HETEROPTERON

Mitteilungsblatt der

Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen

Heft Nr. 56 - Köln, Dezember 2019 ISSN 1432-3761 print ISSN 2105-1586 online

INHALT Einleitende Bemerkungen des Herausgebers...... 1 Einladung zum 46. Treffen der „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ vom 21.-23.08.2020...... 2 Gruppenfoto und Teilnehmerliste zur 45. Tagung der „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“...... 3 KL A U S VOIGT: 45. Tagung der „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ in der Provinz Limburg / NL. ... 4 LA R S SKIPPER: Heteropterology in Denmark...... 7 VINCENT KALKMAN : Year to year fluctuations in the abundance of true bugs R a u m ...... 11 HANS -JÜRGEN HOFFMANN: Digitaler Nachlass DI E T R I C H WERNER (†2018)...... 16 FRANCO FARAC I: A historical overview of two international congresses of special interest to heteropterists and a brief report on their latest meetings...... 18 RE I N I E R AKKERMANS : Wantsenstudiegroep Limburg (NL): Was eine regionale Wanzen-Arbeitsgruppe leisten kann. 21 CL A R A GUCKENBIEHL: Reproduktionsnachweis von pandurus (SCOPOLI, 1763) (, ) in Rheinland-Pfalz...... 25 UR S U L A NIGMANN & JASMINA STAHMER: Weitere neue Nachweise von Belonochilus numenius (SAY , 1831) (Heteroptera: Lygaeidae) in Deutschland, u.a. in NRW...... 27 LUTZ LANG E: Gonocerus acuteangulatus auch im Kreis Steinburg (Schleswig-Holstein)...... 30 MI C H A E L DREES: Vermehrtes Auftreten von Scoloposcelis pulchella i m N W -Sauerland (Anthocoridae)...... 31 HANS -JÜRGEN HOFFMANN: Zum Vorkommen von Scoloposcelis pulchella im Nationalpark Eifel (NRW)...... 32 PETER KOTT: Halyomorpha halys (STÅL, 1855) – Beobachtungen zur Ausbreitung der Art im Kölner Raum...... 33 Wanzenliteratur: Neuerscheinungen...... 39

[Inhaltsverzeichnisse früherer Hefte und Allgemeines s. www.heteropteron.de]

Einleitende Bemerkungen des Herausgebers Das vorliegende Heft bringt die Berichte zu den meisten der auf dem 45. Treffen der „Arbeitsgemeinschaft Mitteleuropäischer Heteropterologen“ in Limburg / Niederlande gehaltenen Vorträge, samt Gruppenfoto und Teilnehmerliste. Auf der folgenden Seite findet sich die Ankündigung für das Treffen der Arbeitsgruppe 2020 im NP Hohe Tauern. Außerdem haben sich div. Heteropterologen wieder um interessante Fakten bemüht: 5 Beiträge befassen sich mit Wanzenarten, die entweder als Neozoen im engeren oder weiteren Sinne oder aufgrund von stärkerer Populationsdichte in Deutschland auffielen. Auch die Liste der neu erschienen Heteropterologischen Literatur füllt wieder mehrere Seiten.

PETR KMENT informierte im Juni 2019 die Heteropterologen, dass JAROSLAV STEHLÍK nach langer Krankheit am 19. Juni 2019 im Alter von 96 Jahren verstorben ist. Ausserdem teilte er mit, dass jetzt ein Heft in den"Acta Entomologica Musei Nationalis Pragae" als Erinnerungsband für den am 24. August 2018 in Prag verstorbenen PA V E L ŠTYS erschienen sei, mit einem ausführlichen Nachruf und vier weiteren Beiträgen (zu lesen oder herunterzuladen von http://www.aemnp.eu/; s. auch das Literaturverzeichnis am Schluß dieses Heftes). H.J. Hoffmann 2 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

Einladung zum 46. Treffen der „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ vom 21. bis 23. August 2020 im Nationalpark Hohe Tauern, Mallnitz, Kärnten, Österreich WOLFGANG RABITSCH &THOMAS FRIEß

Hiermit laden wir herzlich zum Treffen der „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ vom 21. bis 23. August 2020 nach Mallnitz, Kärnten, Österreich ein. Wir treffen uns im Nationalpark Hohe Tauern. Der größte Nationalpark Mitteleuropas umfasst eine beeindruckende Gebirgslandschaft mit vielen naturnahen und natürlichen Lebensräumen (https://hohetauern.at/de/). Tagungsort ist das Nationalparkzentrum BIOS in Mallnitz (https://www.besucherzentrum- mallnitz.at). Ein Zimmerkontingent ist in der Nähe im Kärntnerhof (https://www.kaerntnerhof- mallnitz.at/) vorreserviert. Bitte um Buchung bis 31.01.2020 zum ermäßigten Gruppenpreis, € 48,00/Person/Nacht inkl. Halbpension, € 10,00 Einbettzimmerzuschlag, plus Kurtaxe und Aufpreis für bestimmte Zimmer. Stichwort „Wanzentagung“. Weitere Unterkünfte stehen in Mallnitz zur Verfügung.

Anreise mit der Bahn: Zielbahnhof: Mallnitz-Obervellach; alle 2 Stunden halten IC-Züge (Railjet) aus Salzburg am Bahnhof Mallnitz-Obervellach. Bis zum Besucherzentrum sind es ca. 20Minuten zu Fuß. Anreise mit dem Auto:Vignettenpflicht auf den Autobahnen Österreichs, https://www.asfinag.at/maut- vignette/vignette/), eine 10-Tages-Vignette für 2020 kostet 9,40 Euro. Von Salzburg: A10 Richtung Süden, beim Knoten Werfen auf die B311 Richtung Zell am See. Von dort ca. 20 km Bundesstraße nach Badgastein und Böckstein. Von dort gibt es eine Autoschleuse nach Mallnitz (https://www.gasteinertal.com/autoschleuse/) (Kosten: 17,00 Euro Einzelfahrt). Oder: A10 bis Spittal a. d. Drau, von da E66, dann B106 und B105 bis nach Mallnitz. (Mautpflicht Tauerntunnel: 12,00 Euro Einzelfahrt)

Vorläufiges Programm: nähere Infos zu den Vorträgen und Exkursionsgebieten nach Eingang der Anmeldungen: Donnerstag, 20. August 2020: Anreise zur Tagungsstätte Freitag, 21. August 2020: 9–16 Uhr: Vorexkursion 17 Uhr: offizielle Eröffnung mit Vorträgen zum Naturraum und zur Wanzenfauna im Nationalpark Hohe Tauern, danach Abendessen Samstag, 22. August 2020: 9–12 Uhr: Vortragsprogramm, 14–18 Uhr: Exkursion Sonntag, 23. August 2020: Abreise oder 9–16 Uhr: Nachexkursion Montag, 24. August 2020: 9–16 Uhr: Zusätzliche Nachexkursion

Anmeldung: Bitte meldet Eure Teilnahme und Vorträge bis spätestens 30. April 2020 per E-Mail an: [email protected]

Mit besten Grüßen Wolfgang & Thomas

Foto: NP Hohe Tauern HETEROPTERON Heft 56 / 2019 3

Teilnehmer der 45. Tagung der „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen in Vlodrop / Limburg / NL

Gruppenfoto der Teilnehmer am 45. Treffen der "Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen" im Boshotel Vlodrop (Limburg, NL) 03. - 05.08.2019 (Foto: F. FARACI) 24 25 26 27 28 29 30 31 5 16 17 18 19 20 21 22 23 6 7 8 9 10 11 12 13 14 1 2 3 4 5

Teilnehmer: 26, 19 25 AUKEMA, BEREND & DAVIDS, GEERTJE SCHNEIDER, ALEXANDER 11 18 CHEN, PING -PING SIMON , HELGA 1 8 24 DOROW, WOLFGANG & SUSANNE SIMON , LUDWIG 5 30 FARACI, FRANCO SKIPPER , LARS 22, 13 28 GÖRICKE, PE TER & MARION TYMANN, GREGOR 29 3, 10 HARTUNG, VIKTOR VOIGT, KLAUS & FRIEDLINDE 27, 21 HECKMANN, RALF WINKELMANN, HERBERT & ULRIKE 6, 12 23 HOFFMANN, HANS-JÜRGEN & RENATE ZIMMERMANN, GERHARD 20 MORKEL, CARSTEN 16, 15, 17, 9 MÜNCH, MIC H A E L & DORIS & Kinder 14 NAWRATIL, JOSEF Gäste: 4 NIESER, NICO AKKERMANS, REINIER 7 RIEGER , CHRISTIAN KALKMAN, VINCENT 2 RIEGER , UTE LENDERS, TON 31 SCHÄFER , PETER REYRINK, LEO 4 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

45. Tagung der „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ in der Provinz Limburg / NL. KLAUS VOIGT

Vom 3. bis 5. August 2019 trafen sich die mitteleuropäischen Heteropterologen zu ihrer jährlichen Tagung in Vlodrop, einem kleinen Ort an der deutsch-niederländischen Grenze in der Provinz Limburg / NL. Dies war das 45. Treffen der Arbeitsgruppe in ununterbrochener Folge. BEREND AUKEMA hatte zu diesem Treffen eingeladen und es auch vorzüglich vorbereitet und gestaltet. Der Tagungsort am Rande des niederländischen Nationalparks „De Meinweg“ ermöglichte es vom Tagungshotel aus interessante Exkursionen in die Heidelandschaft zu unternehmen. Das gut ausgestattete „Boshotel“ bot den rund 40 Teilnehmern angenehme Räume für Vorträge und Unterkunft an. Wie gewohnt trafen die meisten Teilnehmer schon am Freitagabend aus Dänemark, Deutschland, Italien und den Niederlanden ein, um Neuigkeiten der Wissenschaft und auch des privaten Lebens untereinander auszutauschen. Erfreut bemerkte man auch einige unbekannte Gesichter aus dem Gastgeberland, sowie aus Dänemark und Belgien.

Der Samstagmorgen war den wissenschaftlichen Vorträgen gewidmet, die mit großer Spannung erwartet wurden.

LARS SKIPPER eröffnete die Reihe mit seinem Vortrag: „Heteroptera and heteropterology in Denmark.“ in englischer Sprache. Er begann mit einem kurzen Überblick zur Geschichte der Wanzenforschung in Dänemark (einschließlich Grönland und Faroer-Inseln), die durch SCHIÖDTE, SCHICK, LARSEN, JENSSEN-HAARUP, ANDERSEN, ENGHOLM, GAUN, u.a. geprägt wurde. Die naturhistorischen Museen in Kopenhagen und Aarhus besitzen ansehnliche Sammlungen an Heteropteren und Homopteren. Ausführlich stellte er die Blindwanzen seines Buches „Miridae of Denmark“ in Bild und Text vor, das er sehr anschaulich gestaltet hat. Leider liegt dieses beispielhafte Werk nur in dänischer Sprache vor.

VIKTOR HARTUNG sprach anschließend zum Thema „Colobathristidae in European collections - rare or often overlooked?“ Die 99 bekannten Arten dieser Wanzenfamilie leben vor allem in Südamerika, im Orient und in Australien. Doch auch in einigen Museen Europas schlummern noch unbekannte Arten aus früheren Expeditionen, die es zu entdecken gilt. In Europa und Afrika kommen diese Winzlinge anscheinend nicht vor. Wegen ihrer versteckten Lebensweise in der Natur und in den Sammlungen bleibt die Suche spannend.

VINCENT KALKMAN stellte seine Beobachtungen in seiner niederländischen Heimat unter dem Titel: „Year to year fluctuations in the abundance of Coreidae, Rhopalidae, Cydnidae, Scutelleridae, Pentatomidae and Acanthasomidae“ vor. Bei seinen jahrelangen Beobachtungen stellte er einen großen Rückgang von Jahr zu Jahr bei Schmetterlingen, Hymenopteren, Käfern und Eintagsfliegen fest. Erstaunlicherweise betraf das die oben genannten Wanzenfamilien weniger. Zu- und Abnahmen wechselten ab und betrafen nicht ganze Familien, sondern nur einzelne verschiedene Arten. Ob diese erfreuliche Besonderheit ursächlich mit der Lebensweise, der Witterung oder dem Klima zu tun hat, ist unbekannt.

HANS-JÜRGEN HOFFMANN machte mit seinem Vortrag „Digitaler Nachlass Dietrich J. Werner (†2018)“ auf ein besonderes Problem aufmerksam, das alle Entomologen betreffen kann. Wenn ein Entomologe stirbt, hinterlässt er außer seinen Sammlungen, auch zahlreiche Fotos, Manuskripte, pdf-Dateien, Kleinmaterialien, digitalen Listen, u.a.m. Zum Wegwerfen oder Löschen sind diese Materialien als Zeitzeugen und Quellen zu kostbar. Aber wohin damit? Die Museen sind oft nur an den zoologischen und botanischen Exemplaren interessiert. Kann man eine zentrale Stelle schaffen, wo solches Material eingelagert wird? Bei wissenschaftshistorischen Forschungen ist HETEROPTERON Heft 56 / 2019 5 solches Material sehr gesucht. Es kann auch viel Arbeit ersparen oder Funddaten retten. Doch wer bewältigt solche Flut und wer bereitet sie auf? Viele Fragen, aber leider z.Z. noch keine befriedigenden Antworten.

FRANCO FARACI zeigte „Photo impressions of Congresses on Heteropteras and Homopteras and in detail the IHS 2018 in La Plata, Argentina.” Die Gruppen- und Einzelbilder stellten zahlreiche bekannte und unbekannte Wanzenforscher aus der ganzen Welt vor. Sie vermittelten auch einen ‚Hauch’ der besonderen Atmosphäre dieser speziellen Treffen, an denen der Autor teilgenommen hat.

PING-PING CHEN & NICO NIESER informierten über ihre jahrelangen Studien unter dem Thema: „How much do we know about the singing bugs (: Micronectidae)“. In einem weltweiten Überblick stellten sie die vielfältigen Biotope, einschließlich Wasserfälle, Stauseen, Quellhorizonte, dar und vermittelten die angepassten Lebensweisen dieser kleinen Wasserwanzen. Um besondere Kennzeichen zu erkennen, hat PING -PING hunderte spezielle Mikropräparate von sezierten Arten angefertigt, von denen sie einzelne demonstrierte. Sie schloss ihre Ausführungen mit der Frage: „Was wissen wir noch nicht?“

REINER AKKERMANS stellte die Regionalfauna „Wanzen von Limburg“ vor. Die etwa 100 km lange und 3 bis 40 km breite Provinz wird von 20 Entomologen faunistisch bearbeitet. Wälder, Heiden, Moore und Grasland prägen die Fauna und Flora der vielseitigen Landschaft. Durch regelmäßige Kontrollgänge konnten bei den Heteropteren in den letzten drei Jahren die Artenzahlen von 354 auf 456 nachgewiesene Wanzenarten erhöht werden. Dabei gelangen auch erstmals Nachweise von Sciocoris homalonotus, Ceraleptus gracilicornis, Gonocerus juniperi, Holcogaster fibulata, Dyroderes umbraculatus und andere mehr südlich verbreitete Arten. Außerdem konnte die Verbreitung vieler Arten genauer festgestellt werden. Durch die Arbeit dieser Entomologen wurde ein wichtiger ökologischer Beitrag zur Kenntnis der regionalen Fauna geleistet, was die Anerkennung der Zuhörer fand.

LEO REYRINK erläuterte die besondere Bedeutung des „Nationalparks De Meinweg“. Der Name des in der Grenzregion Deutschland - Niederlande gelegenen Naturschutzgebietes erinnert an einen ‚Gemeinweg zur Allmende’, also zu einem Weidegebiet, das allen gehörte. Heutige Aufgaben sind Erhaltung der Vielfalt der Biotope, Pflege und Schutz von Fauna und Flora des 315 ha großen Gebietes, das auch der Erholung und der Freizeitgestaltung der Bevölkerung beiderseits der Staatsgrenzen offen steht. Auch steht das Gebiet der Forschung zu wissenschaftlichen Untersuchungen zur Verfügung.

BEREND AUKEMA berichtete über die „Wanzen des Nationalparks De Meinweg“. und führte in die geplanten Exkursionsgebiete des ‚NP De Meinweg’ ein. Von den 667 aus den Niederlanden bekannten Wanzenarten konnten 89 % auch in der Provinz Limburg nachgewiesen werden, was dem anhaltenden Eifer der einheimischen Entomologen zuzuschreiben und sehr positiv zu werten ist. Im ‚NP De Meinweg’ wurden bisher 345 Wanzenarten aufgefunden.

