Vertiefungsarbeit zum Oberthema Nachbarschaft

Zusammenschluss der

Skigebiete Arosa und

Lenzerheide

Raphael Häusermann und Ramon Hirsbrunner E12.C Allgemeinbildende Lehrperson: Hans Krähenbühl Berufs- und Weiterbildungszentrum Brugg

Eingereicht am 02.11.2015

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ...... 3 2 Schriftliches Konzept ...... 4 2.1 Grundsätzliches inhaltliches Ziel ...... 4 2.2 Themenbegründung ...... 4 2.2.1 Raphael Häusermann ...... 4 2.2.2 Ramon Hirsbrunner ...... 5 2.3 Zielformulierung ...... 6 2.3.1 Grundlagenteil planen ...... 6 2.3.2 Originären Teil planen ...... 7 1. Teilziel ...... 7 2. Teilziel ...... 8 3. Teilziel ...... 9 3 Grundlagenwissen ...... 11 3.1 Geographische Lage ...... 11 3.2 Begriffsklärung ...... 13 3.2.1 Synergieeffekt ...... 13 3.2.2 Naturschutzgebiet/Naturschutzzone ...... 13 3.2.3 Landschaftsschutzgebiet/Naturschutzzone ...... 13 3.2.4 Wildruhezone ...... 14 4 Zusammenschluss der Skigebiete (Geschichte, Politik) ...... 15 4.1.1 Erkenntnisse ...... 15 4.1.2 Fazit ...... 18 5 Planung und Realisierung der Verbindungsbahn (Ökologie, Technik) ...... 19 5.1 Naturschutzorganisation „Pro Natura Graubünden“ ...... 19 5.1.1 Interview ...... 19 5.1.2 Fazit ...... 22 5.2 Funktion und Eckdaten der Urdenbahn ...... 22 6 Kosten und Gewinn des Zusammenschlusses (Wirtschaft) ...... 24 6.1 Umfrage ...... 25 6.1.1 Auswertung Umfrage ...... 26 6.1.2 Fazit der Umfrage ...... 29 6.2 Einnahmenaufteilung ...... 30 7 Schlusswort ...... 31 7.1 Zusammenfassung der Ergebnisse ...... 31 7.2 Bewertung der Resultate ...... 32 7.3 Kritisches Nachdenken über eigenes Vorgehen ...... 32 7.3.1 Raphael Häusermann ...... 32 7.3.2 Ramon Hirsbrunner ...... 33 8 Quellenverzeichnis ...... 34 8.1 Textquellen ...... 34 8.2 Bildquellen ...... 34 8.3 Quellen der Umfrage und Interviews ...... 35

BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Einleitung 1 Einleitung

In unserer Vertiefungsarbeit beschäftigen wir uns mit dem Oberthema Nachbarschaft. Wir haben uns vertieft mit dem Zusammenschluss der benachbarten Skigebiete Arosa und ausei- nandergesetzt. Dazu haben wir eine Umfrage mit verschiedenen Hotels, Restaurants und Geschäf- ten aus Arosa und der Lenzerheide durchgeführt, um mehr über die Veränderung der wirtschaftli- chen Lage, seit dem Zusammenschluss, herauszufinden. Zusätzlich haben wir verschiedene Inter- views durchgeführt. Damit wir mehr über die Abstimmungen der Gemeinden erfahren können und warum es so lange dauerte, bis das Projekt des Zusammenschlusses angenommen wurde, haben wir uns mit den Gemeindekanzleien von Vaz/Obervaz und Arosa in Verbindung gesetzt. Ein Grund waren Einsprachen von Umweltorganisationen, um die Beweggründe für solche Einsprachen ge- nauer zu verstehen, haben wir den Präsidenten der Umweltorganisation Pro Natur Graubünden interviewt. Zusätzlich haben wir die Arosa Bergbahnen AG kontaktiert, um genaueres über die Ur- denbahn und das gesamte Projekt des Zusammenschlusses zu erfahren. Durch die Auseinandersetzung mit dem Zusammenschluss, der Recherchen und den Interviews konnten wir viele neue und spannende Einblicke gewinnen und auch das Oberthema Nachbarschaft aus einem neun Blickwinkel betrachten.

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 3 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Schriftliches Konzept 2 Schriftliches Konzept

2.1 Grundsätzliches inhaltliches Ziel a) Was wollen Sie in Ihrer VA grundsätzlich in Erfahrung bringen? Aus der Vertiefungsarbeit wollen wir grundsätzlich die Ursachen und Folgen des Zusammenschlus- ses zweier benachbarter Skigebiete in Erfahrung bringen. b) Wie werden Sie das Oberthema in Ihr gewähltes Thema einflechten? Das hat mit dem Oberthema zu tun, da der Zusammenschluss nur durch die Nachbarschaft möglich war. Aus der Nachbarschaft und Konkurrenz sind jetzt Partner von einem grossen verbundenen Freizeitgebiet geworden. Ob zum Ski fahren, Snowboarden, Wandern oder Biken, man hat sehr viele Möglichkeiten in diesem Gebiet.

2.2 Themenbegründung

2.2.1 Raphael Häusermann

1. Welchen Sinn macht für Sie persönlich die Beschäftigung mit Ihrem Thema? Mich beschäftigt das Thema Nachbarschaft im Zusammenhang mit der Verbindung und dem Zu- sammenschluss der beiden Gemeinden Arosa und Lenzerheide sehr. Ich fahre sehr gerne Ski, ma- che Langlauf und fahre Mountainbike. Ausserdem wandere und klettere ich gerne und geniesse dabei die wunderbare Aussicht und die klare Bergluft. Im Gebiet Arosa-Lenzerheide habe ich die Möglichkeit dies alles zu machen. Meine Eltern haben in der Lenzerheide auf einem Campingplatz seit 2 Jahren ein Mobil-Chalet. So habe ich die Möglichkeit meine Ferien oder die Wochenenden in der Lenzerheide zu verbringen. Aus diesem Grund bin ich oft in diesem Gebiet. Mir gefällt die Region sehr gut und man hat einen relativ kurzen Anfahrtsweg. Aus dem Aargau ist man mit dem Auto in zwei Stunden am Ziel, mit den Öffentlichen Verkehrsmit- teln erreicht man den Campingplatz in 3 Stunden. Der Zusammenschluss hat für mich persönlich viele Vorteile. Ich kann in kurzer Zeit von einer Talseite auf die andere Seite wechseln. Beide Ge- biete haben durch die Verbindung eine Wertsteigerung erzielt. Die Möglichkeiten für das Alpin- Skifahren haben sich extrem vergrössert, ein Mehrfaches an gut präparierten Pisten steht mir neu zur Verfügung. Das neue Skigebiet ist eines der grössten und am besten ausgebauten Ski-Gebiete in der ganzen Schweiz. 2. Was wollen Sie mit dieser Arbeit Neues lernen? Ich möchte mehr über die Zusammenarbeit – der Nachbarskigebiete Arosa und der Lenzerheide erfahren. Warum kam es zu diesem Zusammenschluss? Wessen Idee war der Zusammenschluss?

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 4 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Schriftliches Konzept

War es schwierig die Bevölkerung für diesen Schritt zu begeistern? Welches sind mögliche Vor- und Nachteile für die beiden Nachbarn. Wie wurde die Verbindungsbahn finanziert? Wie gestaltet sich der Kostenschlüssel für Ein und Ausgaben auf beiden Seiten? Interessant finde ich auch, ob feststellbar ist, ob durch die Verbindung der beiden Ski - und Wan- dergebiete neue Gäste angesprochen wurden. Hat sich die Zahl der Gäste seit der Zusammenlegung verändert? Sind die Gäste, zufrieden mit dem Zusammenschluss oder gibt es auch andere Stimmen. Wie steht es mit der Zufriedenheit der Einheimischen? Ich möchte mich über die technischen An- gaben der neuen Verbindungsbahn zwischen Arosa und der Lenzerheide informieren. Mich interes- siert, wie die Pläne des Skigebietes für die Zukunft aussehen? Werden die Anlagen weiter ausge- baut und modernisiert? Ich möchte allgemein mehr über die Technik, Kosten, Infrastruktur erfah- ren, welche es in diesem Skigebiet benötigt, damit alles reibungslos funktioniert. Wird neu mehr Personal benötigt oder wurde durch die Verbindung Personal eingespart?

3. Warum ist Ihr Thema auch für andere von Interesse ist?

Das Thema ist interessant, weil die Gebiete in verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten müs- sen, ob dies im Geschäftsleben oder im Privaten ist. Welche Voraussetzungen sind nötig, um erfolg- reich zusammenarbeiten zu können? Nachbargemeinden, Nachbarländer etc. können verschiedene Interessen haben und können durch Zusammenarbeit voneinander lernen und profitieren. Ressour- cen können gemeinsam genutzt werden. Kosten können durch Zusammenschlüsse gesenkt werden.

Das Beispiel des Zusammenschlusses von Arosa und der Lenzerheide kann/soll aufzeigen, von wel- chen Faktoren ein solcher Entscheid, zusammenarbeiten zu wollen, abhängig ist. Interessant ist, wer von einem Zusammenschluss profitiert. Welche Voraussetzungen und Vorarbeiten sind grund- sätzlich nötig, um eine Zusammenarbeit für alle Beteiligten erstrebenswert zu machen. Vor – und Nachteile – Zeitfaktor – Demokratie, Einsparungen und Kostensenkung, Nutzen von Gemeinsam- keiten, Überzeugung der Bevölkerung. Ängste und Befürchtungen der Bevölkerung.

2.2.2 Ramon Hirsbrunner

1. Welchen Sinn macht für Sie persönlich die Beschäftigung mit Ihrem Thema? Ich habe mir zu Oberthema Nachbarschaft viele Gedanken gemacht. Der Entscheid, über das Thema des Zusammenschlusses von den beiden Skigebieten Arosa und Lenzerheide zu schreiben, habe ich mir lange überlegt und habe es mit Raphael sehr gut besprochen. Da wir aber beide sehr gern Ski fahren war der Entscheid für uns nach langem Überlegen einfach. Da ich noch nie im Skigebiet A- rosa-Lenzerheide Ski gefahren bin, denke ich, ist es für mich ein bisschen schwieriger das Thema zu behandeln. Da Raphael jeden Winter dorthin geht, kennt er es besser als ich. Das gewählte Thema kann unter sehr vielen Aspekten betrachtet werden, das macht es für mich spannend.

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 5 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Schriftliches Konzept

2. Was wollen Sie mit dieser Arbeit Neues lernen? Bei diesem Thema kann man sehr viel Neues lernen, es ist interessant hinter die Kulisse eines Ski- gebietes sehen zu können. Der Aspekt, dass es zwei Gebiete sind, welche sich zusammengeschlos- sen haben, macht es noch spannender. Dadurch hat man zwei Seiten, welche betrachtet werden können, welche beide vielleicht ganz unterschiedliche Meinungen haben. Dadurch, dass wir die Ar- beit als Team schreiben, bringen wir uns gegenseitig auf andere oder neue Sichtweisen. Bei diesem Thema erfahren wir sicher auch mehr über die Sicherheit auf den Pisten. In der Schweiz herrscht ein sehr hoher Standard an Sicherheit auf den Pisten und bei den Transportanlagen. Da die Schweiz in punkto Preise mit dem Ausland nicht mithalten kann, muss sie sich mit etwas anderem als dem Preis einen Namen machen. Ich denke, da spielt die Sicherheit und die Rettung auf den Pisten eine grosse Rolle.

3. Warum ist Ihr Thema auch für andere von Interesse ist?

Das Thema ist sicherlich auch für andere Menschen spannend, da wir über den Zusammenschluss schreiben und nicht einfach nur Daten über die Skigebiete aufzählen. Auch als politischer Sicht ist das Thema interessant, es stellt sich die Frage, wie es zu einem Zusammenschluss kam. Die Finanzen haben bei diesem Thema sicherlich auch einen grossen Einfluss, weil schlussendlich geht es heut- zutage immer ums Geld. Da sich zwei Skigebiete zusammengeschlossen haben, ist es spannend, wie die Finanzaufteilung aussieht. Wer erhält wie viel aus dem Verkauf der Tickets? Wie wurde die neue Bahn finanziert? Restaurants und Hotels sind ebenfalls ein Thema für uns, weil wir wissen wollen, ob ihnen der Zusammenschluss ebenfalls etwas gebracht hat oder ob der Zusammenschluss eher negative Auswirkungen für sie hatte.

2.3 Zielformulierung

2.3.1 Grundlagenteil planen a) Welches Vorwissen müssen Sie zuerst über Ihr Thema erarbeiten? Unser Ziel ist es mit dem Internet, mit Broschüren und Medien über unser Thema ein interessantes Grundlagenwissen für den Leser zusammen zu stellen.  Wie kam es zum Zusammenschluss der Skigebiete?

 Wie gross ist das neue zusammengeschlossene Skigebiet?

 Wie haben sich die Grösse des Skigebiets und die Lifte verändert?

 Wie sehen die Finanzen der beiden Skigebiete aus?

 Gibt es für den Touristen wesentliche Unterschiede im Preis der Skipässe?

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 6 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Schriftliches Konzept b) Welche Fachbegriffe müssen Sie dabei klären?

 Synergiepotenzial

 Urdenbahn, Urdental

 Naturschutzgebiet

2.3.2 Originären Teil planen

1. Teilziel a) Formulieren Sie einen aussagekräftigen Titel für die Fragestellung Ihrer originären Untersu- chung.

Der Zusammenschluss der Skigebiete Arosa und Lenzerheide b) Was möchten Sie mit diesem Teilziel genauer in Erfahrung bringen?

Wir möchten herausfinden, wie und wann es zu der Idee des Zusammenschlusses der beiden Ski- gebiete kam und welche Hürden es gab. c) Welchen Bezug schaffen Sie zum Oberthema?

Die beiden Nachbar-Skigebiete haben sich die Nähe zueinander zu Nutze gemacht und sind durch den Zusammenschluss zu einem grossen Skigebiet verschmolzen. So wird den Gästen ein grösseres Angebot an Pisten geboten. d) Aus welchem Gesichtspunkt (Aspekt) untersuchen Sie dabei Ihr Thema?

Geschichte/ Politik e) Auf welche Art erarbeiten Sie den originären Teil?

Wir planen ein Interview mit einem Angestellten der Arosa Bergbahnen. Wir möchten über ihn und seine Arbeit ein kurzes Portrait erstellen. Das Interview möchten wir vor Ort machen. Mit Hilfe einer Tonaufnahme möchten wir ein Interview-Transkript erstellen, welches uns für das Verarbeiten in unserer Vertiefungsarbeit helfen wird. f) Welche möglichen „Ergebnisse/Lösungen“ zur Fragestellung stellen Sie sich im Vornherein vor?

Wir erwarten mehr über die Geschichte der beiden Skigebiete zu erfahren und wie und aus welchen Gründen es zum Zusammenschluss gekommen ist. Und wie viele Gemeindesabstimmungen es über den Zusammenschluss gegeben hat.

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 7 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Schriftliches Konzept g) Wie werten Sie die gewonnenen Resultate aus (Fazit schreiben, mit Grundlagenwissen ver- gleichen, wortwörtliches Interview, Zusammenfassung, grafisch darstellen, als Bildreportage dar- stellen, …)?

Wir möchten einen informativen Text schreiben, dabei möchten wir interessante und aufschluss- reiche Passagen aus dem Interview-Transkript direkt miteinbeziehen.

2. Teilziel a) Formulieren Sie einen aussagekräftigen Titel für die Fragestellung Ihrer originären Untersu- chung. Planung und Realisierung der Verbindungsbahn b) Was möchten Sie mit diesem Teilziel genauer in Erfahrung bringen? Weshalb wurde die Urdenbahn auf diese Art gebaut. Welchen Einfluss / welche Rolle hatten die Naturschützer beim Bau der Urdenbahn. Diverse technische Angaben über die Verbindungsbahn zwischen Arosa und der Lenzerheide herausfinden. c) Welchen Bezug schaffen Sie zum Oberthema? Der Zusammenschluss der beiden Gebiete war erst durch die Verbindungsbahn Urdenbahn mög- lich. d) Aus welchem Gesichtspunkt (Aspekt) untersuchen Sie dabei Ihr Thema? Ökologie und Technik e) Auf welche Art erarbeiten Sie den originären Teil? Unser Ziel ist es ein Interview mit einer Organisation, welche sich für den Umweltschutz im Ur- dental ausgesprochen hat, zu machen. Wir möchten das Interview in durchführen. Unserem Interviewpartner werden wir vorgängig unsere Interviewfragen zusenden. Mit Hilfe einer Tonauf- nahme möchten wir das Interview verfassen und ein kurzes Portrait über die Organisation und die Person machen. Zusätzlich möchten wir uns die Verbindungsbahn vor Ort gemeinsam ansehen und einige Fotos machen, welche wir in unserer Arbeit vielleicht verwenden können. Weiter möchten wir uns dort über die technischen Angaben informieren. f) Welche möglichen „Ergebnisse/Lösungen“ zur Fragestellung stellen Sie sich im Vornherein vor? Wir erhoffen uns durch das Interview einige Informationen über den Naturschutz im Urdental zu erhalten. Und diverse Informationen über die neue Urdenbahn in Erfahrung bringen zu können. g) Wie werten Sie die gewonnenen Resultate aus (Fazit schreiben, mit Grundlagenwissen ver- gleichen, wortwörtliches Interview, Zusammenfassung, grafisch darstellen, als Bildreportage dar- stellen, …)?

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 8 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Schriftliches Konzept

Das Resultat stellen wir in einer Bildreportage und einem informativem Text, welcher wir aus dem Interview erfasst haben, dar.

