Mitenand Verwobe – Der Westliche Bodensee Und Das Konstanzer Konzil Gefördert Durch PLENUM Westlicher Bodensee - Helmut Fidler, Konstanz 2013

Mitenand Verwobe – Der Westliche Bodensee Und Das Konstanzer Konzil Gefördert Durch PLENUM Westlicher Bodensee - Helmut Fidler, Konstanz 2013

Mitenand verwobe – Der westliche Bodensee und das Konstanzer Konzil gefördert durch PLENUM Westlicher Bodensee - Helmut Fidler, Konstanz 2013 Mitenand verwobe Der westliche Bodensee und das Konstanzer Konzil Eine Übersicht zusammengestellt von Helmut Fidler im Auftrag der Konzilstadt Konstanz und Tourismus Untersee e.V. Konstanz 2013 gefördert durch PLENUM Westlicher Bodensee Mitenand verwobe – Der westliche Bodensee und das Konstanzer Konzil gefördert durch PLENUM Westlicher Bodensee - Helmut Fidler, Konstanz 2013 Mitenand verwobe Wenn im kommenden Jahr in Konstanz an das vor 600 Jahren einberufene Konstanzer Konzil 1414- 1418 erinnert wird, dann feiert die Region mit. Denn ohne ihr Umland hätte die mittelalterliche Stadt Konstanz so viele Gäste weder beherbergen noch beköstigen können. Zusammen mit dem Verein Tourismus Untersee e.V. beauftragte die Konzilstadt Konstanz den Historiker Helmut Fidler, aufzuzeigen, wie damals die Region westlicher Bodensee mit der Konzilstadt sowie der Natur- und Kulturlandschaft verwoben war. Zugleich war es Ziel des Projektes, diese Verknüpfungen den Stadt-, Kultur – und Landschaftsführern in der Region näher zu bringen und sie zu ermuntern, in ihren Führungen diese enge Verbindung von Stadt und Umland zu thematisieren. Denn „mitenand verwobe“ ist die Region bis heute. Das werden auch die Gäste des Konziljubiläums erleben. Nicht nur in Konstanz, sondern auch „drumrum“ werden zahlreiche Ausstellungen, Veranstaltungen und Führungen über die Zeit zu Beginn des 15. Jahrhunderts informieren. Gefördert wurde das Projekt im Rahmen von PLENUM ( Projekt des Landes zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Um welt) westlicher Bodensee. Das Projekt „mitenand verwobe“ konnte an zahlreiche bereits abgeschlossene PLENUM-Projekte anknüpfen, die insbesondere auch die geschichtliche Entwicklung und den Wandel der heutigen Kulturlandschaft zum Thema hatten. Die Ergebnisse der Recherche sind einer umfassenden Studie zusammengefasst, die ab sofort auf der Website der Konzilstadt Konstanz und Tourismus Untersee e.V. zum Download bereitstehen. Dort wird auch über Führungen und Veranstaltungen berichtet werden, die aus dem Projekt hervorgehen werden. Neue Verknüpfungen vom Apfel, über den Imker bis zum Wein und dem damals importierten Zucker. Erstmals wurden im Rahmen dieses Projektes die Stadt-, Kultur- und Landschaftsführer im Landkreis Konstanz und der benachbarten Schweiz zu einer gemeinsamen Fortbildung eingeladen. Mit großem Erfolg: alle drei angebotenen Workshops waren voll besetzt. Aus den Reihen der Stadt- und Landschaftsführer wurde angeregt, solche Treffen in Zukunft regelmäßig mit ein- oder zweijährigem Rhythmus stattfinden zu lassen. Dass die Anregungen auf fruchtbaren Boden gefallen sind, zeigen die Rückmeldungen. In Radolfzell wird an den ‚Papst in der Hölle‘ erinnert werden und die Engener Bademagd will über ‚Wellness‘ zur Zeit des Konstanzer Konzils informieren. Kräuterpädagogen aus der Region wollen das Thema ,genussvoll` angehen und