Das erste Exkursionsziel – mit privaten Kleinbussen per Shuttle-Fahrten erreicht - war die „Herkenbosscher Heide“ im Nationalpark, mit Ginster, Birken, Heidekraut bewachsen und von Eichen umsäumt. Sie wird gelegentlich auch von Kühen beweidet, was zur Folge hat, dass der Boden mit Kuhlen übersät ist, die den Insekten gute Verstecke vor der großen Hitze bieten. Es gibt auch einige kleinere Tümpel, die auf Grund der langen Trockenheit nur noch wenig Wasser hatten.

Die zweite Exkursion führte am Sonntagmorgen in das Feuchtwaldgebiet „Turfkoelen“ mit einem kleinen Bach und einem größeren Niedermoor. Der von Erlen, Birken und Vogelbeerbäumen umstandene Moorsee war total ausgetrocknet und nur als große Schlammfläche erkennbar. Auch der das Moor umfließende Bach hatte zu fließen aufgehört und enthielt nur noch stehendes Wasser, 6 HETEROPTERON Heft 56 / 2019 worin sich anscheinend immer noch Gerris lacustris, Notonecta glauca, Ilyocoris cimicoides und Microvelia pygmaea wohlfühlten.

Einige eifrige Teilnehmer nahmen die Gelegenheit wahr, am Sonntagnachmittag noch die „Auen des Grenzflusses Roer“ zu besuchen und ihre Sammelergebnisse zu erweitern.

Während sich die Entomologen dem Studium der Wanzen widmeten, führte GEERTJE DAVIDS die begleitenden Ehefrauen durch das malerische und mittelalterliche Maastrich, was einen tiefgreifenden Eindruck bei den Frauen hinterließ.

Am Ende der Tagung dankte KLAUS VOIGT herzlich BEREND AUKEMA und GEERTJE DAVIDS für die ausgezeichnete und liebevolle Durchführung der 45. Tagung, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird. Den Teilnehmern dankte er für die freundschaftliche internationale Zusammenarbeit und wünschte allen eine gute Heimfahrt und ein gesundes Wiedersehen im kommenden Jahr.

Anschrift des Autors: Klaus Voigt, Forellenweg 4, D-76275 ETTLINGEN; e-mail: [email protected]

Der Inhalt des Vortrags von BEREND AUKEMA und die Fundliste von der Tagung mit bisher 180 Arten soll in der Zeitschrift “Natuurhistorisch Maandblad” der "Natuurhistorisch Genootschap in Limburg" publiziert werden.

Der Inhalt des Vortrags von VIKTOR HARTUNG zum Thema „Colobathristidae in European collections - rare or often overlooked?“ erscheint im nächsten Heft

Das auf der Tagung verlautete Gerücht, die BfN habe in Aussicht gestellt, daß die seit 12 Jahren in Arbeit befindliche ROTE LISTE DER WANZEN VON DEUTSCHLAND noch in diesem Jahr in Druck gehen soll, relativierte aber ein Mitarbeiter des Amtes dann doch im digitalen Schriftverkehr mit mir wieder: er sprach vom ‚letzten Bearbeitungsschritt‘, für den aber seitens der Autoren (des 5. und letzten Bandes der RL) ‚noch einiges ausstehe‘, so dass er sich ‚keine Prognose zur Drucklegung‘ zutraue. Man will sich aber ‚ganz der Fertigstellung widmen‘ und versuchen, mir (und den Autoren?) schon einmal das ‚Ziellinien-Gefühl zu vermitteln‘. Wenn das keine gute Nachricht ist – so erleben manche der Autoren vielleicht doch noch eine Fertigstellung. Das wäre auch ein guter Anreiz für zukünftige Autoren unter den Heteropterologen bei den zukünftig digital geführten Listen mitzumachen, über die wohl anläßlich der Rote-Liste Autorentagung am 16. u. 17.11.2019 auf dem Drachenfels bei Bonn gesprochen wurde. H.J. Hoffmann HETEROPTERON Heft 56 / 2019 7

Heteropterology in Denmark LARS SKIPPER

In the early days in the middle of the 19th century the leading entomologist of Denmark was JØRGEN CHR. SCHIØDTE. He had a very keen interest in Heteroptera and made some fine collections. The same applied to ROBERT W.T. SCHLICK who was the first chairman of the Danish Entomological Society - and the chairman for almost four decades (Fig. 1). Around the change of the century and in the early 20th century things took off, and several diligent collectors were at play. Among these were ANDERS CHR. JENSEN-HAARUP, CA R L C.R. LARSEN and OLUF JACOBSEN. The next boom was in the 1960's and 70's. In the beginning of this period a young NILS MØLLER ANDERSEN began his formal studies at the University of Copenhagen. He became curator of Heteroptera at the Zoological Museum in Copenhagen for decades until his death in 2004 - and director of the museum from 1982-1986. He is without doubt the most important and most widely known Heteropterologist of Denmark of all times. His main focus was water bugs and he made several important contributions to the knowledge of water bugs. The successor of N.M. ANDERSEN as curator is HENRIK ENGHOFF who is an international capacity on Myriapods, but with a passion for Heteroptera - and several publications of these creatures on his CV - mainly from the 1960's and 70's. In the same period SVEN GAUN dedicated a part of his life to the work with Miridae. In the 1970's and 80's one collector deserves a special mention - HANS THOMSEN SCHMIDT . He made a vast collection of very beautyfully preserved specimens - with very informative notes on the labels about host plants, habitats etc. This collection is now part of the collections at the Natural History Museum of Aarhus. Another collector worth mentioning is OTTO BUHL. BUHL mainly collects moths using light traps, but as a bycatch he has also collected species from some other groups of including Heteroptera. An investigation of these revealed - among other interesting things - more than 60 species of Miridae (about a third of the Danish species) caught on light in his small suburban garden! Around the millenium JACOB DAMGAARD was affiliated with the Zoological Museum. Like N.M ANDERSEN his main focus has been on water bugs. In the latest years sadly nobody has been working professionally with Heteroptera in Denmark. The main source of knowledge and activity now seems to be centered around nature loving amateurs and social media.

Collections In Denmark there are two natural history museums with noteworthy collections of Danish Heteroptera, namely the Zoological Museum (ZMUC) - now part of the Natural History Museum of Denmark (SNM) in Copenhagen - and the Natural History Museum of Aarhus (NHMA) - the second biggest city of Denmark. Both museums are home to fine collections of Heteroptera from Denmark and together they comprise perhaps around 100.000 specimens.The majority of these specimens have been sorted and specified, but only some of the groups have been cataloged. This applies to water bugs, Pentatomoidea, Coreoidea and Pyrrhocoroidea, Piesmatidae and Tingidae. For Miridae the collection of Aarhus has been cataloged. The cataloged specimens account for roughly half of the specimens in the two museums. These records are made available through GBIF (Global 8 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

Biodiversity Information Facility). A few thousand specimens have not yet been sorted and specified - primarily specimens which have come into the custody of the museums in recent years. Except for the collection made by BUHL (mentioned above) hardly any private collections are worth mentioning. And what is probably the case in many countries, the focus has shifted from collecting bugs to taking photos. This is of course of great value but can not replace the value of real physical specimens.

Publications and websites The first complete check list of all known true bugs of Denmark was written by SCHIØDTE and published in 1869 with additions in 1870-72. 314 Danish species were included. More than 100 years should pass before the next check list was published - b y ANDERSEN & GAUN in 1974. The third list (SKIPPER & TOLSGAARD 2013) was published as a chapter of the book "Danmarks blomstertæger" (SKIPPER 2013) mentioning 539 Danish species. Since then the list has been expanded with another 18 species, so the Danish fauna now includes 557 species. From 2009 and on an online check list of Danish , plants, fungi etc. - thus including Heteroptera -has been maintained by the author in Project "Allearter.dk" (The Natural History Museum of Denmark). At the time of writing this site is being implemented as part of the upcoming official national species portal of Denmark (Artsportalen). Only one publication includes descriptions of all known true bugs of Denmark - "Tæger" which was written by JENSEN-HAARUP and published in 1912 - more than 100 years ago (Fig. 2). It should be mentioned though that about 200 species have been added to the list since then. Since the 1970's several books and articles have been published about single families or groups. In 1974 GAUN wrote "Blomstertæger" (Miridae) - in the same series as "Tæger" from 1912 - a series comprising many different species groups in Denmark. The special interest in Miridae of the author of this summary is very much due to the work of GAUN. After 88 volumes - starting in 1907- this series named "Danmarks Fauna" sadly ended with two volumes of aphids in 2004. Another series about the Danish fauna - "Danmarks dyreliv" came to life in 1984. 15 volumes have been published, but unfortunately also this series has now come to an end. The books were published by Apollo Books - with a name change to Apollo Booksellers after the English-language books were sold to the Dutch publishing house BRILL. Three of the last four volumes were dealing with true bugs: Miridae (SKIPPER 2013), Pentatomoidea, Coreoidea and Pyrrhocoroidea (NIELSEN & SKIPPER 2015) and Lygaeidae s.l. (SKIPPER & NIELSEN 2018) (see the reviews in HETEROPTERON H. 40, 44 and 53, www.heteropteron.de). Pentatomoidea, Coreoidea and Pyrrhocoroidea deserve a special mention since these superfamilies were the focus of an atlas survey from 1992 to 2000 - led by SØREN TOLSGAARD from the Natural History Museum of Aarhus. The results were published in 2001 as a special issue of Entomologiske Meddelelser- the journal of the Danish Entomological Society. The information and the maps from this survey provided crucial information for the above mentioned book about the same groups (NIE LS EN & SKIPPER 2015). The water bugs were treated by JACOB DAMGAARD in Entomologiske Meddelelser in 1997 - and the Gerromorpha also in the booklet "Damtæger"(DAMGAARD 2015). Another two families have been treated in recent year in Entomologiske meddelelser: Aradidae (TOLSGAARD 2011) and Piesmatidae (JENSEN 2018). The latter was part of a thesis in biology by KIMMIE M. JENSEN. Tingidae was also reviewed by JENSEN and the result will probably be published later this year. In the period from the 1960's to the 1990's a number of individual articles about the local Heteropteran fauna of different parts of Denmark were published. Many of the recently added species have been announced on the website "Danmarks Fugle og Natur" (fugleognatur.dk) which is a very comprehensive site about many aspects of the Danish HETEROPTERON Heft 56 / 2019 9 nature - including loads of photos, discussions etc. Another website "Danmarks Blomstertæger" (miridae.dk) dealing mainly with Miridae was published in 2008 by the author. This website laid the foundation for the book of the same name (SKIPPER 2013).

A few groups have been evaluated in the latest Danish Red List (2010): water bugs, Pentatomoidea, Coreoidea, Pyrrhocoroidea and Aradidae. These groups comprise 26% of the Danish Heteroptera and of these 22 species have been rated as red listed (RE: 5, CR: 2, EN: 3, VU: 7, NT: 5).

Finally a peculiar fact… In Denmark true bugs are called "taeger". There is a very common confusion about this name though, so when you talk to average Danes about "taeger" they will often presume you are talking about ticks. This misconception is probably due to the fact that the latter are called ticks, Zecke and teek in English, German and Dutch respectively - names which very much resembles the Danish "taeger".

Literature: ANDERSEN, N.M. & GAUN, S. (1974): Fortegnelse over Danmarks tæger (Hemiptera, Heteroptera). - Entomologiske Meddelelser 42, 113-134. DAMGAARD , J. (1997): De danske vandtægers udbredelse og status. - Entomologiske Meddelelser 65, 49-108. DAMGAARD , J. (2015): Damtæger. - Natur og museum 54(4). GAUN , S. (1974): Blomstertæger. - Danmarks Fauna vol. 81. København. JENSEN, K.M. (2018): The Danish Piesmatidae - Distribution and identification (Hemiptera, Heteroptera). - Entomologiske Meddelelser 86, 1-11. JENSEN-HAARUP, A.C. (1912): Tæger. - Danmarks Fauna vol. 12. København. NIELSEN , O.F. & SKIPPER, L. (2015): Danmarks bredtæger, randtæger og ildtæger. - Danmarks Dyreliv vol. 13. Apollo Booksellers, DK-Vester Skerninge. SCHIØDTE, J. C. (1869): Fortegnelse over de i Danmark levende Tæger. - Naturhistorisk Tidsskrift 3, 161-231. SCHIØDTE, J. C. (1870): Tillæg til fortegnelsen over de i Danmark levende Tæger. - Naturhistorisk Tidsskrift 3, 399- 401. SCHIØDTE, J. C. (1871): Tillæg til fortegnelsen over de i Danmark levende Tæger. - Naturhistorisk Tidsskrift 3, 540. SCHIØDTE, J. C. (1872): Tillæg til fortegnelsen over de i Danmark levende Tæger. - Naturhistorisk Tidsskrift 3, 480- 481. SKIPPER, L. (2013): Danmarks blomstertæger. - Danmarks Dyreliv vol. 12. Apollo Booksellers, DK-Vester Skerninge. SKIPPER, L. & NIELSEN , O.F. (2018): Danmarks frøtæger. - Danmarks Dyreliv vol. 15. Apollo Booksellers, DK-Vester Skerninge. SKIPPER, L. & TOLSGAARD, S. (2013): Danmarks tæger - en oversigt. - In: SKIPPER, L.: Danmarks blomstertæger. - Danmarks Dyreliv, vol. 12. Apollo Booksellers, DK-Vester Skerninge. TOLSGAARD, S. (2001): Status over danske bredtæger, randtæger og ildtæger (Heteroptera: Pentatomoidea, Coreoidea & Pyrrhocoroidea). - Entomologiske Meddelelser 69, 3-46. TOLSGAARD, S. (2011): Status over danske barktæger (Heteroptera: Aradidae). - Entomologiske Meddelelser 79, 45-56.

Links: Apollo Booksellers. http://www.apollobooks.dk BRILL. https://brill.com Danish Redlist. https://bios.au.dk/raadgivning/natur/redlistframe Danmarks blomstertæger. http://www.miridae.dk Danmarks Fugle og Natur. https://www.fugleognatur.dk Global Biodiversity Information Facility. https://www.gbif.org Natural History Museum of Denmark. https://snm.ku.dk Natural History Museum of Aarhus. https://www.naturhistoriskmuseum.dk Projekt Allearter. https://allearter.dk Zoological Museum. https://zoologi.snm.ku.dk

10 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

Fig.1: Collectors from the early d a y s : ROBERT W.T. SCHLICK , FIG . 2: The only publication with EM I L OL S E N and CA R L C.R. LARSEN . descriptions of all known Danish Heteroptera - more than 100 years old (JENSEN-HAARUP 1912).

Fig. 3: A glimpse into the collections of Heteroptera at the Natural History Museum of Denmark.

Adress of author: Lars Skipper, Baggesensvej 13, DK-SILKEBORG 8600, e-mail: [email protected]; http://www.miridae.dk

HETEROPTERON Heft 56 / 2019 11

Year to year fluctuations in the abundance of true bugs

VINCENT J. KALKMAN

If you have a love for bugs then you are probably familiar with the joy it gives to observe changes in distribution patterns. Observing and especially understanding the rapid spread of invasive species, the expansion of warm-loving bugs or the increase of species profiting from nature management gives a certain satisfaction. There is even a kind of grimm joy when you observe and understand patterns of decline caused by human mismanagement. In addition to the long-term trend of species there are also clear fluctuations from year to year. For the individual observer these are more difficult to observe as it is difficult to know if an observation of high numbers in a certain year is caused by a genuine increase or is just a case of being on the right moment on the right spot. Only by combining the observations of a large number of observers it becomes possible to detect and study fluctuations in abundance between years. Here we use data collected during the Dutch bug mapping scheme, which was conducted in 2017 and 2018. This project coincided with two years with exceptionally warm summers, with the second year being also exceptional dry. This allows us to get some insight in year to year fluctuations (hereafter called short term trends) of Heteroptera.

Methods The data used was collected during the Dutch bug mapping scheme conducted in 2017 and 2018. This project focussed on ten Heteroptera families, but for some of these the number of taxa and/or the number of observations where small for which reason they are discarded in this study. Here we use data on Coreidae, Rhopalidae, Cydnidae, Scutelleridae, Pentatomidae and Acanthosomatidae. The data was collected throughout the Netherlands and the geographical distribution of the recording intensity was largely the same between both years. In the two years of the project 81 species belonging to these families were recorded, however, species for which less than 20 records in either of the two years were available, were removed from the dataset so that the analysis is based on 42 species in total. For these species 14,048 records (a species on a day on a location) were available for 2017 and 17,935 records for 2018. If the abundance of species would be the same in 2017 and 2018 than we would expect an increase in records between 2017 and 2018 for each species by 128%, as the total number of records increased from 14,048 to 17,935. We therefore calculated the expected number of records in 2018 based on the number of records in 2017 and compared this with the actual number of records in 2018. If the number of records in 2018 was less than 80% of the predicted number we considered the species to have declined, and if the number of records in 2018 was more than 120% of the predicted number, we considered the species to have increased. When the number of records in 2018 was between 80-120% of the predicted number we considered the species to be stable. Readers should bear in mind that the fluctuation we observe is relative to the total number of bugs observed. This means that it is theoretically possible that all species declined, in which case the species with the lowest decline still could show a positive short-term trend in our analyses as they declined less compared to the other species. Most species included in our analyses spent the winter as adult and reproduce in spring with larvae of the new generation being found during the summer. Differences between 2017 and 2018 could therefore be caused by either good/bad reproduction in the summer 2017 or low/high survival during winter. We were therefore interested to see if differences in short-term trend could be observed between the different parts of the year. For this we applied the same method as described above but divided the years in two periods: January to June and July to December.

