©Geol. Bundesanstalt, Wien; download unter www.geologie.ac.at Geologie von Cortina d'Ampezzo und Cadore. Von Dr. Maria M. Ogilvie Gordon. Mit 1 geologischen Karte, 1 Kartenskizze, 17 Tafeln und 32 Textfiguren. Inhaltsverzeichnis. Erster Teil. Das Gebiet östlich vom Ampezzo-Tal. Seite Vorwort . > 61 Einleitung Die ältere Literatur 62 Stratigraphie und Paläontologie. Kristallines Grundgebirge Quarzphyllit 65 Perm Grödner Sandsteine und Konglomerate 66 Bellerophon-Schichten 66 Trias Werfener Schichten 68 Unterer Muschelkalk 71 Mendoladolomit 72 Oberer Muschelkalk 74 Buchensteiner Schichten 75 Wengener Schichten 79 Cassianer Schichten 83 Schierndolomit 89 Raibler Schichten 90 Dachsteindolomit 94 ©Geol. Bundesanstalt, Wien; download unter www.geologie.ac.at 60 Seile Jura Trias-Jura-Grenzzone und Lias 96 Oberjura (Malm) 97 Kreide Untere Kreide (Neocom) 97 Kreidekonglomerat (Gosau) 98 Diluvium und Alluvium 98 Tektonische Beschreibungen. Die Cristallo-Gruppe 102 Gol Freddo und Croda d'Ancona 111 Das Misurina-Gebiet 117 Monte Piana, Tre Cime di Lavaredo (Drei Zinnen) und Gadin-Gruppe 119 La Cesta und Sorapis 121 Die Marmarole-Gruppe 131 Monte Rusiana und das Gebiet um Auronzo 132 Der Felsrücken von Groda di Paterno und Col Vidal 137 Das Gadore-Tal 141 Das Gebiet südlich des Boite-Tales 155 Die Piave-Taltiefe zwischen Perarolo und Domegge 160 Das Gebiet um Lorenzago und Vigo 163 Das Ansiei-Tal zwischen Cima Gogna und San Gaterina .... 167 Tektonisclies Gesamtbild 171 Zweiter Teil. Des Gebiet westlich vom Ampezzo-Tal. Das Tofana- und Fanes-Gebirge Der Südhang des Tofana-Gebirges gegen das Falzarego-Tal . 183 Die Tofana-Gruppe 185 Das Fanes-Gebirge 191 Die Dolomitketten südlich des Falzarego-Tales 198 Das mittlere Gordevole- und Monte-Pelmo-Gebiet 200 Das Gebiet von Zoppe zwischen Ampezzo-Tal und Monte Civetta 205 Verzeichnis der benützten Literatur 214 ©Geol. Bundesanstalt, Wien; download unter www.geologie.ac.at 61 Erster Teil. Das Gebiet östlich vom Ampezzo-Tal. Vorwort. Das Gebiet, das in der vorliegenden Arbeit von mir geologisch be­ schrieben wird, beginnt im Westen am Tre-Croci-Paß, mit dem Dolomit­ gebirge von Cristallo und Gol Freddo im Norden und La Cesta, Sorapis und Anteiao im Süden. Es setzt sich im Osten über eine breite Strecke der östlichen Dolomiten bis zu den Tre Cime di Lavaredo (Drei Zinnen) im Norden und dem Boite-Tal und Monte Rite im Süden fort. Im mittleren Teil überschreitet das untersuchte Gebiet den Ansiei- und Piave- fluß und schließt das verwickelte Grenzgebiet zwischen Val di Cadore und Gomelico ein. Hier bieten einerseits die tektonischen Verhältnisse der Val-Sugana-Linie, andererseits die scharfe südliche Umbiegung der alt-kristallinen Gesteine der karnischen Alpen mannigfache Probleme. Schon seit Beginn meiner Untersuchungen in den Dolomiten hatte ich immer gehofft, diese interessanten Vorkommnisse näher studieren zu können, und ich freue mich sehr, daß dieser Wunsch nunmehr erfüllt wurde. Das Marmarole-Gebirge konnte ich leider nicht sehr genau unter­ suchen. Im ersten Sommer meiner Aufnahmszeit war wegen größerer Aufforstungen das Begehen des Nordhanges nicht erlaubt. Im zweiten Sommer war meine Zeit gänzlich dem Val di Cadore gewidmet. Also habe ich