Gemeinsamer Flächennutzungsplan 2014 – 2025

Bad Freienwalde/

mit den Ortsteilen Altranft, Altglietzen, Bralitz, Hohenwutzen, Neuenhagen, Schiffmühle, Hohensaaten

Begründung gemäß §5(5) BauGB

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Auftraggeber: Stadt Bad Freienwalde Karl – Marx – Straße 1 16259 Bad Freienwalde

Ansprechpartner in der Stadt: Herr Ralf Lehmann Bürgermeister Tel.:03344/412125 [email protected]

Auftragnehmer: P+G Planungsbüro Mühlenstraße 21 16259 Bad Freienwalde

Ansprechpartner im beauftragten Büro: Frau Astrid Goschin Tel.:03344/333353 [email protected]

Umweltbericht: Ingenieurbüro Schneegans Hirtenweg 1 16244 Schorfheide OT Finowfurt

Ansprechpartner im beauftragten Büro: Herr Ulf Schneegans Tel.:03335/326852 [email protected]

Bearbeitungsstand: 30.05.2016 (Genehmigungsfassung mit weißen Flächen, 24.11.2016, Stand: 25.1.2017

INHALTSVERZEICHNIS

A GRUNDLAGEN ...... 8

A.1 Der Flächennutzungsplan als vorbereitender Bauleitplan ...... 8

A.2 Anlass und Planerfordernis ...... 9 A.2.1 Bisheriger Verlauf der Planung / Planerisches Erfordernis ...... 9 A.2.2 Rechtliches Erfordernis ...... 11

A.3 Aufstellungsverfahren ...... 11

A.4 Planerische Vorgaben ...... 17 A.4.1 Überörtliche Planungen ...... 17 A 4.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung ...... 17 A.4.2 Fachplanungen ...... 19 A.4.3 Kommunale Planungen ...... 20

B RAHMENBEDINGUNGEN ...... 24

B.1 Räumliche Gliederungen ...... 24

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B.1.1 Lage im Raum ...... 24 B.1.2 Naturräumliche Gliederung ...... 26 B.1.3 Stadträumliche Gliederung ...... 27 B.1.4 Verkehrliche Einbindung ...... 27

B.2 Bevölkerungsentwicklung ...... 29 B.2.1 Einwohner: ...... 29 B.2.2 Einwohnerstruktur ...... 30 B.2.3 Bevölkerungsvorausschätzung ...... 34

B.3 Siedlungsentwicklung ...... 34

B.4 Wirtschaftliche Entwicklung ...... 39 B.4.1 Gewerbestruktur ...... 39 B.4.2 Arbeitslose und Arbeitslosenquote ...... 41

B.5 Umwelt ...... 41

C LEITBILDER UND ZIELE DER STADTENTWICKLUNG ...... 42

C.1 Einführung...... 42

C.2 Leitbilder und Ziele für die Stadt Bad Freienwalde und Ortsteile ...... 42

D DARSTELLUNGEN ...... 46

D.1 Wohnbauflächen ...... 46 D.1.1 Flächen ohne Darstellung - Weiße Flächen ...... 46 D.1.2 Planungsansätze für die Ermittlung des Wohnungsbedarfs ...... 47 D.1.3 Im FNP ausgewiesene Wohnbauflächen ...... 48

D.2 Gemischte Bauflächen ...... 50

D.3 Gewerbliche Bauflächen ...... 52 D.3.1 Im FNP ausgewiesene gewerbliche Bauflächen ...... 52

