CHRISTLICH DEMOKRATISCHE UNION

Vereinigung der CDU im CDU-Landesverband Sachsen-Anhalt Post über: CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt Domplatz 6/9 39104 Magdeburg

Haldensleben im September 1997 EAK4.DOC

Liebe Mitglieder und Freunde des Evangelischen Arbeitskreises in Sachsen-Anhalt ======Sie halten den neusten Rundbrief des des im Früh-jahr herausgegebenen Wortes Evangelischen Arbeitskreises in Sachsen- der Kirchen „Zur wirtschaftlichen und Anhalt in Händen. Wir freuen uns, daß sie sozialen Lage in Deutschland“ haben die auf diesem Wege an der Arbeit des EAK’s einzelnen Arbeits-kreise sehr intensiv teilhaben können. Unser Rundbrief auch an der Heraus-arbeitung der möchte ihnen die Informationen geben, Aufgaben mitgewirkt. Einige dieser die sie für ihre Arbeit vor Ort benötigen. erarbeiteten Themenkomplexe waren auch Gegenstand der Bundestagung. Unsere Themen: - 36.Bundestagung in Bochum Die Teilnehmer der 36. Bundestagung stell. Vorsitzender Michael Schekatz waren sich einig, daß unser Land die - Denkanstoß aus biblischer Sicht anstehenden Fragen nur unter Mitwirkung Oberstudiendirektor Dieter Mayer - Kirchentag 1997 - ein Erlebnisbericht aller gesellschaftlichen Kräfte lösen kann. Wolfgang Kupke Der Bundesvorsitzende Herr Bundes- - Gespräch mit der Kirchenleitung der minister hat das so Kirchenprovinz Sachsen Vorsitzender Jürgen Scharf formuliert: - Gespräch mit der Kirchenleitung der Die hohe Arbeitslosigkeit ist die Heraus- Landeskrche Anhalt forderung unserer Zeit. Sie löst Ängste Vorsitzender Jürgen Scharf und Befürchtungen bis in die junge Generation hinein aus. Sie bedroht den 36.Bundestagung in Bochum 6.-7. 6. 97 gesell-schaftlichen Grundkonsens, der Das Thema der 36. Bundestagung des dringend benötigt wird, um in Evangelischen Arbeitskreises der Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen CDU/CSU in Bochum lautete: „Soziale Gruppen die hohe Arbeitslosigkeit Marktwirtschaft gestalten - neue Arbeits- erheblich zu reduzieren. plätze schaffen“. Angesichts von fast 5 Eine Besserung auf dem Arbeitsmarkt läßt Millionen Arbeitslosen wohl die sich nur erreichen, wenn wir den wichtigste Aufgabe aller Kräfte in der strukturellen Wandel erleichtern, indem Gesellschaft. Viele fragen sich: Was hat wir Flexibilität fördern, da der EAK beizutragen? In Vorbereitung Überregulierungen abbauen und

