LANDSCHAFTSPFLEGERISCHER BEGLEITPLAN (LBP)

ZUM NEUBAU DER 110-KV-LEITUNG

SCHUBY – /WEST

LH-13-106 / 106E

- Anlage 8.1 -

Verfasser: BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH

Knooper Weg 99-105, Innenhof Haus A 24116 Kiel

Telefon: 0431/ 99796-0 Telefax: 0431/ 99796-99

Kiel, im November 2019 ......

Bearbeitung: Dipl.-Ing. Uwe Herrmann Landschaftsarchitekt BDLA

Dipl.-Biol. Katrin Fabricius Dipl.-Ing. Stephan Wilmbusse M.Sc. Elena Rinn

Auftraggeber: Schleswig-Holstein Netz AG

Schleswag-HeinGas-Platz 1 25451 Quickborn

Quickborn, den 21.11.2019 ...... LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West Inhaltsverzeichnis

Inhalt

1. EINFÜHRUNG...... 1 1.1 Situationsdarstellung...... 1 Anlass des geplanten Vorhabens...... 1 Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP)...... 1 Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)...... 3 Trassenverlauf / Lage im Raum ...... 4 1.2 Naturräumliche Gegebenheiten ...... 6 Naturräumliche Gliederung, Geologie, Relief...... 6 Potenzielle natürliche Vegetation ...... 6 1.3 Rechtliche Bindungen und planerische Vorgaben...... 6

1.4 Landschaftsplanerische und raumordnerische Zielsetzungen für den untersuchten Raum 9 Planerische Vorgaben aus dem Landschaftsrahmenplan und dem Regionalplan für den Planungsraum V ...... 9 Bestehende Kompensationsflächen ...... 10 2. BESTANDSERFASSUNG UND -BEWERTUNG DER SCHUTZGÜTER SOWIE DEREN WECHSELWIRKUNGEN...... 11 2.1 Schutzgut Boden...... 11

2.2 Schutzgut Wasser ...... 13 Einordnung des Vorhabens in Planungsgebiete der Wasserrahmenrichtlinie .. 13 Grundwasser ...... 13 Oberflächengewässer...... 14 2.3 Schutzgüter Klima und Luft...... 15

2.4 Schutzgut Pflanzen ...... 16 Untersuchungsrahmen ...... 16 Bestand, Vorbelastung und Bedeutung des Schutzgutes Pflanzen...... 16 Zusammenfassende Bewertung des Schutzgutes Pflanzen ...... 21 2.5 Schutzgut Biologische Vielfalt...... 23

2.6 Schutzgut Tiere ...... 24

Untersuchungsrahmen ...... 24 Bestand und Bedeutung ...... 26 2.7 Schutzgut Landschaft...... 30 3. ART, UMFANG UND ZEITLICHER ABLAUF DES VORHABENS...... 33 3.1 Geplante 110-kV-Freileitung ...... 33

3.2 Baustelleneinrichtungsflächen und Zuwegungen ...... 33

3.3 Gründungen, Masten und Beseilungen ...... 34

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 I LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West Inhaltsverzeichnis

3.4 Markierung des Erdseils...... 36

3.5 Bauablauf ...... 36

3.6 Provisorien, Baueinsatzkabel und Kabelbrücken ...... 37

3.7 Rückbau ...... 38 4. BAU-, ANLAGE- UND BETRIEBSBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN DURCH DIE GEPLANTE 110-KV-FREILEITUNG ...... 40 4.1 Auswirkungen auf das Schutzgut Boden ...... 40

4.2 Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser ...... 42

4.3 Auswirkungen auf das Schutzgut Klima...... 43

4.4 Auswirkungen auf das Schutzgut Luft...... 43

4.5 Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanzen...... 44 Bau-, anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen...... 44 Artenschutzrechtliche Prüfung der Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanzen 45 4.6 Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere ...... 45

Allgemeines ...... 46 Avifauna...... 46 Fledermäuse...... 47 Amphibien...... 47 Sonstige Tierarten und -gruppen...... 47 Artenschutzrechtliche Prüfung der Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere ..... 48 4.7 Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaft...... 51

4.8 Übersicht der Konflikte...... 53 5. VORKEHRUNGEN GEGEN VERMEIDBARE BEEINTRÄCHTIGUNGEN - VERMEIDUNGSMAßNAHMEN...... 54 5.1 Schutzgutübergreifende Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen ...... 54 Optimierte Trassenplanung ...... 54 Umweltbaubegleitung (V1) ...... 54 Tabuflächen und Schutzzäune (V2), Vermeidung von Beeinträchtigungen im Bereich von Zufahrten und Arbeitsflächen (V3)...... 56 5.2 Schutzgüter Boden und Wasser ...... 56

5.3 Schutzgut Pflanzen ...... 58

5.4 Schutzgut Tiere ...... 58

Vogelschutzmarkierung ...... 58 Bauzeitenregelung / Vergrämung...... 59 5.5 Artenschutzrechtlich erforderliche Vermeidungsmaßnahmen...... 60

5.6 Schutzgut Landschaft...... 60

5.7 Kultur- und sonstige Sachgüter...... 61

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 II LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West Inhaltsverzeichnis

6. UNVERMEIDBARE BEEINTRÄCHTIGUNGEN – EINGRIFFE ...... 62 6.1 Eingriffe in den Naturhaushalt...... 62

Bilanzierungsmethodik für die Kompensation der Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes...... 62 Kompensationsermittlung der Eingriffe in den Naturhaushalt gemäß Bilanzierungsvorschrift...... 64 Potenzielle Beeinträchtigung von gesetzlich geschützten Biotopen (K-B1)...... 71 Eingriffe in bestehende Ausgleichsflächen (Konflikt K-A) ...... 77 6.2 Konflikte durch Beeinträchtigung des Landschaftsbildes (K-L) ...... 78

6.3 Artenschutzrechtlich relevante Eingriffe in das Schutzgut Tiere ...... 81 Beeinträchtigung von Zugvögeln (K-Ar1) ...... 81 Beeinträchtigungen von Brutvögeln des Offenlands (K-Ar2)...... 82 Beeinträchtigungen von Fledermäusen (K-Ar3, VAr5) ...... 83 7. ERFORDERLICHE KOMPENSATIONSMASSNAHMEN ...... 84 7.1 Kompensationsmaßnahmen für die Eingriffe in den Naturhaushalt ...... 84 Flächenhafte Eingriffe (K-N1, K-N2, K-N4) durch Arbeitsflächen, Provisorien, Zufahrten und Maststandorte ...... 84 Flächenhafte Eingriffe (K-N3) durch Überspannung von Gehölzen...... 84 Eingriffe in Einzelbäume (K-N3) ...... 85 7.2 Kompensation der Eingriffe in gesetzlich geschützte Biotope ...... 85 Knicks und Feldhecken (K-B1) ...... 85 7.3 Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in das Schutzgut Landschaft (K-L) ...... 86

7.4 Kompensationsmaßnahmen für Beeinträchtigungen von Offenlandarten (K-Ar2) ...... 86

7.5 Übersicht über die Kompensationsmaßnahmen...... 87 Knickkompensation im Bereich der Trasse (A1) ...... 87 Knickkompensationskonto "" (A2) ...... 87 Knickkompensationskonto "" (A3) ...... 87 Ausgleichsmaßnahme Schuby (A4) ...... 87 Ökokonto "Treenemarsch 3" (E1/ AAr1)...... 88 Ökokonto "Handewitter Forst" (E2) ...... 88 7.6 Berücksichtigung der agrarstrukturellen Belange bei den Kompensationsmaßnahmen... 88 8. GESAMTÜBERSICHT ÜBER KONFLIKTE UND MASSNAHMEN...... 90 8.1 Eingriffe und Kompensation in der Übersicht...... 90

8.2 Übersicht über die Maßnahmen...... 94

8.3 Funktions- und Wirksamkeitskontrollen ...... 94 9. ZUSAMMENFASSUNG ...... 96 10.QUELLENVERZEICHNIS ...... 98 10.1 Quellen 98

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 III LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West Inhaltsverzeichnis

Gesetze, Verordnungen, Richtlinien etc...... 98 Literatur, Veröffentlichungen, Untersuchungen...... 98 Informationen aus dem Internet...... 100 10.2 Abbildungen ...... 101

10.3 Tabellen 101 11.ANHANG...... 103 11.1 Maßnahmenblätter ...... 104

11.2 Karten (Anlage 8.2) ...... 105

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 IV LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 1. Einführung

1. EINFÜHRUNG

1.1 Situationsdarstellung

Anlass des geplanten Vorhabens

Die Schleswig-Holstein Netz AG (kurz: SHNG) plant aufgrund der Einspeisesituation und -prognose für Erneuerbare Energien (EE) im nordwestlichen Schleswig-Holstein den Anschluss des bestehenden 110-kV-Netzes der SHNG mit dem 380-kV-Netz der TenneT TSO GmbH (kurz: TTG).

Um die EE-Einspeiseleistung abzutransportieren, ist der Bau der sogenannten Mittelachsenleitung durch TTG geplant. Hierfür ist im Amt ein neu errichtetes 380/110-kV-Umspannwerk (kurz: UW) "Schuby/West" (SHUW) knapp 2,5 km nordwestlich vom bestehenden UW "Schuby" (SHUB) vorgesehen.

Notwendig wird dieses neue Umspannwerk, um den erzeugten Strom der erneuerbaren Erzeugungsanla- gen aus dem windreichen Kreis Schleswig-Flensburg über die 110-kV-Freileitung in die geplante 380-kV-Leitung "Audorf – Flensburg" einzuspeisen und von dort in Richtung der Verbrauchszentren im Süden Deutschlands zu transportieren.

Um den Transport der regional erzeugten EE-Leistungen und auch die Versorgung in der Gemeinde sicher zu stellen, ist es notwendig das neu errichtete UW "Schuby/West" an die östlich liegende 110-kV-Bestandsleitung "Flensburg – Schuby" (Leitung Nr. 106 oder LH-13-106 als interne SHNG Nr.) und die nördliche 110-kV-Leitung "Jübek – Schuby" (Leitung Nr. 106B oder LH-13-106B als interne SHNG Nr.) anzubinden. Diese Leitungen befinden sich im Eigentum der Vorhabenträgerin SHNG.

Die SHNG hat die BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH aus 24116 Kiel damit beauftragt, den Landschaftspflegerischen Begleitplan (LBP) für das Vorhaben zu erarbeiten. Zur Abarbei- tung der Artenschutzbelange gem. § 44 BNatSchG liegt dieser Antragsunterlage zudem ein separater Ar- tenschutzrechtlicher Fachbeitrag (B.i.A. – Biologen im Arbeitsverbund; 2019) bei. Die Ergebnisse der Ar- tenschutzrechtlichen Prüfung und etwaige Vermeidungsmaßnahmen werden in diesem LBP nachrichtlich übernommen.

Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP)

Der LBP hat die Aufgabe, Maßnahmen zu erarbeiten, um erhebliche Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft vorrangig zu vermeiden bzw. nicht vermeidbare erhebliche Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft durch Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen oder, soweit dies nicht möglich ist, durch einen Ersatz in Geld zu kompensieren. Er ist damit das vom Gesetz vorgegebene Instrument zur Abarbeitung der Eingriffsregelung. Seine Ziele werden aus den §§ 1 und 2 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) bzw. §§ 13 bis 17 BNatSchG abgeleitet. Er beinhaltet die Sicherung oder Wiederherstellung der vor dem Eingriff vorhandenen Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und deren Erhaltung sowie die Wiederher- stellung oder die Neugestaltung des vor dem Eingriff vorhandenen Landschaftsbildes.

Gemäß § 17 Abs. 1 BNatSchG i.V.m. § 11 Abs. 1 Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG) trifft die für die Zulassung des Vorhabens zuständige Behörde im Einvernehmen mit der zuständigen Naturschutzbe- hörde die gem. § 15 BNatSchG erforderlichen Entscheidungen.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 1 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 1. Einführung

Gemäß § 15 Abs. 5 BNatSchG darf ein Eingriff nicht zugelassen oder durchgeführt werden, wenn die Be- einträchtigungen nicht zu vermeiden oder nicht in angemessener Frist auszugleichen oder zu ersetzen sind und die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege bei der Abwägung aller Anforderun- gen an Natur und Landschaft anderen Belangen im Range vorgehen. Gemäß § 9 Abs. 3 LNatSchG darf abweichend von § 15 Abs. 5 BNatSchG ein Eingriff auch dann nicht zugelassen oder durchgeführt wer- den, wenn ihm andere Vorschriften des Naturschutzrechts entgegenstehen.

Im § 15 BNatSchG bzw. ergänzend in § 9 LNatSchG wird die Vorgehensweise zu Ausgleich und Ersatz bei Eingriffen in die Natur geregelt:

 Gemäß § 15 Abs. 1 BNatSchG ist der Verursacher eines Eingriffes verpflichtet, vermeidbare Be- einträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen. Beeinträchtigungen sind vermeid- bar, wenn zumutbare Alternativen, den mit dem Eingriff verfolgten Zweck am gleichen Ort ohne o- der mit geringeren Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu erreichen, gegeben sind. So- weit Beeinträchtigungen nicht vermieden werden können, ist dies zu begründen.

 Gemäß § 15 Abs. 2 BNatSchG ist der Verursacher verpflichtet, unvermeidbare Beeinträchtigungen durch Maßnahmen das Naturschutzes und der Landschaftspflege auszugleichen (Ausgleichs- maßnahmen) oder zu ersetzen (Ersatzmaßnahmen).

Ausgeglichen ist eine Beeinträchtigung, wenn und sobald die beeinträchtigten Funktionen des Na- turhaushaltes in gleichartiger Weise wiederhergestellt sind und das Landschaftsbild landschaftsge- recht wiederhergestellt oder neu gestaltet ist.

Ersetzt ist eine Beeinträchtigung, wenn und sobald die beeinträchtigten Funktionen des Naturhaus- haltes in dem betroffenen Naturraum in gleichwertiger Weise hergestellt sind und das Landschafts- bild landschaftsgerecht neu gestaltet ist. Gemäß Abs. 4 sind die Ausgleichs- und Ersatzmaßnah- men in dem jeweils erforderlichen Zeitraum zu unterhalten und rechtlich zu sichern.

Gemäß § 9 Abs. 2 LNatSchG schließen die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zudem Maßnah- men zur Sicherung des angestrebten Erfolgs ein.

 Gemäß § 15 Abs. 3 BNatSchG ist dabei vorrangig zu prüfen, ob der Ausgleich oder Ersatz auch durch Maßnahmen zur Entsiegelung, durch Maßnahmen zur Wiedervernetzung von Lebensräu- men oder durch Bewirtschaftungs- oder Pflegemaßnahmen, die der dauerhaften Aufwertung des Naturhaushaltes oder des Landschaftsbildes dienen, erbracht werden kann, um möglichst zu ver- meiden, dass Flächen aus der Nutzung genommen werden.

 Kann ein Eingriff nicht in angemessener Frist ausgeglichen oder ersetzt werden, hat der Verursa- cher gemäß § 15 Abs. 6 BNatSchG Ersatz in Geld zu leisten (Ersatzzahlung). Die Ersatzzahlung bemisst sich nach den durchschnittlichen Kosten der nicht durchführbaren Ausgleichs- und Ersatz- maßnahmen einschließlich der erforderlichen durchschnittlichen Kosten für deren Planung und Un- terhaltung sowie der Flächenbereitstellung unter Einbeziehung der Personal- und sonstigen Ver- waltungskosten. Die Zahlung ist gemäß § 9 Abs. 4 LNatSchG vor Beginn des Eingriffs zu leisten.

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Die Eingriffsermittlung wird im Rahmen des LBP anhand der "Eingriffsbewertung von Hoch- und Höchst- spannungsfreileitungen" des MINISTERIUM FÜR ENERGIEWENDE, LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND LÄNDLICHE RÄUME sowie des AMTES FÜR PLANFESTSTELLUNG ENERGIE vom Januar 2014 ermittelt. Methodik der Ein- griffs-Ausgleichs-Bilanzierung wird in den jeweiligen Kapiteln erläutert.

Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)

Der Neubau einer 110-kV-Freileitung unterliegt der Pflicht zur Planfeststellung nach § 43 Satz 1 Nr. 1 EnWG. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung stellt einen unselbstständigen Teil des Planfeststellungsver- fahrens dar. Als gesetzliche Grundlage wurde die Fassung des UVPG vom 24. Februar 2010 (zuletzt ge- ändert am 8. September 2017) berücksichtigt.

Da die Länge der geplanten Leitung bei unter 5 km liegt, ist im Planfeststellungsverfahren gem. § 7 i.V.m. Ziff. 19.1.4 der Anl. 1 UVPG eine standortbezogene Vorprüfung des Einzelfalls durchzuführen. Allerdings wurde aufgrund zu prognostizierender kumulierender Wirkungen durch die derzeit im Bau befindliche 380-kV-Freileitung Nr. 324 "Audorf – Flensburg" im sich überlagernden Wirkraum eine allgemeine Vor- prüfung des Einzelfalls (§ 7 UVPG) durchgeführt.

Im Rahmen dieser Prüfung wurden die unterschiedlichen Wirkfaktoren des Vorhabens skizziert und ihre Auswirkungen auf bestehende rechtliche und planerische Bindungen sowie auf die Schutzgüter nach § 2 UVPG dargestellt. Das Amt für Planfeststellung Energie hat am 26.11.2018 festgestellt, dass für das Vor- haben gemäß § 7 Absatz 2 UVPG keine Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprü- fung besteht.

Entwicklung der Trassenführung und der technischen Ausführung im Rahmen der Vor- planung

Grundlage für die abschließende Trassenwahl und die exakte Festlegung der Maststandorte ist, eine Raumanalyse, welche die Basis für einen abschließenden Variantenvergleich darstellt (vgl. Materialband M 02). Die Raumanalyse stellt rechtliche und planerische Bindungen, sowie natürliche Gegebenheiten im Untersuchungsraum dar und ordnet ihnen sogenannte Raumwiderstände zu. So hat beispielsweise ein Siedlungsraum einen höheren Raumwiderstand, als freie Agrarlandschaft, da dort die Betroffenheit der menschlichen Belange geringer ist.

Auf Basis von allgemeinen und vorhabensbezogenen Planungsgrundsätzen, wie beispielsweise dem Ge- bot der Bündelung oder der Meidung von natur- und wasserschutzrechtlich und -fachlich konfliktträchti- gen Natur- und Landschaftsräumen, wurden Korridore und Grobtrassen für einen Verlauf der Anbindung geplant.

Gem. § 43h Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) sind Hochspannungsleitungen auf neuen Trassen mit ei- ner Nennspannung von 110-kV als Erdkabel auszuführen, soweit die Gesamtkosten für Errichtung und Betrieb des Erdkabels die Gesamtkosten der technisch vergleichbaren Freileitung den Faktor 2,75 nicht überschreiten und naturschutzfachliche Belange nicht entgegenstehen. Dementsprechend wurde im ab- schließenden Variantenvergleich eine Bewertung der (teilweise) Ausführung als Freileitung oder Erdkabel unter technischen, wirtschaftlichen, umweltfachlichen, raumplanerischen sowie privatrechtlichen Kriterien

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entwickelt. Auf Basis dessen wurde eine Empfehlung für eine Vorzugsvariante gegeben. Der vorliegen- den LBP hat diese Vorzugsvariante zum Gegenstand. Da die Gesamtkosten für die Ausführung als Erd- kabel den Faktor 2,75 überschreiten, wird der Leitungsabschnitt als Freileitung geplant.

Die daraus resultierende Empfehlung für eine Vorzugstrasse beruht nicht auf der parzellenscharfen Be- trachtung von Maststandorten bzw. Konflikten im Überspannungsbereich sondern ergibt sich aus der ver- gleichenden Betrachtung verschiedener Trassenvarianten. Die detaillierte, mastscharfe Betrachtung hin- gegen ist Aufgabe des großmaßstäbigeren LBP.

Trassenverlauf / Lage im Raum

Die geplante Trasse ergibt sich aus dem in der Raumwiderstandsanalyse (Materialband M 02) als Vor- zugsvariante entwickelten Trassenverlauf. Eine Übersicht über den Trassenverlauf gibt die nachstehende Abbildung. Eine detaillierte Beschreibung der Variante erfolgt in Kapitel 3.

Die geplante 110-kV-Freileitung Schuby – Schuby/West verläuft in der Gemeinde Schuby vom UW Schuby in nördlicher Richtung zunächst als standortgleicher Ersatzneubau auf der Trasse 110-kV-Leitung Schuby – Weding (LH-13-106), knickt dann nach Westen ab und verläuft kurzzeitig parallel zum Abzweig Jübek (LH-13-106B) und endet dann weiter in südwestlicher Richtung am UW Schuby/West. Das Vorha- ben hat eine Gesamtlänge von etwa 3,5 km.

Das geplante Vorhaben quert zunächst die Siedlungslage von Schuby, wobei überwiegend ein Gewerbe- gebiet tangiert wird. Da das Vorhaben in diesem Bereich als standortgleicher Ersatzneubau durchgeführt wird, kommt es hier nicht zu einer aus Umweltsicht erheblichen Veränderung der Bestandssituation. Der weitere Verlauf bis zum im Bau befindlichen UW Schuby West verläuft innerhalb einer intensiv genutzten Agrarlandschaft, die durch Knicks geprägt wird. Die Maststandorte befinden sich überwiegend auf land- wirtschaftlich genutzten Flächen.

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Abb. 1: Lage im Raum

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1.2 Naturräumliche Gegebenheiten

Naturräumliche Gliederung, Geologie, Relief

Das Vorhaben verteilt sich auf einer Länge von ca. 3,5 km. Die ersten 0,5 km befinden sich im Hauptna- turraum „Schleswig-Holsteinisches Hügelland“ und darin in der Haupteinheit „Angeln“. Diese Landschaft wird von Grund- und Endmoränen der Weichseleiszeit geprägt, im Wesentlichen durch die vier großen Gletscherzungen, die auch die Förden ausgeschürft haben. Das Land ist hügelig, die Landschaft Angeln besitzt ein ausgeprägtes Relief. Der vom Vorhaben berührte Abschnitt verläuft allerdings vollständig im Siedlungsbereich von Schuby.

Der Rest der Leitung verläuft im Hauptnaturraum „Schleswig-Holsteinischen Geest“ und darin in der Haupteinheit „Schleswiger Vorgeest“. Diese entstand am Ende der Weichsel-Kaltzeit. Im Zuge einer Klimaerwärmung wich der Gletscherrand nach Osten zurück, wodurch das nach Westen abströmenden Schmelzwasser seine Sedimentfracht absetzte. Daher werden in den flachen Sanderebenen die von der Saaleeiszeit entstandenen Altmoränenstrukturen überwiegend von weichseleiszeitlichen Schmelzwasser- sanden und -kiesen überlagert.

Potenzielle natürliche Vegetation

Als potenzielle natürliche Vegetation (pnV) sind Pflanzengesellschaften zu verstehen, die sich unter den heutigen Standortbedingungen auf der Grundlage des derzeitigen, regionalen Wildpflanzenbestandes einstellen würden, wenn alle menschliche Einflussnahme unterbliebe. Das Wissen um die pnV lässt Aus- sagen über das biotische Potenzial von Flächen zu und kann Hinweise zur Pflanzenverwendung im Rah- men von landschaftspflegerischen Planungen liefern.

Für das Untersuchungsgebiet lässt sich laut des vorliegenden Landschaftsrahmenplans grob folgende pnV angeben (MUNF 2002):

 Drahtschmielen-Buchenwald und Flattergras-Buchenwald in kleinflächigem Wechsel (im Bereich östlich der Bahnlinie)  Feuchter Birken-Stieleichenwald, stellenweise mit Erle (im Bereich westlich der Bahnlinie)

1.3 Rechtliche Bindungen und planerische Vorgaben

An dieser Stelle wird auf die für den Untersuchungskorridor geltenden Bindungen und Vorgaben einge- gangen.

Europäisches Netz NATURA 2000 Zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Pflanzen und Tiere wurde vom Rat der Europäischen Gemeinschaft die FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie 92/43/1992 vom 21. Mai 1992, geändert durch Richtlinie 2013/17/EU vom 13. Mai 2013) verabschiedet. Die FFH-Richtlinie ist am 09. Mai 1998 in der Bundesrepublik Deutschland in nationales Recht umgesetzt worden.

Es befinden sich keine Gebiete gemeinschaftlicher Bedeutung innerhalb des Vorhabensbereiches und

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seiner unmittelbaren Umgebung.

Im weiteren Umfeld des Vorhabens liegen folgende NATURA 2000-Gebiete (LLUR 2019b):

 ca. 2.800 m östlich: FFH-Gebiet DE 1423-302 „Tiergarten“ Das Gebiet umfasst einen schluchtenreichen Laubwald am nördlichen Hang der Burgseeniederung. Ziel ist die Erhaltung eines teilweise noch wenig erschlossenen, naturnahen Endmoränen-Waldgebietes, welches gekenn- zeichnet ist durch ein ausgeprägtes Relief und stark eingeschnittene Bachläufe mit Quellvermoorungen.

Eine Beeinträchtigung der Erhaltungsziele und somit erhebliche Beeinträchtigungen des Gebiets in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen können allein aufgrund der Entfernung ausgeschlossen werden.

 ca. 2.800 m nordöstlich: FFH-Gebiet 1423-393 „Idstedtweger Geestlandschaft“ Das Gebiet umfasst die dem Moränenrand westlich vorgelagerte, flache Geestlandschaft mit Moorkomplexen sowie Mager- und Trockenrasen-Beständen, die in die umgebenden Landwirtschaftsflächen eingelagert sind. Ziel ist die Erhaltung des flachwelligen, repräsentativen und in dieser Ausprägung seltenen Geestlandschafts- ausschnitts im direkten Umgebungsbereich zur Jungmoräne mit eingelagerten Moorkomplexen.

Eine Beeinträchtigung der Erhaltungsziele und somit erhebliche Beeinträchtigungen des Gebiets in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen können allein aufgrund der Entfernung ausgeschlossen werden.

 ca. 3.500 m nördlich: FFH-Gebiet 1422-303 „Gammelunder See“ Das Gebiet umfasst einen kleinen nährstoffreichen See mit etwas über 3 m maximaler Tiefe im Sandergebiet der schleswig-holsteinischen Geest. Ziel ist die Erhaltung eines von Natur aus kleinen, flachen, eutrophen und naturraumtypisch ausgeprägten Sees.

Eine Beeinträchtigung der Erhaltungsziele und somit erhebliche Beeinträchtigungen des Gebiets in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen können allein aufgrund der Entfernung ausgeschlossen werden.

Naturschutzgebiete gemäß § 23 BNatSchG i.V.m. § 13 LNatSchG Es befinden sich keine Naturschutzgebiete (NSG) innerhalb des Vorhabensbereiches und seiner unmit- telbaren Umgebung. Zudem sind auch keine weiteren Naturschutzgebiete geplant.

Im weiteren Umfeld des Vorhabens befinden sich folgende Naturschutzgebiete:

 ca. 3.700 m südlich: "Haithabu-"

Beeinträchtigungen der Gebiete können allein aufgrund der Entfernung ausgeschlossen werden.

Landschaftsschutzgebiete gemäß § 26 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG Es befinden sich keine Landschaftsschutzgebiete (LSG) innerhalb des Vorhabensbereiches und seiner unmittelbaren Umgebung.

Im weiteren Umfeld des Vorhabens befinden sich folgende Landschaftsschutzgebiete:

 ca. 2.600 m nordöstlich: "Naherholungsgebiet -Gehege"

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 ca. 3.100 m südlich: "Haithabu-Dannewerk"

Beeinträchtigungen der Gebiete können allein aufgrund der Entfernung ausgeschlossen werden.

Kultur- und sonstige Sachgüter gemäß § 2 Denkmalschutzgesetz (DSchG S-H) Es befinden sich keine Kulturdenkmale oder sonstige Sachgüter innerhalb des Vorhabensbereiches und seiner unmittelbaren Umgebung sowie im weiteren Umfeld.

Gesetzlich geschützte Biotope gemäß § 30 BNatSchG i.V.m. § 21 LNatSchG Innerhalb des Vorhabensbereiches und seiner unmittelbaren Umgebung sind eine Reihe von gesetzlich geschützten Biotopen gemäß § 30 BNatSchG i.V.m. § 21 LNatSchG vorhanden. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Knicks und Feldhecken sowie einzelne Flächen von artenreichem Dauergrünland. Die gesetzlich geschützten Biotope sind in den "Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplänen" Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 dargestellt.

Naturparke gemäß § 27 BNatSchG i.V.m. § 16 LNatSchG Es befinden sich keine Naturparke innerhalb des Vorhabensbereiches und seiner unmittelbaren Umge- bung.

Im weiteren Umfeld des Vorhabens befinden sich folgende Naturparke:

 ca. 2.300 m nordöstlich: "Naturpark Schlei"

Beeinträchtigungen der Gebiete können allein aufgrund der Entfernung ausgeschlossen werden.

Geschützte Landschaftsbestandteile gemäß § 29 BNatSchG i.V.m. § 18 LNatSchG Innerhalb des Vorhabensbereiches gibt es keine geschützten Landschaftsbestandteile.

Naturdenkmale gemäß § 28 BNatSchG i.V.m. § 17 LNatSchG Innerhalb des Vorhabensbereiches und seiner unmittelbaren Umgebung befinden sich keine Naturdenk- male.

Waldflächen, Naturwälder nach § 14 Landeswaldgesetz (LWaldG) Innerhalb des LBP-Korridors befindet sich eine kleinere Waldfläche im Bereich des Gewerbegebiets Schuby, westlich der Straße Nordring. In diesem Bereich finden jedoch keine Eingriffe statt, sodass keine Beeinträchtigung dieses Waldgebiets anzunehmen ist.

Innerhalb des Vorhabensbereiches und seiner unmittelbaren Umgebung befinden sich keine Naturwälder/ Naturwaldparzellen.

Wasserschutzgebiete gemäß § 51 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) Es befinden sich keine Wasserschutzgebiete im Vorhabensbereiches und seiner unmittelbaren Umge- bung.

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Schutzstreifen an Gewässern Gemäß § 35 LNatSchG ist es verboten, an Gewässern 1. Ordnung sowie Seen und kleineren Gewässern mit einer Größe von mehr als 1 ha bauliche Anlagen in einem Abstand von 50 m von der Uferlinie zu er- richten oder wesentlich zu ändern (Schutzstreifen an Gewässern). Im Vorhabensbereich befindet sich kein Gewässer 1. Ordnung.

Wasserrahmenrichtlinie Zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik wurde vom Europäischen Parlament die Richtlinie 2000/60/EG (Wasserrahmenrichtlinie - WRRL) am 23. Oktober 2000 verabschiedet und bis zum 22. Dezember 2003 in der Bundesrepublik Deutschland in nationales Recht umgesetzt.

Gemäß der WRRL ist eine Verschlechterung des Zustands der oberirdischen Gewässer sowie des Grundwassers zu vermeiden (sog. Verschlechterungsverbot). Maßgeblicher rechtlicher Rahmen für die Prüfung sind die §§ 27 bis 31 und 47 WHG, die Vorschriften der Oberflächengewässerverordnung (OGewV) und der Grundwasserverordnung (GrwV) sowie Art. 4 in Verbindung mit Anhang V der WRRL. Diese Vorgaben setzen die WRRL hinsichtlich Oberflächengewässer, Küstengewässer und Grundwasser um und sind bei der Zulassung von Projekten zu beachten.

Nähere Informationen zum Schutzgut Wasser sind dem Kapitel 2.2 zu entnehmen.

Bauleitplanung Aufgrund der Lage des bestehenden UW Schuby innerhalb der Ortslage Schuby ist die kommunale Sied- lungsentwicklung und die hierfür erforderliche vorbereitende und verbindliche Bauleitplanung von beson- derem Interesse. Für das Gewerbegebiet zwischen Weideweg (Schuby) und der Bahnstrecke "Neumüns- ter – Flensburg" gilt der B-Plan Nr. 3 ("Gewerbegebiet Nord"; rechtskräftig seit 12.09.1985). Die ausge- wiesenen Gewerbeflächen wurden jedoch noch nicht vollständig bebaut.

Weitere Bebauungspläne im Bereich des Trassenkorridors wurden bereits umgesetzt.

1.4 Landschaftsplanerische und raumordnerische Zielsetzungen für den unter- suchten Raum

Planerische Vorgaben aus dem Landschaftsrahmenplan und dem Regionalplan für den Planungsraum V

 Das Gebiet großflächig als Gebiet mit besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung ausge- wiesen (RP). Im Bereich nördlich und östlich der Ortslage von Schuby liegen Bereiche, die als Gebiet mit besonderer Erholungseignung ausgewiesen sind.

 Im Bereich östlich des bestehenden Umspannwerks Schuby liegt ein Gebiet mit besonderer Be- deutung für den Grundwasserschutz. Es handelt sich um ein geplantes Wasserschutzgebiet (RP).

Es sind keine weiteren planerische Vorgaben im Trassenverlauf vorhanden. In den derzeitigen Entwürfen

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für die Fortschreibung der Landschaftsrahmenpläne (Stand: Sept. 2018) sind keine darüber hinausgehen- den Aussagen über den Landschaftsraum formuliert.

Bestehende Kompensationsflächen

Die im LBP-Korridor vorhandenen, naturschutzrechtlichen Kompensationsflächen wurden im Zuge der Planerstellung bei den zuständigen Unteren Naturschutzbehörden, bei der Stiftung Naturschutz SH und bei der Landwirtschaftskammer SH abgefragt. Die Ergebnisse der Abfragen finden sich in der nachfol- genden Tabelle und werden in den "Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplänen" dargestellt.

Tab. 1: Bestehende Kompensationsflächen Name Gemeinde Kreis Blatt-Nr. Masten / Spannfeld Ausgleichsflächen aus der 2. Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans Schuby SL 1.2 Ltg. LH-13-106E, Mast 1N-2N Nr. 7 (Weideweg West) Ausgleichsfläche am UW Schuby/West Ltg. LH-13-106E, Mast 6N-7N, Schuby SL 1.5 (Feuchtgrünland und Feuchtgebüsch) Zufahrt zu Mast 7N

Die neue 110-kV-Freileitung wird künftig in den Spannfeldern 1N bis 2N der Leitung Nr. 106E die o. g. Kompensationsfläche überspannen. Diese Fläche ist eine Sukzessionsfläche, d. h. sie wird einer natürli- chen Entwicklung überlassen. Das als Zielbiotop definierte Sukzessionsgehölz wird durch die Überspan- nung jedoch beeinträchtigt. Diese Beeinträchtigung wird jedoch entsprechend der geltenden Vorschriften kompensiert (vgl. 6.1).

Am UW Schuby/West sind im Rahmen der Genehmigungsplanung für das Umspannwerk Kompensati- onsflächen im Randbereich des zurzeit noch in Bau befindlichen UWs geplant. Das hier geplante Vorha- ben quert diese Kompensationsfläche zudem wird hier der Mast 7N errichtet werden. Die Herstellung der Kompensationsfläche erfolgt erst nach Errichtung des hier betrachteten Vorhabens. Die unvermeidbaren Beeinträchtigungen der Kompensationsfläche werden gemäß den geltenden Vorschriften kompensiert.

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2. BESTANDSERFASSUNG UND -BEWERTUNG DER SCHUTZGÜ- TER SOWIE DEREN WECHSELWIRKUNGEN

Im Folgenden werden Aussagen zum Bestand, zur Vorbelastung, zur Bedeutung und zur Empfindlichkeit der einzelnen Schutzgüter getroffen. Dabei werden die Schutzgüter in ihren grundsätzlichen Funktionen und Empfindlichkeiten erfasst, ohne dabei in diesem Kapitel die tatsächlichen Einwirkungen durch die Planung der 110-kV-Freileitung in Beziehung zu setzen. Die Bewertung erfolgt in Anlehnung an den Ori- entierungsrahmen zur Bestandserfassung, -bewertung und Ermittlung der Kompensationsmaßnahmen im Rahmen landschaftspflegerischer Begleitplanungen für Straßenbauvorhaben (LBV 2004).

2.1 Schutzgut Boden

Die gesetzlichen und planungsrechtlichen Vorgaben werden für das Schutzgut Boden im Wesentlichen durch das Bundes- und Landesbodenschutzgesetz (BBodSchG, LBodSchG) sowie durch das Land- schaftsprogramm und die Landschaftsrahmenpläne definiert. Die Bodentypen sind auf Grundlage der Leitbodenformen aus der Boden-Übersichtskarte M. 1 : 200.000 (BÜK 200) Blatt "Flensburg" ermittelt und gruppiert worden. Sie wurden weiterhin mit der Bodenbewertung Schleswig-Holsteins verknüpft.

Die Bewertung der Böden orientiert sich im vorliegenden Landschaftspflegerischen Begleitplan an dem Orientierungsrahmen Straßenbau.

Untersuchungsrahmen Der Untersuchungsraum für das Schutzgut Boden begrenzt sich im Wesentlichen auf den unmittelbaren Nahbereich der geplanten Maststandorte, da sich für dieses Schutzgut per se keine weitreichenden Be- einträchtigungen durch das hier betrachtete Vorhaben ergeben können.

Bestand Die vorherrschenden Bodentypen im Nahbereich der geplanten Maststandorte haben sich größtenteils aus Sanden entwickelt. Während der Bereich zwischen dem Umspannwerk Schuby und Mast 2N der Lei- tung LH-13-106E von Braunerden geprägt wird, dominieren im Bereich von Mast 3N (Ltg. LH-13-106E) sowie am im Bau befindlichen Umspannwerk Schuby/West Gleye bzw. Anmoorgleye, welche durch hohe Grundwasserständen charakterisiert sind. Im Bereich der Maststandorte 2N sowie 4N bis 6N der Leitung Nr. 106E sind vergleyte Podsole anzutreffen.

Im gesamten Vorhabensbereich liegen hierbei verteilt Böden mit besonderen Bodenfunktionen. Es kom- men besonders feuchte oder trockene Böden vor, sowie Böden mit besonders hoher Wasserhaushalts- funktion, Nährstoffverfügbarkeit, Filter- und Pufferfunktion sowie Ertragsfähigkeit.

Vorbelastung Vorbelastungen des Schutzgutes Boden ergeben sich im Untersuchungsraum durch folgende Nutzungen:

 Versiegelung und Verdichtung im Bereich von Siedlungen sowie Verkehrsflächen  Stoffeinträge im Bereich von Verkehrswegen wie Schwermetalle, Abfall und Tausalze  Atmosphärische Einträge aufgrund anthropogener Emissionen

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 Veränderungen des Bodengefüges, Verdichtung, Entwässerung grundwassernaher Böden und Stoffeinträge durch landwirtschaftliche Nutzung  Altablagerungen

Bedeutung Die Bewertung des Schutzgutes Boden orientiert sich gemäß dem Orientierungsrahmen Straßenbau an folgenden Werten und Funktionen, wobei die angesetzten Kriterien zusätzlich in Klammern aufgeführt sind:

 Werteelement von Natur und Landschaft (Seltenheit; Natürlichkeit; Empfindlichkeit)  Biotische Lebensraumfunktion (standörtliche Seltenheit; Wasserversorgung; Nährstoffversorgung)  Funktion im Wasserhaushalt (Filter-, Puffer- und Speicherfunktion; Durchlässigkeit)  Zeuge erdgeschichtlicher Entwicklungen (Seltenheit)  Funktion als Standort land- und forstwirtschaftlicher Nutzung (natürliche Ertragsfähigkeit)

Bei der Bewertung wird in Bereiche bzw. Elemente allgemeiner sowie besonderer Bedeutung unterschie- den.

Die folgenden Tabellen stellen die Gesamtbedeutung der im Untersuchungsraum vorhandenen Böden anhand der beschriebenen Bewertungskriterien dar (vgl. Tab. 9, Orientierungsrahmen Straßenbau, LSV 2004).

Tab. 2: Gesamtbewertung für das Schutzgut Boden Schutzgut Boden Gesamtbedeutung Bodentypen und -nutzungen Semiterrestrische Böden: besondere Bedeutung Gleye, Anmoorgleye und Auenböden Terrestrische Böden: Braunerden und Podsole aus Sand allgemeine Bedeutung (Para-)Braunerden und Pseudogleye aus Geschiebelehm Nutzungen: allgemeine Bedeutung Böden in Siedlungsbereichen Bodenfunktionen Lebensraumfunktion: besondere Bedeutung stark und mittel trocken bzw. stark und mittel feucht (BKF 1,2,8 und 9) Lebensraumfunktion: allgemeine Bedeutung schwach trocken bis schwach feucht (BKF 3 -7) Wasserhaushaltsfunktion*, Nährstoffverfügbarkeit, Filter- und Pufferfunktion, Ertragsfähigkeit: besondere Bedeutung besonders hoch Wasserhaushaltsfunktion*, Nährstoffverfügbarkeit, Filter- und Pufferfunktion, Ertragsfähigkeit: allgemeine Bedeutung besonders gering bis hoch

* Begrenzung durch hohe Grundwasserstände möglich

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Im direkten Eingriffsbereich der Mastbaustellen in denen Bodenarbeiten stattfinden, stehen an den Mas- ten 3N und 7N (beide Ltg. LH-13-106E) Böden besonderer Bedeutung an. An Mast 3N liegen als Boden- art Gleye bis Anmoorgleye vor. Diese Böden sind nach bodenkundlicher Feuchtestufe stark feucht. Au- ßerdem weisen sie eine hohe Ertragsfähigkeit auf. An Mast 7N liegen ebenfalls Gleye bis Anmoorgleye mit einer hohen Ertragsfähigkeit vor.

2.2 Schutzgut Wasser

Wasser ist Lebensraum sowie -grundlage für die Schutzgüter Pflanzen, Tiere und Menschen. Es ist Transportmedium, ein landschaftsprägendes Element und nimmt eine klimatische Ausgleichsfunktion wahr. Der Komplex Wasser wird im Folgenden in Grund- und Oberflächenwasser unterteilt.

Einordnung des Vorhabens in Planungsgebiete der Wasserrahmenrichtlinie

Das Untersuchungsgebiet der 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West befindet sich gemäß den Bewirt- schaftungsplänen Schleswig-Holsteins (gem. Art. 13 EG-WRRL bzw. §83 WHG) in der Flussgebietsein- heit Eider, welche sich weiter in Planungseinheiten untergliedert. Das Vorhaben liegt in der Planungsein- heit Eider / Treene.

Grundwasser

Untersuchungsrahmen Der Untersuchungsraum für das Teilschutzgut Grundwasser begrenzt sich analog zum Schutzgut Boden im Wesentlichen auf den unmittelbaren Nahbereich der geplanten Maststandorte.

Bestand Die Grundwasserstände lassen sich durch Analogieschlüsse aus den vorkommenden Bodentypen bzw. - arten abschätzen. So gehören Gleye bzw. Anmoorgleye zu den grundwassernahen Böden, Podsole, oder Braunerden prinzipiell zu den Böden mit einem tiefer stehenden Grundwasserspiegel. Künstliche Grund- wasserabsenkungen, beispielsweise durch Entwässerung von stark stau- oder grundwasserbeeinflussten Böden, lassen sich hieraus allerdings nicht ablesen.

Des Weiteren lassen sich aus den Bewirtschaftungsplänen Schleswig-Holsteins Lage und Grenzen der Grundwasserkörper sowie deren chemischer und mengenmäßiger Zustand ableiten (gem. Art. 13 EG- WRRL bzw. § 83 WHG).

Vorbelastung Vorbelastungen sind durch Bebauung und Versiegelung von Siedlungsbereichen sowie Verkehrswegen gegeben (Beeinträchtigung der Grundwasserneubildung, Grundwasserabsenkung, Schadstoffimmissio- nen). Auch die landwirtschaftliche Nutzung beeinträchtigt die Grundwasserqualität durch Eintrag von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln.

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Bedeutung Die Bedeutung des Teilschutzgutes Grundwasser liegt in seiner Funktion für den Landschaftswasser- haushalt, der beispielsweise einen bedeutenden Standortfaktor innerhalb der Pflanzen- und Tierwelt dar- stellt. Einem Gebiet mit hohem Grundwasserstand wird aus diesem Grund eine höhere Bedeutung zuge- wiesen als grundwasserfernen Standorten. Damit besitzen die grundwassernahen Böden eine hohe Be- deutung, die grundwasserfernen Böden eine mittlere Bedeutung. Böden mit geringer bzw. sehr geringer Bedeutung sowie sehr hoher Bedeutung, das bedeutet für dieses Teilschutzgut einen extrem niedrigen bzw. hohen Grundwasserstand, kommen im Untersuchungsraum nur in Teilbereichen vor.

Grundwasser hat über seine Funktion im Naturhaushalt hinaus eine große Bedeutung für den Menschen. Grundwasserneubildung und -reinheit sind elementar für die Trinkwasserversorgung. Der Schutz dieser Funktionen erfolgt mit der Ausweisung von Wasserschutz- und Wasserschongebieten.

Oberflächengewässer

Untersuchungsrahmen Als Untersuchungsraum für das Teilschutzgut Oberflächengewässer wird ein 300 m breiter Korridor zu beiden Seiten der geplanten Trassen betrachtet.

Bestand Eine Übersicht über die im Untersuchungsraum vorhandenen Gewässer können den "Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplänen" Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 entnommen werden.

Fließgewässer Im Untersuchungsraum kommen keine natürlichen Fließgewässer vor.

Gräben Künstliche Gräben sind im gesamten, landwirtschaftlich geprägten Teil des Untersuchungsraums vorhan- den. Sie beschränken sich hauptsächlich auf Grünland- und Ackerflächen und sind meist zur Entwässe- rung der umliegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen angelegt worden. Besonders die Bereiche, die von grundwasserbeeinflussten Gley-Böden geprägt werden, sind von einem engeren Grabennetz durch- zogen (vgl. Kapitel 2.1).

Stillgewässer Innerhalb des Untersuchungsraums kommen keine natürlichen oder naturnahen Stillgewässer vor. Ledig- lich im Bereich der Biogasanlage am Weideweg liegen künstliche, technisch geprägte Stillgewässer.

Vorbelastung Die Oberflächengewässer des Untersuchungsraums sind z. T. durch die verschiedenen, in diesem Raum vertretenen Nutzungen vorbelastet:

 Vorbelastungen durch wasserbauliche Maßnahmen: Beeinträchtigung der Fließgewässer durch Verrohrung, Räumung, Uferbefestigung, Begradigung etc.