Results Table 1 presents the short-term trend of the species between 2017 and 2018. Fourteen species showed an increase and fourteen a decline. For many species the short-term trend was rather strong 12 HETEROPTERON Heft 56 / 2019 with five (Aelia klugii, Acanthosoma haemorrhoidale, Picromerus bidens, Arenocoris fallenii and Eysarcoris venustissimus) species for which the number of records was less than 50% than expected, based on the number of records in 2017. Also, the short-term trend shown by the increasing species is in many cases very pronounced with three species (Leptoglossus occidentalis, Legnotus limbosus and Stictopleurus abutilon) for which the number of records in 2018 was twice as high as predicted based on the records of 2017. Table 2 shows the short-term trend between the first half of 2017 and the first half of 2018 and between the second half of 2017 and the second half of 2018. This table shows that there are not only strong variations in abundance between the years, but that there are also strong fluctuations in trends within the year. A very marked example of this is Elasmostethus interstinctus of which the number of records in the first half of 2018 were only 20% of that of the first half of 2017, while the number of records in the second half of 2018 were almost twice as high as in 2017.

Discussion It is likely that the main factor determining the strong year to year fluctuations is the weather. Both 2017 and 2018 were warm and are among the top ten warmest years on record. The year 2017 experienced a very warm May period and was slightly wetter than normal. The year 2018 experienced a very warm and dry May to August period, resulting in water shortages in gardens, agricultural areas and also in nature reserves. From Table 1 it is clear that many species indeed show strong year to year fluctuation in abundance, with 14 of the 42 species being clearly more common in 2018 and 14 of the 42 of the species being clearly rarer in 2018. These strong fluctuations are found in all included families and in species of different habitats and life styles. The main difference in weather between 2017 and 2018 is the latter experiencing even higher temperatures and especially being much dryer. We would expect that species found in dry and hot habitats would profit from this. However, Aelia klugii, one of those species, instead showed a decrease of over 50%. It is, however, possible that this is not due to a genuine decrease but is simply the result of the species evading the high temperatures and staying below ground where they escape attention of heteroptologists. In contrast Stictopleurus abutilon, another species found in dry, often hot grasslands, did show an increase being almost three times as abundant in 2018 compared to 2017. This is a southern species which was still scarce in the Netherlands at the start of the century. The weather in 2018 seemingly resulted in a very high reproduction for this species. Table 2 shows for the 42 included species the short-term trend in different parts of the year. Most striking from this table is the fact that trends between parts of the year show strong differences. There are seven species which fall in the increase category in one part of the year and in the decrease category in the other part of the year. In addition, there are another 16 which show a increase or decrease in one part of the year, while being stable in the other part of year. For groups like breedings birds or plants it makes sense to measure the reproductive success in calendar years however for bugs in which a new generation starts halfway the calendar year this not necessarily makes sense. Table 2 shows that low numbers in spring, either due to poor reproduction in the preceeding year or due to low survival during winter, not necessarily results in low numbers in the second part of the year as a high reproductive success can easily result in a recovery of the population. Likewise, high numbers in spring, due to high reproductive success in the preceding year or high survival during winter, can easily be undone by low reproductive success resulting in low numbers in the second half of the year. Like in the fluctuation between the years the strong fluctuation between different parts of the year is found in all included families and in species of different habitats and lifestyles. One pattern is rather evident and that is that the four included species of Acanthosomatidae are also the four species showing the strongest decline when the first half of 2017 is compared to the first half of 2018. This indicates that for this family either reproduction in 2017 was very low or survival in winter 2017-2018 was very poor. Remarkably HETEROPTERON Heft 56 / 2019 13 enough, three of these four species recovered strongly with numbers found in the second half of the year being on average 150 to 240 percent higher than in the second half of the preceding year, indicating a very high reproductive success during the hot and dry summer of 2018.

Conclusion This paper is not meant as thorough analysis of short-term trends (fluctuations) in Heteroptera and for this a more detailed analysis of a series of three or more years would be necessary. However, some preliminary conclusion can be drawn from this exercise. First of all, it shows that, as all readers were probably already aware, bugs show strong year to year fluctuations in numbers. More surprising might be the strength of these fluctuations. Also surprising might be the strong fluctuations in numbers between different parts of the year and that the fact that these fluctuations in different parts of the year can have different directions. At least two notes of caution are necessary. First of all, people should, when reading the tables in this paper, be aware that they are looking at relative and not absolute numbers. Readers should also be aware that a lower number of observations might not necessarily mean that a species declined, as it also could indicate a change in behavior due to which a species is less likely to be observed (e.g. species staying below ground). The number of records submitted on bugs in the Netherlands remains high and by the end of 2020 we will have four years with 14,000 or more records of the 42 species included in this study. An analysis of that dataset will allow to determine the impact of weather condition in different parts of the year on the fluctuation in numbers of different species in different parts of the year.

Anschrift des Autors: Vincent J. Kalkman, Naturalis Biodiversity Center, LEIDEN. e-mail: [email protected]. 14 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

Table 1. Short-term trend between 2017 and 2018 of 42 species of Heteroptera. The colour indicates the trend of the species. Green: increase; yellow: decrease; grey: stable.

Taxon Records 2017 Record 2018 Trend 2017/2018 Aelia klugii 35 16 35,8 Acanthosoma haemorrhoidale 349 177 39,7 Picromerus bidens 213 119 43,7 Arenocoris fallenii 31 19 48,0 Eysarcoris venustissimus 83 51 48,1 Arma custos 283 202 55,9 Eurygaster testudinaria 339 255 58,9 Eysarcoris aeneus 30 23 60,0 Troilus luridus 66 51 60,5 Pentatoma rufipes 1.251 979 61,3 Tritomegas bicolor 169 138 63,9 Piezodorus lituratus 339 295 68,1 Palomena prasina 1.898 1.756 72,4 Zicrona caerulea 67 63 73,6 Chorosoma schillingii 73 77 82,6 Coreus marginatus 1.577 1.695 84,2 Sciocoris cursitans 48 56 91,4 Gonocerus acuteangulatus 619 718 90,8 Elasmostethus interstinctus 402 473 92,1 Rhopalus parumpunctatus 152 179 92,2 Peribalus strictus vernalis 330 398 94,4 Elasmucha grisea 479 597 97,6 Syromastus rhombeus 71 90 99,3 Alydus calcaratus 32 41 100,3 Cyphostethus tristriatus 198 257 101,6 Rhopalus subrufus 187 249 104,3 Pyrrhocoris apterus 651 936 112,6 Stictopleurus punctatonervosus 204 306 117,5 Aelia acuminata 324 514 124,2 Neottiglossa pusilla 29 48 129,6 Chlorochroa pinicola 51 86 132,0 Myrmus miriformis 138 234 132,8 Rhaphigaster nebulosa 586 1.026 137,1 Eurydema oleracea 291 525 141,3 Graphosoma italicum 520 953 143,5 Carpocoris purpureipennis 137 256 146,3 Dolycoris baccarum 780 1.476 148,2 Coriomeris denticulatus 58 112 151,2 Corizus hyoscyami 213 412 151,5 Leptoglossus occidentalis 609 1.578 202,9 Legnotus limbosus 21 72 268,5 Stictopleurus abutilon 115 427 290,8 TOTAL of 42 species 14.048 17.935 HETEROPTERON Heft 56 / 2019 15

Table 2. Short-term trend between 2017 and 2018 of 42 species of Heteroptera in different part of the year. The colour indicates the trend of the species in a that part of the year. Green: increase; yellow: decrease; grey: stable. The fourth column indicates whether the trend in one part of the year is different from that in the other part of the year: ** indicates that in one half of the year the species increased while it decreased in the other half of the year; * indicates that in one half of the year the species showed a increase or decrease while it was stable in the other of the year. Taxon Trend period 1 Trend period 2 Difference in trend between periods Elasmostethus interstinctus 20,0 239,5 ** Cyphostethus tristriatus 35,5 252,5 ** Elasmucha grisea 37,4 153,1 ** Acanthosoma haemorrhoidale 38,1 41,8 Aelia klugii 45,5 33,1 Arma custos 53,2 51,7 Picromerus bidens 58,2 37,1 Eysarcoris aeneus 61,8 54,6 Arenocoris fallenii 66,9 39,7 Eysarcoris venustissimus 68,8 37,8 Gonocerus acuteangulatus 77,1 103,3 * Alydus calcaratus 81,1 89,8 Palomena prasina 83,0 66,6 * Syromastus rhombeus 85,9 112,6 Troilus luridus 87,3 49,6 * Pentatoma rufipes 91,6 49,2 * Piezodorus lituratus 94,3 57,5 * Tritomegas bicolor 94,9 9,4 * Leptoglossus occidentalis 96,7 205,5 * Rhopalus parumpunctatus 100,4 84,2 Sciocoris cursitans 101,7 113,4 Eurygaster testudinaria 101,7 43,0 * Coreus marginatus 105,1 76,4 * Stictopleurus punctatonervosus 105,7 109,0 Graphosoma italicum 119,8 156,6 * Chlorochroa pinicola 121,6 128,5 Peribalus strictus vernalis 130,6 79,7 ** Dolycoris baccarum 132,2 150,4 Rhopalus subrufus 132,4 95,9 * Rhaphigaster nebulosa 135,5 142,8 Aelia acuminata 136,2 119,6 * Stictopleurus abutilon 148,6 286,4 Carpocoris purpureipennis 155,2 135,0 Pyrrhocoris apterus 159,0 94,0 * Coriomeris denticulatus 159,0 170,9 Corizus hyoscyami 167,9 141,9 Myrmus miriformis 168,9 114,8 * Zicrona caerulea 192,2 41,8 ** Chorosoma schillingii 204,2 62,0 ** Eurydema oleracea 221,9 105,7 * Neottiglossa pusilla 342,3 83,4 * Legnotus limbosus 432,4 66,1 ** TOTAL of 42 species 16 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

Digitaler Nachlass DIETRICH WERNER (†2018) HANS-JÜRGEN HOFFMANN

Bereits auf dem Heteropterologentreffen in Saarbrücken 2018 - mit Ergänzungen zum Nachruf auf D.J. WERNER (HOFFMANN 2018) - wurde von mir auf die Existenz seines Digitalen Nachlasses hingewiesen. Im Frühjahr 2019 hat mir sein Sohn NILS WERNER nunmehr alles Verfügbare auf meine private Festplatte heruntergeladen. Grob sortiert handelt es sich um: • 60 Publikationen, die von mir bereits früher auf DVD für den Verstorbenen zusammengestellt wurden. Es sind zu ergänzen ein bis zwei populärwissenschaftliche Arbeiten aus der Hauszeitschrift der Senioren-Residenz und die posthume, von PETER KOTT und mir aus Teildateien zusammengestellte, schon fast druckfertige Arbeit zur Verbreitung von Leptoglossus occidentalis (s. HETEROPTERON H. 55) • Vorträge (POWERPOINT-Präsentationen) (leider ja ohne den gesprochenen Text) • Eigene Fundlisten. Sie sind sehr wichtig, da der Verstorbene praktisch keine Belegtiere (präpariert oder brauchbar konserviert) hinterlassen hat. Div. Listen betreffen Norddeutschland. • Es existieren praktisch keine eigenen Fotos • PDF-Dateien: Mehr als 4.000 Dateien wurden von ihm z.T. nach schwierigen Recherchen zusammengetragen und einheitlich mit dem Dateinamen ‚Autor-Jahr‘ erfasst. Außerdem existieren noch Hunderte Dubletten, wenn man dem Computer vertraut. Als Quelle diente oft das Internet, einige Arbeiten wurden selbst abgeschrieben. Wegen des enormen Aufwandes sollte die Sammlung erhalten und zur Arbeitserleichterung allen Heteropterologen zugängig gemacht werden. • Außer der Korrespondenz mit Kollegen u.ä. finden sich natürlich viele Teile zu geplanten Wanzen- Monographien oder „Lieblingsarten“, die insgesamt kaum nutzbar sein werden.

Es stellt sich die Frage nach dem endgültigen Verbleib . Die „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ ist kein Verein mit Vorstand, Satzung und Akten oder Archiv. Trotzdem sind als bedeutende Gemeinschaftsleistungen zu nennen: • Die Individualisierte Organisation der 45 Treffen (zum Kennenlernen, zur Kontaktaufnahme und zur Information über Ergebnisse u.ä.) (seit 1974 ? ) • Bisher 55 Hefte des HETEROPTERON (seit 1996, d.h. 22 Jahren) Einige weitergehende Versuche zu gemeinsamen Projekten sind leider gescheitert, wie: • die Einrichtung einer gemeinsamen Literatur-Datenbank statt individueller Teil-Datenbanken (man denke an die nicht mehr zugängige Datenbank von BEREND AUKEMA bei der „Internationalen Heteropterologen- Vereinigungt“ IHS oder MOREIRA s Wasserwanzen-Datenbank) (s. HOFFMANN 2017b) • ein Update derr Bestimmungsbücher z.B. von WAGNER usw. (s. derzeitiges Projekt des Zikaden-Spezialisten NIEDRINGHAUS et al.) • eine Zusammenstellung von Ort und Umfang von Wanzen-Sammlungen (vor allem der kleineren Museen und Privatsammlungen) HETEROPTERON Heft 56 / 2019 17

• (bisher) die Planung einer gemeinsamen PDF-Datenbank, wo z.Z. jeder selbst überflüssige Arbeit investiert. Als Gegenbeispiel ist die für Heteropterologen zugängige Wasserwanzen-Bibliothek von MOREIRA mit über 6.000 PDFs zu erwähnen (s. HOFFMANN 2017a). Es handelt sich hier um ein allgemeines, sehr ernstes Problem, das nicht nur bestimmte Forschungs- oder Wissensgebiete, lokale Institutionen oder Länder betrifft: Mit analogem Nachlass hat „man“ oder die Erben gewisse Erfahrungen: • Bücher, Sonderdrucke u.ä. landen in Bibliotheken oder im Antiquariat zum Kauf durch Heteropterologen, wobei Zahl und Interesse der Antiquariate beängstigend geschrumpft sind. • Analoge Tiere, besser bekannt als präparierte Wanzen werden in manchen Museen und Einrichtungen (noch?) gern gesehen. Eine Spendenbescheinigung wegen fehlender Finanzmittel läßt sich ja einfach ausstellen. • Analoge Fotoserien u.ä., d.h. Dias oder Filme machen da schon mehr Kopfzerbrechen. Immerhin hält sich deren Zahl meist in Grenzen. Notfalls bleichen sie in irgendwelchen Museums-Schränken langsam aus. • Eine Zusammenstellung der eigenen Publikationen (oft gebunden mit Lederrücken) ist auch kein Problem. Oft behalten es die Erben. Wie läßt sich das seit Erfindung des Computers neu entstandene Wissen, das nicht analog „ausgedruckt“ vorliegt, für die Zukunft sichern? Die Festplatten des Einzelnen werden schnell nach dem Ableben gelöscht, DVDs haben eine Lebensdauer von weniger als 20 Jahren, USB-Sticks und Festplatten etwas länger, wenn da nicht noch das Problem mit dem Auslaufen bestimmter Dateiformate wäre. Das macht Updates mit Umformungs-Programmen nötig – daran will man ja gar nicht denken. Also wohin damit ???? Es gibt z.Z. eine brauchbare Auffangeinrichtung, die Cloud(s). Sie machen Kosten, die Frage der Dauerhaftigkeit ist ungeklärt, und vor allem muss jemand sie betreiben. Ansonsten wären sie gut geeignet, da Zugangsbeschränkungen auf bestimmte Nutzer(gruppen) möglich sind (wichtig z.B. bei sensiblen Daten und im Hinblick auf das Copyright). Dazu müssten sich aber nicht nur kleine Interessentengruppen, wie etwa die „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ engagieren, sondern es ist an Großinstitutionen oder z.B. Museen zu denken (s. Karlsruhe, das zeitweilig als Hotspot der Heteropterologie angepeilt war). Bevor solche ‚Großen Lösungen‘ greifen werden, wäre aber zumindest eine kleinere Auffangstation als vorübergehende Lösung gefragt. Sonst sind in Zukunft seit Erfindung der Digital-Kameras und Smartphones irgendwann einmal anscheinend keine Wanzenfotos mehr gemacht worden, und viele der Wanzen-Publikationen sind, wenn überhaupt noch, nur gegen hohe Schutzgebühr von Zeitschriften-Verlagen erhältlich. Im Klartext: in absehbarer Zeit gibt es grob gerechnet ab dem 21. Jdt. dann fast keine neuen Arbeiten oder Produkte wie Fotos und Videos mehr. Und da die Spezialisten langsam auszusterben drohen, werden die das derzeitige Insektensterben überlebenden Wanzen über Computerprogramme digital per Molekular-Analyse bestimmt, und vieles Andere einfach neu erfunden oder neu erforscht. Fazit: Zunächst sollte jeder Heteropterologe persönlich Ordnung schaffen für den Notfall (bei Sammlungen, Dokumenten, Literaturzusammenstellungen, Fotos … mit INFOs zu allem, damit andere etwas damit anfangen können!) Die „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ sollte versuchen, irgendwo eine vorläufige Digitale Sammelstelle einzurichten. Sonst könnte wirklich der Eindruck entstehen, mit Beginn des Digitalen Zeitalters seien die Heteropterologen und die Wanzen verschwunden.

