Wiltinger Spilles November 2018 Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!

um Jahresende möchte Ihnen im Namen der Ortsgemeinde einen kurzen Überblick über einige ge- Zmeindliche Aktivitäten des ablaufenden Jahres 2018 sowie über Planungen für das Jahr 2019 geben. Nach jahrelangen Planungen freue ich mich, dass für alle Wiltingerinnen und Wiltinger unser Bahnhof nun endgültig barrierefrei ausgebaut wird. Fast zwanzig Jahre habe ich gemeinsam mit den Mitgliedern des Gemeinderates dafür gerungen, dass in Jung und Alt ohne größere Hindernisse die Züge bestei- gen können. Nicht nur die Planung musste den neuesten technischen Vorgaben angepasst, auch die daraus resultierende Finanzierung musste immer wieder neu aufgestellt und mit der Kommunalaufsicht abge- stimmt werden. Seit dem 4. Oktober ist der neu geschaffene Bahnsteig in Richtung für alle Bahnfahrer frei zugänglich. Zurzeit wird der Bahnsteig in Richtung Saarbrücken ausgebaut. Sobald die Maßnahmen an den beiden Bahnsteigen beendet sind, beginnt die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes an der Klosterberg- straße. Hier werden einige wenige „Kiss & Ride*“-Parkplätze geschaffen sowie der zurzeit provisorisch an- gelegte Fußweg zum Bahnsteig hin gepflastert. Eine kleine Grünanlage wird das Gesamtensemble abrunden. Das Land Rheinland-Pfalz bezuschusst diese gemeindliche Maßnahme mit 85%. Da die gesamten Bauarbei- ten noch bis Anfang des nächsten Jahres andauern, wird die Eröffnungsfeier erst im Frühjahr stattfinden. Ein weiterer Schwerpunkt der Ratssitzungen war die von der Kirchengemeinde an die Ortsgemeinde an- getragene Übernahme der Bauträgerschaft des Kindergartens. Vorbehaltlich der Zustimmung der beiden Ge- meinden und wird das Kindergartengebäude der Ortsgemeinde Wiltingen übertragen, wobei die Betriebsträgerschaft nach wie vor bei der Kita gGmbH bleibt. Seit 1984 gab es mehrmals Erweite- rungsmaßnahmen des Kindergartens Wiltingen, wobei notwendige größere Sanierungen kaum durchgeführt wurden. Laut einem von der Verbandsgemeindeverwaltung beauftragten Gutachten sind kurz- bis mittelfris- tig 220.000 € Investitionen zur Sanierung des Gebäudes erforderlich. Die Ortsgemeinde ist bestrebt, die erfor- derlichen Maßnahmen in den nächsten beiden Jahren durchzuführen. Letztmalig wird sich dann das Bistum mit 35% Zuschuss an den Investitionskosten beteiligen. Leider hatte das starke Unwetter im Frühjahr das Gebäude des Kindergartens erheblich beschädigt. Die dadurch entstandenen hohen Kosten wurden durch das Bistum getragen. Während der Sanierung mussten die Kinder an verschiedenen Standorten betreut werden. Nicht nur für die Kinder und Eltern, sondern auch für die Erzieherinnen war diese Zeit eine organisatorische Herausforderung. Hiermit möchte ich mich bei allen für die geleistete Arbeit und Geduld bedanken. Pünktlich zur diesjährigen Kirmes konnte die dreißig Jahre alte Bestuhlung des Bürgerhauses durch 250 neue Stühle ersetzt werden. Ebenso wurde die Heizungsanlage im Bürgerhaus erneuert und modernisiert. Die Kosten für die Stühle in Höhe von 22.000 € und für die Heizungsanlage in Höhe von 10.000 € wurden im Haushaltsjahr 2018 veranschlagt. Die Jagdgenossenschaft hat für die Anschaffung der Stühle einen Zuschuss in Aussicht gestellt. An dieser Stelle schon einmal ein herzliches Dankeschön. Der Landesbetrieb Mobilität Trier erhielt vom Ortsgemeinderat den Auftrag zur Planung für die Sanierung der gesamten Ortsdurchfahrt. In Kürze wird der erste Planentwurf den zuständigen Gremien und anschlie- ßend der interessierten Bevölkerung vorgestellt. Nach längerer Planung werden auf „Bönert/Hinter den Gärten“ fünf bis sechs neue Grundstücke er- schlossen. Aus Sicht vieler Städtebauplaner ist diese dörfliche Innenentwicklung sehr zu begrüßen. Zurzeit

* Kurzzeit-Parkplatz: gerade so viel Zeit, um sich zum Abschied noch ein Küsschen zu geben ;-) 2 prüft die Verbandsgemeindeverwaltung weitere Innerortsflächen, welche sich zur Ausweisung weiterer Bau- landflächen eignen werden. Gemeinsam mit Innogy wurde ein Konzept zur Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED Technik ver- abschiedet. Die im Sanierungskonzept angegebene Zeit von ca. sechs Jahren für die Amortisation basiert auf den aktuellen Preisen. Im Haushaltsplan sind 30.000 € vorgesehen. In der letzten Sitzung des Ortsgemeinderates wurde der Jahresabschluss für das Haushaltsjahr 2017 vorge- stellt. Aufgrund gestiegener Gewerbesteuern und der insgesamt guten Wirtschaftslage schließt die Ortsge- meinde das Haushaltsjahr mit einem Überschuss von 320.000 € ab. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang auch festzustellen, dass unser Gemeindewald in den letzten Jahren immer wieder ein positives Rechnungser- gebnis ausweisen konnte. So wird für dieses Jahr ein positives Ergebnis in Höhe von 25.000 € erwartet.

Foto: Heinz Kohl Dass unsere schöne Weinbaugemeinde ein lebenswerter Ort ist, liegt sicherlich auch daran, dass wir eine aktive Vereinsgemeinschaft haben. Während des gesamten Jahres 2019 planen und organisieren unsere zehn Ortsvereine insgesamt dreiundzwanzig abwechslungsreiche Veranstaltungen. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen aktiven Vereinsmitgliedern für ihr ehrenamtliches Engagement ganz herzlich bedanken. Sie alle tragen dazu bei, dass Wiltingen ein lebendiger Ort ist und bleibt. Ich würde mich freuen, wenn alle Ver- anstaltungen gut besucht werden. Ihnen allen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wünsche ich im Namen der Ortsgemeinde ein frohes und zufriedenes Weihnachtsfest und ein gesundes und glückliches neues Jahr.

Ihr

Lothar Rommelfanger (Ortsbürgermeister)

3 Eindrücke vom Entstehen des Gemeinschafts- gartens: Die Garten-AG befüllt die Hoch- beete am 29. September.

Fotos: Ulrike Kirch

4 Ankündigungen

Weihnachtsmärchen Weihnachtsbaumverkauf „Schneeweißchen und Rosenrot“ Auch in diesem Jahr können Sie Ihren Weihnachts- kleine bühne baum wieder in der Weihnachtsbaumschonung der Die „kleine bühne wiltingen“ zeigt alle Jahre Gemeinde auf Plensch aussuchen. Sie haben die Mög- wieder in der Vorweihnachtszeit ein Märchen lichkeit den Baum selbst zu schlagen oder die Hilfe nach den Gebrüdern Grimm. In diesem Jahr eines Mitarbeiters der Gemeinde in Anspruch zu wird den kleinen und großen Theaterfreunden nehmen, der Ihnen den Baum zum Transport auch mit „Schneeweißchen und Rosenrot“ ein Klassi- fachgerecht in ein Netz einzieht. ker der Grimmschen Sammlung auf der Bühne Samstag 12. Dezember 2018, 9:00 - 14:00 Uhr des Wiltinger Bürgerhauses präsentiert. Die Aufführungstermine sind wie folgt: Samstag, 1. Dezember und Sonntag, 2. Dezember 2018 sowie am darauf folgenden Wochenende Sams- tag, 8. und Sonntag, 9. Dezember 2018. Die Auf- führungen beginnen jeweils um 16.30 Uhr, der Eintritt beträgt für Kinder (ab drei Jahre) und Erwachsene 6,00 €. Karten können auch online über www.buehne-wiltingen.de oder per E-Mail [email protected] bestellt werden.

Glühweinparty und Weihnachtsmarkt Feuerwehr Die Freiwillige Feuerwehr lädt am 22.12.2018 auf dem Dorfplatz erstmals zur Glühweinparty am Vorabend des Weihnachtsmarktes ein. Der Weihnachtsmarkt fin- det folglich dann am Sonntag, den 23.12. ebenfalls auf Sonntagsmatinée „Paul Magar“ dem Dorfplatz statt. Am 20. Januar findet die nächste Sonntagsmatinée im Bürgerhaus statt. Thema ist der Maler Paul Magar (1909 - 2000), der lange in lebte. Referent ist der ehemalige Ver- bands- und Stadtbürgermeister Winfried Manns. Foto aus www.treffpunkt-kunst.net

Fastnachtsveranstaltungen Reblaus Am 16. Februar und am 23. Februar 2019 Foasent- Schmaus/Kuss’n Groove im Bürgerhaus Die Kinder-Kappensitzung findet am 10. Februar 2019 im Bürgerhaus statt. Foto: Heinz Kohl 5 Lebendiges Weindorf Neues von den Bahnsteigen

as „Törchen“ am DBahnhof hat ausge- dient. Seit dem 4. Oktober können wir Wiltinger, ob jung ob alt ohne Räuber- leiter barrierefrei mit dem Zug fahren. Der neue Bahnsteig an der „Ramp“ auf Gleis 3 ist fertigge- stellt. Die Bauarbeiten für den Bahnsteig 1 auf der Saarseite haben bereits begonnen und können si- cherlich termingerecht zum Ende des Jahres ab- geschlossen werden. Bis dahin fahren die Züge in beide Richtungen von Eine der ersten Regionalbahnen vom neuen Bahnsteig, hier noch Gleis 2, am 4. Oktober 2018. Gleis 3 ab. Der Gehweg zum Bahnsteig - „das rote Pirtchen“ - wird, darüber werden sich viele Bahn- fahrer mit hellen Schuh- sohlen freuen, doch noch gepflastert. Der Fahrkar- tenautomat wird in Zu- kunft beim Stellwerk stehen. Wir vom Spilles- team bleiben am Ball. Text und Fotos: Heinz Kohl

Für Klein und Groß ist das Bahnfahren fortan ein Kinderspiel

6 Sonntagsmatinée „Wie der Wein Karl Marx zum Kommunisten machte“

Foto: Otmar Biewen

s gibt wohl kaum einen besse- genden Weinberge den überaus in- an der Mosel Mitte des 19. Jahr- Eren Ort für eine Sonntagsmati- teressanten und kurzweiligen hunderts mit massiven Absatzein- née zum Thema „Marx und Wein“ Ausführungen des Kunsthistori- brüchen, Preisverfall, Verschul- als den Wiltinger Galgenberg. kers und Weindozenten Jens Bau- dung bis hin zu Zwangsversteige- Etwa 60 Zuhörer waren gekom- meister und der dazu passenden rungen und Auswanderungswel- men, um bei strahlend blauem musikalischen Begleitung von An- len dazu geführt, dass sich Karl Himmel, mit Blick auf die umlie- dreas Sittmann zu lauschen. Marx zum ersten Mal mit wirt- Wein hat im schaftlichen Fragen auseinander- Leben von Karl gesetzt hat. Anhand zahlreicher Marx schon immer unterhaltsamer Anekdoten, aber eine bedeutende auch ernster historischer Fakten Rolle gespielt. Er schildert Baumeister die schwie- hat ihn nicht nur rige Situation der Moselwinzer zeitlebens gerne und Marx’ Engagement zur Ver- getrunken; die Fa- besserung der finanziellen und so- milie Marx war zialen Bedingungen. „Kam ein darüber hinaus Reisender in den 1840-ern an die auch selbst Wein- Mosel, bekam er für 15 Pfennig bergbesitzer in Kü- einen Milchkessel voll Wein, für 50 renz und Pfennig wurde ihm der Keller- (heute schlüssel überlassen“. Was aus Maximin Grün- heutiger Sicht verlockend klingt, haus Herrenberg). war damals vielmehr Ausdruck Laut Baumeister der existenziellen Not der Mosela- hat die Weinbau- ner. Weil die Winzer ihren Wein krise der Winzer nicht verkaufen konnten, tranken

7 Foto: Otmar Biewen fortgesetzt. Die Weine an Mosel und Saar genießen einen hervorragenden Ruf, und nicht ohne Grund kommt der teu- erste Wein der Welt von der Saar. Dass der hiesige Wein schmeckt, davon konnten sich die Besucher im An- schluss bei einem guten Glas Wiltinger selbst überzeugen und ganz ne- benbei erfahren, dass Ge- schichte auch Spaß machen kann. Übrigens: Die Geburts- urkunde von Karl Marx Foto: Otmar Biewen unterzeichnete der Groß- winzer und Stadtbeige- ordnete Emmerich Grach, dem damals fünf Weingü- ter gehörten, u.a. das heu- tige Weingut von Othegraven im Besitz von Günther Jauch, Grachs Ururururenkel. (Quelle: Jens Baumeister, Wie der Wein Karl Marx zum Kommunisten machte – Ein Philosoph als Streiter für die Moselwinzer, 2. Auf- lage, Trier 2018, ISBN 978- Foto: Sylvia Biewen 3-00-056471-0) sie ihn kurzerhand selbst, was teil- hat sich diese gute Tradition (mit weise zu maßlosen Trinkgelagen einigen schmerzlichen Unterbre- Text: führte, oder bezahlten kleinere chungen) bis in die Gegenwart Stephanie Neukirch-Meyer Schulden in Form von Naturalien. Als Chefredakteur der „Rheini- Buchtipp: schen Zeitung“ hat Marx sich in Wer noch mehr über das Alltagsleben der Familie Marx wissen möchte, der sollte vielen Artikeln für die gebeutelten auch das zweite Buch von Jens und Ka- Winzer eingesetzt. Erst Jahre spä- thrin Baumeister lesen: ter besserte sich die wirtschaftliche „Karl Marx zwischen Pfandhaus & Notlage. Um 1900 wurde der Mo- Champagner – Ein Leben à la Bohème“, ISBN: 9783000598234 selwein einer der begehrtesten (14,80 €) Weine der Welt. Erfreulicherweise

8 Triwelsgaaß-Winzer Hof- und Federweißenfest in der Triwelsgaaß

Hoffest m letzten Wochenende im AJuli fand das 3. Hoffest der Winzerfamilien Koch und Hau- ser statt. Es war herrliches Wetter. Viele Gäste fanden sich ein, um in ge- mütlicher Atmosphäre im In- nenhof schöne Stunden zu verleben. Mit gekühltem Wein, Sekt oder einem „Blutmond- Cocktail“ ließ es sich auch gut aushalten. Zum Essen gab es Le- ckeres vom Grill und Schwen- ker. Sonntags kam es zu einer klei- nen Spendenübergabe vom Pfarrgemeinderat. Vom diesjäh- rigem Pfarrfest wurde Geld an den Kirchenchor, den Kinder- garten, die Winzerkapelle, die Jugendfeuerwehr und an den Seniorenclub gespendet. Alle freuten sich über die kleine Geldspende. Am Sonntagnachmittag gab es auch noch ein kleines „Garten“- Konzert von der Winzerkapelle Wiltingen. Bei einer schönen Tasse Kaffee und leckerem Ku- chen konnten die Besucher den Klängen der Musiker lauschen. Wir würden uns freuen, Hier sei nochmal allen, die uns wenn uns nächsten Jahr mit Kuchenspenden unterstützt wieder so viele Gäste auf haben, herzlich Danke gesagt. dem Hoffest besuchen. Ter- Der Erlös vom Verkauf aus Kaf- min: 27./28. Juli 2019! fee und Kuchen wird noch ge- spendet.

9 Federweißenfest Wenn die Trauben reif werden, be- ginnt sie, die Zeit des Federweißen. Schon seit vielen Jahren feiern am letzten Wochenende im September die Triwelsgaaßwinzer Koch, Hauser und Schmitt das Federweißenfest. Viele Mitbürger freuen sich auf das Fest, was so gemütlich im kleinen Rahmen stattfindet. Man kennt sich, man trifft sich. Auch viele Touristen und Anwohner aus den Nachbardör- fern kommen zum Federweißenfest. Die abendliche Kälte hat so manch einen am Samstagabend noch von einem Besuch auf dem Fest abgehal- ten. Sonntags machte der Spätsommer seinem Namen alle Ehre und be- scherte den vielen Besuchern einen schönen Tag auf dem Fest. Zur Stärkung gab es an beiden Tagen leckeren, selbstgemachten Flammku- chen und Kartoffelpuffer. Den kleinen Hunger konnte man mit belegten Brötchen stillen. Die Weinkarte bot neben dem Federweißen Sekt und Wein. Am Sonntag lachte so manch köstlicher Kuchen den Besucher an und wurde als Nachtisch verzehrt. Hier nochmals vielen Dank an alle, die uns mit Kuchenspenden unter- stützt haben. Auch hier wird der Erlös des Verkaufs von Kaffee und Kuchen noch gespendet. Besonders freuten sich zwei junge Mitbürger über die zahlreichen Besu- cher. Die zwei Jungs hatten fleißig Ofenzünder gebastelt und Nüsse ge- sammelt und boten diese zum Verkauf an. Sie waren letztlich ausverkauft! Wir freuen uns auf viele Besucher auf das Federweißenfest im nächsten Jahr. Termin: 28./29. September 2019. Text und Fotos: Elke Becker

10 Eindrücke vom Oktoberfest der Jugend- gruppe am 20. Oktober

Fotos: Heinz Kohl Gute Laune beim Herbstmarkt am 13. Oktober

Fotos dieser Doppelseite: Heinz Kohl 13 kleine bühne Ein Hauch von „Indian Summer“ - Mit der Pferdekutsche durchs „Tälchen“

ie diesjährige Vereinstour der „Heidstich“ gemeistert hatten, gab Bei Bilderbuch-Herbstwetter D„kleinen bühne“ startete an es auf der Höhe einen Sektemp- („die Luft ist still, als atmete man der Schule in „Braut”. Nachdem fang zur Belohnung und Motiva- kaum“) ging es dann mit der Pfer- die 38 Teilnehmer einmal mehr tion. Eine erste Gruppe stürmte dekutsche und unseren 2 PS „Max

und Hans“ durch das frühere Tal der Mosel, das heutige sogenannte „Konzer Tälchen“, das in Beschrei- bungen als „anmutig“ oder auch als „mediterran“ bezeichnet wird. Die Tour-Teilnehmer konnten das an diesem Tag nur bestätigen. Wie an den zarten Färbungen der Blät- ter ersichtlich, lag bereits ein Hauch von „Indian Summer“ in der Luft. Es wurden allerdings keine Indianer gesichtet, obwohl wir bei den „Tipis“ an der Grill- den ersten obligatorischen Schwie- kurz darauf hoch motiviert unser hütte eine Rast einlegten. Dort rigkeitsgrad, den berüchtigten Transportmittel. wurden wir auch vom Tälchen-

14 Bürgermeister Dieter Klewer begrüßt. Bei uns wird übri- gens solch ein wunderschö- ner, warmer Frühherbst auch als „Altweibersommer“ be- zeichnet, aber „alte Weiber“ konnten wir ebenfalls nicht entdecken, stattdessen aber die vielen hübschen „Mädels“ der „kleinen bühne“. Nach einer deftigen Stär- kung ging es weiter zum Win- zerhof Hoffmann, wo uns unser Wagenlenker Jupp wohlbehalten ablieferte und „Max und Hans“ ihren wohl- verdienten Feierabend genie- ßen durften. Nachdem kurz darauf auch unsere „Fuß- truppe“ eintraf, klang der Tag für die Meisten bei Haxen, Fleischkäse und Schnitzel aus. Wie aus gut informierten Kreisen zu hören war, soll an besagtem Abend auch nie- mand verdurstet sein. „Max und Hans“ bekamen übrigens eine Zusatzportion Hafer. Text und Fotos: Hermann Kramp

Herzlichen Glückwunsch Wir gratulieren dreien unserer Mitbürger, die nach der letzten Spilles-Ausgabe 92 Jahre alt geworden sind: Georg Junge (24. August), Margareta Karges (22. Septem- ber) und Elisabeth Rommelfanger (20. Oktober.)

15 Foto: Hein Kohl Reblaus Fastnacht mal ganz anders – Rebläuse in Karnevalslaune Session 2018/19

arneval, das steht für Jubel, Die Leute haben augenscheinlich ger Karnevals. Anders als bei der KTrubel, Heiterkeit. Karneval, das Interesse am Sitzungskarneval klassischen Karnevalssitzung ver- das ist Humor, oft deftig, scharf wit- verloren. Das schlägt sich auch in zichtet man bewusst auf Elferrat, Sit- zig. Karneval ist aber auch harte Ar- Form von Nachwuchsmangel im zungspräsident und Karnevalsorden beit. Besonders für die, die dafür Verein nieder. Vor allem jüngere und das große Drumherum. In ers- sorgen wollen, dass andere unterhal- Nachrücker für den Elferrat, Bütten- ter Linie konzentriert man sich auf ten werden. redner, Helfer usw. sind schwer zu die witzigen Auftritte und Scherze, Gar nicht so einfach, sich für jede finden. Viel Aufwand ist nötig, um auf die urkomischen Redner, Tänze Session etwas Neues einfallen zu bei der Sitzung den Saal voll zu krie- sowie die stimmungsgeladene lassen. Wer so viele Musik. Mit magi- Jahre einer humo- schen Wesen la- ristischen Vereini- chend durchs gung angehört, der Zauberland! hat da so seine Er- Koubendanz Nicht nur Kos- fahrungswerte. tümfans werden Immer wieder neue umGalienbersch auf ihre Kosten Gags, Parodien, kommen, sondern Tänze und Bütten- auch Schlagerhörer reden ausdenken. senndenHexenganzegal, – in der Unterhal- Immer wieder pro- tungsshow werden ben, dass alles sitzt. gefeiertgittdeZauberei einige Musikgrup- Immer wieder hof- pen dabei sein. fen, dass bei den imReblaus-Foasent-Saal. Das Highlight Vorstellungen auch der Funke aufs gen. Bei der Jugend seien mehr Par- und den Schlusspunkt der Show- Publikum überspringt – das ist die tys denn lokale Büttenreden gefragt. abende setzt die Band „Kuss’n Herausforderung. Der Zeitgeist hat sich verändert. Groove“. Eines ist garantiert, Stim- Eine volle Bütt, ein närrisches Karneval konkurriert aus seiner mung wird mit „Kuss’n Prinzenpaar und eine gut besuchte Sicht heute auch mit vielen kleinen Groove“ aufkommen. Die smarten Narrhalla – das ist, was des Narren Veranstaltungen, die auch übers Jahr Jungs und Mädels der Band sorgen Herz höherschlagen lässt. Das ist verteilt stattfinden. in jedem ihrer Auftritte für Kracher aber auch, was in unserer Region Um nicht dauerhaft in einer halb- und Tanzstimmung. Egal ob Rock, mancherorts im Karneval nicht leeren Narhalla feiern zu müssen, Pop oder Karnevalslieder! Diese mehr zu packen ist. Einige Vereine hat sich der Verein zu einer Neue- Auftritte für Alt und Jung sollte man klagen über Nachwuchssorgen, ver- rung entschlossen. Eine etwas locke- nicht verpassen. missen helfende Hände oder entwi- rere Veranstaltung: An Weiberdonnerstag wird das ckeln neue Formate, um dem „Foasentschmaus im Bürgerhaus" Bürgerhaus zum Hexenkessel. Und entgegenzutreten. Gründe für den und "Wiltingen mier senn doh!“ damit es so richtig drin brodelt, sorgt schwindenden Zuspruch gibt es „Foasentschmaus im Bürgerhaus“ mit viel Frauenpower Alleinunter- viele. ist die moderne Variante des Wiltin- halterin Nicole Schoppmeier dafür!

17 Mit vielfältiger Musikauswahl: Ob Koubendanz Weiberdonnerstag, den 28. Februar tanzbar, Ohrenschmaus, zum Mit- um Galienbersch senn 2019 singen und Abfeiern oder aktuelle den Hexen ganz egal, Alleinunterhalterin Nicole Schopp- Chartbreaker! gefeiert gitt de Zauberei im meier Verrücktes Programm an drei Reblaus-Foasent-Saal. Tagen – das moderne Faschingsfor- Kartenvorverkauf ist am Sonntag, mat mit „Foasentschmaus im Bür- Samstag, den 16. Februar 2019 23.12.2018 (Weihnachtsmarkt) in gerhaus“ und „Wiltingen mier senn Kuss’n Groove Norbert´s Kulturscheune. doh!“ Los geht's mit dem „Gipfeltreffen Samstag, den 23. Februar 2019 Mit närrischen Grüßen des Humors“ unter dem Motto- Kuss’n Groove Sylvia Pidancet & Anja Greif spruch:

Reblaus Start in die 5. Jahreszeit

Foto: Sylvia Biewen

Für viele Närrinnen und Narren ist auf dem Galgenberg! Pünktlich um men Lily I. & Lisa I. Die Reblaushe- es einer der schönsten Tage in der 11.11 Uhr erklang auf dem Galgen- xen & Zauberer kamen aus dem tie- Fastnachtszeit! Der Start in die fünfte berg elf Mal der Gong – das Zeichen fen, finsteren Gewölbe ihres Jahreszeit! Die magische Zahl im für die Eröffnung der fünften Jahres- Hexenkessels aus der Triwelsgaaß, Karneval: Am 11.11. um 11.11 Uhr, zeit. Zahlreiche anwesende Narren um für die nächsten Monate die när- begann für die Rebläuse die fünfte huldigten traditionsgemäß dem rische Zeit im Ort einzuleiten. Jahreszeit mit dem Hexenrummel Dreigestirn Luisa I. mit ihren Hofda- Sylvia Pidancet & Anja Greif Foto: Sylvia Biewen

18 Pfarrgemeinde Die Sternsinger kommen! 20+C*M*B+19

uch 2019 kommen die Stern- missionswerk „Die Sternsinger e.V.“ Haus zu Haus zu tragen und somit ein Asinger wieder in Wiltingen zu zu sammeln. Teil unserer lebendigen Pfarrgemeinde Ihnen. Das Motto 2019 „Wir gehören Aus den Erfahrungen der letzten zu sein. Wir freuen uns über jeden, der zusammen – in Peru und weltweit“ Jahre heraus bitten wir Sie, liebe Wil- mitmacht! nimmt Kinder mit Behinderungen in tinger, wenn Sie einen Besuch der Anmeldungen für die Hausbesu- den Blick. Im Beispielland Peru lebt che sowie für alle, die mitgehen nach offiziellen Angaben jeder möchten, sind bei folgenden Stellen zwanzigste der rund 28 Millionen möglich: Pfarrbüro Wiltingen, Tel.: Einwohner mit Behinderung. Sternsinger an ihrem Hause wün- 16465 oder per E-Mail: PG-Oberem- Daher werden 2019 die Sternsin- schen, sich anzumelden. [email protected] ger am Samstag und/oder Sonntag, Alle Kinder und Jugendliche ab Patricia Steffen: Tel: 180228; Judith 05./06. Januar von Haus zu Haus dem ersten Schuljahr sind herzlich ein- Schuh: Tel: 9464796 gehen, um Spenden für das Kinder- geladen, als Sternsinger den Segen von Judith Schuh

Orte in Wiltingen Wegekreuze

Diese drei Wegekreuze sollen demnächst renoviert werden: Heidstichkreuz (oberhalb des Anwesens Grün Richtung Oberemmel) gesäubert und geradegestellt. Metzger-Junk-Kreuz beim Winzerverein. Carlkreuz am Carlweg. Fotos: Heinz Kohl

19 Pfarrgemeinde Messdienerfahrt – Wissenschaft hautnah

m Samstag, 20. Oktober 2018, Materialien an, die anderen über Danach konnten wir in der gro- Awar es wieder soweit. Die Flüssigkeiten und Gase. ßen Experimentierhalle vieles selbst Messdiener der Pfarreiengemein- Bei der Verarbeitung von Stahl ausprobieren und erforschen. schaft Oberemmel-Wiltingen gingen und Eisen wurde ein Werkstück in- Nach einem Picknick im Innen- auf große Fahrt. nerhalb von Sekunden auf 1000 hof folgte für alle die Show über Insgesamt 60 Messdiener, Be- Grad erhitzt, und mit tatkräftiger Elektrizität. Dort erfuhren wir alles treuer und Küster fuhren zusammen Unterstützung von Herrn Pastor über statische Elektrizität und wie mit Pastor Neumann, Diakon Backes Neumann wurde daraus ein Nagel riesige Blitze entstehen. Einigen und Gemeindereferentin Frau Weiß gefertigt. standen sogar im wahrsten Sinne nach Differdange ins Science Center Wir erlebten, welche Besonder- die Haare zu Berge. Luxemburg. Dies ist ein Entde- heiten Trockeneis und gefrorener Nach dem Besuch im Science ckungszentrum der Wissenschaften Stickstoff aufweisen und erfuhren, Center stärkten wir uns als Ab- und Technologien. dass man in Stickstoff eingefrorene schluss bei McDonalds, bevor wir Dort angekommen wurden wir in Marshmallows essen und Seifenbla- nach einem ereignisreichen Tag wie- zwei Gruppen eingeteilt. Die eine sen mit Trockeneis herstellen kann. der nach Hause fuhren. Hälfte schaute sich die Show über Text und Foto: Judith Schuh

20 Grundschule St. Martin Ein Besuch beim Winzer – Sachkundeunterricht zum Anfassen

da und zeigte uns, wie man die Trauben in einer Mühle mahlt und dann im kleinen Klick-Klack- Kelter presst. Hier durften wir selber alle anpacken und mithelfen. Uns wurde erklärt, was der Unterschied bei der Herstellung von Weißwein zu Rotwein ist. Wir lernten viel über den Gärprozess und durften sogar den leckeren, frisch gepressten Most probieren. Es war für uns alle sehr lehrreich und hat uns beim anstehenden Sachkundetest geholfen. Klasse 3b, Grundschule Wiltingen

assend zur beginnenden Traubenlese, begannen wir Pim Sachkundeunterricht mit dem Thema „Wein“. An einem Dienstag besuchten wir, die Klasse 3b der Grundschule St. Martin Wiltingen, den Winzer Andreas Hauser, den Opa von Matheo. Matheos Papa war auch

Fotos: Elke Becker

21 Grundschule St. Martin Viele Hände – schnelles Ende

er Schulhof der Grundschule rege Teilnahme gebeten. Dass sich Din Wiltingen ist ein bißchen dann so viele Eltern mit ihren Kin- lebendiger – Dank fleißiger Eltern dern und Geschwistern und Omas und ihrer Kinder! und Opas anmeldeten, war eine Bei schönstem Sonnenwetter – freudige Überraschung! Mit viel so wie es in diesem Sommer aller- Engagement und ausgerüstet mit orts war – trafen sich am Samstag, dem richtigen Werkzeug ging es den 08. September, immerhin 50 ab 10:00 Uhr eifrig zur Sache: das Eltern und deren Schulkinder in Spielhaus musste wegen Sicher- der Grundschule St. Martin in Wil- heitsbedenken auseinanderge- tingen, um gemeinsam bei einem nommen und eingelagert werden, Arbeitseinsatz den Schulhof auf- Pflanzkübel entlang des Zaunes zupeppen. Der Schulelternbeirat wurden aufgestellt und die Bänke hatte dazu aufgerufen und um um den Baum geölt. Die Eltern fegten mit viel Geduld und einigen extra mitgebrachten und nachträglich geholten Besen den dann doch sehr großen Schul- hof. Einige fußballbegeisterte Kinder maßen mit Lineal und Geodreieck äußerst sorgfältig und gewissenhaft das Fußballfeld aus, um es mit ent- sprechender Farbe zu markieren; das war ein wichtiger Aufgaben- punkt, denn so ist nun das Fußball- spiel in den Pausen leichter regelbar, mit kleinen Schaufeln und Schub- wenn es heißt: gespielt wird nur in- karren konnten sie den gesponsor- nerhalb des Feldes! ten Mutterboden gut verteilen. Um dem Schulhof ein wenig Natürlich werden sie auch in die mehr Leben zu verleihen, stehen Pflege eingebunden, müssen gießen nun vier große Pflanzkübel am und wahrscheinlich auch Unkraut Zaun, die mit essbaren Kräutern, jäten. Gräsern und Rankpflanzen bestückt Und getreu dem Motto „Viele sind. Schneeglöckchen, Narzissen Hände – schnelles Ende“ dauerte es und Tulpen werden auch in der nicht lange, bis sich die ersten Helfer grauen Jahreszeit einen Farbtupfer zu einer Pause bei Kaffee und Ku- setzen! chen und einer Bockwurst niederlas- Bei dieser Aktion haben Kinder sen konnten. Im gemeinsamen gut mit anpacken können: bewaffnet Gespräch und bei solch einer Aktion

22 lernen sich die Eltern untereinander anstaltung handelte, die für die saft besorgt – so wurden auch die noch ein bisschen besser kennen, Lehrer verpflichtend war und ortsansässigen Händler integriert. treffen sich auf einer anderen Ebene dennoch fast das gesamte Kolle- Vielen Dank dafür! – sicher war auch das ein Grund für gium erschien, um mit Hand an- Und natürlich vielen Dank an dieses rege Interesse an der Ak- zulegen! alle großen und kleinen Helfer, an tion. Denn das eigentliche Ziel Bei der Finanzierung dieses alle Maler, Gärtner, Besenschwin- war, gemeinsam etwas zu schaf- Projektes hat der Förderverein der ger, Kaffeekocher und Brötchen- fen, womit man sich identifizieren Schule tief in die Tasche gegriffen schneider, an alle Häusle(ab)bauer kann. Schließlich ist die Grund- und jede Idee mit Begeisterung und an die Lehrer und die Schul- schule St. Martin in Wiltingen der unterstützt! Die Bäckerei Baasch leitung, an den Förderverein und Ort, an dem unsere Kinder einen hat den Kuchen und die Brötchen alle Unterstützer! Großteil ihres Tages verbringen. gebacken, die Fleischerei Könen Text und Fotos: Besonders hervorzuheben ist au- die Würstchen gedreht und Edeka Doreen Wotschke-Breuer, ßerdem, dass es sich um keine Ver- Krumm in Oberemmel den Apfel- Schulelternbeiratsvorsitzende

Kindergarten St. Martin Nachrichten aus der Kita

Neuer Bauwagen Das ganze Team gratulierte ihr im Die Regenbogengruppe freut sich Rahmen einer kleinen Feier! über einen neuen Bauwagen! Dort Im Oktober konnten wir ein haben die Kinder die Möglichkeit weiteres Dienstjubiläum feiern. zu bauen und zu werken. Die Unsere Reinigungskraft Frau Bri- Schüler der Don-Bosco-Schule gitte Wey ist seit 25 Jahren in der haben für die Kinder eine Werk- Kita beschäftigt! bank gebaut und sie mit Werkzeug Beiden Mitarbeitern herzlichen ausgestattet. gung hierfür beantragt und Dank für ihre hervorragende Ar- durchgeführt und die Kosten beit! übernommen. Auf diesem Weg wollen wir uns herzlich bedan- Nach dem Wasserschaden ken! Wir freuen uns auf eine krea- Nach dem Wasserschaden in un- tive, erlebnisreiche Zeit in serer Einrichtung im Mai konnten unserem neuen Bauwagen. wir Anfang Oktober in unsere frisch renovierten Räume einzie- Dienstjubiläen hen. Alle Kinder und Erzieher Das Ingenieurbüro Boxleitner Im August feierte Frau Doro- sind froh, wieder in ihrem ge- aus Trier hat eine Baugenehmi- thea Dallevedove ihr 40ig- jähri- wohnten Umfeld zu agieren! ges Dienstjubiläum in der Kita. Text und Fotos: Kita-Team

23 Kirchenchor Fahrt in die Pfalz im September

n unserem ersten Ausflugtag guten Abendessen Amachten wir Station im Schuh- wurden fröhlich museum in Hauenstein. Hier konnte Wein- und Volkslie- man die alte Zunft der Schuhherstel- der gesungen. Sogar lung hautnah erleben. Bei sachkun- unser Busfahrer hat diger Führung wurde einem sehr kräftig mitgesungen. schnell bewusst, unter welchen ex- Ein weiterer Höhe- tremen Bedingungen unsere Vorfah- punkt am zweiten ren in einer Fabrik ihre Arbeiten Tag unserer Reise verrichten mussten. war die Besichtigung Am späten Nachmitttag besichtig- der Schlosskirche in ten wir die Burg Berwartstein, die Meisenheim. Hier vollständig erhalten ist und nie zer- hatten wir die Gele- stört wurde. Hier konnten wir uns in genheit, zwei Gottes- das Leben des Mittelalters hinein- Loblieder zu singen. versetzen lassen. Auf der unein- Chorleiter Jürgen nehmbaren Felsenburg Berwartstein Kopp kam in den hauste einst Hans Trapp, der be- Genuss, die 250 Jahre rühmte Marschall und Heerführer alte Orgel aus der der gesamten Kurpfälzischen Streit- Reserve zu locken. Das Besondere Unser Ausflug fand mit der Stadt- kräfte. Seine Raubzüge und Untaten dieser barocken Stumm-Orgel ist, führung durch Meisenheim einen sind ebenso legendär wie seine dass der Organist durch eine Luke schönen Ausklang, und es ging am Burg, die bis auf den heutigen Tag vom Spieltisch in den Kirchenraum frühen Abend zurück nach Wiltingen. erhalten ist. blicken kann. Die Besucher der Kir- Text und Fotos: Toni Zeimet Unsere Reise ging schließlich wei- che konnten sich an der schönen im- ter nach Kaiserslautern. Nach einem provisierten Musik erfreuen.

24 Geschichte Wiltingen und seine Forstbeamten (8) Jäger, WalDHüter uND „garDe De BoiS“ JoaNNeS SCHNetter, JoHaNN georg Pelz, CHriStoPH Pelz uND georg toBiaS

er letzte Teil über die Wiltinger Forstbeamte, her). Außerdem hatte die Tochter Christine einen Ddie man damals noch als Jäger bezeichnete, herrschaftlichen Amtmann aus als Paten führt uns zurück bis ans Ende des 18. Jahrhun- und für die jüngste Tochter Anna Catharina stand derts. Über die Entwicklung des Jägers zum Förs- ein Goldschmied aus Trier Pate – also prominente ter habe ich bereits im ersten Bericht geschrieben1. Persönlichkeiten. Der erste namentlich bekannte Jäger oder Wald- Auch Christoph Pelz (Beltz), ein Sohn von Jo- hüter war ein Joannes Schnetter. In einem Schrift- hann Georg Pelz, war nachweislich bei dem Baron stück „Angelegenheiten des Jahrgerichts zu von Warsberg als Waldhüter angestellt. In seine Wiltingen“2 aus dem Jahre 1750 wird Joannes „Dienstzeit“ fällt mit dem Einmarsch der Franzo- Schnetter als Meier und Jäger erwähnt. Im Famili- sen 1794 das Ende der viele Jahrhunderte alten enbuch Wiltingen3 wird der Beruf von Schnetter Feudalherrschaft. mit „Meier, Bauer, Wirt“ angegeben. Nach der Bis dahin waren die in Wiltingen angestellten 1766 durchgeführten Volkszählung wohnte er im Jäger (Waldhüter) insbesondere für den Lehns- Haus-Nr. 21 (um welches Haus es sich dabei han- herrn von Warsberg tätig; denn nur die Grund- delt, ist unbekannt); im selben Jahre ist Schnetter herrschaft Wiltingen hatte so viel Wald, dass die auch verstorben. Anstellung eines Jägers infrage kommen konnte. Der Nachfolger von Joannes Schnetter war Jo- Allerdings gab es nach dem Liegenschaftskataster hann georg Pelz4 (auch Beltz geschrieben), der von 1766 (das sogenannte Maria-Theresia-Katas- 1731 in Basthum geboren war und 1761 die Anna ter) auch noch über 600 Morgen Rodtland (oder Maria Catharina Reinert aus Biebelhausen geheira- Rottland, Roodtland) der Gehöferschaft5, das nach tet hat. Johann Georg Pelz war von Beruf Jäger Holzeinschlag zur Lohe- und Brennholzgewin- und bei dem Baron von Warsberg beschäftigt. Ne- nung alle 16 Jahre mit Korn eingesät wurde. Diese benbei war er auch noch Wirt und wohnte mit sei- Waldungen gehörten genauso zur Waldhut wie die ner Familie in dem so genannten „Jägerhaus“ in zahlreichen Waldparzellen der übrigen Wiltinger Wiltingen, das heute unter dem Namen „Warsber- Herrschaften, insbesondere der Klöster und der ger Hof“ bekannt ist und dem Baron von Warsberg anderen geistlichen Genossenschaften. Es war die gehörte. Die Familie Pelz war allem Anschein nach Aufgabe der Jäger, den Wald vor Waldfrevel und eine angesehene Familie, denn der Sohn Johann Wilderei zu schützen. Das war nicht immer ein- war nicht nur Jäger sondern auch Schäfer (darun- fach. ter ist nicht ein Hirte, sondern der Halter einer Mit den Franzosen verloren die Klöster und die Schafherde zu verstehen) und Meier (Ortsvorste- meisten Adligen nicht nur ihre Privilegien, son-

1 „Wiltinger Spilles“, Juni-Ausgabe 2016, Seite 20. 2 Kreisarchiv Rottweil, Bestand 2985. In Fotokopie im Gemeindearchiv Wiltingen. 3 TAPP Alfons, „Familienbuch Wiltingen St. Martin und Kanzem St Marien”, Hsg. Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e. V., Find- nummer (FN) 1798. 4 TAPP, a. a. O., FN. 1447. 5 Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts gab es auch in Wiltingen eine Gehöferschaft. Dazu: FRANK Erwin, Wiltingen, „Wiltingen und seine Gehöferschaft“ in: Jahrbuch des Kreises Trier-Saarburg, Jahrgang 2006, S. 320.

25 dern auch ihr Vermögen. Die Bauern wurden zwar Holz eingeschlagen haben8. In zwei Petitionen von von den lästigen Feudalabgaben und -diensten be- 1797/98 und 1805 beantragen Einwohner von Wil- freit, stattdessen mussten sie jetzt Steuern zahlen, tingen die Zuteilung von Bauholz9. Im Januar 1802 und Kosten wie die Besoldung des Waldhüters hat der Unterinspektor der Wälder auf einer Flä- und auch des Feldhüters wurden auf die neuen Ei- che von rd. fünf Hektar im Jungenwald genau fest- gentümer umgelegt. So hatte man sich die neue gelegt, welche Bäume gefällt werden dürfen und Freiheit und Gleichheit nicht vorgestellt. Die Ent- welche nicht. Die zu erhaltenden Bäume wurden täuschung führte zu Ärger und Spannungen zwi- mit einem „Hammer“ gekennzeichnet10. schen Obrigkeit und Bürgern. Allerdings wurde Unzufriedenheit und Spannungen führten dazu, die errungene Freiheit vielerorts gründlich miss- dass sich die Gemeinde Wiltingen im XIII. Jahr der verstanden und führte zu einem Raubbau an den französischen Republik, das war nach dem grego- Wäldern. Die Administration sowohl der Franzo- rianischen Kalender die Zeit zwischen dem sen als auch der nachfolgenden Preußen reagierte 23.09.1804 und dem 22.09.1805, weigerte, den mit neuen, die Bürger in ihrer Waldnutzung ein- Waldhüter („garde de bois“, wie der Waldhüter jetzt schränkenden Gesetzen, die der Förster zu über- genannt wird) zu besolden.11 wachen und durchzusetzen hatte. Die Auswüchse 1809 werden Holzeinschläge ohne Erlaubnis in der Waldverwüstung führten 1820 dazu, dass protokolliert, und 1810 wird eine Genehmigung die Förster ab 2000 Morgen Hutfläche mit einer für einen Holzeinschlag zur Finanzierung von In- Kugelbüchse und einem Hirschfänger bewaffnet standsetzungsarbeiten am Pfarrhaus erteilt12. wurden6. Man sagt den Preußen nach, besonders exakt In diese „neue Zeit“ fiel die Tätigkeit der Wald- und genau zu sein. Die Franzosen standen den hüter Christoph Pelz und georg tobias. Preußen darin nicht nach. Alles wurde akribisch Christoph Pelz verlor seine Stellung bei dem genau geprüft, protokolliert und von staatlicher Baron und war fortan als „Agent“ der französi- Seite genehmigt oder abgelehnt. schen Regierung für die Mairie (Gemeinde) Wiltin- Im Jahre 1814 erscheint der Name georg tobias gen tätig. Das ergibt sich u. a. aus Urkunden beim als neuer „garde de bois“ im Zusammenhang mit Landeshauptarchiv in Koblenz. In einem Falle Klagen gegen den Waldhüter.13 Was aus der Klage heißt es unter dem Datum vom 02.09.1796: wurde, ist nicht erhalten. Das Dienstverhältnis in „Unterinspektor Dupog meldet, dass er einen Holz- Wiltingen wurde offensichtlich gelöst, denn 1818 schlag von 12 Morgen für die Bewohner von Wil- kommt eine Tochter in Wawern zur Welt14. Georg tingen bei Begleitung von dem Agenten Beltz Tobias war also von Wiltingen nach Wawern ver- besichtigt und in Ordnung befunden hat.“7 zogen. Nachdem unser Raum zu Preußen gekom- Dieses Protokoll ist der Beweis für eine gravie- men war, wechselte auch die Berufsbezeichnung rende Neuordnung in der Waldwirtschaft: ein wieder und Georg Tobias wurde nunmehr als staatlicher Beamter kommt vor Ort und prüft, ob Förster bezeichnet und in seiner Sterbeurkunde (= der Holzeinschlag den gesetzlichen Vorschriften 12.09.1841 in Tobiashaus, Gemeinde Wawern) entspricht. So etwas hatte es in der Vergangenheit heißt es „pensionierter Förster“. nicht gegeben. Damit schließe ich meine Berichte über die Wil- In einer weiteren Akte vom 28.12.1796 führt der tinger Forstbeamten und hoffe, einige Interessen- Agent Beltz Beschwerde darüber, dass Leute aus ten angesprochen zu haben. Wasserliesch und Reinig in Wiltingen unberechtigt Erwin Frank

6 Amtsblatt der Regierung zu Trier vom 09.08.1820; Verfügung vom 03.08.1820 Nr. 238. 7 Landeshauptarchiv Koblenz, Bestand 300 Nr. 33 „Bestandsaufnahme der gemachten Holzeinschläge”. 8 wie vor, Best. 300 Nr. 58 „Abschätzung der Holzeinschläge” 9 wie vor, Best. 300 Nr. 671 „Petition von Einwohnern . . .“ 10 wie vor, Best. 300 Nr. 59 „Abschätzung der Holzeinschläge . . .“ 11 wie vor, Best. 300 Nr. 670 „Weigerung der Gemeinde, den Waldhüter (garde de bois) zu besolden.“ 12 wie vor, Best. 300 Nr. 668, „Genehmigung von Holzeinschlägen . . .“ 13 wie vor, Best. 300 Nr. 40 „Klagen über den Waldhüter Georg Tobias in Wiltingen, 1814“. 14 TAPP, a. a. O., FN. 1966.