D.4 Sonderbauflächen ...... 53 D.4.1 Im FNP ausgewiesene Sonderbauflächen des Einzelhandels/Darstellung zentraler Versorgungsbereiche ...... 53 D.4.2 Im FNP ausgewiesene sonstigen Sonderbauflächen - Sonderbaufläche - Kur – und Kur/Tourismus ...... 56 D.4.3 Im FNP ausgewiesene sonstigen Sonderbauflächen – Tourismus und Erholung -57 D.4.4 Im FNP ausgewiesene sonstigen Sonderbauflächen Sport und Freizeit ...... 57 D.4.5 Im FNP ausgewiesene sonstigen Sonderbauflächen - Sonderbaufläche- Wochenendhausgebiet – ...... 58 D.4.6 Im FNP ausgewiesene sonstigen Sonderbauflächen – Sonderbaufläche Biogasanlage- ...... 58 D.4.7 Im FNP ausgewiesene sonstigen Sonderbauflächen – Sonderbaufläche Photovoltaik 59 D.4.8 Im FNP ausgewiesene sonstigen Sonderbauflächen – Gewächshaus mit Vermarktungshalle ...... 61

D.5 Flächen und Einrichtungen für den Gemeinbedarf ...... 63 D.5.1 Schulen ...... 63 D.5.2 Schulsport ...... 64 D.5.3 Hortbetreuung und Kindertagesstätten: ...... 64 D.5.4 Soziale Einrichtungen ...... 65 D.5.5 Kulturelle Einrichtungen ...... 66 D.5.6 Kirchliche Einrichtungen ...... 66 D.5.7 Medizinische Einrichtungen ...... 66 Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

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D.5.8 Sportliche Einrichtungen ...... 66 D.5.9 Verwaltungseinrichtungen ...... 67

D.6 Flächen für den überörtlichen Verkehr und die örtlichen Hauptverkehrszüge ...... 67 D.6.1 Qualität der Verkehrsbeziehungen / Probleme ...... 68 D.6.2 Lösungsansätze / Planungsvorstellungen ...... 68 D.6.3 Kurzfristige Verkehrslösung ...... 70 D.6.4 Mittel- und langfristige Verkehrslösung ...... 70

D.7 Flächen und Einrichtungen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung, für Ablagerungen sowie für Hauptversorgungs- und Hauptabwasserleitungen ...... 71 D.7.1 Wasser ...... 71 D.7.2 Abwasser ...... 72 D.7.3 Gasversorgung ...... 73 D.7.4 Energieversorgung ...... 74 D.7.5 Telekommunikationsanlagen ...... 74 D.7.6 Abfallbeseitigung ...... 74

D.8 Freiflächen ...... 74 D.8.1 Flächen für die Landwirtschaft ...... 74 D.8.2 Flächen für Wald ...... 75 D.8.3 Grünflächen ...... 76 D.8.4 Wasserflächen ...... 79

D.9 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft...... 80

D.10 Flächen für Aufschüttungen, Abgrabungen oder die Gewinnung von Bodenschätzen80

D.11 Windenergieanlagen ...... 81

D.12 Flächen für Nutzungsbeschränkungen oder für Vorkehrungen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzes ...... 81 D.12.1 Klima und Lufthygiene ...... 83 D.12.2 Lärm ...... 83

E KENNZEICHNUNGEN ...... 84

E.1 Bauflächen, für die eine zentrale Abwasserbeseitigung nicht vorgesehen ist ...... 84

E.2 Flächen unter denen der Bergbau umgeht ...... 84

E.3 Für bauliche Nutzungen vorgesehene Flächen, deren Böden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet sind ...... 84

F NACHRICHTLICHE ÜBERNAHMEN UND VERMERKE ...... 88

F.1 Flächen für Autobahnen, Bundes- und Landstraßen sowie Flächen für Bahnanlagen und für den Luftverkehr ...... 89

F.2 Natur und Landschaft ...... 89 F.2.1 Nutzungsregelungen des Naturschutzrechtes ...... 89

F.3 Nutzungsregelungen des Wasserrechts ...... 89 F.3.1 Wasserflächen, Häfen und Flächen für die Wasserwirtschaft sowie Flächen, die im Interesse des Hochwasserschutzes und die Regelung des Wasserabflusses freizuhalten sind 89 F.3.2 Wasserschutzzonen ...... 90 F.3.3 Flächen und Einrichtungen für die Abwasserbeseitigung ...... 91 Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