unternehmerische Initiativen nachhaltig Den Themenbereich „Soziale Gerechtig- unterstützen. Nur so sind wir dem freien keit“ greift ein kleines Buch mit dem Titel europäischen Binnenmarkt und der „Ist Gerechtigkeit machbar? Politische Verschärfung des Wettbewerbs durch die Anstöße zu einem aktuellen Thema" auf. Globalisierung der Märkte gewachsen. Unter Leitung von Bundesminister Jochen Die hohe Arbeitslosigkeit kann nicht aus- Borchert hat ein Autorenteam versucht, schließlich von Wirtschaft und Politik Antworten zu geben. Darunter sind Bei- bekämpft und beseitigt werden. Jed e träge von Dr. Wolfgang _Schäuble, Ilse Bürgerin und jeder Bürger ist gefordert. Falk, Anne-Karin Glase, , Wir können nicht einfach alles vom Staat Christine Lieberknecht, erwarten. Das Verhältnis von gesetzlich u.a.m. verordneter Solidarität und eigenver- Das Buch ist erschienen im Lutherischen antwortlicher Subsidarität ist so auszu- Verlagshaus Hannover 1997. tarieren, daß eine neue Wachstums- und ISBN 3-7859-0747-8 Beschäftigungsdynamik entstehen kann. Auch die Tarifpartner müssen dazu ihren Beitrag leisten. Denkanstoß aus biblischer Sicht In dieser Zeit, wo der geldwerte Nutzen Im Rahmen der Bundestagung wurde auch für den Einzelnen an erster Stelle steht, der Bundesvorstand satzungsgemäß neu fragt jeder zuerst: Was habe ich davon? gewählt. Als Vorsitzender wurde Bundes- Alles muß persönlichen Nutzen bringen, landwirtschaftsminister Jochen Borchert sonst wird es nicht getan: So steht es auch mit großer Mehrheit wiedergewählt. Er mit den Aufgaben für das Gemeinwohl. steht seit 1993 an der Spitze des EAK. Als Immer weniger Bürgerinnen und Bürger Stellvertreter wurden der Europa- sind bereit, sich für das Gemeinwesen abgeordnete Ingo Friedrich (CSU), der einzusetzen. In unserer biblischen Quelle sächsische Sozialminister Hans Geisler, finden wir da einen ganz anderen Ansatz: der Bundesbeauftragte für den Zivildienst Dieter Hackler, Gustav Isernhagen sowie die thüringische Ministerin für Bundesan- Dient einander, ein jeder mit der Gabe, gelegenheiten Christine Lieberknecht die er empfangen hat, als die guten gewählt. Haushalter der mancherlei Gnade Als Beisitzer wurden Klaus Weigelt, Gottes. Karin Wolff, Thomas Rachel, Ilse Falk, 1.Petrus 4,10 Dieter Franke, Michael Schekatz, Friedemann Schwarzmeier, Uwe Wienholz, Stefan Dachsel, Ute Ernsting, „Glaubwürdige Minister brauchen wir“, Ingeborg Babucke, Hans Bleckmann, Dr. das war das Fazit einer Diskussionsrunde, Peter Schneemelcher, Harald Häßler, in der es um verantwortliches Handeln in Tobias Utter und Johanna Köhler gewählt. Politik und Gesellschaft ging. Wir freuen uns, daß wir mit Michael Wir sind Minister! Denn für Christenmen- Schekatz einen Vertreter im schen gilt: Jeder ist Minister, das heißt Bundesvorstand haben. Für den noch recht Diener der anderen, berufen und jungen Landes-arbeitskreis in Sachsen- beauftragt von Gott und auch dazu Anhalt ist diese Verbindung sehr wichtig. befähigt. Denn wen Gott beauftragt, den Michael Schekatz rüstet er auch aus. So hat jeder seine Gaben und Fähigkeiten empfangen. Der eine kann frei reden und gut formulieren, Buchinfo der andere ist ein hervorragender Organisator. Wiederum kann einer

geduldig zuhören und auf den anderen zu- Jeweils am späten Abend trudelten die gehen. Fröhlichkeit, Nachdenklichkeit, Familienmitglieder und unsere fünf langer Atem - das alles sind Gaben, die Kirchentagsgäste aus den alten Bundes- wir in die Gemeinschaft einbringen ländern - meist getrennt - von den Veran- können. Und so baut sich dann aus den staltungen bei uns in Halle ein. Die verschie-denen Gaben eine Gesprä-che währten jeweils bis weit in Dienstgemeinschaft auf, die nach innen den frühen Morgen. Unsere Gäste waren und außen wirkt. fröhliche Christen aus dem Ruhrgebiet Glaubwürdige Minister sind wir, wenn wir und aus Heidelberg. Die unsere Begabungen als Aufgaben Kirchentagsabsage von entdecken mit dem Ziel, daß die anderen wegen der Bennenung von Probst Falke, etwas davon haben und sich freuen einem der Erstunterzeichner der Erfurter können. Erklärung, als Abschluß-prediger, Oberstudiendirektor Dieter Mayer beschäftigte uns dabei weniger, als das Problem, daß die Lehrer im Einzugsbereich des Kirchentages, vor So war mein Kirchentag 1997- allem also aus Leipzig und Halle, ein persönlicher Erlebnisbericht mehrheitlich nicht mit den Schulkindern Die Evangelischen Kirchentage 1991 im den Kirchentag besucht haben. Wegen der Ruhrgebiet, 1993 in München und 1995 in Belegung der Schulen waren Projekttage Hamburg habe ich mit der ganzen Familie angesetzt. Diese wurden aber zu miterlebt. Kinobesuchen und Ausflügen genutzt, Ich wußte, was in Leipzig auf uns obwohl gerade der Markt der zukommt und habe mich darauf gefreut. Möglichkeiten für Lehrer und Schüler - Endlich wollte ich nicht nur auch der nicht relegiös gebundenen - eine Kirchentagsbesucher sein und mich durch hervorragende Gelegenheit für das dicke Programm arbeiten, immer mit Schülerprojekte gewesen wäre. Wir waren dem Gefühl etwas zu versäumen. uns einig, daß die Lehrer nicht wußten, Im Auftrage des Vereins was auf einem Kirchentag passiert und „Zeitgeschichte(n) e.V. Halle“ organisierte haben ihn offenbar als ausschließlich ich einen Stand auf dem Markt der relegiöse Angelegenheit gesehen. Hier Möglichkeiten, auf welchem die muß dringend Aufklärungs-arbeit geleistet hallischen Oppositions-gruppen in der werden. Uns wurde deutlich, welch ehemaligen DDR unter dem Dach des geistiges Erbe die DDR hinterlassen hat Kirchenkreises Halle vorgestellt wurden. und wie wenig neugierig und kreativ viele Eine Kopie der 8-bändigen Stasi-Akte Lehrer sind. So war denn der Kirchentag unserer kirchlichen Ökogruppe aus Halle von den Jugendlichen aus den alten lag zur Einsicht aus. In ihr wurde ständig Bundesländern geprägt. Die Vielfalt der gelesen - meist von Christen aus den alten deutschen Mundarten, besonders in den Bundesländern, die eine solche Akte noch nächtlichen hallischen Staßenbahnen zu nie gesehen hatten. hören, war herzerfrischend und schön. Die An diesem Stand auf der Neuen Messe Verkehrs-unternehemen waren über ihren verbrachte ich mit Ausnahme des Abends Schatten gesprungen und es galt ein der Begegnung im Leipziger Zentrum und Einheitsticket für den gesamten dem Abschlußgottesdienst im Zentral- Einzugsbereich. stadion, drei lange Tage. Viele tausend Einer unserer Gäste kam noch weit nach Kirchentagsbesucher zogen an unserem Mitternacht mit der Bahn von Leipzig. Die Stand vorbei, mit einigen hundert Bahn-AG hatte schnell einen Sonderzug sprachen wir. Viele fanden es richtig, daß eingesetzt als noch Kirchentagsbesucher wir präsent waren.