es nicht nur bei der Information über die mittelalterliche Küche belassen. Die Arbeitsgemeinschaft Tourismus im Landkreis Konstanz erinnert daran, dass das Konstanzer Konzil vor allem eine kirchliche Versammlung war. Dort werden in den kommenden Jahren die Kirchen, Klöster und Kapellen in den Mittelpunkt gerückt. Sie sind nicht nur kulturhistorisch bedeutsame Bauwerke, sondern auch Orte der Kraft und der Besinnung. Das Thema Kirchen, Klöster und Konzil wird in die heutige internationaler Bodenseeregion gespiegelt. Das Projekt „Mitenand verwobe“ ist Auftakt zur weiteren Vernetzung der Akteure untereinander. Ihre Ergänzungen werden gerne aufgenommen. Der Projektbericht wird dann in unregelmäßigen Abständen aktualisiert auf den Websites eingestellt: www.konstanzer-konzil.de www.tourismus-untersee.eu Inhaltsverzeichnis Mitenand verwobe 2 Der regionale Adel und das Konstanzer Konzil 4 Graf Eberhard von Nellenburg 4 Graf Frischhans von Bodman 6 Landgraf Hans von Lupfen 8 Kaspar von Klingenberg 9 Die Rittergesellschaft zum St. Jörgenschild 9 Städte und Orte der Region und ihre Verbindungen zum Konstanzer Konzil 11 Schaffhausen 11 Radolfzell 12 Thurgauisches Seeufer 13 Stein am Rhein 15 Landbesitz des Adels und Bürgertums und ihre Bedeutung für das Konzil 16 Grundbesitz der Klöster 16 Landwirtschaft: Die Konzilstadt als Abnehmer landwirtschaftlicher Produkte 18 Verkehrs- und Pilgerwege im Hegau 23 Mitenand verwobe – Beispiele für die touristische Umsetzung 25 Ortsverzeichnis 28 A. Region Untersee bis Konstanz Allensbach 29 Gaienhofen 34 Moos 41 Öhningen 47 Radolfzell 57 Reichenau 68 Konstanz (nur Hinweis, keine ausführliche Darstellung) 73 B. Hegau Bodman-Ludwigshafen 77 Engen 83 Singen 88 Stockach 96 C. Thurgauisches Unterseeufer Gottlieben 101 Ermatingen 102 Mannenbach-Salenstein 104 Berlingen 105 Steckborn 106 Mammern 107 Eschenz 108 Wagenhausen 110 Stein am Rhein 111 D. Pilger- und Wallfahrtswege 113 E. Linkliste 119 F. Literaturliste 126 G. Anhang 133 1 Mitenand verwobe – Der westliche Bodensee und das Konstanzer Konzil gefördert durch PLENUM Westlicher Bodensee - Helmut Fidler, Konstanz 2013 Mitenand verwobe Dass von 1414 bis 1418 „die Welt zu Gast in Konstanz“ war – so der Einführungssatz im gerade erschienenen Essay-Band zur Konzilausstellung im kommenden Jahr –, war nicht allein das Verdienst der Stadt Konstanz und ihrer Bürger. Auf vielfältige Weise war die Region in das Geschehen eingebunden. Seit achthundert Jahren war die Stadt Sitz des größten deutschen Bistums und zur führenden Handelsstadt der Bodenseeregion geworden. Führende Adelige aus der Region hatten sich für die Wahl der Stadt Konstanz zum Konzilsort eingesetzt. Die zahlreichen Klöster der Region schickten nicht nur Vertreter zum Konzil, sondern nahmen solche als Gäste bei sich auf, und ganz entscheidend, ohne das ‚Hinterland‘ hätte die Stadt ihre Gäste nicht versorgen können. Damit sind bereits die unterschiedlichen Verortungsmöglichkeiten des Konstanzer Konzils in der Region angesprochen. Vorgestellt werden zunächst die Verknüpfungen von führenden Adelshäusern der Region mit dem Konzilgeschehen, im zweiten Schritt wird die Verortung auf der Ortsebene untersucht und in einem dritten Schritt auf die Verknüpfungen mit der Landwirtschaft eingegangen. Auf eine Darstellung des Konzilgeschehens