3. Teilziel a) Formulieren Sie einen aussagekräftigen Titel für die Fragestellung Ihrer originären Untersu- chung. Kosten und Nutzen des Zusammenschlusses b) Was möchten Sie mit diesem Teilziel genauer in Erfahrung bringen? Wir möchten erfahren, wie sich der Zusammenschluss der Skigebiete auf den Verkauf der Skibillette ausgewirkt hat. Weiter interessiert es uns zu erfahren, wie der Gewinn zwischen den beiden Skige- bieten aufgeteilt wird. Durch einen kurzen Fragebogen möchten wir herausfinden, wie sich der Um- satz für Restaurants, Hotels und Läden verändert hat. Diesen Fragebogen werden wir vor Ort den Restaurants, Hotels und Läden verteilen oder ihn per E-Mail versenden. c) Welchen Bezug schaffen Sie zum Oberthema? Bei diesem Teilziel möchten wir aufzeigen, wie sich die Finanzen der beiden Nachbarn durch den Zusammenschluss verändert haben. d) Aus welchem Gesichtspunkt (Aspekt) untersuchen Sie dabei Ihr Thema? Wirtschaft e) Auf welche Art erarbeiten Sie den originären Teil? Durch die Auswertung des Fragebogens möchten wir die Veränderung des Umsatzes der Restau- rants, Hotels und Läden aufzeigen. Diesen Fragebogen werden wir vor Ort verteilen oder per E-Mail versenden. Zusätzlich möchten wir uns informieren, wie die Einnahmen und Ausgaben zwischen den beiden Skigebieten aufgeteilt werden. Dazu möchten wir uns bei den Verantwortlichenden per E-Mail informieren oder direkt an den Verkaufsstellen nachfragen, ob sie uns Informationen dazu geben können. f) Welche möglichen „Ergebnisse/Lösungen“ zur Fragestellung stellen Sie sich im Vornherein vor? Wir erhoffen uns klare Antworten in Bezug auf die Veränderung der Einnahmen der Restaurants, Hotels und Läden zu erhalten. Ebenfalls möchten wir erfahren, wie die Skigebiete die Einnahmen der Skibillete aufteilen.

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 9 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Schriftliches Konzept g) Wie werten Sie die gewonnenen Resultate aus (Fazit schreiben, mit Grundlagenwissen ver- gleichen, wortwörtliches Interview, Zusammenfassung, grafisch darstellen, als Bildreportage dar- stellen, …)? Die Auswertung des Fragebogens möchten wir in einer Grafik darstellen. Weiter möchten wir be- sonders aufschlussreiche Antworten in unserer Arbeit erwähnen und ein Fazit über die Antworten schreiben, welche wir durch die Auswertung des Fragebogens erhalten haben.

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 10 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Grundlagenwissen 3 Grundlagenwissen

3.1 Geographische Lage

Abbildung 1: Karte Gemeinde Vaz/Obervaz

Das Skigebiet Arosa-Lenzerheide liegt im Kanton Graubünden. Lenzerheide/Lai ist keine eigenstän- dige Gemeinde, sie gehört zur Gemeinde Vaz/Obervaz und liegt im Bezirk Albula. Zu dieser Ge- meinde gehören ausserdem Lain, Muldain, Zorten und Valbella, sowie die Weiler Nivagl, Fuso, Tran- termoira, Sporz, Tgantieni, Sartons und Creusen. Das Skigebiet auf der Seite von Vaz/Obervaz liegt auf dem Gebiet von , Malix, und der Lenzerheide. 1

1 https://de.wikipedia.org/wiki/Vaz/Obervaz

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 11 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Grundlagenwissen

Abbildung 2: Karte Gemeinden Churwalden und Arosa

Arosa ist eine eigenständige politische Gemeinde im Bezirk . Am 1. Januar 2013 fusionierten die Gemeinden Arosa, , , Castiel, Lüen, , und St. Peter-Pagig. Arosa ist eine Nachbargemeinde von Vaz / Obervaz. Die Gemeindesgrenzen liegen auf dem Parpaner Rot- horn, also sind sie nicht mit einer direkten Strasse verbunden. 2

Churwalden liegt im Bezirk Plessur. Churwalden und Vaz/Obervaz sind Nachbargemeinden und sind mit einer Strasse verbunden, Churwalden liegt etwas tiefer. Am 1. Januar 2010 fusionierten die Gemeinden Churwalden, Malix und Parpan. 3

Tschiertschen (Gmeinde – Praden) liegt zwischen Churwalden und Arosa. Die neue Urdenbahn führt über das Gemeindeland Tschiertschen, sie führt über das Urdental. Tschiertschen hat ein eigenes kleines Skigebiet mit zwei Sesselliften und zwei Skiliften. Die Skigebiete Arosa-Len- zerheide und Tschiertschen sind allerdings nicht miteinander verbunden. 4

2 https://www.gemeindearosa.ch/portrait/geschichte.html 3 https://de.wikipedia.org/wiki/Churwalden 4 http://www.bbtschiertschen.ch/#!pistenplan/cpj3

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 12 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Grundlagenwissen

3.2 Begriffsklärung

3.2.1 Synergieeffekt5

Synergie, ist griechisch und heisst zusammenwirken. Der Synergieeffekt ist eine positive Wirkung, die sich durch einen Zusammenschluss oder eine Zusammenarbeit zweier oder mehreren Unter- nehmen ergibt. Durch den Zusammenschluss kann man Ressourcen gemeinsam nutzen und so ent- stehen Vorteile gegenüber Mitbewerber. Er besteht aus dem Zusammenwirken von Faktoren, wel- che sich gegenseitig fördern, man kann gemeinsam also mehr bewirken als alleine jeder für sich. So entstehen Wettbewerbsvorteile, welche meist durch Kosteneinsparungen erlangt werden können.

3.2.2 Naturschutzgebiet/Naturschutzzone6

Naturschutzgebiete oder Naturschutzzonen sind naturnahe Lebensräume oder naturnahe Stand- orte, welche eine besondere Artenvielfalt haben oder in welchen seltene Arten Vorkommen. Wert- volle geologische oder erdgeschichtliche Bildungen (Geotope) gehören ebenfalls zu den Natur- schutzzonen. Es ist nicht gestattet, neue Bauten und Anlagen darauf zu bauen, bereits bestehende Bauten und Anlagen darf man nur erneuern. Ebenfalls nicht erlaubt sind Entwässerungen, Bewäs- serungen und Düngungen. Zulässig sind bauliche Eingriffe zur Revitalisierung oder Renaturierung. Angepasste landwirtschaftliche Nutzungen im Rahmen von Pflegemassnahmen sind ebenfalls er- laubt.

3.2.3 Landschaftsschutzgebiet/Naturschutzzone7

Gemäss Richtplan wird eine schützenswerte Landschaft als Landschaftsschutzgebiet oder als Kul- turlandschaft mit besonderer Bewirtschaftung bezeichnet. Die Kantone müssen sich an das kanto- nale Natur- und Landschaftsschutzinventar und an das Inventar des Bundes halten. Ziel ist es, viel- fältige Landschaften zu erhalten. Das heisst, die Schönheit und Eigenart einer Landschaft beizube- halten und die langfristige Funktionsfähigkeit der Natur aufrechtzuerhalten.

5 http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/synergieeffekt/synergieeffekt.htm 6 https://www.gr.ch/DE/institutionen/verwaltung/dvs/are/Documents/KRG_801100.pdf 7 http://www.richtplan.gr.ch/?lang=1&p=74, https://www.gr.ch/DE/institutionen/verwaltung/dvs/are/Documents/KRG_801100.pdf

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 13 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Grundlagenwissen

3.2.4 Wildruhezone 8

Eine Wildruhezone (nennt man auch „Wild- ruhegebiet“ oder „Wald-Wild-Schonge- biet“) ist ein wichtiger Rückzugsort für Säu- getiere und Vögel. Dort stehen die Bedürf- nisse der Wildtiere im Vordergrund. Die Be- stimmung, was für den Menschen in Wil- druhezonen erlaubt ist, steht im Jagdgesetz (Art. 7 Abs. 4 des JSG). Durch dieses Gesetz Abbildung 3: Wildruhezone soll eine übermässige Störung, in gewissen Jahreszeiten, vermieden werden. Solche Wildruhezonen wurden eingeführt, da die Freizeitnutzung in den Wintermonaten immer mehr zugenommen hat. Diese Zonen dürfen während bestimmten Jahreszeiten nicht oder nur beschränkt genutzt werden. In speziellen Fällen darf man die Zone das ganze Jahr nicht nutzen. Es gibt zwei unterschiedliche Wildruhezonen: Rechtsverbindliche und empfohlene Wildruhezonen. Bei den rechtsverbindlichen Wildruhezonen ist das Betreten während gewissen Monaten untersagt, bei Betreten macht man sich strafbar. Dank der freiwilligen Rücksicht der Menschen finden die Wildtiere in den empfohle- nen Wildruhezonen zusätzliche Rückzugsgebiete.