aus Halle auf dem Leipziger Bahnhof betreuung in kirchlichen Kindergärten, standen. Schulwesen, Stellung der Familie, Meine Tochter Anne hat sich als Helfer kirchliche Publizistik, aber auch die betätigt und war im Pressezentrum einge- sogenannten „Erfurter Erklärung“. setzt. Sie mußte Pressemitzeilungen für Schließlich kam ich der Bitte nach, in Journalisten aus der ganzen Welt in die einem Brief unsere Sorge der Kirchen- entsprechenden Pressefächer verteilen - leitung mitzuteilen. Aufgrund dieses dabei kam sie ganz schön ins Staunen über Briefes fand am 10. Juli 1997 ein die Mengen von Informationen, die dort Gespräch zwischen Kirchenleitung und zu verteilen waren. EAK statt. Seitens der Kirchenleitung Am Sonntag als der Abschußgottesdienst nahmen teil: Altbischof Dr. Demke, beendet, unser Messestand abgebaut und Konsistorialpräsident Kiderlehn, die Gäste abgereist waren, da war für uns Oberkonsistorialrat Prof. Dr. Schultze, klar: In zwei Jahren sind wir in Stuttgart Konsistorialrat Härter, Pfarrer Lucke und wieder dabei, und zwar wieder als Mit- Frau Gunst; seitens des EAK die Herren v. wirkende. Ein Kirchentagsgast, ein Beyme, Löw, Kuntze, Scharf, Schekatz Religionspädagoge aus dem Ruhrgebiet und Stehli. Altbischof Dr. Demke war von schrieb uns anschließend:“Die Abende bei der Kirchenleitung gebeten worden, trotz ihnen und ihre lebendigen Erzählungen seines Ruhestandes zu dieser Runde zum Leben vor und nach der Wende - das einzuladen. waren Eindrücke, die mir bei diesem Kirchentag besonders wichtig geworden Aus der Fülle angerissener Themenfelder sind. Bei früheren Kirchentagen hatte ich konzentrierte sich der Meinungsaustausch oft ganz neue Bereiche von Kirche und schließlich auf die Gebiete Kinderer- Theologie kennengelernt - bei diesem ziehung, Schulreform, Familie und kirch- Kirchentag haben sie mir geholfen, wieder liche Publizistik. besser unsere Ost-West und West-Ost Vorstellungen zu verstehen und Zur Kindererziehung: Mißverständnisse aufzulösen. Ich habe Der EAK trug noch einmal seine Sorge besser begriffen, daß es um einen langen vor, daß mit der neuen Formulierung im Prozeß des wirklich gegenseitigen Kinderbetreuungsgesetz - „Die Träger Verstehens und Unterstützens geht.“ aller Kindertageseinrichtungen haben auf Weil der Kirchentag mit seinen vielen die weltanschauliche oder religiöse Ost-West-Begegnungen auch dazu einen Prägung der Kinder durch ihr Elternhaus Beitrag geleistet hat, war er richtig und Rücksicht zu nehmen.“ - das Profil wichtig. kirchlicher Kindergärten, speziell in Wolfgang Kupke ländlichen Gegenden, gefährdet werden kann. Die Kirchenleitung sieht diese Gefahr nicht, da kaum mehr als eine Magdeburg, 15. 8. 1997 Selbstverständlichkeit gefordert wird. Es Regelmäßige Gespräche zwischen gilt nun, die weitere Ent-wicklung genau Kirchenleitung und EAK vereinbart zu beobachten. Sie werden sich gewiß erinnern: Auf der Vollversammlung unseres Evangelischen Bezüglich der Erteilung des Religions- Arbeitskreises am 1. Februar diesen Jahres unterrichtes an den öffentlichen Schulen in Magdeburg wurde recht heftig die Hal- hat die Kirchenleitung deutlich gemacht, tung der Kirchenleitung der Evangelischen daß durch ihren Beitritt zur Verfassungs- Kirchen der Kirchenprovinz Sachsen klage der Evangelischen Kirche in Berlin- angefragt. Im Mittelpunkt dieser Diskus- Brandenburg gegen das Land Brandenburg sionen standen Themen wie Kinder- für jedermann klar sein muß, daß die

