Geologischer Führer Durch Die Lüneburger Heide

Geologischer Führer Durch Die Lüneburger Heide

Geologische Wanderungen durch Niedersachsen und angrenzende Gebiete herausgegeben von Professor Dr. Fr. Schöndorf in Hannover 1. BAND Geologischer Führer durch die Lüneburger Heide Von Dr. J. Stoller König!, Bezirksgeologe in Berlin Mit 8 Karten und 38 Textfiguren Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Additional material to this book can be downloaded from http://extras.springer.com ISBN 978-3-663-00572-8 ISBN 978-3-663-02485-9(eBook) DOI 10.1007/978-3-663-02485-9 Softcover reprint ofthe hardcover 1st edition 1918 Vorwort. In dem vorliegenden kleinen nGeologischen Führer durch die Lüneburger Heide" werden Einzelbilder aus diesem in land­ schaftlicher und geologischer Beziehung gleich interesnnten Gebiete Nordwestdeutschlands gegeben. Es wird versucht, in allgemein verständlicher Weise die der Landschaft eigentüm• lichen geologischen und morphologischen Erscheinungsformen zu schildern und dem Verständnis des aufmerksamen und nach­ denklichen Beobachters zu erschließen. Geologische Vorkennt­ nisse werden bei dem Leser nicht vorausgesetzt. Denn das Büchlein wendet sich in erster Linie an die Naturfreunde aus allen Kreisen der gebildeten Bevölkerung, denen die Liebe zur Natur und die Lust zum Wandern den Reisestab in die Hand drückt. Ihnen var allem möchte das Büchlein Führer sein in eine der eigenartigsten und anziehendsten Landschaften Nord­ westdeutschlands. Der Stoff gliedert sich in zwei Teile, von denen der erste in der Hauptsache als praktische Einführung in das Verständ• nis des Diluviums gedacht ist. Er hat darum eine besonders ausführliche Behandlung erfahren und betrifft die weitere Umgebung von Lüneburg, ein kleines Gebiet zwar, dessen jungdiluviale Landschaftsformen aber in ihrer noch recht gut erhaltenen Frische wie geschaffen erscheinen zur praktischen Ein­ führung in das Verständnis geologisch-morphologischer Probleme des Quartärs. Dazu kommt noch die ganz einzigartige Ge­ legenheit, in Lüneburg auf engst begrenztem Raum einen Über• blick über das mesozoische Felsgerüste des Untergrundes zu gewinnen. Der hier zu behandelnde Stoff konnte auf mehrere Wanderungen verteilt werden, die (für den Anfänger in der Geologie!) a.ls Lehrgang mit fortschreitender Stufenfolge von drei Mittelpunkten aus - Ebstorf, Ülzen, Lüneburg - ge­ dacht sind. IV Vorwort. Im zweiten Teile werden nur kurze, zusammenfassende Charakteristiken einzelner Landstriche gegeben; es sollen Winke sein, die dem aufmerksamen, durch die "\Vanderungen des ersten Teils vorbereiteten Beobachter die geologisch-morphologische Deutung der Gegenden erleichtern wollen. Dabei konnte es sich nur um eine kleine Auswahl von Landstrichen handeln, wenn der geplante Umfang des Büchleins nicht überschritten werden sollte. Es sei darum ausdrücklich betont, daß in dem großen Gebiete der Lüneburger Heide, die als geographische Einheit wohl am besten vom Isetal und der Göhrde im Osten bis zur Lehrde und zur Este im Westen und von der breiten Eibetalniederung im Norden bis zum Allertal im Süden zu fassen ist, außer den geschilderten oder wenigstens namhaft gemachten noch eine Menge ebenso schöner und lehrreicher Wanderungen ausgeführt werden