Lebensereignissen zusammenhing5 Mit Gültigkeit der neuen Regelungen ab Juli 2015 war auch eine Überarbeitung der bis dahin gültigen "Spezifikation für die Bereitstellung eines Datenbestands gemäß § 5 Absatz 2 EAEG" in der Version 3.1 erforderlich geworden. Diese wurde deshalb abgelöst durch die "Spezifikation für die 1 Richtlinie 2014/49/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16.04.2014 über Einlagensicherungssysteme (Neufassung) 2 Richtlinie 94/19/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30.05.1994 über Einlagensicherungssysteme 3 Richtlinie 2009/14/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11.03.2009 zur Änderung der Richtlinie 94/19/EG über Einlagensicherungssysteme im Hinblick auf die Deckungssumme und die Auszahlungsfrist 4 Entschädigungsansprüche von Einlegern sind - ohne Sonderregelungen - bis zum 31. Mai 2016 spätestens 20 Arbeitstage und ab dem 1. Juni 2016 spätestens sieben Arbeitstage nach Feststellung des Entschädigungsfalls zu entschädigen. 5 Diese Umstände betreffen in der Regel singuläre besondere Ereignisse, die dazu führen, dass der Einleger kurzfristig einen hohen Geldbetrag bei dem Institut führt und diesbezüglich besonders schutzwürdig ist. Solche Einlagen sind gesondert schriftlich und unter Nachweis der anspruchsbegründenden Tatsachen zu beantragen (§ 8 Abs. 5 EinSiG). Da diese zudem nicht bzw. nicht regelmäßig bekannt sind, wird von einer Kennzeichnung solcher Einlagen innerhalb der Einreicherdatei abgesehen. Version 4.1 Juli 2015 | 1 | Bereitstellung eines Datenbestands gemäß § 7 Absatz 8 EinSiG - BASIS" (Spezifikation ED) in der Version 4.0 und aufgrund nunmehr konkretisierter Anforderungen nach Einführung des EinSiG auf die Version 4.1 aktualisiert. Die Informationen der Spezifikation ED BASIS - hierzu zählen ganz besonders die durch die Spezifikationsvorgaben ermittelten gedeckten Einlagen - sind auch Grundlage für weitere wesentliche Sachverhalte. Hierzu zählt beispielsweise auch die Verpflichtung der Einlagensicherungssyteme, der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilität (FMSA) jährlich die Informationen zur Höhe der gedeckten Einlagen der ihr zugeordneten Institute zu melden. § 17 Absatz 4 EinSiG legt den Instituten daher die Verpflichtung auf, dem Einlagensicherungssystem bis zum 15. Januar eines jeden Jahres die gedeckten Einlagen mit Stand vom 31. März, 30. Juni, 30. September und 31. Dezember des vorherigen Jahres mitzuteilen. 2. Kontakt Die Institute werden bei der Umsetzung der Spezifikation auf verschiedene Weise unterstützt. "Häufig gestellte Fragen" (sogenannte FAQ) sind in einem speziellen Bereich auf der Internetseite "www.edb-banken.de" eingestellt. Fragen zur Spezifikation können zudem in schriftlicher Form an die Mailadresse "[email protected]" gesendet werden. In Ausnahme- fällen wird Ihnen die Einlagensicherungs- und Treuhandgesellschaft mbH6, Köln, unter der Telefonnummer 0221 / 912697 – 411 einen kompetenten Ansprechpartner nennen. Um den Aufbau des FAQ-Bereichs auch weiterhin zu unterstützen, bitten wir Sie, in erster Linie die oben angegebene Mailadresse zu verwenden. Bei darüber hinausgehendem Beratungsbedarf, beispielsweise der Auswertung von Testdateien, können Sie die uns bereits bei der Entwicklung und Betreuung der ED unterstützende GDB Gesellschaft für Datensicherheit und IT-Beratung mbH1, Köln, ([email protected]) direkt beauftragen. 6 Beteiligungsgesellschaft des Prüfungsverbandes deutscher Banken e.V., Köln Version 4.1 Juli 2015 | 2 | II. TECHNISCHE SPEZIFIKATION 1. Einreicherdatei 1.1 Namenskonventionen Der Name der Einreicherdatei setzt sich aus der eigentlichen Dateibezeichnung (sechzehnstellig) und der durch einen Punkt getrennten Dateiendung (dreistellig) zusammen. Hierbei gelten folgende Vorgaben: XXXXXXXXXXJJMMTT.DGS XXXXXXXXXX den Einreicher eindeutig identifizierende alphanumerische Kennung gemäß Anlage 2 JJMMTT der durch das Jahr (JJ), den Monat (MM) sowie den Tag (TT) gekennzeichnete Zeitpunkt der Zinsabgrenzung DGS die den Dateiinhalt identifizierende Dateiendung. 