Endgültiger Text NSG Wittekindsberg

Endgültiger Text NSG Wittekindsberg

- 12 - 2. Änderungen bei den Besonders geschützten Teilen von Natur und Landschaft 2.1 Naturschutzgebiete In Ziffer 2.1 Naturschutzgebiete wird im 2. Satz die Bezeichnung für „N 4 Nammer Klippen“ ersetzt durch „N 4 Nammer Klippen und Roter Brink“. 2.1.1 Bei den textlichen Festsetzungen und Erläuterungen für das Naturschutzgebiet N 1 Wittekindsberg wird /werden - in Ziffer (1) Lage und Größe die Flurstücksaufzählung um das Grundstück Gemarkung Barkhausen, Flur 7, Flurstück 1, ergänzt und die Größenangabe von ca. 111,7 ha in ca. 120,0 ha geändert, - in Ziffer (2) Schutzzweck - der 1. und 5. Spiegelstrich gestrichen; - beim bisher 4. Spiegelstrich das letzte Wort „sowie“ gestrichen und durch einen Punkt ersetzt; - dem bisher 3. und 4. Spiegelstrich die vorhandenen Erläuterungen zugeordnet; - als erste Spiegelstriche des Schutzzweckes folgende Festsetzungen und Erläuterungen einge- fügt: - Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung der Das Naturschutzgebiet „Wittekindsberg“ umfasst nahezu Lebensgemeinschaften und Lebensstätten von sel- ausschließlich Waldbestände und befindet sich vollständig tenen und gefährdeten sowie landschaftsraumty- im FFH-Gebiet „Wälder bei Porta Westfalica“. Das ursprüng- pischen Tier- und Pflanzenarten innerhalb des liche Naturschutzgebiet wird im Rahmen der 3. Änderung großflächigen Wald-Komplexes des Weser- und des Landschaftsplanes aufgrund der FFH-Umsetzung gering- Wiehengebirges, fügig erweitert. insbesondere sind in ihrer Vergesellschaftung Der Großteil der Waldbestände wird durch Buchenwälder schützenswert gebildet. Es handelt sich hauptsächlich um Waldmeister- - die Waldmeister-Buchenwälder, Buchenwälder, die eine üppige und vielfältige Bodenvegeta- - die Hainsimsen-Buchenwälder, tion vorweisen, zu einem geringen Teil aber auch um die krautärmeren Hainsimsen-Buchenwälder. Bemerkenswert ferner sind besonders zu schützen und zu fördern ist außerdem auch das Auftreten einzelner Buchenwaldbe- - weitere naturnahe Laubmischwaldgesell- stände, die sogar aufgrund ihres Reichtums an Frühjahrsge- schaften (Bergulmen-Ahornwald, Ahorn- ophyten den Waldhaargersten-Buchenwäldern zugordnet Lindenwald), werden können. Alle diese Buchenwaldgesellschaften sind - ein naturnaher Quellbereich samt Bach im Lebensraumtypen von gemeinschaftlicher Bedeutung. Bereich Dehmer Burg, - wertvolle Sekundärbiotope wie aufgelassene Eine Besonderheit des Wittekindsberges, sowohl am im Na- Steinbrüche und Bergwerksstollen, turschutzgebiet befindlichen Südhang als auch am Nord- - die natürliche Artenvielfalt, insbesondere ge- hang, sind etliche Vorkommen der wärmeliebenden Elsbee- fährdete Tier- und Pflanzenarten unter be- re ( Sorbus torminalis ), die hier ihre nordwestliche Verbrei- sonderer Berücksichtigung wärmeliebender tungsgrenze erreicht. und holzbewohnender Insektenarten, Nadelwaldbestände kommen nur ganz vereinzelt vor. - wegen der besonderen Bedeutung des Witte- Die naturnahen Buchenwaldbestände sind zu erhalten und kindsberges als Teilstück des Wiehengebirges als weiter zu optimieren. Hierzu sind insbesondere der Erhalt ein im Landesentwicklungsplan von Nordrhein- von Alt- und Totholz und das Zulassen einer natürlichen - 13 - Westfalen