8 http://www.wildruhezonen.ch/wr300.php

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 14 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Zusammenschluss der Skigebiete (Geschichte, Politik) 4 Zusammenschluss der Skigebiete (Geschichte, Politik)

Wir haben uns gefragt, wie, wann und warum es Zusammenschluss der beiden Skigebiete gekom- men ist. Deshalb wollten wir ein Interview mit einer Person der Arosa Bergbahnen durchführen, dies konnte aus terminlichen Gründen aber leider nicht stattfinden. Deshalb haben uns die Arosa Bergbahnen AG mit Telefonaten und E-Mails alle wichtigen Informationen gegeben und unsere Fra- gen auf diesem Wege beantwortet. Zusätzlich interessierte es uns, wie lange es gedauert hat, bis die Idee realisiert werden konnte und zu wie vielen Abstimmungen es gekommen ist. Aus diesem Grund haben wir die Gemeindekanzleien Vaz/Obervaz und Arosa kontaktiert und auch sie haben unsere Fragen per E-Mail und in Telefongesprächen beantworten können. Im folgenden Unterka- pitel sind die Antworten und Erkenntnisse beider Gemeinden und der Arosa Bergahnen AG zusam- mengetragen.

4.1.1 Erkenntnisse

- Wessen Idee war der Zusammenschluss der Skigebiete Arosa–Lenzerheide?

Die Idee für den Zusammenschluss entstand schon vor ca. 40 Jahren bei den beiden Bergbahnen. Mit der Erarbeitung konkreter Pläne hat man vor 20 Jahren begonnen.

- Über den Zusammenschluss vom Skigebiet Arosa–Lenzerheide wurde ja schon viele Jahre verhandelt. Wann wurde das erste Mal darüber abgestimmt?

Das erste Mal wurde 2008 abgestimmt. Bei der Gemeinde Arosa war man mit 80% deutlich dafür, doch in der Gemeinde Vaz/Obervaz war die Mehrheit dagegen. Das Projekt wurde nochmals über- arbeitet und schliesslich im November 2011 auch von Vaz/Obervaz (Lenzerheide) mit 58% ange- nommen. Später wurde auch noch in der Gemeinde Tschiertschen-Praden abgestimmt, da sich die Urdenbahn auch auf Territorium dieser Gemeinde befindet. Dort hat man dem Projekt an der Ge- meindeversammlung klar zugestimmt.

- Wie viele Projekte wurden genauer ausgearbeitet?

Es wurden zwei Projekte genauer ausgearbeitet. Das erste Projekt mit der Integration von Tschiert- schen wurde 2008 abgelehnt. Dann wurde das Projekt nochmals überarbeitet und wurden dann schliesslich mit der jetzigen Pendelbahn, welche über das Urdental führt, realisiert.

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 15 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Zusammenschluss der Skigebiete (Geschichte, Politik)

- Woran sind die Projekte gescheitert?

Es gab mehrere Gründe, wieso die ersten Projekte scheiterten. Einerseits sicherlich auch, weil das Projekt zu wenig überzeugend war. Zusätzlich konnte auch keine Einigung mit den Umweltverbän- den erzielt werden.

- War es ein grosses Problem, dass die Urdenbahn über oder durch ein Naturschutzgebiet geht?

Am Anfang war es eine grosse Herausforderung, dann einigte man sich auf ein System, dass der Boden im Urdental nicht berührt wird. Ab diesem Zeitpunkt war es einfacher und es wurde gut zusammengearbeitet. Dies hat dem Projekt sehr geholfen, so entstand auch die Idee der Pendel- bahn ohne Masten.

- Hatte der Kanton oder der Bund auch noch etwas mitzureden?

Beim Bau einer Bergbahnanlage haben beide etwas damit zu tun. Für die Bewilligung ist das Bun- desamt für Verkehr zuständig. Aber auch die Kantone sind in verschiedenen Ämter involviert. Die Gemeinden, auf welchen die Bergbahnanlage gebaut wird, haben jedoch am meisten damit zu tun.

- Welche Gründe sprachen gegen den Zusammenschluss?

Gegen den Zusammenschluss sprachen vor allem die Umweltschutzverbände. Es gab auch Beden- ken, dass es zu erheblich mehr Verkehr kommen würde und dass man dann zu wenig Parkplätze zur Verfügung haben würde.

- Welche Gründe sprachen für den Zusammenschluss?

„Gründe liegen vor allem im touristischen Gesamtnutzen für Arosa und die Lenzerheide. Für uns Bergbahnen ist der Zusammenschluss wirtschaftlich die einzige Möglichkeit, langfristig auf dem na- tionalen und internationalen Markt bestehen zu können. Die Skigebietsgrösse ist das Hauptkrite- rium, warum Gäste ein Skigebiet wählen. Neu sind wir das grösste zusammenhängende Schnee- sportgebiet in Graubünden und eines der 10 grössten in der Schweiz“.9 Im Skigebiet Arosa-Lenzer- heide kann man nun auf 225 präparierten Pistenkilometern bis auf 2‘865 m. ü. M. Ski fahren.

9 Herr Reichmuth, Leiter Gästeservice / Marketing / Events der Arosa Bergbahnen AG (E-Mail 7.10.15)

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 16 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Zusammenschluss der Skigebiete (Geschichte, Politik)

- Die Bergbahnen sind Aktiengesellschaften. In wie viele Aktiengesellschaften ist das ganze Skigebiet aufgeteilt?

Herr Reichmuth, der Leiter des Gästeservices der Arosa Bergbahnen AG erläutert diese Frage so, dass die Bergbahnen in drei Aktiengesellschaften aufgeteilt sind. Die Arosa Bergbahnen AG, Len- zerheide Bergbahnen AG sowie die Urden AG. Die Urden AG, also die Betriebsgesellschaft der Ur- denbahn, gehört zu gleichen Teilen der Arosa Bergbahnen AG und der Lenzerheide Bergbahnen AG.

- Sind die Gemeinden beteiligt an den Aktiengesellschaften? Wie sieht der Verteilungsschlüs- sel der beiden Gemeinden aus?

Die Gemeinden sind an den Aktiengesellschaften beteiligt. Vaz/Obervaz ist mit ca. 38% Aktienan- teilen an den Lenzerheide Bergbahnen AG beteiligt und Arosa mit ca. 18%.

- Profitieren beide Gemeinden zu gleichen Teilen vom Zusammenschluss?

Beide Gemeinden profitieren vom guten Tourismus. In Arosa hat sich z.B. das Hotel „Valsana“, mit Blick auf diese neue Ausgangslage, dazu entschieden das alte Gebäude abzureissen und ein Neues aufzubauen.

- Würden Sie jetzt nach ca. 2 ½ Jahren dem Zusammenschluss wieder zustimmen?

Alle Befragten haben angegeben, dass sie den Zusammenschluss auf jeden Fall wieder zustimmen würden. Herr Reichmuth von der Arosa Bergbahnen AG hat es so ausgedrückt: „Ja auf jeden Fall. Der Zusammenschluss war ein Jahrhundertprojekt für die beiden Bergbahnen und die beiden Desti- nationen. Wir sind nach wie vor vollauf begeistert. Zudem schätzen die Gäste das neue Schneesport- gebiet Arosa-Lenzerheide sehr.“10

10 Herr Reichmuth, Leiter Gästeservice / Marketing / Events der Arosa Bergbahnen AG (E-Mail 7.10.15)

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 17 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Zusammenschluss der Skigebiete (Geschichte, Politik)

4.1.2 Fazit

Die Gemeindekanzleien Vaz/Obervaz und Arosa konnten uns sehr weiterhelfen und haben unsere Fragen sehr ausführlich beantwortet. Herr Häusermann persönlich, der Gemeindepräsident der Ge- meinde Vaz/Obervaz hat uns die Fragen per E-Mail beantwortet und weiter haben wir Telefonge- spräche mit der Gemeindekanzlei geführt. Auch Herr Reichmuth der Leiter des Gästeservices und Marketing/Event-Abteilung der Arosa Bergbahnen AG hat uns sehr weitergeholfen und uns viele informative E-Mails zugesendet. Durch die E-Mails und Telefongespräche konnten wir viele Fragen klären und haben neue und spannende Erkenntnisse gewonnen. Wir haben einen vertieften Ein- blick in die Geschichte des Zusammenschlusses erhalten und haben viel über den politischen Ablauf und die verschiedenen Abstimmungen erfahren. Für uns ist es erstaunlich, dass die Idee des Zu- sammenschlusses bereits vor 40 Jahren entstanden ist. Es hat uns überrascht, dass man schon vor 20 Jahren mit der Erarbeitung von konkreteren Plänen begonnenen hat. Wir waren erstaunt, wie lange es gedauert hat und wie viele Rückschläge und Änderungen im Projekt vorgenommen wur- den, bis es schlussendlich realisiert wurde.

