Jahresbericht 2008 der Generaldirektion der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns Herausgegeben von: Prof. Dr. Gerhard Haszprunar Generaldirektor Der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns Menzinger Straße 71, 80638 München München November 2009 Zusammenstellung und Endredaktion: Dr. Eva Maria Natzer (Generaldirektion) Unterstützung durch: Maria-Luise Kaim (Generaldirektion) Susanne Legat (Generaldirektion) Dr. Jörg Spelda (Generaldirektion) Druck: Digitaldruckzentrum, Amalienstrasse, München Inhaltsverzeichnis Bericht des Generaldirektors ...................................................................................................5 Wissenschaftliche Publikationen ................................................................................................7 Drittmittelübersicht ...................................................................................................................36 Organigramm ............................................................................................................................51 Generaldirektion .....................................................................................................................52 Personalvertretung ....................................................................................................................54 Museen Museum Mensch und Natur (MMN) ........................................................................................55 Museum Reich der Kristalle (MRK) ........................................................................................61 Geologisches Museum München (GMM) .................................................................................63 Paläontologisches Museum München (PMM) ..........................................................................65 Jura-Museum Eichstätt (JME) ..................................................................................................67 Naturkunde-Museum Bamberg (NKMB) .................................................................................70 Rieskrater-Museum Nördlingen (RKM) ...................................................................................73 Urwelt-Museum Oberfranken (UMO) ......................................................................................76 Allgemeine Museumswerkstätten (AMW) ...........................................................................78 Botanischer Garten .................................................................................................................80 Staatssammlungen Staatsammlung für Anthropologie und Paläoanatomie (SAPM) ..............................................92 Botanische Staatssammlung München (BSM) .........................................................................98 Mineralogische Staatssammlung München (MSM) ............................................................... 110 Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie (BSPG) ................................... 113 Zoologische Staatssammlung München (ZSM)..................................................................................133 Bericht des Generaldirektors Bericht des Generaldirektors Das Jahr 2008 war sowohl von Kontinuität und Aufbau als auch von einigen wirklichen Höhepunkten (neu- deutsch: Highlights) geprägt. Kontinuierlicher Aufbau ist das Kennzeichen unserer Bauaktivitäten: Die neue Depothalle in Poing ist nahezu bezugsfertig und wird die bislang mehr als angespannte Raumsituation in der Paläoanatomie und Paläontologie deutlich entlasten. Naturwissenschaftliche Sammlungen sind eben grund- sätzlich auf Wachstum angelegt, oder anders gesagt: eine Sammlung, die nicht wächst, stirbt. Das gilt nicht nur im angelaufenen Darwinjahr, sondern ist ein ehernes Gesetz im Sammlungswesen. Vorbereitet wurde auch die Übernahme des „Botanikergebäudes“ in der Menzinger Straße 67, das seit 1. Januar 2009 in der Verwaltung der SNSB steht. Leider gibt es noch immer keine verbindliche Finanzierungszusage, um das Ge- bäude für die Aufnahme der Anthropologischen Sammlungen samt Labors zu adaptieren. Einmal mehr zeigt sich auch, dass man bei den SNSB nicht selten in musealen Zeiträumen denken muss, will man Erfolg haben: Nach jahrelange Bemühungen konnte 2008 die lange überfällige Kompaktierung des Schmetterlingsmagazins der Zoologischen Staatssammlung erfolgreich abgeschlossen werden. Mit der neuen Kompaktusanlage steht ca. 50% mehr Stauraum zur Verfügung, hier vor allem für Insektenkästen. Damit steht nun auch großen Sammlungszugängen nichts mehr im Wege, die Vision der größten Schmetterlings- sammlung der Welt nimmt Gestalt an. Dabei wurden (als „money-stretch-Maßnahme“) die bisher verwende- ten Regalsysteme gleich benutzt, die Lagerkapazität auch anderer Magazinräume in der Entomologie deutlich zu