Erfahrungsbericht - Lingnan University Welche Dokumente für die Bewerbung an der Lingnan University notwendig sind, wurde mir vom International Office meiner Heimathochschule mitgeteilt. Nachdem meine Bewerbung akzeptiert wurde, erhielt ich weitere Informationen und Dokumente, unter anderem das Formular zur Beantragung eines Hong Kong Visums, durch die Lingnan University. Ich kann definitiv sagen, dass durch die Unterstützung sowohl der Heimathochschule als auch den zahlreichen Informationsemails der Lingnan University, der Vorbereitungsprozess stark erleichtert wird. Die Kurswahl fand bereits Ende Juni, also mehr als zwei Monate vor Semesterbeginn statt. Die Kurse musste man demensprechend schon in Deutschland wählen. Durch die Zeitverschiebung begann die Kurswahl bereits um 4:00 Uhr morgens. Da die Plätze in einem Kurs teilweise stark limitiert sind und oftmals die Anzahl der zulässigen Studenten eines Kurses nicht mehr als 30 ist, sollte man schnell bei der Kurswahl sein. Hierfür helfen die Codes, welche für die entsprechenden Kurse stehen. Das Angebot der Kurse hält sich in Grenzen, daher muss man stark darauf achten, dass sich die Kurse zeitlich nicht überschneiden. In der ersten Semesterwoche kann die Wahl der Kurse vor Ort noch geändert werden, hierbei ist jedoch zu beachten, dass man nur einen Kurs hinzufügen kann, wenn dort noch Plätze frei sind. Notfalls kann jedoch ein Antrag helfen, um doch noch in einen bereits vollen Kurs zu kommen. Im Gegensatz zu dem für mich gewohnten Prüfungsschema mit einer Prüfung am Ende des Semesters, wird bei der Lingnan University mit verschiedenen Aufgaben über das gesamte Semester hinaus geprüft. Die Gesamtnote besteht dabei aus beispielsweise einer großen Gruppenarbeit mit Präsentation und Report, einem Midterm Examen, einer Fallstudie und einem Final Examen. Dieses System bringt die Studenten dazu, sich ständig mit dem Lernstoff zu beschäftigen. Einen großen Berg an noch nicht gelernten Themen gibt es daher am Ende des Semesters nicht. Außerdem wird durch die Aufteilung der Note, das Gewicht des Final Examen deutlich reduziert und die Gesamtnote hängt nicht von einer Tagesleistung ab. Die Kurse finden in kleineren Klassenräumen mit maximal 30 Studierenden statt. Eine Vorlesung dauert hier 90 Minuten. Die Vorlesungen werden sowohl von nationalen als auch internationalen Professoren gehalten. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass die internationalen Professoren einen strukturierteren Aufbau in ihrer Vorlesung haben und es keine Verständigungsprobleme gibt. Vor dem Semesterbeginn organisiert das international Office (OGE) der Lingnan University mehrere Ausflüge zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Hong Kongs. Hierfür erhält man im Vorfeld eine Informationsemail und kann sich bereits von Deutschland aus anmelden. Diese Ausflüge kann ich sehr empfehlen, da sie auch dazu dienen andere Austauschstudenten kennenzulernen. Neben den im Vorfeld des Semesters stattfindenden Ausflüge organisiert die 0 0 1

Lingnan University diverse weitere Veranstaltung während des Semesters. Zum einen findet ein International Day statt, an dem die Austauschstudenten ihr jeweiliges Land mit einem Stand repräsentieren können. Des Weiteren gibt es ein Volleyballturnier und einen Schwimmwettbewerb. Die allgemeine Unterstützung durch die Gasthochschule kann ich als sehr positiv bewerten. Bei Problemen oder Fragen jeglicher Art können die Austauschstudenten sich an das international Office (OGE) der Lingnan University wenden. Auf dem Campus befinden sich neben den Vorlesungsräumen, auch ein Swimming-Pool mit 50 Meter Bahnen, eine Sporthalle mit Squash Feld, eine Kantine und die Hostels, in welchen die Studierenden leben. Im Normalfall teilt sich ein Austauschstudent ein Zimmer mit einem Studenten aus Hong Kong. Dies kann sowohl Höhen als auch Tiefen mit sich bringen. Problematisch kann zum Beispiel der Schlafrhythmus sein, da die Studierenden aus Hong Kong es meist bevorzugen nachts zu lernen und tagsüber länger zu schlafen. In meinem Fall überwogen die Vorteile jedoch enorm. Durch meinen Mitbewohner kam ich in das Fußballteam unseres Hostels und habe dadurch verstärkten Kontakt mit den einheimischen Studenten und deren Kultur gehabt. Darüber hinaus sind wir gemeinsam fast jeden Tag zusammen essen gegangen. Dies ermöglichte mir in „Restaurants“ zu gehen, welche ich sonst nie entdeckt hätte. Außerdem sind viele Speisekarten nicht auf Englisch erhältlich und das einheimische Personal der englischen Sprache nicht mächtig. Diese Sprachbarriere konnte ich mit Hilfe meines Mitbewohners leicht überwinden.