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 18 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Planung und Realisierung der Verbindungsbahn (Ökologie, Technik) 5 Planung und Realisierung der Verbindungsbahn (Ökologie, Technik)

5.1 Naturschutzorganisation „Pro Natura Graubünden“

Unser Ziel war es, nicht nur den Zusammenschluss der beiden Skigebiete zu erklären, sondern es interessierte uns auch, wieso der Zusammenschluss der benachbarten Skigebiete schlussendlich doch möglich gemacht werden konnte. Dieser Zusammenschluss konnte jedoch nur gelingen, wenn eine Bahn, die Urdenbahn gebaut werden konnte. Durch den Rückzug der Einsprachen der Umwelt- organisationen, konnte die Urdenbahn gebaut werden. Dieser Rückzug und wieso überhaupt eine Einsprache gemacht wurde, weckte unser Interesse. Deshalb wollten wir ein Interview mit einer Umweltorganisation durchführen. Uns gelang es einen Interviewtermin mit dem Präsidenten, Herrn Barandun, der Umweltorganisation „Pro Natura Graubünden“ zu vereinbaren. Das Interview fand am 5. Oktober 2015 in Chur in einem Café statt.

Zur Person: Herr Barandun lebt in der Nähe von Chur und ist Rentner. Er investiert viel Zeit in die Organisation Pro Natura uns seit einigen Jahren ist er der Präsident der Pro Natura Graubünden. Anfangs nächstes Jahr tritt er jedoch als Präsident zurück. In seiner Freizeit geht er gerne wandern und er interessiert sich für alte Rhätische Bahnen. Er ist der Autor des Buches „gemütliches Wan- dern in Graubünden“.

Abbildung 4: Logo Pro Natura Graubünden

5.1.1 Interview

- Seit wann ist das Urdental ein Naturschutzgebiet?

Das Urdental ist kein Naturschutzgebiet sondern eine Landschaftsschutzzone. Das Urdental ist eine Landschaftsschutzzone, weil es eine sehr unversehrte Landschaft ist. Das Urdental wurde noch nicht verbaut, wie viele andere Täler und es leben viele Tiere in diesem Gebiet. Das Urdental hat eine sehr spezielle Form, es ist „Kessel-artig“.

Der wesentliche Unterschied zwischen einem Naturschutzgebiet und einer Landschaftsschutzzone besteht darin, dass eine Landschaftsschutzzone nicht die Tiere schützt, sondern das gesamte Gebiet

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 19 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Planung und Realisierung der Verbindungsbahn (Ökologie, Technik) wird vor Bebauungen geschützt. Es geht darum, die Natur wie z. B. Kleintiere, Weiher, Nassstand- orte und Moorgebiete zu schützen. Eine Landschaftsschutzzone grenzt ein ganzes Tal ab. Es ist ein Raum, den man völlig der Natur überlassen will und nicht der Menschheit. Die Bestimmungen fin- den sie im Raumplanungsgesetz des Kantons Graubünden. Das Urdental ist seit den 80er Jahren eine Landschaftsschutzzone. - Wieso hat Ihre Organisation Einspruch gegen den Bau der Urdenbahn gemacht?

Unsere Organisation ist beschwerdeberichtigt, dadurch haben wir es leichter eine Einsprache zu erheben, eine Privatperson darf dies nur, wenn sie vom Projekt direkt betroffen ist. Unsere Orga- nisation darf in der ganzen Schweiz Einsprachen erheben. Aber der wesentliche Grund, dass unsere Organisation Einsprache erhoben hat, ist wie schon erwähnt, die Schönheit des Urdentals und um die Tiere vor dem Baulärm zu schützen. Wir sehen uns selbst als die Anwälte der Tiere, wir möchten, dass die Tiere einen Raum zum Leben haben. - Wie ist der Ablauf, wenn Ihre Pro Natura eine Einsprache macht?

Pro Natura hat verschiedenen Möglichkeiten eine Einsprache zu erheben. Beim Richtplan, Nut- zungsplan und beim Bauprojekt können wir eine Einsprach vornehmen.

Sobald das Bauprojekt aufliegt, können wir uns anmelden und unser Anliegen bekannt geben. Wenn der Entscheid der Behörde gefallen ist, dass die Baubewilligung genehmigt wird und unser Anliegen nicht berücksichtigt worden sind, haben wir die Möglichkeit eine Beschwerde an das Ver- waltungsgericht einzureichen. Den Entscheid des Verwaltungsgerichtes darf man bis vor das Bun- desgericht weiterziehen. - Welche Verhandlungen haben stattgefunden?

Es gab auf jeder Stufe Verhandlungen (Richtplan, Nutzungsplan und Baugesuch). Diese Pläne wer- den öffentlich aufgelegt und weil unsere Organisation beschwerdeberichtigt ist, können wir unsere Ideen einbringen. Zuerst war die Idee, zwei Lifte zu bauen mit denen die Schneesportler das Urden- tal durchqueren können. Wir waren strickt gegen dieses Projekt, die Bahnbesitzer sahen dies dann auch ein. Unser Vorschlag war es, das Urdental mit einer Luftseilbahn zu überspannen. Dadurch würden keine Masten im Urdental stehen. - Wer hat an diesen Verhandlungen teilgenommen?

An den Verhandlungen haben Interessierte, die Regionalplanung, die Gemeinden, die Bergbahnen und verschiedene Umweltorganisationen (Pro Natura, WWF, Stiftung Landschaftsschutz Schweiz) teilgenommen. Da den Bergbahnen bewusst war, dass es schwierig ist, so ein grosses Projekt ohne Unterstützung von den Umweltorganisationen durchzubringen, kamen sie auf uns zu. Wir fanden mit den Bergbahnen gemeinsam eine Lösung, welche für alle stimmt.

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 20 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Planung und Realisierung der Verbindungsbahn (Ökologie, Technik)

- Weshalb haben Sie den Einspruch zurückgezogen?

Da man die Idee, das Urdental zu überspannen, übernommen hat und da uns versprochen wurde, dass man Massnahmen z.B. die Ausdehnung der Wildruhezone, trifft. Aus unserer Sicht gibt es aber noch viele andere Probleme, als nur den Bau der Bahn z.B. das Skifahren ausserhalb der offiziellen Skipisten. Durch den Bau der Bahn würde dies für mehr Leute im Urdental möglich sein. Eine mög- liche Lösung wäre es, die Wildruhezone zu erweitern, diese Forderung wurde jedoch noch nicht ganz erfüllt. - Nun ist die Bahn zwei Jahre in Betrieb. Gibt es für das Naturschutzgebiet Urdental Nachteile seit dem Bestehen der Bahn?

Wenn alle Massnahmen getroffen sind, welche uns die Bergbahnen versprochen haben, können wir mit dem Betrieb der Urdenbahn leben. Leider wurden noch nicht alle Massnahmen umgesetzt z.B. die Ausdehnung der Wildruhezone, welche wir fordern. Weiter kontrollieren die Bergbahnen (noch) nicht, dass keine Skifahrer ausserhalb der offiziellen Pisten Skifahren. So wie es jetzt ist kön- nen wir noch nicht mit voller Zufriedenheit sagen, dass wir mit dem Bau der Urdenbahn zufrieden sind. Zusätzlich fehlen uns noch viele Rückmeldungen, wie diese Massnahmen umgesetzt und kon- trolliert werden sollen. Auch der Sommerbetrieb ist für uns noch nicht ganz gelöst. Es hiess eigent- lich, dass die Bahn nur im Winter in Betrieb ist, nun läuft die Bahn aber auch im Sommer. Der Som- merbetrieb gibt nochmals einen gewissen Nachteil z.B. die Biker. Diese haben nun die Möglichkeit, die Wanderwege zum biken zu nutzen. Dies ist ein grosses Problem, da es einen gewissen Mehr- verkehr gibt, dies stört die Tiere und sie ziehen sich aus dem Urdental zurück. - Wenn es Nachteile gibt, sind diese Nachteile wegen der Bahn oder wegen den zahlreicheren Touristen im Urdental?

Jeder Mensch belastet den Raum dort wo er wohnt und dort wo er seine Freizeit verbringt. Jeder Mensch hat aber auch den Anspruch auf ein Stück Natur, dies gilt jedoch nicht nur für den Men- schen, sondern auch für die Tiere. Wir von Pro Natura sehen uns als Anwälte der Tiere und der Natur, denn sie können sich nicht selber wehren, wir wollen also für sie Teile des Urdentals schüt- zen. - Was denken Sie, bringt diese Bahn der Tourismusregion Arosa–Lenzerheide mehr Umsatz, oder ist eher das Gegenteil der Fall?

Das müssen sie die Bergbahnen fragen, aber soweit ich weiss, kommen mehr Leute in das Skigebiet Arosa-Lenzerheide, als vor dem Bau der Urdenbahn. Je mehr Leute kommen, desto mehr Geld kann man verdienen. Aber ich denke die grossen Gewinner sind die Restaurants auf den Pisten. Denn diese Restaurants mussten sich finanziell nicht am Bau der Urdenbahn beteiligen.