26 Geschichte Die Geschichte der Eisenbahn in Wiltingen

ie Modernisierung des Wiltinger Bahnhofes ist gen, wurden aber bereits zu Beginn der 1850-er Jahre Dfür die Entwicklung des Dorfes ein wichtiger wieder aufgenommen. Schnell wurde klar, dass die Schritt in die Zukunft. Über zwanzig Jahre mussten Interessen des Eisenbahn-Komitees aus dem Hoch- vergehen, bis die Deutsche Bahn dem Drängen der wald aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung des Ortsgemeinde endlich nachgab. Vielen Wiltinger Saartals zwangsläufig in den Hintergrund rücken Bürgern wird fortan das Einsteigen in die Bahn we- mussten. Strategische Bedenken vonseiten des preu- sentlich einfacher fallen als zuvor. Aber nicht nur ßischen Kriegsministeriums sowie anfängliche Ein- das: Auch unter touristischen Gesichtspunkten kann wände der Stadt Trier, die ihre Stellung als die Modernisierung des Bahnhofsumfeldes mitsamt Bezirkshauptstadt bedroht sah, konnten schnell aus- dem alten Bahnhofsgebäude unser Dorf voranbringen. geräumt werden. Mit der Entscheidung, die Lücke Nicht zu vergleichen sind diese Neuerungen je- zwischen Karthaus und Trier mit einer Zweigbahn doch mit dem Umschwung, den die Eröffnung der zu schließen und der Verlegung der ursprünglichen Saarstrecke im Mai des Jahres 1860 mit sich brachte. Linienführung auf die östliche Saarseite, konnten Entscheidende Impulse zum Bau kamen aus Belgien. sich beide Seiten zufriedenstellen. Bereits im Jahr 1845 gab es konkrete Planungen für Kaum einen Grund zur Freude hatten hingegen eine Eisenbahntrasse von den belgischen Küsten- die zahlreichen Fuhrleute und Saarschiffer, die sich städten Ostende und Antwerpen bis ans Mittelmeer1. um ihre Lebensgrundlage bedroht sahen. Dies taten Eine Streckenführung entlang der Saar nach Saar- sie durchaus zu Recht. Verkehrten im Jahr 1861 noch brücken stand dabei zunächst nicht zur Debatte. Das 49 Schiffe regelmäßig auf der Saar, war die Schiff- 1845 gegründete Trier-Eisenbahn-Komitee setzte sich fahrt zum Ende des Jahrhunderts praktisch bedeu- mit Erfolg für eine Stre- ckenführung über Luxem- burg – Trier – Saarbrücken ein. Die konkreten Pla- nungen konzentrierten sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf eine Stre- cke durch das Saartal, sondern durch den Hoch- wald bis nach Saarbrü- cken. Erst mit den Bemühungen des Mettla- cher Kommerzienrates Eugen von Boch wurde die Saarstrecke als Alter- native ins Spiel gebracht. Mit der Revolution im Jahre 1848 kamen die Pla- nungen vorerst zum Erlie- Aus Schiffhauer, „Konz ... als die Eisenbahn kam“

27 Einladungskarte zur Eröffnung am 25. Mai 1860

tungslos geworden. Widerstände gab es zudem von keiten ergaben sich insbesondere bei der Durchbre- den Grundstückseigentümern, deren Besitzungen chung des Berges bei Mettlach. Bei den Hangarbei- die geplante Bahnstrecke kreuzten. Nur wenige ten zwischen und Kanzem kam es zudem waren bereit, ihre oftmals existenzsichernden Felder wiederholt zu Hangrutschen. Der ursprünglich ge- ohne Weiteres abzugeben. Dennoch musste nur in plante Tunnel zwischen Konz und Wiltingen unter- wenigen Gemeinden vom Enteignungsrecht Ge- halb der Kupp wurde aus Kostengründen wieder brauch gemacht werden. Auch von Seiten des Orts- verworfen4. Nicht zuletzt aufgrund der genannten gemeinderats Wiltingen gab es Einsprüche. Man Schwierigkeiten beliefen sich die Kosten auf ca. 8 möge die Strecke doch außen herum um den Ort Millionen Taler. legen2. Die Bemühungen waren offensichtlich nicht In Anwesenheit des preußischen Prinzregenten erfolgreich, denn sonst bliebe uns wohl heute einige Wilhelm, dem späteren Kaiser Wilhelm I. und sei- Wartezeit vor dem „Parier“ erspart. nem Sohn, Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, Vor Baubeginn stellte sich auch die Frage der Kos- konnte die Strecke am 25. Mai 1860 schließlich feier- ten. Der Verkauf von Aktien brachte nur einen lich eröffnet werden. Die beiden prächtig ge- Bruchteil der erforderlichen Summe zusammen. In schmückten Lokomotiven zogen die royalen Gäste Berlin befürchtete man zudem eine Einflussnahme von Bad Kreuznach über Saarbrücken, Saarlouis, ausländischer Aktionäre. Infolgedessen beschlossen Merzig und Beurig bis nach Trier. Bei einem Zwi- die beiden Häuser des Landtages im Jahr 1856 ein schenhalt in Beurig wurde den hohen Gästen Scharz- Gesetz zum Bau einer Eisenbahn „von Saarbrücken, hofberger kredenzt, den der Prinz mit folgenden die Saar abwärts bis zu deren Mündung (…) für Rech- Worten geadelt haben soll: „Meine Herren, Sie haben nung des Staates auszuführen.“3 Die mit dem Bau be- es ja hier gut machen, wo solcher Wein wächst.“5 auftragte Eisenbahndirektion Saarbrücken begann Gegen Abend fuhr der Zug unter den Jubelrufen der noch im gleichen Jahr mit den Arbeiten. Schwierig- Menschen im Trierer Bahnhof ein, wo die Gäste vom

28 Trierer Bischof und anderen hochrangigen Persön- lichkeiten begrüßt wurden. Die Trierer Zeitung be- Der mit dem 15. Mai c. in Kraft tretende Eisenbahn-Fahrplan ent- richtete: „Ein wogendes Meer von Köpfen, eine durch die hält u.A. eine Veränderung, deren Zweckmäßigkeit nicht erkennbar ist, die aber Vielen sehr unerwünscht kommt. Während nämlich Straßen sich fortpflanzende Welle von begeisterten Zuru- bisher der 2.01 von hier abgehende Saarbrücker Nachmittags-Zug fen, ein Triumphbogen die ganze Stadt, so fuhr der Prinz- in Conz nicht, in Wiltingen dagegen immer anhielt, soll nach dem regent langsam nach dem Regierungsgebäude. Wir neuen Fahrplane die Zug (jetzt 1.51) in Wiltingen überhaupt nicht erinnern uns nicht, jemals ein so großes und buntes Men- mehr, dagegen in Conz nach Bedarf anhalten. Nun aber ist Wil- tingen, eine besonders im Sommer sehr frequentirte Station, da be- schengewühl in Trier gesehen zu haben.“6 kanntlich in diesem Orte, sowie in den zunächst gelegenen Orten Im darauffolgenden Jahr (1861) konnte auch die Canzem, Wawern, Oberemmel u.s.w. eine größere Anzahl aus- Verbindung zwischen Luxemburg und Trier in Be- wertige Herrschaften begütert sind. Diesen ist nach dem neuen trieb genommen werden. Fahrplan nunmehr jede Möglichkeit genommen, an Sommer- Erst im Jahre 1880 wurde die Saarstrecke zweiglei- Nachmittagen zum Zwecke der Beaufsichtigung der Güter die ge- nannten Orte bequem zu erreichen, da der Zåug 5.11 zu spät, der sig ausgebaut. Zug 11.31 aber in die größte Mittagshitze fällt und nicht ohne Stö- Mehr Geschichten rund um die Eisenbahn in Wil- rung der häuslichen Ordnung genützt werden kann. [...] Will man tingen folgen im nächsten Spilles. Zeit gewinnen, so könnte der Zug in Conz durchgehen, wie früher, Heinz Kohl zumal jetzt Conz fast zur selben Zeit mit dem Sekundär-Zug 1.05 Trier links erreicht werden kann, zudem auch der Station Karthaus so nahe liegt, daß es nicht nothwendig erscheint, auch mit diesem 1 Eine ausführliche geschichtliche Darstellung findet sich in Hopp- städter, Kurt, Die Entstehung der Saarländischen Eisenbahn, Saarbrü- Zuge in Conz nachmals halten zu müssen. Hoffentlich wird die Ei- cken 1961. Siehe auch Zimmermann, Johannes, „Am Anfang war die senbahn-Verwaltung bei der freundlichen Rücksichtnahme, die sie Eisenbahn“ – Die Saartalbahn, in: Kreisverwaltung Trier-Saarburg stets den Wünschen des Publikums entgegenbringt, veranlassen, daß (Hrsg.), Heimatbuch des Kreises Saarburg 1968, Trier 1968, S. 17-32. 2 Einzelheiten zur Geschichte der Eisenbahn in Wiltingen hat Thomas der Zug 1.51 auch ferner wenigstens nach Bedarf in Wiltingen anhält. Müller zusammengetragen, siehe u.a. Müller, Thomas, Die Entste- hung der Saartalbahn, in: WiGe 3 (Nr. 13), S. 3-6. 3 Schiffhauer, Helmut, 1860 und 1878…als die Eisenbahn kam, Konz 1989, S. 8. Trierische Landeszeitung 14.5.1881 4 Ebd. 5 Zimmermann 1968, S. 27 6 Zit. n. ebd.

Blick von der Kupp. Deutlich zu erkennen die Ramp und das alte Stellwerk Nord beim Rauhof. (Foto aus dem Kreisjahrbuch 1966)

29 Wiltingen 14. Dez. der Personenzug, der Abends 6 Uhr in Wil- tingen ankommt, hatte gestern einen eigenthümlichen Unfall. Der Zug hatte mehrere mit jungen Rindern beladene Viehwagen, welche nach Kaiserslautern bestimmt waren. Zwischen Canzem und Wil- tingen ging einer dieser Wagen auf, und die die Rinder kamen nach und nach während der Fahrt auf die Bahn. Eines wurde todt auf- gefunden, 4 fing man nach der Abfahrt des Zuges auf der Bahn in Wiltingen auf, und 4 andere wurden bis Schoden aufgefunden. Mehrere haben Verletzungen erhalten. In Beurig erst bemerkte der Eigenthümer seinen Verlust und erhielt gleichzeitig von Wiltingen aus telegraphische Nachricht über den Verbleib der Rinder. Die Rinder stehen jetzt hier in einem Stalle, aber das Futter schmeckt ihnen noch nicht nach der schlimmen Reise.

Trierische Landeszeitung 14.12.1886

Wiltingen 15. Dez. Gestern Abend bei dem Personenzug, der gegen 6 Uhr hier ankommt, verunglückte ein Schaffner. Derselbe fiel wahrscheinlich beim Billetnachsehen zwischen Canzem und Wil- tingen vom Trittbrett und lag mit schweren Kopfwunden dicht an der Saar. Mühsam schleppte er sich dort fort und kam erst gegen 8 Uhr beim Bahnhofe Wiltingen an, wo er infolge des großen Blut- verlustes zusammen-brach. Aertzliche Hülfe wurde telegraphisch von Saarburg verlangt. Der Arzt verordnete seine Ueberführung nach Saarbrücken an. Seine Wunden sind lebensgefährlich. Der Verunglückte ist verheirathet und von Vater von 2 Kindern.

Trierische Landeszeitung 15.12.1886 Wiltinger Stellwerk in den 1920-er Jahren

Bahnhofsgaststätte (heute „Wiltinger Stuben“) 1920-er Jahre Sportverein Die Wiltinger Fußball-Damenmannschaften 1970

m 12. April 1970 kamen Karl jüngere Mannschaft hatte 2:1 gewon- menmannschaft von Mariahof in ABongers und Nikolaus Kramp nen. Trier hatte eine Einladung zum Vor- zu meinem Mann Tilmann nach Danach wurden unsere Mann- spiel in Morbach bei der Einwei- Hause, um über die Gestaltung der schaften von anderen Vereinen zu hung des Sporthotels von Horst beabsichtigten „Aktion Sorgenkind“ Pokalturnieren eingeladen. Die Da- Eckel am 7. November 1970. Die zu sprechen: Soll die Feuerwehr gegen den Kirchenchor oder den Ge- meinderat spielen, eventuell der Musikverein gegen den Schützen- verein? Da kam mir die Idee: „Wie wäre es denn, wenn Damen Fußball spielen würden?“ Die Herren fan- den die Idee sehr gut, und ich sollte eine Mannschaft gründen. Am nächsten Morgen fragte ich Marlies Esch, (Erzieherin im Kinder- garten), ob sie Interesse hätte und In den blauen Trikos (oben und ganz unten) die „ältere Mannschaft“: Gisela Greif, Bruni Greif, Erna Jakobs, Sigrid Willems, Mia Turbing, Helma Konz, Irene Wagner, Gisela auch elf Damen finden könnte. Ich Frank, Marlene Felten, „Torfrau“ Ilse Schnitzler, Agnes Görgen, Gertrud Nerowski fragte am gleichen Tag die Frauen In den roten Trikos die jüngere Mannschaft: Margret Pütz, Regina Peifer, Irene Heiser, etwas verdeckt „Torfrau“ Helga Kiefer, Gitta Hausen, Annemie von der „AH“, die alle gleich sehr Helmdach, Marlies Esch, Ingrid Treinen, Pedita Koch, „Torfrau“ Mathilde Bongers, Ivonne Koch, Irene Becker begeistert waren und zustimmten, Unten: Wiltingen gegen Trier-Mariahof eine Mannschaft zu gründen. Abends rief mich Marlies an: „Ich habe elf Leute zusammen, wir haben eine Mannschaft.“ Bereits nach einer Woche, mon- tags am 20. April, hatten wir zum ersten Mal Training. Gerhard Ne- rowski und Tilmann leiteten unser Training. Wir hatten alle von Fußball keine Ahnung (bis 1970 war Damen- fußball verboten). Große Begeiste- rung begleitete uns. Die jüngere Mannschaft (etwa 17 bis 22 Jahre alt) war laufstärker als wir Älteren (um die 30). Wir waren dafür manchmal etwas treffsicherer. Am 30. August 1970 fand die „Aktion Sorgenkind“ statt. Unsere 1954-er Weltmeistermannschaft spielte gegen eine Auswahl aus der Trierer und Saarbrücker Region. Der Betreuer der „Mariahofer“, Herr Bauer, rief bei uns an und fragte mich, ob unsere jüngere Damen- mannschaft ihr Gegner sein wollte, wozu wir gerne einwilligten. Alle Mannschaften waren nach dem Spiel zum Essen im Sporthotel von Horst Eckel eingeladen. Wir un- terhielten uns mit Sepp Herberger und Fritz Walter, wie wir im Juli 1954 das Spiel in Bern miterlebt hat- ten: Im Sonderzug nach Köln, wo ich mit meinem Vater zu einer Bauausstellung war, wurde auf der Rückfahrt im Radio das Spiel übertragen. „Rahn müsste schießen, Rahn schießt, Toooor! Wir sind Weltmeister!“, so dröhnte es durch den ganzen Zug. Die Freude war unbe- schreiblich. Ich war damals noch keine 13 und wurde zum ersten Mal zum Tanz aufgefordert, aber ich konnte ja noch nicht tanzen und lehnte höflich ab. Im Zug stand alles Kopf, ein unfass- bares Ereignis, Weltmeister, neun Jahre nach dem Krieg. Am nächsten Tag war schulfrei. Unsere jüngere Mannschaft hatte noch einige Zeit gespielt, wir Älteren hörten 1971 wieder auf. Leider fand sich kein Betreuer für die jüngere Mannschaft, so dass sich die Ge- meinschaft auch auflöste. Einige Fotos erinnern noch an die schöne Zeit. Helma Konz

Fritz Walter, Sepp Herberger (Autogramme auf dem Bild darüber), Gertrud Nerowski

32 Sportverein Tilmann Konz

ilmann Konz war mehr als drei TJahrzehnte im Sportverein Rot- Weiß Wiltingen aktiv tätig. Als Fußballer hat er in der ersten und zweiten Mannschaft erfolgreich gespielt, seine Karriere in der Alt- Herren Mannschaft im Alter von 43 Jahren beendet. Neben dem Fußballspielen hat er den Verein in seiner Eigenschaft als

AH- Mannschaft 1971: Ernst Greif, Tilmann Konz, Walter Bauschert, Karl Orth, Theo Görgen, Horst Frank, Jupp Weides, Adi Kugel, Hans Biewen, Arnold Turbing, Helmut Schnitzler

1. Vorsitzender von 1971 bis 1984 terstützung beim Bau der Tennis- entscheidend mitgestaltet und in plätze. vielen Dingen vorangebracht. Tilmann war 20 Jahre Delegierter Hier einige Beispiele: Bau der des Fußballkreises Saarburg und er- Flutlichtanlage, Bau des Vereinsge- hielt für seine ehrenamtlichen Tätig- bäudes, Gründung der AH-Mann- keiten viele Auszeichnungen u.a. schaft im Jahr 1966, Bau der von der Gemeinde Wiltingen, dem AH-Hütte auf dem Rabentanz, Un- Fußballverband Rheinland-Pfalz

(Werner Liebrich)

Ausschnitt aus der Satzung der AH- Mannschaft. Man beachte den rot hervorge- Widmung von Werner Liebrich, Weltmeister 1954, an Tilmann Konz hobenen Pragraphen

33 sowie dem Sportbund Rheinland. So lang 2. Vorsitzender der „Wander- her tätig war, eine Tatsache, die ein- war es auch selbstverständlich, dass freunde Wiltingen“ und Mitglied malig in Rheinland-Pfalz ist. Auch er zum Ehrenvorsitzenden des SV des „Angelsportverein Wiltingen“. im Ruhestand ist er zur Zeit noch als Rot-Weiß Wiltingen ernannt wurde. Nicht zu vergessen sind seine 15 gerichtlich bestellter, ehrenamtlicher Eine besondere Auszeichnung für Jahre Mitgliedschaft im Wiltinger Betreuer tätig ihn ist jedoch die Ehrennadel des Gemeinderat, und mehrere Jahre im Für den Spilles hat Tilmann in sei- Landes Rheinland-Pfalz für seine Haupt- und Finanzausschuss, sowie nen privaten Archiven gestöbert und Dienste an der Allgemeinheit, die er im Jugend- und Sportausschuss der viele Dokumente, wie Vereinssat- im Jahre 1990 von dem damaligen VG Konz. zungen, Plakate, Zeitungsartikel, Ministerpräsidenten Carl-Ludwig Erwähnt werden muss an dieser Fotos und vieles mehr aus der da- Wagner erhielt. Stelle, auch wenn es nicht sein Ver- maligen Zeit zusammengestellt. Aus Neben seinen Aktivitäten im SV einsleben betrifft, dass Tilmann Platzgründen können wir leider nur Rot-Weiß Wiltingen war Tilmann Konz 50 Jahre im Justizdienst und eine kleine Auswahl dieser Doku- Gründungsmitglied und 12 Jahre davon 40 Jahre als Gerichtsvollzie- mente veröffentlichen. Otmar Biewen

Sportverein 50-jähriges Jubiläum des Sportvereins 1972

it einem dreitägigen Sportwo- Mchenende feierte der SV Rot- Weiß Wiltingen an Pfingsten 1972 sein 50-jähriges Jubiläum. An diesem Wochenende wurde tagsüber begeistert Fußball gespielt und abends in der Turnhalle kräftig gefeiert. Zahlreiche verdiente Ver- einsmitglieder wurden in einem Festakt ausgezeichnet. Das Spiel der Spiele war selbst- verständlich die Begegnung zwi- schen der AH-Auswahl des Kreises Trier-Saarburg gegen die AH des 1.FC Kaiserslautern, die mit einigen Spielern aus der Weltmeistermann- schaft von 1954 angetreten war. Zur Überraschung der 1500(!) Zuschauer endete die Partie 1:1 unentschieden. Trierische Landeszeitung 23.5.1972 Otmar Biewen

34 Tilman Konz, Peter Schnitzler, VG-Bür- germeister Hendriks

Die Qualität des Fotos ist nicht mehr die beste, bei genauer Be- trachtung ist die große Anzahl der Zuschauer in mehreren Reihen je- doch gut zu erkennen.

Trierische Landeszeitung 23.5.1972 Ausschnitt aus dem Kassenbuch vom 50jäh- rigen Jubiläumsfest. Wie zu sehen ist, blieb ein stattlicher Gewinn für die Vereinskasse übrig. 35 Die erste Mannschaft wurde damals Meis- ter in ihrer Klasse. Von links nach rechts und von oben nach unten: Hans Lambertz, Gustav Dallevedove, Herbert Kiefer, Karl Orth, Martin Blau, Franz Schuster, Hans Biewen, Arnold Turbing, Hans Lenz, Josef Jäger, Theo Ney

AH Mannschaft in den 1970-er Jahren Josef Weidert, Theo Görgen, Ernst Greif, Tilmann Konz, Karl Orth, Arnold Turbing, Willi Jakob, Adi Kugel, Gustav Dallevedove, Franz Schuster, Hans Biewen, Heinz Schuster

Karl Bongers, Nikolaus Frank: zwei Urgesteine des SV Wiltingen Bilder des Sportvereins aus vergangenen Zeiten