Kirchenleitung das Brandenburger Fach zu Lasten von Ehe und Familie LER ablehnt. Allerdings seien Koope- entschlossen haben. rationsmodelle mit dem Fach Ethik unter Berücksichtigung der Rechtslage des Nach unserer Auffassung sollte sich die Grundgesetzes möglich. Entscheidend sei, Evangelische Kirche der KP Sachsen nicht daß Religionsunterricht in Verantwortung nur zum besonderen Schutz der Familie, der Religionsgemeinschaften stattfindet. sondern auch der Ehe bekennen. Dieses ist allerdings in der Kirche umstritten. Im Land Sachsen-Anhalt gibt es große Probleme bei der Einführung des Zur kirchlichen Publizistik: Religions- aber auch des Evangelische Christen, die sich einer Ethikunterrichtes. Hauptgründe sind die Politik der CDU verbunden fühlen, tragen unberechenbare Personalpolitik der immer wieder die Beschwerde vor, daß Landesregierung sowie ein widerwilliges ihre Meinungen in der kirchlichen Gebahren in verschie-denen Publizistik, insbesondere in der Verwaltungsebenen des Kultus- Wochenzeitung „Die Kirche“ so gut wie ministeriums. Die Einsicht in die Notwen- nie zur authentischen Darstellung digkeit wertebildenden Unterrichtes an kommen. Pressemitteilungen des EAK unseren Schulen ist leider nicht weit werden z. B. regelmäßig ignoriert. Wenn verbreitet. Der EAK hat zur Abhilfe dieser die Kirche Volkskirche bleiben will und Beschwernisse seine Hilfe über kirchliche Pressearbeit wieder zu einer Mitglieder, die auch Mitglieder im objektiven Berichter-stattung Landtag sind, zugesagt. zurückkehren will, muß sich hier dringend etwas ändern.

Zur Förderung der Familien: Die Kirchenleitung hörte unsere Die Förderung der Familien ist beiden Beschwerde. Nun warten wir ab. Seiten ein gemeinsames Anliegen. Unbestreitbar ist, daß trotz aller Hilfe- Abschließend sei ausdrücklich festgestellt, stellungen noch nicht erreicht wurde, die wir hatten ein gutes Gespräch, von dem Erziehung von Kindern in Familien so zu hier nur in bestimmten Auszügen berichtet fördern, daß Ehepaare ohne Kinder oder werden konnte. Der beiderseitige Wusch, andere Lebensformen ohne Kinder nicht im Gespräch zu bleiben, wird mit in der Regel besser gestellt sind, als Sicherheit zu weiteren führen. An diesem Familien mit Kindern. Kirchen und auch möchte dann auch unbedingt Herr Bischof EAK müssen die Verantwortungsträger Noack teilnehmen, wie er mir versicherte. immer wieder auf diesen Mißstand hinweisen. Für den EAK heißt dies: Die eigene Meinungsbildung vertiefen, in den Seitens des EAK wurde noch einmal Kirchen durch unsere Mitglieder wirken eindringlich darauf hingewiesen, daß die und unsererseits in Gesprächen unsere Privilegierung von Ehe und Familie zu Anliegen vortragen und Meinungen den Grundlagen unserer Gesellschaft austauschen. gehört, die nicht in Frage gestellt werden dürfen. Es wird daher von uns mit Sorge Übrigens sei an dieser Stelle auf eine wahr-genommen, daß sich SPD und Schwäche unserer Arbeit hingewiesen: Bündnis 90/DIE GRÜNEN mit der Herr Kirchenpräsident Klassohn der jüngsten Vorlage eines Evangelischen Landeskirche Anhalts „Antidiskriminierungs-gesetzes“ möchte gerne ein Gespräch mit uns als grundsätzlich für eine Werte-entscheidung EAK führen. Leider ist dieser aus

Termingründen noch nicht zustande verhindern, sie wird die zurecht besondere gekommen. Stellung von Ehe und Familie entwerten, Jürgen Scharf so die Befürchtung des EAK.

