
Puppet Regime vs. Lead Nation, Der lange Weg zur Anerkennung der DDR durch die USA Inauguraldissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Universität zu Bonn vorgelegt von Philip Alexander Matthes aus Düsseldorf Bonn 2010 Gedruckt mit der Genehmigung der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 1. Gutachter: Prof. Dr. Joachim Scholtyseck 2. Gutachter: Prof. Dr. Klaus Hildebrand Tag der mündlichen Prüfung: 9. Feburar 2007 3 I. Einleitung ............................................................................................................... 6 A. Problemstellung und Methoden.......................................................................... 7 1. Problemstellung ........................................................................................... 7 2. Methoden ................................................................................................... 11 B. Quellenlage und Forschungsstand .................................................................... 13 1. Quellenlage ................................................................................................ 13 2. Forschungsstand......................................................................................... 18 C. Der institutionelle Rahmen der ostdeutsch-amerikanischen Beziehungen....... 29 1. USA............................................................................................................ 29 2. DDR ........................................................................................................... 34 II. Einführung: Die USA und die DDR 1949 bis 1961............................................ 38 A. 1945 bis 1949: Die USA und die SBZ ............................................................. 38 B. „The so called government of the GDR“: Amerikanische DDR-Politik von der Gründung der DDR bis zum Aufstand vom 17. Juni 1953 .............................. 39 C. Von der Souveränität der DDR zur Berlin-Krise ............................................. 49 D. USA-Politik der DDR 1949-1961 .................................................................... 62 III. Die USA und die DDR 1961-1963.................................................................... 69 A. Die Mauerkrise und ihre Folgen....................................................................... 70 1. Die DDR-Politik der Kennedy-Administration vor dem 13. August 1961 70 2. Der Mauerkrise im außenpolitischen Kalkül der DDR.............................. 75 3. Die amerikanische Reaktion auf den Mauerbau ........................................ 79 4. Das Ergebnis der Mauerkrise..................................................................... 87 B. USA-DDR und die Kuba-Krise........................................................................ 91 C. Der Vertrag zum Verbot von Atomwaffenversuchen: Zementierung der De- facto-Anerkennung ........................................................................................... 95 D. Die Administration Kennedy: Chance für die USA-Politik der DDR?............ 99 IV. Die USA und die DDR 1963-1968: Zwischen „selektivem Brückenschlag“ und Anerkennungslobbyismus............................................................................... 104 A. Die Politik des „selektiven Brückenschlags“ und die DDR ........................... 105 B. Visa-Fragen als politisches Mittel zwischen DDR und USA......................... 119 C. Der Anerkennungslobbyismus: Konzept und Wirklichkeit............................ 130 1. Politik: „Vom Marxismus-Leninismus bis zum bürgerlichen Liberalismus“: Der ostdeutsche Anerkennungslobbyismus und die amerikanische Innenpolitik...................................................................... 132 2. Die ostdeutsch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen im Zeichen des Anerkennungslobbyismus ....................................................................... 164 3. Gesellschaftliche und kulturelle Kontakte im Dienst der Anerkennungspolitik ............................................................................... 198 4. Fazit: Anerkennungslobbyismus.............................................................. 242 D. DDR-USA und die internationalen Krisen und Konflikte.............................. 246 1. Die DDR und der Vietnamkrieg .............................................................. 247 2. Die USA und die Niederschlagung des „Prager Frühlings“ .................... 262 E. Die Administration Johnson und die DDR: Zwischen Anerkennungslobbyismus und internationalen Krisen................................... 265 4 V. DDR-USA 1969-1974: Von der internationalen Entspannung zum bilateralen Verhältnis..................................................................................... 