Seit 2002 ist der in Quedlinburg ge- und verständlich zu machen. Men- schäftsansässige Regionalverband schen, die den an Wochenen- Harz federführend beteiligt an den oder im Urlaub besuchen, Aufbau und Betrieb des Geoparks. nehmen dieses Angebot dankbar an. Mit seinem Netz von Landmarken Gleichzeitig ist jedoch vielen Einhei- und Geopunkten stellt er sich der mischen noch nicht bewusst, dass sie Herausforderung, die komplizierte in einem der weltweit ächengröß- Geologie der Harzregion erlebbar ten Geoparks leben.

Erde und der Landschaft. Geoparks dienen nicht allein dem Schutz des geologischen Erbes, sondern auch der Regionalentwicklung (z. B. durch Was ist ein Geopark? Ein Geopark ist die Förderung eines nachhaltigen ein klar abgegrenztes Gebiet mit Tourismus). Darüber hinaus hat der einer großen Dichte geologischer Träger eines von der UNESCO aner- Phänomene (Geotope), die Einblick kannten Geoparks einen Bildungs- geben in die Entwicklung unserer auftrag zu erfüllen.

Welche Gesteine prägen gebrochen. So beispielsweise am Ra- das Ortsbild? benstein östlich der Stadt, am Kaiser- berg im Norden oder auch am Kir- Als die Harzhoch äche von - schenberg südlich des Bahnhofs. felde besiedelt wurde, konnten die Noch heute nden wir Diabas als Menschen den Baugrund noch nicht P asterstein, u. a. als Schildrand des mit dem Wissen von heute begutach- gep asterten Stadtwappens vor der ten. Intuitiv, durch Beobachtung der Kirche. Die Hasel im Wappen geht auf Landschaft, wählten sie dennoch die die hier früher weit verbreitete Korb- richtigen Standorte für ihre Häuser echterei zurück. aus. Hügel und Höhenrücken boten Schutz vor herannahenden Feinden. Der schwer zu bearbeitende Diabas Ober ächenwasser konnte leicht ab- ndet sich nicht im Mauerwerk älte- ießen. Zudem deuteten sie auf ver- rer Gebäude. Dort sind es meist witterungsbeständiges, festes Ge- Kalksteine, die verwendet wurden. stein als guten Baugrund hin. Solche stammen aus dem Unter- bis Oberdevon (vor 410 – 360 Mio. Diabas ist das Gestein, welches hier Jahren), waren als große Gesteinsblö- im Untergrund ansteht. Es entstand cke bei untermeerischen Rutschun- durch untermeerischen Vulkanismus gen mitgerissen und abgelagert im Mittel- und Oberdevon vor ca. 392 worden. bis 358 Mio. Jahren. Insbesondere die massigen und sehr harten grün- Seit dem Ende des 19. Jh. verdräng- lich-grauen Varianten des Diabases ten andere Natursteine die ortstypi- waren u. a. als Straßenp aster ge- schen Gesteine als Baumaterial. fragt. Das brachte ihm den volkstüm- Die 1851 fertiggestellte St. Antoni- lichen Namen „Grünstein“ ein. Er us-Kirche wurde beispielsweise aus wurde bis in das 19. Jh. hinein in zahl- Rogenstein vom Harznordrand reichen Steinbrüchen um Hasselfelde erbaut.

Schildrand des Stadtwappens, Blattrand und –adern Natursteinsockel Grundschule Hasselfelde aus Diabas

This pillar was erected in 2017 of rock were quarried nearby. The by Regionalverband Harz. It is a visib- green-black diabase rock was used as le sign of the pride for the recogniti- a cobble stone among other things. on as a UNESCO Global Geopark. Dia- The grey limestone however is easier base rock (also known as “greensto- to work with and can be found in the ne”) and limestone are being display- brickwork of older buildings. ed at the base of the pillar. Both types

Text: Hendrik Block & Dr. Klaus George • Fotos: Dr. Klaus George

Gestaltung: Xyberdyn Kreativagentur, Thale • Technische Ausführung: Metallbau Seibt, /Harz

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Das Projekt wurde gefördert: