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INHALT / CONTENTS / TABLE Vorwort. II Preface. VI Préface. X Arientexte / Aria Texts / Textes des airs . XIV Des Teufels Lustschloss D 84 »Was kümmert mich ein sumpfig Land« (Robert), Zweite Fassung / Second Version / Deuxième version 1 Adrast D 137 »War einer je der Sterblichen beglückt – O Zeus! Hab’ ich recht geherrscht« (Krösus) . 4 Die Freunde von Salamanka D 326 »Man ist so glücklich und so frei« (Fidelio) . 9 Alfonso und Estrella D 732 »Sei mir gegrüßt, o Sonne« (Froila) . 11 »Verweile, o Prinzessin – Doch im Getümmel der Schlacht« (Adolfo) . 21 »Der Jäger ruhte hingegossen« (Froila) . 28 »Ja, meine Rache will ich kühlen« (Adolfo) . 34 »Wo ist sie, was kommt ihr zu künden?« (Mauregato) . 51 »Wo find ich nur den Ort, mein Haupt zur Ruh zu legen« (Mauregato) . 59 »Wo find ich nur den Ort, mein Haupt zur Ruh zu legen« (Mauregato) (mit Violoncello / with Violoncello / avec violoncelle) . 68 Fierabras D 796 »Am Rand der Ebne« (Roland) . 79 Die Aufführungsmateriale zu den vorliegenden Opernarien sind leihweise erhältlich. The orchestral materials of the present opera arias are available on hire. Les matériels d’orchestre des présents airs sont disponibles en location. © 2017 by Bärenreiter-Verlag Karl Vötterle GmbH & Co. KG, Kassel Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved / Tous droits réservés / Printed in Germany Vervielfältigungen jeglicher Art sind gesetzlich verboten. Any unauthorized reproduction is prohibited by law. Toute reproduction, par quelque procédé que ce soit, est interdite par la loi. ISMN 979-0-006-56215-2 SCHUBERT Ausgewählte Opernarien für Bariton Selected Opera Arias for Baritone Sélection d’airs d’opéras pour baryton Zusammenstellung von / Compilation by / Recueil de Patrick Radelet Klavierauszug nach dem Urtext der Neuen Schubert-Ausgabe von Piano Reduction based on the Urtext of the New Schubert Edition by Réduction pour piano d’après le Urtext de la Nouvelle Édition Schubert par Patrick Radelet Bärenreiter Kassel · Basel · London · New York · Praha BA 5655 VORWORT Franz Schuberts Opern und Singspiele stehen im Schat- Merkmale der Opern Christoph Willibald Glucks, die ten seiner Lieder, obwohl sie zeitgleich mit dem größ- der Avantgarde deutscher Musiker damals als ‚klassi- ten Teil seines Liedœuvres entstanden sind und beide sches‘ Vorbild galten. Mit der sparsamen Verwendung Gattungen sich gegenseitig beeinflusst haben. So fin- von Koloraturen und der Vermeidung kunstvoller Ver- det man unter Schuberts Liedern nicht selten kleine zierungen setzte er sich bewusst ab von Gioachino Arien und in seinen Opern zahlreiche Bühnenlieder. Rossinis höchst virtuosem Operngesang, der das Pu- Die rhetorische Präzision und dramatische Dichte einer blikum für die italienische Oper begeisterte. Dennoch Szene wie Rolands Monolog in Fierabras wurden in bezweifelte nicht nur Vogl, dem Schubert die Rolle des Balladen wie Erlkönig oder Die Bürgschaft entwickelt. Froila zugedacht hatte, die Bühnentauglichkeit dieses Schon , noch während seiner Ausbildung bei An- stilistisch eher retrospektiven Werks – es wurde zu tonio Salieri, komponierte der siebzehnjährige Schu- Schuberts Lebzeiten weder in Wien noch an deutschen bert nach dem Vorbild französischer ‚Rettungsopern‘ Theatern angenommen. seine erste Oper Des Teufels Lustschloss. Es folgten Clau- Vielversprechender erschien die heroisch-romanti- dine von Villa Bella und Die Freunde von Salamanka so- sche Oper Fierabras, mit der Schubert erneut ver- wie mehrere Einakter, in denen Schubert dem Wiener suchte, auf der Bühne zu reüssieren. Mit der Rückkehr Singspiel, der italienischen Opera buffa und bei erns- zum gesprochenen Dialog und einem Stoff aus dem teren Stoffen wie Der vierjährige Posten der französi- Mittelalter kam er den Erwartungen des Publikums an schen Opéra comique nacheiferte. Bereits hatte eine romantische deutsche Oper entgegen, während er sich das gesamte Spektrum des Musiktheaters des er mit der Komposition großer, bewegter Chor- und frühen . Jahrhunderts angeeignet, allein es fehlte Ensembleszenen und der vielseitigen Verwendung des noch die praktische Erfahrung auf der Bühne. Melodrams neue Möglichkeiten des damaligen Musik- Erst drei Jahre später gelang es Schubert, direkten theaters produktiv nutzte. Als die bereits in der Presse Kontakt zur Wiener Theaterszene zu knüpfen. Unter angekündigte Produktion von Fierabras an Theaterin- der Protektion des berühmten Opernsängers Johann trigen scheiterte, wandte sich Schubert von der Bühne Michael Vogl, den er im Sommer kennengelernt ab und konzentrierte sich auf andere musikalische hatte, wurden Schuberts Einakter Die Zwillings- Gattungen. brüder und das Melodram Die Zauberharfe uraufgeführt. Großen Einfluss auf die Komposition seiner Arien arbeitete Schubert sogar kurzzeitig als