Swr2 Manuskript Essays Features Kommentare Vorträge

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SWR2 MANUSKRIPT ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE SWR2 Musikstunde „Kein Platz für Cellisten?“ Wie junge Solisten Karriere machen (1) Von Christian Schruff Sendung: Montag, 08. Februar 2016 9.05 – 10.00 Uhr Redaktion: Ulla Zierau Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Mitschnitte auf CD von allen Sendungen der Redaktion SWR2 Musik sind beim SWR Mitschnittdienst in Baden-Baden für € 12,50 erhältlich. Bestellungen über Telefon: 07221/929-26030 Kennen Sie schon das Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. Mit dem Infoheft SWR2 Kulturservice sind Sie stets über SWR2 und die zahlreichen Veranstaltungen im SWR2-Kulturpartner-Netz informiert.Jetzt anmelden unter 07221/300 200 oder swr2.de 2 SWR 2 Musikstunde mit Christian Schruff Montag, 08.02.2016 „Kein Platz für Cellisten?“ Wie junge Solisten Karriere machen (1) SWR 2 Musikstunde Mit Christian Schruff. Willkommen am Montag. „Kein Platz für Cellisten?“ Das frage ich in dieser Woche und beleuchte die erstaunlich vielen und erfolgreichen Karrierestarts junger Musikerinnen und Musiker mit diesem Instrument. Acht Cellistinnen und Cellisten, Mitte 20 bis Ende 30, stelle ich Ihnen vor, jeden Tag zwei. Heute alle Acht im Überblick. Titelmusik „It’s getting crowded out there for cellists“ – es wird voll da draußen für Cellisten. So kommentierte im vergangenen Sommer der britische Musikjournalist Norman Lebrecht seine Twitter-Meldung, dass wieder zwei junge deutsche Cellisten Verträge mit globalen Künstleragenturen unterzeichnet hätten: Johannes Moser und Benedict Kloeckner. Mit seinen gerade 27 Jahren ist Kloeckner einer der Jüngsten in der zurzeit ungewöhnlich großen Riege erfolgreicher junger Cellisten. Musik 1: Track 1 & 2 2:59 Howard Blake Diversions for Cello & Piano, op. 337a I: Prelude & II. Scherzo Benedict Kloeckner, Cello Howard Blake, Klavier SWR/GENUIN Classics, GEN 15346, EAN4 260036 253467, LC15346 Absage Seit Jahren nimmt Kloeckner an großen Wettbewerben teil und schneidet immer wieder sehr gut ab. 2010 etwa, mit 21 Jahren, gewann Kloeckner den „New Talent“-Wettbewerb der EBU, der Union der europäischen Rundfunkanstalten. 3 Dort hatte er die Suite des Briten Howard Blake im Programm: „Diversions“ – Ablenkungen, Umleitungen, Zerstreuungen, so könnte man den Titel dieses Werks übersetzen. Eine Suite in 8 Sätzen, in denen Kloeckner seine Ausdrucksbreite und sein technisches Vermögen beweisen konnte. Musik 2: Track 6 2:33 Howard Blake Diversions for Cello & Piano, op. 337a VI: Serenade. Allegretto Benedict Kloeckner, Cello Howard Blake, Klavier SWR/GENUIN Classics, GEN 15346, EAN4 260036 253467, LC15346 Absage Der Komponist Howard Blake schrieb für Benedict Kloeckner eine neue Cello- Sonate, nachdem er sein Spiel im EBU-Wettbewerbs-Finale erlebt hatte. Danach hat Kloeckner diese Sonate gemeinsam mit dem Komponisten im SWR eingespielt und natürlich kommt auch diese Aufnahme noch vor in dieser Musikstundenwoche – am Donnerstag, wenn ich Benedict Kloeckner eingehender vorstelle anhand der bereits sechs CDs, die mit ihm schon erschienen sind. Der Deutsch-Kanadier Johannes Moser ist zehn Jahre älter als Benedict Kloeckner. Zu selben Zeit wie der jüngere Kollege, unterzeichnete er seinen Vertrag bei einer renommierten britischen Künstleragentur und wenig später auch noch einen Plattenvertrag bei einem Label in den Niederlanden. Johannes Moser ist seit 2012 zudem Professor an der Kölner Musikhochschule. Für ihn änderte ein Preis alle Lebenspläne. 2002, mit Anfang 20 also, gewann Moser beim Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb den 2. Preis. Ein erster wurde nicht vergeben. Bis zu diesem Tag wollte Moser eigentlich Orchestermusiker werden – wie schon sein Vater. Doch nun stand der Student von David Geringas im internationalen Rampenlicht und stellte die Weichen neu für eine Solo-Karriere. Zuletzt erschien bei seinem neuen Label eine CD mit zwei großen romantischen Cellokonzerten – dem Dvořák-Konzert und dem d-Moll-Konzert von Édouard Lalo. 4 Musik 3: Track 5 5:54 Édouard Lalo: Cellokonzert d-Moll II. Intermezzo. Andantino con moto Johannes Moser, Cello Prager Philharmonie Ltg: Jakub Hrůša PENTATONE, PTC 5186 488, EAN8 27949 04886, LC12686 Absage Am Mittwoch mehr zu Johannes Moser in der SWR 2 Musikstunde. Maximilian Hornung hatte schon mit Anfang 20 eine Stelle im Orchester. Nicht irgendeine, sondern er wurde Solo-Cellist im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. In einem Alter, in dem andere noch studieren, saß er auf einer Position, von der viele Orchestermusiker träumen. Dass der junge Augsburger Orchestermusiker werden würde, lag in der Familie: sein Vater ist in Augsburg Konzertmeister. Dass Sohn Max nicht die Geige wählte, sondern das Cello, ist seine Art, sich „aufzulehnen“ gegen die Eltern, erzählt er gerne lachend. Nach vier Jahren im Orchester, fand Hornung allerdings, das könne es doch noch nicht gewesen sein. Sollte er bis zu seiner Pensionierung im Orchester spielen? Er gab den Traumjob auf und wagte den Sprung in eine Solistenkarriere. Offenbar war das die richtige Entscheidung. 