Literatur: HOFFMANN, H.J. (2017a): Literaturbesorgung – ein UPGRADE, nicht nur ein UPDATE. - Heteropteron H. 49, 26-27. HOFFMANN, H.J. (2017b): Der IHS / THE INTERNATIONAL HETEROPTERISTS' SOCIETY heute. – HETEROPTERON H. 49, 28-29. HOFFMANN, H.J. (2018): In memoriam Prof. Dr. DIETRICH WERNER (1935-2018). - Heteropteron H. 52, 2-8.

Anschrift des Autors: Dr. H.J. Hoffmann, c/o Zoologisches Institut, Biozentrum der Universität zu Köln, Zülpicher Str. 47 b, D-50674 KÖLN, e-mail: [email protected] 18 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

A historical overview of two international congresses of special interest to heteropterists and a brief report on their latest meetings

FRANCO FARACI

Abstract: A brief overview of European Hemiptera Congresses and International Heteropterists’ Society Meetings is given.

Kurzfassung: Es wird ein kurzer Überblick über die europäischen Hemiptera-Kongresse und die Treffen der International Heteropterists’ Society gegeben.

Among the offer of entomological congresses and meetings held worldwide, two are of special interest to the European heteropterists: the European Hemiptera Congresses and the International Heteropterists’ Society Meetings, both held in 1998 for the first time.

European Hemiptera Congresses In 1983 prof. ATHANASIOS (SAKIS ) DROSOPOULOS (Athens, GR) organized in Mikrolimni, , the 1st “International Congress concerning the Rhynchota fauna of Balkan and adjacent regions” followed by four others organized by himself or by prof. MATIJA GOGALA (, S L O ) and held in 1986, 1989, 1992, 1995 in various locations in Greece and Yugoslavia/. Subsequently, considering the wide participation of scholars, DROSOPOULOS and GOGALA decided to start a new series called European Hemiptera Congress (EHC), which is also held (normally) every three years. Since 1998, when the First EHC took place in the small seaside resort of Amaliapolis, Greece, the Hemiptera congresses were the following:

1st EHC in Amaliapolis, Greece (07.-11.09.1998), 2nd EHC in Fiesa, Slovenia (20.-23.06.2001), 3rd EHC in St. Petersburg, Russia (08.-11.06.2004), 4th EHC in Ivrea, (10.-14.09.2007), 5th EHC in Velence, (31.08.-04.09.2009), 6th EHC in Blagoevgrad, (25.-29.06.2012), 7th EHC in Seggau (Graz), (19.-24.07.2015), 8th EHC in Zawiercie, Poland (24.-29.06.2018); see group photo with list of names.

The next meeting is scheduled for 2021 in Southern Moravia, organized by dr. PE TR KMENT, PE TR BAŇAŘ and IGOR MALENOVSKY.

You can browse an album of photos taken during the 8th EHC at https://photos.app.goo.gl/q3iEWfek9BpGNdKc7

International Heteropterists' Society Meetings The International Heteropterists' Society, incorporated as a non-profit organization in the city of Washington D.C. (USA) in 1997, held its first meeting in 1998 in New York City when its bylaws was approved by the attending members. As read on its website, the broad objectives of the International Heteropterists' Society (IHS) are to promote systematic, biogeographic, and biological studies of Heteroptera and to cultivate cooperative research among heteropterists throughout the world. The Society is organized and operated exclusively for scientific and educational purposes.

The bylaws of the IHS is available at the following page: ihs.myspecies.info/content/international-heteropterists%E2%80%99-society-bylaws while minutes of the meetings are found at: HETEROPTERON Heft 56 / 2019 19

ihs.myspecies.info/content/meetings and information about membership at: ihs.myspecies.info/content/membership-information

The Society holds a meeting every four years and, since its establishment, there have been 6 meetings: 1st I H S Meeting in New York, USA (14.-18.07.1998), 2nd IHS Meeting in St. Petersburg, Russia (16.-21.07.2002), 3rd I H S Meeting in Wageningen, The Netherlands (17.-22.07.2006), 4th IHS Meeting in Tianjin, China (12.-17.07.2010), 5th IHS Meeting in Washington D.C., USA (21.-25.07.2014) and 6th IHS Meeting in La Plata, Argentina (03.-07.12.2018); see group photo with list of names.

Legend for the group photograph of the 8th EHC held in Zawiercie, Poland

1: H. DINÇ 20: N. KASZYCA 39: Ł. DEPA 57: M. GRUWELL 2: E. DEMIREL 21: F. MOZAFFARIAN 40: A. WYGLENDA 58: K. DEN BIEMAN 3: F. FARACI 22: F. LING 41: A. NOWIŃSKA 59: R. SVATOPLUK 4: Y. ZHANG 23: A. BRYSZ 42: M. KALANDYK- 60: G. PRODANOVIĆ 5: E. GUILBERT 24: P. WĘGIEREK KOŁODZIEJCZYK 61: A. TORMA 6: A. CARAPEZZA 25: O. PETROVIC-OBRADOVIC 43: J. DROHOJOWSKA 62: A. HELDEN 7: M. NAVARRO GONZÁLEZ 26: C. FAVRET 44: B. FRANIELCZYK-PIETYRA 63: S. BUGA 8: Y.-H. WANG 27: F. MADRIGAL HERRERA 45: R. DURAK 64: G. RAKAUSKIENĖ 9: P.-P. CHEN 28: F. CHÉROT 46: D. DMITRIEV 65: A. TASZAKOWSKI 10: P. KMENT 29: P. BAŇAŘ 47: D. ŚWIERCZEWSKI 66: R. RAKAUSKAS 11: S. LILIYA 30: A. STROIŃSKI 48: M. WILSON 67: M. WALCZAK 12: M. VAŠIČEK 31: E. KONDOROSY 49: A. SOULIER-PERKINS 68: J. DANILOV 13: V. GNEZDILOV 32: A. RAMSAY 50: T. BOURGOIN 69: A. STEKOLSHCHIKOV 14: A. HERCZEK 33: M. BŘEZÍKOVÁ 51: M. WEBB 70: E. GANDRABUR 15: V. TRIVELLONE 34: E. HUBER 52: X. WANG 71: I. MALENOVSKÝ 16: J. BROŻEK 35: D. JERINIĆ-PRODANOVIĆ 53: W. HOLZINGER 72: V. HARTUNG 17: A. KOCOREK 36: J. ŠEAT 54: J. SZWEDO 73: Ö. ŞENOL 18: J. CZAJA 37: V. HEMALA 55: K. WIECZOREK 19: J. KRAKOWSKA 38: M. GOULA 56: E. KONDOROSY

20 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

Legend for the group photograph of the 6th IHS Meeting held in La Plata, Argentina

1: R. GARROUSTE 18: T.J. HENRY 35: A. SILVA DA PAULA 52: F.F.F. MOREIRA 2: Y. WU 19: PABLO M. DELLAPÉ 36: E. MINGHETTI 53: A. BOUT 3: Y. ZHAO 20: F. STEFANELLO 37: F.M. BIANCHI 54: J.E. EGER 4: L.N. SANT’ANA 21: G. DELLAPÉ 38: P.K. MASONICK 55: S. BUNDY 5: C.L. RODRIGUES 22: J. GRAZIA 39: B. AUKEMA 56: R.T. SCHUH 6: C. DALE 23: Y. ZHANG 40: V. HARTUNG 57: A.G. WHEELER 7: A. WALLNER 24: Z. YE 41: W.S. HWANG 58: C.F. SCHWERTNER 8: M. CECILIA MELO 25: E.A. JOAQUIM 42: M. FORTHMAN 59: M. ROCA-CUSACHS 9: V. CASTRO-HUERTAS 26: F. CHÉROT 43: R.W. SITES 60: J. KIM 10: W. DA SILVA COSTA 27: T. BAN 44: J.E. MCPHERSON 61: S. ROTH 11: F. FARACI 28: J. ZAHNISER 45: W. BU 62: C. WEIRAUCH 12: A.A. NAMYATOVA 29: J.-C. STREITO 46: F. KONSTANTINOV 63: B. GENEVCIUS 13: H.R. GIL-SANTANA 30: L. OLIVERA 47: M.R. PAIM 64: A. CORREIA 14: D. REYNOSO-VELASCO 31: P.S. VARELA 48: T. POSTLE 65: J. LEAVENGOOD 15: P.L. MITCHELL 32: S.I. MONTEMAYOR 49: T. MORAES 66: J.F. ESQUIVEL 16: R.J. PACKAUSKAS 33: K.L. MENARD 50: R. BRUGNERA 67: R. CARRENHO 17: P. KMENT 34: G. COCHA 51: L.A. CAMPOS

The next meeting is scheduled for 2022 in Barcelona, organized by prof. MARTA GOULA .

To avoid repeating here information on the main events occurred during the meetings, I refer you to the link of the minutes indicated above.

You can browse an album of photos taken during the 6th IHS Meeting at https://photos.app.goo.gl/q3iEWfek9BpGNdKc7

Anschrift des Autors: Dr. F. Faraci, Via V. de Gama 33, I-37011 BARDOLINO VR, Italia; e-mail: [email protected] HETEROPTERON Heft 56 / 2019 21

Wantsenstudiegroep Limburg (NL): Was eine regionale Wanzen-Arbeitsgruppe leisten kann REINIER AKKERMANS

In der Niederländischen Provinz Limburg wurde Ende 2016 eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit Wanzen befasst. Anlass war der Beginn eines zweijährigen Projektes zur Erfassung der beiden Wanzen-Überfamilien Coreoidea und Pentatomoidea in den Niederlanden (AUKEMA 2017). Die Limburgische Wanzen-Arbeitsgruppe umfasst etwa 20 Personen und ist der KÖNIGLICHEN NATURHISTORISCHEN VEREINIGUNG LIMBURG (KONINKLIJK NATUURHISTORISCH GENOOTSCHAP IN LIMBURG, NHGL) zugeordnet. Die NHGL unterstützt die Arbeitsgruppe, sodass die Mitarbeit kostenlos ist. Wie fördert nun eine solche regionale Arbeitsgruppe die Kenntnisse über Wanzen? Ziel ist, die Verbreitung der Wanzenarten in der Provinz Limburg besser kennen zu lernen (AKKERMANS 2017a). Um dies zu erreichen, musste als erstes die Artenkenntnis der Mitarbeiter aufgebaut werden, denn es gab natürlich nicht bereits 20 Wanzen-Experten. Dabei wird ein Suchschema entwickelt: Wo muss welche Art gesucht werden? Dazu ist eine gute Kenntnis der Wirtspflanzen und Biotope erforderlich.

Die Feldarbeit Zu Beginn wurden jährlich zehn Exkursionen in verschiedene Bereiche der Provinz organisiert. Die meisten Exkursionen wurden von DIK HERMES und BEREND AUKEMA begleitet, die sich bereits auskannten. Dabei kommen in Abhängigkeit vom Gelände jedesmal neue Aspekte zum Vorschein. Die gemeinschaftlichen Exkursionen sorgten für eine schnelle Ausbreitung der Kenntnisse. Wird etwas zusammen ’entdeckt’, gibt es einen schnellen Erfahrungsaustausch innerhalb der Gruppe. Durch die zunehmenden Kenntnisse wird die Methodik der Feldarbeit immer mehr verbessert, und es wird zielgerichteter gesucht. Zuerst wurde nur in der Vegetation gekäschert oder mit einem Schirm das Gebüsch abgeklopft. Inzwischen werden aber z.B. auch tote Äste ausgeschüttelt oder die Bodenstreu mit einer Harke ausgekämmt. Dadurch haben sich gute Kenntnisse darüber entwickelt, wo welche Wanzenart gesucht werden kann. Das ’Sammeln’ der Wanzen erfolgt großenteils bereits digital. Von allen gefundenen Wanzen wird ein Foto gemacht, das einschließlich der GPS-Koordinaten auf Waarneming.nl hochgeladen wird, dem Internet-basierten Erfassungssystem für Naturbeobachtungen in den Niederlanden. Auf Waarneming.nl werden die Beobachtungen durch Experten überprüft (validiert). Für eine Reihe von Arten ist es allerdings nicht möglich, sie nach Fotos zu erkennen. Exemplare solcher Arten werden zu BEREND AUKEMA geschickt, der sie konventionell bestimmt. Zwischen 2017 und 2019 ist so für die Provinz Limburg eine Datenbank mit beinahe 50.000 validierten Datensätzen aufgebaut worden.

Erste sichtbare Effekte Schnell wurden erste Ergebnisse sichtbar. Von allen Wanzenbeobachtungen in den Niederlanden stammen rund 25% aus der Provinz Limburg (Abb. 1). Die intensivere Suche beeinflusst sowohl die Fundortdichte als auch die Anzahl der pro Fundort gefangenen Arten. Dieser Effekt zeigt sich deutlich in den Ergebnissen der Untersuchung der Pentatomidae 2017-2018 (Abb. 2). Limburg ist die einzige Provinz, in der bereits in allen Rasterfeldern (5x5 km2) Pentatomidae dokumentiert wurden. Eine der ersten ausführlichen Untersuchungen betraf die Verbreitung von zwei Wanzenarten, die an Platanen überwintern: Arocatus longiceps und Corythucha ciliata (AKKERMANS 2017b). Indem systematisch unter der abblätternden Rinde dieser Baumart gesucht wurde, zeichnete sich unter anderem der Vormarsch von Corythucha ciliata in Limburg deutlich ab. Eine andere 22 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

Untersuchung betraf die Erforschung des Wassergewinnungsgebietes Roodborn in Süd-Limburg. Hier wurde eine bereits zuvor begonnene Inventarisierung abgerundet, wobei in diesem 56 ha großen Gebiet im Laufe der Jahre 206 Wanzenarten angetroffen wurden (BUGGENUM et al. 2019).

Beobachtungen/a Arten/a

Jahr Niederlande Limburg % Limburg 2015 14.145 1.513 11% 2016 16.927 2.883 17% 355 2017 38.719 10.720 28% 362 2018 50.337 15.753 31% 410 2019 78.530 18.968 24% 429

Abb. 1: Anzahl validierter Beobachtungen pro Jahr von Wanzen aus Limburg im Vergleich mit den gesamten Niederlanden (in Zahlen und Prozentanteil) und Anzahl gemeldeter Arten pro Jahr in Limburg.

Abb. 2: Übersicht über die Anzahl der Pentatomidae-Arten pro Rasterfeld in den Jahren 2017-2018. Ein Raster entspricht 25 km2. Die Provinz Limburg hebt sich deutlich positiv hervor. (Quelle: waarneming.nl).

Neue Entdeckungen 2019 Limburg ist die südlichste Region der Niederlande. Nordwärts wandernde Wanzenarten aus dem Süden erreichen wahrscheinlich zuerst diese Provinz. Aufgrund der verstärkten Untersuchungsaktivitäten ist nun die Chance groß, dass sie auch rasch entdeckt werden. Zwei Beispiele von 2019 für "neu für die Niederlande" gefundene Arten sind Coptosoma scutellatum (AKKERMANS et al 2019) und Dyroderes umbraculatus (AUKEMA et al. 2020). Das erste niederländische Vorkommen beider Arten korrespondiert jeweils mit Funden in Belgien und Deutschland, die im Rahmen der Arealausbreitung bereits bekannt wurden. Auffallend ist, dass D. umbraculatus zuerst in Limburg gefunden wurde und nicht in der Provinz Brabant, die näher am belgischen Arealrand liegt. Dies dürfte an der intensiveren Suche in Limburg liegen, wodurch die Trefferwahrscheinlichkeit natürlich höher ist (Abb. 3).