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F.4 Denkmalschutz ...... 91

F.5 Flächen, die unter Bergaufsicht stehen ...... 91

G UMWELTBERICHT GEMÄß § 2A BAUGB ...... 99

G.1 Einleitung ...... 99

G.2 Fachliche Grundlagen und übergeordnete Planungen ...... 99

G.3 Methodische Hinweise ...... 101

G.4 Naturräumliche Grundlagen ...... 102 G.4.1 Lage im Raum und naturräumliche Einordnung ...... 102 G.4.2 Biotope, Pflanzen, Tiere ...... 102 G.4.3 Boden ...... 104 G.4.4 Grundwasser (GW) ...... 105 G.4.5 Oberflächengewässer ...... 108

Gewässer ...... 110 G.4.6 Klima, Luft ...... 112 G.4.7 Landschaftsbild und Erholung ...... 112

G.5 Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung ...... 113 G.5.1 FFH – Gebiete ...... 113 G.5.2 SPA – Gebiete ...... 114

G.6 Schutzgebiete nach dem Naturschutzrecht ...... 115

G.7 Bestehende Umweltprobleme und Auswirkungen ...... 115 G.7.1 Nutzungskonflikte ...... 115 G.7.2 Störfallgefahren ...... 117 G.7.3 Lärmbelästigungen ...... 117

G.8 Vorhaben mit Umweltauswirkungen ...... 118 G.8.1 Übersicht der Bauzuwachsflächen ...... 118 G.8.2 Umweltprüfung der Bauzuwachsflächen ...... 120

G.9 Kompensationsmaßnahmen ...... 136 G.9.1 Flächen für Pflanzmaßnahmen ...... 136 G.9.2 Flächen für Entsiegelungsmaßnahmen ...... 137

G.10 Eingriffs- / Ausgleichbilanz der Bauzuwachsflächen ...... 138

G.11 Zusammenfassung ...... 140

H FLÄCHENBILANZ ...... 142

TABELLENVERZEICHNIS

Tabelle 1: Planungsstand FNP in den Ortsteilen (Quelle: Bauplanungsamt, LK MOL) ...... 12 Tabelle 2: Rechtskräftige Bebauungspläne / VEP ...... 22 Tabelle 3: In Aufstellung befindliche B-Pläne ...... 23 Tabelle 4: Nachbargemeinden ...... 25 Tabelle 5: Einwohnerentwicklung Bad Freienwalde und Ortsteile (Quelle: Einwohnermeldeamt, Stand: 31.12.2015)...... 30

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Tabelle 6: Altersstruktur Bad Freienwalde mit OT (Quelle: Einwohnermeldeamt) .... 31 Tabelle 7:Bevölkerungsvorausschätzung ...... 34 Tabelle 8: Bevölkerungsentwicklung ...... 34 Tabelle 9: Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen ...... 39 Tabelle 10: Flächenzuwachs Beikarte 1 ...... 62 Tabelle 11: Schullandschaft von Bad Freienwalde ...... 64 Tabelle 12: Kinderbetreuungseinrichtungen (Kita/Hort) ...... 65 Tabelle 13: Kleingartenanlagen ...... 78 Tabelle 14: Standorte genehmigungsbedürftiger Anlagen nach BImSchG ...... 83 Tabelle 15: Altlasten in Bad Freienwalde...... 87 Tabelle 16: Bergbauberechtigungen ...... 92 Tabelle 17: Vorsorgenden Rohstoffsicherung Höffigkeitsgebiete ...... 96 Tabelle 18: Grundwasserbeschaffenheitsmessstellen des LUGV ...... 105 Tabelle 19: Grundwassermessstellen des LUGV im Bereich des FNP ...... 106 Tabelle 20: Fließgewässer im Geltungsbereich des FNP ...... 109 Tabelle 21: Oberflächenwassergütemessstellen im Geltungsbereich des FNP...... 109 Tabelle 22: Oberflächenwassermessstellen des LUGV im Bereich des FNP ...... 110 Tabelle 23: FFH-Gebiete ...... 114 Tabelle 24: SPA-Gebiete ...... 114 Tabelle 25: Genehmigungspflichtige Anlagen – Bewertung der Umweltauswirkungen ...... 116 Tabelle 26: Straßenabschnitte mit Lärmbelastung ...... 117 Tabelle 27: Übersicht zu Bauflächenzuwächsen (Umweltprüfung ja/nein) ...... 118 Tabelle 28: Eingriffs-/Ausgleichsbilanz Bauzuwachsflächen ...... 140 Tabelle 29: Flächenbilanz ...... 143