wird verzichtet, dazu liegen ausführliche Untersuchungen vor. Siehe zur Konzilgeschichte auch die Literaturhinweise im Anhang. Die Region westlicher Bodensee Quelle: Bodenseestandortmarketing BSM, Landratsamt Konstanz 2 Mitenand verwobe – Der westliche Bodensee und das Konstanzer Konzil gefördert durch PLENUM Westlicher Bodensee - Helmut Fidler, Konstanz 2013 Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d4/Konstanz_in_KN.svg Für dieses Projekt wurde der Schwerpunkt auf den Landkreis Konstanz gelegt, wobei bedingt durch den Projektpartner Tourismus Untersee e.V. auch das thurgauische Seeufer mit einbezogen wurde. Entlang dieses Seeufers verläuft einer der beiden Hauptverkehrswege aus dem Westen nach Konstanz. Angesichts der zahlreichen Ortschaften – der Landkreis Konstanz umfasst 7 Städte und 18 Gemeinden mit 105 Ortsteilen – konnten nicht für jeden Ort bzw. Ortsteil die Verknüpfungen zum Konzil herausgearbeitet werden. Je weiter ein Ort von Konstanz entfernt liegt, desto schwieriger war es, eine Verknüpfung zum Konzilgeschehen bzw. der Stadt Konstanz zu Beginn des 15. Jh. herzustellen. Grundlage der Recherche ist die vierbändige amtliche Beschreibung des Landkreises Konstanz. Sie wird zitiert mit der Abkürzung LK und der Bandnummer in römischen Zahlen sowie der Seitenangabe. Ergänzend wurden Ortschroniken und gegebenenfalls weitere Literatur herangezogen. Den jeweiligen Orten sind Literaturangaben beigefügt. Dieser Bericht ist zugleich Aufforderung, selbst aktiv zu werden und für den jeweiligen Ort zu recherchieren. Die oftmals vorliegenden Ortschroniken geben einen ersten Einblick in die Geschichte des jeweiligen Ortes zur Beginn des 15. Jahrhunderts. Ergänzend sollten auch die Forschungsarbeiten der zugehörigen oder in der Nähe liegenden Burgen und Adelshäusern herangezogen werden. Nachträge und Ergänzungen bitte an den Autor oder die Konzilstadt Konstanz melden, sie werden gern nachträglich eingearbeitet. 3 Mitenand verwobe – Der westliche Bodensee und das Konstanzer Konzil gefördert durch PLENUM Westlicher Bodensee - Helmut Fidler, Konstanz 2013 Der regionale Adel und das Konstanzer Konzil Einige der engsten Berater König Sigismunds stammten aus dem Hegau: Graf Eberhard von Nellenburg (dessen Familie erhielt 1268 das Amt des Landgrafen im Hegau 1) war in Besitz der Landgrafschaft im Hegau und Madach (heute in etwa zu vergleichen mit dem Landkreis Konstanz), Graf Hans von Lupfen verwaltete die Landgrafschaft Stühlingen (Klettgau) und die Herrschaft Hewen. Ritter Kaspar von Klingenberg, dessen Familie seit 1300 auf Hohentwiel ansässig war, stand im Dienst des Königs und zählte ebenso wie Hans von Heudorf zu den „familiares“ 2 des Königs. Die Grafen Frischhans und Hans Konrad von Bodman sowie Heinrich von Randeck nahm Sigismund 1413 „unter sein Hofgesinde“ 3. Dem Johann Truchsess von Diessenhofen und seiner Gemahlin bestätigte Sigismund 1413 ihre Privilegien 4, ebenso den Herren von Hohenklingen. Graf Eberhard von Nellenburg Für Konstanz als Ort des Konzils hatten sich gleich mehrere Adelige aus dem deutschen Südwesten ausgesprochen, die damals für König Sigismund tätig waren. Ulrich Richental weist in seiner Chronik dem Landgrafen im Hegau und Madach, Eberhard von Nellenburg, den entscheidenden

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