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 Vorbelastungen durch Bebauung, Siedlungsbereiche sowie Schadstoff- bzw. Abwassereinleitun- gen, Wasserentnahmen  Vorbelastungen durch Straßenbau und Verkehr: Beeinträchtigung durch Verbauung (Brückenbau- werke, Uferbefestigung), Schadstoffimmissionen  Vorbelastungen durch Landwirtschaft und sonstige Nutzungen: Beeinträchtigung durch Nährstoff- und Pflanzenschutzmittelimmissionen, Sedimenteinträge

Bedeutung Oberflächengewässer sind wertvolle komplexe Ökosysteme in der Landschaft, die sich aus mehreren, miteinander verbundenen Lebensräumen zusammensetzen und eine Vielzahl von Funktionen überneh- men. Da es im Untersuchungsraum nahezu keine natürlichen Oberflächengewässer gibt, sind gerade die etwas naturnahen Grabenstrukturen ein verbleibender Lebensraum für Pflanzen- und Tierarten, die auf spezifische Bedingungen angewiesen sind. Außerdem besitzen die Oberflächengewässer, in Abhängig- keit von der Vorbelastung, ein Selbstreinigungsvermögen. Sie stehen in Wechselbeziehungen zum Grundwasser sowie auch zu den übrigen Schutzgütern und sind für deren Ausprägung von Bedeutung. Gleichzeitig handelt es sich um wichtige Verbundelemente der Landschaft.

Eine Bewertung der unterschiedlichen Still- und Fließgewässertypen erfolgt unter dem Schutzgut Pflan- zen (Kap. 2.4).

2.3 Schutzgüter Klima und Luft

Untersuchungsrahmen Auf der Ebene des Landschaftspflegerischen Begleitplanes sind für das Schutzgut Klima vor allem Aus- sagen über das Meso- und Mikroklima von Bedeutung. Das Mesoklima umfasst eine räumliche Dimen- sion von 100 m bis zu 100 km in der horizontalen Ausdehnung sowie die Luftschichten bis zu einer Höhe von etwa 2 km. Das Mikroklima umfasst eine Ausdehnung von 1 cm bis 100 m und die bodennahen Luft- schichten bis zu einer Höhe von 2 m.

Bestand Großklimatisch liegt das Vorhaben im abgemilderten Seeklima subatlantischer Prägung mit einer mittle- ren Jahreslufttemperatur von 8° C bis 8,5° C, einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 750- 800 mm/a und vorherrschend südwestlichen und westlichen Winden.

Die großen Wasserflächen der Nord- und Ostsee wirken temperaturausgleichend auf das Mesoklima. Schleswig-Holstein hat eine im Allgemeinen eher flache Geländeoberfläche, sodass klimatische Auswir- kungen durch die Topographie eine untergeordnete Bedeutung haben. Aus der fast ständigen Windein- wirkung resultieren ganzjährig gute Austauschbedingungen (Luftdurchmischung), so dass Inversionswet- terlagen nur selten auftreten.

Weiterhin lassen sich Unterschiede zwischen der Siedlungslage von Schuby und der freien Agrarland- schaft festhalten. Besiedelte Bereiche mit einem höheren Anteil an versiegelten Flächen und Gebäuden wirken sich auf das Mikroklima aus. Es kommt auf mikroklimatischer Ebene zu Veränderungen des Strah- lungshaushalts, der Wärmebildung und der Windsysteme. Insgesamt ist jedoch festzuhalten, dass die

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besiedelten Bereiche in dem betrachteten Ausschnitt durch Grünflächen, Gärten und vereinzelten Ge- hölzbeständen aufgelockert ist, sodass die Effekte der Besiedelung abgemildert werden.

In der Agrarlandschaft sind für das Mikroklima vor allem die linearen Gehölzbestände maßgeblich. Sie entfalten lokal eine windbrechende Wirkung und führen zu Verwirbelung der Luftmassen. Sie stellen au- ßerdem in einer ansonsten einheitlichen Agrarlandschaft eine Vielfalt mikroklimatischer Verhältnisse her. Ansonsten ist der Planbereich vom Freilandklima der Acker- und Weideflächen mit einer vergleichsweise kontinuierlich hohen Verdunstungsrate und entsprechender Luftfeuchte bzw. Kühle geprägt. Besonders klimawirksame Elemente mit einer über das Plangebiet hinausgehenden positiven Klimawirkung sind nicht ausgeprägt.

Das Schutzgut Luft befasst sich hingegen mit der Luftqualität bzw. der Konzentration von Luftschadstof- fen. Für das Schutzgut Luft wird in dem Jahresbericht der Lufthygienischen Überwachung Schleswig-Hol- stein eine landesweit relativ geringe Grundbelastung der Luft durch Schadstoffe wie Schwefeldioxid

(SO2), Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2) beschrieben (LLUR 2018).

Bedeutung Im Untersuchungsraum sind keine Funktionselemente mit besonderer Bedeutung für den Landschaftsfak- tor Klima / Luft vorhanden.

2.4 Schutzgut Pflanzen

Untersuchungsrahmen

Grundlage der nachfolgenden Bestandserfassung ist eine im Mai 2019 vor Ort durchgeführte Nutzungs- und Biotoptypenkartierung unter Zuhilfenahme der 5. Fassung der "Kartieranleitung und Biotoptypen- schlüssel für die Biotopkartierung Schleswig-Holstein" (LLUR, März 2019).

Als Untersuchungsraum für das Schutzgut Pflanzen wird ein 300 m breiter Korridor zu beiden Seiten der geplanten Trassen betrachtet.

Bestand, Vorbelastung und Bedeutung des Schutzgutes Pflanzen

Die Vegetation des Untersuchungsraums ist ganz überwiegend durch die vorherrschende landwirtschaftli- che Nutzung geprägt. Auf den meist sandigen Böden der Vorgeest überwiegt Ackernutzung, wobei der Anbau von Silomais und Roggen dominiert. Andere Flächen werden als Dauergrünland bewirtschaftet und meist intensiv genutzt. Der Osten des Untersuchungsraums ist vor allem von Siedlungsbiotopen und einem Gewerbegebiet der Gemeinde Schuby geprägt. Im Folgenden werden die Biotoptypen im Untersu- chungsraum kurz charakterisiert. Ihre Darstellung ist den "Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplänen" Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 zu entnehmen.

Der naturschutzfachliche Wert der Biotoptypen wird anhand einer fünfstufigen Skala eingeschätzt. Diese umfasst in aufsteigender Reihenfolge die Wertstufen: gering – mäßig – mittel – hoch – sehr hoch. Voll- oder teilversiegelte Flächen besitzen keine Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen. Die Einschätzung ori-

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entiert sich an den Vorgaben des Anhang 3, Orientierungsrahmen Straßenbau (vgl. Landesamt für Stra- ßenbau und Verkehr S-H 2004).

Wälder

Innerhalb des Untersuchungsraums ist nur eine Waldfläche vorhanden, die zudem auch eine geringe Größe besitzt. Es handelt sich um einen Laubmischwald (WFm) zwischen Ortslage Schuby und der Bahntrasse, der im westlichen Bereich allerdings noch aus jüngeren Pioniergehölzen (WPy) besteht. Die- sem Bestand kommt eine mittlere bis hohe Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen zu.

Gehölze und sonstige Baumstrukturen

Sowohl im siedlungsnahen Bereich und im Gewerbegebiet als auch entlang von Wegen, Straßen, Grä- ben und Bahnschienen, hier insbesondere im Böschungsbereich oder als kleine Bestände in der Feldflur, befinden sich häufig als Feldgehölze (HG), selten auch als sonstige Gebüsche (HBy) kartierte Bestände. Sie wurden entweder gezielt zur Hangbefestigung angepflanzt oder konnten sich auf ungenutzten Berei- chen spontan entwickeln. Meist handelt es sich um sonstige naturnahe Feldgehölze (HGy), die in der Re- gel von Laubwaldarten charakterisiert werden und oftmals eine ruderalisierte Krautschicht aufweisen. Westlich der Biogasanlage kommt ein kleinflächiges Weidengebüsch (HBw) vor, das sich an einer Stelle mit feuchten Bodenverhältnissen entwickelt hat. Die Bestände besitzen für das Schutzgut Pflanzen eine mittlere bis hohe Bedeutung. Im Gewerbegebiet Nordring in Schuby hat sich auf einer brachliegenden Fläche im Zuge der Sukzession ein lückiges Feldgehölz entwickelt, das von nicht heimischen Arten cha- rakterisiert (HGx) ist. Es ist vorwiegend von Später Traubenkirsche geprägt und besitzt eine mäßige Be- deutung für das Schutzgut Pflanzen. An der B 201 sowie an der Bahnstrecke liegen zudem Gehölze mit hohem Nadelholzanteil (HGn), diese haben ebenfalls eine mäßige Bedeutung.

Weite Teile des Untersuchungsraums sind durch Knicks (HWy) oder ebenerdige Feldhecken (HFy) ge- prägt. Diese Landschaftsstrukturen wurden überwiegend im 18. Jahrhundert im Rahmen der Verkoppe- lung zur Feldbegrenzung und Holzgewinnung angelegt. Die traditionelle Nutzung der Knicks und Feldhe- cken erfolgt durch regelmäßiges "Auf-den-Stock-setzen" der Gehölze ("Knicken") in etwa 10 bis 15-jähri- gem Turnus. Nach dieser Pflegemaßnahme entwickeln sich die Gehölze rasch wieder zu einer dichten Hecke. Wenn diese Pflegemaßnahme unterbleibt, entwickeln sich durchgewachsene Knicks (HWb).

Straßen und Wege begleitende Knicks bzw. Feldhecken weisen häufig eine dichte, gut ausgeprägte Ge- hölzvegetation auf, insbesondere zwischen landwirtschaftlichen Nutzflächen sind allerdings auch vielfach spärlich oder lückig bestandene Knicks vorhanden. Hinzu kommen, wie für die Geest typisch, gehölzlose Graswälle (HWo), die aufgrund der angrenzenden Nutzung in der Regel von Ruderalvegetation bewach- sen werden.

Knicks und Feldhecken sind mit ihrer typischen Gehölzvegetation ein wertvoller Bestandteil der waldar- men schleswig-holsteinischen Kulturlandschaft. Als typischer Übergangsstandort bieten Knicks vielen Tier- und Pflanzenarten, sowohl aus dem Wald als auch aus dem Freiland, wichtige Lebensräume und verbinden diese miteinander. Sie sind gemäß § 30 BNatSchG i.V.m. § 21 LNatSchG gesetzlich geschützt und von mittlerer Bedeutung. Knicks im Wald oder am Waldrand werden rechtlich dem Wald zugeordnet und unterliegen nicht dem gesetzlichen Schutz.

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Baumreihen aus heimischen Laubbäumen (HRy) besitzen ebenfalls eine mittlere Bedeutung. Sie tre- ten verstreut in allen Naturräumen auf, haben eine wichtige Lebensraum- und Nahrungsfunktion und tra- gen außerdem zur Strukturierung des Landschaftsbildes bei. Vor allem ältere Baumreihen mit Totholzan- teil haben als Lebensraum für Vögel und Insekten eine hohe ökologische Bedeutung. Außerdem haben sie durch ihre schattenspendende und luftreinigende Funktion eine positive Wirkung auf das Kleinklima in diesen Bereichen und eine Erholungswirkung für den Menschen. Westlich der Bushaltestelle an der Husumer Straße kommt eine noch junge Baumreihe aus heimischen Arten vor.

Weiterhin sind z. T. entlang von Fließgewässern oder Gräben lineare, meist von Erlen und Weiden domi- nierte Gehölzbestände vorhanden (HRe). Die Gehölzsäume an Gewässern dienen als Verstecke und Brutplätze sowie als Ausbreitungsachse für Tiere und sorgen außerdem für eine Beschattung der angren- zenden Gewässer. Sie liegen überwiegend im Bereich des Tuckerredders und westlich des Weidewegs und haben eine mittlere bis hohe Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen.

Einzelbäume (HEy) besitzen eine mittlere Bedeutung. Sie liegen überwiegend an Verkehrswegen, so- wohl im Siedlungsbereich von Schuby, als auch in der Agrarlandschaft. Sie haben eine wichtige Lebens- raum- und Nahrungsfunktion für Vögel sowie Insekten und tragen außerdem zur Strukturierung des Land- schaftsbildes bei.

Vorbelastungen für alle oben beschriebenen Gehölzbestände bestehen generell in unserer Kulturland- schaft durch Nährstoff- und Pflanzenschutzmitteleinträge, mechanische Störungen beim Bearbeiten der Äcker oder im Straßenbau sowie durch fehlende bzw. nicht fachgerechte Pflege (Schnitt). Zudem weisen die Knicks teilweise keine ausreichenden Säume am Knickfuß auf bzw. sind sogar angepflügt.

Gewässer

Die stehenden Gewässer stellen mit ihren oft naturnahen Verlandungsbereichen wertvolle Biotopkom- plexe dar, die einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten.

Kleingewässer (FK) kommen im Untersuchungsraum nur in Form von drei sonstigen Kleingewässern (FKy) vor, welche nach § 30 BNatSchG gesetzlich geschützt sind. Sie liegen im Grünland zwischen Tuckerredder (Schuby) und Hermannsorter Weg (Lürschau). Diesen Biotoptypen wird eine geringe bis mittlere Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen zugeordnet. Weitere Kleingewässer sind nicht vorhanden.

Im Nordosten des Untersuchungsraums befindet sich eine Biogasanlage. Daran angrenzend befinden sich mehrere künstliche, durch Nutzung geprägte Gewässer (FXy), die sich zum Teil naturnah entwickelt haben. Aufgrund der Nutzfunktion und damit einhergehenden baulich stark überformten Uferbereiche be- sitzen sie nur eine mäßige Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen.

Die landwirtschaftlichen Nutzflächen sind in den Bereichen mit grundwasserbeeinflussten Böden von ei- nem Netz von zu Entwässerungszwecken angelegten Gräben (FG) durchzogen. Häufig handelt es sich um Verbandsvorfluter, die überwiegend gradlinig verlaufen und regelmäßig von den entsprechenden Ver- bänden oder privat unterhalten werden. Nicht eindeutig zugewiesene und unbewachsene Gräben werden den sonstigen Gräben (FGy) zugeordnet. Teilweise säumen Gehölze, meist Erlen oder Weiden, die Grä- ben (Biotoptyp HRe), teilweise sind die Gräben von Ruderalvegetation bewachsen und verbuschen auf- grund von ausbleibender Pflegemaßnahmen.

Die Bewertung der Gräben hat zwei Aspekte. Zum einen bewirken die Gräben eine Entwässerung der

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angrenzenden Flächen und führten somit in der Vergangenheit, und auch heute noch, zu einer Degradie- rung der ehemals weit verbreiteten Feuchtgrünlandbestände. Mittlerweile werden die umgebenden Grün- landflächen zum größten Teil intensiv genutzt und die Gräben stellen einen wichtigen Rückzugsraum für an feuchte bis nasse Lebensbedingungen angepasste Tier- und Pflanzenarten dar. Die intensive Nutzung lässt allerdings auf eine relativ starke Beeinträchtigung durch Nährstoffeinträge von den angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen schließen. Oftmals dominieren wenige nährstoffliebende so genannte "Allerweltsarten" diese Standorte. Den Gräben im Untersuchungsraum wird daher nur eine mittlere Be- deutung für das Schutzgut Pflanzen zugewiesen.

Grünland

Nach den Ackerflächen nehmen die Grünlandbiotope einen Großteil der Flächen im Untersuchungsraum ein. Der überwiegende Teil der als Grünland erfassten Flächen wird intensiv bewirtschaftet (GAy). Die Flächen werden i. d. R. intensiv als Weide oder Mäh- bzw. Silage-Grünland genutzt. Teilweise handelt es sich um Wechselgrünland, d. h. Grünlandnutzung wechselt mit Ackernutzung (Umbruch meist nach etwa 3 - 5 Jahren). Die Vegetation zeichnet sich, abhängig von der Nutzungsintensität, meist durch eine arten- arme von Ein- oder Nachsaaten geprägte Grasnarbe meist aus Weidelgras aus. Als Vorbelastungen die- ser Vegetationsbestände sind Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatz. Die Bestände besitzen eine mä- ßige Bedeutung.

Artenreichere Flächen, die in der Regel als Dauergrünland bewirtschaftet werden und sich insbesondere durch einen etwas höheren Kräuteranteil in der Grasnarbe auszeichnen, wurden dem mäßig artenreichen Wirtschaftsgrünland (GYy) zugeordnet, sie erfüllen aber nicht die Anforderungen an arten- und struktur- reiches Dauergrünland. Mäßig artenreiches Wirtschaftsgrünland ist von mäßiger Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen.

Arten- und strukturreichen Grünlandflächen wurden dem mesophilen Grünland frischer Standorte (GMm) zugeordnet. Sie zeichnen sich durch eine hohe Artenzahl und eine definierte Artenzusammensetzung aus. Sie sind im Untersuchungsraum nur an wenigen Stellen außerhalb des eigentlichen Eingriffsbereichs vertreten, wie z. B. auf einigen Pferde- oder Schafweiden. Mesophiles Grünland ist als arten- und struk- turreiches Dauergrünland gemäß § 30 BNatSchG i.V.m. § 21 LNatSchG gesetzlich geschützt. Des Weite- ren ist Mesophiles Grünland als FFH-Lebensraumtyp 6510 den Extensiven Mähwiesen der planaren bis submontanen Stufe zuzuordnen.

Acker- und Gartenbaubiotope

Innerhalb des Untersuchungsraums handelt es sich um eine i. d. R. intensiv genutzte Agrarlandschaft. Hierbei dominieren Intensiväcker (AAy) mit Mais. Im Westen der geplanten Trasse wurden zudem die Versuchsflächen der Landwirtschaftskammer als Intensivacker erfasst.

Durch die hohe Bewirtschaftungs- und Pflegeintensität stellen Ackerflächen naturferne Biotoptypen dar, die als Lebensraum für Tiere und Pflanzen i. d. R. von untergeordneter Bedeutung sind, bzw. auch nega- tive Auswirkungen auf den Naturhaushalt haben können (z. B. Nährstoff- und Pflanzenschutzmittelaus- trag, Förderung der Erosion, Bodenverdichtung). Hinsichtlich der Vorbelastung von Ackerflächen ist die ackerbauliche Nutzung selbst, z. B. in Form des Einsatzes von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln oder

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Entwässerung, zu nennen. Unter Berücksichtigung dieser Vorbelastungen ist daher für Ackerflächen von einer sehr geringen Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen auszugehen.

Ruderal- und Pioniervegetation

Als ruderale Gras- und Staudenflur (RH) wurden Flächen erfasst, die momentan oder schon seit länge- rer Zeit keiner Nutzung unterliegen. Im Rahmen der natürlichen Sukzession haben sich in Abhängigkeit von den Boden- bzw. Nährstoffverhältnissen und der Ausgangsvegetation unterschiedliche Vegetations- bestände angesiedelt. Nährstoffärmere Flächen sind von blütenreichen Staudenfluren, z. B. mit Rainfarn (Tanacetum vulgare) oder Beifuß (Artemisia vulgaris) bestanden (RHm). Junge Grünlandbrachen und gestörte Flächen, auf denen sich aufgrund von ausbleibender Nutzung vorwiegend Wirtschaftsgräser wie Deutsches Weidelgras (Lolium perenne) entwickelt haben, werden als Ruderale Grasflur (RHg) ange- sprochen. In einem Bestand südlich der Biogasanlage am Weideweg kommt zudem als Nebenbiotoptyp eine Brombeerflur (RHr) vor. Die Feldraine im Untersuchungsraum wurden vielfach als sonstige Ru- deralfläche (RHy) eingestuft.

Die Biotope sind hauptsächlich im Südosten des Untersuchungsraums vorhanden. Ihre Größe ist meist sehr gering, so dass die dort auftretenden Pflanzengesellschaften stark von den Nutzungen angrenzen- der Flächen beeinflusst werden. Auch wenn sie für verschiedene Pflanzen- und Tierarten, die in der an- sonsten überwiegend intensiv genutzten Kulturlandschaft keine Nahrungs- und Rückzugsgebiete finden, einen wichtigen Lebensraum darstellen, ist aufgrund ihrer Flächengröße und Vorbelastungen nur von ei- ner mittleren Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen auszugehen.

Siedlungsbiotope

Siedlungsflächen konzentrieren sich maßgeblich auf die Ortschaft Schuby innerhalb des Untersu- chungsraums. Wohnbebauungen im Innenbereich (SB) mit ihren Gebäuden wie Einzel- Doppel und Rei- henhausbebauungen (SBe) nehmen hier den größten Teil ein. Die Wohnanlage im Südosten Schubys hat zum Teil Geschäfte auf dem Gelände integriert. Das wird mit dem Nebenbiotoptyp Öffentliche Ge- bäude mit Freiflächen (SBf) berücksichtigt.

Landwirtschaftliche Produktionsanlagen und Großbetriebe (SDp) sind selten im Untersuchungsraum, kommen aber vereinzelt vor. Sie gehören ebenso wie die Einzelhäuser und Splittersiedlungen (SDe) zu der Kategorie Bebauungen im Außenbereich.

Gewerbe- bzw. Industriegebiete sowie Ver- und Entsorgungsanlagen (SI) mit ihrem hohen Anteil an Versiegelung haben eine sehr geringe Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen. Zu diesen Flächen zählen neben dem Gewerbegebiet Nordring (SIg) in Schuby auch noch die Biogasanlage (SIb) am Weideweg und das Umspannwerk (SIe) im Wohngebiet. Im Kreuzungsbereich Weideweg/Wiehorn liegt zudem eine Einrichtung der Gasversorgung (SIy).

Unter der Kategorie Sport- und Erholungsanlage (SE) sind Nutzungstypen zusammengefasst, die zur Erholung bzw. zur Freizeitgestaltung genutzt werden und sich zumeist in unmittelbarer Nähe der Siedlun- gen befinden. Zu den Sport- und Erholungsanlagen gibt es mehrere Unterteilungen, die auf die jeweilige Nutzung hinweist. Darunter fallen z. B. Ballspielanlagen (SEb) und Reitplätze (SEr).

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Siedlungsbereiche sowie Industrie- und Versorgungsflächen sind in der Regel durch einen hohen Versie- gelungsgrad geprägt und bieten somit Pflanzen keinen Besiedlungsraum. Aus dem Grund sind sie von geringer bis mäßiger Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen.

Zu den Grünflächen in Schuby zählen überwiegend kleinflächige, mit unterschiedlichem Arteninventar ausgestattete Rasenflächen. Unterschieden wird hier zwischen den regelmäßig gemähten und intensiv gepflegten Rasenflächen (SGr) sowie den artenreichen, weniger intensiv gepflegten Rasenflächen (SGe). Letztere sind im Untersuchungsraum beispielsweise von Gewöhnlichem Ferkelkraut (Hypochaeris radi- cata), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Rotem Straußgras (Agrostis capillaris) und Kleinem Habichts- kraut (Hieracium pilosella) geprägt. Diese Grünflächen im besiedelten Bereich sind von mittlerer Bedeu- tung für das Schutzgut Pflanzen.

Als weitere öffentliche Grünfläche zählt der Friedhof in Schuby, eine strukturreiche Anlage mit Altbaum- bestand (SPf). Diese besitzt eine mittlere Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen.

Zu den Verkehrsanlagen (SV) gehört das gesamte Straßen- und Wegenetz. Diese sind im gesamten Trassenverlauf zu finden und mit Ausnahme weniger unversiegelter oder teilversiegelter Wege (SVu, SVt) vollständig versiegelt (SVs, SVy) und besitzen damit als Lebensraum für Pflanzen keine Bedeutung. Zum Verkehrsnetz zählt auch die Bahn- und Gleisanlage (SVb), die Schuby im Nordosten des Untersu- chungsraums quert.

Den Verkehrsflächen zugeordnet werden Straßenbegleitgrün mit Bäumen (SVh), mit Gebüschen (SVg) und ohne Gehölze (SVo). Diese Strukturen befinden sich entlang der Husumer Straße. Auch für die Ge- hölzstrukturen entlang der Bahnstrecke wurden diese Biotoptypen vergeben.

Strukturtypen

Abgrabungen und Aufschüttungen (XA) besitzen unmittelbar nach dem Eingriff so gut wie keine Be- deutung für das Schutzgut Pflanzen. Die Flächen können sich aber mit steigendem zeitlichem Abstand zu Standorten von Ruderalgesellschaften, Gehölzen bzw. Trockenrasen entwickeln. Sie finden sich verein- zelt und kleinflächig als Aufschüttungsfläche (XAs) im Gewerbegebiet Schuby und sind lediglich von ge- ringer Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen. Diese hat eine mäßige Bedeutung für das Schutzgut Pflan- zen.

Zusammenfassende Bewertung des Schutzgutes Pflanzen

Die folgende Tabelle fasst die in den vorherigen Kapiteln durchgeführte Bewertung der einzelnen Biotop- und Nutzungstypen zusammen.

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Tab. 3: Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen Biotoptyp Schutz 1 LRT 2 Bedeutung Wälder und Gebüsche WFm Mischwälder hoch WPy Sonstiger Pionierwald mittel Gehölze und sonstige Baumstrukturen HGn Feldgehölz mit hohem Nadelholzanteil mäßig HGy Sonstige naturnahe Feldgehölze mittel HGx Feldgehölze aus nicht-heimischen Arten mäßig HWy Knicks § 21 mittel HWo Knickwall ohne Gehölze § 21 mittel HWb Durchgewachsener Knick § 21 mittel HFy Typische Feldhecke § 21 mittel HBw Weidengebüsch außerhalb von Gewässern hoch HBy Sonstiges Gebüsch hoch HRe Gehölzsaum an Gewässern mittel bis hoch HRy Baumreihe aus heimischen Laubbäumen mittel Gewässer FGy Sonstiger Graben mittel bis hoch FKy Sonstiges Kleingewässer § 30 mittel FXy Sonstiges naturfernes Gewässer mäßig Grünland GAy Artenarmes Wirtschaftsgrünland mäßig GYy Mäßig artenreiches Wirtschaftsgrünland mäßig GMm Mesophiles Grünland frischer Standorte § 21 6510 hoch Acker- und Gartenbaubiotope AAy Intensivacker sehr gering Ruderalfluren RH, RHg, RHm, RHr, Ruderale Gras- und Staudenfluren mittel RHy Siedlungsbiotope Wohnbebauungen im Innenbereich, Öffentliche gering bis SBe, SBf Gebäude mäßig Wohnbebauungen im Außenbereich, Landwirt- SDe, SDp mäßig schaftliche Produktionsanlagen Biogasanlage, Anlage der Elektrizitätsversorgung, SIb, SIe, SIg, SIy Gewerbegebiete, Sonstige nicht zu Wohnzwecken gering dienende Bebauung SVs, SVt, SVu, SVy Verkehrsanlagen / Verkehrsflächen keine Straßenbegleitgrün mit Bäumen, mit Gebüschen, SVh, SVg, SVo mäßig ohne Gehölze SVb Bahngleisanlage mäßig SEb, SEr Sportplatz, Reitanlage gering

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Biotoptyp Schutz 1 LRT 2 Bedeutung artenreiche- und artenarme Rasenflächen im be- SGe, SGr mittel siedelten Bereich SPf Friedhof, strukturreich, mit Altbaumbestand mittel Strukturtypen XAs Aufschüttungsfläche gering 1 Gesetzlich geschütztes Biotop nach § 30 BNatSchG (i.V.m. § 21 LNatSchG) 2 FFH-Lebensraumtyp

2.5 Schutzgut Biologische Vielfalt

Unter dem Begriff der Biodiversität (Biologische Vielfalt) ist die Vielfalt der Arten, die Vielfalt der Lebens- räume und die genetische Vielfalt innerhalb der Tier- und Pflanzenarten zu verstehen. Dies umfasst somit die Vielfalt innerhalb von Arten, zwischen den unterschiedlichen Arten und der Ökosysteme. Anlass für den Schutz der Biodiversität ist dabei sowohl der Eigenwert der Arten und Ökosysteme als auch deren Bedeutung für das Wohlergehen des Menschen. Gesunde, widerstandsfähige und produktive Ökosys- teme sind Voraussetzungen für eine intakte und vielfältige Natur. Funktionsfähige Ökosysteme liefern darüber hinaus vielfältige Beiträge zur menschlichen Daseinsvorsorge, wie beispielsweise saubere Luft und Wasser, Nahrungsmittel und dienen als Erholungsraum. Der Schutz dieser Systeme und der zugehö- rigen Arten und Lebensräume stellt daher einen wichtigen Teil des Umweltschutzes dar und bewahrt so- mit den Eigenwert der vorhandenen Arten und Ökosysteme.

Teile des Untersuchungsgebiets befinden sich innerhalb eines bedeutsamen "Hotspots der Biologischen Vielfalt". Hierbei handelt es sich um Regionen mit einer besonders hohen Dichte und Vielfalt charakteristi- scher Arten, Populationen und Lebensräume (Bundesamt für Naturschutz 2015). Die Schleswig-Holsteini- sche Ostseeküste, mit Angeln, Schwansen und Dänischer Wohld ist als Hotspot Nr. 27 gelistet. In der Be- schreibung wird insbesondere auf die typische Knickstruktur, bemerkenswerte Waldtypen, verschiedene Moorformen in den Moränensenken und die typischen Küstenformationen mit Förde-Einschnitten, Erosi- onsufern, Strandwällen und Strandseen verwiesen. Von besonderem Wert ist die glaziale Rinnenland- schaft der Schlei.

Die Spannfelder der Leitung LH-13-106 zwischen dem Portal am UW Schuby und Mast 2 liegen zeichne- risch innerhalb dieses Hotspots. Es handelt sich dabei jedoch um naturferne Siedlungsflächen innerhalb der Ortslage Schuby. In diesem Bereich wird die Neubauleitung zudem nahezu standortgleich zu der be- stehenden Leitung gebaut, sodass sich durch das Vorhaben keine maßgeblichen neu auftretenden Wir- kungen auf den Hotspot ergeben.

In den vergangenen Jahrzehnten sind bedeutende Verluste der biologischen Vielfalt zu verzeichnen. Diese sind vor allem der Intensivierung der Landnutzung, der Zerschneidung von Lebensräumen, einer übermäßigen Nutzung natürlicher Ressourcen, der Umweltverschmutzung, der Ausbreitung nicht heimi- scher, invasiver Arten und dem Klimawandel geschuldet. Durch das hier betrachtete Vorhaben sind keine erheblichen Auswirkungen auf die Biologische Vielfalt zu erwarten. Die Räume mit besonderer Bedeu- tung für die Biologische Vielfalt werden, wie oben beschrieben weitgehend vom Vorhaben nicht beein- trächtigt.

Die bestimmenden Faktoren zur Bewertung der biologischen Vielfalt im Untersuchungsgebiet werden de-

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tailliert in den Kapiteln 2.4 (Schutzgut Pflanzen) und 2.6 (Schutzgut Tiere) beschrieben. Beeinträchtigun- gen des Vorhabens auf den Naturhaushalt werden im Rahmen dieses LBPs erfasst und durch geeignete Maßnahmen kompensiert. Die Kompensationsmaßnahmen dienen auch dem Erhalt und der Verbesse- rung der Biologischen Vielfalt. Auf eine erneute Bewertung der Auswirkungen unter der Überschrift der biologischen Vielfalt kann daher verzichtet werden.

2.6 Schutzgut Tiere

Untersuchungsrahmen

Als Untersuchungsraum für das Schutzgut Tiere wird in der Regel ein 300 m breiter Korridor zu beiden Seiten der geplanten Trassen betrachtet.

Vor dem Hintergrund der hohen Nutzungsintensität des Untersuchungsraums, dem Fehlen von Sonder- strukturen und dem Vorliegen von Bestandsdaten aus dem benachbarten und bereits planfestgestellten Projekt "Neubau der 380-kV-Freileitung Audorf – Flensburg" der TenneT TSO GmbH erfolgte die Ermitt- lung artenschutzrechtlich relevanter Tier- und Pflanzenarten auf Grundlage einer faunistischen Potenzial- analyse, die sich sowohl auf eine Abfrage und Auswertung vorhandener Daten als auch auf die Erkennt- nisse stützte, die während einer Geländebegehung gewonnen werden konnten. Dieses methodische Vor- gehen wurde mit der zuständigen Fachbehörde LLUR SH abgestimmt (vgl. Abstimmungsprotokoll vom 31.01.2019).

Das Büro B.i.A. - Biologen im Arbeitsverbund wurde zudem mit der Erstellung eines artenschutzrechtli- chen Fachbeitrags beauftragt. Das Gutachten ist dem Materialband beigefügt (M03).

Ausgewertete Unterlagen

Für die Beurteilung zum möglichen Vorkommen von artenschutzrechtlich relevanten Tier- und Pflanzen- arten im Untersuchungsraum wurden folgende Unterlagen ausgewertet bzw. folgende Quellen abgefragt:

- Aktuelle Abfrage des Artenkatasters (faunistische und floristische Datenbank) des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein (LLUR), Stand Mai 2019.

- BIA (BIOLOGEN IM ARBEITSVERBUND) (2017a): Faunistischer Fachbeitrag im Rahmen der UVS zur geplanten 380-kV-Freileitung Audorf – Flensburg. Unveröff. Bericht im Auftrag der Ten- neT TSO GmbH.

- BIA (BIOLOGEN IM ARBEITSVERBUND) (2017b): Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag gemäß § 44 BNatSchG im Rahmen des LBP zur geplanten 380-kV-Freileitung Audorf – Flensburg. Unver- öff. Bericht im Auftrag der BHF Landschaftsarchitekten GmbH.

- BIA (BIOLOGEN IM ARBEITSVERBUND) (2018): Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag gemäß § 44 BNatSchG im Rahmen des LBP zum geplanten Neubau des UW Schuby. Unveröff. Bericht im Auftrag der Schreiner+Wild GbR Landschaftsarchitekten.

- Auswertung der gängigen Werken zur Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten (v. a. KOOP & BERNDT 2014, BORKENHAGEN 2011, HAACKS & PESCHEL 2007, KLINGE & WINKLER

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 24 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 2. Bestand und Bewertung der Schutzgüter

2005, MELUR 2012-2016, MELUND 2017, 2018, STUHR & JÖDICKE 2013, STIFTUNG NATUR- SCHUTZ 2008, AKLSH 2015, BRINKMANN 2007a, b, LLUR 2018) sowie sonstiger einschlägiger Fachliteratur (z.B. PETERSEN et al. 2003, 2004).

Die Unterlagen des letzten Spiegelstrichs sowie die Ergebnisse der Biotoptypenerfassung werden weiter- hin der Bewertung des faunistischen Potenzials über die artenschutzrechtlich relevanten Arten hinaus zu Grunde gelegt.

Die berücksichtigte Datengrundlage wird hinsichtlich Umfang und Aktualität als ausreichend erachtet, um die möglichen vorhabensbedingten Beeinträchtigungen angemessen beurteilen zu können.

Potenzialanalyse Brutvögel

Für die Gruppe der Brutvögel kann auf Daten des Projektes 380-kV-Freileitung Audorf-Flensburg der TenneT TSO GmbH zurückgegriffen werden. Entlang der benachbart verlaufenden Trasse wurden in Landschaftsausschnitten mit sehr vergleichbarer Habitatausstattung mehrere Probeflächen untersucht. Durch die geringe Entfernung eignen sich insbesondere die Ergebnisse der Probeflächen Nr. 9 und Nr. 10, doch können auch Bestandsdaten weiterer Probeflächen mit vergleichbarer Lebensraumausstattung herangezogen werden (vgl. BiA 2017a). Aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Daten wurde es erfor- derlich, eine Plausibilitätsprüfung durchzuführen, im Zuge derer beurteilt wurde, ob die Habitatqualität der von dem Vorhaben betroffenen Flächen der Lebensraumausstattung der in 2013 untersuchten Probeflä- chen gleicht. Die Prüfung erfolgte am 25.03.2019.

Potenzialanalyse Amphibien

Im Hinblick auf das Vorkommen von Amphibienarten erfolgte neben der Abfrage der vorliegenden Lan- desdaten eine Begutachtung aller im Untersuchungsgebiet vorhandenen Grabenstrukturen zur Ermittlung der Habitatqualität insbesondere für den artenschutzrechtlich besonders relevanten Moorfrosch. Dabei wurden auch die Vorkommen weiterer Amphibienarten erfasst bzw. deren Potenzial bewertet. Die Begut- achtung erfolgte im Frühjahr 2018 und wurde im Zuge der Plausibilitätsprüfung Brutvögel (vgl. Kap. 2.6.1.2) wiederholt. Zusätzlich können Ergebnisse einer Geländeuntersuchung zum Laichvorkommen von Amphibien aus dem Bereich des im Bau befindlichen Umspannwerkes Schuby/West herangezogen wer- den (vgl. BiA 2018).

Potenzialanalyse Fledermäuse

Neben einer Prognose des Artvorkommens von Fledermäusen im Untersuchungsraum auf Grundlage der Habitatstruktur und bestehender Daten erfolgte am 16.04.2019 eine Höhlenbaumkartierung innerhalb der Abschnitte mit geplantem, vorhabensbedingtem Gehölzverlust (Erfassen von potenziellen Tages-, Wo- chenstuben- und Winterquartieren).

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Bestand und Bedeutung

Für das hier betrachtete Vorhaben wurde auf Grundlage der oben beschriebenen Methodik eine Arten- schutzrechtliche Prüfung erstellt (B.i.A. 2019). In dieser finden sich detaillierte Beschreibungen zur Fauna. Grundlage der Beurteilung sind Erfassungen und Auswertungen vorhandener Daten zu Zug-, Rast- und Brutvögeln sowie der Fledermäuse, Amphibien und Reptilien.

Brutvögel

Charakteristisch für den Untersuchungsraum sind in erster Linie verschiedene Gehölz- und Bodenbrüter, die die von Knicks durchzogene Ackerlandschaft mit einzelnen Grünlandflächen besiedeln. Zu den Ge- hölzbrütern zählen vor allem ubiquistische Arten wie Amsel, Buchfink, Gartengrasmücke, Heckenbrau- nelle, Mönchsgrasmücke, Ringeltaube, Singdrossel und Zilpzalp. Daneben sind Arten wie Bluthänfling, Stieglitz, Dorngrasmücke und Goldammer besonders typisch für die halboffene Knicklandschaft. Mäuse- bussard und Rabenkrähe siedeln bevorzugt auf älteren höheren Bäumen, nutzen aber auch Freileitungs- masten zur Brut.

Die überwiegend als Acker genutzten Flächen des Untersuchungsraums beherbergen zudem eine Bo- denbrütergemeinschaft, die allerdings infolge der hohen Nutzungsintensität und der bereichsweise höhe- ren Knickdichte vergleichsweise artenarm ausgebildet ist. Zudem erreichen die vorkommenden Arten wie Feldlerche und Kiebitz, Schafstelze, Rebhuhn und Fasan geringe Siedlungsdichten. Feldlerche und Kie- bitz werden nach KNIEF et al. (2010) als gefährdet eingestuft. Gemäß der Erfassungsergebnisse aus dem benachbarten Projekt "380-kV-Freileitung Audorf-Flensburg" betragen die ermittelten Revierdichten der beiden Arten 0,42 (Feldlerche) bzw. 0,31 Brutpaaren/10 ha (Kiebitz, Bruten fast ausschließlich im Bereich von Maisäckern).

Im Bereich dauerhaft wasserführender Gräben und im Bereich der Kläranlage ist mit dem Vorkommen von Arten wie Stockente, Rohrammer und Sumpfrohrsänger zu rechnen, die in hoher Stauden- und Gras- vegetation brüten. Die Rohrammer nutzt Weidenbüsche an Gräben zur Brut. Der Sumpfrohrsänger hat Brutvorkommen auch in nährstoffreichen Säumen und im Bereich von Brachflächen (z. B. zwischen Bahn und Agrargasanlage).

Die Brutvogelgemeinschaft des Untersuchungsraumes ist schließlich durch einzelne Gebäudebrüter ge- prägt, die die Siedlungsbereiche von Schuby besiedeln. Hierzu gehören beispielsweise Grünfink, Haussperling und Hausrotschwanz.

Rastvögel

Durch die in weiten Bereichen höhere Knickdichte und aufgrund des Fehlens weitläufiger Niederungen besteht im Untersuchungsraum keine besondere Habitateignung für während der Zugzeit Schwarm bil- dende Gänse, Schwäne, Enten, Möwen und Limikolen. Mit dem Auftreten von Drosseln (Wacholderdros- sel, Rotdrossel) und Staren ist im Herbst und Winter allerdings wie im gesamten Land zu rechnen.

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Zugvögel

Der Großteil der in Schleswig-Holstein durchziehenden Landvögel (z. B. Greifvögel, Singvögel, Kiebitz, Tauben) brütet in Skandinavien. Vögel aus dem südlichen Norwegen, Mittelschweden und Jütland ziehen zu einem großen Teil entlang der Nordseeküste. Eine untergeordnete Rolle spielt der Zugweg entlang der Ostseeküste.

Die Küstenlinie sowie die großen Buchten und Förden (Schlei, Eckernförder Bucht, Kieler Förde) wirken als prägnante Leitlinien und führen die Vögel in südwestlicher (im Frühjahr in nordöstlicher) Richtung über das Festland Richtung Elbe.

Entsprechend den Landvögeln liegt die Herkunft der Schleswig-Holstein überquerenden Wasservögel (z. B. Gänse- und Enten, Watvögel, Möwen, Taucher) ebenfalls in Skandinavien bzw. den östlichen Be- reichen Europas. Vögel aus dem südlichen Norwegen, Mittelschweden und Jütland ziehen zu einem Teil entlang der Nordseeküste.

Die Mehrzahl der in den nördlichen und östlichen Bereichen Skandinaviens brütenden Vögel zieht ent- lang der südschwedischen Küste über die westliche Ostsee, quert den Fehmarnbelt und überfliegt Schleswig-Holstein in ausgeprägter westlicher Richtung. Mehrere parallele Zugwege, die auch ineinander übergehen können, haben sich vor allem aufgrund der Zugtrichter-Wirkung der Buchten und Förden her- ausgebildet. Auf dem Wegzug besitzen Flensburger Förde, Schlei, Eckernförder Bucht und Hohwachter Bucht mit den landeinwärts liegenden Seen der Holsteinischen Schweiz eine ausgeprägte Trichterwir- kung. Wichtigster Zugweg ist aufgrund der nur 38 km langen Strecke die Verbindung zwischen Eckernför- der Bucht und Husumer Bucht bzw. Eidermündung. Auf dem Heimzug im Frühjahr sind es vor allem die Eider- und Elbmündung, teilweise auch Husumer und Meldorfer Bucht, die als Trichter wirken.

Die von den einzelnen Vogelarten bevorzugten Zughöhen variieren in einem weiten Rahmen. Im Allge- meinen steigt mit der Körpergröße der Vogelart auch die mittlere Flughöhe. Die tatsächliche Zughöhe wird zudem von den aktuellen Witterungsbedingungen, allen voran der Windstärke und -richtung, den Sichtverhältnissen und der Geländemorphologie bestimmt. Über Land ist die Zughöhe meist deutlich grö- ßer als über größeren Wasserflächen. Insbesondere bei Gegenwind wird die Zughöhe reduziert, um Energieverluste zu vermeiden. Im Gegensatz dazu können bei Rückenwind, insbesondere bei gleichzeitig klarer Sicht, Höhen von über 500 m erreicht werden (vor allem Greifvögel und Gänse). So halten bei- spielsweise über See wandernde Entenvögel und Gänse zumeist Flughöhen von 1–10 m ein und steigen über Land auf Höhen über 100 m. Nachtzug findet überwiegend in einer größeren mittleren Höhe statt als Tagzug, und es fehlt zumeist ein sehr niedriger bodennaher Zug < 50 m.

Im Hinblick auf eine mögliche Beeinträchtigung von Zugvögeln durch Freileitungen spielen somit in erster Linie extreme Witterungsbedingen wie starke Gegenwinde, Regen oder Nebel die entscheidende Rolle, da die Vögel aufgrund der verschlechterten Sichtbedingungen oder aus Gründen des Energiehaushaltes hierauf die Zughöhe auf unter 50 m reduzieren können.

Die gesamte geplante Trasse erstreckt sich auf der schleswig-holsteinischen Geest. Der Trassenverlauf liegt nördlich eines ausgeprägten Zugkorridors der Wasservögel, der zwischen Eckernförder Bucht und Schlei und der Nordseeküste ausgebildet ist. Im Trassenverlauf ist somit sowohl für die Land- als auch für die Wasservögel mit allgemeinem Breitfrontzug zu rechnen. Durch die unterschiedliche Ausrichtung der geplanten Trasse in nördliche Richtungen zwischen UW Schuby und Mast 4aN und den in westliche bzw. südwestliche Richtung verlaufenden Abschnitten zwischen den Masten 4aN und 2N bzw. 2N und UW

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Schuby/West, sind alle Trassenabschnitte mehr oder weniger quer zur Hauptzugrichtung der Land- und Wasservögel ausgerichtet. So ziehen Landvögel im Bereich der Geest bevorzugt in südliche und süd- westliche Richtungen (im Frühjahr nach Nord bzw. Nordost), die Wasservögel ziehen auf dem Wegzug überwiegend in westliche Richtungen und auf dem Heimzug bevorzugt in nordöstliche Richtungen.

Trotz des Fehlens von ausgeprägten Zugkorridoren muss durch den allgemeinen Breitfrontzug, der in ganz Schleswig-Holstein ausgeprägt ist, von einer insgesamt hohen Zugintensität im Betrachtungsraum ausgegangen werden.

Ausgewählte Großvogelarten

Nachweise für relevante Großvogelarten wurden abgefragt, sind im Umfeld des Vorhabens jedoch nicht vorhanden.

Fledermäuse

Zur Erfassung potenzieller Quartierstandorte in Gehölzen wurde im April 2019 eine Höhlenbaumkartie- rung durchgeführt, bei der alle entlang der geplanten Trasse einschließlich des erforderlichen Provisori- ums vorhabensbedingt zu beseitigenden Bäume und Sträucher auf Eignung als Quartierstandorte über- prüft wurden.

Größere Höhlen, die als Wochenstuben- oder Winterquartiere geeignet seien könnten, wurden in den überprüften Gehölzen nicht gefunden. Mehrere ältere Bäume weisen hingegen eine Eignung als Tages- quartier auf (Tageseinstand, Tagesversteck).

Das Artenspektrum der Gruppe der Fledermäuse wurde im Zuge einer Potenzialanalyse unter Berück- sichtigung einer Datenabfrage ermittelt.

Für den Betrachtungsraum ist mit dem Vorkommen von Fledermäusen zu rechnen, da außerhalb des Un- tersuchungsraums Lebensstätten in Form von Wohn- und Industriegebäuden sowie einzelnen älteren Ge- hölzen vorhanden sind. So ist mit dem Vorkommen häufiger Arten wie Zwerg- und Mückenfledermaus, Wasserfledermaus, Breitflügelfledermaus (nur Gebäude) und Rauhautfledermaus zu rechnen, die in den Gebäuden oder Altbäumen potenzielle Tagesverstecke oder Quartierstandorte nutzen könnten. Die Po- tenzialanalyse wird durch den vereinzelten Nachweis von Zwergfledermaus, Breitflügelfledermaus und Rauhautfledermaus im weiteren Umfeld des geplanten Vorhabens (Landesdaten) gestützt.

Der Untersuchungsraum wird vor dem Hintergrund seiner Strukturausstattung mit zahlreichen siedlungs- nahen linearen Gehölzen weiträumig als Nahrungshabitat fungieren. Dabei dienen die Lineargehölze als Leitstrukturen (Flugstraßen) zwischen Quartierstandorten und Nahrungshabitaten.