können. Ich erinnere nur an die Schwarzen Berge und den Kleekar Wald (von Rarburg aus) oder an die Göhrde oder an das Böhmetal mit Soltau, Dorfmark, Falling­ bostel und Walsrode, der "Perle der Heide". Für die Auswahl der behandelten Gegenden war aber namentlich entscheidend, ob sie in geologischer oder in morphologischer Beziehung Neues zu besprechen Gelegenheit boten. Als Einleitung wird, um im weiteren Text Wiederholungen zu vermeiden, eine kurze Übersicht über das Diluvium Nord­ europas gegeben. Besonderen Dank schulde ich der Deutschen Mineralöl• Industrie-Aktien -Gesellschaft in Wietze, der Berkefeldfilter­ Gesellschaft in Celle sowie dem Verlage für weitgehende Förde• rung des Führers. Möge das Büchlein recht vielen Heidewanderern ein nütz• licher und angenehmer Führer sein. Waidmannslust bei Berliu, im Januar 1918. Der Verfasser. In h a I t. Seite Vorwort .... III Verzeichnis der Karten und Abbildungen . IX Literatur . XI Karten der Lüneburger Heide . XII Einleitung. Gedrängte Übersicht über das Diluvium Nord- europas . 1 Vergletscherungsgebiete Europas -Wesen der Vereisung - Ursachen - Eiszeiten und Zwischeneiszeiten-Klima - Dauer der diluvialen Zeitabschnitte - Wirkungen des Landeises und seiner Schmelzwässer - Moränenbildungen - Schmelzwasserablagerungen - Urstromtäler. Erster Teil. Die weitere Umgebung von Lüneburg. A. Ebstorf . 16 1. Allgemeine Übersicht . 17 Oberflächengestaltung- ein jungdiluviales Endmorä• nengebiet-der Lüneburger Eisvorstoß und seine Folgen - Talgeschichte der Schwienau - Schmelzwasserstau­ seen - Entstehung des Gerdautales. 2. Wanderungen und Einzelprofile . 23 a) Ebstorf-Wessenstedt-Natendorf-Golste -Seedorf­ Barum-Tätendorf-Eppensen-Bevensen ..... 23 Endmoränen - Grundmoräne - Flottsand - der Lindenberg- vorgeschichtliche Siedelungen- "Sand unbestimmten Alters" - Diluvialprofil bei Bevensen. b) Ebstorf- Süsing- Öchtringen-Wettenbostel-Wulf­ sode-Lopau-Brockhöfe. 33 Tal- und Sandurgebiet - Schmelzwasserrinne - blockreiche Endmoräne - Tiefbohrung Öchtringen - Sand- und Kiesaufschüttungen im Endmoränen• gebiet - Talbildung durch rückschreitende Erosion - das Lopautal - vorgeschichtliche Siedelungen - die große Sandurschüttung von Westerhorn-Lintzel - Talanfänge des Örtzetalnetzes. B. Ülzen . .......... 43 1. Talgeschichte der Ilmenau . 44 Flußnetz der Ilmenau - der Lüneburger Eisvorstoß im Ilmenaugebiet - Talgeschichte der Il!llenau - dif' ältesten Schmelzwasserstauseen - das Ülzer Becken und die Lüneburger Bucht - die diluvialen Talstufen der Ilmenau. VI Inhalt. Seite 2. Wanderungen und Einzelprofile . • . 50 a) Ülzen-Ripdorf-:;-"M:olzen-Heisterberg-Emmendorf­ 'Vesterweyhe-Ulzen . • . 50 Talstufen - Vorebene des Tales - "Stufe von Ripdorf" der vorrömischen Eisenzeit- die Vorebene vom Tälchen der Wipperau durchschnitten - der Heisterberg im Zuge einer Staumoräne - Rund­ blick über eine anmutige Endmoränen- und Grund­ moränenlandschaft zu beiden Seiten des Ilmenautales - Diluvialprofil bei Emmendorf- Beckentonablage­ rungen - Erosionsschluchten und diluviale Ufer­ linien - interglazialer Süßwasserkalkmergel von Westerweyhe, seine Fauna und Flora - intergla­ zialer Süßwassermergel im Flußgebiet der Schwienau ~nd der Gm·dau, in der "M:elzinger Heide und in der Ulzer Stadtforst - das Hünengrab beim Fischerhof b) Die interglazialen Süßwassermergel in der Umgebung von Rosche . • . • . 