Verdiente Vorstandsmitglieder: Albert Schäfer, Josef Weidert, Karl Zimmer Wiltinger Bäche Der Grethenbach

ine Wanderung entlang unserer derung entlang des Baches durch nen ursprünglichen Weg durchs EWiltinger Bäche ist nicht nur für Dornen und Brennnesseln als äußerst Flussbett hinunter ins Tal. In diesem Kinder ein spannendes Erlebnis. schwieriges Unterfangen. An einigen Fall kann das bereits verschlammte Schließlich erinnert sich noch so man- Stellen geht es sanft bergab, hin und Rohr den Wassermassen nicht stand- cher an die eine oder andere Bach- wieder bahnt sich das Wasser seinen halten und überflutet die Straße bei wanderung, etwa zu Grundschul- Weg über kleine Wasserfälle und Vor- dem Bunker in der Nähe der Sonnen- zeiten im Oberemmler Bach (Braut- sprünge. Der Bach hat sich im Laufe uhr. Dieser Westwallbunker, der in bach genannt). Praweltsbach/Vols- der Zeit tief eingegraben und die den vergangenen Jahrzehnten noch bach, Zappbornfloss/Grawelsbach, Hänge zu beiden Seiten sind gesäumt als Unterstand genutzt wurde, ist Grethenbach, Schießlochbach/Ockfe- von allerlei Gestrüpp. Umschlossen mittlerweile gänzlich zugewachsen. ner Bach: In einer vierteiligen Serie von der mit Farn und kleinen Buchen Nicht mehr genutzt wird auch ein möchten wir Eindrücke, Geschichten gesäumten Grethenbachschlucht hört alter Wingertsweg von dort hinunter und Erinnerungen an unsere Bäche man fast nichts, bis auf das ruhige zu den Bahngleisen. zusammentragen. Plätschern des Baches. Fast könnte In einer Schlucht im Hinterhof des Unser erster Teil führt uns in Rich- man die Stille des Ortes genießen, alten Kelterhäuschens der Bischöfli- tung Norden. Und wie jedermann würde nicht überall Müll herumlie- chen Weingüter ergießt sich an regne- weiß, ist Norden immer dort, wo die gen. Leere Farbdosen, Tüten, dicke rischen Tagen ein Wasserfall Kupp ist. Oberhalb des alten Kelter- Seile, rostige Wannen, Benzinkanister beachtlicher Höhe. Durch einen im hauses, am nördlichsten Zipfel der und, als Höhepunkt der Unver- Jahr 1880 erbauten Tunnel windet Wiltinger Gemarkung, entspringt der schämtheit, ein großer Traktorreifen. sich das Wasser unter der Eisenbahn Grethenbach aus einigen Quellen im Immer wieder begegnet man verwit- und Kuppstraße hindurch zum Kommlinger Wingert. In einem Wei- terten Grenzsteinen am Rand der „Dorr“ in die Saar. Der Eingang des her, der als Rückhaltebecken angelegt Schlucht, da der Bachverlauf zugleich Tunnels ist ziemlich verwachsen und wurde, staut sich das Wasser und die Gemarkungsgrenze zwischen an manchen Stellen breitet sich der fließt durch ein unterirdisches Rohr Kommlingen und Wiltingen mar- Riesen-Bärenklau explosionsartig aus. über die Gemarkungsgrenze Komm- kiert. Auf halbem Weg zur Kelterei Im vergangenen Jahr gab es Gedan- lingen zu Wiltingen. Blickt man die fällt der Bach steiler ab und das Wan- kenspiele über einen Weg am Tunnel Böschung hinauf, kann man noch die dern wird durch Dornen, Brennnes- vorbei durch die Wiltinger Hölle nach verwitterten Überreste alter Rebstö- seln und unzählige Zecken immer Kanzem. Bereits vor einigen Jahren cke im Kommlinger Wingert sehen. mühseliger. Der Bach passiert hier, gab es hierzu konkrete Planungen. Früher hatten hier namhafte Winzer umrankt von allerlei Gestrüpp, ein Ohne die Zustimmung des Natur- wie Egon Müller und die Vereinigten Betongebilde, das stark an einen Bun- schutzes und den Willen des Gemein- Hospitien ihre Reben. Am Weinberg ker erinnert. Allerdings liegen uns derates bleibt dieses Unterfangen entlang führt ein Wingertsweg zur hierzu, im Gegensatz zum weiter allerdings ein Gedankenspiel. Auch Lage Wiltinger Kupp. Der Namens- unten liegenden Bunker, keine nähe- so bietet die Gegend um den wohl ursprung des Baches führt vermut- ren Informationen vor. Nicht weit am wenigsten bekannten unserer lich auf die Bedeutung „en Gret“ = von hier rinnt der Bach in einen Bäche, dem Wiltinger Grethenbach, „kleiner Graben“ zurück. Eine ältere Durchlass aus Stein und fließt durch einige Überraschungen. Mitbürgerin hat auf die Übersetzung ein verlegtes Rohr Richtung Saar. Nur Text: Johannes Kohl Grethen = Gestrüpp hingewiesen. im Winter oder bei schweren Regen- Fotos: Heinz Kohl Verständlich, gestaltet sich eine Wan- güssen schlängelt sich der Bach sei-

37 Oben links: Kelterhaus von der Kupp-Straße aus gesehen. Darunter: Tunneleingang im Dorr Darunter: Steile Hänge im Wiltinger Grethenbach. Unten links: Rückansicht des Kelterhauses und der Wasserfall des Ba- ches. Oben rechts: Im Hinterhof des Kelterhauses mit Wasserfall herrscht eine geheimnisvolle Atmosphäre. Darunter: Errichtungsjahr des Tunnels im Jahr 1880. Unten rechts: Rückhaltebecken an den Quellen des Grethenbachs Gemarkung Kommlingen. Interessantes Höhenbegrenzung ie ist wieder weg, die leidgeprüfte Gegenverkehr an- SHöhenbegrenzung. Dieses Mal einander vorbeizu- wohl für immer. Nachdem sie in der kommen. Vergangenheit in unregelmäßigen Ab- Die meisten Ver- ständen immer wieder von rabiaten kehrsteilnehmer Zeitgenossen mehr oder weniger stark unter uns kennen beschädigt wurde, bis hin zur kom- Situationen, in pletten Zerstörung, hat die zuständige denen sie durch Behörde LBM (Landesbetrieb Mobili- größere Fahrzeuge, tät) entschieden, die Höhenbegren- die unerlaubt die zung nicht wieder aufzubauen. Sie hat Kupp benutzen, zu sich nicht bewährt, ist die Begründung einem längeren der Behörde für ihre Entscheidung. Halt oder gar zum Diese Entscheidung erweckt den Rückwärtsfahren gezwungen werden Höhe der Fahrzeuge, sondern deren Eindruck der Resignation vor den (Selbstverständlich sind Einsatzfahr- Breite die eigentliche Ursache der Pro- rücksichtslosen Verkehrsteilnehmern, zeuge der Rettungsdienste und die bleme ist. die ihren Eigennutz vor das Allge- Winzer die ihre Weinberge bearbeiten Inwiefern andere Maßnahmen zur meinwohl stellen. müssen in dieser Kritik ausgeschlos- Lösung dieser Situation geplant sind, Die L133 über die Wiltinger Kupp sen). ist nicht bekannt. ist, und wird es auch weiterhin blei- Die Höhenbegrenzung als Mittel Somit muss man sich auch weiter- ben, eine unfallträchtige Straße, un- der Durchsetzung für die Einhaltung hin auf Begegnungen mit Wohnmobi- übersichtlich und an einigen Stellen so der Vorschriften hat offensichtlich nicht len, LKWs oder Bussen auf der engen eng, dass es selbst für Fahrzeuge mit zum gewünschten Erfolg geführt. Fest- Kupp-Straße einstellen. normalen Ausmaßen nicht leicht ist im zustellen sei aber auch, dass nicht die Text und Foto: Otmar Biewen

Interessantes Gefährlicher Fund inen ungewöhnlichen Fund mach- kriegs in dieser Gegend heftige Kämpfe Eten Wanderer an einem sonnigen zwischen deutschen und amerikani- Sonntagnachmittag im Juli als sie auf schen Truppen stattfanden (zu dem dem Waldweg in der Gemarkung Thema hat Erwin Frank mehrere Bücher Plensch Richtung Schoden unterwegs verfasst). waren. Mitten auf dem Weg entdeckten Vermutlich wurde die Handgranate sie einen Gegenstand, der ihnen einen ge- durch das Aufwühlen des Bodens von hörigen Schreck einjagte. Wie sich später Wildschweinen freigelegt und ist über herausstellte war es eine amerikanische die seitliche Böschung auf den Weg ge- Handgranate, ein über 70 Jahre altes Re- rollt. Die dazu gerufene Polizei küm- likt aus dem 2. Weltkrieg. Die nahelie- merte sich um die ordnungsgemäße gende Erklärung für ihre Herkunft ist die Entsorgung durch den Kampfmittel- Tatsache, dass gegen Ende des 2. Welt- räumdienst. Text und Fotos: Otmar Biewen 39 Wiltinger Orginale Traktoren (3)

ldtimerfreunde erkennen ihn Oschon am Klang, den rot-wei- ßen Mercedes Benz L1113 mit dem Kennzeichen SAB-D-19. Der Benz, Baujahr 1965, wurde im gleichen Jahr für den Weinbaubedarf von Josef Schmitz angeschafft. Ganz in rot und noch mit langer Pritsche, brachte der Daimler Heizöl von der Raffinerie Caltex bis ca. 1972 in die Wiltinger Haushalte. Danach wurde

Mercedes-Benz l 1113 Hermann-Josef Schmitz in den 60-er Jahren mit seinem L1113, hier noch mit langer (11 für 11 tonnen, 13 für die PS x 10) Pritsche geschwindigkeit 71,7 km/h 6 wassergekühlte zylinder 5675 cm³ 5/1 gänge das Fahrzeug in die Farben des Öl- riesen Chevron rot-weiß-blau umla- ckiert. 1982 hatte der L1113 als Heizöltransporter ausgedient, die Pritsche wurde verkürzt und lief fortan als landwirtschaftliches Nutzfahrzeug (7,5 Tonner) für das Weingut Schmitz-Simon. Mit seinen 471.000 gefahrenen Kilometern läuft der rotweiße „Kurzhauber“ immer Hermann-Josef Schmitz, Baujahr 1953 ;-), mit gleichem Fahrzeug, beide noch gut in noch mit dem ersten Motor und Schuss (Oktober 2018). wird sicher noch einige Jahre bei der Weinbergsarbeit zu bewundern sein. Text und Fotos: Heinz Kohl

Werbung aus der Fest- schrift zum 50-jährigen Bestehens der Wiltinger Feuerwehr anlässlich des VG-Feuerwehrtages 1973.

40 Menschen in Wiltingen Karl Weber und 20 Jahre Alters- kameradschaft der VG Konz

m April 1997 beauftragte der dama- schlossen, alle ausgeschiedenen Alters- Ilige Bürgermeister der Verbandsge- feuerwehrkameraden zum VG-Feuer- meinde und Stadt Konz, Winfried wehrtag am 31.8.1998 nach Wiltingen Manns, den Ehrenwehrleiter und ehe- einzuladen. maligen Wehrleiter der VG Konz Karl Ein bedeutender Programmpunkt Weber, eine Altersabteilung der Feuer- dieses Tages war die Gründung der Al- wehrkameraden zu gründen. terskameradschaft der VG- Konz. Die 32 anwe- senden Alters- kameraden erhielten, ebenso wie die aktiven Feuer- wehrmänner, einen Verzehr- Konz“ gewählt. Zu den künftigen Akti- bon in Höhe vitäten sollten gemeinsame Wanderun- von 10,- DM. gen, Ausfahrten und Grillabende gehö- Dieser 31. ren. August 1998 Kurzfristig wurde sodann die erste V.l. Ehrenwehrleiter der VG Konz Werner Jakobs, Vorsitzender des kann als offiziel- gemeinsame Fahrt geplant. Bürger- Feuerwehrverbands Trier-Saarburg Matthias Liesch, Ehrenwehrleiter Karl Weber, Bürgermeister Joachim Weber, Wehrleiter der VG Konz ler Gründungs- meister Winfried Manns legte fest, dass Mario Gasper tag der Alters- die Buskosten in Zukunft von der Ver- Zuerst war es notwendig, alle ausge- kameradschaft festgehalten werden. waltung übernommen werden. schiedenen Feuerwehrkameraden zu Nach weiteren Gesprächen zwischen erfassen. Eine Regelung oder Empfeh- Bürgermeister Manns, dem Feuerwehr- Im Rahmen des diesjährigen „Feuer- lung für die Gründung einer Alterska- Sachbearbeiter Andreas Hoffman, Eh- wehrtags der Verbandsgemeinde Konz“ meradschaft gab es zu dieser Zeit noch renwehrleiter Karl Weber und dem in Wiltingen wurde der 20. Geburtstag nicht. damaligen Wehrleiter Werner Jakobs der Alterskameradschaft gefeiert. In guter Zusammenarbeit mit dem wurde die Gründung offiziell verkün- Zu diesem Anlass wurde Karl Feuerwehr-Sachbearbeiter der VG det und ist seitdem ein fester Bestandteil Weber für seine 20-jährige Tätigkeit im Konz Andreas Hoffmann konnte eine der Feuerwehr der VG Konz. Aufbau und der Leitung der Alterska- Liste aller in den letzten Jahren ausge- Die Alterskameraden, die mittler- meradschaft mit einer Urkunde, ausge- schiedenen Feuerwehrmänner erstellt weile alle erfasst waren, wurden zum stellt vom Stadt- und Verbandsbürger- werden. 14. Oktober 1999 zu einer Sitzung nach meister Joachim Weber, geehrt. Nach mehreren Gesprächen zwi- Wasserliesch eingeladen. Hier wurde Karl Weber, Otmar Biewen schen Bürgermeister Manns, Andreas Karl Weber von den Anwesenden zum Hoffmann und Karl Weber wurde be- „Leiter der Alterskameradschaft VG