Amphibien

Die Gewässer innerhalb des Untersuchungsraums einschließlich der sich unmittelbar anschließenden Bereiche weisen infolge der Strukturarmut und der zumeist geringen Wasserführung eine sehr geringe Lebensraumeignung für Amphibien auf. So sind die meisten der im Untersuchungsraum vorhandenen

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Gräben als Straßenentwässerungsmulden ausgeprägt, die zeitig im Jahr trockenfallen und keine gewäs- serspezifische Vegetation aufweisen. Eine ebenfalls sehr geringe Habitatqualität weisen die Klärteiche der Agrargasanlage auf.

Allein ein innerhalb eines Ackers verlaufender Grabenabschnitt nordwestlich der Agrargasanlage sowie mehrere entlang der Bahnlinie und entlang des Tuckerredders verlaufende Grabenabschnitte weisen ein etwas erhöhtes Lebensraumpotenzial auf. In einem Graben konnte im Rahmen der Vor-Ort-Begehung wenig Laich (< 10 Laichballen) des Grasfroschs nachgewiesen werden. Weiterhin sind hier Vorkommen des Teichfroschs möglich.

Weitere Arten, vor allem anspruchsvollere, sind aufgrund der stark eingeschränkten Struktur und der feh- lenden Eignung der angrenzenden Flächen als Sommerlebensräume nicht zu erwarten.

Reptilien

Die Datenabfrage erbrachte Nachweise von Blindschleiche, Waldeidechse und der europarechtlich ge- schützten Zauneidechse, die jedoch in deutlicher Entfernung zur geplanten Trasse liegen. Vorkommen der artenschutzrechtlich relevanten Zauneidechse beschränken sich auf ehemalige und aktive Kiesgru- ben, das Danewerk und selten auf Bahndammabschnitte. Im Betrachtungsgebiet weist der Bahnkörper keine besonderen Habitatstrukturen auf, die als Lebensraum der Zauneidechse geeignet wäre.

Ein Vorkommen der weniger anspruchsvollen Arten Waldeidechse und Blindschleiche sind hingegen im Bereich der Bahnstecke und sonstigen etwaig geeigneten Säumen nicht vollständig auszuschließen.

Sonstige Tierarten und -gruppen

Unter den Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie finden sich in Schleswig-Holstein neben den oben genannten Fledermäusen, Amphibien und Reptilien auch weitere Tierarten aus den Gruppen der Säuge- tiere (z.B. Biber, Haselmaus und Wolf), Fische (z.B. Stör und Nordsee-Schnäpel), Käfer (z.B. Eremit und Heldbock), Libellen (z.B. Große Moosjungfer und Grüne Mosaikjungfer), Schmetterlinge (Nachtkerzen- Schwärmer) und Weichtiere (Kleine Flussmuschel, Zierliche Tellerschnecke).

Für die große Mehrzahl der aufgeführten Artengruppen bzw. Arten kann ein Vorkommen nach Auswer- tung vorliegender Unterlagen (LLUR Artkataster) und aufgrund der gut bekannten Standortansprüche und Verbreitungssituation der einzelnen Arten von vornherein ausgeschlossen werden. Vorkommen von an Gewässer gebundenen Arten (Fisch- und Libellen-Arten, Breitrand und Breitflügeltauchkäfer, Kleine Flussmuschel und Zierliche Tellerschnecke) können aufgrund fehlender geeigneter Gewässerstrukturen ausgeschlossen werden. Ebenso kann eine Besiedlung durch Biber, Birkenmaus, Eremit und Heldbock sowie durch den Nachtkerzen-Schwärmer ausgeschlossen werden, da der Untersuchungsraum nicht im Verbreitungsgebiet der Arten liegt oder keine geeigneten Habitatstrukturen aufweist. Der Wolf tritt in Schleswig-Holstein nur sporadisch auf. Zudem zeigt auch hier der Untersuchungsraum keine Lebens- raumeignung auf.

Im Hinblick auf das Umweltschadensgesetz ist festzuhalten, dass aufgrund fehlender Habitateignung im Untersuchungsraum nicht mit dem Auftreten von (in der Regel anspruchsvollen) Arten des Anhang II der FFH-Richtlinie zu rechnen ist.

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Im Untersuchungsraum sind darüber hinaus jedoch viele verschiedene, z. T. auch national besonders geschützte Arten vorhanden. Aufgrund der Struktur des Untersuchungsraums, welcher sich überwie- gend durch intensiv genutzte landwirtschaftliche Nutzflächen auszeichnet, sind überwiegend häufige und weit verbreitete zu erwarten.

Als Säugetiere sind, neben den bereits genannten Fledermäusen, potenziell eine Reihe von weit verbrei- teten Säugetierarten wie Reh, Feldhase, Wildkaninchen, Rotfuchs, diverse Marder- und Mausarten, Maul- wurf und Igel vertreten. Hiervon sind der Maulwurf, der Igel und einzelne Mausarten gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 13 BNatSchG besonders geschützt.

Zudem sind voraussichtlich zahlreiche Insekten- und Arthropoden-Arten u. a. der Gruppen Heuschre- cken, Schmetterlinge, Hautflügler, Käfer und Spinnen sowie Mollusken im Gebiet vorhanden, unter denen ebenfalls einige Arten zu den gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 13 BNatSchG besonders geschützten Tierarten zäh- len. So ist etwa die Rote Waldameise Formica rufa in Schleswig-Holstein weit verbreitet.

2.7 Schutzgut Landschaft

Das Landschaftsbild – als "äußere, sinnlich wahrnehmbare Erscheinung von Natur und Landschaft" (GASSNER/ WINKELBRANDT 1990: S. 145) – hat eine Bedeutung für die Erholungswirksamkeit einer Landschaft sowie für die Identifikation des Menschen mit seiner Umgebung. Betrachtet werden nicht in erster Linie ökosystemare Funktionen, sondern die landschaftsästhetische Erlebnisfunktion mit Bezug zum Menschen. In der Landschaftsästhetik spielen aber neben den naturwissenschaftlichen auch gesell- schaftliche Kriterien und letztlich die subjektive Ansicht des einzelnen Betrachters eine Rolle.

Untersuchungsrahmen Als Untersuchungsraum für das Schutzgut Landschaft wird ein bis zu 2.000 m breiter Korridor zu beiden Seiten der geplanten Trassen betrachtet.

Bestand, Bedeutung und Vorbelastungen Das Landschaftsbild ist in Landschaftsbildräume (LBR) vergleichbarer Landschaftsbildausstattung diffe- renziert worden. Vorbelastungen wurden durch die Abgrenzung von Teilräumen der Landschaftsbild- räume berücksichtigt, wobei sowohl die Sichtbarkeit als auch Sichtverschattungen mitberücksichtigt wur- den.

Die Bewertung der LBR sowie die Einstufung der Sichtbarkeit erfolgt gemäß der in der "Eingriffsbewer- tung von Hoch- und Höchstspannungsfreileitungen - Bau, Ertüchtigung und Optimierung sowie Unterhal- tung" (MELUR & AFPE 2014) beschriebenen Methodik.

Die einzelnen Wertstufen sowie die Sichtbarkeit sind wie folgt definiert:

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Tab. 4: Definition der Wertstufen für die Bedeutung des Schutzgutes Landschaft

Bedeutung Erläuterung

Landschaftsbildräume von hoher Bedeutung stellen im Sinne der naturraumspezifischen Leit- bilder des Landschaftsrahmenplans Idealbeispiele von überregionaler Bedeutung dar. Sie be- hoch sitzen eine ausgeprägte Eigenart und einen naturnahen oder kulturhistorisch bedeutsamen Erhaltungszustand und sind dadurch überregional besonders schützenswert.

Landschaftsbildräume von mittlerer bis hoher Bedeutung besitzen eine ausgeprägte Eigenart, die dem naturraumspezifischen Leitbild entspricht. In der Regel ist der Raum vielfältig mit na- turnahen Raumelementen ausgestattet und strukturiert. Das trifft zum Beispiel auf große, na- mittel bis hoch turnahe Wälder und Moorgebiete zu. Jedoch wird auch einem ungestörten strukturarmen Landschaftsbildraum eine mittlere bis hohe Bedeutung zugewiesen, wenn gerade die Struk- turarmut dessen Eigenart ausmacht.

Landschaftsbildräume von mittlerer Eigenart sind Räume, die dem Leitbild größtenteils ent- mittel sprechen, oder die Räume, deren Eigenart ohne große Verfremdungen wahrgenommen wer- den kann.

Bei Landschaftsbildräumen von geringer bis mittlerer Eigenart wird die ursprüngliche Ausstat- tung der Landschaft, z.B. durch technische Anlagen, intensive landwirtschaftliche Nutzung o- gering bis mittel der landschaftsuntypische Anpflanzungen, deutlich überprägt, der Landschaftstyp - als sol- cher - ist aber noch wahrnehmbar.

Landschaftsbildräume von geringer Eigenart sind durch anthropogene Überprägung und nicht- typische Elemente so weit verfremdet, dass nur noch sehr wenige bis keine typischen Ele- gering mente des Leitbildes mehr wahrnehmbar sind. Sie entsprechen nicht dem Leitbild des Land- schaftsraumes.

Tab. 5: Sichtbarkeit der Freileitung im Landschaftsbildraum Sichtbarkeit Faktor Hohe Sichtbarkeit 1,0 Mittlere Sichtbarkeit 0,6 Geringe Sichtbarkeit 0,3

Der Siedlungsraum Schuby ist im Bereich des Untersuchungsraums von baulichen Anlagen und Ver- kehrsflächen geprägt. Die Siedlungsflächen umfassen sowohl Wohnbebauung, öffentliche Einrichtungen wie z. B. eine Schule und eine Seniorentagespflege, sowie gewerbliche Einrichtungen, wie Gewerbege- biete und die Flächen des Umspannwerks Schuby. Dieses Gebiet ist allerdings z. T. noch durchsetzt mit natürlichen bzw. naturnahen Strukturen. Es kommen kleinere flächige Gehölzbestände vor und einige Knicks vor. Einige der zukünftigen Baugrundstücke am Nordring werden derzeit noch landwirtschaftlich genutzt. Das Landschaftsbild hat eine geringe bis mittlere Bedeutung, da die naturraumtypische Eigenart zwar noch in Resten vorhanden, weitgehend jedoch überformt ist. Aufgrund der vorhandenen Bebauung wird die Sichtbarkeit der Leitung als gering eingestuft.

Die Agrarlandschaft nordwestlich von Schuby wird überwiegend ackerbaulich genutzt. Es kommen nur vereinzelte Grünlandflächen vor. Landschaftsbildprägend sind Knicks und Feldhecken. Als deutliche Vorbelastung für das Landschaftsbild ist die Biogasanlage am Weideweg zu nennen, die mit ihren hohen Gär-Behältern weithin sichtbar ist. Zudem liegen mehrere Einzelhöfe in der Landschaft verstreut. Das Landschaftsbild hat eine mittlere Bedeutung, da die naturraumtypische Eigenart zwar noch erkennbar ist, aber in weiten Teilen überformt ist. Mit Ausnahme der Knicks gibt es wenig sichtverschattende Struktu- ren, sodass die Sichtbarkeit in diesem Bereich als mittel eingestuft wurde.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 31 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 2. Bestand und Bewertung der Schutzgüter

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die LBR, die durch den Untersuchungskorridor des LBP berührt werden.

Tab. 6: Bewertung des Schutzgutes Landschaft Nr. Name des Landschaftsbildraums Landschaftsbildwert Sichtbarkeit 1 Siedlungsraum Schuby gering - mittel 0,3 2 Agrarlandschaft nordwestlich von Schuby mittel 0,6

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 32 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 3. Art, Umfang und zeitlicher Ablauf

3. ART, UMFANG UND ZEITLICHER ABLAUF DES VORHABENS

3.1 Geplante 110-kV-Freileitung

Um den Transport der regional erzeugten EE-Leistungen und auch die Versorgung in der Gemeinde Schuby sicher zu stellen, ist es notwendig das neu errichtete UW Schuby/West an die östlich liegende 110-kV-Bestandsleitung Flensburg – Schuby (Leitung Nr. 106 oder LH-13-106 als interne SHNG Nr.) und die nördliche 110-kV-Leitung Jübek – Schuby (Leitung Nr. 106B oder LH-13-106B als interne SHNG Nr.) anzubinden. Das gesamte Projekt erstreckt sich dabei auf 3 Teilabschnitte. Der erste Abschnitt umfasst hierbei den etwa 1,0 km langen Ersatzneubau der bestehenden 110-kV-Freitleitung LH-13-106 von den Portalen im UW Schuby bis zum Mast Nr. 4.

Der zweite Abschnitt ist als viersystemiger etwa 0,6 km langer Neubau geplant. Dabei ist vorgesehen den Neubau zwischen einem neu errichteten Kreuzmast 4aN der Freileitung Schuby-Weding LH-13-106 und dem Mast 2 der Freileitung Schuby-Jübek LH-13-106B parallel zur bestehenden Trasse gebündelt zu er- richten.

Mit dem dritten Abschnitt erfolgt die viersystemige Einbindung des UW Schuby/West an den vorherigen Abschnitt 2. Dieser geplante Abschnitt erstreckt sich auf eine ungefähre Länge von 1,9 km. Damit die be- stehende Freileitung LH-13-106B Schuby – Jübek mit eingebunden werden kann, ist die Nutzung einer vorhandenen Netzverbindung am Mast 4 der Leitung LH-13-106 vorgesehen. Hierbei wurde berücksich- tigt, dass sich neben dem bestehenden Stromkreis der Schleswig-Holstein Netz AG zusätzlich zwei 110- kV-Versorgungssysteme der Deutschen Bahn auf der Leitung LH-13-106B befinden.

Zusammengefasst ergibt sich:

1. Abschnitt: Bestandsleitung 110-kV-Freileitung Schuby – Weding LH-13-106

2-systemiger Ersatzneubau auf ca. 1,0 km Länge zwischen dem UW Schuby und dem Bestandsmast 4.

2. Abschnitt: 4-systemiger ca. 0,6 km langer 110-kV-Freileitungs-Neubau parallel zur bestehenden 110-kV-Freileitung Schuby – Jübek LH-13-106B (inkl. DB Leitung) im Bereich von Mast 4N der LH-13-106 und Mast 2 der LH-13-106B.

3. Abschnitt: 4-systemiger ca. 1,9 km langer 110-kV-Freileitungs-Neubau zwischen dem Verknüpfungspunkt Abschnitt 2 und dem neuerrichteten UW Schuby/West.

3.2 Baustelleneinrichtungsflächen und Zuwegungen

Für die Errichtung der neuen Masten (Kap. 3.3) und den Bau der Freileitungsprovisorien (Kap. 3.6) wer- den verschiedene Flächen benötigt. Hierzu gehören die Baustelleneinrichtungsflächen und entspre- chende Zuwegungen. Im Rahmen der Zuwegungsplanung wurden die vorhandenen Feldzufahrten und Grabenüberfahrten berücksichtigt und um temporäre Baustraßen abseits des bestehenden Wegenetzes

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 33 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 3. Art, Umfang und zeitlicher Ablauf

ergänzt. Hierfür ist auch die bauzeitliche Verrohrung von eines Grabenabschnittes erforderlich.

Die Baustelleneinrichtungsflächen befinden sich in der unmittelbaren Nähe der Masten sowie im Verlauf der Leitung. Für den erforderlichen Seilzug sowohl im Rahmen des Rückbaus der Bestandsleitung als auch für den Neubau sind im Querungsbereich kritischer Infrastrukturen (z.B. stark frequentierte Straßen, Bahnstrecken) zudem Schutzgerüste vorgesehen. Die hierfür benötigten Flächen sind Mischflächen und bestehen im Einzelnen aus den eigentlichen Gerüststandflächen (etwa 40%) und Ankerflächen (etwa 20%) sowie Arbeits- und Lagerflächen (etwa 40%). Die Schutzgerüstflächen zählen hierbei zu den Ar- beitsflächen. Daher werden diese in den Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenkarten einheitlich darge- stellt mit Ausnahme der Überspannungsbereiche. Auch die Bilanzierung (vgl. Kap. 6.1.2.1) erfolgt hierbei vollflächig und analog zu den Arbeitsflächen, ausgenommen der Überspannungsbereiche.

Alle Zuwegungen, Bauflächen (inkl. Schutzgerüsten) und Grabenverrohrungen werden nach der Fertig- stellung der Bautätigkeit wieder vollständig zurückgebaut. Die anfallenden Flur- und Wegeschäden wer- den nach Beendigung der Baumaßnahmen ordnungsgemäß beseitigt.

3.3 Gründungen, Masten und Beseilungen

Die wesentlichen Bauelemente einer Hochspannungsfreileitung sind die Gründung, die Stahlgittermaste sowie die Beseilung, die im Nachfolgenden kurz erläutert werden. Eine detaillierte Beschreibung der zu nutzenden Bauelemente ist dem technischen Erläuterungsbericht zum Vorhaben zu entnehmen.

Die Gründung erfolgt im Regelfall durch Pfahlgründungen, so dass nur relativ geringe Eingriffe in den Bo- den erfolgen. Ein Mast steht in der Regel auf vier einzelnen Fundamenten, die etwa 8 - 15 m auseinander liegen. Dieser Abstand wird als Erdaustrittsmaß bezeichnet und ist abhängig vom Masttyp. Die Anzahl, Größe und Länge der Pfähle ist abhängig von der Eckstielkraft und den örtlichen Bodeneigenschaften. Die Pfahlbemessung erfolgt baubegleitend für jeden Maststandort auf Grundlage der vorgefundenen örtli- chen Bodenkenngrößen. Diese werden je Maststandort durch Baugrunduntersuchungen ermittelt. Zur Einleitung der Eckstielkräfte in die Pfähle und als dauerhaften Schutz gegen Korrosion und Beschädigung erhalten die Gründungspfähle eine Pfahl-Kopfkonstruktion aus Stahlbeton. Insgesamt wird pauschal von einer Versiegelung von ca. 40 m² pro Mast ausgegangen. Der Ersatzneubau des Mastes 2 im Gewerbe- gebiet wird aufgrund des angrenzenden Hallenbaus mit einem Plattenfundament errichtet. Da dieser Mast auf einer bereits versiegelten Fläche steht, wird hierdurch keine zusätzliche Versiegelung ausgelöst.

Zur Errichtung der Pfahlgründungen und Stahlbeton-Pfahlkopfkonstruktionen der geplanten Gittermasten ist die Herstellung von Baugruben erforderlich. Die Baugruben sind im Bereich der Eckstiele angeordnet. Zur Gewährleistung hinreichend trockener Baugruben während der Gründungsarbeiten sind temporäre Maßnahmen zur Wasserhaltung erforderlich. Hierbei wird sichergestellt, dass Wasser chemisch unter- sucht und bei festgestellten erhöhten Eisenwerten vor einer Einleitung entsprechend behandelt wird.

Die von der Grundwasserabsenkungsanlage gefassten Abwässer werden über sog. fliegende Leitungen in die nächstgelegenen Gewässer übergeben und weiter in den nächsten Vorfluter eingeleitet (vgl. An- lage 09). Durch das Verlegen der Schlauchleitungen sind keine erheblichen Auswirkungen auf die Schutzgüter Boden, Wasser, Pflanzen, Tiere zu erwarten. In der Regel befinden sich die erforderlichen Schlauchleitungen innerhalb der herzustellenden Arbeitsflächen und Zuwegungen und werden daher nicht gesondert in den Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenkarten dargestellt. Dort, wo aufgrund des Ein- leitpunktes zusätzliche Flächen erforderlich sind, werden diese nachrichtlich in den Plänen dargestellt.

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Der Neubau für zwei Systeme erfolgt mit 3 Masten nach derzeitiger Planung unter Einsatz des Donau- mastgestänges, für den Abzweigmast 4aN ist eine Sonderkonstruktion des Donau-Einebenenmastes mit zusätzlich gedrehter Einebenentraverse vorgesehen. Für den viersystemigen Neubau vom Abzweigmast bis zum neuen UW Schuby/West sind 7 Maste des Donau-Einebenengestänges vorgesehen.

Donaumast als Abspann-/Winkel- Donau-Enebenenmast als Ab- Donau-Einebenen-Sondermast für mast spann-/Winkelmast Abzweigmast 4aN

Abb. 2: Mastbilder des für den Neu- und Ersatzneubau verwendeten Masttyps

Die geplanten Maste sind im Durchschnitt 35,4 m hoch, wobei die Höhen der Masten in Abhängigkeit von den örtlichen Verhältnissen von 16 - 40,8 m reichen.

Maßgeblich für Maste mit großen Höhen ist in diesem Vorhaben besonders die Berücksichtigung der be- bauten Bereichen des Gewerbegebietes Schuby, den Kreuzungen mit der elektrifizierten Bahnlinie sowie der Kreuzung mit den Leitungen der Gasunie, welche für Instandhaltung und Reparatur eine freie Arbeits- höhe (Lichtraumprofil) vorgeben.

Die Beseilung der geplanten 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West Nr. 106 erfolgt für zwei bzw. vier Systeme mit jeweils drei Phasen. Die Seilbelegung je Phase wird als 2er-Bündel ausgeführt. Das heißt, es werden je Phase zwei Leiterseile über Abstandshalter zu einem Bündel zusammengefasst. Damit wird unter anderem eine Minderung der Schallimmissionen erreicht. Die Blitzschutzbeseilung (je ein Seil pro Seite) ist an der Spitze der Erdseilhörner befestigt. Bei der geplanten Leitung kommt einseitig ein Erdseil- Luftkabel zum Einsatz.

Der so genannte Schutzbereich der Freileitung wird durch die Aufhängepunkte der äußersten Seile, das Ausschwingen der Leiterseile sowie spannungsabhängigen Sicherheitsabständen bestimmt. Je nach Überspannungslänge und Abstand zum nächsten Mast fällt die Breite des Schutzbereiches unterschied- lich aus. Bei Einsatz des Donaumastes als Zweiebenenmast gelingt es, die Breite des Schutzstreifens von ca. 40 m beizubehalten. Der Schutzstreifen des Donau-Einebenenmastes ist im Mittel mit 40 - 45 m anzusetzen und somit unwesentlich breiter als der des Donaumastes.

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3.4 Markierung des Erdseils

Im gesamten Trassenverlauf ist von einem Breitfrontzug von Wasser- und Landvögeln auszugehen. Zur Minderung des Vogelschlagrisikos erfolgt daher im Rahmen des Vorhabens eine Markierung der Erdseile mit effektiven Vogelschutzarmaturen (nach dem aktuellen Stand der Technik) entlang der gesamten Trasse. Die geplanten Masttypen besitzen zwei Erdseile. Die etwa 30 x 50 cm großen, aus schwarz-wei- ßen beweglichen Kunststofflamellen bestehenden Marker werden standardmäßig an beiden Erdseilen alternierend in einem Abstand von 40 m pro Erdseil installiert, so dass sich insgesamt ein Abstand von 20 m pro Erdseil auf die gesamte Leitung ergibt. Diese Markierung wird an den beiden Blitzschutzseilen eingehängt und mit zwei Aluminium-Spiralen befestigt.

Abb. 3: Vogelschutzmarkierung

Die bewegliche Aufhängung der Kunststoffstäbe bewirkt den als vorteilhaft identifizierten "Kontrasteffekt", so dass eine hohe Erkennbarkeit für Vögel unter verschiedensten Lichtbedingungen und vor hellen und dunklen Hintergründen gegeben ist. Die Markierung ist allerdings nicht reflektierend, so dass über weite Entfernungen sichtbare Reflektionseffekte nicht auftreten.

Im Rahmen von Langzeitversuchen wurde sichergestellt, dass die verwendeten Werkstoffe beständig ge- gen Witterungseinflüsse, UV-Strahlung und Schwingungen sind. Die Ausbildung der Trägerkonstruktion gewährleistet, dass keine Beschädigung am tragenden Blitzschutzseil auftritt und die statische Zusatzbe- lastung im zulässigen Rahmen bleibt. Die Vorkonfektionierung der Markierung in einem Bauteil ist die Grundlage für eine effiziente Montage. Die folgende Abbildung zeigt eine solche Markierung.

3.5 Bauablauf

Im Nachfolgenden werden die wesentlichen Aspekte des Bauablaufs kurz erläutert. Eine präzise Be- schreibung des Bauablaufs ist dem technischen Erläuterungsbericht zu entnehmen.

Der Neubau besteht aus der Erstellung der Fundamente, der Errichtung des Mastgestänges und dem an- schließenden Auflegen der Beseilung. Die Dauer der Bauzeit ist insbesondere von jahreszeitlichen Bedin- gungen, Bauzeitenbeschränkungen (Baubeginn im Winter- oder Sommerhalbjahr) und einer Aufteilung in parallel zu bearbeitenden Abschnitten abhängig. Sie beträgt nach dem derzeitigen Kenntnisstand je nach Baubeginn 12–15 Monate. Darin enthalten ist die Demontage der bestehenden 110-kV-Leitung. Diese wird in Kapitel 3.6 genauer beschrieben.

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Im Bereich der Freileitungsbaustelle werden als Erstes die Rammpfähle bzw. Betonplatten für die Grün- dungen der Masten eingebracht. Um die erforderlichen Gerätewege gering zu halten, werden die einzel- nen Standorte in einer Arbeitsrichtung nacheinander hergestellt. Nach ausreichender Standzeit der Pfähle wird die Tragfähigkeit durch Zugversuche überprüft. Bei Flachgründung ergibt sich eine beinahe identische Ruhephase durch die Aushärtung des Betons.

Nach erfolgreichem Abschluss der Prüfungen erfolgen die Montage der Mastunterteile und das Herstellen der Stahlbeton-Pfahlkopfkonstruktionen. Ohne Sonderbehandlung des Betons darf mit der weiteren Mas- terrichtung frühestens 4 Wochen nach Einbringung des Mastunterteils begonnen werden.

Im Anschluss daran werden die Gittermaste in Einzelteilen an die Standorte transportiert, vor Ort montiert und im Normalfall mit einem Mobilkran aufgestellt. Wahlweise kann auch eine Teilvormontage einzelner Bauteile (Querträger, Mastschuss, etc.), am Baulager oder entsprechenden Arbeitsflächen in der Nähe der Maststandorte erfolgen.

Der Seilzug erfolgt nach Abschluss der Mastmontage nacheinander in den einzelnen Abspannabschnit- ten. Im Anschluss wird eine Regulage sowie die Anbringung der Vogelschutzmarkierung (vgl. Maßnah- menblatt VAr1) durchgeführt.

Die Arbeitsflächen und Zuwegungen werden nach Beendigung der Bauarbeiten unverzüglich zurückge- baut und die Vegetationsflächen wiederhergestellt.

3.6 Provisorien, Baueinsatzkabel und Kabelbrücken

Für den Bau von Masten, sowie den Seilzugarbeiten zwischen den Masten ist die Errichtung von Proviso- rien auf annähernd paralleler Trasse eingeplant. Zur Aufrechterhaltung der Sicherheit der öffentlichen Stromversorgung ist die Überbrückung der Baubereiche erforderlich. Dies gilt sowohl für die Systeme mit je drei Leiterseilen für die Stromübertragung als auch für die Erdseile und Erdseil-Luftkabel auf den Mast- spitzen. Als temporärer Ersatz für 110-kV-Stromkreise kommen oberirdisch verlegte Baueinsatzkabel, sowie Freileitungsprovisorien zum Einsatz, welche im Folgenden exemplarisch beschrieben werden.

Abgespannte Freileitungsprovisorien Provisorien werden i. d. R. als kompakte Freileitungsprovisorien in Portalbauweise ausgeführt. Die Por- tale werden aus Gründen der besseren Standfestigkeit und Druckverteilung auf Holz- bzw. Metallplatten gestellt. Die Portalelemente werden seitlich über Stahlseile abgespannt. Die Stahlseile werden üblicher- weise an Erdankern oder durch im Boden vergrabenen Holz oder Metallschwellen befestigt; alternativ werden die Stahlseile im Bodenbereich mittels Auflast beschwert. In den Boden eingebrachte Funda- mente kommen hierbei nicht zum Einsatz. Nachteil ist die durch die Abankerung notwendige großflächige zeitweilige Flächeninanspruchnahme (für 110-kV etwa 4.000 m²), wobei die Inanspruchnahme durch die kleinen Provisoriumsfüße selbst sehr gering ist (rund 25 m²).

Die verwendeten Abankerungen werden beim Abbau wieder entfernt, so dass keine schadhaften dauer- haften Bodenveränderungen verbleiben. Sollten Verankerungen in anderen Biotoptypen, wie z.B. Wald- und Gehölzflächen erforderlich sein, erfolgen diese ohne erhebliche Beeinträchtigung z.B. durch Verwen- dung von Schraubankern. Die genaue Wahl des Provisoriumsgestänges erfolgt jedoch erst während des

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 37 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 3. Art, Umfang und zeitlicher Ablauf

Baus. Dabei können je nach Ausführung auch Provisorien zum Einsatz kommen, die weniger, aber grö- ßere Provisoriumselemente verwenden. Die oben genannte maximale Flächeninanspruchnahme wird da- bei jedoch nicht überschritten.

Konstruktionsbedingt ist für das standfeste Aufstellen der Provisorien im Bereich aller benötigten Proviso- riumsportale ein temporäres Abschieben des Oberbodens erforderlich. Der Oberboden wird während der Bauzeit ordnungsgemäß gelagert. Im Bereich der Portalfüße wird durch Auslegen eines Vlieses und Auf- schottern eine standfeste Oberfläche hergestellt. Nach Abbau der Provisoriumselemente wird die tempo- räre Aufschotterung rückstandslos entfernt und der Oberboden wieder ordnungsgemäß eingebracht.

Baueinsatzkabel Die Baueinsatzkabel bestehen aus 3 Adern VPE-Einleiterkabel. Diese werden flach am Boden verlegt. Am Anfang und Ende ist ein Portalmast des Freileitungsprovisoriums zu errichten. Dort werden die Kabel- endverschlüsse, die an den Kabelenden montiert werden an Isolatorketten aufgehängt und die leitende Verbindung zum Freileitungsprovisorium hergestellt. Im Bereich von Zuwegungen ist das Baueinsatzka- bel in geeigneter Weise gegen Druckbelastung (z.B. Überfahrrampen) zu schützen.

Kabelbrücken Die Baueinsatzkabel queren oftmals Wege, Straßen, Gräben oder auch Knicks. Während bei Gräben kleinere und horizontale Behelfsbrücken ausreichend sind, ist die Ausführung bei Verkehrswegen oder Knicks anders zu gestalten. Über Verkehrswege hinweg werden diese Kabelbrücken unter der Auflage der verkehrsrechtlichen Anordnung und im Regelfall mit einer lichten Mindesthöhe von > 4 m zur Fahr- bahnoberfläche errichtet. Beim Knick erfolgt das einmalige vorzeitige Knicken. Die Querung wird mit ei- nem lichten (horizontalen und vertikalen) Abstand zum Knick von etwa einem Meter realisiert, um die Struktur des Knickwalls nicht zu beeinträchtigen. Ein Eingriff in Überhälter erfolgt nicht.

3.7 Rückbau

In einem ersten Demontageschritt werden an zu sichernden Stellen (Verkehrskreuzungen, Wohngebäu- den, etc.) Schutzgerüste erstellt, um bei einer Entfernung von Beseilung und Armaturen keine Schäden zu verursachen. Im weiteren Verlauf werden die einzelnen Maste demontiert, in kleinere, transportierbare Teile zerlegt und abgefahren. Die Fundamente werden anschließend bis zu einer Tiefe von etwa 1,5 m unter Erdoberkante entfernt, sofern es sich um Tiefgründungen handelt, bei bestehender Flachgründung wird das bestehende Fundament samt Platte entfernt.

Bei der Demontage werden zunächst die Phasen und Erdseile ausgeklemmt und in Rollen gehangen um die Seile dann aufzutrommeln. Die Maste werden anschließend in Stockwerken demontiert und dann am Boden in Einzelteile zerlegt und abgefahren. Stahl und Seile werden der Wiederverwertung zugeführt.

Die Mastfundamente werden bis mindestens 1,2 m unter EOK abgebrochen, in der Regel wird der Beton- körper komplett freigelegt und der Rammpfahl unterhalb des Betonkörpers geschnitten. Die nach Demon- tage der Fundamente entstehenden Gruben werden mit geeignetem und ortsüblichem Boden entspre- chend den vorhandenen Bodenschichten wiederverfüllt. Das eingefüllte Erdreich wird ausreichend ver- dichtet, wobei ein späteres Setzen des eingefüllten Bodens berücksichtigt wird. Im Anschluss werden die Vegetationsflächen landschaftsgerecht neu gestaltet.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 38 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 3. Art, Umfang und zeitlicher Ablauf

Die Arbeitsflächen und Zuwegungen werden nach Beendigung der Bauarbeiten unverzüglich zurück-ge- baut und die Vegetationsflächen auch hier wiederhergestellt.

Die Demontage der bestehenden 110-kV-Leitung Schuby – Weding Nr. 106 wird je nach Beginn der Ar- beiten etwa 2 bis 3 Monate in Anspruch nehmen, wobei an jedem Maststandort durch die standortgleiche Ersatzneubauweise die Arbeiten unterbrechungsfrei zwischen Abbau der Bestandsleitung und Neubau der Ersatzleitung in einander übergehen.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 39 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 4. Bau-, Anlage- und Betriebsbedingte Beeinträchtigungen

4. BAU-, ANLAGE- UND BETRIEBSBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUN- GEN DURCH DIE GEPLANTE 110-KV-FREILEITUNG

Im Folgenden werden für jedes Schutzgut die Auswirkungen durch das Vorhaben erläutert und die ent- sprechenden Konflikte benannt. Über die jeweiligen Konfliktnummern können diese dann auf den Karten Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 zugeordnet werden. Die Auswirkungen, für die keine nachhaltigen, negativen Wirkun- gen prognostiziert werden, werden in den weiteren Ausführungen nicht als Konflikt geführt. Alle in den nachfolgenden Kapiteln beschriebenen baubedingten Beeinträchtigungen der einzelnen Schutzgüter be- ziehen sich – mit Ausnahme aller Arbeiten im Rahmen der eigentlichen Masterrichtung – sowohl auf die Neubau- als auch auf die Rückbaumaßnahmen.

4.1 Auswirkungen auf das Schutzgut Boden

Baubedingte Beeinträchtigungen Baubedingt können im Bodenbereich durch die geplante Freileitung folgende Auswirkungen auftreten:

 Beeinträchtigung durch Verdichtung im Bereich von Zuwegungen und Baustellen

 Lokal begrenzte Bodenentwässerung / Grundwasserabsenkung für den Fundamentbau

 Veränderung von Bodeneigenschaften durch Eintrag von Farben

 Verlust von Bodenfunktionen durch Auskofferung von Fundamentgruben, Bodenentnahme

Zu einer Verdichtung des Bodens (Konflikt K-N2) kann es im Rahmen der Neu- und Rückbauarbeiten im Bereich der Baustellenzufahrten, der Baustellenflächen und im Aktionsradius der Baumaschinen kom- men. Bei der geplanten als auch bei der rückzubauenden Leitung sind zudem an den zahlreichen Ab- spannmasten Baustelleneinrichtungsflächen für Seilwinden und Kabeltrommeln notwendig. Bei einer Ver- dichtung des Bodens werden die Bodenpartikel, auf Kosten des Porenraumes, dichter zusammengela- gert. Die Luft- und Wasserverfügbarkeit für Bodenleben sowie Pflanzen wird eingeschränkt. Hinzu kommt eine Verminderung der effektiven Durchwurzelungstiefe. Besonders gefährdet sind Böden, die von vorn- herein ein geringes Porenvolumen bzw. einen hohen Humusanteil aufweisen. Entsprechende Böden sind insbesondere im Bereich von Niederungen zu finden. Oftmals sind Böden durch die landwirtschaftliche Nutzung bereits vorverdichtet.

Die für den Baubetrieb benötigen Zufahrten werden über vorhandene Grabenüberfahrten geplant. Im Be- reich der Zuwegung zum Neubaumast 4N (106E) kommt es auf Grund unzureichender Platzverhältnisse dennoch zur Errichtung einer bauzeitlichen Grabenüberfahrt bzw. -verrohrung (Konflikt K-N4) während des Baubetriebes. Die Grabenüberfahrt bzw. -verrohrung wird fachgerecht hergestellt und nach Ab- schluss der Bauarbeiten auch fachgerecht zurückgebaut bzw. wiederhergestellt (vgl. Maßnahme V6). Eine maßgebliche Beeinträchtigung der betroffenen Böschungen bzw. Uferkanten kann ausgeschlossen werden.

Wie in den technischen Unterlagen dargelegt, sind entlang des Leitungsabschnitts LH-13-106 Provisorien erforderlich. Diese werden ohne dauerhafte bauliche Anlagen sowie nur in einem sehr kurzen Zeitraum errichtet. Eine Sicherung der Provisoriumsportale erfolgt über Verspannungen mit Erdankern und nicht z. B. über das Errichten von Betonfundamenten o. ä. Die Provisoriumsportale werden ausschließlich auf landwirtschaftlichen Nutzflächen erstellt, die Zuwegungen erfolgen über vorhandene Wege und Zufahrten

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 40 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 4. Bau-, Anlage- und Betriebsbedingte Beeinträchtigungen

sowie über landwirtschaftlich genutzte Flächen. Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass für die Provisorien geringfügige baubedingte Eingriffe in die Schutzgüter Boden und Wasser entstehen.

Während der Fundamentgründung können ggf. durchzuführende Entwässerungen einen Einfluss auf hydromorphe Böden (Austrocknung, Nährstofffreisetzung, Zersetzung) haben. Dieser besteht aber nur für einen kurzen Zeitraum, so dass keine nachhaltigen Wirkungen prognostiziert werden. Auch durch das Verlegen von Schlauchleitungen im Rahmen der Wasserhaltung sind keine erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Boden zu erwarten. In der Regel befinden sich die erforderlichen Schlauchleitungen innerhalb der herzustellenden Arbeitsflächen und Zuwegungen.

Nach der Anlieferung der Masten müssen diese, soweit keine Werksbeschichtung vorgesehen wird, vor Ort mit einem Korrosionschutzanstrich versehen werden. Dieses erfolgt durch so genannte Hydrobe- schichtungsstoffe, die keine Schwermetalle enthalten und lösungsmittelarm sind. Grundsätzlich werden für Anstricharbeiten Planen ausgelegt, um Farbeinträge in den Boden sicher zu verhindern. Insofern er- folgt hierdurch keine Beeinträchtigung des Bodens.

Darüber hinaus kann es während der Neu- und Rückbauphase unfallbedingt zu Schadstoffbelastungen durch Öl- und Schmierstoffverluste kommen. Durch Einhalten der allgemein vorgeschriebenen Sicher- heitsvorkehrungen und achtsames Vorgehen ist dieses jedoch vermeidbar.

Die meisten der genannten baubedingten Auswirkungen sind ausschließlich temporärer Art. Die zur An- lieferung von Baumaterialien befestigten Wege werden zurückgebaut, dauerhafte Entwässerungen sind nicht notwendig, das Baustellenumfeld wird nach Errichtung der Masten aufgelöst und steht der jeweili- gen Nutzung wieder zur Verfügung.

Anlagebedingte Beeinträchtigungen Die anlagebedingten Auswirkungen bestehen in den dauerhaften Auswirkungen der baulichen Anlage sowie der Unterhaltung der errichteten Anlage:

 Verlust von Bodenfunktionen durch Flächeninanspruchnahme und Versiegelung im Bereich der Mastfußstandorte

 Lokal begrenzte Beeinträchtigungen des Bodenwasserhaushaltes (durch Stauung und Versiege- lung).

Eine Flächeninanspruchnahme entsteht bei einer Freileitung lediglich durch Versiegelung (Konflikt K- N1) in Form des Fundamentes der Mastfüße. Da es sich in der Regel um Einzelfundamente handelt wer- den ca. 40 m² pro Mast versiegelt. Der Boden im Mastinnenraum ist keinen weiteren Störungen ausge- setzt. Ein direkter Eingriff durch die Entnahme von Bodenmaterial erfolgt bei der Errichtung von Flä- chenfundamenten. Bodengefüge und -profil werden in diesem Bereich zerstört. Im Rahmen dieses LBP wird als Regelfall von der Verwendung von Rammrohren ausgegangen, die mehrere Meter tief in den Bo- den getrieben werden. Hierzu ist keine Bodenentnahme erforderlich. Bei Realisierung von Plattenfunda- menten würde sich der Eingriffsumfang erhöhen.

Messbare Auswirkungen auf den Bodenwasserhaushalt werden aufgrund der geringen Größe des Staukörpers nicht erwartet.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 41 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 4. Bau-, Anlage- und Betriebsbedingte Beeinträchtigungen

Betriebsbedingte Beeinträchtigungen Auswirkungen durch die wiederholt durchzuführenden Pflegeanstriche entstehen nicht, da lösungsmittel- arme Hydrobeschichtungsstoffe verwendet werden und mittels Planen ein Eintrag von Farbstoffen in den Boden unterbunden wird. Weitere betriebsbedingte Auswirkungen sind für das Schutzgut Boden nicht zu erwarten.

4.2 Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser

Baubedingte Auswirkungen Baubedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser können lediglich im Bereich der geplanten Mast- standorte sowie der erforderlichen Zufahrtwege und Baustelleneinrichtungen (für Neu- und Rückbau) ent- stehen. So kann im Einzelfall bei hohem Grundwasserstand eine Entwässerung der Baugrube erforder- lich sein, die aber zeitlich eng begrenzt ist. Die Auswirkungen eines abgesenkten Grundwasserspiegels sind zudem auf den begrenzten Raum des Fundamentes beschränkt. Im Baustellenumfeld kommt es durch Verdichtung zu Veränderungen von Wasserhaushaltsgrößen (geringere Versickerung, höherer Oberflächenabfluss, höhere Verdunstung). Diese werden zusammen mit dem Schutzgut Boden betrach- tet (Konflikt K-N2). Aufgrund der geringen projektspezifischen Wirkungen und der lediglich kleinräumi- gen Ausdehnung ist mit einer signifikanten Beeinträchtigung des Grundwasserspiegels im Sinne der Vor- gaben der Wasserrahmenrichtlinie nicht zu rechnen.

Nicht vollständig auszuschließen ist die temporäre Kontamination von Grund- sowie Oberflächenwasser mit Öl, Schad- und Schmierstoffen, die unfallbedingt während der Bauphase auftreten können. Des Wei- teren kann es infolge von Wasserhaltung bei Fundamentarbeiten zur Kontamination von Oberflächenwas- ser mit Eisen kommen. Vor einer Einleitung wird das Wasser chemisch untersucht und bei festgestellten erhöhten Eisenwerten entsprechend behandelt. Dadurch und durch Einhalten der allgemein vorgeschrie- benen Sicherheitsvorkehrungen und achtsames Vorgehen werden diese Beeinträchtigungen jedoch ver- mieden.

Die einzelnen Mastbauteile werden in der Regel werksbeschichtet geliefert, so dass vor Ort nur noch Reststreicharbeiten ausgeführt werden. Die verwendeten Hydrobeschichtungsstoffe enthalten keine Schwermetalle und sind lösungsmittelarm. Grundsätzlich werden für Anstricharbeiten Planen ausgelegt, um Farbeinträge in Oberflächen- oder Grundwasser sicher zu verhindern. Insofern erfolgt hierdurch keine Beeinträchtigung, was ebenfalls den Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie Rechnung trägt.

Um dem Vorsatz der Vermeidung und Minimierung zu folgen, wurden die für den Baubetrieb benötigten Zufahrten über vorhandene Grabenüberfahrten geplant. Im Bereich der geplanten Zuwegung zum Neu- baumast 4N (106E) kommt es auf Grund unzureichender Platzverhältnisse dennoch zur Errichtung einer bauzeitlichen Grabenüberfahrt bzw. -verrohrung (Konflikt K-N4) während des Baubetriebes. Diese Gra- benüberfahrt bzw. -verrohrung wird fachgerecht hergestellt und nach Abschluss der Bauarbeiten auch fachgerecht zurückgebaut bzw. wiederhergestellt (vgl. Maßnahme V6). Eine maßgebliche Beeinträchti- gung der beanspruchten Gräben kann somit, auch im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie, ausgeschlossen werden.

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Anlagebedingte Auswirkungen

Die mit Gründung der Mastfundamente verbundenen Versiegelungen – und damit eine Verhinderung der Grundwasserneubildung in diesem Bereich – bleiben dauerhaft mit dem Bauwerk bestehen. Sie sind demnach anlagebedingt. Aufgrund der Größe der Eingriffe sind die Auswirkungen unerheblich und stellen entsprechend der Wasserrahmenrichtlinie ebenfalls keine signifikante Beeinträchtigung dar.

Weitere dauerhafte Eingriffe in sonstige, kleinere Oberflächengewässer (Gräben, Fließ- und Kleingewäs- ser) wurden durch entsprechende Wahl der Maststandorte vermieden.

Für Einträge von Korrosionsschutzfarben in Boden und Grundwasser im Rahmen von Instandhaltungs- maßnahmen gelten die o. g. Ausführungen.

Betriebsbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser sind nicht zu prognostizieren.

4.3 Auswirkungen auf das Schutzgut Klima

Durch Gehölzeingriffe und Versiegelungen kommt es zu Veränderungen der Oberflächenstruktur des Ge- ländeausschnitts, die sich beispielsweise durch veränderte Einstrahlung oder Windströmungen auch auf das Mikroklima auswirken. Da die Veränderungen jedoch insgesamt nur kleinräumig sind, ist nicht mit be- deutsamen Beeinträchtigungen des Schutzgutes Klima zu rechnen. Auswirkungen auf das Mesoklima sind aufgrund der geringen Wirkintensität des Vorhabens generell nicht zu erwarten.

4.4 Auswirkungen auf das Schutzgut Luft

Baubedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Luft werden durch den Einsatz von Baufahrzeugen und -maschinen verursacht. Sie setzen für die Dauer ihres Betriebes Abgasemissionen frei und sind – insbe- sondere bei trockener Witterung – für die Entwicklung von Stäuben verantwortlich. Der zeitliche und flä- chenmäßige Umfang der Mastbaustellen ist allerdings eng begrenzt, so dass die dabei auftretenden Emissionen als sehr gering zu betrachten sind.

Da die Masten – als Korrosionsschutz – mit lösungsmittelarmen Hydrobeschichtungsstoffen behandelt werden, werden kaum Lösungsmitteldämpfe freigesetzt. Es ist daher – auch aufgrund des guten Luftaus- tausches in Schleswig-Holstein mit seinen häufig auftretenden Westwinden – von unerheblichen Auswir- kungen auszugehen.

Anlagebedingte oder betriebsbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Luft sind nicht zu erwarten.

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4.5 Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanzen

Bau-, anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen

Baubedingte Auswirkungen Auf allen für den Neu- und Rückbau notwendigen Baustellen- und Baustelleneinrichtungsflächen sowie den Zuwegungen sind Beeinträchtigungen der Vegetation durch Erdbewegungen und den Einsatz der Baumaschinen zu erwarten. In einigen Fällen ist eine Beseitigung der Vegetation erforderlich. Die Boden- verdichtung kann zu einem geringeren Pflanzenwachstum führen. Auch Veränderungen in der Artenzu- sammensetzung und eine direkte Beeinträchtigung der Vegetation sind denkbar (Konflikt K-N2).

Zuwegungen verlaufen über vorhandene Wege und es werden zum Großteil vorhandene Grabenüber- fahrten und Koppelzufahrten sowie landwirtschaftliche Nutzflächen genutzt. In einigen Fällen kommt es zu einer Aufweitung vorhandener Knickdurchfahrten (Konflikt K-B1). Höherwertige Biotoptypen werden nicht in Anspruch genommen. Daher kann davon ausgegangen werden, dass für das Schutzgut Pflanzen nur in geringem Umfang kompensationspflichtige Eingriffe entstehen und keine Populationen gefährdeter Pflanzenarten der Roten Listen oder national geschützter Pflanzenarten beeinträchtigt werden. Somit können auch relevante Beeinträchtigungen auf Regionen mit hoher Biodiversität, insbesondere in Hin- blick auf die Vielfalt charakteristischer Arten und Lebensräume ausgeschlossen werden.

Da die Leiterseile nicht in Konflikt mit bestehendem Astwerk bzw. Baumkronen geraten dürfen, können Rodungen oder Rückschnitte von hoch aufwachsenden Gehölzen notwendig werden. Dies betrifft gesetz- lich geschützte Knicks und Feldhecken (Konflikt K-B1) sowie Einzelbäume und flächige Gehölzbestände (Konflikt K-N3).

Sind Entwässerungen zur Fundamentgründung erforderlich, können sich daraus Konsequenzen für die Zusammensetzung der Pflanzengesellschaften ergeben. Sie sind allerdings sowohl räumlich als auch zeitlich eng begrenzt und deshalb unerheblich.

Anlagebedingte Auswirkungen Die in der Bauphase ausgeführte Bodenversiegelung im Mastfußbereich bleibt dauerhaft erhalten und ist damit anlagebedingt. Sie findet fast ausschließlich auf landwirtschaftlich genutzten Flächen statt. Da das Mastfundament in der Regel nicht den ganzen Fuß abdeckt, sondern aus vier Einzelfundamenten be- steht, ist der dauerhafte Vegetationsverlust auf die Eckstiele beschränkt. Damit stehen ca. 40 m² pro Mast künftig nicht mehr für die Vegetationsentwicklung zur Verfügung (Konflikt K-N1). Die restliche, un- ter dem Mastfuß befindliche Fläche wird der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen, so dass sich eine dauerhafte Vegetation – bis hin zur Gehölzentwicklung – einstellen kann.

Zum Schutz der 110-kV-Freileitung können Aufwuchsbeschränkungen von hochwachsenden Gehölzen notwendig werden, sofern sich Konflikte mit den frei hängenden Leiterseilen ergeben. In der Mitte der Spannfelder (maximaler Durchhang) kann der Schutzstreifen auf jeweils kurzen Abschnitten bis zu 45 m breit sein. Da es aber allein darauf ankommt, den Überspannungsbereich der Leiterseile frei von stören- dem Geäst zu halten (Konflikte K-B1 und K-N3), müssen nicht in jedem Falle Gehölze ganz beseitigt werden. Vielmehr können im Rahmen der Detailplanung Pflegekonzepte entwickelt werden, die sich an der unterschiedlichen Durchhanghöhe der schwingenden Leiterseile orientieren und abgestufte Wuchs- höhen ermöglichen. Unvermeidbare Eingriffe werden bilanziert und kompensiert.

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Betriebsbedingte Auswirkungen

In einem bis zu 45 m breiten Korridor entlang der Freileitung müssen durch Aufwuchsbeschränkungen von hoch wachsenden Gehölzen Konflikte mit den frei hängenden Leiterseilen vermieden werden (Kon- flikt K-B1 und K-N3). Die hierdurch entstehenden Beeinträchtigungen für das Schutzgut Pflanzen kön- nen durch ein auf die Durchhanghöhe und den betroffenen Gehölzbestand abgestuftes Pflegekonzept vermindert werden.

Artenschutzrechtliche Prüfung der Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanzen

Im Zuge der Biotopkartierung im LBP-Untersuchungsraum wurden keine streng geschützten Pflanzenar- ten festgestellt. Ein Vorkommen betreffender Arten ist zudem aufgrund der Seltenheit (z. Zt. drei Arten der FFH-Richtlinie Anhang IV: Luronium natans, Apium repens und Oenanthe conioides) der guten Ver- breitungskenntnisse bzw. der guten Kenntnisse ihrer Standortansprüche auch nicht zu erwarten.

Daher werden Pflanzenarten unter artenschutzrechtlichen Gesichtspunkten nicht weiter betrachtet (vgl. Artenschutzrechtliche Prüfung B.i.A. 2019 im Materialband M03).

4.6 Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere

Das Schutzgut Tiere gehört mit der Tiergruppe der Vögel zu den Schutzgütern, die vom Neubau einer 110-kV-Freileitung potenziell am stärksten betroffenen sind. Ist bei dieser Tiergruppe eine Empfindlichkeit gegenüber den Auswirkungen einer Freileitung – z. B. Leitungsanflug infolge Verdrahtung ihres Lebens- raumes, Scheuchwirkung durch den Aufbau vertikaler Strukturen – schon gegeben, erhöht sich der Be- darf einer vertieften Einschätzung der Umweltauswirkungen zusätzlich durch die Bedeutung von Schles- wig-Holstein als Drehscheibe für den nordeuropäischen Vogelzug. Es sind somit Auswirkungen auf Brut- vögel, Rastvögel und Zugvögel zu untersuchen. Zu den weiteren potentiell stärker betroffenen Artengrup- pen zählen darüber hinaus ggf. Fledermäuse sowie Amphibien. Auswirkungen auf die Artengruppe der Fledermäuse können sich hierbei insbesondere bei Inanspruchnahme von Gehölzstrukturen ergeben, Auswirkungen auf die Artengruppe der Amphibien bei der Inanspruchnahme von Gewässern und Gewäs- serrandbereichen.

Eine detaillierte Prüfung der artenschutzrechtlich relevanten Arten erfolgt im Artenschutzrechtlichen Fach- beitrag zum Vorhaben (vgl. B.i.A. 2019 im Materialband M03). Die zusammenfassende Beschreibung möglicher artenschutzrechtlicher Konflikte erfolgt im Kapitel 4.6.6. Einzelheiten sowie ergänzende Infor- mationen sind dem o. g. Gutachten zu entnehmen.

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Allgemeines

Durch das Aufstellen der Masten kann es zu anlagebedingtem Lebensraumverlust kommen, der im Prin- zip für alle Tiergruppen relevant sein kann. Die Maste der geplanten 110-kV-Freileitung werden allerdings ausschließlich auf landwirtschaftlichen Nutzflächen oder im Siedlungsbereich errichtet. Hinzu kommt, dass die Flächeninanspruchnahme durch die Mastfundamente äußerst gering bleibt, so dass relevante Auswirkungen durch diesen Wirkfaktor nicht gegeben sind und im Folgenden nicht weiter betrachtet wer- den.

Es ist aufgrund der minimalen Flächeninanspruchnahme davon auszugehen, dass betroffene Arten auf benachbarte Standorte ausweichen können. Aus den vorgenannten Gründen können somit auch erhebli- che Auswirkungen durch das geplante Vorhaben auf Regionen mit hoher Biodiversität, insbesondere in Hinblick auf die Vielfalt charakteristischer Arten und Lebensräume ausgeschlossen werden.

Avifauna

Baubedingte Auswirkungen Baubedingte Beeinträchtigungen können durch Störungen im Zuge der Neu- und Rückbaumaßnahmen durch die Einrichtung von Zuwegungen und Baufeldern, der Errichtung von Mastfundamenten und Mas- ten und des Seilzuges auftreten. Da es sich hierbei jeweils um artenschutzrechtlich relevante Konflikte handelt, werden diese im Kap. 4.6.5 differenziert beschrieben.

Anlagebedingte Auswirkungen

Leitungsanflug Die Kollision von Vögeln mit der Leitung und insbesondere der Anflug an die Erdseile, die aufgrund ihres solitären Verlaufs und ihres Abstands zu den deutlicher sichtbaren Leiterseilen schlechter wahrzunehmen sind, ist im Allgemeinen der wesentliche Wirkfaktor einer Freileitung für Zugvögel (Konflikt K-Ar1). Dar- über hinaus kann dieser Wirkfaktor auch für empfindliche Rast- und Brutvogelarten zum Tragen kommen.

Da es sich hierbei jeweils um artenschutzrechtlich relevante Konflikte handelt, werden diese im Kap. 4.6.5 differenziert beschrieben.

Scheuchwirkung Für Brutvögel spielt eher der visuelle Eingriff in die Biotopstruktur eine Rolle. Dieser Effekt wird als Scheuchwirkung bezeichnet (Konflikt K-Ar2). Bestimmte Offenlandarten, wie die Feldlerche, sowie meh- rere Limikolen-Arten brüten im näheren Umkreis von Freileitungen nicht mehr, da der Lebensraum nicht mehr als weitläufig empfunden wird (Meidung von vertikalen Strukturen).

Einen erhöhten Prädationsdruck durch Beutegreifer, die die Leitung gezielt nach Kollisionsopfern absu- chen, ist für das hier betrachtete Vorhaben nicht zu erwarten, da durch die artenschutzrechtlich erforderli- che effektive Leitungsmarkierung nicht von einer erhöhten Zahl von Kollisionsopfern ausgegangen wer- den kann.

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Betriebsbedingte Auswirkungen Es liegen keine wissenschaftlich belastbaren Forschungsergebnisse vor, die Beeinträchtigungen der Vo- gelwelt oder anderer Tiergruppen durch elektrische und magnetische Felder belegen. Die Gefahr des Stromschlages – eine Überbrückung spannungsführender Leiterseile und des geerdeten Baukörpers durch den Vogel – beschränkt sich weitgehend auf die kleineren Mittelspannungsleitungen und können für 110-kV-Freileitungen aufgrund der erforderlichen Sicherheitsabstände zwischen spannungsführenden und geerdeten Bauteilen ausgeschlossen werden. Fledermäuse

Über die in Kap. 4.6.6 behandelten artenschutzrechtlich relevanten Auswirkungen auf Fledermäuse hin- aus können sich bau- und anlagebedingt Auswirkungen insbesondere auf die Flugstraßen und Nahrungs- räume durch den Verlust oder Rückschnitt von Gehölzbeständen ergeben. Durch die funktionale Kom- pensation dieser Eingriffe werden neue Lebensräume für Fledermäuse geschaffen, so dass eine weitere kompensationspflichtige Beeinträchtigung im Sinne der Eingriffsregelung für diese Tiergruppe nicht zu besorgen ist.

Amphibien

Für Amphibien sind ebenfalls nur baubedingte Auswirkungen zu erwarten, da keine relevanten Nahrungs- und Fortpflanzungsstätten dieser Arten in größerem Umfang in Anspruch genommen oder für diese Ar- tengruppe maßgeblich beeinträchtigt werden. Die baubedingten Wirkungen sind in der Regel arten- schutzrechtlich relevant und werden daher im Kap. 4.6.6 betrachtet.

Für die nicht europarechtlich geschützten Arten (hier Grasfrosch und ggf. Teichfrosch) ist aufgrund der geringen Verbreitung im Wirkbereich des Vorhabens sowie der nur kleinflächigen und temporären Wir- kungen während des Baugeschehens mit keinen Schädigungswirkungen der Arten oder der betreffenden Populationen zu rechnen, welche zusätzliche Vermeidungs- oder Kompensationsmaßnahmen erfordern.

Sonstige Tierarten und -gruppen

Wie in Kap. 2.6.2.8 aufgezeigt, ist grundsätzlich davon auszugehen, dass auch verschiedene national be- sonders geschützte Arten im Vorhabenbereich weit verbreitet sind. Für diese Arten bzw. -gruppen bedarf es auf Grund der Privilegierung nach § 44 Abs. 5 BNatSchG keiner gesonderten artenschutzrechtlichen Betrachtung. Es wird daher im Rahmen der Ermittlung der Kompensationsmaßnahmen für den Eingriff in den Naturhaushalt ein multifunktionaler Kompensationsansatz gewählt. Damit kann im Rahmen der erfor- derlichen naturschutzrechtlichen Kompensation gewährleistet werden, dass die Lebensstätten der nur national besonders geschützten Arten hinreichend berücksichtigt werden.

Aufgrund der Struktur des Untersuchungsgebietes, das sich überwiegend durch intensiv genutzte land- wirtschaftliche Flächen auszeichnet, sind überwiegend häufige und weit verbreitete Arten zu erwarten. Für den Bau werden ausschließlich diese intensiv genutzten Flächen in Anspruch genommen.

Auch aufgrund der nur punktuellen Betroffenheit durch die Maststandorte etwa alle 350 m können dauer- hafte maßgebliche Beeinträchtigungen, welche über Einzelindividuen hinaus auch ganze Populationen weiterer Tierarten betreffen könnten, ausgeschlossen werden. Für diese Tierarten, sind nur baubedingte

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Auswirkungen zu erwarten, da keine relevanten Nahrungs- und Fortpflanzungsstätten dieser Arten in grö- ßerem Umfang in Anspruch genommen oder für diese Artengruppe maßgeblich beeinträchtigt werden. Auch dauerhafte Zerschneidung von Wanderungsstrukturen, Leitlinien- oder Flugbahnen sind projektbe- dingt auszuschließen. So sind z.B. auch für die potentiell vorkommenden aber nicht europarechtlich ge- schützten Arten der Reptilien (Waldeidechse und Blindschleiche, vgl. Kap. 2.6.2.8) auf Grund der Habitat- ausstattung im Wirkbereich des Vorhabens keine Beeinträchtigungen zu erwarten, welche zusätzliche Vermeidungs- oder Kompensationsmaßnahmen erfordern würden.

Um den Anforderungen des besonderen Artenschutzes gerecht zu werden, wird das Regelungsregime der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung bezüglich Flora und Fauna dergestalt angewandt, dass die Entscheidungskaskade der Regelung des § 15 Abs. 1 BNatSchG im Konzept von Vermeidungs-, Schutz- und Kompensationsmaßnahmen des LBP Anwendung findet. So wird beispielsweise für auffällige Le- bensstätten nur national geschützter Tierarten (beispielsweise Bauten geschützter Waldameisen) vorge- sehen, dass diese vor dem Baubetrieb geschützt oder soweit erforderlich aus dem Baufeld umgesiedelt werden. Eine Umweltbaubegleitung stellt dabei weiterhin sicher, dass zusätzlich auftretende, bisher nicht prognostizierte Gefährdungen national geschützter Tierarten durch angemessene Maßnahmen soweit möglich vermieden werden. Für alle höherwertigen Biotopbestandteile wird zusätzlich eine funktionsge- rechte Kompensationsmaßnahme bezüglich der Biotopfunktionen vorgesehen. So werden z. B. Gehölz- eingriffe durch Schaffung oder Aufwertung von Gehölzflächen kompensiert. Damit kann im Rahmen der erforderlichen naturschutzrechtlichen Kompensation gewährleistet werden, dass die Lebensstätten der nur national besonders geschützten Arten, welche durch das Vorhaben potenziell betroffen werden, einen angemessenen Ersatz erfahren. Mit der Herstellung der Ersatzbiotope ist damit davon auszugehen, dass auch Lebensstätten der potenziell betroffenen Tierarten im erforderlichen Maße neu geschaffen bzw. ent- wickelt werden. Ebenso kann davon ausgegangen werden, dass auch Vegetationsstandorte für vom Ein- griff betroffene Pflanzenbestände mit der rechtskonformen Kompensation der Eingriffe in hinreichendem Maße neu geschaffen werden.

Artenschutzrechtliche Prüfung der Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere

Für das hier betrachtetet Vorhaben ist eine separate artenschutzrechtliche Prüfung (vgl. B.I.A. 2019, Ma- terialband M03) durchgeführt worden.

In einer Relevanzprüfung wurde ermittelt, für welche vorkommenden oder potenziell vorkommenden Ar- ten mögliche Auswirkungen des Vorhabens zu betrachten sind.

Hierbei ist insbesondere die Avifauna zu betrachten. Für eine ganze Reihe von Arten können bau- und/o- der anlagebedingte Beeinträchtigungen zunächst nicht ausgeschlossen werden. Sie werden daher im Rahmen der Konfliktanalyse näher betrachtet. Dabei kann die große Mehrzahl der Arten in den Gilden Bodenbrüter, Mastbrüter, Gehölzbrüter und Arten der Gräben zusammengefasst geprüft werden. Es han- delt sich ganz überwiegend um Arten, die gegenüber dem anlagenbedingten Wirkfaktor Scheuchwirkung als unempfindlich gelten; der Fokus in der Konfliktanalyse wird daher auf den baubedingten Störungen und dem anlagenbedingten Lebensraumverlust liegen. Für Feldlerche und Kiebitz als gefährdete, An- hang I- und/oder gegenüber den Wirkfaktoren als empfindlich geltende Arten, erfolgt die Konfliktanalyse hingegen artbezogen.

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Aus der Gruppe der Säugetiere sind die folgenden Fledermäuse zu betrachten: Rauhaut-, Mücken-, Was- ser- und Zwergfledermaus.

Avifauna

Baubedingte Auswirkungen Baubedingte Beeinträchtigungen können im Zuge des Baustellenbetriebes auftreten, wenn Zuwegungen und Baufelder für den Neu- und Rückbau eingerichtet, Mastfundamente und Maste errichtet und die Seile eingezogen sowie Bestandsmaste zurückgebaut werden. Relevante Schädigungen und Störungen kön- nen hierbei vor allem durch die mögliche Zerstörung von Nestern, Tötung von Nestlingen oder brütenden Altvögeln von Gehölz-, Mast- und Bodenbrütern sowie durch Lärmemissionen oder optische Reizungen entstehen.

Im Folgenden werden die maßgeblichen baubedingten Konflikte kurz erläutert:

 Potenzielle Beeinträchtigungen von Bodenbrütern (K-Ar2)

Erfolgt der Bau während der Brutzeit, kann im Bereich der Baustellenflächen und Zufahrten eine Tötung oder Störung von am Boden brütenden Vogelarten eintreten (z. B. Zerstörung von Nestern, Tötung von Nestlingen, Aufgabe von Gelegen durch Störungen störungsempfindlicher Arten, etc.).

 Potenzielle Beeinträchtigungen störungsempfindlicher Vogelarten (K-Ar2)

Störungsempfindliche Vogelarten, wie zum Beispiel der Seeadler, können potenziell durch benach- barten Baubetrieb während der Brutzeit gestört werden und somit ihre Brut aufgeben oder durch Veränderungen des Fütterungsverhaltens zu geringerem Bruterfolg kommen.

 Potenzielle Beeinträchtigungen von Gehölz- und Röhrichtbrütern durch Rammarbeiten (K-Ar2)

Störungsempfindliche Gehölzbrüter können durch Baubetrieb in direkter Benachbarung beeinträch- tigt werden. Dies kann zur temporären Entwertung von Flächen als Brutstandort oder bei bereits begonnener Brut zur Aufgabe des Geleges bzw. zum Tod der Nestlinge führen.

 Potenzielle Beeinträchtigung der Avifauna durch Gehölzschnitt/ -rodung (K-Ar3)

Während der Brutzeit kann das Durchführen von Gehölzeingriffen zu Beeinträchtigungen der in den Gehölzen brütenden Vogelarten führen (Zerstörung von Nestern, Tötung von Nestlingen, Auf- gabe von Bruten in angrenzenden Gehölzen, etc.).

 Potenzielle Beeinträchtigung von Mastbrütern (K-Ar2)

Die artenschutzrechtliche Prüfung (vgl. Materialband 03, Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag) zur geplan- ten 110-kV-Leitung kommt zum Ergebnis, dass unter Berücksichtigung der im Artenschutzrechtlichen Fachbeitrag definierten und im vorliegenden LBP umgesetzten Vermeidungsmaßnahmen, wie z. B. um- fangreichen Bauzeitenregelungen, keine Zugriffsverbote nach § 44 (1) BNatSchG berührt werden.

Die Erfahrungen aus den derzeit sich im Bau befindlichen oder kürzlich fertiggestellten 380-kV-Freilei- tungneubauprojekten der TenneT TSO GmbH (Mittelachse, Abschnitte 1 und 2, Westküstenleitung, Ab- schnitte 1 und 2) haben gezeigt, dass auch Neubaumasten vor der Beseilung durch Mastbrüter besiedelt

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 49 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 4. Bau-, Anlage- und Betriebsbedingte Beeinträchtigungen

werden können, wenn zwischen Errichtung und Beseilung der Masten teilweise Monate und in Einzelfäl- len bis über ein Jahr vergehen. Es kann somit theoretisch zu Beeinträchtigungen von Mastbrütern durch die Beseilungsarbeiten kommen, wenn diese während der Brutzeit durchgeführt werden und die Nester sich im Bereich der Seilaufhängungen befinden.

Anlagebedingte Auswirkungen Zugvögel zählen zu den potenziell gegenüber Leitungsanflug empfindlichen Artengruppen. Für sie stellt eine Hochspannungsfreileitung ein unbekanntes Hindernis im Flugraum dar; Gewöhnungseffekte wie bei Brutvögeln sind nicht anzunehmen, da eine Leitung nur kurzzeitig überquert wird und deren Standort nicht "erlernt" werden kann. Ein hohes Gefährdungspotenzial besteht insbesondere bei schlechten Witte- rungsbedingungen, wenn die Vögel ihre Flughöhe reduzieren oder wenn eine Leitung in der Nähe zu be- deutenden Rastgebieten liegt (zahlreiche An- und Abflüge, reduzierte Flughöhe).

Dem gesamten Untersuchungsraum kommt eine hohe Bedeutung für Zugvogel zu. So ist im gesamten Trassenverlauf von einem Breitfrontzug von Wasser- und Landvögeln auszugehen. Ausgeprägte, topo- graphisch bedingte Bündelungen des Vogelzuges sind im Bereich der Trassenvariante allerdings weder für Land- noch für Wasservögel zu erkennen.

Vor dem Hintergrund der hohen Bedeutung des Untersuchungsraumes für den Vogelzug und der Aus- richtung der meisten Teilabschnitte der geplanten Trasse quer zur Hauptzugrichtung der Land- und Was- servögel muss von einem hohen Gefährdungspotenzial (Kollisionsrisiko, K-Ar1) ausgegangen werden.

Zudem betrifft die vorhabensbedingte Erhöhung des Kollisionsrisikos besonders empfindliche, weil an- fluggefährdete Brut- und Rastvogelarten. Hierzu zählen vor allem Großvogelarten wie Schwäne und Gänse sowie Offenlandarten wie der Kiebitz und Wasservogelarten wie Enten und Taucher.

Betriebsbedingte Auswirkungen Es werden für die Avifauna keine artenschutzrechtlichen Konflikte durch den Betrieb der Leitung ausge- löst.

Fledermäuse

Baubedingte Auswirkungen Eine Beeinträchtigung von Fledermäusen kann durch den Verlust von Gehölzen erfolgen. Bei Gehölz- schnitt innerhalb der Aktivitätszeit zwischen März und November können Fledermäuse in ihren Wochen- stuben oder Tagesverstecken beeinträchtigt werden (K-Ar3). Baubedingte Beeinträchtigungen von Win- terquartieren können dagegen ausgeschlossen werden, da im Rahmen der Höhlenbaumkartierung keine Winterquartiere erfasst wurden.

Anlagebedingte Auswirkungen Durch das hier betrachtete Vorhaben werden für die Tiergruppe der Fledermäuse anlagebedingt keine artenschutzrechtlichen Konflikte ausgelöst.

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Betriebsbedingte Auswirkungen Für den Betrieb der Leitung ist im Überspannungsbereich ein ausreichender Schutzabstand von Gehöl- zen zu den Leiterseilen einzuhalten.

Im Zuge der Höhlenbaumkartierung wurden zahlreiche, unterschiedlich strukturierte Gehölzbestände in- nerhalb des Eingriffsbereichs auf ihre Quartiereignung hin überprüft. Die Überprüfung hat ergeben, dass sich für keinen Baum im Überspannungsbereich der Leitung ein potenzieller Konflikt ergibt.

4.7 Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaft

Baubedingte Auswirkungen Baubedingte Auswirkungen auf das Landschaftsbild betreffen in erster Linie die – zeitlich und räumlich – befristete Anlage der Baustellen zur Aufstellung der Gittermasten. Bei unwegsamem Gelände ist bei- spielsweise eine Befestigung von Zufahrten erforderlich. Großmaschinen und Bauteile müssen an die Baustellen herantransportiert werden. Diese Auswirkungen – in Form einer Beeinträchtigung des Land- schaftsbildes durch visuelle Störungen – sind mit Abschluss der Bauarbeiten beendet. Damit werden für das Schutzgut Landschaft keine nachhaltigen, baubedingten Auswirkungen prognostiziert.

Anlagebedingte Auswirkungen Anlagebedingte Auswirkungen können bei Freileitungen in einer Beeinträchtigung des Landschaftsbildes infolge

 einer visuellen Verletzung / Zerschneidung der Landschaft (K-L),

 eines Verlustes landschaftsbildprägender Elemente, z. B. Überhälter oder Einzelbäume (Berück- sichtigung über K-B1 und K-N3),

 einer punktuellen Störung von Sichtbeziehungen entstehen.

Diese Auswirkungen können durch exponierte Standorte der Masten, eine visuelle Zerschneidung land- schaftlicher Zusammenhänge, mangelnde Berücksichtigung landschaftlicher Leitlinien bei der Trassen- führung, den technischen Charakter des Bauwerkes sowie eine ortsuntypische Größe der Masten hervor- gerufen werden. Ein weiterer, indirekter Landschaftsbildverlust kann durch die Beeinträchtigung der an- deren Schutzgüter (Verdrängung von Vögeln, Änderungen in der Vegetation etc.) entstehen (NOHL 1993).

Die geplante Freileitung verläuft in einer halboffenen, mehr oder weniger reich durch Gehölzstrukturen gegliederten Agrarlandschaft. Es gibt jedoch deutliche Vorbelastungen durch bestehende Freileitungen, die Biogasanlage Schuby, sowie Windkraftanlagen und Funkmasten.

Die geplante Vogelschutzmarkierung der Erdseile führt nicht zu einer deutlich erhöhten Sichtbarkeit und damit auch nicht zu zusätzlichen Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes. Die verwendeten Marker entsprechen in ihrer Größe den verwendeten Bündelabstandshaltern der Leiterseile. Sie sind nur im Nah-

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 51 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 4. Bau-, Anlage- und Betriebsbedingte Beeinträchtigungen

bereich der Leitung wahrnehmbar. Sie fallen aufgrund ihrer Größe und der Höhe der Erdseile an der Lei- tung vom Boden aus kaum auf, wie an bereits markierten 110-kV-Leitungen gut zu beobachten ist.

Unvermeidbare Eingriffe in das Schutzgut Landschaft werden bilanziert und kompensiert.

Betriebsbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaft sind nicht zu erwarten.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 52 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 4. Bau-, Anlage- und Betriebsbedingte Beeinträchtigungen

4.8 Übersicht der Konflikte

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die, aus den bau-, anlage- und betriebsbedingten Be- einträchtigungen resultierenden, Konflikte.

Tab. 7: Übersicht der Konflikte Konflikt Beschreibung

K-A Konflikte durch Beeinträchtigung von Ausgleichs-/ Kompensationsflächen

K-A Beeinträchtigung von Ausgleichs-/ Kompensationsflächen

K-Ar Artenschutzrechtliche Konflikte

K-Ar1 Potenzielle Beeinträchtigung von Vögeln durch Kollision mit den Erdseilen

K-Ar2 Potenzielle Beeinträchtigung der Avifauna

K-Ar3 Potenzielle Beeinträchtigung der Fauna durch Gehölzschnitt/-rodung

K-B Konflikte durch Beeinträchtigungen von gesetzlich geschützten Biotopen

K-B1 Potenzielle Beeinträchtigung von gesetzlich geschützten Knicks und Feldhecken

K-L Konflikte durch Beeinträchtigung des Landschaftsbildes

K-L Visuelle Verletzung des Landschaftsbildes

K-N Konflikte durch Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes

K-N1 Anlagebedingte Versiegelung und Verlust von Vegetation im Bereich der Maststandorte

K-N2 Baubedingte temporäre Beeinträchtigung im Bereich der Arbeitsflächen, Schutzgerüste und Zufahrten

K-N3 Beeinträchtigung von Gehölzen und Einzelbäumen durch Überspannung

K-N4 Bauzeitliche Grabenverrohrung

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 53 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 5. Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen

5. VORKEHRUNGEN GEGEN VERMEIDBARE BEEINTRÄCHTIGUN- GEN - VERMEIDUNGSMAßNAHMEN

In diesem Kapitel werden Art, Umfang und zeitlicher Ablauf der Vorkehrungen gegen vermeidbare Beein- trächtigungen dargestellt. Sie tragen dem gesetzlichen Gebot Rechnung, dass Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes so gering wie möglich zu halten sind. Diese Vermeidungs- maßnahmen werden soweit möglich in den Karten Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 "Bestands-, Konflikt- und Maßnah- menplan" dargestellt. Eine detaillierte Beschreibung der Maßnahmen und erforderlichen Regelungen er- folgt auf den separaten Maßnahmenblättern, die dem LBP im Anhang beigefügt sind. Alle in den nachfol- genden Kapiteln definierten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen beziehen sich – mit Ausnahme aller Arbeiten im Rahmen der eigentlichen Masterrichtung sowie der aufgeführten Ausgleichs- und Er- satzmaßnahmen – sowohl auf den Neubau- als auch auf den Rückbau.

5.1 Schutzgutübergreifende Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen

Optimierte Trassenplanung

Bereits im Rahmen der Trassenplanung wurden mögliche Beeinträchtigungen der zu betrachtenden Schutzgüter berücksichtigt und so weit wie möglich vermieden.

Die Trasse hat einen möglichst geraden und gestreckten Verlauf, um somit allein aufgrund der Länge der Leitungen und der überspannten Fläche die Beeinträchtigung von Schutzgütern möglichst gering zu hal- ten.

Das Umspannwerk Schuby liegt innerhalb einer geschlossenen Ortslage, deswegen war es nicht mög- lich, Beeinträchtigungen des sensiblen Schutzgutes Mensch vollständig zu vermeiden. Allerdings folgt die Trasse im Bereich der Ortslage dem bestehenden Verlauf, sodass keine neuen Betroffenheiten von Sied- lungslagen erfolgen.

Der Raum zwischen Schuby und dem neuen Umspannwerk Schuby/West ist überwiegend durch die ag- rarische Nutzung geprägt. Geschützte Biotope sind selten – mit Ausnahme der Knicks und Feldhecken. Zudem wurden zur Vermeidung von Eingriffen in wertvolle oder gefährdete Biotop- und Nutzungstypen sowohl die geplanten Maststandorte als auch alle Zufahrten und Baustelleneinrichtungsflächen im Rah- men der Planung durch Geländekontrollen überprüft.

Die direkte Überspannung von Gehölzbestand wurde soweit wie möglich vermieden. Sie erfolgt nur im Bereich nördlich der Biogasanlage am Weideweg. Dies ist im Ergebnis einer Abwägung zwischen den verschiedenen Schutzgütern oder aufgrund technischer Rahmenbedingungen nicht zu vermeiden.

Umweltbaubegleitung (V1)

Im Rahmen einer Landschaftspflegerischen Bauaufsicht erfolgt eine Überwachung der im LBP definierten Maßnahmen. Dieses Vorgehen hat sich bewährt, da so z. B. sichergestellt werden kann, dass die erfor- derlichen Vermeidungsmaßnahmen baubegleitend vollumfänglich berücksichtigt werden. So können z. B. Bauzeiteinschränkungen rechtzeitig kommuniziert werden und das Baugeschehen darauf abgestimmt

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 54 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 5. Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen

werden. Ebenso können bei Eintritt unvorhergesehener Umstände (bzw. Ansiedlung von Artenvorkom- men, welche zum Zeitpunkt der Planfeststellung noch nicht vorhanden waren) angemessene Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen vorgesehen bzw. soweit notwendig weitergehende Erlaubnisse eingeholt wer- den.

Die Umweltbaubegleitung überwacht die definierten Vermeidungsmaßnahmen sowie die naturschutzfach- lichen bzw. ökologischen Auswirkungen des Bauablaufes (Neu- und Rückbau) in enger Abstimmung mit den durchführenden Baufirmen. Die Aufgaben der Umweltbaubegleitung sind in der folgenden Tabelle zusammenfassend dargestellt:

Tab. 8: Aufgaben der Umweltbaubegleitung

Vermeidungsmaßnahmen

V2, Tabuflächen, Schutzzäune  Abstimmung über erforderliche Abzäunung von Tabuflächen und Aufstellung V3, Vermeidung von Beeinträchti- von Schutzzäunen in den Bereichen, die erforderlich sind um potenzielle Be- gungen im Bereich von Zufahr- einträchtigungen durch den Baubetrieb zu verhindern. Die in den Plänen ten dargestellten Tabuflächen und Zäune können dabei an die örtliche Situation angepasst werden  Freigabe der erforderlichen, in den Grunderwerbsplänen dargestellten Zu- fahrten und Baustellenflächen  Kontrolle / Überwachung der Schutzeinrichtungen bzw. -maßnahmen  Bei Bedarf wird der Einsatz eines bodenkundlichen Experten vorgesehen

V4 Vermeidung von Beeinträchti-  Kontrolle / Überwachung der Schutzeinrichtungen bzw. -maßnahmen im Be- gungen von Gehölz- und reich von Gehölzbeständen Baumbeständen

V5 Vermeidung von Knickbeein-  Kontrolle / Überwachung der Schutzeinrichtungen im Bereich der von der trächtigungen Planung betroffenen Knicks

V6 Vermeidung von Beeinträchti-  Kontrolle / Überwachung der ordnungsgemäßen Einbringung benötigter gungen im Bereich von Gra- Grabenverrohrungen benverrohrungen

V7 Wiederherstellung von Knicks  Kontrolle / Überwachung der ordnungsgemäßen Wiederherstellung von im Bereich von temporären Knicks Knickversetzungen 

Artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahmen

VAr1 Vogelschutzmarkierung  Kontrolle der ordnungsgemäßen Anbringung der Vogelschutzmarkierungen

VAr2 Bauzeitenregelung Gehölzbrü-  Überwachung der Einhaltung der Bauzeitenregelung ter  Abstimmung / Organisation von ggf. in Einzelfällen erforderlichen Besatz- kontrollen

VAr3 Bauzeitenregelung Nester auf  Überwachung der Einhaltung der Bauzeit Freileitungsmasten  Abstimmung / Organisation von ggf. erforderlichen Besatzkontrollen

VAr4 Bauzeitenregelung Boden- und  Überwachung der Einhaltung der Bauzeitenregelung Röhrichtbrüter  Abstimmung / Organisation von ggf. aus zwingenden Gründen des Bauab- laufes erforderlichen Besatzkontrollen bzw. Vergrämungsmaßnahmen

VAr5 Bauzeitenregelung Fleder-  Überwachung der Einhaltung der Bauzeitenregelung mäuse  Abstimmung / Organisation von ggf. aus zwingenden Gründen des Bauab- laufes erforderlichen Besatzkontrollen

VAr6 Zeitliche Beschränkung Ramm-  Überwachung der Einhaltung der Rammzeiten arbeiten

Weitere Aufgaben der Umweltbaubegleitung

- Vermeidung potenzieller Beein-  Überwachung und Abstimmung angemessener Maßnahmen in enger Ab- trächtigungen ausschließlich stimmung mit dem LLUR zur Vermeidung bisher nicht prognostizierter Ge- national geschützter Tierarten fährdungen national geschützter Tierarten während des Baubetriebes

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Weitere Aufgaben der Umweltbaubegleitung

- Unvorhergesehene Eingriffe  Nachbilanzierung unvorhergesehener Eingriffe

- Unvorhergesehene Schädi-  Benachrichtigung zuständiger Behörden bei Störfällen gungstatbestände  Erarbeitung und Abstimmung alternativer Lösungsansätze für unvorhergese- hene Schädigungstatbestände; Einholung ggf. erforderlicher Erlaubnisse

- Berichtspflicht  Regelmäßige Berichtspflicht an die zuständigen Behörden in Protokoll-Form (mindestens alle 14 Tage). Sofern keine für die Umweltbaubegleitung rele- vanten Bauaktivitäten stattfinden, können die Intervalle nach Absprache ver- längert werden.

Tabuflächen und Schutzzäune (V2), Vermeidung von Beeinträchtigungen im Bereich von Zufahrten und Arbeitsflächen (V3)

Um während der Neu- und Rückbauphase Eingriffe in wertvolle oder gefährdete Biotop- und Nutzungsty- pen zu vermeiden, sind die folgenden Flächen und Strukturen als Tabubereiche während der Bauphase zu berücksichtigen:

 Lineare Landschaftselemente und ökologisch höherwertige Landschaftselemente dürfen nicht be- einträchtigt werden, sofern dies nicht für Baustellenflächen oder Zuwegungen zwingend erforder- lich ist. Diese Strukturen sind als Tabuflächen in den Karten Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 "Bestands-, Kon- flikt- und Maßnahmenplan" dargestellt. Sie dürfen nicht für Zuwegungen oder Baustelleneinrich- tungsflächen in Anspruch genommen werden. Vorhandene Knickdurchbrüche und Grabenüber- fahrten können als Zuwegungen genutzt werden, sofern diese sich im planfestgestellten Bereich befinden. (vgl. Maßnahmenblatt V2)

 Dort, wo das Aufstellen der Maste in direkter Nachbarschaft zu höherwertigen Landschaftselemen- ten erfolgt, werden Beeinträchtigungen durch das Aufstellung von Schutzzäunen vor Beginn der Baumaßnahmen verhindert (vgl. Darstellungen in den Karten Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 "Bestands-, Kon- flikt- und Maßnahmenplan" sowie Maßnahmenblatt V2). Die Schutzzäune werden vor Beginn der Bautätigkeit errichtet und unmittelbar nach Abschluss der Bauarbeiten entfernt.

 Durch Nutzung der in den Grunderwerbsplänen dargestellten Zuwegungen kann sichergestellt wer- den, dass keine Eingriffe in lineare Gehölzbestände, Gräben oder sonstige schützenswerte Struk- turen erfolgen. Die Zuwegungen wurden so ausgewählt, dass sie, so weit möglich, über vorhan- dene Zufahrten und Überfahrten von landwirtschaftlich genutzten Flächen erfolgen. Zum Schutz des Bodens werden die Zufahrten mit Baggermatten oder ähnlichem ausgelegt (vgl. Maßnahmen- blatt V3).

 Zur Minderung der Eingriffe in den Boden werden zudem Spundwände zur Einfassung bei der An- lage offener Baugruben im Rahmen der Erstellung der Mastfundamente eingesetzt.

Nicht vermeidbare Eingriffe werden im Rahmen der Eingriffsbilanzierung erfasst und kompensiert.

5.2 Schutzgüter Boden und Wasser

Auswirkungen auf den Boden betreffen oft auch das Schutzgut Wasser, so dass Maßnahmen zum Bo- denschutz auch dem Grundwasserschutz dienen. Aus diesem Grund werden die Minderungsmaßnahmen

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für beide Schutzgüter zusammen aufgeführt:

 Beschränkung von Versiegelung und Verdichtung auf das unbedingt notwendige Maß. Dieses be- deutet die überwiegende Verwendung von Rammrohrfundamenten und einen gezielten Einsatz der Baumaschinen. Auf allen Zufahrten und Arbeitsflächen, welche sich außerhalb befestigter Wege und Straßen befinden, werden für den Einsatz schwerer Maschinen zudem geeignete Boden- schutzmaßnahmen wie Baggermatten oder Ähnliches (d. h. provisorisches Auslegen mit Platten aus Holz, Stahl oder Aluminium zur besseren Verteilung der Bodendrücke) eingesetzt. Des Weite- ren ist die flächensparende Ablagerung von Baustoffen und die Berücksichtigung von Tabuflächen bei der Zwischenlagerung (vgl. Maßnahmenblätter V2 und V3) zu beachten. Sofern aufgrund der anstehenden Bodenverhältnisse offene Baugruben für die Gründung der Maste erforderlich wer- den, werden diese mit Spundwänden eingefasst, um Beeinträchtigungen für Boden und Grundwas- serhaushalt zu mindern.

 Begrenzung von eventuell durchzuführenden Entwässerungsmaßnahmen auf das räumlich not- wendige Maß um die Mastfundamente herum.

 Sofern Bodenmaterial abgetragen und zwischengelagert werden muss, erfolgt dieses getrennt nach Ober- und Unterboden (vgl. Maßnahmenblatt V3).

 Damit sich nach dem Rückbau der Bestandsmasten ein möglichst natürliches Bodengefüge am Maststandort entwickeln kann, sind die Bestandsfundamente auf 1,2 m unterhalb der Erdoberkante zu entfernen.

 Vermeidung einer baubedingten Kontamination von Oberflächenwasser mit Eisen. Bei Überschrei- ten eines kritischen Eisengehalts des potenziell anfallenden Grundwassers im Zuge der Mastgrün- dung, kann durch entsprechende Maßnahmen eine Kontamination des Oberflächenwassers mit Eisen vermieden werden. Dies kann z. B. durch eine Enteisenungsmaschine vor Ort oder bei gro- ßen Wassermengen auch durch den Abtransport und sachgerechtes Entsorgen des anfallenden Wassers realisiert werden (vgl. Maßnahmenblatt V3).

 Durch die Bautätigkeit kann unfallbedingt grundsätzlich ein Eintrag von Gefahrenstoffen wie Öl, Schad- und Schmierstoffen in das Wasser bzw. Grundwasser nicht vollständig ausgeschlossen werden. Dies ist jedoch durch die Anwendung von geeigneten Maßnahmen zu vermeiden. Die Durchführung, Kontrolle und Protokollierung dieser Maßnahmen erfolgt durch die bauausführenden Firmen, sodass eine genaue Konkretisierung erst nach Bauauftragsvergabe erfolgen kann (vgl. Maßnahmenblatt V3).

 Weitestgehende Vermeidung von Eingriffen in Randbereiche von Oberflächengewässern.

 Beschränkung temporärer Grabenverrohrungen auf das unbedingt notwendige Maß (vgl. Maßnah- menblatt V6).

 Verwendung von schwermetallfreien, lösungsmittelarmen Hydrobeschichtungsstoffen als Korrosi- onsschutz. Grundsätzlich werden für Anstricharbeiten Planen ausgelegt, um Farbeinträge in Ober- flächen- bzw. Grundwasser oder den Boden sicher zu verhindern (vgl. Maßnahmenblatt V3).

 Beachtung der "Empfehlungen für Bodenuntersuchungen im Umfeld von Strommasten" (LABO 2009)

 Beachtung des "Leitfaden Bodenschutz auf Linienbaustellen" (LLUR 2014).

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5.3 Schutzgut Pflanzen

 Berücksichtigung der in den Karten Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 "Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplan" dargestellten Tabuflächen und Errichtung von Schutzzäunen (vgl. Maßnahmenblatt V2).

 Damit sich nach dem Rückbau der Bestandsmasten eine möglichst natürliche Vegetation entwi- ckeln kann, sind die Bestandsfundamente auf 1,5 m unterhalb der Erdoberkante zu entfernen. Hierdurch werden diese Bereiche entsiegelt und können renaturiert werden.

 Zuwegungen verlaufen soweit möglich über intensiv genutzte landwirtschaftliche Nutzflächen oder vorhandene Straßen bzw. Wege und nutzen vorhandene Grabenüberfahrten und Knickdurchbrü- che (vgl. Maßnahmenblatt V3).

 Vermeidung von Rodungen und Endwuchshöhenbeschränkungen im Bereich der hängenden Lei- terseile. Soweit möglich wird zu Gunsten von selektiven Gehölzentnahmen auf flächenhafte Ro- dungen im Überspannungsbereich verzichtet. Wenn Endwuchshöhenbeschränkungen erforderlich werden, diese aber keinen sofortigen Gehölzrückschnitt notwendig machen, so wird ein späterer Rückschnitt im Rahmen der Trassenpflege vorgesehen (vgl. Maßnahmenblätter V4).

 Baumschutzmaßnahmen: Um Beeinträchtigungen von Bäumen und anderen Vegetationsbestän- den durch die Bautätigkeiten zu vermeiden, ist bei der gesamten Baumaßnahme die DIN 18920 ("Schutz von Bäumen, Pflanzbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen") zu beach- ten (vgl. Maßnahmenblatt V4).

 Durch eine Umweltbaubegleitung wird die Einhaltung der Schutzmaßnahmen gewährleistet (vgl. Maßnahmenblatt V1).

5.4 Schutzgut Tiere

Vogelschutzmarkierung

Die regelmäßige Markierung der Erdseile mit Vogelschutzmarkern erfolgt entlang der gesamten Trasse aus artenschutzrechtlichen Erfordernissen. pro Erdseil, sodass sich ein Abstand von 20 m bezogen auf die gesamte Leitung ergibt (vgl. LLUR 2013 sowie FNN/VDE 2014).

Die Wirksamkeit von Markierungen hat sich mehrfach bestätigt. Nach aktuellen Erfahrungen aus der Ver- wendung von Markierungen (Z.B. BERNSHAUSEN et al. 2007, BERNSHAUSEN & KREUZIGER 2009, PRINSEN et al. 2011, FNN/VDE 2014, JÖDICKE et al. 2018) kann das Kollisionsrisiko für Vögel mit den Seilen einer Freileitung durch die Verwendung bestimmter Markertypen erheblich reduziert werden. Dabei haben ein- zelne Untersuchungen Wirkungen von über 90 % nachgewiesen, wobei dieses auf alle Vogelschlagopfer gerechnet ist, also unter Berücksichtigung von Tag- und Nachtfluggeschehen.

Detailliertere Information zur Markierung sind dem Maßnahmenblatt VAr1 (vgl. auch "Artenschutzrechtli- cher Fachbeitrag" im Materialband) zu entnehmen.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 58 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 5. Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen

Bauzeitenregelung / Vergrämung

Durch eine Bauzeitenregelung werden bestimmte Bauaktivitäten (Neu- und Rückbau) für eine konkrete Zeitspanne untersagt, um beispielsweise besonders sensiblen Lebensphasen empfindlicher Arten (Brut- zeit, Jungenaufzucht, Wanderungszeit) gerecht zu werden und hierdurch Beeinträchtigungen zu vermei- den. Die Bauzeiten sind in Karte Blatt Nr. 3 dargestellt.