und im Gebietsentwicklungsplan (Teil- Verjüngungsdynamik von Bedeutung. Dies dient einerseits abschnitt Oberbereich Bielefeld) dargestelltes Ge- der Stärkung der hier vorhandenen Buchenwaldgesellschaf- biet von landesweiter Bedeutung innerhalb des ten in ihren verschiedenen Altersstadien sowie auch der Si- landesweiten Biotopverbundes, cherung der Lebensräume der in den Wäldern vorkommen- den und auf solche Waldbestände angewiesenen diversen - wegen der Bedeutung des Wittekindsberges für Tierarten. Zusätzlich sind die Bestände standortfremder die Errichtung eines zusammenhängenden ökolo- Baumarten möglichst in standortheimische Buchenwaldbe- gischen Netzes besonderer Schutzgebiete in Euro- stände zu überführen. pa als Bestandteil des FFH-Gebietes "Wälder bei Porta Westfalica " (NATURA 2000-Nr. DE-3719- Im Bereich Dehmer Burg befindet sich die einzige Quelle im 301), Schutzgebiet. Die ehemalige Wittekindsquelle nahe des Ge- birgskammes ist versiegt. - zur Bewahrung und Wiederherstellung eines güns- tigen Erhaltungszustandes der für die Meldung des Ein weiteres Charakteristikum des Wittekindsberges ist das FFH-Gebietes ausschlaggebenden natürlichen Le- Vorhandensein von ehemaligen Steinbrüchen sowie alter bensräume von gemeinschaftlichem Interesse Stollensysteme und Felsaushöhlungen, welche von Fleder- - Waldmeister-Buchenwald ( Galio-Fagetum , mäusen als Überwinterungsquartiere genutzt werden. NATURA 2000-Code 9130), - Hainsimsen-Buchenwald ( Luzulo-Fagetum , Für das FFH-Gebiet „Wälder bei Porta Westfalica“ (DE-3719- NATURA 2000-Code 9110), 301) hat das Forstamt Minden gemäß Erlass des MUNLV vom 06.12.2002 (n.V.) - Az.: III-6/III-7-606.00.00.21 ein so- mit ihrer typischen Fauna und Flora in ihren ver- genanntes Sofortmaßnahmenkonzept erstellt. Aktuell wird schiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und das Maßnahmenkonzept durch den Fachbereich IV, Wald- in ihrer standörtlichen typischen Variationsbreite, naturschutz, Landesbetrieb Wald und Holz NRW, fortge- inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsch- und Stauden- schrieben. fluren sowie der Waldränder; die Flächen mit FFH- Lebensraumtypen sind auf den Festsetzungsde- Dieses führt – zusätzlich zu den hier im Landschaftsplan ge- tailkarten mit einem Punktmuster gekennzeich- nannten Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen - verschie- net, dene besondere forstlichen Maßnahmen auf, die zur Opti- mierung des FFH-Gebietes in den kommenden Jahren sinn- - zur Erhaltung und Entwicklung der für die Meldung vollerweise durchgeführt werden sollten. Es ist allerdings des FFH-Gebietes ausschlaggebenden wildleben- nicht rechtsverbindlich. Zudem bildet es den aktuellen den Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse Stand der Laubwaldverteilung im Gebiet ab. Es ist beim Re- - Teichfledermaus ( Myotis dasycneme ), gionalforstamt Ostwestfalen-Lippe einsehbar. Die ord- - Großes Mausohr ( Myotis myotis ), nungsgemäße forstliche Bewirtschaftung unterliegt mit - Mopsfledermaus ( Barbastella barbastellus ), Ausnahme der Verbote in Ziffer (3) keiner Einschränkung. - Wasserfledermaus ( Myotis daubentonii ), - Fransenfledermaus ( Myotis nattereri ), Innerhalb des Schutzgebietes befindet sich allerdings das - Zwergfledermaus ( Pipistrellus