41 Menschen in Wiltingen Deutsche Meisterin aus Wiltingen

oller Erfolg für Katha- Trina Klos aus Wiltingen (auf beiden Bildern zweite von links) und deren Mann- schaftskameradinnen. Die Schwimmerinnen der DLRG Ortsgruppe Echternach/Irrel haben bei den 46. Deutschen Meisterschaften der Ret- tungsschwimmer in Leipzig in der Altersklasse der 11- bis 12-jährigen den 1. Platz gemacht. Das Team ließ 23 Mannschaften hinter sich und wurde verdient deut- scher Meister. Herzlichen glückwunsch. Das Redaktionsteam Fotos: Wolfgang Bürling und Sandra Wagner

42 Orte in Wiltingen Die Saarstraße

ie Saarstraße Dführt – wie der Name bereits vermu- ten lässt – zur Saar. Ganz so einfach ist die Sache jedoch nicht: die Straße be- ginnt an der Wars- berger Straße gegen- über vom Gasthaus Theis und führt über den Bahnübergang an der Kirche und der Dehenstraße vor- bei zum Saarufer, al- lerdings zweigt sie zwischendurch nach links ab, verzweigt sich nochmals und biegt wieder nach links ab, zurück zur Kirche. (Familie Claß) befand sich nicht nur St. Martin. 1732 gebaut und 1972 re- Der Einfachheit halber kann man zur das Gasthaus Joh. Peter Clahs, wie noviert, beherbergt es außer den Orientierung der Nummerierung bereits im letzten Spilles berichtet Wohnräumen für Pastor Neumann der Häuser folgen. Im Haus Nr. 8 (Traktoren), sondern es wurde dort das Pfarrbüro, das Pfarrsälchen und auch ein wohlbekannter die Martins-Klause, den Gewölbekel- Wiltinger Trester herge- ler in dem alljährlich zum Pfarrfest stellt (Foto u. l.). die große Wiltinger Weinprobe statt- Haus Nr. 10 ist das Pfarr- findet (Foto u. r.). haus der Pfarrgemeinde Folgt man der Straße so gelangt man

43 erwähnt. Auf Höhe des Hauses der Familie Kirch trifft die Saarstraße auf die Kirchstraße. Vor dem Bahnüber- gang auf der rechten Seite stand frü- her das Bauernhaus der Familie Zeimet, ein stattliches Gebäude mit Stallungen und Weinkeller – an der Stelle des Weinkellers steht heute die imposante Zeder. Nach dem Abriss des Hauses 1973 wurde hier der kleine Parkplatz angelegt. Nicht zu vergessen: eine kleine Parkbank, auf der man es sich bei geschlossener Bahnschranke gemütlich machen kann (Foto u. r.: Haus Kirch). Text und Fotos: Ulrike Kirch zu einer Kreuzung: auf der rechten Seite führt der Weg am Gemeinde- haus vorbei zur Friedhofskapelle und dem Friedhof (Foto o. l.). Geradeaus führt der „Burengoat“ zur Warsbergerstraße. Hier geht es sozusagen drunter und drüber: unter dem Weg verläuft unterirdisch der Praweltsbach, und darüber verläuft die Eisenbahnstrecke (Foto u. l.: An- sicht Burengoat mit Überführung). Vor der Bahnüberführung zweigt rechts ein Fußpfad zu den Gärten entlang der Gleise, und hinter dem Tunnel findet man den namens- gebenden Brun- nen (Foto Mitte). Folgt man der Saarstraße nach links, gelangt man vorbei an Altbau und Neubau der Familie Benzmül- ler zurück zur Kirche, auf Höhe der Mariengrotte. Das letzte Haus in der Saarstraße ist eines der ältesten in Wiltingen und wurde bereits 1720 urkundlich

44 Erinnerungsschätze

Geburtsjahrgänge 1953/54 und teilweise 1954/55

Von links stehend: Willems Hermann, Mergen Albert, Bauschert Siegfried, Lambert Matthias, Mergen Franz-Josef, Lambertz Josef, Tur- bing Arnold, Perret Günter / rechts stehend: Schnitzler Helmut, Grün Adolf, Wagner Herbert, Weber Arnold, Orth Hermann, Schnitz- ler Hermann, Kirchen Karl, Kramp Franz, Weber Karl / v. links kniend: Phillips Robert, Hennen Heinz, Willems Günter, Lenz Hans, Budack Reinhard, Plunien Hermann, Mayer Reinhold, Kirchen Josef, Lambertz Hans Fastnacht 1973: Wandertag bei Lehrer Merten in Kommlingen Stehend von links nach rechts: Thomas Budack, Dorothe Scherf, Doris Weber, Herbert Weber, Gerda , Markus Jäger, Marianne Jäger, Patricia Bauer, Jürgen Britten, unter der Maske Monika Kantner, Susanne Heiser, Wolgang Köppinger. Knieend v. l. nach r.: Inge Kramp, Astrid Weber, Rosi Esch, Glaudia Britten, Wolfang Felten+, Achim Barg, Ralf Georgi, Winfried Bauschert, Ralf Willems, Ester Frank.

Erste heilige Kommunion. Bild aus den 1950-er Jahren

46 Veranstaltungen & Termine

Weihnachtsmärchen Foasent-Schmaus Komödie Federweißenfest 230-Jahrfeier Bürgerhaus Bürgerhaus Bürgerhaus Triwelsgaaß Kirchenchor 1. und 2.12.2018 16.2.2019 24./26.5.2019. 28. und 29.9.2019 Kirche St. Martin kleine bühne Reblaus Jugendgruppe Triwelsgaaß-Winzer 24.11.2019 kleine bühne Kirchenchor Weihnachtsmärchen Foasent-Schmaus Bayerischer Abend Bürgerhaus Bürgerhaus Vatertagstreffen Volser Weiher Weihnachtsmärchen 8. und 9.12.18 23.2.2019 Geispifferhütte 5.10.2019 Bürgerhaus kleine bühne Reblaus 30.5.2019 AC Wiltingen 30.11. und 1.12.2019 Wanderfreunde kleine bühne Glühweinparty Ostereierschießen Herbstmarkt Dorfplatz Schützenhaus Dorfvereinsschießen Dorfplatz Weihnachtsmärchen 22.12.2018 21/22.4.2019 Schützenhaus 12.10.2019 Bürgerhaus Feuerwehr Sportschützen 20.6.2019 Freizeitclub 7. und 8.12.2019 Sportschützen kleine bühne Weihnachtsmarkt Aufstellen des Maibaums Oktoberfest Dorfplatz Dorfplatz Weiherfest Saarufer Weihnachtsmarkt 23.12.18 30.4.2019 Volser Weiher 12.102019. Dorfplatz Feuerwehr Feuerwehr 13. und 14.7.2019 Jugendgruppe 22.12.2019 AC Wiltingen Winzerkapelle Sonntagsmatinée Maifeier Martinsumzug „Der Maler Paul Geispifferhütte Hoffest Saarufer Magar“ 1.5.2019 Brückenstraße 9.11.2019 Bürgerhaus Wanderfreunde 27. und 28.7.2019 Ortsgemeinde 20.1.2019 Triwelsgaaß-Winzer Ortsgemeinde Saarpedal Kirmestreiben Saarbrücke Klang und Glanz, Bürgerhaus Kinder-Kappensitzung 19.5.2019 Saarufer 10.11.2019 Bürgerhaus Ortsvereine u. Winzer3. und 4.8.2019 Ortsgemeinde 10.2.2019 Winzerkapelle und Reblaus Jungwinzer

IMPRESSUM

Redaktion: auflage: Magazin für die Bürger der ortsgemeinde Wiltingen 700 Exemplare Stephanie Verantwortlich: Lothar Rommelfanger, soweit nicht anderweitig Neukirch-Meyer erscheinungsweise: namentlich gezeichnet. 06501-607225 3 Ausgaben im Jahr Für die Inhalte der namentlich gezeichneten Texte ist der jewei- Otmar Biewen Nächste ausgabe: lige Autor verantwortlich. Das Redaktionsteam behält sich vor, 06501-16074 vorauss. März 2019 Beiträge zu kürzen oder geringfügig zu bearbeiten. Ulrike Kirch redaktionsschluss: Wenn Sie Texte einreichen, beachten Sie bitte folgende Punkte: 06501-9458854 31.1.2019 Texte in Word, Open Office oder formlos als E-Mail-Text per E- Heinz Kohl e-Mail: Mail (s. oben!) oder Datenträger einreichen. 06501-18932 [email protected] Bilder im JPG-, PNG- oder TIFF-Format in hoher Auflösung Detlef Stammberger Fotos: (mindestens 300 dpi, am besten die Orginaldatei). (Layout) Titel: Detlef Stammberger; Für Texte und Bilder bitte immer den Urheber angeben. 06501-16815 wenn nicht anders Vielen Dank für Ihr Verständnis. vermerkt: unbekannt „Spilles“ erscheint seit Mai 2011.

47 Das Spilles-Team wünscht allen Lesern frohe Weihnachten und alles Gute für das neue Jahr.

Grafik: Pixabay Buchtipp „Mittagsstunde“ von Dörte Hansen Die Wolken hängen schwer über der Geest, als Ingwer Feddersen, 47, in sein Gesehen Heimatdorf zurückkehrt. Er hat hier Anfang Ok- noch etwas gutzumachen. Großmutter Ella ist dabei, ihren Verstand zu verlie- tober in ren, Großvater Sönke hält in seinem Salzburg. alten Dorfkrug stur die Stellung. Er hat die besten Zeiten hinter sich, genau wie Wär’ das das ganze Dorf. Wann hat dieser Nie- nicht auch dergang begonnen? In den 1970-ern, als nach der Flurbereinigung erst die was für Wiltin- Hecken und dann die Vögel verschwanden? Als die großen gen? Ok, man- Höfe wuchsen und die kleinen starben? Als Ingwer zum Stu- dium nach Kiel ging und den Alten mit dem Gasthof sitzen gels Masse ließ? Mit großer Wärme erzählt Dörte Hansen vom Ver- vielleicht eher schwinden einer bäuerlichen Welt, von Verlust, Abschied und von einem Neubeginn. (Penguin-Verlag) Ü-60! Ein wunderbar wehmütiges Buch über das Verschwinden einer alten Welt und einer Familie, die sich darin zerreißt. Für einen Dörfler, besonders für Leserinnen und Leser aus unse- rem traditionsreichen Ort eine Hommage an die Dorfkultur und in der Übertragung auch ein Appell an ihre Erhaltungs-

Foto: Detlef Stammberger würdigkeit – gemischt mit einer persönlichen Familienge- schichte. Eine Empfehlung an alle also, die das Dorfleben in seiner intimen Finesse kennen – oder noch kennenlernen möchten, im Buch und vor der Haustür ;). Viel Spaß! Penguin, ISBN: 9783328600039, 320 S., 22 € Z. B. bei Buchhandlung Kolibri, Konz; Tel.: 06501-99230 Hermann-Josef Kramp Tipps und Tricks Beim Knacken von Walnüssen zersplittern häufig sowohl die Schalen als auch die Kerne. Legt man Walnüsse über Nacht in kaltes Wasser, so lassen sie sich am nächsten Tag leichter knacken, und die Kerne lösen sich besser. Foto: Otmar Biewen