270 A. Das ostdeutsch-amerikanische Verhältnis unter den Vorzeichen der amerikanisch-sowjetischen Entspannung ....................................................... 271 1. Die „Ära der Verhandlungen“ und die DDR ........................................... 272 2. Das Vier-Mächte-Abkommen: Grundlage einer ostdeutsch-amerikanischen Verständigung?........................................................................................ 276 3. Die USA und die KSZE-Initiative bis 1974............................................. 282 B. DDR-USA Wirtschaftsbeziehungen 1969-1974 ............................................ 283 1. Die ökonomischen Grundlagen................................................................ 288 2. Die politischen Implikationen.................................................................. 297 C. DDR-USA und die „neue Ostpolitik“ der Bundesrepublik ............................ 302 D. DDR-USA und die UNO................................................................................ 317 E. Die Anerkennung............................................................................................ 325 1. „Keep it Cool“: Der amerikanische Sonderweg zur Aufnahme vonv Anerkennungsverhandlungen von November 1972 bis August 1973..... 326 2. Ost-Berlin im Ringen um Verhandlungen ............................................... 337 3. Die Verhandlungen.................................................................................. 341 VI. DDR-USA nach der Anerkennung: Ein Ausblick........................................... 360 VII. Fazit................................................................................................................ 367 VIII. Verzeichnisse................................................................................................ 379 A. Quellen............................................................................................................ 379 1. Unveröffentlichte Quellen........................................................................ 379 2. Veröffentlichte Quellen............................................................................ 379 3. Zeitungen und Zeitschriften ..................................................................... 381 4. Radio-Beiträge, Filme.............................................................................. 382 5. Erinnerungen............................................................................................ 382 B. Sekundärliteratur ............................................................................................ 383 C. Abkürzungsverzeichnis .................................................................................. 413 5 I. Einleitung Am 4. September 1974 wurden die Anerkennungsprotokolle zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Deutschen Demokratischen Republik unterzeichnet. Damit nahmen die USA als 110. Staat, letzte Siegermacht und als eine der letzten Nationen der westlichen Welt – lediglich Kanada ließ sich noch mehr Zeit – diplomatische Beziehungen zur DDR auf.1 Mit der Etablierung offizieller Beziehungen zur westlichen Supermacht endete ein Abschnitt der DDR-Geschichte, in dem der SED-Diktatur ein wesentliches Merkmal äußerer Souveränität, die internationale Anerkennung ihrer Staatlichkeit, gefehlt hatte.2 Beruhend auf dem Alleinvertretungsanspruch der Bundesrepublik hatte Washington die Existenz des sozialistischen Deutschlands 25 Jahre lang verneint und die Vertreter der DDR offiziell ignoriert. Die vorliegende Arbeit möchte ergründen, welche kurz-, mittel- und langfristigen Faktoren dafür verantwortlich waren, dass zwischen zwei so unterschiedlichen Staaten wie der DDR und den USA schließlich doch diplomatische Beziehungen etabliert werden konnten. Dabei erfordern zwei Dinge eine Nuancierung der klassischen Analyse bilateraler Beziehungen: Zum einen ist der unterschiedliche Charakter beider Akteure, das Ungleichgewicht zwischen dem „Empire by Invitation“3 und dem „Kunstprodukt des Kalten Krieges“4, bei der Betrachtung des amerikanisch-ostdeutschen Verhältnisses stets zu berücksichtigen. Während die USA in der Auseinandersetzung mit der zweiten Supermacht, der UdSSR, die Richtung des Weltgeschehens bestimmten, agierte die DDR lange Zeit in der Ungewissheit des Provisoriums. Das daraus resultierende Spannungsfeld zwischen Siegermacht und Besatzungszone, lead nation und Gefolgsstaat muss die Betrachtung daher stets mitberücksichtigen. Zum anderen verlangt der Sonderfall der deutschen Teilung, bei der Analyse des amerikanisch-ostdeutschen Verhältnisses über klassische Schemata 1 Vgl. Scholtyseck, Joachim: Die Aussenpolitik der DDR, München 2003, S. 32, S. 115. 2 Vgl. Große, Jürgen: Amerikapolitik und Amerikabild der DDR, 1974-1989, Bonn 1999, S. 21. 3 Vgl. Lundestad,
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