erhöhen. Insgesamt wurden mehr als 60.000 Insektenkästen per Hand aus- und wieder eingeräumt, dies entspricht mehr als 700 Kubikmeter (etwa ein geräumiges Doppelhaus) bzw. etwa 150 Tonnen Gewicht. „Size does matter“ – Größe zählt – gilt auch in diesem Fall. Bezüglich der Öffentlichkeitswahrnehmung wird 2008 sicher als „Bruno-Jahr“ in die Annalen eingehen. Nach langen Verhandlungen und unter gewaltigem Medieninteresse wurde JJ1 alias „Bruno“, als Aktionspräparat in die Dauerausstellung des Museums Mensch und Natur integriert und im Rahmen einer großen Sonderausstel- lung über „Die große Vier“ (Räuber) der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei war nach der erbitterten Diskussion im Vorfeld besonders viel Fingerspitzengefühl nach allen Richtungen notwendig. Das Ausstellungsteam um Dr. Apel hat diese Aufgabe glänzend gelöst und damit das Museum Mensch und Natur auch als Brückenbauer und Forum in brisanten Natur- und Artenschutzfragen etabliert und empfohlen. Erfolg hat Menschen als Ursache – und wir sind auch für die besten Wissenschaftler attraktiv: Mit Prof. Dr. Gerd Wörheide hat im Oktober 2008 ein junger aber bereits international renommierter Geobiologe als Di- rektor die Leitung der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie (BSPG) übernommen. Prof. Wörheide integriert in herausragender Weise im Bereich Riffbiologie fossile Befunde mit modernster Technologie der molekularen Biodiversitätsforschung insbesondere bei Schwämmen. In der Zoologischen Staatssammlung konnte mit Dr. Michael Balke ein hervorragender und auch internati- onal anerkannter Coleopterologe für die weitere Leitung und Ausbaue der bedeutenden und mit über 5 Mil- lionen Stück auch riesigen Käfersammlung gewonnen werden. Dr. Balke ist Spezialist für Wasserkäfer und wendet in der phylogenetischen und biogeographischen Analyse modernste morphologische und genetische Methoden an. Ein viel beachteter methodischer Durchbruch gelang auch Dr. Bernhard Ruthensteiner (ZSM), der mit Dr. Martin Heß (Lehrstuhl Systematische Zoologie der LMU) eine neue Methode der dreidimensionalen inter- aktiven Darstellung im pdf-Format entwickelt hat – die Zukunft heißt nun 3D-Publikation! Einmal mehr zeigt sich in dieser Kooperation das Potenzial des „Münchner Modells“, der Personalunion von Lehrstuhl und Staatssammlungsdirektion. Die weiteren Höhepunkte des Jahres 2008 aus Forschungs- und Ausstellungstätigkeiten werden im derzeit erstellten Jahresheft gebührend und öffentlichkeitswirksam gewürdigt werden, aber alleine die wiederholte Zahl von über 30 Sonderausstellung und mehr als 60 Events im Jahre 2008 zeigt den konstant hohen Aktivi- tätsmaßstab, den die Institutionen der SNSB nunmehr erreicht haben . 5 Bericht des Generaldirektors Diese Aktivitäten bezüglich Sammlung, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit finden von Trägerseite zwar in Einzelfällen immer wieder und dankenswerterweise nennenswerte Unterstützung. Das darf aber nicht darü- ber hinwegtäuschen, dass die Basisausstattung der SNSB und ihrer Teilinstitutionen mit Personal und Sach- mittel nach wie vor vom deutschen oder gar internationalen (EU-)Standard weit entfernt sind. Hier kumuliert mit steigender Tendenz und stetig ein gewaltiges Investitionsdefizit, das auf Dauer nicht übersehen werden kann. Wenn man Bayern als wichtigen Standort im Naturkundebereich erhalten will, muss die SNSB auch bezüglich Input wettbewerbs- und (zunehmend wichtig) kooperationsfähig gemacht werden. An die Adresse der Verantwortlichen sei gesagt: Forschungs- und Bildungsinvestitionen bringen mit Sicherheit mehr Kredit- zinsen als die beste Landesbank. München, im Oktober 2009 Gerhard Haszprunar Generaldirektor 6 Wissenschaftliche Publikationen Wissenschaftliche Publikationen Museum Mensch und Natur Populärwissenschaftliche Publikationen: Simon G (2008): Pyrope from the Dora-Maira Massif. extraLapis english 11: 54–55 Wissenschaftliche Vorträge: Simon G, Weber EM, Apel M (2008) Let‘s Go to the Museum! – Educational Offers in the Field of Geosciences. 86. Jahrestagung der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft, Freie Universität Berlin, 14. – 17.09.2008 Jura-Museum Eichstätt Wissenschaftliche Publikationen: Munnecke A, Westphal H, Kölbl-Ebert M (2008) Diagenesis of plattenkalk: examples from the Solnhofen area (Upper Jurassic, southern Germany). Sedimentology, 55:1931-1946. Ebert M, Kölbl-Ebert M (2008) Räuber-Beute-Beziehungen bei Orthogonikleithrus hoelli Arratia 1997. Archaeopteryx, 26: 11-18. Ebert M, Kölbl-Ebert M (2008) Steinbruch Ettling (Markt Pförring) – eine neue wissenschaftliche Grabungsstelle des Jura-Museums Eichstätt. Archaeopteryx, 26: 61-74. Wissenschaftliche Vorträge: Kölbl-Ebert M.: Ein kirchliches Naturkundemuseum im Darwinjahr: Evolution und Schöpfung
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