Korrepeti- nahmen Interpreten, die Schubert im Theater erlebt tor am Kärntnertortheater und wurde beauftragt, zwei hatte und besonders schätzte. So prägte der Bariton Einlagen für Louis Joseph Ferdinand Hérolds Das Zau- Johann Michael Vogl als Orest in Glucks Iphigenie auf berglöckchen (La clochette) zu schreiben. Solche Aufträge Tauris, Micheli in Cherubinis Wasserträger (Les deux jour- waren für angehende Opernkomponisten eine will- nées) oder Don Pizarro in Beethovens Fidelio seine Vor- kommene Empfehlung an Intendanten und Interpre- stellung des seriösen Opernhelden. Vogl überzeugte ten. Einflussreiche Vertreter der Hofoperndirektion jedoch auch im komischen Fach. Als Sängerschauspie- ermunterten den jungen Komponisten, endlich eine ler brillierte er in der Doppelrolle der Titelhelden von große Oper vorzulegen. Zunächst experimentierte er Schuberts Zwillingsbrüder. So wurde er gleichermaßen noch mit verschiedenen Stoffen, etwa mit einem an- Vorbild für Schuberts tragische Herrscher- und Vater- tiken Sujet in der Oper Adrast, die jedoch wie vieles figuren wie für den gewitzten Robert in Des Teufels andere Fragment blieb. Im Oktober begann er in Lustschloss. Vogl verfügte über einen klangschönen Ba- enger Zusammenarbeit mit seinem Librettisten Franz riton, der allerdings in der Tiefe nicht sehr ausgebaut von Schober, etwas Neues zu entwickeln: Alfonso und war. Rezensenten rühmten seine „große mimische Estrel la, eine ernste Oper in deutscher Sprache, die Kunst“, die „Schönheit seines gefühlvollen Gesangs“.1 auf den üblicherweise gesprochenen Dialog verzich- Er galt als Meister der Deklamation, der „oft mit einem tete und stattdessen orchesterbegleitete Rezitative ein- tonlos gesprochenen Worte, mit einem Aufschrei oder schaltete. Die Arien sind bewusst schlicht gehalten. Sie streben eine klare Diktion und Wahrhaftigkeit der 1 Der Sammler, , Nr. , zit. nach Andreas Liess, Joh. Michael Empfindung an. Schubert adaptierte hier ästhetische Vogl. Hofoperist und Schubert-Sänger, Graz und Köln , S. f. II PREFACE Franz Schubert’s operas and Singspiele stand in the istics of Christoph Willibald Gluck’s operas, which at shadow of his art songs, although they originated con- that time were considered the “classical” model by the currently with the largest part of his Lied œuvre, and avant-garde of German musicians. With the sparing both genres mutually influenced each another. Thus use of coloratura and the avoidance of elaborate or- little arias are frequently found among Schubert’s naments, he consciously set himself apart from Gioa- songs, and numerous songs for the stage in his ope- chino Rossini’s highly virtuoso operatic singing that ras. The rhetoric precision and dramatic intensity of filled the audience with enthusiasm for Italian opera. a scene such as Roland’s monologue in Fierabras were Nevertheless, not only Vogl, for whom Schubert cre- developed in ballads such as Erlkönig or Die Bürgschaft. ated the role of Froila, doubted the suitability of this Already in , while still training with Antonio stylistically rather retrospective work for the stage – it Salieri, the seventeen-year-old Schubert composed his was accepted neither in Vienna nor by German thea- first opera, Des Teufels Lustschloss, after the model of tres during Schubert’s lifetime. the French “rescue opera.” This was followed by Clau- The heroic-romantic opera Fierabras, with which dine von Villa Bella and Die Freunde von Salamanka as Schubert again tried his luck on the stage in , well as several one-act works in which Schubert emu- seemed more promising. With the return to spoken lated the Viennese Singspiel, the Italian opera buffa, dialogues and a story from the Middle Ages, he re- and, in more serious stories such as Der vierjährige sponded to the audience’s expectations for a roman- Posten, the French opéra comique. By he had al- tic German opera, while productively using the new ready tried his hand at the whole spectrum of early possibilities of the musical theatre of the time with nineteenth-century musical theatre styles, merely the the composition of larger, more animated chorus and practical experience on the stage was still lacking. ensemble scenes and the versatile employment of the Only three years later did Schubert succeed in es- melodrama. When the production of Fierabras, which tablishing direct contact to the Viennese theatre scene. had already been announced in the press, failed to Under the patronage of the famous opera singer Jo- come to fruition due to intrigues within the theatre, hann Michael Vogl, whom he had met during the Schubert turned away from the theatre and concen- summer of , Schubert’s one-act opera Die Zwillings- trated on other musical genres. brüder and the melodrama Die Zauberharfe were pre- Great influence on

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