Kartierung von aktuellen Ausbreitungen Durch regelmäßige Untersuchungen zur Inventarisierung ergab sich ein Bild der aktuellen Ausbreitung von Oxycarenus lavaterae. Diese Lygaeide wurde zuerst 2016 in Maastricht entdeckt. Es handelte sich zu der Zeit noch um einen Vorstoß aus dem benachbarten Belgien, wo sie bereits etabliert war. Bis zum 01.01.2019 gab es immer noch erst wenige Beobachtungen in Süd-Limburg, vor allem aus den Städten Roermond und Venlo. Danach ging es schnell voran, und Ende 2019 hat HETEROPTERON Heft 56 / 2019 23 sich die Art massenhaft in der gesamten Provinz etabliert (Abb. 4). In weniger als einem Jahr ist Oxycarenus lavaterae nun auf beinahe jedem Tilia cordata-Baum in Limburg zu finden. Sie breitet sich auch schon in die angrenzenden Provinzen aus.

Abb. 3: Die Verbreitung von Dyroderes umbraculatus in Limburg (3 Rasterfelder rechts) im Vergleich mit den Vorkommen in Belgien (Quellen: waarneming.nl und waarnemingen.be).

Abb. 4: Die schnelle Ausbreitung von Oxycarenus lavaterae in der Provinz Limburg; Stand vor dem 01.01.2019 (blaue Markierungen) und a m 0 1.11.2019 (zusätzliche farblose Markierungen). Zwischenzeitlich hat sich die Art auch in andere Provinzen ausgebreitet (Quelle: waarneming.nl).

Noch ein Neuankömmling hat sich auffallend schnell in der Provinz ausgebreitet, diesmal aber aus dem Norden: Gonocerus juniperi. Die Art war aus den Niederlanden in den 50er-Jahren (scheinbar?) verschwunden und wurde erst 2015 in der Provinz Overijssel wieder gefunden. 2018 tauchte sie plötzlich in Juniperus communis-Beständen im Norden Limburgs auf. Im Frühjahr 2019 wurde die Art schon an viel mehr Stellen gefunden, auch in der Mitte und im Süden Limburgs, nun aber nicht in Naturgebieten auf Juniperus communis, sondern in den Gärten der Dörfer und Städte auf Thuja spec. und Chamaecyparis spec. (Abb. 5). Eine weitere auffallende neue Art ist Eremocoris fenestratus, eine Lygaeide, die in den Niederlanden zuerst 2015 in Brunssum (Limburg) bei einem Lichtfang angetroffen wurde. In den folgenden Jahren wurde sie landesweit hier und da gefunden, jedesmal am Licht. Erst 2019 wurde die Art durch das Ausklopfen von Fichtenzapfen während einer Exkursion in Weert in ihrem Biotop gefangen (Abb. 6).

Citizen Science Durch die vielen Kontakte und vielen Teilnehmer ist in kurzer Zeit ein hoher Kenntnisstand erreicht worden, sowohl individuell als auch gemeinschaftlich. Nach den auffälligen großen Arten (Pentatomidae) wird nun auch zunehmend nach den schwierigen Gruppen wie Lygaeidae und Miridae gesucht. Auch die kleineren Gruppen wie Tingidae und Anthocoridae werden aktiv gesucht, und der Blick wird stetig ausgeweitet. 24 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

Unverzichtbar für den Erfolg ist eine gute digitale Plattform, in der Beobachtungsdaten gespeichert werden können und wo sie auch überprüft werden. Diese Validierung der Daten trägt einerseits wesentlich zum Erlernen der Arten bei, weil Fehler korrigiert werden, und andererseits wird so sichergestellt, dass eine vertrauenswürdige Datengrundlage entsteht. Waarneming.nl bietet diese Möglichkeiten. In Deutschland ist dieses System unter dem regionalen Zugang .observation.org auch bereits nutzbar, aber noch nicht in vollem Umfang.

Abb. 5: Die Ausbreitung von Gonocerus juniperi Abb. 6: Suche nach Eremocoris fenestratus in einem Wald im Südosten der Niederlande 2018 und bei Weert (Foto: RE I N I E R AKKERMANS ) 2019 (Quelle: waarneming.nl)

Durch die vielen individuellen Feldbesuche und die gemeinsamen Exkursionen ist in kurzer Zeit ein gutes Bild der Wanzenverbreitung in Limburg entstanden. Neue Tendenzen wurden schnell erkannt und weiter verfolgt. In den kommenden Jahren werden zweifellos etliche Publikationen über die Wanzen Limburgs erscheinen, meist im Naturhistorischen Monatsblatt (Natuurhistorisch Maandblad). Das Ziel ist, innerhalb von fünf Jahren einen Wanzen-Atlas für die Provinz Limburg herauszugeben. Die Aktivität der Wanzen-Arbeitsgruppe in Limburg ist ein Beispiel für citizen science, indem sich eine kleine Gruppe interessierter Menschen mit den richtigen Hilfsmitteln und mit sachkundiger Unterstützung in kurzer Zeit eine ganze Insektengruppe erschließen konnte.

Danksagung: ULRICH HAESE wird für die Übersetzung und MARTIN E LEMMENS für die Bearbeitung der Karten gedankt.

Literatur: AKKERMANS , R.W. (2017a): Oprichting Wantsenstudiegroep Limburg. - Natuurhistorisch Maandblad 106(3), 71. AKKERMANS , R.W. (2017b): Plataangebonden wantsen in Limburg: Plataanridderwants en Plataannetwants. - Natuurhistorisch Maandblad 106(9), 159-163. AKKERMANS , R.W., VERGOOSSEN, W.G. & OVAA, A. (2019): Eerste vondsten van de Kogelwants (Coptosoma scutellatum) in Nederland. - Natuurhistorisch Maandblad 108(12), 373-377. AUKEMA , B. (2017): Wantsen (Heteroptera). - EIS Nieuwsbrief 65, 3-4. AUKEMA , B., GERAEDS, R.P.G. & VAN BERKEL , W. (2020): Eerste waarneming van de Kleefkruidschildwants in Nederland. - Natuurhistorisch Maandblad 109(1), 21-23. VAN BUGGENUM, H.J.M., VERGOOSSEN, W.G. & AUKEMA , B. (2019): De wantsen van Roodborn, oude en recente waarnemingen van wantsen. - Natuurhistorisch Maandblad 108(7), 183-190.

Anschrift des Autors: Reinier Akkermans, Wilhelminalaan 47, NL-6042 EL ROERMOND. e-mail: [email protected] HETEROPTERON Heft 56 / 2019 25

Reproduktionsnachweis von Spilostethus pandurus (SCOPOLI , 1763) (Heteroptera, Lygaeidae) in Rheinland-Pfalz CLARA GUCKENBIEHL

Zusammenfassung: Im Juli 2019 konnte in einem Garten in Rheinland-Pfalz erstmals ein Reproduktionsnachweis von Spilostethus pandurus in Deutschland erbracht werden.

Abstract: In July 2019, the first evidence of reproducing Spilostethus pandurus in Germany could be provided in a garden in Rhineland-Palatinate.

Reproduktionsnachweis in Rheinland-Pfalz Spilostethus pandurus ist unter anderem in Südosteuropa und im Mittelmeerraum verbreitet (WACHMANN et al. 2007). In den Jahren 2006 und 2007 konnten PRAMSOHLER & HILPOLD (2007) die Art in zwei aufeinanderfolgenden Jahren auch in Südtirol nachweisen, sodass neben einer Einwanderung oder Einschleppung auch die Existenz einer stabilen Population nicht ausgeschlossen werden kann. Auch in Deutschland tritt die Art gelegentlich auf, wie Fotos auf verschiedenen Internetseiten (z.B. https://www.makro-treff.de/de/galerie/wanze-pandur-spilostethus-pandurus-syn-lygaeus-pandurus,12.08.2019 oder https://www.blickwinkel.de/archive/BLWS319965, 12.08.2019) belegen. Da diese Aufnahmen Imagines zeigen, liegt der Schluss nahe, dass es sich um Einzelfunde verschleppter oder verdrifteter Tiere handelt. Am 28.07.2019 konnten in einem Garten in Kottweiler-Schwanden, einem Dorf bei Ramstein-Miesenbach (Landkreis Kaiserslautern) in Rheinland-Pfalz, sowohl adulte Individuen als auch Nymphen ab ca. 2 mm Länge an Ringelblumen (Calendula) beobachtet werden. Dankenswerterweise konnte Frau HELGA SIMON, Dienheim, anschließend anhand mehrerer Fotos den Verdacht bestätigen, dass es sich bei den Tieren um Spilostethus pandurus handelt. Somit dürfte mit dieser Beobachtung der erste Reproduktionsnachweis der Art in Deutschland erbracht sein.

Wirtspflanzen Obwohl sich die Wanze polyphag ernährt und in ihrem Verbreitungsgebiet durchaus auch als Schädling an Kulturpflanzen auftritt (BURDFIELD-STEEL & SHUKER 2014), konnte die Art in den folgenden Tagen stets nur auf Ringelblumen beim Saugen beobachtet werden (Abb. 1 u. 2). Einige Individuen haben sich im selben Teil des Gartens auf einer Malve (Malva) und auf Vergissmeinnicht (Myosotis) bewegt, eine Nahrungsaufnahme war auf diesen Pflanzen allerdings nicht zu erkennen. Ein adultes Tier konnte am 09.08.2019 dabei beobachtet werden, wie es vom Beet mit den Ringelblumen über einen etwa anderthalb Meter breiten Grasstreifen zu einem Buchs (Buxus) und auf diese Pflanze lief – auch hier wurde allerdings kein Saugvorgang beobachtet. Da unter anderem Tomaten (Lycopersicum esculentum) und Oleander ( oleander) als potentielle Nahrungspflanzen gelten (SWEET 2000), wurde an diesen Pflanzen im Garten gezielt und besonders aufmerksam nach Spilostethus pandurus Ausschau gehalten. Zwischen dem 28.07. und dem 12.08.2019 wurde hier jedoch kein Exemplar gefunden.

Populationsgröße Um abschätzen zu können, wie viele Individuen der Wanzenart sich vor Ort aufhalten, wurden insbesondere bei sonnigem Wetter und entsprechend hoher Aktivität alle gleichzeitig sichtbaren Tiere gezählt. Konnten in der ersten Augustwoche mitunter bis zu 25 Nymphen 26 HETEROPTERON Heft 56 / 2019 gleichzeitig beobachtet werden, haben sich stets nur ein bis zwei Imagines gezeigt. In der zweiten Augustwoche hingegen, welche mit schwülem Wetter und Regen begann, waren deutlich weniger Nymphen im Ringelblumenbeet unterwegs, es wurden nicht mehr als zwei Individuen gleichzeitig gesehen. Dafür gelang am 12.08.2019 die zeitgleiche Beobachtung einer Nymphe und sechs adulter Tiere, die sich auf den Ringelblumen aufhielten und daran saugten. Da sich die zuvor beobachteten Nymphen in verschiedenen Stadien befanden, ist nicht auszuschließen, dass es sich bei den Mitte August beobachteten Imagines um solche der neuen Generation handelt.

Abb. 1: Nymphen der Art Spilostethus pandurus Abb. 2: Adultes Individuum der Art Spilostethus pandurus beim Saugen an vertrockneter Ringelblume. bei der Nahrungsaufnahme an frischer Ringelblume.

Die Entdeckung der Spilostethus pandurus-Nymphen beruhte letztendlich auf einer Reihe von Zufällen – von dem eigentlichen Fund der Tiere über die aus Neugierde und ohne Vorkenntnis erfolgte Artbestimmung, die Verwunderung über die nördliche Verbreitung bis zum Kontakt zu Frau HELGA SIMON , Dienheim, die die Außergewöhnlichkeit dieser Entdeckung als ersten Reproduktionsnachweis in Deutschland einzuschätzen wusste. Es wird sich zeigen, ob die Art auch an anderen Standorten zu finden ist und möglicherweise eine stabile Population aufbaut.

Literatur: BURDFIELD-STEEL, E. R. & SHUKER , D. M. (2014): The Evolutionary Ecology of the Lygaeidae. – Ecology and Evolution 4, 2278-2301. PRAMSOHLER, M. & HILPOLD, A. (2007): Spilostethus pandurus (SCOPOLI, 1763) für Südtirol bestätigt (Heteroptera, Lygaeidae). – Gredleriana 7, 407-408. SWEET, M. (2000): Seed and Chinch Bugs (). – In: SCHÄFER, C. W. & PANIZZI, A. R. (2000): Heteroptera of Economic Importance. Boca Raton, Florida, S. 143-264. WACHMANN , E., MELBER , A.& DECKERT, J. (2007): Wanzen. Bd. 3. I: Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae.–In: DAHL , M. (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands 78, Keltern, 272 S.

Anschrift der Autorin: Clara Guckenbiehl, Wiesenstraße 9, D-66879 KOTTWEILER-SCHWANDEN e-mail: [email protected] HETEROPTERON Heft 56 / 2019 27

Weitere neue Nachweise von Belonochilus numenius (SAY , 1831) (Heteroptera: Lygaeidae) in Deutschland, u.a. in NRW Further new records of Belonochilus numenius (SAY, 1831) (Heteroptera: Lygaeidae) in Germany, among others in NRW URSULA NIGMANN & JASMINA STAHMER

Kurzfassung: Von Belonochilus numenius (SAY, 1831) (Heteroptera: Lygaeidae) konnten im Oktober 2019 Vorkommensnachweise für Nordrhein-Westfalen und für Sachsen erbracht werden.

Summary: In October 2019 new records of Belonochilus numenius (SAY , 1831) (Heteroptera: Lygaeidae) in North Rhine- Westfalia and in Saxony are reported.

Die ursprünglich aus Nord-Amerika stammende Lygaeide lebt an Platanenbäumen, an deren Samenanlagen sie mit Hilfe eines außergewöhnlich langen Rüssels saugt (WHEELER 1984; Abbildung des Saugrüssels in BRÄU 2014). Die ersten Nachweise von Belonochilus numenius in Europa erfolgten im Jahr 2008 in Frankreich (Korsika und Montpellier) (MATOCQ 2008, 2009) und in Spanien (Mallorca und Barcelona) (BAENA & TORRES 2012) (Verbreitungshistorie siehe auch: WERNER 2014, RIBA et al. 2015; ergänzend dazu: Bosnien und Herzegowina (KULIJER & MILJEVIĆ 2016), Serbien (PROTIĆ & Šeat 2016), Slowenien (GOGALA et al. 2016), Griechenland (DAVRANOGLOU & KOUTSOUKOS 2018)). Im Jahr 2015 war die Art in einigen Städten Spaniens bereits so individuenreich, dass sie dort als urbaner Lästling empfunden wurde und mit Hilfe von alpha-Cypermethrin, einem Pyrethroid, bekämpft wurde (RIBA et al. 2015).

In Deutschland wurde die Art zum ersten Mal im Jahr 2012 an verschiedenen Stellen aus Baden-Württemberg nachgewiesen (KÜCHLER & KEH L 2013, WERNER et al. 2013). In Bayern wurde sie im Jahr 2013 (BRÄU 2014) und in Rheinland-Pfalz im Jahr 2014 (SIMON 2016) erstmals dokumentiert. Aus den übrigen Bundesländern war Belonochilus numenius bis jetzt nicht bekannt.

Am 15.10.2019 wurde von J. STAHMER auf der Fensterbank im Bürogebäude des Bundesamtes für Naturschutz in Bonn-Bad Godesberg (Konstantinstraße, Nordrhein-Westfalen) eine Wanze entdeckt, die von U. NIGMANN als sehr ungewöhnlich erkannt wurde. Anhand eines Fotos wurde das Tier von R. ACHTZIGER (Freiberg) als Belonochilus numenius eindeutig bestimmt. Eine Nachsuche an den kugeligen Früchten von Platanen in der Umgebung ergab am 16.10.2019 weitere überwiegend Sicht-Nachweise (Galileistraße, Bonn). Da nur wenige Früchte in greifbarer Nähe hingen, konnte nur ein Individuum als Nachweis mitgenommen werden. Es ist daher davon auszugehen, dass das zuerst nachgewiesene Individuum aus der Umgebung des Bürogebäudes eingeflogen ist und nicht eingetragen wurde. Am 29.10.2019 konnten an Schloss Deichmannsaue am Rhein in Bonn-Bad Godesberg zahlreiche weitere Individuen, auch in Kopula, sowie Larven an tiefhängenden Früchten beobachtet werden.