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 21 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Planung und Realisierung der Verbindungsbahn (Ökologie, Technik)

5.1.2 Fazit

Unsere Erwartung an das Interview mit Herrn Barandun war sehr hoch. Wir erhofften uns sehr viele Informationen über das Urdental, aus Sicht der Umweltorganisation Pro Natura, zu erhalten. Wir konnten ihm sehr viele Fragen stellen und er nahm sich sehr viel Zeit für uns. Anhand von Karten konnte er uns erklären, warum das Urdental eine Landschaftsschutzzone ist und aufzeigen wo ge- nau die Grenzen durchgehen. Aus diesen Gründen war das Interview für uns sehr erfolgreich. Herr Barandun war sehr gut auf das Interview vorbereitet. Wir haben ihm die Interviewfragen einige Wochen zuvor, per E-Mail zugeschickt. Er erzählte uns, dass ihm das Interview sehr am Herzen lag. Er fand es toll, dass wir uns auch für die Sicht der Umweltorganisation Pro Natura interessierten und nicht nur für die der Bergbahnen.

5.2 Funktion und Eckdaten der Urdenbahn11

Abbildung 5: Urdenbahn von Urdenfürgli Richtung Arosa

Die Urdenbahn führt vom Urdenfürgli 2‘546 m. ü. M. (Lenzerheide) aufs Aroser-Hörnli 2‘511 m. ü. M., wo nur ca. 100 Meter entfernt die bekannte Hörnlihütte steht. Die Luftseilbahn besitzt keine Stützen, damit das Urdental so unberührt wie möglich bleibt. Die Bahn besitzt zwei Gondeln, die je 151 Personen oder 12`080 Kg befördern können. Die beiden Luftseilbahnstationen haben nur einen geringen Höhenunterschied. Sie überbrücken allerdings das Urdental und haben deshalb eine Seil- länge von 1‘682 Meter. Die Gondeln können unabhängig voneinander starten. Dies hat den Vorteil, dass der Fahrplan flexibel auf die Gäste angepasst werden kann. Die Bahnen fahren, auch wenn sie

11 http://www.nzz.ch/lebensart/reise/die-fahrt-als-ziel-1.18227741 https://de.wikipedia.org/wiki/Arosa_Lenzerheide http://www.seilbahnen.org/de/Branche/Fakten-Zahlen/Rekorde?printview=1 Informationen aus der Betriebsführung, welche am 04.02.2014 stattgefunden hat

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 22 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Planung und Realisierung der Verbindungsbahn (Ökologie, Technik) im Vollbetrieb laufen, nicht gleichzeitig los. Denn dann wären beide Gondeln gleichzeitig in der Mitte der Tragseile, welcher der tiefste Punkt der Bahn ist. Beim wieder hochfahren zur Station, bräuchten dann beide Gondeln die volle Leistung, was einen immensen Stromverbrauch zur Folge hätte. Deshalb fahren sie leicht versetzt los. So kann die Bahn, welche runter fährt, helfen, die an- dere Bahn zur Bahnstation hoch zu befördern. Auf jeder Seite hat es zwei Tragseile, die 76 mm dick sind und pro Seite hat es zwei Zugseile, die 42mm dick sind. Die zwei Zugseile sind zwei Ringe, die jeweils von der einen Station zur Anderen führen. Dort wird das Seil über Umlenk- und Antriebsrol- len auf der anderen Seite wieder zurück zur Station geführt. Es benötigt zwei Zugseilkreise, da die Anlage unabhängig fahren kann. Wenn sie gleichzeitig fahren würden, würde ein Zugseil reichen. Die beiden Bergstationen sind tief im Berg verankert, da sie eine immense Last tragen müssen. Ein Tragseil alleine, von denen es vier gibt, hat ein Gewicht von 75 Tonnen, die Leerseilspannung be- trägt nochmals 150 Tonnen. Die mittlere Antriebsleistung beträgt 850 kW. Die Anlage hat eine ma- ximale Fahrgeschwindigkeit von 12 m/s, womit es eine Fahrzeit von 4 Minuten ergibt. Die Urden- bahn ist momentan die schnellste Pendelbahn der Schweiz. Sie hat auch den Rekord des dicksten Tragseiles mit 76 mm Seildurchmesser. Sie hat eine Förderleistung von 850 Personen pro Stunde in beide Richtungen. Die Anlage hat zwei Gondeln, die je sechs automatische Türen besitzen. Die Gon- deln wurden von Kuechler Design GmbH designt. Die Gondeln wurden einzeln, mit Spezialtranspor- ter, über Arosa auf den Hörnligrat hochgefahren.

Abbildung 6: Urdenbahn im Bau (14.12.2014) Foto von Urdenfürgli Richtung Arosa

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 23 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Kosten und Gewinn des Zusammenschlusses (Wirtschaft) 6 Kosten und Gewinn des Zusammenschlusses (Wirtschaft)12

Um mehr über die wirtschaftliche Lage, nach dem Zusammenschluss der beiden Nachbarn heraus- zufinden, haben wir eine Umfrage erstellt. Unser Ziel war es, mit der Umfrage herauszufinden, ob die beiden Nachbarn vor oder nach dem Zusammenschluss mehr Umsatz gemacht haben. Ausser- dem wollten wir erfahren, wie ihre Meinung zum Zusammenschluss ist. Weiter interessierte uns, ob der Zusammenschluss für die Unternehmen Vorteile brachte. Die Umfrage haben wir im Internet auf der Seite „Findmind“ erstellt. Wir haben verschiedene Umfrageplattformen angeschaut und einige ausprobiert. Die Umfrageplattform „Findmind“ hat sich für unsere Zwecke am besten geeig- net. Die Umfrage haben wir per E-Mail an Hotels, Restaurants und Geschäfte aus den Gemeinden Vaz/Obervaz, Churwalden, Lantsch/Lenz und Arosa versendet. Die E-Mail-Adressen haben wir aus dem Internet. Die Umfrage haben wir an insgesamt 137 Unternehmen versendet. Teilgenommen haben 54 Unternehmen, alle Fragen komplett beantwortet haben 50 Unternehmen. Einige Unter- nehmen haben uns ein E-Mail geschrieben, dass sie an der Umfrage nicht teilnehmen können, da ihr Unternehmen erst kürzlich eröffnet wurde. Drei Unternehmen haben geantwortet, dass sie neu gebaut haben, ein Hotel wurde komplett saniert. Bei einem Restaurant handelt es sich, um das neu erbaute Restaurant Scharmoin bei der Rothorn Mittelstation auf der Lenzerheide-Seite. Die Tatsa- che, dass einige Unternehmen in Neubauten investiert haben, sagt unserer Meinung nach, etwas über die Erwartungen der Unternehmen aus. Sie rechnen damit, dass die Touristenzahl in den nächsten Jahren steigen wird.

12 Online Umfrage auf „Findmind“ – eigene Umfrage: Zusammenschluss Arosa-Lenzerheide (Finanzen)

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 24 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Kosten und Gewinn des Zusammenschlusses (Wirtschaft)

6.1 Umfrage

Wir haben in der Online Umfrage folgende Fragen gestellt:

In welcher Gemeinde befindet sich Ihr Unternehmen?

 Arosa  Lenzerheide

Welche Art Unternehmen ist es?

 Hotel  Restaurant  Geschäft

Waren Sie für oder gegen den Zusammenschluss der beiden Skigebiete?

 Für den Zusammenschluss  Eher für den Zusammenschluss  Mir war es eigentlich egal  Eher gegen den Zusammenschluss  Gegen den Zusammenschluss

Wie hat sich der Umsatz Ihres Unternehmens seit dem Zusammenschluss von Arosa und der Len- zerheide verändert?

 mehr als 21% Umsatz  20% bis 11% mehr Umsatz  1% bis 10% mehr Umsatz  Ist etwa gleich geblieben  1% bis 10% weniger Umsatz  20% bis 11% weniger Umsatz  weniger als 21% Umsatz

Ist der Zusammenschluss für Ihr Unternehmen ein Vorteil?

 Ja  Hat sich nicht wesentlich verändert  Nein

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 25 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Kosten und Gewinn des Zusammenschlusses (Wirtschaft)

6.1.1 Auswertung Umfrage

Abbildung 7: Standort des Unternehmens

Es haben deutlich mehr Teilnehmer, welche ihr Unternehmen in der Lenzerheide haben, an der Umfrage teilgenommen. Dies liegt wahrscheinlich auch daran, dass das Gebiet der Lenzerheide grösser ist. Daher befinden sich auf der Seite der Lenzerheide auch mehr Hotels, Restaurants und Geschäfte, welchen wir die Umfrage zusenden konnten. Aus der Gemeinde Vaz/Obervaz haben 37 Unternehmen an der Umfrage teilgenommen. Aus der Gemeinde Arosa haben 17 Unternehmen teilgenommen. Von 137 angeschriebenen Unternehmen haben wir 54 Rückmeldungen erhalten, dies entspricht 39.4%.