dieses Dolomitmassiv nur teilweise neu begehen können. Für meine Aufnahmen habe ich die italienischen Karten 1 : 25.000 henützt. Zugleich aber habe ich die ausgezeichnete Touristenkarte der Umgebung von Cortina dAmpezzo 1 : 50.000 immer bei mir gehabt und an Ort und Stelle die Beobachtungen auch auf ihr eingetragen. Diese Karte reicht aber nur bis ins Piave-Tal; für das Vigo- und Lorenzago- Gebiet wurde nur die Karte 1: 25.000 benützt. Nachdem das aufgenommene Gebiet ein sehr ausgedehntes ist und großenteils aus wenig gestörten Dolomitmassiven besteht, sah ich ein, daß eine Veröffentlichung im Maßstabe 1 : 25.000 sehr teuer zu stehen kommen würde, und sie schien mir auch wissenschaftlich nicht nötig. Ich habe also den Touring-Club-Italiano um die Erlaubnis gebeten, seine Touristenkarte Gortina dAmpezzo als Grundlage für die Veröffentlichung meiner Beobachtungen zu gebrauchen. Diese Erlaubnis wurde mir freund­ lichst gegeben, und ich ergreife gerne die Gelegenheit, dem Touring- Club-Italiano meinen warmen Dank für diese mir sehr wertvolle Ge­ fälligkeit auszusprechen. Angesichts des kleineren Maßstabes der publizierten Karte habe ich darin die zwei Stufen der Werfener Schichten nicht getrennt. Zwar habe ich im Felde immer versucht, die Grenze dieser zwei Horizonte festzu­ stellen, was aber wegen der vielen Faltungen und der Vegetations­ bedeckung oft sehr schwer war. Es stellte sich klar heraus, daß die unteren oder „Seiser"-Horizonte hier eine sehr geringe Entwicklung haben und Teile davon oft als Faltenzwickel im liegenden Bellerophon- kalke eingeklemmt sind. ©Geol. Bundesanstalt, Wien; download unter www.geologie.ac.at 62 Der Hauptzweck der Arbeit war von vornherein ein tektonischer. Deshalb habe ich dem stratigraphischen Teil der Beschreibung keinen so großen Raum wie in früheren Arbeiten gewidmet. Ich habe das Manuskript deutsch geschrieben und Herrn Dr. L. Nöth, mit dem ich viele Jahre befreundet bin, gebeten, es noch durchzusehen. Nachdem Dr. Nöth selbst in den Dolomiten gearbeitet hat und die Gegenden gut kennt, war seine Revision für die Arbeit sehr wünschenswert. Auch hat er mir mehrfach bei der Vorbereitung zum Druck geholfen. Ich möchte ihm für diese Freundlichkeiten meinen besten Dank aussprechen. Herrn Hofrat Ampferer bin ich auch diesmal wie vorher für Hilfe und Rat bei der Veröffentlichung der Arbeit sehr verpflichtet. Als ich mit ihm darüber sprach, hat er mir geraten, eine geschlossene geologische Darstellung auf der Cortina-Karte des Touring-Club zu veröffent­ lichen, im westlichen Teil mit Benützung der schon gedruckten Karten von Mutschlechner, Nöth, van Houten und von mir. Es gab aber immer zwischen diesen neueren Karten noch Lücken, und ich war bestrebt, diese zu schließen, damit die Karte vollkommen wäre. So hat man einen Überblick über den tektonischen Zusammenhang zwischen den west­ lichen und östlichen Dolomiten. Im zweiten Teil dieser Arbeit habe ich die geologischen Hauptzüge des westlichen Kartengebietes beschrieben. Es wird aber angenommen, daß die Detailschilderungen in den be­ treffenden Spezialarbeiten nachgelesen werden. Zu diesem Zwecke führe ich gleich hier die Arbeiten an, die für die westliche Hälfte der Karte in Betracht kommen: G. Mutschlechner: Geolode der St. Vigiler Dolomiten, Jahrbuch der Geolo­ gischen Bundesanstalt, Wien 1932, Band LXXXII, Heft 1/2. M. M. Ogilvie Gordon: Geologie des Gebietes von Pieve (Buchenstein). St. Cas- sian und Gortina d'Ampezzo, Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt, Wien 1929, Band LXXIX, Heft 3/4. L. van Houten: Geologie des Pelmo-Gebietes in den Dolomiten von Cadore, Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt, Wien 1930, Band LXXX, Heft 1/2. L. Nöth: Das mittlere Cordevole-Gebiet, Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt, Wien 1929, Band LXX1X, Heft 1/2. Alle diese Karten im Maßstab 1 : 25.000 wurden für die neue Cortina-Karte auf den Maßstab 1 : 50.000 übertragen. Außerdem fällt noch der nördlichste Teil der von B. Castiglioni neu aufgenommenen Geologischen Karte des M. Givetta in die Südwestecke des Cortina-Kartenblattes und wurde gleichfalls mitbenutzt. Es wird betont, daß mit Ausschluß des zweiten Teiles die hier vor­ liegende Arbeit nur die eigenen neuen Aufnahmen in den östlichen Dolomiten behandelt. Die Einleitung, die hier folgt, bezieht sich also nur auf das Ampezzo- und Cadore-Gebiet. Einleitung. Die ältere Literatur. Das Gebiet von Cadore und Gomelico hat bei den älteren Geologen viele Aufmerksamkeit gefunden. Geyer hat seinerzeit ein vollkommenes Verzeichnis der Literatur gegeben, das von 1824, „Mineralogisches Taschen­ buch" von Leonhard von Buch, bis 1902, „Antlitz der Erde", Band III, ©Geol. Bundesanstalt, Wien; download unter www.geologie.ac.at 63 von Eduard Sueß, reicht (Erläuterungen der geologischen Karte von Sillian und San Stefano di Comelico; Geologische Reichsanstalt, Wien 1902). In diesem Verzeichnis finden sich die Namen mancher bedeutender österreichischer Geologen, die die grundlegenden Arbeiten für dieses Gebiet geschaffen haben. So hat man im Jahre 1856 die erste geo­ logische Aufnahme des Gebietes von D. Stur. 1873/74 veröffentlichte Loretz seine Beobachtungen in den Sextener Dolomiten und aus der Umgebung von Cortina. Er folgte in seiner Ein­ teilung der Trias-Schichtgruppen dem Schema, das Richthofen im Jahre 1860 für die westlichen Dolomiten aufgestellt hatte. Er zog aber Buchensteiner und Wengener Schichten zu einer Stufe zusammen. Richthofens Nachweis von Fazies-Übergängen in der mittleren Trias am Schiern wurde im Sextener Gebiet gleichfalls wahrgenommen. Ein besonderes Verdienst von Loretz sind seine Beobachtungen über das Vorkommen von Algen im Dolomit dieses Gebietes und seine Vergleiche mit den nordalpinen Algen. Bald darauf folgten, 1875/76, die vortrefflichen Aufnahmen von R. Hoernes in Sexten, Cadore und Comelico, und 1877/78 von G. Stäche die klassischen Beschreibungen der Fossilien des Bellerophon- kalkes und die Feststellung seines permischen Alters. Diese waren Vor­ läufer der großen zusammenfassenden Arbeit von Mojsisovics „Die Dolomitriffe von Südtirol und Venetien", 1879. Das Sextener Gebiet und das Gebiet von Auronzo und Val di Cadore bilden die östliche Grenze der geologischen Kartenaufnahmen von Moj­ sisovics. Diese Karten reichen so weit nach Osten, daß sie in auf­ fallender Weise den Verlauf zweier tektonischer Hauptlinien
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