62 V0rebene des Ilmenautales und des Wipperautales - die Süßwassermergellager von Rosche, ihre Flora und Fauna - die Süßwassermergellager von Teyen­ dorf -geologisch-morphologische Charakteristik der weiteren Umgebung von Rosche - Wanderungen von Rosche nach Soltendieck, Hirnbergen, Clenze - Erosionslandschaft, hervorgegangen aus einer Aufschüttungslandschaft c) Ülzen-Suderburg-Hösseringen . 66 Diluviale Hauptterrasse der Ilmenau und der Hardau - diluviale Uferlinien - gr0ßartige Erosionsland­ schaft - interglaziales Kieselgurlager bei flösse• ringen - lohnende Wanderungen vom Wegekreuz Breitenhees aus nach Sprakensehl, Unterlüß, Holden­ stedt, Stadensen, Stederdorf. Wieren. C. Lüneburg .•..•................. 69 1. Das vortertiäre Felsgerüste von Lüneburg . 71 Der Kalkberg als geologisches Wahrzeichen der Stadt - Übersicht der geologischen Formationen. a) .Aufschlüsse in Schichten des Zechsteins und der Trias . • . • . 72 Zechsteinkalk - Zechsteingips und seine Ver­ wendung in früheren Zeiten - Buntsandstein - "Muschelkalk und seine Fauna - Keuper - das Salzvorkommen Lüneburgs - Geschichtliches - Gewinnung und Verarbeitung der Sole - ihre Ent­ stehung - Erdfälle. Inhalt. VII Seite b) Aufschlüsse in Schichten der Kreide 80 Stratigraphische Gliederung - Tourtia - Va­ rianspläner und Rhotomagensisplän9r- Mytiloides­ pläner, Brongniartipläner, Scaphitenpläner und Cu­ vieripläner - Emscher - Granulaten-, Quadraten­ und Mucronatenkreide - Fauna des Senons. c) Zusammenstellung der Grubenaufschlüsse im Meso- zoikum des Stadtgebietes . 84 Die einzelnen Aufschlüsse - das überlagernde Diluvium - das interglaziale Torflager von Lüne• burg. d) Der Gebirgsbau des Lüneburger Felsuntergrundes 87 Die Lagerungsverhältnisse - Ursachen. 2. Wanderungen in die Umgebung von Lüneburg . 8\l a) J,üneburg-'Villerding-Wendisch-Evern-Deutsch­ Evern-Bienenbüttel . • . • . 89 Obermiocäner Glimmerton und seine Fauna - das Diluvium in Lüneburgs Umgebung- Verwitte­ rung und Bodenbildung-Grundmoränenlandschaft - Endmoränenlandschaft - Rundblick vom Ti­ meloberg - Hünengräber - interglazialer Süß• wasserkalk und seine Fauna - durch hohe Heide - Talsandebene. b) Lüneburg-Erbstorf-Adendorf-Bardowick-Lüne- burg . 96 Lüne - unterdiluvialer Tonmergel - glaziale Störungen - jungdiluviale Grundmoräne - dilu­ viales und alluviales Ilmenautal - Haseneisenerz und seine Verhüttung in früheren Zeiten - Bar­ dowick. c) Lüneburg- Rettmer- Drögen -Nindorf- Ameling- hausen .................... 100 Älteres und jüngeres Diluvium in Aufschlüssen Übergang der Grundmoränenlandschaft in die Endmoränenlandschaft - vielgestaltiges Endmorä• nengebiet- 'Vanderungen von Amelinghausen aus. Z w e i t er T e i 1. Kurze Charakteristik einzelner Landstriche. 1. Das Örtzetal . • . • . 1 Oll Das Fluß- und Talnetz - südliches Grenzgebiet der letzten Vereisung - Entstehungsgeschichte der Land­ schaft - Wannenbildung in der Talebene - typische Heidelandschaft des Lüß - Wanderungen von Her­ mannsburg und von Müden aus -die Kieselgurlager von Wiechel-Neu-Ohe und Ober-Ohe nach Form, Inhalt VIII Inhalt.

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