pipistrellus), Wildnisentwicklungsgebiet WG-MIN-0005 (Wälder bei Por- - Hirschkäfer ( Lucanus cervus ), ta Westfalica). Es ist auf der Festsetzungsdetailkarte hell- grau hinterlegt. Wildnisentwicklungsgebiete werden durch - zur Erhaltung der weiteren im Naturschutzgebiet das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz vorkommenden Arten von gemeinschaftlichem In- (LANUV) NRW zusammen mit dem Landesbetrieb Wald und teresse Holz NRW nach fachlichen Kriterien ausgewählt. - Uhu ( Bubo bubo), Hier gelten zusätzliche Regelungen, die im LNatSchG festge- - Zauneidechse ( Lacerta agilis ), legt sind (siehe auch Kapitel D Nachrichtliche Darstellun- - Hohltaube ( Columba oenas ), gen). - Schwarzspecht ( Dryocopus martius ). Ein besonderes Problem im Wiehen- und Wesergebirge stellen Radfahrer, speziell Mountainbiker, dar, die wider- rechtlich mit ihren Fahrrädern die Wege verlassen und querfeldein durch die Waldbestände fahren, meist die Hän- ge hinab. Hierdurch kommt es zu Störungen der Waldle- bensgemeinschaften und zu Schädigungen des Waldbo- dens. Hinzu kommen weitere Beeinträchtigungen aufgrund durch Mountainbiker gebauter Rampen und Hindernisse. - 14 - - in Ziffer (3) Verbote - als 2. Satz im ersten Absatz eingefügt: Gleiches gilt für alle Handlungen außerhalb des Naturschutzgebietes, die sich auf das Schutzgebiet entsprechend auswirken können. - bei den Festsetzungen unter Buchstabe e) hinter das Wort „außerhalb“ die Worte „forstlicher Wirtschaftswege sowie“ eingefügt; - bei den Erläuterungen unter Buchstabe e) am Ende eingefügt: Das Wort „befahren“ schließt ausdrücklich das Befahren mit Fahrrädern, insbesondere Mountain- bikes, mit ein. Zur rechtlichen Klarstellung wird darauf hingewiesen, dass der Wolfsschluchtweg und der Zick- zackweg gemäß einschlägiger Rechtsprechung (Urteil des VG Köln, 14 K 5008/07) aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht als „feste Wege“ im Sinne des § 2 Abs. 2 Landesforstgesetz NRW gelten und daher nicht mit Fahrrädern oder Krankenfahrstühlen befahren werden dürfen. - bei den Festsetzungen unter Buchstabe l) als zweiter Satz angefügt: die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bei Kalamitätsfällen ist im Einvernehmen mit der unte- ren Naturschutzbehörde unberührt; - als Erläuterung unter Buchstabe l) eingefügt: Dieses Verbot schließt die chemische Behandlung von Holz mit ein. - die Festsetzungen unter Buchstabe m) gestrichen und durch folgende Festsetzung ersetzt: Düngemittel anzuwenden bzw. auszubringen oder zu lagern; Bodenschutzkalkungen nach Boden- untersuchungen zur Kompensation von Säureeinträgen sind im Einvernehmen mit der Unteren Na- turschutzbehörde unberührt; - bei den Festsetzungen unter Buchstabe s) hinter den vorhandenen Satz eingefügt: bei den FFH-Lebensraumtypenflächen ist sich nach den Baumarten der jeweiligen Waldgesellschaft zu richten; auch das Einbringen von Pflanzmaterial ungeeigneter Herkünfte ist verboten; - bei den Erläuterungen unter Buchstabe s) hinter den ersten Satz eingefügt: Die in diesem FFH-Gebiet vorkommenden FFH-Lebensraumtypen sind die beiden Waldgesellschaf- ten Hainsimsen-Buchenwald und Waldmeister-Buchenwald . Die Flächen, auf denen diese Lebens- raumtypen vorhanden sind, sind in

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