In Leipzig (Sachsen) konnten am 19.10.2019 von U. NIGMANN an Früchten von Platanen im CLARA -ZETKIN-Park sowie im Johannapark einzelne und Gruppen von Individuen (auch Paarungen) von Belonochilus numenius entdeckt werden (Abb. 1). Selbst am 11.12.2019 konnte dort noch ein agiles Tier auf einer Frucht entdeckt werden.Weitere Nachweise erfolgten am 26.10.2019 in Leipzig im Grüngürtel am Roßplatz und am Floßplatz.

Belonochilus numenius konnte trotz Nachsuche bisher weder in Leipzig noch in Bonn unter der Platanenrinde gefunden werden. Am Boden liegende Früchte wurden noch nicht systematisch nach Individuen untersucht.

28 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

Die Suche nach dieser Art scheint schwieriger zu sein als bei den beiden Neozoen- Wanzenarten Arocatus longiceps STÅL, 1872 und Corytucha ciliata SAY, 1832, die sich im Herbst und im Winter als Adulte gut unter Platanenrinde finden lassen (ACHTZIGER & NIGMANN 2008a, 2008b; NIGMANN et al. 2008). Durch den herkömmlichen Baumschnitt befinden sich Platanenäste mit Früchten oft in einer Höhe über zwei Metern, was die Beobachtung erschwert, wenn nicht gar unmöglich macht. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass die Art - obwohl vermutlich individuenreich vorhanden - zumindest in Bonn und Leipzig bisher noch nicht festgestellt wurde.

Wie Belonochilus numenius aus ihrem nearktischen Ursprungsgebiet in die Paläarktis gekommen ist, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Als wahrscheinlich kann der Transport mit Pflanzgut, anderen Warengütern oder Gepäckstücken gelten. Die rasche Ausbreitung in Europa könnte als Bestandteil des Luftplanktons erfolgt sein. In Sizilien wurden Individuen von Belonochilus numenius in Saugfallen (JOHNSON-TAYLOR suction trap) als Bestandteil des Luftplanktons und Reste von Belonochilus numenius in Mägen von in hohen Luftschichten jagenden Fahlseglern (Apus pallidus) gefunden (CARAPEZZA & CUSIMANO 2014). Der Einsatz von Luftfallen scheint sich als Mittel zur Früherkennung von neu auftretenden Insektenarten zu eignen. Belonochilus numenius stellt ein geringes Schadpotenzial und damit kein phytosanitäres Risiko für Deutschland dar (STEINMÖLLER et al. 2014). Offene Fragen ergeben sich neben der aktuellen Verbreitung in Deutschland hinsichtlich des Überwinterungsstadiums und der Anzahl an Generationen.

Literatur: ACHTZIGER, R. & NIGMANN, U. (2008a): Neue Nachweise der Platanenwanze Arocatus longiceps STÅL, 1872 in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Niedersachsen. - HETEROPTERON Heft 26, 22-23. ACHTZIGER, R. & NIGMANN, U. (2008b): Was macht Arocatus longiceps im Sommer? Beobachtungen zur Lebensweise in Leipzig 2008. – HETEROPTERON 28, 16-17. BAENA , M. & TORRES, J. L. (2012): Nuevos datos sobre heterópteros exóticos en España y Francia. - Boletin de la Asociación Española de Entomologia 36, 351-360. BRÄU , M. (2014): Belonochilus numenius (SAY , 1831) erreicht Bayern (Heteroptera: Lygaeidae). -Nachrichtenblatt Bayerischer Entomologen 63, 50-52. CARAPEZZA , A. & CUSIMANO, C. (2014). Heteroptera in the aeroplancton of Palermo town, with two new records for Italy (Hemiptera Heteroptera). - Naturalista Siciliano 38, 367-380. DAVRANOGLOU, L.-R. & KOUTSOUKOS, V. (2018): First record of the Nearctic sycamore seed bug Belonochilus numenius (Hemiptera: Heteroptera: Lygaeidae) from Greece. - Ecologica Montenegrina 16, 32-33. GOGALA, A., KAMIN , J. & ZDESAR , M. (2016): Three new records of Heteroptera in Slovenia - Acta Entomologica Slovenica 24, 55-58. KÜCHLER , S. & KE H L , S. (2013): Erstfund für Belonochilus numenius SAY , 1932 (Heteroptera: Lygaeidae) in Deutschland. - Mitteilungen des Entomologischen Vereins Stuttgart 48, 89-90. KULIJER , D. & MILJEVIĆ , I. (2016) First report of Belonochilus numenius (SAY , 1832) in Bosnia and Herzegovina (Heteroptera: Lygaeidae). - Folia Historico-Naturalia Musei Matraensis 40, 61–63. MATOCQ, A. (2008): Présence en et en Corse d’un Hétéroptère néarctique, Belonochilus numenius (SAY , 1831) (Hemiptera, Lygaeidae, Orsillinae). - Bulletin de la Société Entomologique de France 113, 533-534. MATOCQ, A. (2009): Another N American bug reaches Europe, Belonochilus numenius (SAY), Lygaeidae! - HetNews 13, 3. NIGMANN , U., MÜNCH, D., MÜNCH, M. & ACHTZIGER , R. (2008): Verbreitung und Ausbreitung der Platanenwanze Arocatus longiceps STÅL, 1872 in Ostdeutschland (Heteroptera: Lygaeidae). - Sächsische Entomologische Zeitschrift 3, 76-88. PROTIĆ , L. & ŠEAT , J. (2016): First records of the alien sycamore seed bug Belonochilus numenius in (Heteroptera: Lygaeidae). - Acta Entomologica Serbica 21, 13–19. RIBA , J.M., MARTI , I. & GOULA, M. (2015): Updating data on the sycamore seed bug Belonochilus numenius (SAY , 1832) (Hemiptera: Lygaeidae) in Spain. - Butlletí de la Institució Catalana d’Història Natural 79, 157-163. SIMON , H. (2016): 3. Nachtrag zum Verzeichnis der Wanzen in Rheinland-Pfalz (Insecta: Heteroptera). - Fauna Flora Rheinland-Pfalz 13, 545-555. HETEROPTERON Heft 56 / 2019 29

STEINMÖLLER, S., SCHRADER, G. & BAUFELD , P. (2014): Express - PRA zu Belonochilus numenius. Online-Ressource (Aufruf 27.10.2019: https://pflanzengesundheit.julius-kuehn.de/dokumente /upload/c155d_belonochilus_numenius_express-pra.pdf) WERNER, D.J. (2014): Die amerikanische Platanen-Samen-Wanze Belonochilus numenius (SAY , 1831) (Heteroptera: Lygaeidae, Orsillinae) als Neozoon in Europa und in Deutschland: Verbreitung und Biologie. - Andrias (Karlsruhe) 20, 245-250. WERNER, D.J., BRAND NER, J., MÜLLER , A. & ZAPF , M. (2013): Ein Fund von Belonochilus numenius (SAY, 1831) in Deutschland (Heteroptera: Lygaeidae) mit Diskussion zum Jahr der Erstbeschreibung der Art. - Heteropteron 39, 37- 39. WHEELER, A.G. jr. (1984): Seasonal history, habits, and immature stages of Belonochilus numenius (Hemiptera: Lygaeidae). - Proceedings of the Entomological Society of Washington 86, 790-796.

Anschrift der Autorinnen: Dr. Ursula Nigmann, Dr. Jasmina Stahmer: Bundesamt für Naturschutz, Fachgebiet Zoologischer Artenschutz, Konstantinstr. 110, D-53179 BONN e-mail: [email protected], [email protected]

Abb.1: Belonochilus numenius, 20.10.2019, CLARA -ZETKIN-Park, Leipzig (Foto: U. NIGMANN ) 30 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

Gonocerus acuteangulatus auch im Kreis Steinburg (Schleswig-Holstein) LU T Z LANGE

Über die Wanzenfauna in Schleswig-Holstein liegen nur relativ wenige neuere Meldungen vor. Zur Literatur über die Verbreitung und Vorkommen z.B. von Gonocerus acuteangulatus (GOEZE, 1778) in Norddeutschland siehe VAN DER HEYDEN (2015). Darin berichtet der Autor auch über einen aktuellen Fund in Hamburg-Eidelstedt. Hamburg ist der nördlichste bisher bekanntgewordene Fundort in Deutschland. Die folgenden im vorliegenden Artikel aufgeführten Fundorte liegen 40 bis 60 km nordwestlich von Hamburg-Eidelstedt.

Funddaten und Fundorte: 27.05.2019 (1 Ex.) Itzehoe (Freudenthal), 22.06.2019 (1 Ex.) Reher (Reher Kratt), 23.06.2019 (1 Ex.) Schlotfeld (Rotenmühlen), 27.06.2019 (1 Ex.) Christinenthal (Scharfenhörn), 10.08.2019 (1 Ex.) Itzehoe (Itzehoer Kratt), 12.08.2019 (1 Ex.) Nienbüttel (ehemalige Kiesgrube), 16.08.2019 (1 Ex.) Itzehoe (Klosterbrunnen), 07.09.2019 (1 Ex. auf Weißdorn) Lägerdorf (Moorstücken), 12.09.2019 (1 Ex.) Oldendorf (Julianka-Holz).

Alle Tiere wurden mittels eines Keschers aus Gestrüpp oder Bäumen geklopft. Leider erfolgte die Mitnahme aller Wanzen nur unter dem Gesichtspunkt eines Beleges für den Kreis Steinburg. Die Baum- oder Strauchart wurde bis auf die Ausnahme in Lägerdorf nicht erfaßt. Die Bestimmung erfolgte mit dem Schlüssel von GÖLLNER-SCHEIDING (2005). Bildvergleiche im Internet bestätigten die Bestimmung. Die Nachbestimmung des Tieres aus Nienbüttel übernahm freundlicherweise Herr P. GÖRICKE (Edendorf), wofür ich mich recht herzlich bedanken möchte. Die Angaben „1 Ex.“ beruhen auf der Tatsache, daß immer nur ein Tier pro Fundort präpariert wurde. Tatsächlich müßte zum Beispiel für Reher Kratt eine Häufigkeit von „>10“ angegeben werden, während in Lägerdorf wirklich nur ein einziges Exemplar beobachtet wurde. Die Belegtiere und eine größere Anzahl unbestimmter Exemplare wurden ins Hamburger Museum gegeben. (Ein Bericht über die Amerikanische Kiefernwanze in Norddeutschland (darin auch drei Funde aus dem Kreis Steinburg) ist in den „Entomologischen Mitteilungen Sachsen-Anhalt“ in Vorbereitung.)

Literatur: GÖLLNER-SCHEIDING , U. (2005): Heteroptera – Wanzen. - S. 270-300 in: E. STRESEMANN: Exkursionsfauna von Deutschland, Band 2: Wirbellose: Insekten. 10. Auflage, München. VA N DER HEYDEN, T. (2015): Ein aktueller Nachweis von Gonocerus acuteangulatus (GOEZE, 1778) in Hamburg (Heteroptera: Coreidae). - HETEROPTERON 43, 11.

Anschrift des Autors: Lutz Lange, Feldschmiedekamp 1, D-25524 ITZEHOE, e-mail: [email protected] HETEROPTERON Heft 56 / 2019 31

Vermehrtes Auftreten von Scoloposcelis pulchella im NW-Sauerland (Anthocoridae) MICHAEL DREES

Die in der Presse hinlänglich beklagte Vermehrung des Buchdruckers (Ips typographus) hat im Gefolge der trockenen Sommer 2018/19 zum Absterben zahlreicher Fichten geführt. Unter der Rinde der gefällten Stämme fand ich im August 2019 recht zahlreiche Larven und Imagines von Scoloposcelis pulchella (ZETTERSTEDT), von der mir bis dahin nur ein Einzelstück von 1995 vorlag. Die roten Larven des letzten Stadiums unterscheiden sich durch ihre längliche Gestalt bereits deutlich von denen der häufigen Verwandten Xylocoris cursitans. Die Fundorte liegen im Epscheider Bachtal bei Hagen-Priorei (MTB 4711/1, 09.08.2019) sowie östlich von Hagen-Dahl (MTB 4611/3, 16.08.2019). Etwas weiter nördlich, am Melkmeskopf (ebenfalls MTB 4611/3) fand ich hingegen am 17.08.2019 nur Xylocoris cursitans. Nach meinem Eindruck bewohnt Scoloposcelis nur das bereits stehend abgestorbene „Käferholz“, das unten von Ips typographus, im Wipfelbereich oft zusätzlich von Pityogenes chalcographus befallen ist. Durch die bei Massenbefall mehr oder weniger zusammenhängenden Fraßgänge dieser Borkenkäfer gelangen die Wanzen dann wohl auch in die unteren Stammpartien, die nach normaler Fällung gesunder Bäume nicht besiedelt werden.

Anschrift des Autors: Michael Drees, Freiligrathstr. 15, D-58099 HAGEN, e-Mail: [email protected]

32 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

Zum Vorkommen von Scoloposcelis pulchella im Nationalpark Eifel (NRW) HANS-JÜRGEN HOFFMANN

Meine Ambitionen zur Untersuchung von Borkenkäferfallen nach der Anthocoride Scoloposcelis pulchella (ZETTERSTEDT, 1838) beruhen auf einer Arbeit von KALLENBORN & MOSBACHER (1987), zitiert in KALLENBORN (2006), die für das Saarland über das Vorkommen in Borkenkäfer-Fallen berichteten. In jüngster Zeit erhielt ich dankenswerter Weise vom Nationalparkforstamt Eifel 12 Fallenausbeuten von Mai bis Juli 2019 von 3 Orten im NP in Alkohol. Leider war die Ausbeute enttäuschend. Es fanden sich in einer Falle mit wohl überwiegend Pityogenes chalcographus (Wahlerscheid, 29.05.2019) ein einziges Exemplar von Scoloposcelis pulchella, in einer zweiten (Wahlerscheid, 24.07.2019) ein unvollständiges Exemplar. Es sieht so aus, als ob der Prädator auf Borkenkäfer zumindest im NP Eifel zur Zeit keine große Rolle spielt. Die Art ist neu für den NP Eifel, Die Belegtiere werden in die NP-Eifel-Wanzen-Sammlung integriert. Weitere Nachweise der Art in NRW stammen nur von DREES (s. Arbeit in diesem HETEROPTERON-Heft).

Literatur: AUKEMA, B. (1991): Scoloposcelis pulchella in Nederland en België (Heteroptera: Anthocoridae). – Ent. Ber., Amst. 51, 96-97. KALLENBORN, H.G. (2006): Kommentiertes Verzeichnis der Wanzenarten des Saarlandes (Insecta: Heteroptera) - Abhandlungen der DELATTINIA (Saarbrücken) 32, 199–231. KALLENBORN, H.G. & MOSBACHER, G.C. (1987) Insekten aus Borkenkäferfallen III Hemiptera. – Faun.-florist. Notizen Saarland 19, 545-554. WACHMANN, E., MELBER , A. & DECKERT, J. (2006): Wanzen, Band 1 – In: DAHL , F. (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands, 77. Teil – Keltern, 263 S.

Anschrift des Autors: Dr. H.J. Hoffmann, c/o Zoologisches Institut, Biozentrum der Universität zu Köln, Zülpicher Str. 47 b, D-50674 KÖLN, e-mail: [email protected] HETEROPTERON Heft 56 / 2019 33

Halyomorpha halys (STÅL, 1855) – Beobachtungen zur Ausbreitung der Art im Kölner Raum PETER KOTT

Zusammenfassung: Halyomorpha halys zeigt eine rasante Ausbreitung in Deutschland. Für den Kölner Raum kann nachgewiesen werden, dass vor vielen Jahren eingeführte und von Grünflächenämtern und Privatleuten ausgepflanzte Zierbäume [Paulownia tomentosa (THUNBERG) STEUDEL, Catalpa bignonioides WALT.], die für H. halys sehr beliebte Wirtspflanzen sind, diese Ausbreitung begünstigen.

Abstract: Halyomorpha halys has shown a rapid dispersal in Germany. In Cologne H. halys is found at present only on ornamental trees [Paulownia tomentosa (THUNBERG) STEUDEL, Catalpa bignonioides WALT.] which were planted in former times by the municipal garden office and private persons. As these trees are very common they promote the dispersal of H. halys.