Abbildung 8: Art des Unternehmens

Aus der Hotel-Branche stammten die meisten Teilnehmer, nämlich 26, dies macht 41.9 % aus. Für uns war dies etwas überraschend, da wir die meisten E-Mails an Geschäfte verschickt hatten. Bei den Geschäften ist jedoch die Bandbreite auch grösser, es gibt Sportgeschäfte, Kleiderläden oder Lebensmittelgeschäfte, daher haben wir von den Geschäften am meisten Teilnehmer erwartet. Bei dieser Frage waren deshalb auch mehrere Antworten möglich. Auch weil einige Hotels zusätzlich noch ein Restaurant in ihrem Gebäude integriert haben. Deshalb hat es bei dieser Frage auch 62 Antworten von 53 Teilnehmern.

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 26 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Kosten und Gewinn des Zusammenschlusses (Wirtschaft)

Abbildung 9: Meinung über Zusammenschluss

Bei dieser Grafik ist klar ersichtlich, dass eine grosse Mehrheit für den Zusammenschluss der beiden Skigebiete war, nämlich 71.7%. Bei dieser Frage haben wir das Resultat in etwa so erwartet, wir haben allerdings gedacht, dass es noch eine grössere Mehrheit ergäbe. Die zweit meiste Antwort war „eher für den Zusammenschluss“. Jeweils 5.7 % haben „egal“, „eher gegen“ oder „gegen“ den Zusammenschluss angekreuzt. Das sind jeweils drei Unternehmen von den Befragten.

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 27 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Kosten und Gewinn des Zusammenschlusses (Wirtschaft)

Abbildung 10: Veränderung Umsatz

Zu der Frage, wie sich der Umsatz des Unternehmens seit dem Zusammenschluss verändert hat, haben 60% angeklickt, dass der Umsatz etwa gleich geblieben ist. Am zweit meisten wurde mit 18% angeklickt, dass der Umsatz 1% bis 10% gestiegen ist. Zwei Personen (4%) haben sogar angeklickt, dass der Umsatz mehr als 21% gestiegen ist. Doch genau gleich viel haben auch angegeben, dass er um mehr als 21% gesunken ist.

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 28 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Kosten und Gewinn des Zusammenschlusses (Wirtschaft)

Abbildung 11: Vorteile des Zusammenschlusses

Unsere letzte Frage war, ob der Zusammenschluss für das Unternehmen ein Vorteil war. Von 51 Teilnehmern haben 58.8% angegeben, dass der Zusammenschluss ein Vorteil war. 27,5% haben angegeben, dass sich durch die Verbindung nichts wesentlich verändert hat. Nur 13.7% haben an- gegeben, dass der Zusammenschluss für ihr Unternehmen kein Vorteil war.

6.1.2 Fazit der Umfrage

Es haben sich einige Unternehmen Zeit genommen und an der Umfrage teilgenommen. Von den versendeten E-Mails haben 36.5% die Umfrage komplett beantwortet. Die Umfrage zeigt, dass der grösste Teil der Unternehmen ein Vorteil aus dem Zusammenschluss der Nachbarskigebiete ziehen kann. Bei den meisten Unternehmen ist der Umsatz gleich geblieben. Doch die zweitmeiste Antwort war, dass eine Umsatzsteigerung von 1% bis 10% verzeichnet werden konnte.

Weiter erhielten wir einige Antworten per E-Mail. Nachfolgend ein Ausschnitt aus einem E-Mail, welches wir von Las Stailas Sportlodge (eine Lodge13 ist eine abgelegene Unterkunft, ein edles Ho- tel, ein Restaurant oder eine Unterkunft für Bergsport, Jagt und Naturerlebnisse) erhalten haben: „Letztes Jahr hatten wir in Lenz, im Dezember quasi keinen Schnee. Mitte Dezember hatte ich meh- rere holländische Familien im Haus, die sich sehr auf ihre Skiferien gefreut haben. Sie sind täglich mit der Bahn rüber nach Arosa und hatten riesen Spass. Das Wetter war sonnig und herrlich und sie haben Ihre Woche genossen. Arosa ist schneesicherer als Lenzerheide und so können wir auch in schneearmen Wintern herrliche Skierlebnisse garantieren.“14 Das E-Mail zeigt uns noch einen wei- teren Vorteil am Skigebietszusammenschluss auf, die Unternehmen können ihren Gästen vielfälti- gere Möglichkeiten bieten.

13 https://de.wikipedia.org/wiki/Lodge 14 Zitat aus dem E-Mail von Las Stailas Sportlodge (26.09.2015)

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 29 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Kosten und Gewinn des Zusammenschlusses (Wirtschaft)

6.2 Einnahmenaufteilung

Es interessierte uns noch, wie die Einnahmen z.B. vom Verkauf der Skigebieten, aufgeteilt werden. Herr Reichmuth, Leiter Gästeservice / Marketing / Events der Arosa Bergbahnen konnte uns diese Frage beantworten: „Sämtliche Einnahmen des Winters werden in einen Ertragstopf von beiden Bergbahnen zusammengelegt. Die Aufteilung erfolgt dann im Frühling zu einem definierten Schlüs- sel. Diese Aufteilung ist sehr einfach und passt bis jetzt sehr gut.“15

15 Herr Reichmuth, Leiter Gästeservice / Marketing / Events der Arosa Bergbahnen AG (E-Mail 11.10.15)

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 30 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Schlusswort 7 Schlusswort

7.1 Zusammenfassung der Ergebnisse

Die Idee für den Zusammenschluss der beiden Skigebiete Arosa-Lenzerheide kam vor ca. 40 Jahren. Erst im Jahre 1995 wurden erste genauere Pläne erarbeitet. Es gab sehr viele Hürden, bis das Pro- jekt realisiert werden konnte z. B. Abstimmungen die nicht angenommen wurden oder Einsprachen von Naturschutzorganisationen, da das Urdental eine Landschaftsschutzzone ist. Im November 2011 wurde das Projekt des Zusammenschlusses von beiden Gemeinden gutgeheissen. Schlussend- lich wurde die Urdenbahn am 18. Januar 2014 feierlich eröffnet.

Eine grosse Herausforderung war sicherlich die Naturschutzorganisationen von diesem grossen Projekt zu überzeugen. Ohne einen Eingriff in die Natur wäre der Bau der Bahn nicht möglich ge- wesen, daher gab es auch Einsprachen von Naturschutzorganisationen. Damit die Urdenbahn ge- baut werden konnte, mussten die Umweltorganisationen ihre Einsprachen zurückziehen. Daher hat man sich zu Verhandlungen getroffen. Denn aus Sicht der Umweltorganisationen mussten viele Probleme gelöst werden. Eine Vorgabe war, dass das Urdental unbebaut bleibt, deshalb hat man eine Pendelbahn ohne Stützen gebaut.

Die Einnahmen der Skibillette oder auch andere Einnahmen werden von beiden Gebieten in eine Kasse gegeben. Diese wird dann im Frühling zu einem abgemachten Schlüssel aufgeteilt. Wir konn- ten nicht herausfinden, wie sich der Zusammenschluss der Skigebiete auf den Verkauf der Skibil- lette auswirkt. Wir haben an verschiedenen Stellen nachgefragt, haben zu dieser Frage aber keine ausreichenden Antworten bekommen, sodass wir sie in unserer Arbeit nicht beantworten konnten. Der Umsatz der Restaurants, Hotels und Geschäften von Vaz/Obervaz, Churwalden, Lantsch/Lenz und Arosa ist in den meisten Fällen gleich geblieben. Bei einigen ist er leicht bis mittel angestiegen, bei einem kleinen Teil ist der Umsatz gesunken. Für 58.8% der Unternehmen war der Zusammen- schluss ein Vorteil.

Wir haben einige Fragen aus dem Grundlagenteil nicht genau beantwortet, da wir bemerkt haben, dass diese gar keinen direkten Bezug zum Originären Teil haben. Wir haben dafür andere Aspekte in unserer Arbeit aufgenommen, welche für uns mehr Sinn gemacht haben.

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 31 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Schlusswort

7.2 Bewertung der Resultate

Uns ist die Beantwortung der Teilzielfragen, unsere Meinung nach, gut gelungen. Wir würden mehr- heitlich wieder die gleichen Aspekte untersuchen. Um die Teilzielfragen zu beantworten, haben wir viel Zeit investiert und wir hoffen, dass sich dies in der Arbeit widerspiegelt. Wir finden unser Thema nach wie vor sehr interessant und sind froh, dieses gewählt zu haben. Denn wir fahren beide lei- denschaftlich gerne Ski. Nun haben wir einen vertieften Einblick erhalten, wie ein Zusammenschluss zweier Skigebiete abläuft. Zusätzlich haben wir erfahren, wie lange es dauert, bis ein solches Projekt realisiert werden kann.

Weitere Fragen, welche sich uns beim Verfassen der Arbeit gestellt haben, wären: Lohnt sich ein Zusammenschluss aus wirtschaftlicher Sicht, aber auch aus ökologischer Sicht? Die ökologische Sicht, könnte man sicherlich erst nach einiger Zeit beantworten.