Für folgende Bauaktivitäten sind Bauzeitenregelungen erforderlich:

Durch den erforderlichen Gehölzrückschnitt im Überspannungsbereich können sich erhebliche Beein- trächtigungen verschiedener Tierarten ergeben, die durch geeignete Bauzeitenregelungen vermieden werden können. Dies betrifft:

Bauverbotszeit

Gehölzbrüter: vom 01.03. bis 30.09. (vgl. Maßnahmenblatt VAr2)

Fledermäuse: vom 01.03. bis 30.11. (vgl. Maßnahmenblatt VAr5)

Durch erhebliche Störungen / mögliche Tötungen von Tieren im Bereich von Mastbaustellen und Zuwegungen können erhebliche Beeinträchtigungen für folgende Artengruppen entstehen:

Bauverbotszeit

Mastbrüter: vom 01.02. bis 15.08. (vgl. Maßnahmenblatt VAr3)

Boden- und Grabenbrüter vom 01.03. bis 15.08. (vgl. Maßnahmenblatt VAr4)

Zur Vermeidung artenschutzrechtlicher Konflikte für Gehölzbrüter einschließlich Bodenbrüter der Ge- hölze, Wälder und Gehölzhöhlenbrüter sowie Röhrichtbrüter im Zuge der, für die Fundamentgründung erforderlichen, Rammarbeiten gelten folgende Bauzeitenregelungen:

Bauverbotszeit

Rammarbeiten während der Brutzeit: vom 01.03. bis 30.09. (vgl. Maßnahmenblatt VAr6)

Begrenzung der maximale Dauer einer Rammphase auf eine halbe Stunde und eine Ruhezeit zwischen den Rammphasen von mindestens einer Stunde

Durch für den Vorseilzug erforderliche Rückschnitte von Gehölzen können Beeinträchtigungen von ge- hölzbrütenden Vogelarten entstehen (vgl. Maßnahmenblatt VAr2).

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Durch die festgelegten Bauzeiten zur Vermeidung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände wird der Baubetrieb maßgeblich eingeschränkt. Dies betrifft auch intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen, da hier z. B. das Vorkommen von Bodenbrütern nicht vollständig ausgeschlossen werden kann. Daher kann es durch die Bauzeiten zu unzumutbaren Einschränkungen im Bauablauf kommen. Sollten Bautätigkeiten während der Bauverbotszeiten zwingend erforderlich sein, so ist durch geeignet Maßnahmen ein Eintre- ten artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände sicher auszuschließen. So ist vor Beginn der Baumaß- nahme im konkreten Bereich zu überprüfen ob, gegenüber den zu erwartenden von den Bauaktivitäten ausgehenden Wirkfaktoren, empfindliche Arten vorkommen. Werden entsprechende Arten festgestellt, so müssen für die betroffenen Arten geeignete Maßnahmen ergriffen werden.

Detaillierten Ausführungen hierzu sind den Maßnahmenblättern zu entnehmen.

5.5 Artenschutzrechtlich erforderliche Vermeidungsmaßnahmen

Eine Reihe der für das Schutzgut Tiere definierten Vermeidungsmaßnahmen sind zur Vermeidung arten- schutzrechtlicher Verbote im Zuge des Neu- und Rückbaus erforderlich. Diese Maßnahmen sind durch das Kürzel VAr gekennzeichnet. Es handelt sich um die folgenden Maßnahmen, die in den Maßnahmen- blättern ausführlich beschrieben werden. Die Lage der Maßnahmen ist, bis auf die erforderlichen Bauzei- ten, den "Bestands- Konflikt und Maßnahmenplänen" Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 zu entnehmen.

Weitere Informationen sind dem Artenschutzrechtlichen Fachbeitrag im Materialband zu entnehmen.

Tab. 9: Übersicht Artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahmen VAr Artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahmen VAr1 Vogelschutzmarkierung VAr2 Bauzeitenregelung Gehölzbrüter VAr3 Bauzeitenregelung Nester auf Freileitungsmasten VAr4 Bauzeitenregelung Boden- und Röhrichtbrüter VAr5 Bauzeitenregelung Fledermäuse VAr6 Zeitliche Beschränkung Rammarbeiten

Die artenschutzrechtliche Prüfung (vgl. B.I.A. 2019, im Materialband) zur geplanten 110-kV-Leitung kommt zum Ergebnis, dass unter Berücksichtigung der im Artenschutzrechtlichen Fachbeitrag definierten und im vorliegenden LBP umgesetzten Vermeidungsmaßnahmen keine Zugriffsverbote nach § 44 (1) BNatSchG berührt werden. Einzige Ausnahme stellen Mastbrüter dar, für die unter Umständen eine Aus- nahme nach § 45 (7) BNatSchG erforderlich werden kann (vgl. Kapitel 4.6.5.1).

5.6 Schutzgut Landschaft

Die Bündelung der Leitung mit vorhandenen Infrastruktureinrichtungen wie Freileitungen oder der Ersatz- neubau auf einer bestehenden Leitungsachse trägt zur Vermeidung von Beeinträchtigungen bisher unbe- lasteter Landschaftsbildräume dar.

Für die geplante 110-kV-Freileitung ist üblicherweise ein Mastbild vom Typ "Donau" vorgesehen, bei dem

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 60 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 5. Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen

die beiden Systeme auf zwei Traversenebenen angeordnet sind. Dieser Masttyp bietet ein insgesamt re- lativ schlankes, transparentes Erscheinungsbild.

5.7 Kultur- und sonstige Sachgüter

Wenn bei Erdarbeiten Funde oder auffällige Bodenverfärbungen entdeckt werden, ist die Denkmalschutz- behörde unverzüglich zu benachrichtigen und die Fundstelle bis zum Eintreffen der Fachbehörde zu si- chern.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 61 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 6. Unvermeidbare Beeinträchtigungen – Eingriffe

6. UNVERMEIDBARE BEEINTRÄCHTIGUNGEN – EINGRIFFE

In den folgenden Kapiteln werden die unvermeidbaren Beeinträchtigungen für den Naturhaushalt und das Landschaftsbild durch die geplante 110-kV-Freileitung beschrieben.

Die Ermittlung der Eingriffe erfolgt auf Grundlage der "Eingriffsbewertung von Hoch- und Höchstspan- nungs-Freileitungen" von MELUR & AFPE (2014) mit dem "Ergänzungspapier zur Eingriffsregelung von Hoch- und Höchstspannungsleitungen – Bau, Ertüchtigung und Optimierung sowie Unterhaltung" (AFPE 2014). Eingriffe in das Knicknetz werden gemäß dem Erlass des Ministeriums für Energiewende, Land- wirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein "Durchführungsbestimmungen zum Knickschutz" (MELUR 2017) bilanziert. Für Knickeingriffe durch den Neubau von Masten gilt der Vermerk „Masten über Knicks – Grundsätze zum Planungsverfahren und zum naturschutzrechtlichen Kompensationserfordernis“ (MELUR & AFPE 2015).

Die Bilanzierungsmethodik wird den einzelnen Kapiteln jeweils vorangestellt.

6.1 Eingriffe in den Naturhaushalt

Bilanzierungsmethodik für die Kompensation der Beeinträchtigungen des Natur- haushaltes

Die Ermittlung des Kompensationsbedarfes erfolgt multifunktional für den Eingriff in den Naturhaushalt und nicht getrennt nach Eingriffen in die verschiedenen Schutzgüter. Die Kompensation bemisst sich an den tatsächlich in Anspruch genommenen Flächen und umfasst:

Baubedingt: Arbeits-/ Gerüstflächen, Provisorien, Zuwegungen und bauzeitliche Grabenverroh- rung

Anlagenbedingt: Maststandorte (Fundamentflächen)

Betriebsbedingt: Gehölzverluste

Der Kompensationsbedarf wird nach folgender Formel ermittelt:

Kompensationsfläche [m²] = RKF x ES x LF x Fläche [m²]

RKF: Regelkompensationsfaktor in Abhängigkeit vom betroffenen Biotoptyp ES: Eingriffsschwere in Abhängigkeit von der Dauer und der Intensität des Eingriffs (jeweils bau-, anlage- und betriebsbedingt) LF: Lagefaktor in Abhängigkeit der Lage des Biotoptyps in Biotopkomplexen oder geschützten Flächen

Die erforderliche Kompensation orientiert sich am Wert der betroffenen Flächen, ihrer Lage sowie dem Grad der Beeinträchtigung.

Der Regelkompensationsfaktor (RKF) spiegelt den Wert der in Anspruch genommenen Biotoptypen sowie deren Wiederherstellbarkeit wider. Für den RKF werden die Vorgaben aus dem Orientierungsrah- men Straßenbau übernommen (LSV 2004). Bei Versiegelungen, die nicht durch die Entsiegelung einer

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gleichgroßen Fläche (bzw. doppelt so großen Flächen bei Böden besonderer Bedeutung) ausgeglichen werden können, erhöht sich der RKF gemäß Orientierungsrahmen Straßenbau bei Böden allgemeiner Bedeutung um 0,5 und bei Böden besonderer Bedeutung um 1.

Der Lagefaktor (LF) bildet neben dem Regelkompensationsfaktor die Bedeutung des Biotoptyps durch seine Lage in Biotopkomplexen oder geschützten Flächen ab. Die jeweiligen geschützten Flächen sind in den "Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplänen" Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 dargestellt und in die Berechnung eingeflossen.

Die Eingriffsschwere (ES) beschreibt die Dauer und die Intensität der durch das Vorhaben verursachten Veränderungen.

Tab. 10: Eingriffsschwere für Beeinträchtigungen des Naturhaushalts

Eingriff Eingriffsschwere

Baubedingte Beeinträchtigungen:

a) Arbeitsflächen und Zuwegungen 0,2

b) Grabenverrohrungen 0,2

c) Einmaliger vorzeitiger Knickrückschnitt 0,2

d) Provisorien 0,5

e) Gehölzentnahme 1,0

f) Arbeitsflächen und Zuwegungen auf höherwertigen Biotopen (Wertstufe 4 oder höher 1,0 gemäß Orientierungsrahmen Straßenbau), auf gesetzlich geschützten Biotopen, so- wie auf Biotopen mit einem langen Wiederherstellungsfaktor (z. B. Gehölze und sons- tige Baumstrukturen)

Betriebsbedingte Beeinträchtigungen:

a) Dauerhafte Endwuchshöhenbeschränkung von Knickgehölzen 0,5

b) Regelmäßige Gehölzkappungen auf mehr als 10 m Wuchshöhe 0,5

c) Regelmäßige Gehölzkappungen auf weniger als 10 m Wuchshöhe 1,0

Anlagebedingte Beeinträchtigungen:

a) Grundfläche von Umspannwerken 0,8

b) Fundamente und Versiegelungen (auch unterirdisch) 1,0

c) Grundfläche von Konverterstationen 1,0

d) Grabenverrohrungen 1,0

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Kompensationsermittlung der Eingriffe in den Naturhaushalt gemäß Bilanzierungsvorschrift

Flächeninanspruchnahme im Bereich der Arbeitsflächen, Provisorien, Zuwegungen und Maststandorte (K-N1, K-N2, K-N4)

Erhebliche Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes entstehen zum einen infolge der baubedingten Flächeninanspruchnahme im Bereich der Arbeitsflächen (inkl. Schutzgerüste), Zuwegungen und Provisorien und zum anderen durch die anlagebedingte Bodenversiegelung im Bereich der Mastfüße. Diese Flächen fließen vollumfänglich in die Bilanzierung ein.

Zur Berechnung des Kompensationsbedarfes wurde für die bau-, anlage- und betriebsbedingten Beeinträchtigungen zunächst ermittelt, welche Biotoptypen mit welchem Flächenumfang betroffen sind.

Baubedingte Beeinträchtigungen durch Flächeninanspruchnahme Für die Inanspruchnahme von Flächen während des Baubetriebs wird im Regelfall eine Eingriffsschwere von 0,2 angesetzt. Für höherwertige Biotope und Gehölze bzw. sonstige Baumstrukturen gilt der Faktor 1 für die Berechnung der Eingriffsschwere (AFPE 2014). Dieser Faktor wird mit den Regelkompensationsfaktoren der Biotoptypen sowie den Lagefaktoren und der betroffenen Eingriffsfläche multipliziert. Daraus ergibt sich der Kompensationsbedarf für die baubedingten Beeinträchti- gungen im Bereich von Arbeitsflächen (inkl. Schutzgerüste) und Zufahrten wie in den nachfolgenden Tabellen aufgeführt.

Zur Realisierung des Vorhabens ist die temporäre Verrohrung von zwei Grabenabschnitten im Bereich von Zufahrten erforderlich. Die erforderliche Kompensation für die bauzeitlichen Grabenüberfahrten bzw. -verrohrungen fließen hierbei über die Arbeitsflächen und Zuwegungen (K-N2; vgl. Tab. 12) mit in die Bilanzierung ein.

Die Eingriffe sind in den "Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplänen" Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 dargestellt und können anhand der Konflikt-Nr. den Informationen in der nachfolgenden Tabelle zugewiesen werden.

Tab. 11: Eingriffe durch bauzeitliche Grabenverrohrungen (K-N4) Länge der Kompensations- Konflikt-Nr. Zuweisung Grabenbreite [m] RKF ES LF Verrohrung [m] fläche [m²] K-N4 1.5/1 Zuwegung Mast 4N (LH-13-106E) 3 2,5 1,0 0,2 1,0 2 Summe : 2

Tab. 12: Ermittlung des Kompensationsbedarfs für baubedingte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch Arbeitsflächen und Zufahrten (K-N2)

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Eingriffs- Kompensations- Biotoptyp RKF ES LF fläche [m²] fläche [m²] Acker und Gartenbaubiotope Intensivacker (AAy) 82.852 0,5 0,2 1,0 8.285 Grünland Artenarmes Wirtschaftsgrünland (GAy) 15.211 1,0 0,2 1,0 3.042 Artenarmes Wirtschaftsgrünland (GAy) * 2.125 1,0 0,2 2,0 850 Mäßig artenreiches Wirtschaftsgrünland (GYy) 3.268 1,0 0,2 1,0 654 Gehölze und sonstige Baumstrukturen Feldgehölz mit hohem Nadelholzanteil (HGn) 446 2,0 1,0 1,0 892 Sonstiges Feldgehölz (HGy) 835 2,0 1,0 2,0 3.341 Ruderalflächen Ruderale Gras und Stauden Flur (RH) 286 1,0 0,2 1,0 57 Grünflächen im besiedelten Bereich Rasenfläche, arten- oder strukturreich (SGe) 595 0,5 0,2 1,0 60 Verkehrsflächen Straßenbegleitgrün ohne Gehölze (SVo) 140 0,5 0,2 1,0 14 Gräben FB / FG (vgl. Tab. 11) 2 Kompensationsbedarf für baubedingte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes : 17.197

* Lagefaktor: Temporärer Eingriff in eine bereits festgesetzte aber zum Zeitpunkt des Baus noch nicht hergestellte Ausgleichsfläche (LF = 2). Die Bilanzierung baubedingter Eingriffe erfolgt unter Verwendung des Ausgangsbiotops (GAy).

Einen Sonderfall stellen die Provisorien dar. Für die Errichtung der Freileitung sind umfangreiche Provisorien erforderlich, um die Versorgungssicherheit auch wäh- rend der Bauphase zu gewährleisten. Die genaue Ausprägung der geplanten Freileitungsprovisorien kann erst bauseitig während der Ausführung bestimmt werden. Die Provisorien werden während des Baus für eine begrenzte Zeit aufgestellt.

Das Gestänge besteht i.d.R. aus einzelnen Modulen eines Baukastensystems mit freistehenden Masten und Portalen und ist für jeweils ein System ausgelegt. Je-

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des 2-systemige Element steht mit seinen 4 Füßen in der Regel auf Unterleg-Holzbohlen. Pro Standfuß ist eine Flächeninanspruchnahme von ca. 6 m² anzuneh- men. Daraus ergibt sich eine anzusetzende Grundfläche von maximal 24 m² pro Freileitungsprovisoriumselement. Konstruktionsbedingt ist für das standfeste Auf- stellen der Provisorien im Bereich aller benötigten Provisoriumsportale ein temporäres Abschieben des Oberbodens erforderlich.

Abweichend von der Regeleingriffsschwere von 0,2 für baubedingte Beeinträchtigungen wird daher für alle Provisoriumsportale baubedingt eine Eingriffsschwere von 0,5 angesetzt. Die Abankerung zu den Seiten stellt dagegen keinen kompensationspflichtigen Eingriff dar.

Tab. 13: Ermittlung des Kompensationsbedarfs für baubedingte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch Provisorien (K-N2) Biotoptyp Eingriffsfläche [m²] RKF ES LF Kompensationsfläche [m²] Acker und Gartenbaubiotope Intensivacker (AAy) 144 0,5 0,5 1,0 36 Grünland Mäßig artenreiches Wirtschaftsgrünland (GYy) 48 1,0 0,5 1,0 24 Summe : 60

Für die Nutzung von Straßen und Zuwegungen zu den Baustellen sind an einigen Stellen Wegeertüchtigungen bzw. Wegesicherungsmaßnahmen notwendig. Hier- für sind Eingriffe in den Straßenrandbereich erforderlich. Da es sich ausschließlich um einen temporären und nicht um einen dauerhaften Wegeausbau handelt, müssen keine Bodenbewegungen durchgeführt werden. In der Regel wird ein Vlies ausgelegt und mit Sand, Schotter oder vergleichbarem Material abgedeckt. Das eingebaute Material wird nach Bau rückstandslos entfernt.

Die Eingriffe in die Straßenrandbereiche werden in der folgenden Tabelle dargestellt und bilanziert. Der Regelkompensationsfaktor richtet sich nach dem Biotoptyp der betroffenen Flächen. Die Eingriffsschwere wurde mit 0,2 bilanziert, da es sich nur um eine temporäre Maßnahme handelt. Die Einfahrtsbereiche auf die landwirt- schaftlichen Flächen und damit zusammenhängende Eingriffe beispielsweise in die straßenbegleitenden Gräben wurden bereits in Tabelle 12 im Zuge der Eingriffs- ermittlung für baubedingte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch Arbeitsflächen und Zuwegungen bewertet.

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Tab. 14: Baubedingte Eingriffe im Rahmen der Wegeertüchtigung (K-N2) Länge Breite Eingriffs- Kompensations- Weg-Nr. Ausbauerfordernis Biotoptyp RKF ES LF [m] [m] fläche [m²] fläche [m²] W11 je 1,50 m beidseitig des Weges Straßenbegleitgrün ohne Gehölze (SVo) 85 3 255 0,5 0,2 1,0 26 W12 2 m einseitig des Weges Straßenbegleitgrün ohne Gehölze (SVo) 25 2 50 0,5 0,2 1,0 5 W13 je 0,8 m beidseitig des Weges Straßenbegleitgrün ohne Gehölze (SVo) 295 1,6 472 0,5 0,2 1,0 47 Kompensationsbedarf für baubedingte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes : 78

Die zu ertüchtigenden Wege sind in Karte Blatt Nr. 8 "Wegeertüchtigung" dargestellt und können anhand der Nummerierung den Informationen in oben stehender Tabelle zugeordnet werden.

Anlagebedingte Beeinträchtigungen durch Flächeninanspruchnahme Die anlagebedingten Beeinträchtigungen beschränken sich auf die Mastfundamente. Zur Bilanzierung der Mastfundamente wird zunächst die Anzahl der Maststand- orte für jeden betroffenen Biotoptyp ermittelt. Die Eingriffsfläche ergibt sich aus der Anzahl der Masten und der bei einer Tiefengründung anzunehmenden Flächen- inanspruchnahme von 40 m² pro Maststandort. Durch die Einbeziehung der jeweiligen Regelkompensationsfaktoren und die Verknüpfung mit der Eingriffsschwere und dem jeweiligen Lagefaktor ergibt sich der Kompensationsbedarf für anlagebedingte Auswirkungen. Da es sich bei den Mastgründungen um Versiegelungen handelt, ist zu berücksichtigen, dass sich der Regelkompensationsfaktor für Böden allgemeiner Bedeutung um den Faktor 0,5 erhöht, bei Böden besonderer Bedeu- tung um den Faktor 1.

Die Eingriffsschwere für anlagebedingte Auswirkungen beträgt 1, da aber alle Maststandorte im Bereich von Arbeitsflächen liegen, für die bereits eine Eingriffs- schwere von 0,2 bilanziert wurde, geht rechnerisch eine Eingriffsschwere von 0,8 in die Bilanzierung für die Maststandorte ein.

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Tab. 15: Ermittlung des Kompensationsbedarfs für anlagebedingte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes im Bereich der Maststandorte (K-N1) Mast- Eingriffs- RKF Kompensations- Biotoptyp RKF RKF ges. ES LF standort fläche [m²] Boden fläche [m²] Acker und Gartenbaubiotope Acker (AAy) 5 200 0,5 0,5 1 0,8 1 160 Acker (AAy) 1 40 0,5 1 1,5 0,8 1 48 Grünland Artenarmes Wirtschaftsgrünland (GAy) 1 40 1 0,5 1,5 0,8 1 48 Artenarmes Wirtschaftsgrünland (GAy) 1 40 1 1 2 0,8 1 64 Unversiegelter Weg (SVu) * 1 40 0 1 1 0,8 2 64 Artenarmes bis mäßig artenreiches Grünland (GYy) 1 40 1 0,5 1,5 0,8 1 48 Kompensationsbedarf für anlagebedingte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes : 432 * Dauerhafter Eingriff in eine bereits festgesetzte aber zum Zeitpunkt des Baus noch nicht hergestellte Ausgleichsfläche (LF = 2). Die Bilanzierung anlagebedingter Eingriffe erfolgt unter Verwendung des Zielbiotops (SVu).

Kompensation der Eingriffe in Gehölzbestände durch Überspannung (K-N3)

Sowohl baubedingt – insbesondere im Bereich der Schutzgerüste – als auch betriebsbedingt ergeben sich Eingriffe in Gehölzbestände aufgrund des erforderlichen Sicherheitsabstandes von Gehölzen zur Leitung. Dies betrifft sowohl flächige und lineare Gehölze, als auch Einzelbäume. Die Eingriffe in flächige Gehölzbestände sind in den "Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplänen" Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 dargestellt und können anhand der Konflikt-Nr. den Informationen in den nachfolgen- den Tabellen zugewiesen werden.

Flächige und lineare Gehölzbestände Baubedingte Eingriffe durch Überspannung ergeben sich im Bereich der Schutzgerüste sowie im Schutzbereich der Provisoriumsportale. In diesem Bereich werden aufgrund der erforderlichen Baufreiheit Gehölze gekappt. Für flächige Gehölzbestand wurde die Grundfläche als Eingriffsfläche angenommen. Bei linearen Gehöl- zen wurde die Länge mit einer Breite von zwei Metern multipliziert, um so die Eingriffsfläche zu erhalten. Die Bewertung von Regelkompensationsfaktor und Lage- faktor wird analog wie bei der Berechnung der Beeinträchtigungen durch Arbeitsflächen Zufahrten bilanziert. Als Eingriffsschwere wird aufgrund des Vollverlusts der Gehölze ein Wert von 1 angenommen (vgl. Tab. 17).

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Tab. 16: Ermittlung des Kompensationsbedarfs für baubedingte Beeinträchtigungen des Natur- haushaltes durch Überspannung

Eingriffs- Kompensations- Konflikt-Nr. Biotoptyp RKF ES LF fläche [m²] fläche [m²] K-N3 1.1/1 Straßenbegleitgrün mit Gebüschen (SVg) 25 0,5 1 1 13 K-N3 1.1/3 Straßenbegleitgrün mit Gebüschen (SVg) 138 0,5 1 1 69 K-N3 1.1/4 Straßenbegleitgrün mit Gebüschen (SVg) 177 0,5 1 1 89 K-N3 1.3/2 Gehölzsaum an Gewässern (HRe) 44 2 1 1 88 K-N3 1.3/3 Sonstiges Feldgehölz(HGy) 35 2 1 2 140 Summe (baubedingt) : 399

Weitere Eingriffe in Gehölze ergeben sich im Überspannungsbereich der Freileitung. Aufgrund des not- wendigen Sicherheitsabstandes zwischen Leiterseilen und Gehölzen erfolgen im Rahmen der Trassen- pflege regelmäßige Gehölzrückschnitte. Je nach Höhe der Leiterseile erhalten die Gehölzbestände im Bereich des Schutzstreifens der Freileitung somit eine dauerhafte Endwuchshöhenbeschränkung. Für Gebüsche wurde eine maximale Endwuchshöhe von 20 m angenommen, für Gehölze mit höherem Baumanteil eine Endwuchshöhe von 30 m. Zu diesen Höhen wird der Sicherheitsabstand von 6 m hinzu- gezählt. Sofern davon auszugehen ist, dass die natürliche Endwuchshöhe nicht erreicht werden kann, wurde die überspannte Fläche abgegrenzt und gemäß des Bilanzierungsverfahrens (vgl. Kap. 6.1.1) in die Eingriffsermittlung eingestellt. Diese Flächen erhalten eine Endwuchshöhenbeschränkung.

Die Berechnung der Eingriffsfläche und von Regelkompensationsfaktor und Lagefaktor erfolgt wie bei den baubedingten Überspannungen von Gehölzen. Die Eingriffsschwere wurde mit 1 angesetzt.

Tab. 17: Ermittlung des Kompensationsbedarfs für betriebsbedingte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch Überspannung Eingriffs- Kompensations- Konflikt-Nr. Biotoptyp RKF ES LF fläche [m²] fläche [m²] K-N3 1.1/2 Straßenbegleitgrün mit Gebüschen (SVg) 14 0,5 1 1 7 K-N3 1.3/1 Gehölzsaum an Gewässern (HRe) 123 2 1 1 246 K-N3 1.3/4 Sonstiges Feldgehölz(HGy) 4.209 2 1 2 16.836 K-N3 1.4/1 Gehölzsaum an Gewässern (HRe) 92 2 1 1 184 Weidengebüsch außerhalb von Gewässern K-N3 1.6/1 767 1,5 1 2 2.301 (HBw) K-N3 1.6/2 Sonstiges Feldgehölz(HGy) 682 2 1 1 1.364 Summe (betriebsbedingt) : 20.938

Einzelbäume Im Spannfeld Portal – 1N (Leitung LH-13-106) steht entlang der Husumer Straße eine Baumreihe. Zwei dieser Bäume liegen im Überspannungsbereich des Schutzgerüsts. Diese werden erhalten, es ergibt sich somit kein Eingriff. Östlich dieser Baumreihe steht ein Einzelbaum im Bereich der Kabelbrücke für das Provisorium. Diese Kabelbrücke hat eine Höhe von etwa 4,5–5 Meter, der Baum kann ebenfalls erhalten werden. Somit ergibt sich auch hier kein Eingriff (vgl. Maßnahmenblatt V4).

Durch die Lage im Überspannungsbereich eines technisch notwendigen Schutzgerüstes sind entlang der Bahnstrecke Flensburg – Neumünster Eingriffe in Einzelbäume erforderlich. Dies betrifft insgesamt 9 Ein- zelbäume.

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Die Ermittlung des Kompensationsbedarfs erfolgt gemäß den Kompensationsfaktoren, der "Durchfüh- rungsbestimmungen zum Knickschutz" (MELUR 2017; vgl. Tab. 24).

Die Eingriffe in Einzelbäume sind in den "Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplänen" Blatt Nr. 1.1 dar- gestellt und können anhand der Konflikt-Nr. den Informationen in der nachfolgenden Tabelle zugewiesen werden.

Tab. 18: Kompensationsbedarf für Beeinträchtigungen von Einzelbäumen

Anzahl der verlustigen Einzelbäume nach Stammumfang [cm] Kompensations- Konflikt-Nr. < 100 100-150 151-200 201-250 251-300 bedarf K-N3 1.1/5 6 1 1 0 1 16 Summe: 16

Somit ergibt sich ein Kompensationsbedarf von insgesamt 16 Einzelbäumen mit einem Mindeststamm- umfang von 12/14 cm.

Übersicht des Kompensationsbedarfs für bau-, anlage-, und betriebsbedingte Beein- trächtigungen des Naturhaushaltes

Tab. 19: Übersicht des Kompensationsbedarfs für bau-, anlage-, und betriebsbedingte Beein- trächtigungen des Naturhaushaltes

Baubedingte Beeinträchtigungen - Arbeitsflächen, Zuwegungen und Schutzgerüste 17.197 m² - Wegeertüchtiung 78 m² - Provisorien 2 m² - Temporäre Grabenverrohrungen 60 m² - Gehölzverlust durch Überspannung 399 m²

Anlagebedingte Beeinträchtigungen - Maststandorte 432 m²

Betriebsbedingte Beeinträchtigungen - Dauerhafte Endwuchshöhenbeschränkung durch Überspannung 20.938 m²

Kompensationsbedarf Naturhaushalt insgesamt : 39.106 m² / Ökopunkte

Verlust von Einzelbäumen Hinzu kommt der Kompensationsbedarf von 16 Ersatzbäumen für die Eingriffe in Einzelbäume.

Kompensationsbedarf Naturhaushalt ohne Gehölzeingriffe : 17.769 m² / Ökopunkte

Kompensationsbedarf für Eingriffe in flächige Gehölze : 21.337 m² / Ökopunkte

Kompensationsbedarf für Eingriffe in Einzelbäume : 16 Ersatzbäume

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Potenzielle Beeinträchtigung von gesetzlich geschützten Biotopen (K-B1)

Trotz einer optimierten Trassenplanung und umfangreicher Vermeidungsmaßnahmen lassen sich Ein- griffe in gem. § 30 BNatSchG i.V.m. § 21 LNatSchG gesetzlich geschützte Biotope durch das Vorhaben nicht vollständig vermeiden. Während Eingriffe durch Mastbaustellen in der Regel vermieden werden können, sind Eingriffe durch Gehölzrückschnitt oder Endwuchshöhenbegrenzung im Überspannungsbe- reich für einige Biotope unvermeidbar. Zudem kann es aufgrund der erforderlichen Baumaschinen in Ein- zelfällen zu Eingriffen in das Knicknetz kommen, wenn die vorhandenen Zufahrten aufgrund der erforder- lichen Abbiegeradien nicht ausreichen, um eine Erreichbarkeit der Bauflächen und einen sicheren Baube- trieb zu gewährleisten.

Eingriffe in Knicks und Feldhecken (K-B1)

Die nach § 30 BNatSchG i. V. m. § 21 LNatSchG geschützten Knicks und Feldhecken stellen ein typi- sches und weit verbreitetes Element der schleswig-holsteinischen Landschaft dar. Im Trassenverlauf wer- den Knicks durch Überspannungen und damit einhergehende Höhenbeschränkungen beeinträchtigt.

6.1.3.1.1 Baubedingte Eingriffe in das Knicknetz

Grundsätzlich werden bei der Planung der Maststandorte die rechtlichen Vorschriften zu gesetzlich ge- schützten Biotopen gemäß § 30 BNatSchG i. V. m. § 21 LNatSchG S-H sowie zur naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung gemäß § 15 (1) BNatSchG berücksichtigt. Im Rahmen der Trassenplanung werden da- her die Masten i. d. R. so gestellt, dass Beeinträchtigungen von Knicks und damit Eingriffe in gesetzlich geschützte Biotope vermieden werden.

Dies ist allerdings nicht in jedem Fall möglich, so dass in begründeten Einzelfällen, trotz Beachtung aller zumutbaren Vermeidungsmaßnahmen, Beeinträchtigungen von gesetzlich geschützten Knicks nicht ver- meidbar sind. Gründe hierfür sind zu berücksichtigende Eigentumsbelange oder ein technisches Erforder- nis. Nähere Informationen hierzu sind der Anlage M10 zu entnehmen.

Baubedingte Inanspruchnahme von Knicks bei Mastgründung Mast 1 der Bestandsleitung LH-13-106 wurde über einem Knick errichtet und wird im Rahmen dieses Vorhabens zurückgebaut und standortgleich neu errichtet. Um die für die Gründung des Ersatzneubau- mastes erforderliche Pfahl-Kopfkonstruktion (zur Eingriffsvermeidung keine Plattenfundamente) aus Stahlbeton zu errichten, muss dieser Knick bauzeitlich in Anspruch genommen werden. Das bedeutet, dass die betroffenen Knickabschnitte temporär fachgerecht verschoben, seitlich gelagert und nach Been- digung der Gründungs- bzw. Mastbauarbeiten fachgerecht am alten Standort wieder hergestellt werden. Die Arbeiten erfolgen so, dass eine Beeinträchtigung des Knicks so weit wie möglich minimiert wird.

Zwei der Eckstiele dieses standortgleich errichteten Mastes verbleiben für die gesamte Betriebsphase der Leitung im Knick. Da der Fundamentkopf der Mastfüße aufgrund seiner Dimensionierung nicht dazu führt, dass die gesamte Knickbreite beeinträchtigt wird, kommt es hierbei auch nicht zu einer Beeinträchtigung der Verbundfunktion der Knickstruktur, die z.B. Wanderbewegungen entlang des Knicks verhindern würde.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 71 LBP zur110-kV-Leitung Schuby– Schuby/W est 6.U nverm eidbare Beeinträchtigungen – Eingriffe

Beider– füreine Ausnahm e vom Biotopschutz erforderlichen – Kom pensation derEingriffe erfolgtneben derW iederherstellung des Knicks am alten Standortzudem ein Ausgleich in Form einerNeuanlage in der doppelten Länge des Knickeingriffs (vgl.Kap.7.2.1).

Die untenstehende Tabelle stelltden Eingriffin das Knicknetz durch tem poräre baubedingte Inanspruch- nahm e fürden Bau des M astes inklusive dererforderlichen Kom pensation dar.Zusätzlich istderEingriff i n d e n "Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplänen" dargestellt.

Tab. 20: Eingriffe in Knicks für Mastgründung Eingriffs- Kompensations- Erforderliche Zustimmung des Konflikt-Nr. Eingriffsart länge [m] verhältnis Kompensation [m] Eigentümers M aststandort1N K - B 1 1 . 1 / 1 1 9 , 0 0 1 : 2 3 8 , 0 0 v o r h a n d e n (LH -13-106) Summe: 19,00 Summe: 38,00

Fürdie baubedingte Inanspruchnahm e von Knicks beiderG ründung von M ast1N (Ltg.LH-13-106)ist eine Kom pensation von 38 m K nick erforderlich.

Baubedingte Knickeingriffe für Zufahrten zu Baustellenflächen Zudem istin einigen Bereichen ein Erreichen derBaustellenflächen m itden erforderlichen Baum aschinen aufgrund schm alerZufahrten nichtm öglich.Aus diesem G rund sind an einigen Bereichen tem poräre Knickeingriffe erforderlich,um ein Erreichen derBaustellenflächen m itden erforderlichen Baum aschinen zu gewährleisten.Da diese Zufahrten nurfürdie Bauphase erweitertwerden m üssen und nach Beendi- gung derBaum aßnahm e nichtm ehrbenötigtwerden,werden die betroffenen Knickabschnitte im G anzen versetztund nach Bauabschluss soweitm öglich unterVerwendung des Ursprungsm aterials wiederherge- stellt.Falls es erforderlich w ird,können die Knickabschnitte vordem Versetzten "auf-den-Stock-gesetzt" werden.Es handeltsich also nurum eine tem poräre Inanspruchnahm e.Fürden Eingrifferfolgteine Kom - pensation im Verhältnis 1:2.Zusätzlich istderKnickabschnittnach Bau w iederherzustellen.

D ie folgende Tabelle führtdie erforderlichen Knickeingriffe inkl.dererforderlichen Kom pensation auf:

Tab. 21: Temporäre Knickverluste Eingriffs- Kompensations- Erforderliche Konflikt-Nr. Eingriffsart länge [m] verhältnis Kompensation [m] K - B 1 1 . 2 / 1 6 , 0 ZufahrtProv.3 -Prov.4 2 , 0 0 1 2 , 0 K - B 1 1 . 2 / 2 2 , 0 ZufahrtProv.5 2 , 0 0 4 , 0 K - B 1 1 . 2 / 3 3 , 0 ZufahrtProv.6 2 , 0 0 6 , 0 K - B 1 1 . 3 / 1 7 , 0 ZufahrtSG im Spannfeld 1N und 2N (106E) 2 , 0 0 1 4 , 0 K - B 1 1 . 4 / 1 1 2 , 0 Zufahrtzu Mast3N 2 , 0 0 2 4 , 0 Summe : 30,0 Summe : 60,0

Fürbaubedingte Eingriffe in Knicks fürZufahrten sind som itinsgesam t 30 m Knicklänge betroffen.Es ergibtsich ein Kom pensationserfordernis von 60 m Knickneuanlage zusätzlich zurW iederherstellung derKnicks im Bereich derZufahrten nach Abschluss derBauarbeiten.

BHF BendfeldtHerrm ann Franke Landschaftsarchitekten G m bH Kiel– Schwerin Stand:11/2019 7 2 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 6. Unvermeidbare Beeinträchtigungen – Eingriffe

Einmaliges vorzeitiges Knicken Zudem sind im Bereich der Schutzgerüste, sowie im Bereich der Provisoriumsportale und des Schutzbe- reichs des Provisoriums je nach Entwicklungszustand des Knicks das einmalige vorzeitige "Auf-den- Stock-setzen" der Knickstruktur erforderlich.

Dies betrifft eine Knicklänge von 437 m. Gemäß "Ergänzungspapier zur Eingriffsregelung von Hoch- und Höchstspannungsleitungen – Bau, Ertüchtigung und Optimierung sowie Unterhaltung" (AFPE 2014) stellt dies einen kompensationspflichtigen Eingriff dar und wird mit einem Kompensationsfaktor von 0,2 bilan- ziert. Es ist somit ein Ausgleich von rund 87 m Knicklänge erforderlich.

6.1.3.1.2 Anlagebedingte Eingriffe in das Knicknetz

Durch das geplante Vorhaben ergeben sich keine anlagebedingte Eingriffe in das Knicknetz.

6.1.3.1.3 Betriebsbedingte Eingriffe in das Knicknetz

Im Trassenverlauf können Knicks zudem durch Überspannungen und damit einhergehende Höhenbe- schränkungen beeinträchtigt werden.

Dauerhafte Endwuchshöhenbegrenzung von Knicks Das "Auf-den-Stock-setzen" von Knickgehölzen alle 10–15 Jahre gehört zur ordnungsgemäßen Knick- pflege. Soweit für die Leitungsunterhaltung Rückschnitte erforderlich sind, die innerhalb dieses Pfle- gerhythmus umgesetzt werden können, resultieren daraus keine Eingriffstatbestände. Es ergeben sich jedoch Eingriffe in Knicks, wenn die vorgeschriebenen Mindestabstände zu den Leiterseilen kürzere Pfle- gerhythmen notwendig machen. Daher wurde für die Trasse geprüft, ob durch die geplante Freileitung Knickabschnitte so überspannt werden, dass ein häufigerer Rückschnitt als alle 10– 15 Jahre erforderlich wäre.

Für Knickgehölze ist pro Jahr von einer maximalen Aufwuchshöhe von im Mittel 0,8 m auszugehen, d. h. von 8 m in 10 Jahren. Zudem ist ein Sicherheitsabstand von 6 m erforderlich, so dass der Abstand zwi- schen Leiterseil und Knickwall mindesten 14 m bzw. vom Erdboden zum Leiterseil mindestens 15,5 m betragen muss, um zusätzliche Eingriffe ausschließen zu können. Falls dies nicht der Fall ist, ist der Auf- wuchs der traditionellen Knickgehölze nur eingeschränkt möglich.

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Abb. 4: Aufwuchshöhen von Knicks

Auf Grundlage der Längenprofile der geplanten Leitung wurde für jeden überspannten Knickabschnitt die mögliche Aufwuchshöhe der Knickvegetation bestimmt. Insgesamt sind 274 m Knicklänge von einer dau- erhaften Endwuchshöhenbegrenzung betroffen. Hiervon müssen 174 m einmal vorzeitig im zulässigen Rückschnittintervall auf den Stock gesetzt werden. Dies wird mit einem Kompensationsfaktor von 0,5 bi- lanziert. Die verbleibenden 100 m Knick müssen innerhalb des Pflegeintervalls zweimal auf den Stock gesetzt werden, um die Mindestabstände zum Leiterseil einhalten zu können. Hierfür wird der Kompensa- tionsfaktor auf 1,0 erhöht. Es ist somit ein insgesamt ein Ausgleich von 187 m Knicklänge erforderlich.

Verlust von Überhältern Ein Überhälter ist ein im Knick stehender Baum mit einem Stammumfang von mindestens einem Meter gemessen in einem Meter Höhe über Erdboden (§ 1 Nr. 10 Satz 3 Biotopverordnung). Wie Eingriffe an Überhältern zu bewerten und zu kompensieren sind, ergibt sich aus den "Durchführungsbestimmungen

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zum Knickschutz" (MELUR 2017). Grundsätzlich ist das Fällen von Überhältern im Rahmen der ord- nungsgemäßen Knickpflege zulässig, wenn die Bäume einen Stammumfang von weniger als zwei Metern in einem Meter Höhe aufweisen und ein Abstand der verbleibenden Überhälter von etwa 40–60 Metern eingehalten wird. Nicht zulässig hingegen ist das Fällen von Überhältern u. a. außerhalb des regelmäßi- gen Pflegeturnus, das Reduzieren des Kronenvolumens um mehr als 20 % oder das Fällen von Überhäl- tern ab einem Stammumfang von zwei Metern gemessen in einem Meter Höhe.

In diesen Fällen stellt die Beseitigung eines Überhälters einen Eingriff dar, für den eine entsprechende Ausnahmegenehmigung eingeholt wird und eine Kompensation des Überhälters notwendig ist. Bis einen Meter Stammumfang (gemessen in einem Meter Höhe) ist ein Ersatzbaum mit einem Mindeststammum- fang von 12/14 cm zu bilanzieren. Danach steigt der Kompensationsbedarf für jede weitere 50 cm Stammumfang um einen weiteren Ersatzbaum.

Tab. 22: Kompensationserfordernis für den Verlust von Überhältern * Stammumfang [cm] Stammdurchmesser [cm] Anzahl Ausgleich ≤ 100 32 1 150 48 2 200 64 3 250 80 4 300 95 5 350 111 6 400 127 7

* gem. den "Durchführungsbestimmungen zum Knickschutz" (Erlass des MELUR; Januar 2017) des Landes Schleswig-Holstein vom 11. Juni 2013

Im Rahmen der Bauvorbereitung werden Überhälter im Schutzbereich der Freileitung gefällt. Bei bau- o- der betriebsbedingt erforderlichen Eingriffen in Überhälter als Element des gesetzlich geschützten Bio- tops "Knick" wurde der Verlust eines Überhälters je angefangenem überspannten 60 m Knickabschnitt bilanziert.

Die Bilanzierung berücksichtigt dabei die durch die Freileitung verursachte Endwuchshöhenbeschrän- kung der Überhälter unabhängig von der aktuellen Wuchshöhe, so dass ggf. der Eingriff erst später im Rahmen der Trassenpflege erfolgt.

Unabhängig von der Höhe der Leiterseile erfolgt die Fällung von Überhältern im Bereich der Provisorium- sportale sowie des Überspannungsbereichs des Provisoriums. Weiterhin werden die Überhälter im Be- reich von Schutzgerüsten sowie im Bereich von Knickverlegungen oder -beseitigungen an Zufahrten oder Mastbaustellen beseitigt.

Bäume, die im Rahmen einer ordnungsgemäßen Knickpflege im Einklang mit den "Durchführungsbestim- mungen zum Knickschutz" (MELUR 2017) gefällt werden dürfen, stellen keinen kompensationspflichtigen Eingriff dar. Aus diesem Grund kann es sein, dass im Rahmen des Baus mehr Bäume gefällt werden, als hier bilanziert wurde.

Die Verluste von Überhältern sind in den "Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplänen" Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 dargestellt und können anhand der Eingriffs-Nr. den Informationen in der Bilanzierungstabelle zuge- wiesen werden.

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Tab. 23: Bilanzierung Verlust von Überhältern Eingriffs- Anzahl Überhälter mit Stammumfang Kompensations- Nr. 0-100 cm 100-150 cm 150-200 cm 200-250 cm 250-300 cm bedarf 1 1 0 0 0 0 1 2 3 0 0 0 0 3 3 1 0 0 0 0 1 4 0 0 0 0 1 5 5 0 0 1 0 0 3 6 1 1 0 0 0 3 7 1 0 0 0 0 1 8 1 0 0 0 0 1 9 2 1 0 0 0 4 10 0 1 0 0 0 2 11 2 0 0 0 0 2 12 1 0 0 0 0 1 13 1 2 0 0 0 5 14 1 0 0 0 0 1 15 1 0 0 0 0 1 Summe Kompensationsbedarf : 34

Die folgende Tabelle fasst die Eingriffe in Überhälter und den erforderlichen Kompensationsbedarf zu- sammen:

Tab. 24: Bilanzierung Verlust von Überhältern - Zusammenfassung Stammumfang [cm] Stammdurchmesser [cm] Anzahl Kompensationsfaktor Summe ≤ 100 ≤ 32 16 1 16 150 48 5 2 10 200 64 1 3 3 250 80 0 4 0 300 95 1 5 5 350 111 0 6 0 400 127 0 7 0 Summe : 23 Summe : 34

Der Kompensationsbedarf für verlustige Überhälter beträgt als Zwischensumme demnach 34 Überhälter. Da keine Standorte für Überhälterpflanzungen im entsprechenden Naturraum ermittelt werden konnten, erfolgt die Kompensation der Überhälter in Form einer Knickneuanlage.

Als Bemessungsgröße für die Pflanzung eines Überhälters werden 360 € pro Baum angesetzt, so dass sich Kosten in Höhe von 12.240 € ergeben. Bei zu Grunde zu legenden Kosten für eine Knickneuanlage von 90 € pro Meter, ergibt sich eine Kompensationsleistung von 136 m Knickneuanlage für den vor- habensbedingten Verlust von Überhältern.

Beeinträchtigungen des Knicknetzes durch den Abbau von Bestandsmasten Der Bestandsmast 1 der Leitung LH-13-106 steht in einem Knick. Um den Mast inklusive des Funda- ments rückzubauen, ist eine Beeinträchtigung der durch den vorhandenen Mast vorbelasteten Knickstruk- tur beziehungsweise der direkt angrenzenden Knickbereiche unvermeidbar. Nach Abbau des Mastes wird der Knick im Bereich des ehemaligen Maststandortes wiederhergestellt (vgl. Maßnahme V7). Insgesamt

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ergibt sich damit keine Beeinträchtigung und kein zu kompensierender Eingriff in das Knicknetz.

Übersicht der Eingriffe in Knicks und Feldhecken (K-B1) Aus den in den vorherigen Kapiteln definierten Eingriffen in Knicks und Feldhecken resultiert ein Kompen- sationserfordernis von insgesamt 501 m Knicklänge.