Gespräch mit der Evangelischen In der Evangelischen Landeskirche Landeskirche Anhalts aufgenommen Anhalts spielt diese Diskussion wohl noch Die durch eine wechselvolle Historie keine große Rolle. Jedoch ist vollkommen entstandenen Grenzen der Landeskirchen klar, daß auch für die anhaltinische Kirche führen dazu, daß heute auf dem Gebiet des eine Gleichsetzung von Ehe und gleichge- Landes Sachsen-Anhalt 6 evangelische schlechtlicher Lebensweisen unakzeptabel Landeskirchen mit Gemeinden vertreten ist. sind. Neben der Kirchenprovinz Sachsen stellt den nächstgrößten Anteil die Evan- Militärseelsorge gelische Landeskirche Anhalts. Beide Seiten stellten fest, daß praktische Erfahrungen in der Militärseelsorge zu- So war es nur konsequent, daß der EAK nehmend zu einer Entkrampfung der einem Gesprächswunsch dieser Kirche verbissenen theoretisch geführten Ausein- nachkam. Am 21. August 1997 trafen die andersetzung führen. Die Kirche hat dort Vorstandsmitglieder des EAK Herr v. zu sein, wo die Soldaten in der Beyme, Herr Dr. Heuck, Herr Scharf und Bewährung stehen. Die Evangelische Herr Schekatz in Dessau mit Kirchen- Landeskirche Anhalts hat den präsident Klassohn und OHR v. Bülow Militärseelsorgevertrag zugestimmt. zusammen. Über die wichtigsten Ge- sprächsfelder sei im folgenden skizzenhaft Wollen wir hoffen, daß die Seelsorge an berichtet: Soldaten bald zur Selbstverständlichkeit in unseren Kirchen wird. Religionsunterricht Schon früh und konsequent hat sich die Anhalt als eine Problemregion Landeskirche Anhalts zur Einführung des Große Teile des ehemaligen Anhalts Religionsunterrichtes bekannt. (Übrigens bilden heute den Regierungsbezirk unterstützte sie auch von Anfang an den Dessau. Dieser kleinste Regierungsbezirk Gottesbezug in unserer spielt aber für die Identität Anhalts eine Landesverfassung.) Heute geht es darum, große Rolle. Die Evangelische die Einführung dieses Unterrichtes aktiv Landeskirche Anhalts befürchtet, daß eine zu unterstützen. In so manchen angekündigte Auf-lösung des Lehrerkollegien müssen noch restriktive Regierungsbezirks Dessau zu Haltungen abgebaut werden. Der EAK gravierenden Nachteilen der Region sagte zu, daß Handeln des führen wird. Kultusministeriums und der Schulver- waltungen genau zu beobachten und ggf. Der EAK teilte die Bedenken und aktiv zu werden. bekräftigte, daß keine ernstzunehmende Person in der CDU eine Auflösung des Familiengesetz Regierungsbezirkes Dessau anstrebe. Der EAK berichtete vom Vorstoß der jetzigen Landesregierung über eine Insgesamt verliefen die Gespräche in einer Verfassungsänderung, die sogenannte sehr aufgeschlossenen Atmosphäre. Sie „Gleichstellung“ gleichgeschlechtlicher sollen in regelmäßigen Abständen fortge- Lebensweisen durchzusetzen. Diese setzt werden. Gleichstellung wird nicht eine ohnehin Jürgen Scharf nicht gestattete Diskriminierung

Wir möchten an dieser Stelle nochmals darauf hinweisen: Wenn sie Veranstaltungshinweise, Buchtips, Erlebnisberichte und anderes haben, die in unseren Rundbrief aufgenommen werden können, so senden sie diese an den Vorsitzenden Jürgen Scharf (Anschrift siehe Briefkopf). Die Form ist frei wählbar. Die weitere Bearbeitung übernehmen wir dann.

Wir grüßen sie alle ganz herzlich.

Jürgen Scharf Michael Schekatz Vorsitzender