Einleitung Halyomorpha halys ist erstmals 2004 in Europa in Lichtenstein aufgetreten. Wahrscheinlich ist die Art mehrfach nach Europa eingeschleppt worden. In Deutschland wurde sie erstmals im Oktober 2011 in Bremerhaven in einer Schiffsladung aus Nordamerika (FREERS 2012) gefunden und vernichtet. Am 6. November 2011 wurde sie in Konstanz am Bodensee erneut gefunden, diesmal aber im Freien (HECKMANN 2012). Von diesem Zeitpunkt an fand sich H. halys regelmäßig im Gebiet Schweiz/Deutschland, so dass man wohl von einer etablierten Art sprechen kann (HECKMANN 2016). H. halys hat sich von dort ausgebreitet und wird seit 2015 aus Weil und Freiburg gemeldet (ZIMMERMANN 2016) mit einer Kalamität in Freiburg 2018 (HÖHL 2018). Auch für Frankfurt am Main gibt es für 2015 die ersten Nachweise (MORKEL & DOROW 2017). Inzwischen hat sich die Art im Frankfurter Raum erfolgreich etabliert (MORKEL & RENKER 2019). Ab Oktober 2016 wird auch Mainz als Fundort genannt (HANSELMANN 2016). Inzwischen sind auch aus Nordrhein-Westfalen Funde nachgewiesen (KO TT 2019). In Deutschland wurden die meisten Tiere an Mauern, am Licht oder in Wohnungen entdeckt. Larven fanden sich im Freien an Kanadischem Flieder und Geißblatt (HECKMANN 2016) und an Wandelröschen (A. KNAUF in MORKEL & RENKER 2019).

Untersuchungsanlass für den Kölner Raum Am 11.08.2019 fand W. GÖTTLINGER, Köln, eine LV von H. halys in der Innenstadt von Köln auf dem Kolpingplatz. Bei Nachforschungen, auf welchen Pflanzen die Wanze dort vorkommt, fand ich sie am 22.08.2019 in Anzahl ausschließlich auf dem Blauglockenbaum [Paulownia tomentosa (THUNBERG) STEUDEL]. Auf anderen Pflanzen konnte die Art dort trotz intensiver Nachsuche nicht festgestellt werden. Der Blauglockenbaum hat seinen Ursprung in Ostasien, derselben Gegend, aus der H. halys stammt. NIE LS E N & HAMILTON weisen schon 2009 auf diese Tatsache hin: „P. tomentosa is also a known host plant of H. halys in China and Japan and may be a preferred oviposition site “(S. 610 – 611). Zufällig entdeckte ich ein weiteres Vorkommen von H. halys am selben Tag im Stadtgarten in Köln an der Venloer Straße auf dem Gewöhnlichen Trompetenbaum (Catalpa bignonioides WALT.). Die Blätter dieses aus Nordamerika stammenden Baumes zeigen eine große Ähnlichkeit mit denen des Blauglockenbaumes. Catalpa und Paulownia gehören zur Ordnung der Lippenblütlerartigen (Lamiales). Beide Baumarten sind im Stadtgrün weit verbreitet, da sie oft als Zierpflanzen in den öffentlichen Grünanlagen wie Friedhöfen und Parkanlagen, aber auch auf Plätzen und an Straßenrändern gepflanzt wurden. Durch meine Beobachtungen in Köln angeregt, sah ich noch am gleichen Tag in meinem 34 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

Heimatort Pulheim-Sinnersdorf nach, wo ich einen Standort des Trompetenbaumes im Vorgarten des Hauses Sinnersdorfer Feld Nr. 13 kannte. Auch hier fand sich eine Larve und ein adultes Tier von H. halys. Diese drei Funde veranlassten mich, im Kölner Raum genauer nachzusehen, wo H. halys überall vorkommt und wieso sich H. halys so schnell ausbreiten kann. Dazu wurden die möglichen Wirtspflanzen überall durch Abfahren der Straßen mit dem Rad gesucht. Trompetenbaum, Blauglockenbaum und Götterbaum wurden dann nach H. halys abgesucht. Um die Tiere sicher zu bestimmen, wurden Funde mit einem monokularen Fernglas von Zeiss mit 6-9facher Vergrößerung überprüft. Bei Unsicherheit wurden von den gesichteten Tieren mit einer Lumix DMC-TZ 81 Fotos mit bis zu 30fachem maximalem Vergrößerungsmaßstab gemacht und am Computer zusätzlich vergrößert, so dass die Artzugehörigkeit einwandfrei festzustellen war. Auch der Bewuchs in der Umgebung der Bäume, auf denen H. halys vorkam, wurde mit gleicher Methode abgesucht.

Ergebnisse und Diskussion Sicherlich ist für die rasche Ausbreitung von H. halys in Deutschland die klimatische Veränderung mit verantwortlich. Ferner werden oft große Vorkommen von H. halys immer wieder aus Städten gemeldet (z. B.: Zürich → Tagesanzeiger 03.05.2018; Freiburg → Badische Zeitung 19.09.2018). Dass gerade Städte für viele Neozoen besonders günstig sind, liegt daran, dass sie als Wärmeinseln gerade subtropischen Arten die nötigen Überwinterungsplätze bieten. Ferner ist bei der Ausbreitung Verkehr und Handel sicherlich förderlich. Bei meinen Beobachtungen stieß ich aber noch auf einen weiteren Grund für das häufige Vorkommen von H. halys in Städten. Schaut man sich die Tabelle mit den von mir festgestellten Fundorten (Tab. 1) an, so fällt auf, dass nur zwei Wirtspflanzen angegeben werden: Trompetenbaum und Blauglockenbaum. Alle Versuche – vor allem im Umfeld stark befallener Bäume – H. halys auch auf anderen Pflanzen zu finden sind fehlgeschlagen. Sinnersdorf ist ein rund 6000 Einwohner zählender Stadtteil von Pulheim im Norden von Köln und hat eine mit zumeist Einfamilienhäusern bebaute Fläche von rund 1,5 km². Bis Anfang September 2019 fand ich in Sinnersdorf 19 Standorte des Trompetenbaumes sowie einen Standort des Blauglockenbaumes. Bei der Hälfte der Standorte konnte ich den Befall durch H. halys feststellen. Da die Tiere oft versteckt in den Blättern nur schwer zu sehen sind – das gilt besonders für die dichte Blätterkugel von Catalpa bignonioides ‚Nana‘ – , ist es durchaus möglich, dass auch mehr als die Hälfte der Trompetenbäume befallen sein könnten. H. halys ist auf dem Trompetenbaum, aber auch auf dem Blauglockenbaum besonders auf den großen und weichen Blättern saugend zu beobachten (Abb. 1). Möglicherweise reichen die Blätter für die Entwicklung der Wanze aus, denn sie kommt larval und adult auch auf der Kugelform des Trompetenbaumes vor, obwohl an diesen Bäumen die bohnenförmigen, langen Kapseln meist nicht vorhanden sind. Da besonders die Kugelform des Trompetenbaumes bei Hausbesitzern beliebt ist (Abb. 2), kommen diese Bäume in Siedlungen häufig vor, was die hohe Anzahl von 19 Standorten in Sinnersdorf, im Norden von Köln, erklärt. Da oft mehr als ein Baum im Vorgarten steht (Abb. 2), ist die Zahl an Bäumen noch deutlich höher. In Köln fallen die hohen Zahlen von Trompetenbäumen auf, die in Grünanlagen und als Straßenbegleitgrün angepflanzt wurden. Ferner aber auch viele große Bäume in privaten Gärten. Blauglockenbäume sind hingegen viel seltener und finden sich in Köln fast nur in öffentlichen Grünanlagen (sechsmal) und nur einer stand in einem Privatgarten. Von diesen sieben Standorten waren nur zwei mit H. halys besetzt. Diese Dichte an zusagenden Wirtspflanzen, wie sie in Städten vorliegt, muss wie ein gedeckter Tisch wirken. Die Marmorierte Baumwanze hat also überall in der Stadt beste Voraussetzungen vorgefunden, die das Überleben ermöglichten und die gleichzeitig auch die rasante Ausbreitungsgeschwindigkeit erklären. HETEROPTERON Heft 56 / 2019 35

Tabelle 1: H. halys – Fundortliste nördliches Köln und Vorland (fett: 5 Tiere und mehr gleichzeitig)

Fundort- D a t u m Anzahl Tiere Nr. Erstfund Ortsangabe Wirtspflanze (ad. & larv.) Köln 1 22.08.2019 Altstadt-Nord, Kolpingplatz Blauglockenbaum > 10 2 22.08.2019 Neustadt-Nord, Stadtgarten, Venloer Str. Trompetenbaum 5 3 25.08.2019 Widdersdorf, Klausenburgstr. 51 Trompetenbaum 3 4 25.08.2019 Widdersdorf, Zum Dammfelde 20 Trompetenbaum 3 5 26.08.2019 Pesch, Tulpenweg Ecke Fliederweg Trompetenbaum 1 6 26.08.2019 Köln-Neuehrenfeld AB-Deckel, Herkulesstr. Blauglockenbäume 5 7 26.08.2019 Longerich, Dädalusring Ecke Eugen-Sänger-Str., Trompetenbaum 1 Grünfläche 8 27.08.2019 Worringen, Friedhof, Eingang Üdesheimer Str. Trompetenbäume 1 9 28.08.2019 Braunsfeld, Peter-von-Fliesteden-Str. 4 (Anne Trompetenbäume 5 Frank Haus) 10 28.08.2019 Esch, Am Palmkäulchen, gegenüber Nr. 30 Trompetenbäume 1 (Zierform) 11 28.08.2019 Vogelsang, Goldammer Weg 295, im rückseitigen Trompetenbaum 1 Garten 12 02.09.2019 Bilderstöckchen, Mülhauser Str. 6 Trompetenbaum 4 13 04.09.2019 Weiler, Keimesstr. Ecke Dresenhofweg Trompetenbäume 1 14 06.09.2019 Nippes, Innere Kanalstrasse Ecke Niehler Trompetenbaum > 20 Strasse, im Grüngürtel 15 06.09.2019 Neustadt-Nord, Hülchrather Strasse 17 – 35 Trompetenbäume > 10 16 06.09.2019 Nippes, Stammheimer Strasse, Flora, Trompetenbäume 1 Haupteingang 17 10.09.2019 Nippes, Florastr.123 Trompetenbaum > 10 18 10.09.2019 Nippes, Johannes-Giesberts-Park Trompetenbäume 1 19 10.09.2019 Neustadt-Nord, Gladbacher Wall, neben der Trompetenbäume 1 Zufahrt zum ICE Werk 20 12.09.2019 Altstadt-Süd, Tiboldsgasse 17 & 19 Trompetenbäume 6 21 18.09.2019 Ehrenfeld, Melatengürtel 60 – 62 Trompetenbäume > 10 (Rechtsmedizin) 22 18.09.2019 Lindental, Robert-Koch-Str. 39, Physiologische Tro mpetenbäume > 10 Institute 23 19.09.2019 Buchheim, Arnsberger Str. Ecke Elisabeth- Trompetenbaum > 10 Schäfer-Weg

Pulheim 24 22.08.2019 Sinnersdorf, Sinnersdorfer Feld 13 Trompetenbaum 2 25 23.08.2019 Am Angelsdorn 69, hinten im Garten Trompetenbäume 2 (Zier f o r m ) 26 23.08.2019 Sinnersdorf, Am Theuspfad 34 Trompetenbaum 1 (Zierform) 27 23.08.2019 Sinnersdorf, Mutzenrather Weg 25 Trompetenbäume 4 (Zierform) 28 23.08.2019 Sinnersdorf, Brüngesrather Weg 13 Trompetenbäume 1 (Zierform) 29 23.08.2019 Sinnersdorf, Hubertusstr. 31 Trompetenbäume 1 (Zierform) 30 23.08.2019 Sinnersdorf, Seilerweg 15 Trompetenbaum 1 (Zierform) 31 23.08.2019 Sinnersdorf, Fendelweg 24 Trompetenbaum 1 (Zierform) 32 23.08.2019 Sinnersdorf, Rurstr. 6 Trompetenbaum 1 (Zierform) 33 25.08.2019 Sinnersdorf, Peter-Wolff-Str. 2 Trompetenbäume 1 (Zierform) 34 30.08.2019 Sinnersdorf, Gärtnerei Engels, Außenanlagen Blauglockenbäume 5 36 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

In Köln konnte ich H. halys für 17 Stadtteile von der Innenstadt bis an die nördliche Stadtgrenze und auch rechtsrheinisch nachweisen (Tab. 2). Ein besonders stark befallener Trompetenbaum konnte am 06.09.2019 in Köln-Nippes an der Inneren Kanalstraße Ecke Niehler Straße, im Grüngürtel (50°57‘28“ N, 06°57‘25“ O) gefunden werden. Ich konnte über 20 Tiere larval und adult zählen; am 10.09.2019 konnten bei einer erneuten Kontrolle sogar knapp 40 Tiere gezählt werden.

Tababelle 2: Vorkommen von H. halys in Stadtteilen von Köln auf Katalpa bignonioides oder Paulownia tomentosa.

Köln- Altstadt-Nord 22.08.2019 Altstadt-Süd 12.09.2019 Bilderstöckchen 02.09.2019 Braunsfeld 15.10.18 / 28.08.2019 Buchheim 19.09.2019 Ehrenfeld 18.09.2019 Esch/Auweiler 28.08.2019 Lindental 18.09.2019 Longerich 26.08.2019 Neuehrenfeld 26.08.2019 Neustadt-Nord 22.08.2019 Nippes 06.09.2019 / 10.09.2019 Pesch 26.08.2019 / 18.09.2019 Vogelsang 27.01.2019 / 28.08.2019 Weiler 04.09.2019 Widdersdorf 26.08.2019 Worringen 27.08.2019

Bisher wurden insgesamt 34 Stellen gefunden, an denen H. halys vorkam. Es gibt aber nur 12 Fundorte, an denen 5 oder mehr Tiere gleichzeitig beobachtet wurden (Tab. 1). An den restlichen 22 Fundorten ließ sich meist nur ein Tier finden, selten 2 oder 3. In der Literatur wird auch der aus Ostasien stammende Götterbaum als Wirtspflanze genannt. Kontrolliert habe ich sechs Standorte (4 Köln, 1 Pulheim-Brauweiler, 1 Bergheim-Fliesteden), an denen H. halys nirgends vorkam. Die flächendeckende Ausbreitung einer Wanzenart ist nicht im Zeitraum eines Jahres zu erwarten. H. halys muss schon deutlich früher als der belegte Erstfund (KO TT 2019) vom 03.06.2018 in NRW eingewandert sein. Manchmal erhält man durch zufällige Funde in Sammlungen, in denen nicht alle Tiere richtig bestimmt wurden oder manche unbestimmt blieben, viel frühere Erscheinungszeitpunkte, wie das Beispiel für H. halys im Frankfurter Raum zeigt (MORKEL & DOROW 2017). Für den Fund eines adulten Tieres vom 15.10.2018 in Köln-Braunsfeld durch J. SIEMERS (KOTT 2019) konnte anhand der GPS-Daten am Fundort am 28.08.2019 das Vorkommen von zwei großen und normalwüchsigen Trompetenbäumen festgestellt werden, auf denen Larven von H. halys gefunden werden konnten. Für den Fund von W. WIEWEL in Duisburg-Huckingen wurde mir vom Finder mitgeteilt: „Den .Gewöhnlichen Trompetenbaum, (Catalpa bignonioides WALT.) gibt es in etwa 200 – 300 m Entfernung von der Fundstelle an der Ehinger Straße“. Aktuell konnte H. halys durch Herrn WIEWEL allerdings nicht auf diesem Baum gefunden werden. Auch für die Funde aus Düsseldorf, Grimmstraße, von denen mich zwischenzeitlich DR. A. MÜLLER informierte (17. u. 21.10.2018 je eine adulte Wanze, die in die Wohnung flog; am 05.01.2019 eine adulte Wanze, die an einer besonnten Hauswand saß; pers. Mitt.), lässt sich als Entwicklungsort der Tiere ein nur 50 m vom Haus entfernter großer Trompetenbaum nennen, der leider aus Sicherheitsgründen im März 2019 entfernt wurde. Damit kann darauf aktuell das Vorkommen von H. halys nicht mehr nachgewiesen werden. Ein weiterer Fund eines adulten Tieres wurde am 21.09.2019 am selben Ort gemacht. Eine HETEROPTERON Heft 56 / 2019 37

Nachsuche ergab, dass knapp 250 m entfernt auf der Geibelstraße ebenfalls ein Trompetenbaum gefunden werden konnte, aber keine weiteren Tiere mehr. Das ist nicht überraschend, da H. halys schon mit dem Abwandern ins Winterquartier angefangen hat. So konnte bei der letzten Kontrolle am 12.09.2019 auf dem Blauglockenbaum in der Kölner Innenstadt auf dem Kolpingplatz von mir keine Tiere mehr gefunden werden.