Tab. 25: Übersicht der Eingriffe in Knicks und Feldhecken

Eingriffe: Komp.: Baubedingter Knickverlust - Baubedingte Inanspruchnahme von Knicks bei Mastgründung 38 m - Baubedingte Knickeingriffe für Zufahrten zu Baustellenflächen 60 m - Einmaliges vorzeitiges Knicken 87 m

Anlagebedingter Knickverlust - Kein Eingriffe durch das geplante Vorhaben

Betriebsbedingter Knickverlust - Dauerhafte Endwuchshöhenbegrenzung von Knicks 187 m - Verlust von Überhältern 136 m

Entlastung - Aufhebung dauerhafte Endwuchshöhenbegrenzung durch Rückbau -7 m

Kompensationserfordernis insg.: 501 m

Eingriffe in bestehende Ausgleichsflächen (Konflikt K-A)

Zur Verwirklichung der Planung sind Eingriffe in die Kompensationsflächen erforderlich. Hierdurch ent- steht zusätzlicher Ausgleichsbedarf, welcher jedoch bereits im Rahmen der durchgeführten Bilanzierung (vgl. Kap. 6.1.1ff) über den entsprechenden Lagefaktor 2 für Ausgleichs- und Ersatzflächen und dem je- weiligen Zielbiotop berücksichtigt wird. Die Darstellung in diesem Kapitel erfolgt somit nur aus Gründen der Übersichtlichkeit, es begründet sich kein über den in Kapitel 6.1.1 hinausgehender, zusätzlicher Kom- pensationsbedarf.

Es handelt sich um die folgenden Flächen:

K-A 1.2/1 Ausgleichsflächen aus der 2. Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans Nr. 7 (Weideweg West) der Gemeinde Schuby Aus technischen Gründen sind Eingriffe auf der Sukzessionsfläche (Gemarkung und Gemeinde Schuby, Flur 7, Flurstück 26) erforderlich. Zum einen liegen auf dieser Fläche eine Zuwegung und ein Schutzge- rüst, zum anderen wird diese Fläche künftig von der Leitung LH-13-106E überspannt.

Für die baubedingte Nutzung werden 835 m² Feldgehölz aus heimischen Arten (HGy) temporär in An- spruch genommen. Bei einer Eingriffsschwere von 1, dem Lagefaktor von 2 und einem Regelkompensati- onsfaktor von 2 ergibt sich ein Kompensationsbedarf von 3.341 m².

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Die Überspannung betrifft etwa 4.209 m² der Ausgleichsfläche. Für den Betrieb der Leitung sind regelmä- ßige Kappungen der Gehölze erforderlich. Somit ergibt sich aufgrund der Eingriffsschwere von 1, dem Lagefaktor von 2 und einem Regelkompensationsfaktor von 2 eine erforderliche Kompensationsfläche von 16.836 m².

K-A 1.6/1 Ausgleichsfläche am UW Schuby/West Zielbiotope: Feuchtgrünland und Feuchtgebüsch Weiterhin ergeben sich Eingriffe auf den Kompensationsflächen am Umspannwerk Schuby/West. Diese Flächen werden im Rahmen der Errichtung des Umspannwerks von der TenneT TSO GmbH hergestellt. Da sich die Anlage der Ausgleichsflächen zeitlich mit dem Bau des Mastes 7N (Ltg. LH-13-106E) über- schneidet, werden die Ausgleichsflächen erst nach Abschluss der Mastbauarbeiten hergestellt. Die bau- bedingten Eingriffe auf diesen Flächen werden der Ist-Zustand der Biotoptypen bilanziert. Da die Aus- gleichsfläche faktisch noch nicht hergestellt ist, werden diese Eingriffe nicht als Eingriff auf Ausgleichsflä- chen bilanziert. Für die anlagebedingten Eingriffe durch Mastgründung und Überspannung von Gehölze werden die Zielbiotope in die Bilanzierung eingestellt. Als Lagefaktor wird allerdings in beiden Fällen der Wert für Ausgleichsflächen von 2 angenommen.

Aus technischen Gründen sind Eingriffe auf dieser Fläche (Gemarkung und Gemeinde Schuby, Flur 6, Flurstück 23/1 und 23/2) erforderlich. Zum einen liegen auf dieser Fläche eine Zuwegung und eine Bau- stellenfläche zum Mast 7N, zum anderen wird diese Fläche künftig von der Leitung LH-13-106E über- spannt.

Die Überspannung betrifft etwa 767 m² der Ausgleichsfläche. Für den Betrieb der Leitung sind regelmä- ßige Kappungen erforderlich. Somit ergibt sich aufgrund der Eingriffsschwere von 1, dem Lagefaktor von 2 und einem Regelkompensationsfaktor von 1,5 eine erforderliche Kompensationsfläche von 2.301 m².

Die Versiegelung durch das Fundament des Mastes 7N (106E) wird mit einer Größe von 40 m² in die Bi- lanzierung eingestellt. Der Mast wird auf einem zukünftigen Grünpflegeweg errichtet, welcher in die Bilan- zierung als Unversiegelter Weg (SVu) bewertet wird. Dieser Biotoptyp besitzt einen Regelkompensations- faktor von 0, da der Mast auf Böden besonderer Bedeutung errichtet wird (vgl. Kapitel 2.1), wird dazu ein RKF von 1 addiert. Die Eingriffsschwere beträgt 0,8, da bereits für die baubedingte Flächeninanspruch- nahme eine Eingriffsschwere von 0,2 bilanziert wurde (vgl. Kap. 6.1.2.1). Der Lagefaktor beträgt 2 und somit ergibt sich insgesamt eine erforderliche Kompensationsfläche von 64 m².

Die Kompensation erfolgt über die Bilanzierung der Eingriffe in den Naturhaushalt durch Berücksichtigung der entsprechenden Regelkompensations- und Lagefaktoren.

6.2 Konflikte durch Beeinträchtigung des Landschaftsbildes (K-L)

Gemäß § 14 BNatSchG sind erhebliche Veränderungen der Gestalt von Natur und Landschaft  also des Landschaftsbildes  als Eingriff zu definieren. Ein Eingriff gilt als kompensiert, wenn das Landschaftsbild landschaftsgerecht wiederhergestellt bzw. neu gestaltet ist.

In der Bilanzierungsvorschrift "Eingriffsbewertung von Hoch- und Höchstspannungsfreileitungen" von MELUR & AFPE (2014) wird dargelegt, dass von Freileitungen in der Regel erhebliche, kompensations- pflichtige Eingriffswirkungen auf das Schutzgut Landschaftsbild ausgehen.

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Aufgrund der intensiven Raumwirksamkeit hinsichtlich Höhe und Breite einer Freileitung, wird aus natur- schutzfachlicher Sicht unabhängig des jeweiligen Naturraums in Schleswig-Holstein, von einer so erhebli- chen Beeinträchtigung des Landschaftsbildes ausgegangen, dass diese nicht durch eine Realkompensa- tion kompensiert werden kann.

Eine landschaftsgerechte Wiederherstellung soll eine inhaltliche sowie räumliche Komponente aufweisen (Funktionaler Zusammenhang). Auch wenn einem Ausgleich für das Landschaftsbild nicht entgegensteht, dass die Veränderung durch ein Vorhaben zwar optisch wahrnehmbar bleibt, wird eine Freileitung auf- grund ihrer Dimension regelmäßig weiterhin als Fremdkörper den Wirkraum unverhältnismäßig negativ dominieren.

Bei einer landschaftsgerechten Neugestaltung müssten zum einen der Charakter des Landschaftsbildes und die Eigenart der Landschaft im Wesentlichen erhalten bleiben, wobei hier ebenfalls nicht der ge- samte Naturraum für Maßnahmen herangezogen werden kann, sondern ein optischer Bezug zum Eingriff weiterhin bestehen bleiben muss. Zum anderen müsste die Maßnahme von solcher Qualität sein, dass sie die Wirkung des Eingriffsvorhabens in den Hintergrund treten lässt und unter die Schwelle der Erheb- lichkeit drückt. Dies ist aufgrund der Dimension und Raumwirksamkeit von Freileitungen im Wirkraum je- doch regelmäßig nicht möglich. Für den hier betrachteten Planungsraum gilt dies insbesondere, da über- wiegend Landschaftsbildräume mit hoher und mittlerer Sichtbarkeit betroffen sind.

Die Kompensation erfolgt daher in Form einer Ersatzzahlung (§ 15 Abs. 6 BNatSchG).

Die Ersatzzahlung für Beeinträchtigungen in das Landschaftsbild ergibt sich gemäß AfPE & MELUR (2014) wie folgt:

Ersatzzahlung in Euro =

Landschaftsbild-Wert x Faktor Sichtbarkeit x Eingriffsschwere x Leitungslänge [km] x durchschnittlicher Grundstückspreis / ha (zzgl. Sonstige Grunderwerbskosten)

Die Ermittlung der Landschaftsbildbeeinträchtigung erfolgt für jedes Spannfeld separat.

Der Landschaftsbildwert und die Sichtbarkeit ergeben sich aus der für das Schutzgut Landschaft erfolg- ten Bestandserfassung, in der homogene Landschaftsbildräume abgegrenzt wurden.

Rechnerisch wurde für jeden Mast der Wirkraum des Mastes (15-fache Masthöhe) mit den Landschafts- bildräumen verschnitten und anschließend ein flächengewichteter Mittelwert des Produktes aus Land- schaftsbildwert und Sichtbarkeit für jedes Spannfeld berechnet.

Die Eingriffsschwere ergibt sich durch folgende Formel:

Eingriffsschwere = [(Masthöhe1 + Masthöhe2) / 2] / 50

Die Leitung verläuft sowohl im Naturraum Angeln, als auch im Naturraum Schleswig. Das Spannfeld zwi- schen Mast 1N und Mast 2N der Leitung LH-13-106 quert die Grenze der beiden Naturräume, da der Großteil im Naturraum Angeln liegt, wird es vollständig diesem Naturraum zugeordnet.

Für den Naturraum Angeln wird der Bodenkaufwert von 28.762 € / ha in die Berechnung eingestellt. Die

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sonstigen Grunderwerbskosten werden pauschal mit 15 % veranschlagt, so dass insgesamt ein Wert von 33.076 € / ha in die Berechnung eingeht. Für den Naturraum Schleswiger Vorgeest gilt der Bodenkauf- wert von 18.409 € / ha. Zuzüglich der sonstigen Grunderwerbskosten ergibt sich somit ein Wert von 21.170 € / ha (Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein 2019).

Tab. 26: Bilanzierungstabelle für den Eingriff in das Landschaftsbild durch den Neubau Landschafts- Grundstücks- Länge Mittlere bildwert x Eingriffs- preis [€/ha] Ersatz- Spannfeld Spannfeld Sichtbarkeit Masthöhe [m] schwere (zzgl. 15% zahlung [€] [km] [flächengewichteter Grunderwerbskosten) Mittelwert] LH-13-106 Portal - 1N 0,194 25,85 0,78 0,52 33.076,00 2.577,66 1N - 2N 0,332 36,16 1,07 0,72 33.076,00 8.511,07 2N - 3N 0,264 34,60 1,52 0,69 21.170,00 5.890,21 3N - 4aN 0,336 33,55 1,97 0,67 21.170,00 9.421,71 4aN - 4 0,045 31,00 2,16 0,62 21.170,00 1.275,20 LH-13-106E 4aN - 1N 0,314 37,65 2,13 0,75 21.170,00 10.661,67 1N - 2N 0,285 39,65 2,16 0,79 21.170,00 10.334,58 2N - 3N 0,375 39,65 2,20 0,79 21.170,00 13.849,94 3N - 4N 0,375 40,80 2,20 0,82 21.170,00 14.251,64 4N - 5N 0,330 41,80 2,20 0,84 21.170,00 12.848,84 5N - 6N 0,311 39,65 2,20 0,79 21.170,00 11.486,22 6N - 7N 0,358 36,50 2,20 0,73 21.170,00 12.160,58 7N - Portal 0,087 26,25 2,20 0,53 21.170,00 2.123,40 Summe: 115.392,72

Für den Neubau ergibt sich damit eine Ersatzgeldzahlung von 115.392,72 €.

Wird im Zuge des Neubaus einer Hoch- oder Höchstspannungsfreileitung eine Bestehende im gleichen Wirkraum abgebaut und keine anderweitige rechtliche Verpflichtung zum Rückbau gegeben ist, so ist die abzubauende Freileitung gemäß den obigen Vorgaben zu berechnen und von dem zu ermittelnden Kom- pensationsbedarf für das neue Vorhaben abzuziehen.

Eine anderweitige Rückbauverpflichtung für die Leitung besteht nicht, so dass die entlastende Wirkung des Rückbaus dem Eingriff entgegengesetzt werden kann.

Die Berechnung erfolgt gemäß der gleichen Bilanzierungsmethodik.

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Tab. 27: Bilanzierungstabelle für den Eingriff in das Landschaftsbild durch den Rückbau Landschafts- Grundstücks- Länge bildwert x Mittlere Eingriffs- preis [€/ha] Ersatz- Spannfeld Spannfeld Sichtbarkeit Masthöhe [m] schwere zahlung [€] [km] [flächengewichteter (zzgl. 15% Mittelwert] Grunderwerbskosten) LH-13-106 Portal - 1 0,189 24,20 0,76 0,48 33.076,00 2.293,45 1 - 2 0,332 33,06 1,07 0,66 33.076,00 7.781,21 2 - 3 0,295 34,15 1,59 0,68 21.170,00 6.764,98 3 - 4 0,350 31,88 1,97 0,64 21.170,00 9.322,16 Summe: 26.161,80

Für den Rückbau kann damit die Summe von 26.161,80 € in Abzug gebracht werden.

Insgesamt ergibt sich damit ein Ersatzgeld von 89.230,92 €.

6.3 Artenschutzrechtlich relevante Eingriffe in das Schutzgut Tiere

Unter der Voraussetzung, dass die in Kap. 5 beschriebenen Vermeidungsmaßnahmen in vollem Umfang umgesetzt werden, verbleiben Beeinträchtigungen nur für Zugvögel und Brutvögel sowie Fledermäuse.

Beeinträchtigung von Zugvögeln (K-Ar1)

Durch das Vorhaben werden weder besonders bedeutende Zugkorridore noch Rastplätze von besonde- rer Bedeutung betroffen. Zudem wird die geplante Freileitung mit effektiven Vogelschutzmarkierungen versehen (Maßnahme VAr1), die, wie aktuelle Gutachten gezeigt haben, das Kollisionsrisiko um über 90 % reduzieren (vergleiche Kapitel 5.4.1 sowie Ausführungen im Artenschutzrechtlichen Fachbeitrag im Anhang).

In der Konsequenz kann damit davon ausgegangen werden, dass von der Leitung ein nur geringes Kolli- sionsrisiko ausgeht, das nicht über das allgemeine Lebensrisiko hinausgeht.

Ein zusätzlicher Konflikt durch eine mögliche Scheuchwirkung der Provisorien auf Brutvögel des Offen- landes ist ebenfalls nicht abzuleiten. So wird aufgrund der geringen Breite und der kurzen Standzeit der Provisorien insbesondere vor dem Hintergrund der geringen Bedeutung der trassennahen Bereiche für scheuchempfindliche Arten des Offenlandes von einem geringen Konfliktpotenzial ausgegangen. Ein ar- tenschutzrechtlich relevanter Lebensraumverlust ist nicht anzunehmen.

Eine Markierung der abschnittsweise erforderlichen Provisorien als Maßnahme zur Reduzierung des An- flugrisikos wird ebenfalls als nicht erforderlich angesehen. So sind die vergleichsweise niedrigen Proviso- rien in der Nähe zu den wesentlich höher dimensionierten Bestandsleitungen geplant und werden so „verschattet“. Zudem bewirkt die vergleichsweise geringe Länge der Spannfelder und die sehr kompakte Anordnung der Leiter- und Erdseile eine deutlich erhöhte Sichtbarkeit des Bauwerks. Es kann somit ins- gesamt ein geringes Kollisionsrisiko selbst für empfindliche Arten abgeleitet werden. Hierbei ist zu be- rücksichtigen, dass das Zuggeschehen in der Regel über 50 m stattfindet und im Bereich der geplanten Provisorien weder traditionelle Rastgebiete, in denen die Flughöhen durch zahlreiche An- und Abflüge

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reduziert sind, noch besondere Zugkorridore mit erhöhten Zugintensitäten existieren.

Beeinträchtigungen von Brutvögeln des Offenlands (K-Ar2)

Scheuchwirkungen durch anlagebedingte Kulissenwirkung der Freileitungen und Veränderungen des Art- gefüges durch ein verändertes Räuber-Beute-Verhältnis sind nur bei im Offenland brütenden Vogelarten zu erwarten. Neben der Bilanzierung der Eingriffe in den Naturhaushalt muss daher geprüft werden, ob durch das Vorhaben artenschutzrechtlich Beeinträchtigungen ausgelöst werden.

Als Scheuchwirkung wird in erster Linie die visuelle Beeinträchtigung von Vögeln durch die Leitungs- trasse als störende vertikale Struktur verstanden, die zu einer Abwertung eines bestimmten Abstandsbe- reiches als Brut- oder Nahrungshabitat und zu einer entsprechenden Meidung durch empfindliche Arten führt.

Ein erhöhter Prädationsdruck durch Beutegreifer, welche die Leitung gezielt nach Kollisionsopfern absu- chen, ist für das hier betrachtete Vorhaben nicht zu erwarten, da durch die effektive Leitungsmarkierung nicht von einer erhöhten Zahl von Kollisionsopfern ausgegangen werden kann.

Insofern kann sich die Bilanzierung des Eingriffs auf die vom Vorhaben betroffenen Bereiche beschrän- ken, die für Offenlandarten von Bedeutung sind.

Bei einer Betroffenheit hochwertiger Bereiche ist immer ein artenschutzrechtlicher Ausgleich oder eine CEF-Maßnahme notwendig. Bei hochwertigen Bereichen handelt es sich beispielsweise um naturnahe Niederungsgebiete, Salzwiesen, Ökokonten mit Naturschutzmaßnahmen, "Sonderflächen" (z. B. Indust- riebrachen). Die vom Vorhaben 110 kV-Leitung Schuby – Schuby/West betroffenen Bereiches erfüllen diese Kriterien nicht.

Insofern wird im Folgenden geprüft, ob es durch das Vorhaben zu einem Verlust von Lebensstätten kommt, der artenschutzrechtlich zu kompensieren wäre. Die Bilanzierung der durch das Vorhaben verur- sachten Scheuchwirkung erfolgt gemäß einer Abstimmung mit dem LLUR innerhalb eines 200 m breiten Korridors, in dessen Mitte die Trassenachse verläuft. Da es sich bei der Scheuchwirkung nicht um einen Totalverlust des Lebensraums für Offenlandarten handelt, wird für diese Flächen von einem mittleren Le- bensraumverlust von 50 % ausgegangen. Überschneiden sich die Puffer zwischen 2 Leitungen wird für diesen Überschneidungsbereich von einem 100 % Lebensraumverlust ausgegangen, da der Bereich zwi- schen 2 Freileitungen, die in einem Abstand von 200 m und weniger stehen, keine Eignung als Lebens- raum für Offenlandarten aufweist.

Die Agrarlandschaft des Untersuchungsraumes kann als mäßig gehölzreiche Agrarlandschaft charakteri- siert werden. Sie zeichnet sich durch eine mäßige Dichte an Knicks bzw. anderen linearen Gehölzbestän- den (Hecken, Baumreihen, grabenbegleitende Gehölze etc.) aus. Acker- und Grünlandanteile der Land- schaft sind oftmals ausgeglichen, häufig ist aber auch ein höherer Ackeranteil anzutreffen. Die Brutvogel- gemeinschaft setzt sich sowohl aus Arten der Halboffenlandschaft als auch aus Offenlandarten (z. B. Feldlerche, Kiebitz, „Wiesenbrüter“) zusammen.

Für im Rahmen der Untersuchungen für die direkt westlich angrenzende 380 kV-Leitung Audorf – Flens- burg wurden für diese Landschaftsausstattung eine Feldlerchendichte von 0,42 Brutpaaren / 10 ha und für den Kiebitz von 0,31 Brutpaaren / 10 ha ermittelt. Da das hier betrachtete Vorhaben in einem Raum mit vergleichbarer Landschaftsausstattung verläuft können diese Werte übertragen werden (vgl. B.i.A.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 82 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 6. Unvermeidbare Beeinträchtigungen – Eingriffe

2019). Die Siedlungsbereiche haben keine Eignung für Offenlandarten. Zudem erfolgt im Bereich des Er- satzneubauabschnittes keine Änderung der Bestandssituation für die betroffenen Arten.

Für das hier betrachtete Vorhaben ergibt sich nach Abzug der nicht für Offenlandarten geeigneten Berei- che (Siedlungsflächen, Pufferstreifen von 50 m um Gehölzbestände, Bereich des Ersatzneubaus) eine beeinträchtigte Fläche von 20,5 ha. Das bedeutet, dass von einem mittleren Lebensraumverlust von 10,3 ha ausgegangen werden muss, für den eine Kompensation erforderlich ist.

Bezogen auf die im Raum ermittelten Dichten von Feldlerche und Kiebitz sind damit rechnerisch 0,43 Brutpaar der Feldlerche und 0,32 Brutpaare des Kiebitzes betroffen.

Gerundet ist damit jeweils 1 Brutpaar der genannten Arten zu kompensieren.

Beeinträchtigungen von Fledermäusen (K-Ar3, VAr5)

Durch die beschriebene Bauzeitenregelung bzw. Maßnahmen (Maßnahme VAr5) können direkte Beein- trächtigungen von Fledermäusen durch Verlust von Tagesverstecken in Gehölzen vermieden werden.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 83 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 7. Kompensationsmaßnahmen

7. ERFORDERLICHE KOMPENSATIONSMASSNAHMEN

Im Nachfolgenden werden Art und Umfang der erforderlichen Kompensation sowie vorgesehene Aus- gleichs- und Ersatzmaßnahmen dargestellt. Die Ermittlung des Kompensationsumfanges erfolgt gemäß der "Eingriffsbewertung von Hoch- und Höchstspannungsfreileitungen" von MELUR & AFPE (2014).

Die Kompensationsmaßnahmen dienen der landschaftspflegerischen Gestaltung sowie der Kompensa- tion der unvermeidbaren und nicht weiter reduzierbaren Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes sowie des Landschaftsbildes. Alle zur Planfeststellung beantragten Kompensationsmaßnahmen befinden sich in dem von den spezifischen Eingriffen betroffenen Naturraum (Geest). Es wurden von der Vorhabenträge- rin diejenigen Kompensationsmaßnahmen ausgewählt, die die größte räumliche Nähe und funktional- ökologische Zusammenhänge gewährleisten. Die Maßnahmen sollen zeitnah mit den Eingriffen umge- setzt werden, damit das Kompensationsziel erreicht werden kann.

Nähere Angaben erfolgen bei der Beschreibung der einzelnen Maßnahmen. Eine Übersicht und Gegen- überstellung aller Eingriffe, Vermeidungs- und Kompensationsmaßnahmen befindet sich in Kapitel 8.1 (Tab. 30).

7.1 Kompensationsmaßnahmen für die Eingriffe in den Naturhaushalt

Flächenhafte Eingriffe (K-N1, K-N2, K-N4) durch Arbeitsflächen, Provisorien, Zufahrten und Maststandorte

Wie in Kap. 6. dargestellt, ergibt sich in der Summe folgender Kompensationsbedarf:

Tab. 28: Kompensationsbedarf für baubedingte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch Arbeitsflächen, Provisorien, Zufahrten und Maststandorte (ohne Gehölzbestände) Eingriffe durch Kompensation baubedingt Arbeitsflächen, Gerüstflächen und Zufahrten (inkl. Wegeertüchtigung und temporäre 17.277 m² Grabenverrohrung) Provisorien 60 m² anlagebedingt Maststandorte 432 m² Summe : 17.769 m²

Die Kompensation der baubedingten Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch Arbeitsflächen, Pro- visorien, Zufahrten und Maststandorte (ohne Gehölzbestände) erfolgt durch Abbuchung vom Ökokonto "Treenemarsch 3" (Maßnahme E1/AAr1).

Flächenhafte Eingriffe (K-N3) durch Überspannung von Gehölzen

Wie in Kap. 6. dargestellt ergibt sich in Summe folgender Kompensationsbedarf:

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 84 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 7. Kompensationsmaßnahmen

Tab. 29: Kompensationsbedarf für Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch Überspan- nung Eingriffe durch Kompensation baubedingt Gehölz durch Überspannung 399 m² betriebsbedingt Gehölz durch Überspannung (Dauerhafte Endwuchshöhenbegrenzung) 20.938 m² Summe : 21.337 m²

Die Kompensation für Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch Überspannung erfolgt durch Abbu- chung vom Ökokonto "Handewitter Forst" (Maßnahme E2).

Das Ökokonto wird im Maßnahmenblatt E2 und der Maßnahmenkarte Blatt Nr. 6 beschrieben und darge- stellt.

Eingriffe in Einzelbäume (K-N3)

Insgesamt wurde in der Eingriffsbilanzierung ein Kompensationsbedarf von 16 Bäumen ermittelt. Die Kompensation erfolgt durch Neuanpflanzung von Obstbäumen auf einer Ausgleichsfläche der Ge- meinde Schuby (Maßnahme A4).

Diese Ausgleichsmaßnahme wird im Maßnahmenblatt A4 und der Maßnahmenkarte Blatt Nr. 7 beschrie- ben und dargestellt.

7.2 Kompensation der Eingriffe in gesetzlich geschützte Biotope

Knicks und Feldhecken (K-B1)

Durch das Vorhaben ergeben sich dauerhafte und bauzeitliche Eingriffe in gesetzlich geschützte Knicks. Bedingt werden diese durch eine bauzeitliche Knickversetzung im Bereich einiger weniger Zuwegungen und Maststandorte, einer dauerhaften Knickversetzung, dauerhafte Endwuchshöhenbeschränkung, ein- maliges vorzeitiges Knicken, v. a. im Bereich der Schutzgerüste, sowie durch den Verlust bzw. eine End- wuchshöhenbeschränkung von Überhältern.

Der Eingriff in das Knicknetz wird durch folgende Maßnahmen bzw. genehmigte Ökokonten kompensiert:

Knickanlage im Trassenbereich (vgl. Maßnahme A1) 12 m

Knick-Kompensationskonto "Weesby" (vgl. Maßnahme A2) 179 m

Knick-Kompensationskonto "Stolk" (vgl. Maßnahme A3) 195 m

Knickanlage auf Fläche der Gemeinde Schuby (vgl. Maßnahme A4) 115 m

Kompensation insg.: 501 m

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Mit den oben genannten Ausgleichsmaßnahmen können die Eingriffe in das Knicknetz vollständig ausge- glichen werden.

7.3 Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in das Schutzgut Landschaft (K-L)

Gemäß § 14 BNatSchG sind erhebliche Veränderungen der Gestalt von Natur und Landschaft  also des Landschaftsbildes  als Eingriff zu definieren. Ein Eingriff gilt als kompensiert, wenn das Landschaftsbild landschaftsgerecht wiederhergestellt bzw. neugestaltet ist.

Aufgrund der intensiven Raumwirksamkeit hinsichtlich Höhe und Breite einer Freileitung, wird aus natur- schutzfachlicher Sicht unabhängig des jeweiligen Naturraums in Schleswig-Holstein, von einer so erhebli- chen Beeinträchtigung des Landschaftsbildes ausgegangen, dass diese nicht durch eine Realkompensa- tion kompensiert werden kann. Aus diesem Grund erfolgt die Kompensation, wie in Kapitel 6.2 ausge- führt, durch Zahlung eines Ersatzgeldes in Höhe von 89.230,92 €.

7.4 Kompensationsmaßnahmen für Beeinträchtigungen von Offenlandarten (K-Ar2)

Durch das Vorhaben ergeben sich Beeinträchtigungen von Offenlandarten. Wie in Kap. 6.3.2 beschrie- ben, ergibt sich rechnerisch eine Beeinträchtigung von 0,43 Brutpaaren der Feldlerche und 0,32 Brutpaa- ren des Kiebitzes. Gerundet ist damit jeweils 1 Brutpaar der genannten Arten zu kompensieren.

Gem. des Vermerks über die „Bestandsdichten und Ausgleichsbedarfe für Wiesen- und Offenlandvögel“ (LLUR 2015) sind folgende Ausgleichsflächengrößen erforderlich:

Tab. 30: Bestandsdichten und Ausgleichsbedarfe für Wiesen- und Offenlandvögel Art Hektar je Brutpaar Biotoptyp der Ausgleichsfläche

1,5 ha/BP Ackerbrache

Feuchtes Grünland mit Strukturvielfalt 2-3 ha/BP Feldlerche (z.B. Sandhügel, Störstellen, o.ä.) 3 ha/BP Mesophiles Grünland 5 ha/BP Feuchtes Grünland

Kiebitz ca. 2 ha/BP Extensives Grünland

Die Kompensation erfolgt auf einem Ökokonto der Stiftung Naturschutz in der Treenemarsch (Maß- nahme E1/AAr1) westlich von . Das Entwicklungsziel für das Ökokonto ist artenreiches Grün- land unterschiedlicher Feuchtestufen im Sinne des Wiesenvogelschutzes sowie die Aufwertung des Le- bensraums für Amphibien. Dafür erfolgte eine Extensivierung des Grünlands (Beweidung und/oder Mahd), in Teilen verbunden mit einer Vernässung der Flächen. (vgl. Maßnahmenblatt E1/ AAr1).

Gemäß der oben stehenden Auflistung ist für die Kompensation eine auf feuchten Grünland bzw. meso- philem Grünland für ein zu kompensierendes Brutpaar der Feldlerche ein Flächenbedarf von 2–3 ha und für den Kiebitz ein Flächenbedarf von 2 ha erforderlich.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 86 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 7. Kompensationsmaßnahmen

Vor dem Hintergrund, dass rechnerisch jeweils weniger als 0,5 Brutpaare vom Vorhaben betroffen sind, kann davon ausgegangen werden, dass die durch das Vorhaben verursachten Beeinträchtigungen von Offenlandarten durch eine Fläche von 2 ha des Ökokontos „Treenemarsch 3“ kompensiert werden kön- nen.

7.5 Übersicht über die Kompensationsmaßnahmen

Im Folgenden werden die zur Kompensation der Eingriffe erforderlichen Kompensationsmaßnahmen noch einmal zusammenfassend dargestellt.

Genaue Angaben zu den einzelnen Maßnahmen und beanspruchten Ökokonten finden sich in den Maß- nahmenblättern im Anhang.

Knickkompensation im Bereich der Trasse (A1)

Im Bereich von Mast 6N wird eine nicht mehr benötigte Feldzufahrt durch Knickneuanlage von 12 m ge- schlossen.

Die Knickkompensation im Bereich der Trasse wird im Maßnahmenblatt A1 beschrieben.

Knickkompensationskonto "Weesby" (A2)

Auf diesem Knickkompensationskonto in der Gemeinde Weesby wurden insgesamt 567 m Knick neuan- gelegt. Für die Kompensation der Knickeingriffe werden insgesamt 179 m aus diesem Konto ausgebucht.

Das Knickkompensationskonto wird im Maßnahmenblatt A2 beschrieben und ist auf der Maßnahmen- karte Blatt Nr. 3 dargestellt.

Knickkompensationskonto "Stolk" (A3)

Auf diesem Knickkompensationskonto in der Gemeinde Stolk wurden insgesamt 789 m Knick neuange- legt. Für die Kompensation der Knickeingriffe werden insgesamt 195 m aus diesem Konto ausgebucht.

Das Knickkompensationskonto wird im Maßnahmenblatt A3 und der Maßnahmenkarte Blatt Nr. 4 be- schrieben und dargestellt.

Ausgleichsmaßnahme Schuby (A4)

Die Gemeinde Schuby stellt eine Ausgleichsfläche im südlichen Gemeindegebiet zur Verfügung. Auf die- ser Fläche können insgesamt 115 m Knickneuanlage für die Kompensation dieses Vorhabens bean- sprucht werden. Weiterhin können zur Kompensation der Gehölzeingriffe in Einzelbäume 16 Ersatz- bäume gepflanzt werden.

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Die Ausgleichsfläche wird im Maßnahmenblatt A4 und der Maßnahmenkarte Blatt Nr. 7 beschrieben und dargestellt.

Ökokonto "Treenemarsch 3" (E1/ AAr1)

Das Entwicklungsziel für das Ökokonto ist artenreiches Grünland unterschiedlicher Feuchtestufen im Sinne des Wiesenvogelschutzes sowie die Aufwertung des Lebensraums für Amphibien. Dafür erfolgte eine Extensivierung des Grünlands (Beweidung und/oder Mahd), in Teilen verbunden mit einer Vernäs- sung der Flächen. (vgl. Maßnahmenblatt E1/ AAr1).

Für die Kompensation der Eingriffe in Offenlandarten werden 2 ha des Ökokontos in Anspruch genom- men. Dies entspricht gem. der Genehmigung des Ökokontos einem Flächenäquivalent von 25.600 Öko- punkten, so dass die für das Vorhaben benötigten 14.939 Ökopunkte für Eingriffe in den Naturhaushalt (ohne Gehölzverluste) vollständig multifunktional auf diesem Ökokonto kompensiert werden können.

Das Ökokonto wird im Maßnahmenblatt E1/ AAr1 und der Maßnahmenkarte Blatt Nr. 5 beschrieben und dargestellt.

Ökokonto "Handewitter Forst" (E2)

Die bereits durchgeführten Maßnahmen zur Umwandlung der bisher überwiegend forstwirtschaftlich ge- nutzten Teilflächen zu standortgerechten Waldbeständen fördert die Verbesserung des Artenschutzes und -vielfalt. Der Kontostand beträgt bei Eröffnung 342.748 Ökopunkte. Nach Fertigstellung und Ab- nahme der artenschutzfachlichen Aufwertungsmaßnahmen erhöht sich der Kontostand auf 437.567 Öko- punkte. 21.337 Ökopunkte können für die Kompensation des Vorhabens eingesetzt werden.

Das Ökokonto wird im Maßnahmenblatt E2 und der Maßnahmenkarte Blatt Nr. 6 beschrieben und darge- stellt.

7.6 Berücksichtigung der agrarstrukturellen Belange bei den Kompensations- maßnahmen

Gemäß § 15 Abs. 3 BNatSchG ist bei der Inanspruchnahme von land- oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen auf agrarstrukturelle Belange Rücksicht zu nehmen. So sind insbesondere für die landwirtschaftliche Nutzung besonders geeignete Böden nur im notwendigen Umfang in Anspruch zu nehmen.

Es ist gemäß § 15 Abs. 3 BNatSchG vorrangig zu prüfen, ob Ausgleich und Ersatz auch durch Maßnah- men zur Entsiegelung, Maßnahmen zur Wiedervernetzung von Lebensräumen oder Bewirtschaftungs- oder Pflegemaßnahmen, die der dauerhaften Aufwertung des Naturhaushaltes oder des Landschaftsbil- des dienen, erbracht werden können, um möglichst zu vermeiden, dass Flächen aus der Nutzung genom- men werden. Die Flächeninanspruchnahme von landwirtschaftlich genutzten Flächen soll im Rahmen der Gesamtkompensation auch bei Eingriffen auf höherwertigen Flächen möglichst nicht größer als diejenige für den Eingriff sein.

Nach Ermittlung des Kompensationsbedarfs wurden vorrangig Maßnahmen ausgewählt, bei denen keine

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 88 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 7. Kompensationsmaßnahmen

landwirtschaftlichen Flächen dauerhaft aus der Nutzung genommen werden.

Für die in die Kompensation eingestellten und bereits genehmigten Ökokonten wurden die agrar-struktu- rellen Belange bereits bei der Genehmigung der Ökokonten berücksichtigt.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 89 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 8. Gesamtübersicht über Konflikte und Maßnahmen

8. GESAMTÜBERSICHT ÜBER KONFLIKTE UND MASSNAHMEN

In diesem Kapitel erfolgt - zusammenfassend - der Nachweis über Eingriffe und die erforderliche Kom- pensation. 8.1 Eingriffe und Kompensation in der Übersicht

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Eingriffe in die verschiedenen Schutzgüter.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 90 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 8. Gesamtübersicht über Konflikte und Maßnahmen

Tab. 31: Übersicht über Eingriffe und Kompensationsmaßnahmen für die geplante 110-kV-Freileitung Erforderliche Maßnahme für nicht vermeidbare Eingriffe (Kom- Nr. Bezeichnung des Konflikts Vermeidungsmaßnahmen pensationsmaßnahmen) K-N Konflikte durch Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes K-N1 Anlagebedingte Versiegelung im Bereich V1 Umweltbaubegleitung E1/AAr1 Ökokonto "Treenemarsch 3" 432 Ökopunkte der Maststandorte V2 Tabuflächen, Schutzzäune V3 Vermeidung von Beeinträchtigungen im Bereich von Zufahrten und Baustellen- flächen Kompensationsbedarf: 432 m² Gesamt: 432 Ökopunkte  vollständig kompensiert K-N2 Baubedingte temporäre Beeinträchtigung im Be- V1 Umweltbaubegleitung E1/AAr1 Ökokonto "Treenemarsch 3" 17.337 Ökopunkte reich der Arbeitsflächen, Provisorien und Zufahr- V3 Vermeidung von Beeinträchtigungen im ten Bereich von Zufahrten und Baustellen- flächen

Kompensationsbedarf: 17.337 m² Gesamt: 17.337 Ökopunkte  vollständig kompensiert K-N3 Beeinträchtigung von Gehölzen durch Über- V1 Umweltbaubegleitung E2 Ökokonto "Handewitter Forst" 21.337 Ökopunkte spannung V4 Vermeidung von Beeinträchtigungen Kompensationsbedarf: 21.337 m2 von Wald-, Gehölz- und Baumbestän- Gesamt: 21.337 Ökopunkte den Verlust von insgesamt 9 Einzelbäumen durch A4 Ausgleichsmaßnahme der Ge- 16 Ersatzbäume Überspannung meinde Schuby Kompensationsbedarf: 16 Ersatzbäume Gesamt: 16 Einzelbäume  vollständig kompensiert K-N4 Temporäre Grabenverrohrung V1 Umweltbaubegleitung V3 Vermeidung von Beeinträchtigungen im Bereich von Zufahrten und Baustellen- flächen V6 Vermeidung von Beeinträchtigungen im Kompensationsbedarf: 2 m² Bereich von Grabenverrohrungen Bilanziert im Rahmen von K-N2  vollständig kompensiert

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 91 LBP zur110-kV-Leitung Schuby– Schuby/W est 8.G esam tübersichtüberKonflikte und M aßnahm en

Erforderliche Maßnahme für nicht vermeidbare Eingriffe (Kom- Nr. Bezeichnung des Konflikts Vermeidungsmaßnahmen pensationsmaßnahmen) K-L Konflikte durch Beeinträchtigung des Landschaftsbildes K-L Visuelle Verletzung des Landschaftsbildes V1 Umweltbaubegleitung (Sichtbarkeit des technischen Bauwerks) V6 Verm eidung von Beeinträchtigungen von W ald-,Gehölz-und Baum bestän- d e n Ersatzgeld: 89.230,92 € Ersatzgeld: 89.230,92 €  vollständig kompensiert

K-B Konflikte durch Beeinträchtigungen von gesetzlich geschützten Biotopen K-B1 Dauerhafte Endwuchshöhenbeschränkung und V1 Umweltbaubegleitung A1 Knickkom pensation im Bereich der 12 m Knickneuanlage einm aliges Knicken V2 Tabuflächen,Schutzzäune T r a s s e A2 Knickkom pensationskonto "W eesby" 1 7 9 m Knickneuanlage Kompensationsbedarf: 267 m V3 Verm eidung von Beeinträchtigungen im Bereich von Zufahrten und Baustellen- A3 Knickkom pensationskonto "Stolk" 1 9 5 m Knickneuanlage D auerhafte und bauzeitliche Knickinanspruch- f l ä c h e n A4 Ausgleichsm aßnahm e „Schuby“ 115 m Knickneuanlage n a h m e V5 Verm eidung von Knickbeeinträchtigun- g e n Kompensationsbedarf: 98 m V7 W iederherstellung von Knicks Verlustvon Ü berhältern

Kom pensationsbedarf:34 Stk Kosten pro Überhälter: 360 € Kosten für Knickneuanlage: 90 €/m entspricht (Knickneuanlage): 144 m

Kompensationsbedarf: 136 m Kompensationsbedarf insgesamt: 501 m Gesamt: 501 m Knickneuanlage  vollständig kompensiert

K-Ar Artenschutzrechtliche Konflikte K-Ar1 Potenzielle Beeinträchtigung von Vögeln durch VAr1 Vogelschutzm arkierung Kollision m itden Erdseilen kein Kompensationsbedarf

BHF BendfeldtHerrm ann Franke Landschaftsarchitekten G m bH Kiel– Schwerin Stand:11/2019 9 2 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 8. Gesamtübersicht über Konflikte und Maßnahmen

Erforderliche Maßnahme für nicht vermeidbare Eingriffe (Kom- Nr. Bezeichnung des Konflikts Vermeidungsmaßnahmen pensationsmaßnahmen) K-Ar Artenschutzrechtliche Konflikte K-Ar2 Potenzielle Beeinträchtigungen der Avifauna V1 Umweltbaubegleitung E1/AAr1 Ökokonto "Treenemarsch 3" 2 ha Beeinträchtigungen von Offenlandarten VAr3 Bauzeitenregelung Nester auf Freilei- tungsmasten Anzahl Brutpaare Feldlerche: 1 VAr4 Bauzeitenregelung Boden- und Röh- Anzahl Brutpaare Kiebitz: 1 richtbrüter VAr6 Zeitliche Beschränkung Rammarbei- Kompensationsbedarf: 2 ha ten Gesamt: 2 ha

 vollständig kompensiert

K-Ar3 Potenzielle Beeinträchtigung der Fauna durch V1 Umweltbaubegleitung Gehölzschnitt/-rodung VAr2 Bauzeitenregelung Gehölzbrüter VAr5 Bauzeitenregelung Fledermäuse

kein Kompensationsbedarf

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 93 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 8. Gesamtübersicht über Konflikte und Maßnahmen

8.2 Übersicht über die Maßnahmen

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Artenschutzmaßnahmen, Vermeidungs- sowie Kompen- sationsmaßnahmen.

Tab. 32: Tabellarische Übersicht der Maßnahmen - - - r s r e e u e E e m

V A

m h e e m e e h a e h h m h h a n c a i h c m c l n i ß i t n l a l h t ß t a h ß n a h a h c a m ß n c c e s m a ß e r e m r s g r a z s m t z h z n t g t s u m c u i u n u h z h d t e h i u c h l c i a c c e d s g i e s s r l s s e m n u g n r u t e e m e t a A t r r V N A A Umweltbaubegleitung X Ausweisung von Tabu-Flächen, Errichtung von Schutzzäunen X Vermeidung von Beeinträchtigungen im Bereich der Zufahrten und Baustellen- X flächen Vermeidung von Beeinträchtigungen von Wald-, Gehölz- und Baumbeständen X Vermeidung von Knickbeeinträchtigungen X Vermeidung von Beeinträchtigungen im Bereich von Grabenverrohrungen X Wiederherstellung von Knicks X Installation von Vogelschutzmarkierungen X Bauzeitenregelung Gehölzbrüter X Bauzeitenregelung Nester auf Freileitungsmasten X Bauzeitenregelung Boden- und Röhrichtbrüter X Bauzeitenregelung Fledermäuse X Zeitliche Beschränkung Rammarbeiten X Knickneuanlage in Trasse X Knickkompensationskonto „Weesby“ X Knickkompensationskonto „Stolk“ X Ausgleichsmaßnahme Schuby X Ökokonto „Treenemarsch 3“ X X Ökokonto „Handewitter Forst“ X

8.3 Funktions- und Wirksamkeitskontrollen

Um sicherzustellen, dass sich die durchgeführten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen funktionsgerecht entwickeln und die mit ihnen bilanzierten Eingriffe dauerhaft kompensiert werden, sind in der Regel Funk- tions- und Wirksamkeitskontrollen notwendig.

Die im Rahmen des vorliegenden LBP als erforderlich ermittelten Funktions- und Wirksamkeitskontrollen werden im Folgenden beschrieben.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 94 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 8. Gesamtübersicht über Konflikte und Maßnahmen

Knickkompensation im Bereich der Trasse A1 Knickkompensation im Bereich der Trasse

Die Herstellungs- und Entwicklungspflege des betroffenen Knicks liegt in den Händen der SHNG. Die re- gelmäßige Knickpflege wird durch den Knickeigentümer vorgenommen.

Ökokonten A2 Knickkompensationskonto "Weesby"

A3 Knickkompensationskonto "Stolk"

A4 Ausgleichsmaßnahme Schuby

E1/AAr1 Ökokonto „Treenemarsch 3“

E2 Ökokonto "Handewitter Forst"

Die Ökokontoflächen werden durch den Eigentümer des Ökokontos entwickelt und gepflegt.

Markierung der Erdseile (VAr1) Funktionskontrollen der verwendeten Markierungen erfolgen im Rahmen und Intervall der technischen Kontrolle der Freileitung. Beschädigte Markierungen werden gegebenenfalls ausgetauscht.

Alle Kompensationsmaßnahmen sind rechtlich dauerhaft zu sichern. Für Unterhalt, Ausführung und Si- cherung ist gemäß § 15 Abs. 4 BNatSchG der Vorhabenträger verantwortlich.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 95 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 9. Zusammenfassung

9. ZUSAMMENFASSUNG

Die Schleswig-Holstein Netz AG (kurz: SHNG) plant aufgrund der EE-Einspeisesituation und -prognose im nordwestlichen Schleswig-Holstein den Anschluss des bestehenden 110-kV-Netzes der SHNG mit dem 380-kV-Netz der TenneT TSO GmbH (kurz: TTG).

Im Rahmen des LBP werden zunächst neben der Situationsdarstellung und den naturräumlichen Gege- benheiten, die im Trassenbereich vorhandenen rechtlichen Bindungen und planerischen Vorgaben darge- stellt. Im Anschluss werden die landschaftsplanerischen und raumordnerischen Zielsetzungen und die betroffenen Schutzgüter (Boden, Wasser, Klima und Luft, Pflanzen, Biologische Vielfalt, Tiere und Land- schaft) für den Trassenbereich beschrieben und bewertet. Dies erfolgt für das hier betrachtete Vorhaben auch unter Berücksichtigung der im Raum vorhandenen Vorbelastungen, u. a. durch bestehende Freilei- tungen. Da durch den Bau einer Freileitung vor allem Beeinträchtigungen der Vogelwelt sowie des Land- schaftsbildes zu erwarten sind, wurden diese Aspekte besonders berücksichtigt. Bestand und Konflikte sowie die erforderlichen Maßnahmen im Trassenbereich sind in den Karten Blatt 1.1 bis 1.6 im Anhang zum LBP kartographisch dargestellt.