Hong Kong zeichnet sich nicht nur durch seine Wolkenkratzer und die unglaubliche Skyline am Victoria Harbour aus, sondern bietet mit der wunderschönen Natur die besten Voraussetzungen zum Wandern. In Hong Kong ist circa 80 Prozent der Fläche nicht bebaut und es gibt viele Naturschutzgebiete. Zu meinen Highlights gehörten die Wanderungen im Sai Kung Country Park, auf den Sharp Peak, , und , welcher mit circa 950 Metern der höchste Berg in Hong Kong ist. Besonders die einzigartigen Wasserfälle und die „Naturalpools“ laden im Sommer zu einer Abkühlung ein. Hong ist im Vergleich zu deinen meisten anderen asiatischen Ländern stark westlich geprägt, was unter anderem an der ehemaligen britischen Kolonieherrschaft liegt (bis 1997). Backwaren lassen jedoch stark zu wünschen übrig, da jedes Gebäck, egal ob süß oder salzig belegt, aus einem süßen Hefeteig besteht. Wer zuvor noch nie bzw. selten mit Stäbchen gegessen hat, muss sich anfangs noch daran gewöhnen, dass nur selten Messer und Gabel vorzufinden sind. Nach einer kurzen Zeit verbessert man sich jedoch schnell mit der Handhabung von Stäbchen und vermisst das gewöhnliche Besteck nicht mehr.

Neben den bereits erwähnten Wanderungen, welche für mich die größte Überraschung und zugleich eines der Highlights meines Auslandsaufenthaltes darstellten, sollte man folgenden

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Sehenswürdigkeiten in Hong Kong unbedingt besuchen. Die Tai Long Wan Bucht ist definitiv der schönste Strand in Hong Kong und kann mit einer Wanderung auf den Sharp Peak verbunden werden. Inseln die einen Besuch wert sind ist neben Lama Island auch Sharp Island, beide sind mit der Fähre innerhalb kürzester Zeit erreichbar. Ein weiterer Ausflug mit der Fähre, welchen man von Hong Kong aus definitiv machen sollte, ist Macau. Macau ist das Las Vegas Asiens. Casinos die unter anderem Paris oder Venedig nachstellen bringen einen zum Staunen.

Die wohl bekannteste Aussichtsplattform in Hong Kong ist der . Diese Aussicht sollte man sich nicht entgehen lassen. Meiner Meinung nach gibt es jedoch Orte mit weitaus weniger Touristen und einer faszinierenderen Aussicht auf Hong Kong. Dazu zählen neben dem Central Plaza im Stadtteil Wan Chai, auch der Wilson Trail (Jardines View).

Bekannte Sehenswürdigkeiten in Hong Kong, die sich lohnen, sind neben dem Big Buddha, die 10000 Buddhas, das Fischerdorf Tai O oder das Pferderennen am Happy Valley. Der Freizeitpark „Ocean Park“ ist meiner Meinung nach nicht zu empfehlen und der hohe Preis der Eintrittskarte nicht gerechtfertigt. Dagegen ist ein Besuch in Stanley kombiniert mit der Repulse Bay sehr empfehlenswert.

Die Tatsache, dass man auf dem Campus in Hostels leben kann, bringt den großen Vorteil mit sich, nicht nach Unterkünften suchen zu müssen. Hong Kong ist bekannt als die teuerste Stadt der Welt mit unglaublich hohen Mietpreisen. Wenn man Besuch erwartet stellen Hostels oder Airbnb eine günstige Option dar. Man sollte hier jedoch keine großen Zimmer erwarten.

Der Auslandsaufenthalt hat definitiv meine Erwartungen erfüllt und ich würde meine Zeit in Hong Kong an der Lingnan University als sehr gut bewerten. Der Aufenthalt hat mich akademisch wie auch persönlich weitergebracht. Vor allem die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und die Veränderung der Sicht auf bestimmte Dinge hat mich extrem beeindruckt. Darüber hinaus empfinde ich es als sehr positiv neue internationale Kontakte geknüpft haben zu können.

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