2011 erhielt er einen ECHO-Klassik als Nachwuchskünstler des Jahres. Ein Jahr zuvor war seine Debut-CD erschienen: „Jump“ heißt sie, passend für einen jungen Cellisten, der den Sprung wagt ins kalte und manchmal unruhige Wasser einer Solisten-Laufbahn. Musik 4: Track 11 4:47 Ernest Bloch Prayer, aus: Baal Shem Suite Maximilian Hornung, Violoncello Milana Chernyavska, Klavier SONY, 749242, EAN 0886977492426, LC06868 5 Absage Mehr Musik mit dem Cellisten Maximilian Hornung in der SWR 2 Musikstunde am Donnerstag. Maximilian Hornung ist gerade 30 geworden, sein Schweizer Kollege Benjamin Nyfenegger ist zwei Jahre älter. Auch er kam mit Mitte 20 in ein Top-Orchester: Seit 2008 ist er stellvertretender Solo-Cellist im Tonhalle Orchester Zürich – und will es offenbar auch bleiben, denn er hat Familie… Schon Jahre vorher, noch während seines Studiums in Zürich, hatte ihm der damalige Chefdirigent des Tonhalle Orchester, David Zinman, ein Stipendium für das Aspen Festival and School vermittelt. Jeden Sommer kommen in den Bergen Colorados rund 600 junge Musiker zusammen, haben Unterricht bei den Großen ihres Fachs, tauschen sich aus in einmaliger Atmosphäre, hören Vorträge, machen Musik in Orchestern und spielen Kammerkonzerte. Für Benjamin Nyfenegger ist die Arbeit im Orchester heute die Basis. Sie ermöglicht ihm, daneben vor allem Kammermusik zu spielen im Quartett der Geigerin Julia Fischer und – seit 2012 – in Oliver Schnyder Trio. 2013 erschien ein Album mit Klaviertrios von Franz Schubert, auf dem sich auch Liedbearbeitungen finden – typisch für die Programme des Oliver Schnyder Trios. Musik 5: CD II / Track 6 4:11 Franz Schubert, arr. Yi-Chen Lin Ständchen (aus: „Schwanengesang“) Benjamin Nyffenegger, Violoncello im Oliver Schnyder-Trio Andreas Janke, Violine Oliver Schnyder, Klavier SONY, EAN 88765443442, LC00316 Absage Nyfenegger hat bislang nur Kammermusik aufgenommen, kein Solo-Repertoire. Mehr Brahms und Schubert mit ihm am Freitag in der SWR 2 Musikstunde. Julian Steckel aus Pirmasens war 28, als er beim ARD-Musikwettbewerb gewann. Gleich viermal wurde er ausgezeichnet: Von der Jury mit einem 1. Preis, dazu kamen zwei Sonderpreise – der des Münchener Kammerorchesters und der des Classic-Labels Oehms, und auch das Publikum sprach ihm seinen Preis zu. 6 Danach ging es sehr schnell für Julian Steckel, der in Saarbrücken, Berlin und Wien studiert hatte – dort bei Boris Pergamenschikow und hier bei Heinrich Schiff. Schon ein Jahr nach dem ARD-Sieg wurde er Professor in Rostock. Im Jahr vor dem Wettbewerb hat Julian Steckel drei Cellokonzerte des 20. Jahrhunderts eingespielt. Hier das Tarantella-Finale des Konzerts von Berthold Goldschmidt. Musik 6: Track 6 4:28 Berthold Goldschmidt Konzert für Violoncello und Orchester, op. 23 IV: Tarantella Julian Steckel, Violoncello Staatsorchester Rheinische Philharmonie Ltg: Daniel Raiskin CAvi-music, 8553223, EAN 4260085532230, LC 15080 Absage Eine Aufnahme von 2009. In dieser Woche erscheint Steckels neueste CD, am Mittwoch in der SWR 2 Musikstunde können Sie schon hineinhören in Cellokonzerte von Carl Philipp Emanuel Bach. 2005 hat Tanja Tetzlaff ihre Debut-CD aufgenommen. Sie ist das jüngste von vier musikalischen Geschwistern, mit denen sie auch gerne Kammermusik spielt – vom Duo mit Christian Tetzlaff, dem Geiger, ihrem ältesten Bruder, bis zum Tetzlaff- Quartett. Schon mit 12 Jahren wurde sie Jungstudentin in ihrer Heimatstadt Hamburg. Dann ging sie zum weiteren Studium nach Salzburg zu Heinrich Schiff. Heute ist ihre musikalische Heimat Bremen: Tanja Tetzlaff führt die Cellogruppe an in der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, einem Orchester, das auch große Symphonik wie Kammermusik spielt. Für ihr CD-Debut hat Tanja Tetzlaff romantische Cellowerke ausgesucht und dabei das Opus 20 des Finnen Jean Sibelius für sich entdeckt: „Malinconia“ heißt es dieses fast 15minütige Stück. Tetzlaff fühlte sich in die dunklen Farben dieses Werkes ein, obwohl sie innerlich gerade vor Glück strahlte, denn drei Wochen vor der Aufnahme war sie Mutter geworden. Als Cellistin kann sie ihr Instrument also im Einklang mit ihren eigenen Gefühlen singen lassen oder auch in ganz gegensätzliche Emotionen hinabtauchen… 7 Musik 7: CD I / Track 1 (13:25)

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