In einem anschließenden Schritt werden das Vorhaben beschrieben und die bau-, anlage- sowie be- triebsbedingten Auswirkungen des geplanten Vorhabens abgeleitet. Unter Berücksichtigung der beschrie- benen Auswirkungen werden Maßnahmen zur Eingriffsminderung und -vermeidung festgelegt, die bei der Durchführung des Vorhabens zu berücksichtigen sind. Hierzu gehören beispielsweise die Markierung der Erdseile auf der gesamten Trasse zur Minderung des Kollisionsrisikos von (Zug-)Vögeln und das Einrich- ten von Tabuflächen und Schutzzäunen, um Beeinträchtigungen empfindlicher Bereiche zu vermeiden. Zudem werden umfangreiche Bauzeitenregelungen zur Vermeidung artenschutzrechtlicher Konflikte wäh- rend der Bauzeit definiert. Sollte ein Bau innerhalb dieser Zeit aus zwingenden Gründen erforderlich sein, erfolgen gegebenenfalls geeignete Vergrämungsmaßnahmen bzw. Besatzkontrollen. Diese Maßnahmen werden durch eine Umweltbaubegleitung zur Vermeidung artenschutzrechtlicher Verbote begleitet. Des Weiteren sollen Beeinträchtigungen im Bereich von Zufahrten, Wald-, Gehölz-, und Baumbeständen so- wie Knicks und weitere Gehölzeingriffe bei der Beseilung durch geeignete Maßnahmen vermieden wer- den.

Die verbleibenden, unvermeidbaren Eingriffe in die genannten Schutzgüter werden anschließend konkret dargestellt. Es handelt sich hierbei um folgende:

Anlagebedingte Versiegelung im Bereich der Maststandorte, baubedingte temporäre Beeinträchtigung im Bereich der Arbeitsflächen und Zufahrten, Beeinträchtigung von Gehölzen und Einzelbäumen durch Überspannung, temporäre und dauerhafte Grabenquerung, Beeinträchtigung von gesetzlich geschützten Knicks, Feldhecken, Ausgleichflächen sowie Beeinträchtigung des Landschaftsbilds.

Die gesondert durchgeführte Prüfung der besonderen Artenschutzbelange kommt zu dem Ergebnis, dass von der geplanten Freileitung geschützte Arten betroffen sein können, durch die vorgesehenen Vermei- dungsmaßnahmen erhebliche artenschutzrechtlich relevante Beeinträchtigungen aber ausgeschlossen werden können.

Bei der anschließenden Kompensationsermittlung werden die unvermeidbaren Eingriffe im Rahmen des Vorhabens benannt und den Kompensationsmaßnahmen gegenübergestellt.

Die Eingriffe in das Knicknetz können durch Knickneuanlagen in Bereich der Trasse (A1), auf den Knick- kompensationskonten "Weesby" (A2) und "Stolk" (A3) sowie auf einer Ausgleichsfläche der Gemeinde

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 96 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 9. Zusammenfassung

Schuby (A4) ausgeglichen werden.

Die Eingriffe in den Naturhaushalt sowie die Beeinträchtigungen von Offenlandarten können multifunktio- nal auf dem Ökokonto „Treenemarsch“ (E1/AAr1) kompensiert werden.

Für weitere Gehölzeingriffe in flächige Bestände kommt es zur Ausbuchung von Flächen aus dem Öko- konto „Handewitter Forst“ (E2). Ersatzpflanzungen für Gehölzeingriffe in Einzelbäume werden auf der be- reits zuvor benannten Ausgleichsfläche der Gemeinde Schuby (A4) realisiert

Der Eingriff in das Landschaftsbild wird durch Ersatzgeld kompensiert.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 97 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 10. Quellenverzeichnis

10. QUELLENVERZEICHNIS

10.1 Quellen

Gesetze, Verordnungen, Richtlinien etc.

GESETZ ÜBER DIE ELEKTRIZITÄTS- UND GASVERSORGUNG (ENERGIEWIRTSCHAFTSGESETZ – ENWG) vom 07.07.2005, zuletzt geändert am 17.12.2018

GESETZ ÜBER DIE UMWELTVERTRÄGLICHKEITSPRÜFUNG (UVPG) vom 12.02.1990, in der Fas- sung vom 24.02.2010, zuletzt geändert am 08.09.2017

GESETZ ÜBER NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) vom 29.7.2009, zuletzt geändert am 15.09.2017

GESETZ ZUM SCHUTZ DER DENKMALE (Denkmalschutzgesetz – DSchG S-H) vom 30.12.2014

GESETZ ZUM SCHUTZ DER NATUR (Landesnaturschutzgesetz - LNatSchG) vom 24.2.2010, zuletzt geändert am 24. Juni 2016

GESETZ ZUM SCHUTZ VOR SCHÄDLICHEN BODENVERÄNDERUNGEN UND ZUR SANIERUNG VON ALTLASTEN (Bundes-Bodenschutzgesetz – BBodSchG) vom 17.3.1998, zuletzt geändert am 27.09.2017

GESETZ ZUR AUSFÜHRUNG UND ERGÄNZUNG DES BUNDES-BODENSCHUTZGESETZES (Lan- desbodenschutz- und Altlastengesetz – LBodSchG) vom 14.3.2002, zuletzt geändert am 2.5.2018

GESETZ ZUR ORDNUNG DES WASSERHAUSHALTS (Wasserhaushaltsgesetz – WHG) vom 31. Juli 2009, zuletzt geändert am 4.12.2018

RICHTLINIE 92/43/EWG DES RATES ZUR ERHALTUNG DER NATÜRLICHEN LEBENSRÄUME SO- WIE DER WILDLEBENDEN TIERE UND PFLANZEN (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) vom 22.7.1992, geändert durch Richtlinie 2013/17/EU vom 13. Mai 2013.

RICHTLINIE 2000/60/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTES UND DES RATES ZUR SCHAFFUNG EINES ORDNUNGSRAHMENS FÜR MAßNAHMEN DER GEMEINSCHAFT IM BEREICH DER WASSERPOLITIK (Wasserrahmenrichtlinie – WRRL) vom 23. Oktober 2000

GESETZ ZUR ORDNUNG DES WASSERHAUSHALTS (Wasserhaushaltsgesetz - WHG) vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2771) geändert worden ist.

WASSERGESETZ DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN (Landeswassergesetz) vom 11. Februar 2008, zuletzt geändert am 26.03.2010

Literatur, Veröffentlichungen, Untersuchungen

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BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 98 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 10. Quellenverzeichnis

BERNSHAUSEN, F. & J. KREUZIGER (2009): Überprüfung der Wirksamkeit von neu entwickelten Vogel- abweisern an Hochspannungsfreileitungen anhand von Flugverhaltensbeobachtungen rastender und überwinternder Vögel am Alfsee/Niedersachsen.- Unveröff. Gutachten im Auftrag der RWE Transportnetz Strom GmbH, 30 S. + Anhang.

BERNSHAUSEN, F., J. KREUZIGER, D. UTHER & M. WAHL (2007): Hochspannungsfreileitungen und Vogelschutz: Minimierung des Kollisionsrisikos – Bewertung und Maßnahmenkollisionsgefährlicher Leitungsbereiche.- Naturschutz und Landschaftsplanung 1/2007: 5-12.

BIOLOGEN IM ARBEITSVERBUND (B.I.A.) (2019): Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag gemäß § 44 BNatSchG im Rahmen des LBP zum geplanten Neubau der 110-kV-Freileitung Schuby – Schuby/West. Stand: Juni 2019. Bordesholm.

BORKENHAGEN, P. (2014): Die Säugetiere Schleswig-Holsteins – Rote Liste. Ministerium für Energie- wende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Kiel.

BUND/LÄNDER-ARBEITSGEMEINSCHAFT BODENSCHUTZ (LABO) (2009): Empfehlungen für Boden- untersuchungen im Umfeld von Strommasten.

BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (BFN) (2012): Identifizierung der Hotspots der Biologischen Vielfalt in Deutschland. BfN-Skripten 315, Bonn.

FNN/VDE (FORUM NETZTECHNIK / NETZBETRIEB IM VERBAND DER ELEKTROTECHNIK ELEKT- RONIK INFORMATIONSTECHNIK E.V.) (2014): Vogelschutzmarkierung an Hoch- und Höchst- spannungsfreileitungen.-FNN-Hinweis, 39 S., Berlin.

GASSNER, E. & A. WINKELBRANDT (1990): UVP - Umweltverträglichkeitsprüfung in der Praxis. Rehm, München.

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KNIEF, W., BERNDT, R. K., HÄLTERLEIN, B., JEROMIN, K., KIECKBUSCH, J.J. & B. KOOP (2010): Die Brutvögel Schleswig-Holsteins - Rote Liste.- Landesamt f. Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein, Flintbek, 118 S.

LANDESAMT FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND LÄNDLICHE RÄUME S-H (LLUR) (2013): Emp- fehlungen zur Berücksichtigung tierökologischer Belange beim Leitungsbau auf der Höchstspan- nungsebene, Flintbek.

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LANDESAMT FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND LÄNDLICHE RÄUME S-H (LLUR) (2015): Er- gebnisvermerk zur Besprechung vom 10.02.15 über Bestandsdichten und Ausgleichsbedarfe für Wiesen- und Offenlandvögel. Flintbek.

LANDESAMT FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND LÄNDLICHE RÄUME S-H (LLUR) (2018):Luft- qualität in Schleswig-Holstein – Jahresübersicht 2017 der Lufthygienischen Überwachung Schles- wig-Holstein, Itzehoe.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 99 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 10. Quellenverzeichnis

LANDESAMT FÜR STRASSENBAU UND VERKEHR S-H (LSV) (2004): Orientierungsrahmen zur Be- standserfassung, -bewertung und Ermittlung der Kompensationsmaßnahmen im Rahmen Land- schaftspflegerischer Begleitplanungen für Straßenbauvorhaben (Kompensationsermittlung Stra- ßenbau).

MEINIG, H., BOYE, P. & R. HUTTERER (2009): Rote Liste und Gesamtartenliste der Säugetiere (Mammalia) Deutschlands. In: Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 1: Wirbeltiere. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (1): 115-153. Bundesamt für Natur- schutz. Bonn-Bad Godesberg.

MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND LÄNDLICHE RÄUME DES LANDES-HOL- STEIN (MELUR) & AMT FÜR PLANFESTSTELLUNG ENERGIE (AFPE) (2014): Eingriffsbewer- tung von Hoch- und Höchstspannungsfreileitungen – Bau, Ertüchtigung und Optimierung sowie Un- terhaltung, Kiel.

MINISTERIUM FÜR ENERGIEWENDE, LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND LÄNDLICHE RÄUME DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN (MELUR) & AMT FÜR PLANFESTSTELLUNG ENERGIE (AFPE) (2015): Masten über Knicks – Grundsätze zum Planungsverfahren und zum naturschutz- rechtlichen Kompensationserfordernis (Ausnahme), Stand 17.12.2015, Kiel.

MINISTERIUM FÜR ENERGIEWENDE, LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND LÄNDLICHE RÄUME DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN (MELUR) (2017): Durchführungsbestimmungen zum Knick- schutz, Kiel.

MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATUR UND FORSTEN DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN (2002): Landschaftsrahmenplan für Planungsraum V, Kiel.

MINISTERPRÄSIDENTIN DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN – LANDESPLANUNGS-BEHÖRDE (2002): Regionalplan für den Planungsraum V – Schleswig-Holstein Nord, Kiel.

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STATISTISCHES AMT FÜR HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN (STATISTIKAMT NORD) (2018): Kaufwerte landwirtschaftlicher Grundstücke in Schleswig-Holstein 2017 – Statistische Be- richte, Kennziffer M I 7 – j 17 SH, Hamburg.

Informationen aus dem Internet

LANDESAMT FÜR NATUR UND UMWELT DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN (LLUR) (2019a): Umweltatlas des Landes Schleswig-Holstein - http://www.umweltdaten.landsh.de/atlas/

LANDESAMT FÜR NATUR UND UMWELT DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN (LLUR) (2019b): FFH-Gebiete in Schleswig-Holstein - https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/S/schutz- gebiete/ffh/FFHSchutzgebiete.html

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 100 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 10. Quellenverzeichnis

10.2 Abbildungen

Abb. 1: Lage im Raum 5 Abb. 2: Mastbilder des für den Neu- und Ersatzneubau verwendeten Masttyps 35 Abb. 3: Vogelschutzmarkierung 36 Abb. 4: Aufwuchshöhen von Knicks 74

10.3 Tabellen

Tab. 1: Bestehende Kompensationsflächen 10 Tab. 2: Gesamtbewertung für das Schutzgut Boden 12 Tab. 3: Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen 22 Tab. 4: Definition der Wertstufen für die Bedeutung des Schutzgutes Landschaft 31 Tab. 5: Sichtbarkeit der Freileitung im Landschaftsbildraum 31 Tab. 6: Bewertung des Schutzgutes Landschaft 32 Tab. 7: Übersicht der Konflikte 53 Tab. 8: Aufgaben der Umweltbaubegleitung 55 Tab. 9: Übersicht Artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahmen 60 Tab. 10: Eingriffsschwere für Beeinträchtigungen des Naturhaushalts 63 Tab. 11: Eingriffe durch bauzeitliche Grabenverrohrungen (K-N4) 64 Tab. 12: Ermittlung des Kompensationsbedarfs für baubedingte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch Arbeitsflächen und Zufahrten (K-N2) 64 Tab. 13: Ermittlung des Kompensationsbedarfs für baubedingte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch Provisorien (K-N2) 66 Tab. 14: Baubedingte Eingriffe im Rahmen der Wegeertüchtigung (K-N2) 67 Tab. 15: Ermittlung des Kompensationsbedarfs für anlagebedingte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes im Bereich der Maststandorte (K-N1) 68 Tab. 16: Ermittlung des Kompensationsbedarfs für baubedingte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch Überspannung 69 Tab. 17: Ermittlung des Kompensationsbedarfs für betriebsbedingte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch Überspannung 69 Tab. 18: Kompensationsbedarf für Beeinträchtigungen von Einzelbäumen 70 Tab. 19: Übersicht des Kompensationsbedarfs für bau-, anlage-, und betriebsbedingte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes 70 Tab. 20: Eingriffe in Knicks für Mastgründung 72 Tab. 21: Temporäre Knickverluste 72 Tab. 22: Kompensationserfordernis für den Verlust von Überhältern * 75 Tab. 23: Bilanzierung Verlust von Überhältern 76 Tab. 24: Bilanzierung Verlust von Überhältern - Zusammenfassung 76 Tab. 25: Übersicht der Eingriffe in Knicks und Feldhecken 77 Tab. 26: Bilanzierungstabelle für den Eingriff in das Landschaftsbild durch den Neubau 80 Tab. 27: Bilanzierungstabelle für den Eingriff in das Landschaftsbild durch den Rückbau 81 Tab. 28: Kompensationsbedarf für baubedingte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch Arbeitsflächen, Provisorien, Zufahrten und Maststandorte (ohne Gehölzbestände) 84

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 101 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 10. Quellenverzeichnis

Tab. 29: Kompensationsbedarf für Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch Überspannung 85 Tab. 30: Bestandsdichten und Ausgleichsbedarfe für Wiesen- und Offenlandvögel 86 Tab. 31: Übersicht über Eingriffe und Kompensationsmaßnahmen für die geplante 110-kV- Freileitung 91 Tab. 32: Tabellarische Übersicht der Maßnahmen 94

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 102 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11. Anhang

11. ANHANG

11.1 Maßnahmenblätter

11.2 Karten (Anlage 8.2)

Blatt Nr. 1.1 - 1.6 "Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplan" M. 1 : 2.000

Blatt Nr. 2 "Übersichtsplan der Maßnahmen" M. 1 : 50.000

Blatt Nr. 3 "Maßnahme A2 Knickkompensationskonto Weesby" M. 1 : 5.000

Blatt Nr. 4 "Maßnahme A3 Knickkompensationskonto Stolk" M. 1 : 5.000

Blatt Nr. 5 "Maßnahme E1/AAr1 Ökokonto Treenemarsch 3" M. 1 : 2.500

Blatt Nr. 6 "Maßnahme E2 Ökokonto Handewitter Forst" M. 1 : 10.000

Blatt-Nr. 7 „Maßnahme A4 Ausgleichsmaßnahme Schuby“ M. 1 : 2.000

Blatt-Nr. 8 „Wegeertüchtigung“ M. 1 : 2.000

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 103 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11. Anhang

11.1 Maßnahmenblätter

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 104 LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

Maßnahmenverzeichnis

Nr. Beschreibung der Maßnahme

V Vermeidungsmaßnahmen

V1 Umweltbaubegleitung

V2 Tabuflächen, Schutzzäune

V3 Vermeidung von Beeinträchtigungen im Bereich von Zufahrten und Baustellenflächen

V4 Vermeidung von Beeinträchtigungen von Gehölz- und Baumbeständen

V5 Vermeidung von Knickbeeinträchtigungen

V6 Vermeidung von Beeinträchtigungen im Bereich von Grabenverrohrungen

V7 Wiederherstellung von Knicks

VAr Artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahmen

VAr1 Vogelschutzmarkierung

VAr2 Bauzeitenregelung Gehölzbrüter

VAr3 Bauzeitenregelung Nester auf Freileitungsmasten

VAr4 Bauzeitenregelung Boden- und Röhrichtbrüter

VAr5 Bauzeitenregelung Fledermäuse

VAr6 Zeitliche Beschränkung Rammarbeiten

A/E Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen

A1 Knickneuanlage in Trasse

A2 Knick-Kompensationskonto "Weesby"

A3 Knick-Kompensationskonto "Stolk"

A4 Ausgleichsmaßnahme auf Fläche der Gemeinde Schuby

E1/AAr1 Ökokonto "Treenemarsch"

E2 Ökokonto "Handewitter Forst"

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 I LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein V1 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.1 - 1.6

Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Im gesamten Vorhabensbereich Umweltbaubegleitung Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen Er- haltungszustandes  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-N1, K-N2, K-N3, K-N4, K-N5, K-A, K-B1, K-Ar1 bis K-Ar6 Durch diverse Bautätigkeiten können sich artenschutzrechtlich relevante Beeinträchtigungen oder Eingriffe in Natur und Landschaft ergeben.  Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen  Eingriff nicht ausgleichbar i.V.m. der Maßnahmen-Nr. Maßnahme Ziel / Begründung: Die Umweltbaubegleitung hat die Aufgabe die festgesetzten Vermeidungsmaßnahmen zu überwachen. Zudem er- geben sich erfahrungsgemäß trotz sorgfältiger Planung im Bauablauf nicht vorhersehbare potenzielle Eingriffe, die im Rahmen der Umweltbaubegleitung durch geeignete Maßnahmen verhindert beziehungsweise gegebenenfalls nachbilanziert werden. Beschreibung: Die Umweltbaubegleitung überwacht die definierten Vermeidungsmaßnahmen sowie die naturschutzfachlichen bzw. ökologischen Auswirkungen des Bauablaufes (Neu- und Rückbau) in enger Abstimmung mit den durchführen- den Baufirmen. Nachfolgend sind die Aufgaben der Umweltbaubegleitung zusammenfassend dargestellt:

Maßnahmen- Bezeichnung der Maßnahme Aufgaben der Umweltbaubegleitung Nummer

Vermeidungsmaßnahmen

V2, Tabuflächen, Schutzzäune,  Abstimmung über erforderliche Abzäunung von Tabuflächen und Aufstel- V3, Vermeidung von Beeinträchti- lung von Schutzzäunen in den Bereichen, die erforderlich sind um potenti- gungen im Bereich von Zufahr- elle Beeinträchtigungen durch den Baubetrieb zu verhindern. Die in den ten Plänen dargestellten Tabuflächen und Zäune können dabei an die örtliche Situation angepasst werden  Freigabe der erforderlichen, in den Grunderwerbsplänen dargestellten Zu- fahrten und Baustellenflächen  Kontrolle / Überwachung der Schutzeinrichtungen bzw. -maßnahmen  Bei Bedarf wird der Einsatz eines bodenkundlichen Experten vorgesehen

V4 Vermeidung von Beeinträchti-  Kontrolle / Überwachung der Schutzeinrichtungen bzw. -maßnahmen im gungen von Gehölz- und Baum- Bereich von Gehölzbeständen beständen

V5 Vermeidung von Knickbeein-  Kontrolle / Überwachung der Schutzeinrichtungen im Bereich der von der trächtigungen Planung betroffenen Knicks

V6 Vermeidung von Beeinträchti-  Kontrolle / Überwachung der ordnungsgemäßen Einbringung benötigten gungen im Bereich von Graben- Grabenverrohrungen verrohrungen

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 II LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein V1 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.1 - 1.6

Fortsetzung 2. Seite

V7 Wiederherstellung von Knicks  Kontrolle / Überwachung der ordnungsgemäßen Wiederherstellung von im Bereich von temporären Knicks Knickversetzungen

Artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahmen

VAr1 Vogelschutzmarkierung  Kontrolle der ordnungsgemäßen Anbringung der Vogelschutzmarkierungen

VAr2 Bauzeitenregelung Gehölzbrü-  Überwachung der Einhaltung der Bauzeitenregelung ter  Abstimmung / Organisation von ggf. in Einzelfällen erforderlichen Besatz- kontrollen

VAr3 Bauzeitenregelung Nester auf  Überwachung der Einhaltung der Bauzeit Freileitungsmasten  Abstimmung / Organisation von ggf. erforderlichen Besatzkontrollen

VAr4 Bauzeitenregelung Boden- und  Überwachung der Einhaltung der Bauzeitenregelung Röhrichtbrüter  Abstimmung / Organisation von ggf. aus zwingenden Gründen des Bauab- laufes erforderlichen Besatzkontrollen bzw. Vergrämungsmaßnahmen

VAr5 Bauzeitenregelung Fleder-  Überwachung der Einhaltung der Bauzeitenregelung mäuse  Abstimmung / Organisation von ggf. aus zwingenden Gründen des Bauab- laufes erforderlichen Besatzkontrollen

VAr6 Zeitliche Beschränkung Ramm-  Überwachung der Einhaltung der Rammzeiten arbeiten

Weitere Aufgaben der Umweltbaubegleitung

- Vermeidung potentieller Beein-  Überwachung und Abstimmung angemessener Maßnahmen in enger Ab- trächtigungen ausschließlich stimmung mit dem LLUR zur Vermeidung bisher nicht prognostizierter Ge- national geschützter Tierarten fährdungen national geschützter Tierarten während des Baubetriebes

- Unvorhergesehene Eingriffe  Nachbilanzierung unvorhergesehener Eingriffe

- Unvorhergesehene Schädi-  Benachrichtigung zuständiger Behörden bei Störfällen gungstatbestände  Erarbeitung und Abstimmung alternativer Lösungsansätze für unvorherge- sehene Schädigungstatbestände; Einholung ggf. erforderlicher Erlaubnisse

- Berichtspflicht  Regelmäßige Berichtspflicht an die zuständigen Behörden in Protokoll- Form (mindestens alle 14 Tage). Sofern keine für die Umweltbaubegleitung relevanten Bauaktivitäten stattfinden, können die Intervalle nach Absprache verlängert werden. Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: baubegleitend Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: - - Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung Schleswig-Holstein Netz AG

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 III LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein V2 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.1 - 1.6 Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Im gesamten Vorhabensbereich Tabuflächen und Schutzzäune Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßn.  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen Er- haltungszustandes  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßn. Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-N2, K-B1, K-A Im Rahmen der Baumaßnahme kann es zu baubedingten Beeinträchtigungen von wertvollen oder gefährdeten Bio- top- und Nutzungstypen kommen.  Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen  Eingriff nicht ausgleichbar i.V.m. der Maßnahmen-Nr. Maßnahme Ziel / Begründung: Während der Bauphase sollen Eingriffe in wertvolle oder gefährdete Biotop- und Nutzungstypen durch Ausweisung von Tabuflächen und Aufstellung von Schutzäunen vermieden werden. Beschreibung: Um den Schutz wertvoller Biotoptypen im näheren Umfeld der geplanten Maststandorte sicher zu stellen, sind in den Karten Blatt Nr. 1.1 - 1.6 "Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplan" weitere Tabuflächen dargestellt. Diese Flächen dürfen nicht für Zuwegungen oder Baustelleneinrichtungsflächen in Anspruch genommen werden. Ihr Schutz ist sofern aufgrund der Lage zum Baugeschehen erforderlich in Abstimmung mit der Umweltbaubegleitung (siehe Maßnahmenblatt V1) durch die Kennzeichnung mit Markierungsband vor Beginn der Baumaßnahmen im Umfeld der Bauflächen und Zuwegungen zu gewährleisten. Der Bestand der Kennzeichnung ist wöchentlich zu kontrollieren und bei Beschädigung unverzüglich zu ersetzen. Lineare Landschaftselemente dürfen nicht beein- trächtigt werden. Diese Strukturen sind als Tabuflächen in den Karten Blatt Nr. 1.1 - 1.6 "Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplan" dargestellt. Vorhandene Knickdurchbrüche und Grabenüberfahrten können als Zuwegungen ge- nutzt werden. Dort, wo das Aufstellen der Maste in direkter Nachbarschaft zu schützenswerten Elementen erfolgt, werden Beein- trächtigungen durch Aufstellung von Schutzzäunen vor Beginn der Baumaßnahmen vermieden (vgl. Darstellungen in den Karten Blatt Nr. 1.1 - 1.6 "Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplan"). Der Schutzzaun wird vor Beginn der Bautätigkeit errichtet. Im Zuge dessen wird auch festgelegt um welche Art von Schutzzaun (Wildschutzzaun, Flatterband, Amphibienschutzzaun, Schutzzaun nach RAS LP4, etc.) es sich handeln wird. Er wird z.B. aus mindestens 1,5 m langen Holzpfählen mit Wildschutzzaun (Rechteckgeflecht) oder Einrich- tungen mit vergleichbarer Schutzwirkung errichtet. Die Abstimmung über die genaue Lage und Materialwahl der Schutzzäune erfolgt unter Berücksichtigung der örtlichen Situation durch die Umweltbaubegleitung (vgl. Maßnah- menblatt V1). Die DIN 18920 "Schutz von Bäumen, Pflanzenbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnah- men" ist zu beachten. Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: vor Beginn der Baumaßnahme Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: Entfernen nach Ende der Baudurchführung - Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter -  Grunderwerb Künftiger Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung -

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 IV LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein V3 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.01 - 1.10 Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Im gesamten Vorhabensbereich Vermeidung von Beeinträchtigungen im Be- reich von Zufahrten und Baustellenflächen Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen Er-  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme haltungszustandes Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-N2, K-B1, K-A Im Rahmen der Baumaßnahme könnte es zu baubedingten Beeinträchtigungen von wertvollen oder gefährdeten Biotop- und Nutzungstypen im Bereich der Zuwegungen und Baustellenflächen kommen.  Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen  Eingriff nicht ausgleichbar i.V.m. der Maßnahmen-Nr. Maßnahme Ziel / Begründung: Während der Bauphase sollen Eingriffe in wertvolle oder gefährdete Biotop- und Nutzungstypen sowie Belastungen von Grund- und Oberflächenwasser vermieden werden. Beschreibung: Nutzung der in den Grunderwerbsplänen dargestellten Zufahrten und Arbeitsflächen. Durch Nutzung der in den Grunderwerbsplänen dargestellten Zuwegungen kann sichergestellt werden, dass über die in der Bilanzierung er- fassten Eingriffe hinaus keine weiteren Eingriffe in lineare Gehölzbestände, Gräben oder sonstige schützenswerte Strukturen erfolgen. Die Zuwegungen wurden so ausgewählt, dass sie so weit möglich über vorhandene Zufahrten und Überfahrten von landwirtschaftlich genutzten Flächen erfolgen. Auf allen Zufahrten, welche sich außerhalb befestigter Wege und Straßen befinden und Baustellenflächen, die mit schweren Maschine befahren werden, werden zudem geeignete Bodenschutzmaßnahmen gem. "Leitfaden Boden- schutz auf Linienbaustellen" (LLUR 2014) (Baggermatten, etc.) eingesetzt. Sofern Bodenmaterial abgetragen und zwischengelagert werden muss, erfolgt dieses in Anwendung von DIN 19731 und DIN 18915 getrennt nach Ober- und Unterboden. Überschüssiger Boden wird fachgerecht entsorgt. Sollte im Zuge der Bauausführung dennoch der Verdacht auf belasteten Boden (Kontamination) aufkommen, ist unverzüglich die zuständige Aufsichtsbehörde zu informieren. Böden, bei denen ein Verdacht auf Kontamination besteht, werden gemäß der Mitteilung Nr. 20 der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA M20) behandelt. Weiterhin sind die "Empfehlungen für Bodenuntersuchungen im Umfeld von Strommasten" (LABO 2009) sowie der "Leitfaden Bodenschutz auf Linienbaustellen" (LLUR 2014) zu beachten. Generell gelten das Einhalten allgemein vorgeschriebener Sicherheitsvorkehrungen (DIN, neuster Stand der Tech- nik, etc.) sowie ein achtsames Vorgehen im gesamten Vorhabensbereich. Im Zuge des Mastrück- bzw. -neubaus eventuell durchzuführende Wasserhaltungsmaßnahmen werden auf das räumlich und zeitlich notwendige Maß beschränkt. Bei Überschreiten eines kritischen Eisengehalts des potentiell anfallenden Grundwassers im Zuge der Mastgrün- dung, ist durch entsprechende Maßnahmen eine Kontamination des Oberflächenwassers mit Eisen auszuschlie- ßen. Dies kann z.B. durch eine Enteisenungsanlage vor Ort, Versickerung, Verpressung oder auch durch den Ab- transport und sachgerechtes Entsorgen des anfallenden Wassers realisiert werden. Nach der Anlieferung der Masten müssen diese, soweit keine Werksbeschichtung vorgesehen wird, vor Ort mit ei- nem Korrosionsschutzanstrich versehen werden. Die verwendeten Hydrobeschichtungsstoffe enthalten keine Schwermetalle und sind lösungsmittelarm. Grundsätzlich sind für Anstricharbeiten Planen auszulegen, um

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 V LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein V3 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.01 - 1.10 Fortsetzung 2. Seite

Farbeinträge in Oberflächen- oder Grundwasser sicher zu verhindern. Gleiches gilt auch für die im Rahmen von Unterhaltungsmaßnahmen erforderlichen Beschichtungsarbeiten während der Betriebsphase der Leitung. Durch die Bautätigkeit kann unfallbedingt grundsätzlich ein Eintrag von Gefahrenstoffen wie Öl, Schad- und Schmierstoffen in das Wasser bzw. Grundwasser nicht vollständig ausgeschlossen werden. Dies ist jedoch durch die Anwendung von geeigneten Maßnahmen zu vermeiden (z.B. Verwendung biologisch abbaubarer und nicht wassergefährdender Schmiermittel und Betriebsstoffe während des Baubetriebs, Verwahrung von Vorräten auf be- festigten Lagerflächen (z.B. Bauhof), regelmäßige Überprüfung der zum Einsatz kommenden Maschinen, Geräte und Behälter hinsichtlich etwaiger Leckagen, Verwendung von Schutzwannen unter Stromaggregaten). Die Durch- führung, Kontrolle und Protokollierung dieser Maßnahmen erfolgt durch die bauausführenden Firmen, sodass eine genaue Konkretisierung erst nach Bauauftragsvergabe erfolgen kann. Sollte im Zuge der Bauausführung dennoch der Verdacht auf belastetes Wasser (Kontamination) aufkommen, ist unverzüglich die zuständige Aufsichtsbehörde zu informieren. Kontaminiertes Wasser gilt als Sonderabfall und muss entsorgt bzw. wiederaufbereitet werden. Zum Schutz der Bäume und sonstigen Vegetationsbestände ist bei der gesamten Baumaßnahme die DIN 18920 "Schutz von Bäumen, Pflanzbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen" zu beachten.

Nach Räumen der Baustellen und Zufahrten (Neu- und Rückbau) erfolgt in Abstimmung mit der Umweltbaubeglei- tung eine Wiederherstellung der Flächen.

 Landwirtschaftliche Nutzflächen: In Abstimmung mit der Umweltbaubegleitung sowie dem Eigentümer und Nutzer der Fläche erfolgt ggf. eine Tiefenlockerung des Bodens. Danach werden Ackerflächen wieder in Nutzung genommen. Grünlandflächen werden, soweit erforderlich, mit standortangepasstem Saatgut neu eingesät.  Ruderalflächen: Die betroffenen Ruderalflächen werden der Sukzession überlassen.  Gehölzflächen: Gehölzflächen, werden in Abstimmung mit der Umweltbaubegleitung sowie den Eigentümer der Fläche entwe- der durch Sukzession oder Anpflanzung standortgerechter heimischer Arten wiederhergestellt, sofern nicht ein Totalverlust bilanziert wurde.

Generell gelten das Einhalten allgemein vorgeschriebener Sicherheitsvorkehrungen (DIN, neuster Stand der Tech- nik, etc.) sowie ein achtsames Vorgehen im gesamten Vorhabensbereich. Hierbei werden gem. § 40 (4) BNatSchG keine gebietsfremden Arten verwendet. Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Baubegleitend sowie im Zuge späterer Unterhaltungsmaßnahmen Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: - - Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter -  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung -

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 VI LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein V4 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.1 - 1.6 Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Im gesamten Vorhabensbereich im Überspannungsbe- Vermeidung von Beeinträchtigungen von reich der Leitung sowie bei dem gekennzeichneten Gehölz- und Baumbeständen Schutzgerüst auf Blatt 1.1 Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen Er-  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme haltungszustandes Beurteilung des Eingriffs/ der Konfliktsituation Konflikt: K-L, K-N3, K-B1, Aufwuchsbeschränkungen von hochwachsenden Gehölzen in einem bis zu 45 m breiten Korridor entlang der Frei- leitung, sofern sich Konflikte mit den frei hängenden Leiterseilen ergeben. Zudem können sich Beeinträchtigungen von Einzelbäumen, Baumreihen und gesetzlich geschützten Knicks im Zuge der Errichtung und Überspannung von Schutzgerüsten über Straßen / Verkehrswege ergeben  Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen  Eingriff nicht ausgleichbar i.V.m. der Maßnahmen-Nr. Maßnahme Ziel / Begründung: Minimierung von Gehölzeingriffen in der Bauphase sowie durch Aufwuchsbeschränkungen im Bereich der hängenden Leiterseile durch eine, auf die Durchhanghöhe und den betroffenen Gehölzbestand, abgestimmte Gehölzentnahme. Vermeidung zusätzlicher Eingriffe in Einzelbäume, Baumreihen und weiterer Gehölzbestände im Bereich von Schutzgerüstflächen. Beschreibung: Im Bereich der Baustellen- und Schutzgerüstflächen sind in einigen Fällen Gehölzfällungen bzw. Rodungen erfor- derlich. Zudem ist im Überspannungsbereich von Gehölzbeständen und Wäldern sowie Baumreihen und Einzel- bäumen eine Gehölzentnahme zulässig, sofern diese den erforderlichen Sicherheitsabstand von mindestens 6 m zum unteren Leiterseil im Betriebszustand bereits unterschreiten oder in naher Zukunft unterschreiten werden. Hier- bei erfolgt der Eingriff in die Gehölzbestände nur in dem für den Bau und den sicheren Betrieb der Leitung erforder- lichen Umfang. Dort wo es fachlich sinnvoll ist, erfolgt kein vollständiger Gehölzrückschnitt bzw. eine Schneisung der Bestände, sondern die selektive Herausnahme einzelner Bäume, die in Konflikt mit den Leiterseilen geraten können. In Einzelfällen kann auch es auch ausreichen, eine gezielte Kappung einzelner Bäume vorzunehmen. Dies ist jedoch nur in Bereichen möglich, in denen nur wenige Äste eines Baumes in den Schutzbereich der Leitung hin- einragen (könnten) oder in Konflikt mit den temporär zu errichtenden Schutzgerüsten stehen und sofern die Maß- nahme nicht zum Absterben der betroffenen Gehölze führt. Im Falle von Gehölzkappungen oder -rodungen sind ebenfalls artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahmen mit zu berücksichtigen, insbesondere Bauzeitenregelungen für Gehölzbrüter (VAr2) und Fledermäuse (VAr5). Sollte ein Gehölzrückschnitt innerhalb der Brutzeiten erforderlich sein, so ist das anfallende Schnittgut zügig und innerhalb von fünf Tagen nach Durchführung der Maßnahme abzutransportieren. Innerhalb von gesetzlich geschützten Biotopen sowie vorhandenen Kompensationsflächen hat der Gehölzschnitt schonend zu erfolgen. Sofern keine vorhandenen Straßen und Wege genutzt werden können, sind die Arbeiten ohne Einsatz großer Maschinen z.B. per Hand durchzuführen. Die für den Bau der Leitung erforderlichen Schutzgerüste, sind im Bereich südliche der Husumer Straße so zu er- richten, dass keine Beeinträchtigung durch Überspannung von Einzelbäumen und Baumreihen erfolgt (vgl. Maß- nahme V4 1.1/1). Die Durchführung der Maßnahme erfolgt in Abstimmung mit der Umweltbaubegleitung (vgl. Maßnahmenblatt V1).

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 VII LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein V4 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.1 - 1.6 Fortsetzung 2. Seite

Knicks, Feldhecken sowie lineare Gehölzreihen, z. B. an Gräben, werden traditionell durch so genanntes "Auf-den- Stock-setzen" oder "Knicken", also einem regelmäßigen vollständigen Gehölzrückschnitt, genutzt. Für diese Bio- toptypen erfolgt spätestens bei Erreichen der zulässigen Wuchshöhe ein vollständiger Rückschnitt. Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Im Rahmen der Bauausführung und Trassenpflege. Die im Rahmen der Unterhaltung der Leitung durchgeführte Kontrolle erfolgt gemäß den technischen Vorgaben des Leitungsnetzbetreibers und wird in der Regel jährlich durch- geführt. Sofern sich bei der Kontrolle Minderabstände zu den Gehölzen ergeben oder diese in naher Zukunft zu erwarten sind, erfolgt ein fachgerechter Rückschnitt der Gehölze. Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: - - Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung Schleswig-Holstein Netz AG

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 VIII LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein V5 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.1 - 1.6 Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: a) Knicks im Bereich der Schutzgerüste und Proviso- Vermeidung von rien b) im gesamten Trassenbereich Knickbeeinträchtigungen Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen Er-  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme haltungszustandes Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-B1 Im Bereich von Schutzgerüsten und Provisorien kann es baubedingt zu Beeinträchtigungen der Knickstruktur kom- men.

 Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen i.V.m.  Eingriff nicht ausgleichbar der Maßnahmen-Nr. Maßnahme Ziel / Begründung: Vermeidung von baubedingten Beeinträchtigungen von Knicks im Bereich von Schutzgerüsten und Provisorien. Beschreibung: Im Bereich der erforderlichen Schutzgerüste bzw. Provisorien und deren Überspannungsbereichen werden die Knickgehölze soweit erforderlich "auf-den-Stock-gesetzt" und von weitergehenden Eingriffen durch den Aufbau der Schutzgerüste geschützt. Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: baubegleitend Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: - - Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter -  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung -

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 IX LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein V6 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.3 und 1.5 Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Zufahrt zu Maststandort Vermeidung von Beeinträchtigungen LH-13-106E: Mast 1N (temporär), Mast 4N (temporär), im Bereich von Grabenverrohrungen Mast 6N (dauerhaft) Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen Er-  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme haltungszustandes Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-N4, K-N5 Im Zuge der Errichtung von Masten und Zufahrten zu den Baustellenflächen der Maststandorte stellen Gräben ein Hindernis im Baubetrieb dar. Baubedingt ist daher die Schaffung von temporären Grabenüberfahrten erforderlich.  Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen  Eingriff nicht ausgleichbar i.V.m. der Maßnahmen-Nr. Maßnahme Ziel / Begründung: Im Zuge der Errichtung von Masten und Zufahrten zu den Baustellenflächen der Maststandorte stellen Gräben ein Hindernis im Baubetrieb dar. Baubedingt ist daher die Schaffung von temporären Grabenüberfahrten erforderlich. Im Bereich der Zuwegungen ist vielfach nur eine Verbreiterung oder Verstärkung einer vorhandenen Überfahrt aus- reichend oder es werden nur Wegeseitengräben zur Herstellung von Kurvenradien in Anspruch genommen werden. Des Weiteren ist an einer Stelle eine dauerhafte Verrohrung notwendig. Beschreibung: Temporäre Grabenüberfahrten werden je nach Gelände- bzw. Uferbeschaffenheit sowie in Abhängigkeit der aufzu- nehmenden Achslasten und den vorherrschenden Witterungsverhältnissen durch Auflegen von Metallplatten oder Holzbohlen, mittels mobiler Kran- oder Behelfsbrücke bzw. durch eine temporäre Verrohrung hergestellt. Die vorge- nannten technischen Alternativen kommen erst unmittelbar vor Baubeginn zum Einsatz und werden sofort nach Durchführung der Baumaßnahme entfernt. Die Breite der Überfahrten ist dabei auf das technisch erforderliche Min- destmaß zu begrenzen und beträgt für die temporären Grabenverrohrungen 3 m. Welche der technischen Alternati- ven verwendet wird, kann jedoch erst während des Baubetriebs in Abstimmung mit der Umweltbaubegleitung (vgl. Maßnahmenblatt V1) vor Ort entschieden werden. Im Falle der dauerhaften Grabenquerungen wird immer die Ver- rohrung gewählt. Für die herzustellenden Gewässerverrohrungen werden mindestens Rohrdurchmesser verwendet, wie sie bei der nächst unterliegenden Verrohrung vorhanden sind. Zur Vermeidung artenschutzrechtlicher Verbote sind die erforderlichen Grabenüberfahrten außerhalb der Brutzeit von Röhrichtarten (Bausauschlusszeit: 01.03 - 15.08, vgl. auch VAr4) herzustellen. Sofern gewässerbegleitende Gehölze betroffen sind, gelten zudem die Regelungen des Maßnahmenblattes VAr2. Lässt sich aus Gründen des projektbedingten Bauablaufes die Bauausführung nicht außerhalb der Brutzeit verwirklichen, sind die entsprechen- den Grabenabschnitte entweder vor Brutbeginn zu mähen (Beseitigung der Habitatstrukturen) und/ oder vor Baube- ginn im Rahmen der Umweltbaubegleitung (vgl. Maßnahme V1) auf Besatz zu prüfen (Besatzkontrolle; vgl. Maß- nahmen VAr2, VAr4). Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Gilde der Röhrichtbrüter auch Arten um- fasst, die in der höheren Krautvegetation der Grabenränder brütet. Je nach Vegetationsstruktur ist daher auch bei gemähten Röhrichtbeständen eine Besatzkontrolle für Arten durch- zuführen, die am Boden (Entenarten) oder in bodennaher Vegetation (Sumpfrohrsänger) brüten. Zur Vermeidung von Beeinträchtigungen von Amphibien erfolgt für die erforderlichen Grabenverrohrungen in der Zeit vom 01.03. - 31.10. vor Beginn der Bauausführung eine Besatzkontrolle. Im Zuge der Besatzkontrolle ist si- cherzustellen, dass keine Laichballen, Larven oder adulte Individuen in den zu verrohrenden Grabenabschnitten vorhanden sind. Etwaig vorhandene Individuen sind in geeignete, nicht von der Baumaßnahme betroffenen Gra- benabschnitte umzusetzen.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 X LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein V6 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.3 und 1.5

Fortsetzung 2. Seite

Nach Abschluss der Bauarbeiten werden die temporären Verrohrungen innerhalb eines halben Jahres nach Been- digung der Mastbaustelle rückgebaut und der betreffende Grabenabschnitt in gleicher Lage wiederhergestellt. Die Ausprägung und Ausgestaltung wird dabei an die angrenzenden Grabenabschnitte in Abstimmung mit der Um- weltbaubaubegleitung angepasst. Die Grabenböschungen sind mit einer standortgerechten Gräser-Kräutermischung anzusäen. Hierbei werden gem. § 40 (4) BNatSchG keine gebietsfremden Arten verwendet. Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Baubegleitend Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: - - Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter -  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung -

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XI LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein V7 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.2, 1.3, 1.4 Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Blatt Nr. 1.2, 1.3, 1.4 Wiederherstellung von Knicks und Feldhecken Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen Er-  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme haltungszustandes Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-B1 Bei der Überstellung von Knicks durch Masten kann es baubedingt zu Eingriffen in die Knickstruktur kommen. Für den Bau der Masten müssen bei einigen Masten aufgrund der örtlichen Situation die angrenzenden Knicks in gerin- gem Umfang bauzeitlich in Anspruch genommen werden. Ausnahmsweise können Teile des Mastfußes bzw. ein Mastfuß im Knick verbleiben. Um ein Erreichen der Baustellenflächen mit den erforderlichen Baumaschinen zu gewährleisten, sind zudem tem- poräre Inanspruchnahmen von Knickabschnitten im Bereich von Zufahren erforderlich.

 Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen  Eingriff nicht ausgleichbar i.V.m. der Maßnahmen-Nr. Maßnahme Ziel / Begründung: Wiederherstellung von Knicks in den Bereichen, in denen der rückzubauende Bestandsmast innerhalb einer Knickstruktur steht sowie von temporär versetzten Knickabschnitten. Beschreibung: Wiederherstellung temporär verschobener Knickabschnitte Erhebliche Beeinträchtigungen der Knicks bei der Überstellung durch Masten und Erweiterung von Zufahrten wer- den durch Beachtung des unten beschriebenen Vorgehens vermieden. Die temporären Knickverschiebungen wer- den von Fachfirmen des Garten- und Landschaftsbaus ausgeführt. Dafür werden die entsprechenden Knickab- schnitte im Vorwege unter Berücksichtigung der artspezifischen Bauzeitenregelungen (vgl. Maßnahmen VAr2 und VAr7) zunächst "auf-den-Stock-gesetzt". In der Folge werden die jeweiligen Knickabschnitte stückweise, in trans- portablen Längen, mit einem geeigneten Gerät seitlich versetzt und temporär für die Zeit der Baumaßnahme zwi- schengelagert. Während der Zwischenlagerung werden die Knickabschnitte gewässert, um eine Austrocknung der Wurzelstöcke und des Knickwalles zu unterbinden. Nach Beendigung der Mastbaumaßnahme werden die einzel- nen Knickabschnitte umgehend an den Ursprungsort zurückgesetzt und mit geeignetem Boden nachprofiliert. Ggf. im Bereich des Knicks verbleibende Mastfüße oder Teile von Mastfüßen werden dabei in das Knickprofil integriert. Weiterhin sind bei der Umsetzung entstandene Knicklücken mit standortgerechten Laubgehölzen nachzupflanzen bzw. (zur Ansaat der Säume) mit Gräser-Kräutermischungen aus regionaler Herkunft einzusäen. Abschließend werden die Knickabschnitte mit Strohmulch abgedeckt und gegen Wildverbiss eingezäunt (1 m Entfernung vom Knickfuß). Hierbei werden gem. § 40 (4) BNatSchG keine gebietsfremden Arten verwendet. Eine Kontrolle erfolgt im Rahmen der Umweltbaubegleitung (vgl. V1).