In Köln findet man zum Zentrum hin die stärker befallenen Standorte. Weiter außerhalb, zu den Stadtgrenzen hin, finden sich auf den Wirtspflanzen nur noch einzelne bis wenige Tiere. In 4 Stadtteilen am nördlichen Rand Kölns (Roggendorf/Thenhoven, Chorweiler, Blumenberg und Fühlingen) fanden sich trotz vieler Trompetenbäume keine Wanzen. Außerhalb der Stadtgrenzen ist Pulheim-Sinnersdorf eine Ausnahme. Im namengebenden Ortsteil von Pulheim gibt es nur einen Fundort. In den Ortsteilen Brauweiler, Stommeln und Sinthern fand sich H. halys gar nicht, obwohl es eine ganze Anzahl von Trompetenbäumen gibt. Auch im westlich von Pulheim liegenden Bergheim-Fliesteden waren mögliche Wirtspflanzen frei von H. halys. Eine Anfrage auf dem Obst- und Gemüsehof Gut Herrmannshorst, Hahnenstraße, in 50259 Pulheim-Stommelerbusch am 31.08.2019 ergab, dass H. halys bisher in den Pflanzungen nicht beobachtet wurde, dagegen Palomena prasina und Rhaphigaster nebulosa schon. Auch auf dem Fliestedener Obsthof, Am Alten Fließ 1, in Bergheim-Fliesteden wurde H. halys bisher nicht gesehen (Mail vom 02.09.2019). Der Obst- und Gemüsehof Gut Herrmannshorst liegt 5,5 bzw. 6 km nördlich von den Fundorten in Pulheim und Pulheim-Sinnersdorf und der Fliestedener Obsthof 4 km westlich von Pulheim. In Brühl, südlich von Köln, konnte H.J. HOFFMANN am 22.09.2019 ein Tier auf einer Hauswand, ca. 200 m von einem Trompetenbaum entfernt, fangen. Auf seine Nachfrage bei den großen Obstbaumplantagen von OTTO SCHMITZ-HÜBSCH in Merten, zwischen Brühl und Bonn gelegen, teilte man ihm mit, dass auch hier bisher noch keine Tiere auf den Obstbäumen beobachtet wurden. L. RABER meldete mit Foto den Fund eines Tieres in Bonn- Endenich vom 07.10.2019, wohl auf Winterquartier-Suche im Dachgeschoß des Institutes für Gartenbau.

Literatur: FREERS, A. (2012): Blinde Passagiere: Stinkwanzen – Marmorierte Baumwanze. - Internet-Mitteilungen, Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienst des Landes Bremen (LMTVet). – Retrieved from: http://www.lmtvet.bremen.de/ sixcms/media.php/13/Blinde_Passagiere_Stinkwanze_3_2012.pdf (2016-12-02. HANSELMANN, D. (2016): Aliens and Citizens in Germany: Halyomorpha haly s ( STÅL, 1855) and Nezara viridula (LINNAEUS, 1758) new to Rhineland-Palatinate, Oxycarenus lavaterae (FABRICIUS, 1787) new to Saxony, Arocatus longiceps STÅL, 1872 new to Hesse. - Mainzer naturwiss. Archiv 53, 159 – 177. HECKMANN , R. (2012): Erster Nachweis von Halyomorpha halys (STÅL, 1855) (Heteroptera: Pentatomidae) für Deutschland. – HETEROPTERON 36, 17 – 18. Köln. HECKMANN , R. (2016): Weitere Nachweise von Halyomorpha halys (STÅL, 1855) (Heteroptera: Pentatomidae) im westlichen Bodenseegebiet. – HETEROPTERON 46, 3 – 4. Köln. HÖHL S. (2018): Plage aus China. Stinkwanze breitet sich in Freiburg aus – und bedroht Obst und Gemüse. – Badische Zeitung vom 19.09.2018 KOTT, P. (2019): Die Marmorierte Baumwanze Halyomorpha halys (STÅL, 1855) in NRW. – HETEROPTERON 54, 23 – 25. Köln. MORKEL , C. & DOROW, W. H. O. (2017): Die Marmorierte Baumwanze Halyomorpha halys (STÅL, 1855) (Heteroptera: Pentatomidae) hat Hessen erreicht. – HETEROPTERON 49, 16 – 17. MORKEL , C. & RENKER, C. (2019): Erste Funde der Grünen Reiswanze Nezara viridula (LINNAEUS, 1758) und Etablierung der Marmorierten Baumwanze Halyomorpha halys (STÅL, 1855) in Hessen (Heteroptera: Pentatomidae). - HETEROPTERON 54, 13 – 20. NIELSEN , A. L. & HAMILTON , G. C. (2009): Life history of the invasive species Halyomorpha halys (Hemiptera: Pentatomidae) in northeastern United States. – Ann. Entom. Soc. Am. 102, 608 – 616. ZIMMERMANN, O. (2016): Diagnose von Schädlingen, Maßnahmen bei neu auftretenden Arten mit Beispielen. – Digest of the 17. Pflanzenschutztag in Welzheim am 12.01.2016. – Retrieved from: www.katzbiotech.de/cms/resources/tagungsmappe-wh-2016.pdf (2016-12-09). 38 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

Abb. 1: Zwei ältere Larven von H. halys saugend auf der Unterseite eines Blattes des Gewöhnlichen Trompetenbaumes (Catalpa bignonioides WALT.) und eine Larve L5 von dorsal.

Abb. 2: Die beliebte Kugelform des Trompetenbaumes (Catalpa bignonioides ‚Nana‘) im Vorgarten eines Hauses in Sinnersdorf.

Anschrift des Autors: Peter Kott, Am Theuspfad 38 , D-50259 PULHEIM. e-mail: [email protected] HETEROPTERON Heft 56 / 2019 39

Wanzenliteratur: Neuerscheinungen

AI D A M A L I A VARGAS -LOWMAN , DA V I D ARMISEN , CA R L A FE R N A N D A BURGUEZ FLORIANO, ISABELLE DA RO C H A SILVA CORDEIRO, SÉVERINE VIALA , MATHILDE BOUCHET, MA R I E BERNARD, AUGUSTIN LE BOUQUIN, M. EM I L I A SANTOS, AL E X A N D R A BERLIOZ -BARBIER , ARNAUD SALVADOR, FE L I P E FERRAZ FIGUEIREDO MOREIRA, FRANÇOIS BONNETON, & ABDERRAHMAN KHILA (2019): Cooption of the pteridine biosynthesis pathway underlies the diversification of embryonic colors in water striders). - www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1908316116 PNAS Latest Articles | 9 S. DIOLI , P. BRIZIO , S. & SALVETTI, M. (2019): Spilostethus furcula (HERRICH-SCHAEFFER, 1850) nuovo per l’Italia, su coltivazione di Pomodoro “Pollicino ibrido” (Heteroptera, Lygaeidae). - Revista gaditana de Entomología 10, 127- 134. GÖRICKE, P. & JUNG, M. (2018): 4.10 Wanzen (Heteroptera). - S. 87-98 + 234-243 in: SCHULDES, S. & MAMMO, U.: Die kennzeichnenden Tierarten des FFH-Gebietes "Huy nördlich Halberstadt". - Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Sonderheft 1/2018, 323 S. HAUSOTTE , M. (2019): Erstnachweis von Arocatus roeselii (SCHILLING , 1829) (Heteroptera: Lygaeidae) in Sachsen. - Mitt. Sächsischer Entomologen 38, 35-38. (Korrektur) MORKEL , C. (2019): Bestandsaufnahme der Wanzenfauna (Insecta: Heteroptera) einer Agrarlandschaft im Naturraum Westhessische Senke. - PHILIPPIA 17, 289-347. Kassel. NEMER, N., EL KHOURY, Y., NOUJEIM, E., ZGHEIB , Y., TARASCO , E. & VAN DER HEYDEN, T. (2019): First records of the invasive species Leptoglossus occidentalis HEIDEMANN (Hemiptera: Coreidae) on different coniferous species including the cedars of . – Revista Chilena de Entomología 45, 507-513. VAN DER HEYDEN, T. (2019): First record of Corythauma ayyari (DRAKE ) (Heteroptera: Tingidae) in Monaco. – Revista Chilena de Entomología 45, 579-581. VAN DER HEYDEN, T. (2019): First record of Spilostethus furcula (HERRICH-SCHÄFFER , 1850) (Heteroptera: Lygaeidae) in Greece. – Revista gaditana de Entomología X (1), 139-140. VAN DER HEYDEN, T. (2019): First records of Dryadocoris apicalis (HERRICH-SCHÄFFER) (Heteroptera: Pentatomidae: Pentatominae: Antestiini) for . – Revista Chilena de Entomología 45, 331-333. VAN DER HEYDEN, T. (2019): Leptoglossus occidentalis HEIDEMANN (Heteroptera: Coreidae: Coreinae: Anisoscelini) in . – Revista Chilena de Entomología, 45, 435-437. VAN DER HEYDEN, T. (2019): Summarized data on the European distribution of Leptoglossus occidentalis HEIDEMANN (Heteroptera: Coreidae: Coreinae: Anisoscelini). – Revista Chilena de Entomología 45, 499-502.

In HETEROPTERON H. 55:

GÜNTHER, H. & STRAUSS , G. (2019): Über die Arten der Untergattung Phylus der Gattung Phylus HAHN , 1831 (Heteroptera: Miridae). - Heteropteron H. 55, 13-15. HOFFMANN, H.J. (2019): Die Wanzen und die Schokolade (Heteropterologische Kuriosa 33). - Heteropteron H. 55, 38- 39. KALLENBORN, H., ACHTZIGER, R., DOROW, W., GÖRIKE , P., HECKMANN , R., HOFFMANN , H.J., KLEINSTEUBER, W., RIEGER , CH., RIEGER , U., STRAUSS , G., SIMON , H., SIMON , L., STEMMER, M., TYMANN , G., VOIGT , K., WINKELMANN , H. & ZIMMERMANN, G. (2019): Sammelergebnisse der Tagung der „Arbeitsgruppe Mitteleuropäischer Heteropterologen“ im Saarland vom 04.-05.08.2018. - Heteropteron H. 55, 3-12. KOTT, P. (2019): Leptoglossus occidentalis HEIDEMANN, 1910, in Nordrhein-Westfalen (NRW). - Heteropteron H. 55, 33-35. KOTT, P. (2019): Peirates stridulus (FABRICIUS, 1787): Opfer der Raubfliege Pamponerus germanicus (LINNAEUS, 1758) (Heteroptera, Reduviidae, Peiratinae; Diptera, Asilidae, Asilinae). - Heteropteron H. 55, 16-17. WERNER †, D.J. (2019): Ausbreitung und Ökologie der Amerikanischen Koniferen-Samen-Wanze Leptoglossus occidentalis (Heteroptera: Coreidae) in Deutschland. - Heteropteron H. 55, 18-32.

In THE HEMIPTERIST Volume 6, Part 2 (July 2019):

TELFER, M.G. (2019): Tuponia hippophaes (FIEBER) (Hemiptera: Miridae) new to Britain. - The Hemipterist 6, 223– 229. DENTON, J. (2019): Some additions to the North Hampshire (VC12) Hemiptera-Heteroptera list. - The Hemipterist 6, 230. DENTON, J. (2019): Some additions to the North Wiltshire (VC7) Hemiptera-Heteroptera list. - The Hemipterist 6, 230. DENTON, J. (2019): An addition to the South Wiltshire (VC8) Hemiptera-Heteroptera list. - The Hemipterist 6, 230. DENTON, J. (2019): Some additions to the West Sussex (VC13) Hemiptera-Heteroptera list. - The Hemipterist 6, 231- 232. 40 HETEROPTERON Heft 56 / 2019

DENTON, J. (2019): Saldula orthochila (FIEBER) (Hemiptera: Saldidae) in South Wiltshire (VC8), North Hampshire (VC12) and West Sussex (VC13 - The Hemipterist 6, 232. DENTON, J. (2019): Drymus pumilio PUTON and Rhyparochromus vulgaris (SCHILLING ) (Hemiptera: Lygaeidae) in West Kent (VC16). - The Hemipterist 6, 232. DENTON, J. & DODD, SC. (2019): Additional vice-county records of Nysius huttoni F.B. WHITE (Hemiptera: Lygaeidae). - The Hemipterist 6, 233. DENTON, J. (2019): Some additions to the vice-county distribution of Hemiptera-Heteroptera. - The Hemipterist 6, 234- 235. RYAN , R.P. (2019): The 2018 Hemiptera-Heteroptera vice-county record roundup. - The Hemipterist 6, 235-236. WILTON, C. (2019): Some interesting observations of Hemiptera-Heteroptera at St Nicholas Fields LNR, York. - The Hemipterist 6, 237-239. DENTON, J. (2019): Tupiocoris rhododendri (DOLLING) (Hemiptera: Miridae) in Dorset (VC9) and South Hampshire (VC11). - The Hemipterist 6, 239. RYAN , R.P. (2019): A correction of the addendum to SAUNDERS' and DOUGLAS & SCOTT’s texts on the British Hemiptera-Heteroptera - The Hemipterist 6, 240. DENTON, J. (2019): Agnocoris reclairei (WAGNER) (Hemiptera: Miridae) in West Kent (VC16) and Surrey (VC17). - The Hemipterist 6, 240. DENTON, J. & BICKER , R. (2019): Modern records of Gastrodes abietum BERGROTH (Hemiptera: Lygaeidae) and Erzaleus metrius (FLOR ) (Hemiptera: Cicadellidae) from Surrey (VC17). - The Hemipterist 6, 240. DENTON, J. (2019): Some hoppers (Hemiptera: Auchenorrhyncha) new for North Hampshire (VC12). - The Hemipterist 6, 241. BRATTON , J.H. (2019): Two Aquatic Heteroptera new to Anglesey (VC52). - The Hemipterist 6, 241. GRAY , J. (2019): Additions for VC36 to the Atlas of the Hemiptera - Heteroptera of the British Isles, and a phenological note on Pinalitus viscicola in VC34. - The Hemipterist 6, 242. GRAY , J. Additions from late 2018 through to mid-June 2019 for VC20 to the Atlas of the Hemiptera-Heteroptera of the British Isles. - The Hemipterist 6, 243-244. RYAN , R.P. (2019): Some additions to WOODROFFE’s list of Hemiptera-Heteroptera for Witley Common, Surrey. - The Hemipterist 6, 244-245. DENTON, J. (2019): Pinalitus viscicola (PUTON) (Hemiptera: Miridae) in Hampshire and Middlesex. - The Hemipterist 6, 245. RYAN , R.P. (2019): Deletion of records for Tuponia brevirostris REUTER (Hemiptera: Miridae) from the Vice-county Distribution and Atlas. - The Hemipterist 6, 245. DENTON, J. (2019): Recent records of Metopoplax ditomoides (COSTA) (Hemiptera: Lygaeidae) including the first for East Kent (VC15) and South Hampshire (VC11). - The Hemipterist 6, 245. RYAN , R.P. (2019): Some records of Neides tipularius (LINNAEUS) (Hemiptera: Berytidae). - The Hemipterist 6, 245.

In Memoriam PAVEL ŠTYS (1933–2018):

KMENT, P. BAŇAŘ , P. BÍLÝ , S. PLUOT-SI G W A L T D., POLHEMUS, D.A. & SCHUH, R.T. (2019): In memoriam of Professor PA V E L ŠTYS (1933–2018): biography, memories, bibliography and list of described taxa. - Acta Entomologica Musei Nationalis Pragae 59, 351–379. YAMADA , K. & HAYASHI, M. (2019): Two new species of the genus Cryptostemma from Japan (Hemiptera: Heteroptera: Dipsocoridae). - Acta Entomologica Musei Nationalis Pragae 59, 381–390. YASUNAGA, T. YAMADA , K. & DUWAL, R.K. (2019): Three new species of the flower bug genus Orius (Hemiptera: Heteroptera: Anthocoridae) from Nepal. - Acta Entomologica Musei Nationalis Pragae 59, 391–401. HARTUNG , V. (2019): New Oriental and Australasian taxa of Colobathristidae (Hemiptera: Heteroptera) in the collectionof the State Natural History Museum Stuttgart. - Acta Entomologica Musei Nationalis Pragae 59, 403–422. KMENT, P. HEMALA, V. & MALENOVSKÝ, I. (2019): Scanning the Hyocephalidae: details of their external morphology with respect to phylogenetic relationships within Eutrichophora (Hemiptera: Heteroptera). - Acta Entomologica Musei Nationalis Pragae 59, 423–441.

Adress-Änderung: Ab 01.11.2019 statt der bisherigen Dienst-Mail-Adresse an der Universität des Saarlandes nur noch Dr. Helmut Kallenborn: e-mail: [email protected]