1.2 Dateiformat Es gelten folgende Bedingungen: Merkmal Wert Erläuterung Speicherart Textdatei mit Speicherung und Austausch der Daten sind Feldseparatoren einfach strukturiert mittels einer CSV-Datei (CSV = Character Separated Values) vorzunehmen. Der Satzaufbau mit der jeweiligen Anzahl der Stellen ist in Kapitel 2 dokumentiert. Verbindliche externe Regeln für den Aufbau einer CSV-Datei existieren nicht. Zwecks einheitlicher Handhabung wurde deshalb der "Spezifikations- Standard für CSV-Dateien"7 erstellt. Zeichensatz 7-Bit-ASCII-Code Es ist der in Anlage 1 auszugsweise aufgeführte Zeichensatz zu verwenden. An dieser Stelle sind insbesondere auch die nicht erlaubten Zeichen - beispielsweise die reservierten Zeichen für Feldseparator oder Satzendezeichen - gesondert markiert. 7 Der "Spezifikations-Standard für CSV-Dateien" kann unter www.edb-banken.de heruntergeladen werden Version 4.1 Juli 2015 | 3 | Merkmal Wert Erläuterung Feldseparator * "Stern" (ASCII Hexcode X'2A') Satzendezeichen CRLF "Carriage Return" (ASCII Hexcode X'0D'), gefolgt von "Line Feed" (ASCII Hexcode X'0A'); hiermit wird sichergestellt, dass die Zeichen des nächsten Datensatzes in einer neuen Zeile beginnen (entspricht der Betätigung der "Return"-Taste einer Tastatur). 1.3 Datenbestand Der bereitzustellende Datenbestand umfasst die Konten der Passivseite, die - unter Berücksichtigung der zum Stichtag durchzuführenden Zinsabgrenzung - in § 21 RechKredV8 als "Verbindlichkeiten gegenüber Kunden" (Passivposten Nr. 2) definiert sind. Die Übergabe der ED richtet sich nach den gesetzlichen Vorgaben (§ 7 Absatz 8 Satz 3 i.V.m. § 14 Absatz 2 EinSiG), die eine unverzügliche Bereitstellung in maschinell bearbeitbarer Form nach den Vorgaben des Einlagensicherungssystems vorsehen. 1.4 Vorarbeiten Sammelkonten / CpD-Konten Es wird darauf hingewiesen, dass auf Sammelkonten aufgelaufene Umsätze vor Erstellung der ED auf hierzu korrespondierende Kundenkonten umzubuchen sind. Gemeinschaftskonten Für Gemeinschaftskonten gemäß § 7 Absatz 4 EinSiG gilt, dass eine Aufteilung derselben dann erforderlich ist, wenn deren Anteilskontoinhaber entweder weitere Einzelkonten beim Institut führen oder/und Anteilskontoinhaber weiterer Gemeinschaftskonten sind. In solchen Fällen ist ein hiervon betroffener Kunden so zu behandeln, dass die ihm zuordenbaren Einzelkonten sowie Gemeinschaftskontenanteile unter einem neuen, eindeutigen und einmaligen Ordnungskennzeichen zusammengefasst werden. Die unter diesem Ordnungskennzeichen eingestellten Konten bzw. Kontenanteile beinhalten - mit Ausnahme der Saldeninformationen - die ursprünglichen Feldinformationen der Gemeinschaftskonten. Das Feld C5 erhält dann für die jeweiligen Konten bzw. Kontenanteile den Wert "1". 8 Kreditinstituts-Rechnungslegungsverordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 11.12.1998 (BGBl. I S. 3658), zuletzt geändert durch Artikel 6 Absatz 6 des Gesetzes vom 28.08.2013 (BGBl. I S. 3395) Version 4.1 Juli 2015 | 4 | Existieren dagegen für die Anteilskontoinhaber von Gemeinschaftskonten keine weiteren Einzel- konten oder weitere Gemeinschaftskontenanteile, sind keine zusätzlichen Bearbeitungen erforderlich. In diesen Fällen ist - analog zu den Bedingungen in vorherigen Versionen der Spezifikation ED BASIS - in Feld C5 die entsprechende Anzahl der Kontoinhaber bereitzustellen. 2. Standardisierte Satzformate 2.1 Dateiaufbau Für den Aufbau der ED gelten folgende Grundsätze: Die Datei beginnt mit einem Vorsatz (sogenannter A-Satz), in dem den Einreicher betref- fende Informationen enthalten sind. Dem Vorsatz folgen die den Kunden betreffenden Daten- sätze (sogenannte B-, C- und D-Sätze), die die für eine Einlegerentschädigung sowie Bestimmung des Entschädi- gungsumfangs relevanten In- formationen beinhalten. Die Datei wird mit dem Nachsatz (sogenannter E-Satz) abgeschlossen, der ver- schiedene Gesamt- und Kon- trollsummen enthält. Version 4.1 Juli 2015 | 5

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