Sofern es sich bei der Gehölzstruktur um eine ebenerdige Feldhecke handelt, erfolgt vor Baubeginn ein Rückschnitt es Bestandes. Dort wo technisch erforderlich erfolgt eine Rodung der Gehölze. Nach Ende des Baus und Entfernen der Bodenmaßnahmen erfolgt eine Kontrolle des Wiederausschlags und sofern erforderlich Ergänzungspflanzun- gen wie oben beschrieben. Gerodete Abschnitte werden wiederbepflanzt. Die Durchführung der Maßnahme erfolgt in Abstimmung mit der Umweltbaubegleitung (vgl. Maßnahmenblatt V1)

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XII LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein V7 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.2, 1.3, 1.4 Fortsetzung 2. Seite

Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: baubegleitend Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: Innerhalb der nächsten 3 Jahre werden die Knickab- Ordnungsgemäße Knickpflege im Mastbereich mit "Auf- schnitte jeweils im Herbst hinsichtlich einer Feststellung den-Stock-setzen" der Gehölze im Rahmen des Betriebs des Anwuchserfolges gesichtet. der Leitung; nicht häufiger als alle 10 Jahre. Beim Ausfall von Gehölzen werden diese entsprechend nachgepflanzt und der Knickwall ggf. nachprofiliert. Die Wildschutzzäune werden nach 3-5 Jahren, wenn die Ge- hölze angewachsen sind, wieder entfernt Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter -  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung Knickpflege im Mastbereich durch Vorhabenträger

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XIII LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein VAr1 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.1 - 1.6

Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Gesamte Neubauleitung Vogelschutzmarkierung Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme Erhaltungszustandes Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-Ar1 Aufgrund der hohen Bedeutung des gesamten Untersuchungsraumes für den Vogelzug, aber auch im Hinblick auf bestimmte empfindliche anfluggefährdete Brutvogelarten, kann es zu einer anlagenbedingten Erhöhung des Kollisi- onsrisikos kommen (Leitungsanflug). Insbesondere bei extremen Witterungsbedingungen, wie z. B. Starkwind oder Nebel, reduzieren Zugvögel ihre Zughöhe und können so in den Bereich der Leitung geraten. Die größte Gefahr geht dabei von den Erdseilen aus, da diese dünner sind und als oberste Seile von Mastspitze zu Mastspitze verlau- fen. Sie sind deshalb für Vögel schlechter sichtbar.  Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen  Eingriff nicht ausgleichbar i.V.m. der Maßnahmen-Nr. Maßnahme Ziel / Begründung: Verringerung des Risikos durch Markierung der geplanten Leitung. Beschreibung: Da sich das schlecht wahrnehmbare Erdseil als besonders unfallträchtig erwiesen hat, erfolgt eine Markierung der Erdseile im gesamten Trassenverlauf. Die Markierungen bestehen aus beweglich aufgehängten, abwechselnd schwarzen und weißen, ca. 0,5 m langen Kunststoffstäben, die auf einer Trägerkonstruktion aus Aluminium vormontiert sind. Diese Markierung wird am Erd- seil befestigt. Der Abstand zwischen den einzelnen Markierungen beträgt bei zwei Erdseilen alternierend 40 m pro Erdseil, sodass sich ein Abstand von 20 m bezogen auf die gesamte Leitung ergibt. Spannfelder Ltg. 106: 1N – 4aN → Standardmarkierung für 2 Erdseile (Abstand 40 m alternierend) Spannfelder Ltg. 106E: 1N – 7N → Standardmarkierung für 2 Erdseile (Abstand 40 m alternierend) Die Durchführung der Maßnahme erfolgt in Abstimmung mit der Umweltbaubegleitung (vgl. Maßnahmenblatt V1). Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Die Vogelschutzmarkierungen werden i.d.R. innerhalb von 4 Wochen nach Fertigstellung der Beseilungsarbeiten inkl. der erforderlichen Fein-Justierungsarbeiten angebracht. Sofern die üblichen Beseilungsarbeiten länger als üb- lich (Fertigstellung der Beseilungsarbeiten inkl. der erforderlichen Fein-Justierungsarbeiten bis ca. 6-8 Wochen) andauern, ist eine fachliche Abstimmung über die zeitliche Montage der Vogelschutzmarker mit dem LLUR vorzu- nehmen. Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: Die Markierungen werden im Rahmen der regulären Lei- tungsbegehung kontrolliert und ggf. ersetzt. Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter -  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung: -

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XIV LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein VAr2 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.1 bis 1.6

Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: In den auf Karte Blatt Nr. 2.1 und 2.2 gekennzeichneten Bauzeitenregelung Gehölzbrüter Spannfeldern und Maststandorten. Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen Er-  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme haltungszustandes Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-Ar4 Baubedingte Beeinträchtigungen von in Gehölzen brütenden Vogelarten (einschließlich Bodenbrüter in Kontakt zu Gehölzen oder in Wäldern) können durch den erforderlichen Rückschnitt und die ggf. erforderliche Beseitigung von Gehölzen erfolgen.  Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen  Eingriff nicht ausgleichbar i.V.m. der Maßnahmen-Nr. Maßnahme Ziel / Begründung: Mögliche baubedingte Störungen und Schädigungen von Gehölzbrüterarten sind durch entsprechende Regelungen zu vermeiden: Durch eine Bauzeitenregelung werden bestimmte Bauaktivitäten für eine konkrete Zeitspanne untersagt, um hier- durch Beeinträchtigungen zu vermeiden. Beschreibung: Zur Vermeidung baubedingter Tötungen von Individuen von Gehölzfreibrütern und Gehölzhöhlenbrütern (ein- schließlich Bodenbrüter in Kontakt zu Gehölzen oder in Wäldern) erfolgt eine Bauzeitenregelung, die gewährleistet, dass der für den Baubetrieb erforderliche Gehölzrückschnitt bzw. die erforderliche Rodung in der Zeit zwischen 01.10. und 28.02. außerhalb der Brutzeit erfolgt (Verbot der Arbeiten zwischen 01.03. und 30.09.). Der Gehölz- schnitt ist innerhalb dieser Bauverbotszeit nach dem Schneiden innerhalb von 5 Tagen abzuräumen. Sollten wichtige betriebliche zwingende Gründe des Bauablaufs gegen eine Bauzeitenregelung sprechen, kann im Rahmen der Umweltbaubegleitung in Einzelfällen für kleinere und wenig strukturierte Bestände der Eingriffsbereich auch auf Besatz geprüft werden. Im Zuge der Besatzkontrolle sind die betreffenden Gehölze auf Anwesenheit und Brutaktivitäten zu prüfen. Die Prüfung auf Besatz erfolgt über die Erfassung revieranzeigender Männchen, Nest bauender bzw. fütternder Altvögel und ggf. über die gezielte Suche nach Nestern. Die Dauer der Besatzkontrolle ist standortabhängig und richtet sich in erster Linie nach der Bestandsstruktur (Höhe, Breite und Dichte des Bestandes) und des Umfangs der zu beseitigenden Gehölze bzw. Gehölzteile (vollständige Beseitigung, Teilentnahme oder lediglich nur Einzelastentnahme). Sie kann unter Umständen mehrere Stunden umfassen. Die Besatzkontrolle ist bei günstigen Witterungsverhältnissen und bevorzugt in den Morgenstunden durchzuführen. Für die Kontrolle sind in der Regel eine, u.U. zwei Geländeerfassungen notwendig. Eine einmalige Kontrolle ist ausreichend, wenn die Gehölzbeseitigung einen nur geringen Umfang umfasst (z. B. Einzelastent- nahme) und/oder eindeutig nachgewiesen werden kann, dass die Gehölze nicht durch brütende Vögel besetzt sind (vollständiges Einsehen der Gehölze und potenzieller Neststandorte in Astgabeln etc.). Sofern während der ersten Begehung Unsicherheiten bezüglich eines Besatzes bestehen, wird eine zweite Geländekontrolle erforderlich. Die zweite Begehung kann bereits am Folgetag durchgeführt werden, doch können zwischen beiden Begehungen bis zu 7 Tage Abstand liegen. Fällt die Besatzkontrolle negativ aus, kann mit der Bauausführung unmittelbar begonnen werden. Wird ein Brutver- halten nachgewiesen, so ist die Bauausführung am betreffenden Maststandort bis zur Beendigung der Brut (Flüg- gewerden der Jungvögel) auszusetzen. Die Durchführung der Besatzkontrolle ist von fachlich geschultem Personal in Abstimmung mit der Umweltbaubegleitung (vgl. Maßnahmenblatt V1) durchzuführen.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XV LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein VAr2 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 Fortsetzung 2. Seite

Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: baubegleitend Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege:

Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter -  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung -

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XVI LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein VAr3 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Alle vom Vorhaben betroffenen Bestandsmasten und Bauzeitenregelung Nester auf Neubaumasten. Freileitungsmasten Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen Er-  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme haltungszustandes Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt K-Ar3 Baubedingte Beeinträchtigungen von Vogelarten (Greifvögel, Rabenvögel), die im Mastgestänge und in den Traver- sen brüten, können sich im Zuge des Abbaus von Masten ergeben.

 Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen  Eingriff nicht ausgleichbar i.V.m. der Maßnahmen-Nr. Maßnahme Ziel / Begründung: Mögliche baubedingte Schädigungen und Tötungen von auf den Masten brütenden Vogelarten sind durch eine Bauzeitenregelung zu vermeiden, die bestimmte Bauaktivitäten für eine konkrete Zeitspanne untersagt. Beschreibung: Die Bauzeitenregelung gewährleistet, dass die Bauausführung (Abbau der Bestandsmaste, Beseilung der Neu- baumaste, Korrosionsschutz) an mit aktiven Nestern besetzten Masten in der Zeit zwischen 16.08. und 31.01. au- ßerhalb der Brutzeit erfolgt (Verbot der Arbeiten zwischen 01.02. und 15.08.). Sollte aus wichtigen betrieblichen Gründen ein Arbeiten innerhalb der Brutzeit erforderlich sein, gelten die folgen- den Regelungen. Während der Brutzeit können Arbeiten an den Rückbaumasten erfolgen, sofern eine Besatzkon- trolle durch geschultes Fachpersonal ergeben hat, dass sich keine besetzten Nester auf dem Mast befinden oder die entsprechenden Traversenbereiche durch geeignete Vergrämungsmaßnahmen für eine Brut unbrauchbar ge- staltet wurden (z. B. Einbringen von Vogelabweisern oder Drahtrollen oder (regelmäßiges) Entfernen noch nicht besetzter Nester). Arbeiten an den Neubaumasten und erforderliche Arbeiten an Bestandsmasten (z. B. zur Verbindung mit den Provi- sorien) können während der Brutzeit durchgeführt werden, wenn die betreffenden Masten ebenfalls im Vorwege auf Besatz durch Greif- und Rabenvögel regelmäßig kontrolliert werden und keinen Besatz aufweisen. In einem ersten Schritt sind alte Nester vor Beginn der Brutzeit von Turm- und Baumfalken zu entfernen. Diese Ar- ten sind Nachnutzer von Krähennestern. Durch das Entfernen alter Nester kann gewährleistet werden, dass sich diese Arten nicht ansiedeln und beim Abbau von Bestandsmasten oder Arbeiten im Mast keine artenschutzrechtli- chen Konflikte ausgelöst werden. In einem zweiten Schritt müssen die Masten der Rückbau- und Neubauleitung mit beginnender Brutzeit im Zuge der Umweltbaubegleitung regelmäßig, mindestens alle 5 Tage, auf Besatz durch Rabenvögel und Mäusebussard kontrolliert werden. Werden Nestbauaktivitäten festgestellt, so müssen begonnene, noch nicht besetzte Nester aus den Rückbaumasten entfernt werden. Im Hinblick auf eine artenschutzrechtliche Beurteilung der Entfernung von unbesetzten Nestern liegt ein Vermerk zwischen LLUR und BHF vom 07.04.2014 vor. Bei Neubaumasten muss zunächst beurteilt werden, ob sich aus der Lage des Neststandortes im Zuge der späte- ren Arbeiten (z. B. Beseilung, Korrosionsschutz) Konflikte ergeben können. Wenn derartige Konflikte absehbar sind, beispielsweise weil Nester in geringer Entfernung zu späteren Arbeitsbereichen angelegt werden und somit relevante Störungen anzunehmen sind, müssen begonnene, noch nicht besetzte Nester (regelmäßig) entfernt wer- den.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XVII LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein VAr3 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 Fortsetzung Seite 2

Können begonnene Nester aus technischen Gründen (Erreichbarkeit, Sicherheitsaspekte, z.B. Nest liegt im Bereich des Sicherheitsabstands zu stromführenden Leitungen) nicht entfernt werden bzw. sollte es trotz regelmäßiger Kon- trollen in vereinzelten Fällen doch zu einem Brutbeginn in kritischen Bereichen des Mastes kommen, so können Arbeiten im Mastgestänge auch in diesen Fällen unter bestimmten Voraussetzungen durchgeführt werden. So hängt nach Erfahrungen mit anderen Projekten die Empfindlichkeit des Brutgeschehens im wesentlichen Maße von der Dauer der Störung, dem Brutfortschritt und der Witterung ab. Unter bestimmten Bedingungen ist ein Arbeiten ohne relevante Störungen möglich. Die genauen Rahmenbedingungen für die zulässigen Arbeiten sind im Einzelfall durch die Umweltbaubegleitung zu bestimmen und mit dem LLUR abzustimmen. Die Arbeiten dürfen erst nach Freigabe durch das LLUR erfolgen und sind durch die UBB zu begleiten und zu dokumentieren. Die Maßnahme wird durch die Umweltbaubegleitung (vgl. Maßnahmenblatt V1) koordiniert. Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: baubegleitend Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege:

Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter -  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung -

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XVIII LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein VAr4 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Außerhalb der Ortslage Schuby, nördlich und westlich Bauzeitenregelung Boden- und der Bahntrasse Grabenbrüter Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen Er-  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme haltungszustandes Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-Ar2 Aufgrund der prinzipiellen Habitateignung der meisten Acker- und Grünlandstandorte außerhalb der geschlossenen Waldbereiche für am Boden brütende Vogelarten des Offenlandes sind Brutvorkommen von Bodenbrütern sowohl im Bereich zahlreicher geplanter Maststandorte als auch innerhalb der Spannfelder anzunehmen. Zudem können Konflikte bei Inanspruchnahme von Grabenabschnitten im Bereich von erforderlichen Grabenverrohrungen erfor- derlich sein (vgl. MB V9). Durch eine Bauausführung innerhalb der Brutzeit der Bodenbrüter bzw. Grabenbrüter könnte es durch die Anlage der Zufahrten und durch Bautätigkeiten innerhalb der Baufelder an den Maststandorten zur Zerstörungen von Gelegen bzw. zu Verletzungen oder direkten Tötungen von Nestlingen und/oder brütenden Altvögeln kommen. Darüber hinaus können sich durch den Baubetrieb akustische und optische Störungen ergeben, die potenziell zu einer Aufgabe von benachbarten Bruten führen können (störungsbedingte Tötungen).  Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen  Eingriff nicht ausgleichbar i.V.m. der Maßnahmen-Nr. Maßnahme Ziel / Begründung: Mit der unten beschriebenen Maßnahme sollen Beeinträchtigungen von Boden- und Grabenbrütern im Bereich der Zufahrten und Baufelder sowie des jeweiligen Umgebungsbereiches verhindert werden. Beschreibung: Bauzeitenregelung Für Bereiche, in denen mit einem Auftreten von Bodenbrütern zu rechnen ist, erfolgt der Bau der Leitung in der Zeit vom 16.08. bis 28.02. außerhalb der Brutzeit der Arten (Verbot der Arbeiten zwischen 01.03. und 15.08.). Ein Potenzial für Bodenbrüter besteht außerhalb der Ortslage Schuby, nördlich und westlich der Bahntrasse. Sollten Baumaßnahmen an bestimmten Maststandorten aus wichtigen betrieblichen Gründen zwingend innerhalb der Brutzeit erforderlich werden, ist zur Vermeidung von Schädigungen entweder die Ansiedlung der Arten inner- halb der Baufelder und Zufahrten durch geeignete Maßnahmen zu verhindern (Vergrämung) oder eindeutig nach- zuweisen, dass die betreffenden Arten im Vorhabensbereich nicht brüten (Besatzkontrolle). Vergrämung Auf Acker- und Wirtschaftsgrünlandstandorten kann als geeignete Maßnahme zur Verhinderung einer Ansiedlung eine Vergrämung erfolgen. Da über die Wirksamkeit möglicher Vergrämungsmaßnahmen für weitere Biotoptypen keine hinreichenden Erkenntnisse vorliegen, können mögliche baubedingte Schädigungen für diese Bereiche nur durch eine Bauzeiteneinschränkung oder – wenn dies an bestimmten Maststandorten aus Gründen des projektbe- dingten Bauablaufes nicht möglich ist – nach erfolgter Besatzkontrolle durchgeführt werden. Dies betrifft z.B. Feuchtgrünland, Grabenränder, Röhrichtbestände, Brachen, Säume oder Ruderalfluren. Die Besatzkontrolle hat wie unten beschrieben zu erfolgen. Alternativ zur Besatzkontrolle können die Baufelder und Zufahrten im Bereich der genannten Biotoptypen auch kurz vor Beginn der Brutzeit kurz gemäht werden, um für die Arten unattraktiv ge- staltet zu werden. Um eine Ansiedlung der Arten zu verhindern muss – je nach Baufortschritt und Beginn der Bau- ausführung – die Mahd ggf. wiederholt durchgeführt werden. Im Zuge der Vergrämung auf Acker- und Wirtschaftsgrünlandstandorten sind im Bereich der Baufelder und der Zu- fahrten vor Beginn der Brutzeit sog. Flatterbänder (kontrastreiche Kunststoffbänder) mit einer Mindestlänge von 1 Meter an mindestens 1,5 m hohen Pflöcken oder -stangen so anzubringen, dass sie sich frei bewegen, also flattern

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XIX LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein VAr4 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 Fortsetzung 2. Seite

können. Die Pflöcke sind in einem Abstand von max. 10 m zueinander auf der gesamten Fläche zu positionieren, wobei zwingend jeweils Pflöcke auf den Grenzen der Baufelder und Zufahrten aufzustellen sind. Um auch nach Baubeginn die Ansiedlung von Bodenbrütern im Baufeld zu verhindern, müssen die Flatterbänder auch mit Beginn von Baupausen, die länger als 5 Tage dauern, installiert werden. Bleibt die Vergrämung über längere Zeit installiert, sind die Standorte regelmäßig zu grubbern bzw. zu mähen, damit die Wirksamkeit der Vergrämung erhalten bleibt.

Besatzkontrolle Falls die Vergrämungsmaßnahmen auf Acker- und Grünlandstandorten nicht bereits vor Beginn der Brutzeit durch- geführt werden können oder falls im Bereich der Baufelder und Zufahrten andere Biotoptypen ausgeprägt sind (z. B. Grabenränder, Röhrichtbestände, Brachen, Säume oder Ruderalfluren), sind entsprechende Bereiche mit Lebensraumpotenzial für Bodenbrüter vor Baubeginn auf Anwesenheit und Brutaktivitäten zu prüfen. Zu berück- sichtigen sind alle Baufelder und Zufahrten einschließlich des jeweiligen Umfeldes bis zu 50 m in Abhängigkeit der standortspezifischen Strukturausstattung. Die Prüfung auf Besatz erfolgt über die Erfassung revieranzeigender Alt- vögel, Nest bauender bzw. fütternder Altvögel und ggf. über die gezielte Suche nach Nestern. Die zu überprüfen- den Bereiche sind zunächst vom Flächenrand her und ggf. von mehreren Standorten zu kontrollieren. Später müs- sen die Baufelder und Zuwegungen direkt begangen werden, um auffliegende Vögel zu erfassen und ggf. nach Nestern zu suchen. Die Dauer der Besatzkontrolle ist standortabhängig und richtet sich in erster Linie nach der Bestandsstruktur (Art, Höhe und Deckung der Grünland- bzw. Ackervegetation, Vorhandensein angrenzender Gehölzvegetation etc.). Sie kann unter Umständen mehrere Stunden umfassen. Die Besatzkontrolle ist bei günstigen Witterungsverhältnissen und bevorzugt in den Morgenstunden durchzuführen. Für die Prüfung sind in der Regel ein bis zwei Geländeerfassungen notwendig. Eine einmalige Kontrolle ist ausrei- chend, wenn eindeutig nachgewiesen werden kann, dass Baufelder und Zuwegungen nicht durch brütende Vögel besetzt sind. Sofern während der ersten Begehung Unsicherheiten bezüglich eines Besatzes bestehen, wird eine zweite Geländekontrolle erforderlich. Die zweite Begehung kann bereits am Folgetag durchgeführt werden, doch können zwischen beiden Begehungen bis zu 7 Tage Abstand liegen. Fällt die Besatzkontrolle negativ aus, muss innerhalb von 5 Tagen entweder eine Vergrämung installiert oder mit der Bauausführung begonnen werden. Andernfalls muss eine weitere Besatzkontrolle durchgeführt werden. Das Ergebnis der Besatzkontrolle ist zu dokumentieren. Wird hingegen ein Brutverhalten nachgewiesen, so ist die Bauausführung am betreffenden Maststandort bis zur Beendigung der Brut (Flüggewerden der Jungvögel) auszusetzen. Der Nachweis der Beendigung der Brut ist von fachlich geschultem Personal in Abstimmung mit der Umweltbaubegleitung (vgl. Maßnahmenblatt V1) durchzufüh- ren und zu dokumentieren. Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Baubegleitend Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: - - Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter -  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung -

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XX LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein VAr5 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Im gesamten Vorhabensbereich, bei Rückschnitt oder Bauzeitenregelung Fledermäuse Fällung von Gehölzen mit Tagesquartiereignung Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen Er-  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme haltungszustandes Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-Ar5 Im Zuge des Abbaus sowie der Errichtung und Beseilung der Masten einschließlich der abschnittsweise erforderli- chen Provisorien und Schutzgerüste wird es erforderlich, im Bereich zahlreicher Maststandorte und Spannfelder Gehölze zu beseitigen, die als Tagesverstecke für Fledermäuse dienen können. Im Zuge der Gehölzbeseitigung kann es zu einer Verletzung oder direkten Tötung von Individuen kommen, wenn sie während der Aktivitätszeit der Baum bewohnenden Fledermausarten durchgeführt wird und die Tagesverstecke besetzt sind.  Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen  Eingriff nicht ausgleichbar i.V.m. der Maßnahmen-Nr. Maßnahme Ziel / Begründung: Vermeidung artenschutzrechtlicher Konflikte (Tötungstatbestand) für Fledermausarten bei Eingriffen in Gehölzbe- stände.

Beschreibung: Sämtliche baubedingt zu beseitigende Altbäume wurden im Rahmen einer Höhlenbaumkartierung hinsichtlich ihrer Eignung als Quartierstandort beurteilt. Höhlen mit Wochenstuben- oder Winterquartierfunktion sind vom Vorhaben nicht betroffen. Für Gehölze mit Tagesquartierfunktion ist zur Vermeidung von Verletzungen und direkten Tötungen die Gehölz- schnitt- bzw. Gehölzrodungsarbeiten zwischen dem 01.12. und 28.02. vorzunehmen (Verbot der Arbeiten zwischen 01.03. und 30.11.). In diesem Zeitraum kann eine Nutzung potenzieller Spalten- und Höhlenquartiere als Tagesver- stecke ausgeschlossen werden, da sich die Tiere in ihren Winterquartieren befinden. Sollte aus wichtigen betrieblichen Gründen ein Arbeiten innerhalb der Brutzeit erforderlich sein, gelten die folgen- den Regelungen. Ist eine Bauzeiteneinschränkung auf die o. g. Wintermonate nicht möglich, muss vor der Fällung eine Nutzung von Tagesquartieren ausgeschlossen werden. Hierzu müssen die zu beseitigenden Bäume in der Nacht vor der geplanten Rodung mit Hilfe einer sog. Horchbox auf Besatz geprüft werden. Vor solitären Einzelbäu- men wird zu diesem Zweck pro Baum eine Horchbox eingesetzt. Bei kleinen Gehölzbeständen wird im Abstand von jeweils 10 m zueinander eine Horchbox exponiert, bis der gesamte Bestand abgedeckt ist. Die Detektoren in den Horchboxen müssen dazu auf 20 und 40 Khz voreingestellt werden, um insbesondere Schwärmverhalten vor einem möglichen Quartier nachweisen zu können. Ggf. sind zu diesem Zweck zwei verschiedene Horchboxen mit der jeweiligen Voreinstellung zu verwenden. Die Horchboxen müssen mit einem sog. Zeitstempel ausgestattet sein, um mögliche Aktivitäten an den Gehölzen zeit- lich zuordnen zu können. Schwarmverhalten tritt vor allem frühmorgens bei der Rückkehr der Tiere in ihren Tages- einstand in Erscheinung und kann auf diese Weise diagnostiziert werden. Die Horchboxen sind unmittelbar im Anschluss an die Expositionsnacht am besten noch im Gelände auszuwerten. Kann ein Besatz ausgeschlossen werden, sind die Bäume noch am selben Tag zu fällen. Ist dagegen ein Besatz aufgrund der Horchboxenergebnisse möglich, ist die Exposition der Horchbox(en) so lange zu wiederholen, bis der Baum bzw. der Gehölzbestand nachweislich nicht mehr genutzt wird. Ggf. kann der Baum auch umgehend gerodet werden, nachdem das Tier/ die Tiere den Tageseinstand am frühen Abend verlassen hat.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XXI LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein VAr5 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.1 bis 1.6 Fortsetzung 2. Seite

Dazu sind dann entsprechende Sichtbeobachtungen unter Einsatz von Fledermausdetektoren notwendig, um die Freigabe für die Rodung erteilen zu können. Alternativ oder in Ergänzung zur Horchboxenmethode kann die Negativbesatzkontrolle auch über eine Begutach- tung der betroffenen Bäume unmittelbar vor ihrer Fällung erfolgen. Hierbei müssen die Bäume von geschultem Fachpersonal auf das Vorhandensein möglicher Tagesverstecke in kleinen Höhlen, Astbeugen und Rindenschäden etc. überprüft werden. Geeignet erscheinende Quartierstandorte müssen dabei endoskopisch auf Besatz geprüft werden. Eine weitere Alternative zur Fällung von Bäumen mit Tagesquartierpotenzial innerhalb der Aktivitätszeit der Fleder- mäuse ist die nächtliche Beseitigung der Gehölze, die auch ohne vorherige Besatzkontrolle oder selbst bei festge- stelltem Besatz möglich ist. Hierzu ist aber zwingend zu berücksichtigen, dass die Fällung bei günstigen Witte- rungsbedingungen (Windgeschwindigkeiten unterhalb von 6 m/s, Lufttemperatur ≥ 10°C, Niederschlagsfreiheit) und frühestens eine Stunde nach Sonnenuntergang durchgeführt wird. Bei den skizzierten Witterungsbedingungen ist zu diesem Zeitpunkt sicher davon auszugehen, dass die Tiere auch später ausfliegender Arten ihre Quartiere ver- lassen haben. Die Ausholzung ist durch geschultes Fachpersonal zu begleiten (Umweltbaubegleitung) und muss spätestens eine Stunde vor Sonnenaufgang abgeschlossen werden. Zudem sind - je nach Jahreszeit - die Belange der Brutvögel zu beachten. Die Bauzeitenregelung und die ggf. erforderlichen die Regelung öffnenden Maßnahmen sind nur für Maststandorte und Spannfelder erforderlich, in deren Bereichen Gehölze mit Quartiereignung (Tagesverstecke) vorhanden sind. Die Durchführung der Maßnahme erfolgt durch fachlich geschultes Personal in Abstimmung mit der Umweltbaube- gleitung (vgl. Maßnahmenblatt V1). Die Bauzeitenregelungen für weitere Tiergruppen sind zudem zu beachten. Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Baubegleitend Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: - - Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter -  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung -

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XXII LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr. 110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein VAr6 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.1-1.6 Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Alle Neubaumasten Zeitliche Beschränkung Rammarbeiten Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen Er-  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme haltungszustandes Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-Ar2, K-Ar3 Bei den zur Fundamentgründung erforderlichen Rammarbeiten kommt es zu hohen Lärmemissionen. Diese können potenziell dazu führen, dass angrenzend brütende Vogelarten aufgrund der Störung ihre Brut aufgeben und es so zu störungsbedingten Tötungen kommen kann.  Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen  Eingriff nicht ausgleichbar i.V.m. der Maßnahmen-Nr. Maßnahme Ziel/ Begründung: Vermeidung artenschutzrechtlicher Konflikte für Gehölzbrüter einschließlich Bodenbrüter der Gehölze und Wälder sowie Röhrichtbrüter durch Rammarbeiten. Beschreibung: Für betroffene Gehölzbestände und Grabenstrukturen im Nahbereich von 50 m um die geplanten Maststandorte kann selbst für weniger störungsempfindliche Arten ein Verlassen des Brutreviers und die Aufgabe der möglicher- weise begonnenen Brut während der Brutzeit nicht vollständig ausgeschlossen werden, wenn die Rammarbeiten eine kritische Dauer überschreiten. Um relevante Beeinträchtigungen von Gehölzbrütern und Bodenbrütern der Gehölze/ Wälder einschließlich der Gehölzhöhlenbrüter sowie Grabenbrüter durch intensive Lärmemissionen infolge der Rammarbeiten für die Errich- tung der Mastfundamente vollständig auszuschließen, wird während der Brutzeit (01.03– 30.09) die maximale Dauer einer Rammphase auf eine halbe Stunde und eine Ruhezeit zwischen den einzelnen Rammphasen von mindestens einer Stunde festgelegt. Die Durchführung der Maßnahme erfolgt in Abstimmung mit der Umweltbaubegleitung. Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: baubegleitend Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: - - Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter -  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung -

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XXIII LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein A1 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 1.6 Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Kreis Schleswig-Flensburg, Gemeinde/Gemarkung Knickneuanlage Schuby Flur 6, Flurstück 18/2 Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme Erhaltungszustandes Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-B1 Beeinträchtigung von gesetzlich geschützten Knicks und Feldhecken (Endwuchshöhenbegrenzung, einmaliges vor- zeitiges Knicken, Verlust von Überhältern).  Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen i.V.m. den  Eingriff nicht ausgleichbar Maßnahmen-Nr. A2- A4 Maßnahme Ziel / Begründung: Ziel der Maßnahme ist die Neuanlage von Knicks. Beschreibung: Knickneuanlage in Bereich einer nicht mehr benötigten Zufahrt

Knickneuanlage Durch den geplanten Maststandort 6N(106E) ist eine Feldzufahrt nicht mehr nutzbar. Aus diesem Grund ist es möglich, die für die Zufahrt vorhandene Lücke im Knicknetz durch fachgerechte Knickneu- anlage zu schließen. Hierfür werden 12 m Knick in den Bereich der bestehenden Zufahrt neu angelegt. Die Knickanlage erfolgt in Anpassung an die seitlich angrenzenden Knicks und orientieren sich an den im Folgen- den beschriebenen Regelgrößen: Der Knickfuß der zu errichtenden Knickabschnitte erhält eine Gesamtbreite von 3,00 m. Der Knickwall bekommt eine Höhe von 1,00 m und wird in seiner Krone, die eine Breite von 1,50 m besitzt, mit einer leichten Mulde versehen. Der Kern des Knickwalles soll aus sandig-bindigem Boden bestehen, anschlie- ßend wird er mit humosem Oberboden abgedeckt (s.o.). Die Böschungen auf beiden Seiten des Knickes erhalten ein Steigungsverhältnis von 1 : 1. Der Wall wird 3-reihig mit standortgerechten Gehölzen (Arten entsprechend der vorhandenen Knicks) bepflanzt. Als Pflanzqualität sind 1 - 2 x verschulte Jungpflanzen vorgesehen. Der Knickabschnitt ist nach der Bepflanzung mit einem Schutzzaun gegen Wildverbiss zu versehen.

Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt spätestens nach Abschluss der Mastbauarbeiten. Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: Entwicklungspflege Im Rahmen der ordnungsgemäßen Knickpflege Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter bisheriger Eigentümer  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung Schleswig-Holstein Netz AG

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XXIV LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein A2 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 3 Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Kreis Schleswig- Flensburg Knick-Kompensationskonto Gemeinde / Gemarkung Weesby "Weesby" Flur 4, Flurstück 40 Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme Erhaltungszustandes Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-B1 Beeinträchtigung von gesetzlich geschützten Knicks und Feldhecken (Endwuchshöhenbegrenzung, einmaliges vor- zeitiges Knicken, Verlust von Überhältern, temporäre und dauerhafte Knickinanspruchnahme).  Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen i.V.m. den  Eingriff nicht ausgleichbar Maßnahmen-Nr. A1, A3, A4 Maßnahme Ziel / Begründung: Ziel der Maßnahme ist die Neuanlage von Knicks. Beschreibung: Bezeichnung: Knick-Kompensationskonto "Weesby"

Aktenzeichen: 661.4.04.133.2014.00 Knickneuanlage insgesamt: 567 m

Die Kompensation erfolgt durch Ausbuchung von 179 m Knick aus dem Ökokonto. Der Ökokontoantrag wurde am 04.02.2014 von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Schleswig-Flensburg genehmigt. Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Die Umsetzung der Maßnahme ist bereits erfolgt. Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: Entwicklungspflege - Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter bisheriger Eigentümer  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung Schleswig-Holstein Netz AG

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XXV LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein A3 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 4 Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Kreis Schleswig- Flensburg Knick-Kompensationskonto Gemeinde / Gemarkung Stolk "Stolk" Flur 3, Flurstücke 21 und 33 Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme Erhaltungszustandes Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-B1 Beeinträchtigung von gesetzlich geschützten Knicks und Feldhecken (Endwuchshöhenbegrenzung, einmaliges vor- zeitiges Knicken, Verlust von Überhältern, temporäre Knickinanspruchnahme).  Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen i.V.m. den  Eingriff nicht ausgleichbar Maßnahmen-Nr. A1, A2, A4 Maßnahme Ziel / Begründung: Ziel der Maßnahme ist die Neuanlage von Knicks. Beschreibung: Bezeichnung: Knick-Kompensationskonto "Stolk"

Aktenzeichen: 661.5.01.047-16/18, 661.4.04.016.2017.00 Knickneuanlage insgesamt: 789 m

Die Kompensation erfolgt durch Ausbuchung von 195 m Knick aus dem Ökokonto. Der Ökokontoantrag wurde am 08.06.2018 von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Schleswig-Flensburg genehmigt. Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Die Umsetzung der Maßnahme ist bereits erfolgt und die Knicklänge in das Knickökokonto eingebucht worden. Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: Entwicklungspflege - Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter bisheriger Eigentümer  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung Schleswig-Holstein Netz AG

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XXVI LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein A4 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 7 Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Kreis Schleswig-Flensburg Ausgleichsmaßnahme auf Fläche Gemeinde / Gemarkung Schuby der Gemeinde Schuby Flur 19, Flurstück 30 Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme Erhaltungszustandes Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-B1, K-N3 Beeinträchtigung von gesetzlich geschützten Knicks und Feldhecken (Endwuchshöhenbegrenzung, einmaliges vor- zeitiges Knicken, Verlust von Überhältern, temporäre Knickinanspruchnahme). Einzelbaumverlust.  Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen i.V.m. den  Eingriff nicht ausgleichbar Maßnahmen-Nr. A1 – A3 Maßnahme Ziel / Begründung: Ziel der Maßnahme ist die Neuanlage von Knicks und die Pflanzung von Einzelbäumen. Beschreibung: Zur Kompensation der Eingriffe in das Knicknetz sowie für Einzelbaumverluste erfolgt auf einer Fläche der Ge- meinde Schuby. Die für die Maßnahmen vorgesehene Fläche befindet sich südwestlich der Ortslage Schuby. Sie grenzt südlich an die Straße Falkenberg an. Die für die Maßnahmen vorgesehenen Flächen werden bislang intensiv als Einsaatgrün- land/Grasacker genutzt.

Knickneuanlage Insgesamt werden 115 m Knick in 3 Abschnitten angelegt (vgl. Karte Blatt Nr. 7). Dabei hält der geplante Knick im Nordosten des Flurstücks einen ausreichenden Abstand zu dem in nördlicheren Bereich vorhandenen Gehölzbe- stand ein. Der Knickfuß der zu errichtenden Knickabschnitte erhält eine Gesamtbreite von 3,00 m. Der Knickwall bekommt eine Höhe von 1,00 m und wird in seiner Krone, die eine Breite von 1,50 m besitzt, mit einer leichten Mulde verse- hen. Der Kern des Knickwalles soll aus sandig-bindigem Boden bestehen, anschließend wird er mit humosem Oberboden abgedeckt (s.o.). Die Böschungen auf beiden Seiten des Knickes erhalten ein Steigungsverhältnis von 1 : 1. Der Wall wird 3-reihig mit standortgerechten Gehölzen (Arten entsprechend der vorhandenen Knicks) bepflanzt. Als Pflanzqualität sind 1 - 2 x verschulte Jungpflanzen vorgesehen. Die Knicks sind nach der Bepflanzung mit einem Schutzzaun gegen Wildverbiss zu versehen.

Einzelbaumpflanzung Als Teil einer Obstwiese werden 16 Obstbäume als Einzelbäume gepflanzt (vgl. Karte Blatt Nr. 7). Als Pflanzqualität werden Hochstämme, 2 x verpflanzt, mit einem Stammumfang von 7-8 cm verwendet. Für die Pflanzung werden robuste und an die konkreten Bodenverhältnisse angepasste Obstsorten gewählt. Die Bäume sind nach der Bepflanzung mit einem Schutzzaun gegen Wildverbiss zu versehen.

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XXVII LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein A4 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 7 Fortsetzung 2. Seite

Hinweis: Die Gemeinde Schuby plant zu einem späteren Zeitpunkt auf diesem Flurstück ein Ökokonto einzurichten. Die Pla- nung des Ökokontos wird die oben beschriebenen Ausgleichsmaßnahmen in dem Planungskonzept als vorhan- dene Strukturen berücksichtigen. So ist zum Beispiel die Ergänzung der Obstwiese durch weitere Pflanzungen ge- plant.

Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme:

Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: Herstellungs- und Entwicklungspflege ordnungsgemäße Knickpflege und Pflege der Obstbäume Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter bisheriger Eigentümer  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung Schleswig-Holstein Netz AG

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XXVIII LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein E1/AAr1 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 6 Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Kreis Nordfriesland, Gemeinde / Gemarkung Ostenfeld Ökokonto "Treenemarsch 3" Flur 9, Flurstücke 77, 79, 81 Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen Er-  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme haltungszustandes Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-N1, K-N2, K-AAr2 Beeinträchtigung des Naturhaushaltes.  Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen  Eingriff nicht ausgleichbar i.V.m. der Maßnahmen-Nr. Maßnahme Ziel / Begründung: Als Entwicklungsziel wird auf den Flächen die Entwicklung artenreichen mageren Grünlandes feuchter Standorte sowie Feuchtgrünlands angestrebt. Durch die Anlage von Blänken entlang der Binnengräben wird zudem Flutrasen entwickelt. Die extensive Grünlandnutzung und teilweise Vernässung der Flächen führt zu einer Förderung ver- schiedener europäischer und teils gefährdeter Wiesenvogelarten wie Kiebitz, Uferschnepfe, Rotschenkel, Feldler- che und Wiesenpieper. Für den Weißstorch (VSchRl) werden weitere Nahrungshabitate geschaffen. Das Abflachen der Grabenränder zur Anlage von Blänken sowie die Anlage von Kleingewässern fördern die nach Anhang IV der FFH- Richtlinie geschützten Arten Moorfrosch und Laubfrosch sowie den nach Anhang II und IV geschützten Kammmolch. Weiterhin führt die extensive Grünlandnutzung zu einer Förderung zahlreicher standorttypischer Tier- arten (wie z.B. Heuschrecken, Schmetterlinge) und damit über die Zunahme der Biomasse als Nahrungsgrundlage indirekt auch zu einer Förderung europäischer Vogelarten. Beschreibung: Gesamtfläche: 5,71 ha

Genehmigte Ökopunkte insgesamt: 75.828 Für das Vorhaben verwendet Kompensation Offenlandarten: 2 ha (entsprechen 26.560 Ökopunkten) Kompensation Naturhaushalt: 17.769 Ökopunkte (multifunktional)

Auf zuvor intensiv landwirtschaftlich Grünlandflächen mit durch folgende Maßnahmen die Entwicklung von artenreichem mageren Grünland feuchter Standorte:

 Aufgabe der intensiven Grünlandnutzung  Aufnahme einer extensiven Bewirtschaftung mit einer Pflege durch eine an die Produktion der Fläche angepassten extensiven Beweidung mit herbstlichen Pflegeschnitt bzw. einer alternierenden Mahd oder Beweidung  Anlage von Kleingewässern für Amphibien, nicht abgezäunt  Ggf. Zerstörung Drainagen  Vernässung durch die Anlage von Blänken als Maßnahme für den Wiesenvogel- und Amphibienschutz, nicht abgezäunt  Entnahme von Weidengebüsch aus den Gräben im Sinne des Wiesenvogelschutzes  Entfernung von Büschen entlang der Gräben

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XXIX LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein E1/AAr1 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 6 Fortsetzung 2. Seite

Insgesamt werden aus dem Ökokonto "Treenemarsch 3" 2 ha als artenschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahme zur Kompensation von Eingriffen in Offenlandarten in Anspruch genommen. Diese Fläche entspricht einer Ökopunkte- zahl von 26.560 Ökopunkten, so dass auf dieser Fläche multifunktional auch die Eingriffe in den Naturhaushalt (17.277 Ökopunkte) kompensiert werden können. Der Ökokontoantrag wurde am 01.03.2017 unter dem Aktenzeichen 4.61.5.01-67.30.3-10/17 von der Unteren Na- turschutzbehörde des Kreises Nordfriesland genehmigt. Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Die Umsetzung der Maßnahme ist bereits erfolgt. Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: Entwicklungspflege - Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter Stiftung Naturschutz  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung Schleswig-Holstein Netz AG

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XXX LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein E2 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 7 Lage der Maßnahme: Bezeichnung der Maßnahme: Kreis Schleswig-Flensburg, Gemeinde Ökokonto "Handewitter Forst" Gemarkung Handewitt, Flur 9, Flurstück 1/1 Maßnahmentyp: Zusatzindex:  V = Vermeidungs-, Minimierungs-, Schutzmaßn.  FFH = Maßnahme zur Schadensbegrenzung, Maß-  A = Ausgleichsmaßnahme nahme zur Kohärenzsicherung  E = Ersatzmaßnahme  CEF = funktionserhaltende Maßnahmen  VAr = Artenschutzrechtl. Vermeidungsmaßnahme  FCS = Maßnahme zur Sicherung eines günstigen Er-  AAr = Artenschutzrechtl. Ausgleichsmaßnahme haltungszustandes Beurteilung des Eingriffs / der Konfliktsituation Konflikt: K-N2, K-N3 Beeinträchtigung von Wald durch Überspannung (Endwuchshöhenbegrenzung).  Eingriff ausgeglichen  Eingriff ausgeglichen  Eingriff nicht ausgleichbar i.V.m. der Maßnahmen-Nr. A1, E1 und E3 Maßnahme Ziel / Begründung: Ziel der Maßnahme ist der Erhalt, Schutz und Pflege von Altholzbeständen. Beschreibung:

Gesamtfläche: 580 ha Fläche Ökokonto laut Antrag: 46,16 ha Genehmigte Ökopunkte insgesamt: 437.567 Für das Vorhaben verwendete Ökopunkte: 21.337

Innerhalb des 580 ha großen Handewitter Forsts ist auf Teilflächen ein Ökokonto eingerichtet worden. Diese Teilflä- chen mit einer Größe von 46,16 ha unterliegen bislang der Forstwirtschaft und weisen überwiegend Nadel-Laub- Mischbestände auf. Kleinere Flächen von bodensauren Wäldern, sonstige Laubwälder feuchter-nasser Standorte und sonstige Forstflächen mit heimischen Gehölzen sind auffindbar. Auf den Teilflächen soll es zur Rücknahme der Nadelgehölze und somit zur Förderung der naturnahen Waldgesellschaften kommen. Zudem kommt es zur Erhö- hung des Wasserstandes durch Schließen und Aufstauen der Gräben sowie zum Schutz von Altholbeständen. Wei- tere Maßnahmen werden gezielt zur Verbesserung des Artenschutzes und der Artenvielfalt eingesetzt. Diese bein- halten u.a. eine Vernetzung hochwertiger Waldbereiche, Schaffung von Waldlichtungen und Senkenbereichen zur Verbesserung der Habitatqualitäten der Fledermäuse. Weiterhin werden Maßnahmen wie Anbringen von Nistkäs- ten und Erhöhung des Totholzanteils für Vögel und Wirbellose vorgesehen. Die Zielsetzung des Ökokontos besteht vor allem in dem Erhalt, dem Schutz und der Pflege von Altholzbeständen, so dass Eingriffe in Gehölzbestände und der Verlust von Überhältern sowie Einzelbäumen durch dieses Ökokonto funktional kompensiert werden können. Der Kontostand beträgt bei Eröffnung 342.748 Ökopunkte, die sich nach Fertigstellung und Abnahme von arten- schutzfachlichen Aufwertungsmaßnahmen auf 437.567 Punkte erhöhen. Die Kompensation erfolgt durch Abbu- chung von 21.337 Ökopunkten. Der Kreis Schleswig-Flensburg hat das Konzept des Ökokontos unter dem Aktenzeichen 661.4.03.137.2012.01 mit Schreiben vom 26.11.2012 anerkannt. Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme: Diese Maßnahmen sind bereits umgesetzt worden. Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Unterhaltungspflege: Entwicklungspflege -

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XXXI LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11.1 Anhang: Maßnahmenblätter

LBP Maßnahmenblatt Projektbezeichnung Vorhabenträger Maßnahmen-Nr.

110-kV-Freileitung Schleswig-Holstein E2 Schuby – Schuby/West Netz AG Nr. LH-13-106, LH-13-106E Schleswag-HeinGas-Platz 1 Unterlage 9.2 25451 Quickborn Blatt Nr. 7 Fortsetzung 2. Seite

Vorgesehene Regelung  Flächen der Öffentlichen Hand Eigentümer:  Flächen Dritter bisheriger Eigentümer  Grunderwerb Künftige Unterhaltung:  Nutzungsänderung / -beschränkung Schleswig-Holstein Netz AG

BHF Bendfeldt Herrmann Franke Landschaftsarchitekten GmbH Kiel – Schwerin Stand: 11/2019 XXXII LBP zur 110-kV-Leitung Schuby – Schuby/West 11. Anhang

11.2 Karten (Anlage 8.2)

Blatt Nr. 1.1 - 1.6 "Bestands-, Konflikt- und Maßnahmenplan" M. 1 : 2.000

Blatt Nr. 2 "Übersichtsplan der Maßnahmen" M. 1 : 50.000

Blatt Nr. 3 "Maßnahme A2 Knickkompensationskonto Weesby" M. 1 : 5.000

Blatt Nr. 4 "Maßnahme A3 Knickkompensationskonto Stolk" M. 1 : 5.000

Blatt Nr. 5 "Maßnahme E1/AAr1 Ökokonto Treenemarsch 3" M. 1 : 2.500

Blatt Nr. 6 "Maßnahme E2 Ökokonto Handewitter Forst" M. 1 : 10.000

Blatt-Nr. 7 „Maßnahme A4 Ausgleichsmaßnahme Schuby“ M. 1 : 2.000

Blatt-Nr. 8 „Wegeertüchtigung“ M. 1 : 2.000

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