7.3 Kritisches Nachdenken über eigenes Vorgehen

7.3.1 Raphael Häusermann

Wir haben lange überlegt, was wir zum Oberthema Nachbarschaft schreiben könnten. Mir kam die Idee, dass wir über den Zusammenschluss der Skigebiete Arosa und der Lenzerheide schreiben könnten, da wir beide sehr gerne Ski fahren. Der Nachteil bei diesem Thema ist die räumliche Dis- tanz, was die Arbeit komplizierter machen könnte. Wir haben uns dann aber doch dafür entschie- den. Im Nachhinein bin ich froh und bin auch mit dem Resultat der Arbeit zufrieden. Durch die Distanz, war es aber schwieriger einen Zeitplan zu gestalten, da wir extra unter der Woche frei nehmen mussten, damit wir nach Graubünden fahren konnten. Dadurch konnten wir das Interview mit Herrn Barandun von Pro Natura Graubünden auch erst spät machen. Die Onlineumfrage haben wir früh gestaltet und abgeschickt, denn dort mussten wir auch einige Wochen warten, bis wir die Umfrage auswerten konnten, damit wir genügend Antworten/Teilnehmer haben. Die Arbeitsauf- teilung zwischen Ramon und mir funktionierte gut. Wir besprachen in der Schule, was noch alles zu erledigen ist und machten dies dann meist auch gleich in der Schule oder zu Hause. Wir skypten ein paar Mal, um weitere Dinge zu besprechen. In der Endphase der Arbeit, kam Ramon zu mir nach Hause oder ich ging zu ihm. Auch die Informationsbeschaffung klappte meistens gut, bei einigen musste man einfach mehrere Male anrufen oder mehrere E-Mails schreiben, bis man eine aussa- gekräftige Antwort erhalten hat. Bei einer nächsten Arbeit würde ich wahrscheinlich ein regionale- res Thema wählen, dies ist aber nicht immer einfach, denn es muss ja auch noch zum Oberthema passen und für einem selbst auch noch interessant sein.

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 32 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Schlusswort

7.3.2 Ramon Hirsbrunner

Das Oberthema, welches wir bekommen haben, hat mich zuerst nicht wirklich gefreut. Unser Ziel war es, eine gute Vertiefungsarbeit zu schreiben. Das Oberthema war sehr anspruchsvoll, wir wuss- ten nach 2 Wochen immer noch nicht, über welches Thema wir schreiben wollen. Es musste für beide interessant sein, um eine gute Arbeit schreiben zu können. Der ausschlaggebende Punkt war, dass wir beide gerne Skifahren und wir beide wissen wollten, welche Hürden bei einem solchen Zusammenschluss von zwei Skigebieten im Wege stehen können.

Als das Thema ‚Zusammenschluss der Skigebiete Arosa und Lenzerheide‘ feststand, begannen wir das schriftliche Konzept auszuarbeiten. Beim schriftlichen Konzept hatten wir einige Probleme, denn wir wussten nicht genau, welche Aspekte wir untersuchen wollen. Unsere Untersuchungen haben sich dann, auf die für uns interessantesten drei Aspekte, konzentriert. Den provisorischen Zeitplan, welchen wir mit dem schriftlichen Konzept gemacht haben, war schwierig einzuhalten. Denn wir wussten nicht genau, wann wir die Interviews durchführen können oder wie viele Teil- nehmer die Umfrage beantworten. Daher war dieser Zeitplan schnell nicht mehr relevant. Die Ar- beitsteilung hatten wir gut im Griff. Ich denke, dass wir beide in etwa gleich viel Mühe und Zeit investiert haben. Unsere Zusammenarbeit war sehr gut und ich würde eine weitere Arbeit wieder mit Raphael machen.

Unsere Arbeit haben wir zu Hause und in der Schule erledigt. Das erste Teilziel (Politik und Ge- schichte) haben wir etwas spät in Angriff genommen. Im schriftlichen Konzept haben wir geschrie- ben, dass wir das Interview vor Ort machen möchten, dies ging leider nicht, da wir mit Herrn Reich- muth keinen passenden Termin gefunden haben. Dadurch haben wir unsere Fragen per E-Mail ge- stellt, aber daher haben wir unsere Fragen auch noch den beiden Gemeinden gestellt.

Die Vertiefungsarbeit finde ich sehr gut und ich kann mir vorstellen, dass es interessant zu lesen ist. Ich habe viel gelernt und habe sehr viel Neues erfahren. Bei einem nächsten Mal würde ich trotz- dem mehr Zeit für den Zeitplan aufwenden und ihn genauer durchplanen. Die Arbeit mit Raphael hat mir Spass gemacht und ich kann auf eine gute Zeit zurückschauen.

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 33 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Quellenverzeichnis 8 Quellenverzeichnis

8.1 Textquellen

 https://de.wikipedia.org/wiki/Vaz/Obervaz (15.10.2015)  https://www.gemeindearosa.ch/portrait/geschichte.html (15.10.15)  https://de.wikipedia.org/wiki/Churwalden (15.10.15)  http://www.bbtschiertschen.ch/#!pistenplan/cpj3 (15.10.15)  http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/synergieeffekt/synergieeffekt.htm (19.10.15)  https://www.gr.ch/DE/institutionen/verwaltung/dvs/are/Documents/KRG_801100.pdf (20.10.15)  http://www.richtplan.gr.ch/?lang=1&p=74 (20.10.15)  http://www.wildruhezonen.ch/wr300.php (20.10.15)  https://de.wikipedia.org/wiki/Lodge (19.10.15)  http://www.nzz.ch/lebensart/reise/die-fahrt-als-ziel-1.18227741 (31.10.15)  https://de.wikipedia.org/wiki/Arosa_Lenzerheide (31.10.15)  http://www.seilbahnen.org/de/Branche/Fakten-Zahlen/Rekorde?printview=1 (31.10.15)  Informationen aus der Betriebsführung, welche am 04.02.2014 stattgefunden hat

8.2 Bildquellen

 Titelbild https://www.google.ch/search?q=Bau+Urden- bahn&biw=1920&bih=947&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0CAYQ_AUoAWoVChMIvYmevuf syAIVzFsaCh0MeAJu#tbm=isch&q=Lenzerheide+Arosa&imgrc=fZeqMsQvMP4idM%3A (31.10.15)  Abbildung 1: Karte Gemeinde Vaz/Obervaz ...... 11 https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fc/Karte_Gemeinde_Vaz_Obervaz_2015.png (15.10.15)  Abbildung 2: Karte Gemeinden Churwalden und Arosa ...... 12 https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5e/Karte_Gemeinde_Churwalden_2010.png (15.10.15)  Abbildung 3: Wildruhezone ...... 14 http://www.srf.ch/news/regional/zentralschweiz/kanton-obwalden-definiert-21-wildruhezonen (20.10.15)  Abbildung 4: Logo Pro Natura Graubünden ...... 19 http://www.pronatura-gr.ch/tl_files/bilder/_logos/logo_pronatura_gr.jpg (20.10.15)  Abbildung 5: Urdenbahn von Urdenfürgli Richtung Arosa ...... 22 http://lenzerheide.com/de/winter/skifahren-snowboarden (25.10.15)

Raphael Häusermann I Ramon Hirsbrunner 34 BWZ Brugg: Vertiefungsarbeit Quellenverzeichnis

 Abbildung 6: Urdenbahn im Bau (14.12.2014) Foto von Urdenfürgli Richtung Arosa ...... 23 Foto Selbst gemacht am 14.12.2014  Abbildung 7: Standort des Unternehmens ...... 26 Grafik aus der Online Umfrage Findmind (10.10.2015)

 Abbildung 8: Art des Unternehmens ...... 26 Grafik aus der Online Umfrage Findmind (10.10.2015)

 Abbildung 9: Meinung über Zusammenschluss ...... 27 Grafik aus der Online Umfrage Findmind (10.10.2015)

 Abbildung 10: Veränderung Umsatz ...... 28 Grafik aus der Online Umfrage Findmind (10.10.2015)

 Abbildung 11: Vorteile des Zusammenschlusses ...... 29 Grafik aus der Online Umfrage Findmind (10.10.2015)

8.3 Quellen der Umfrage und Interviews

 Online Umfrage auf Findmind (https://www.findmind.ch/) – eigene Umfrage: Zusammen- schluss Arosa-Lenzerheide (Finanzen) (10.10.15)  Interview mit Herrn Barandun, Präsident Pro Natura Graubünden, stattgefunden in Chur am 05.10.15.  Telefongespräch mit der Gemeindekanzlei Vaz/Obervaz (05.10.2015)  E-Mail-Kontakt mit der Gemeindekanzlei Arosa (07.10.2015)  Telefongespräch mit der Arosa Bergbahnen AG (07.09.15)  Zitate aus dem E-Mail-Kontakt mit Herrn Reichmuth, Leiter Gästeservice / Marketing / Events der Arosa Bergbahnen AG (07.10.2015) und (11.10.15)  Zitat aus dem E-Mail von Las Stailas Sportlodge (26.09.2015, willkommen@sportlodge- lasstailas.ch)

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