ANLAGEN Gemeinsamer Flächennutzungsplan Bad Freienwalde mit den Ortsteilen Altranft, Altglietzen, Bralitz, Hohenwutzen, Neuenhagen, Schiffmühle, Hohensaaten, 2014 – 2025, Plan , bestehend aus 3 Teilen (Teil 1-3) M.: 1:10.000

Beikarte 1 zum Flächennutzungsplan 2014 – 2025 Zuwachsflächen bei Bauflächen M.: 1:12.500

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS Neben den allgemein üblichen Abkürzungen, die als bekannt vorausgesetzt werden, finden folgende Abkürzungen Verwendung:

B-Plan Bebauungsplan BauGB Baugesetzbuch BLDAM Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäolo- gisches Landesmuseum BauNVO Baunutzungsverordnung BBergG Bundesberggesetz BbgKOG Brandenburgisches Kurortegesetz BbgNatSchG Brandenburgisches Naturschutzgesetz BbgDSchG Brandenburgisches Denkmalschu11.24.1124tzgesetz BbgWG Brandenburgisches Wassergesetz BNatSchG Bundes-Naturschutzgesetz

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BimSchG Bundesimmissionsschutzgesetz BV-VO Biosphärenreservats-Verordnung BVWP Bundesverkehrswegeplan EFH Einfamilienhaus EW Einwohner FFH- Gebiete spezielle Schutzgebiete, die nach der Fauna- Flora- Habitat- Richtlinie ausgewiesen wurden und dem Schutz von Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Habitaten (Lebensraumtypen) dienen, die in mehreren Anhängen zur FFH- Richtlinie aufgelistet sind. FNP Flächennutzungsplan FStrG Bundesfernstraßengesetz INSEK Integriertes Stadtentwicklungskonzept Kita Kindertagesstätte KitaG Kindertagesstättengesetz LabfG Landesabfallgesetz LBV Landesamt für Bauen und Verkehr LEP Landesentwicklungsplan LePro Landesentwicklungsprogramm LfB Der Landesbevollmächtigte für Bahnaufsicht LK Landkreis LSG Landschaftsschutzgebiet LAbfG Landesabfallgesetz LUGV Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz MIR Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung MLUL Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft MOL Märkisch Oderland NEB Niederbarnimer Eisenbahn ODEG Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr OT Ortsteil PlanzV 90 Planzeichenverordnung 1990 ROG Raumordnungsgesetz SPA- Gebiete „Special Protected Areas: Vogelschutzgebiete, deren Grundlage 1979 im Art. 4 (1) der Vogelschutzrichtlinie der EU gelegt wurde. Diese Gebiete sind Teil des europaweiten Biotopverbunds Natura 2000. Das Konzept der Vogelschutzgebiete in ganz Europa dient besonders dem Schutz der Zugvögel, die auf Raststationen auf ihren Zugwegen angewiesen sind, um Nahrung zu suchen und um sich ausruhen zu können. Die SPA- Gebiete unterliegen den Schutzkriterien der Flora-Fauna-Habitat- Richtlinie, für deren Umsetzung das Bundesamt für Naturschutz verantwortlich ist. StVV Stadtverordnetenversammlung TAVOB Trink- und Abwasserverbandes -Barnim TÖB Träger öffentlicher Belange VEP Vorhaben- und Erschließungspläne WHG Wasserhaushaltsgesetz WHO World Health Organisation (Weltgesundheitsorganisation) WSV Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes

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ZWA Ebw. Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung

RECHTSGRUNDLAGEN  Raumordnungsgesetz (ROG) "Raumordnungsgesetz vom 22. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2986), das zuletzt durch Artikel 9 des Gesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585) geändert worden ist" Stand: Zuletzt geändert durch Art. 9 G v. 31.7.2009 I 2585  Baugesetzbuch (BauGB) In der Fassung der Bekanntmachung vom 23.09.2004 (BGBl. I S. 2414) zuletzt geändert durch Verordnung vom 31.08.2015 (BGBl. I S. 1474) m.W.v. 08.09.2015  Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) "Bundesnaturschutzgesetz vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 4 Absatz 100 des Gesetzes vom 7. August 2013 (BGBl. I S. 3154) geändert worden ist"  Brandenburgisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (Brandenburgisches Naturschutzausführungsgesetz (BbgNatSchAG) Brandenburgisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz vom 21. Januar 2013 (GVBl. I/2013, Nr. 3)  Brandenburgisches Denkmalschutzgesetz (BbgDSchG) Vom 24. Mai 2004, (GVBl.I/04, [Nr. 09], S.215)  Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung – BauNVO) "Baunutzungsverordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Januar 1990 (BGBl. I S. 132), die zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 11. Juni 2013 (BGBl. I S. 1548) geändert worden ist"  Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung – PlanzV) "Planzeichenverordnung vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I S. 58), die durch Artikel 2 des Gesetzes vom 22. Juli 2011 (BGBl. I S. 1509) geändert worden ist"

A Grundlagen A.1 Der Flächennutzungsplan als vorbereitender Bauleitplan Der Flächennutzungsplan ist gemäß Baugesetzbuch (BauGB) der vorbereitende Bauleitplan der Stadt Bad Freienwalde mit Ortsteilen. Er stellt für das ganze Stadtgebiet die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung in den Grundzügen dar (§ 5 Abs.1 BauGB). Er ist für alle am Verfahren beteiligten Behörden und Stellen, die Träger öffentlicher Belange (TÖB) sind, bindend, sofern sie dem Plan nicht widersprochen haben (§ 7 BauGB). Der Flächennutzungsplan ist den Zielen der Raumordnung anzupassen (§ 1 Abs. 4 BauGB). Gegenüber dem Bürger entwickelt der Flächennutzungsplan keine unmittelbare Rechtswirkung. Aus seinen Darstellungen sind weder Rechtsansprüche, wie etwa auf Erteilung einer Baugenehmigung, noch Entschädigungsansprüche herzuleiten. Eine mittelbare Betroffenheit ergibt sich jedoch daraus, dass die Bebauungspläne, die gegenüber den Bürgern rechtsverbindliche Festsetzungen treffen, aus den Darstellungen des FNP zu entwickeln sind (§ 8 Abs. 2 BauGB). Eine weitere mittelbare Rechtswirkung entfaltet der Flächennutzungsplan bei bestimmten Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

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Bauvorhaben im Außenbereich einer Gemeinde (§ 35 BauGB), wenn die Darstellungen des FNP als öffentlicher Belang zu beachten sind. Die Darstellungen des FNP ergeben sich aus den voraussehbaren Bedürfnissen der Stadt einerseits und der angestrebten städtebaulichen Entwicklung der Stadt andererseits (§ 5 Abs. 1 BauGB). In den Darstellungen kommt der planerische Wille der Stadt zum Ausdruck. Der FNP gibt insofern Auskunft über die Absichten der Stadt bezüglich der weiteren (baulichen) Entwicklung des Stadtgebietes. In einem Flächennutzungsplan sind viele unterschiedliche Planungsabsichten und Standortentscheidungen für das gesamte Stadtgebiet einschließlich Ortsteilen zusammengefasst. Eine wesentliche Aufgabe besteht dabei darin, eine ausreichende Flächenvorsorge für die voraussehbaren künftigen Bedürfnisse sicherzustellen. Es geht aber vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden demografischen Entwicklung nicht nur um die Ausweisung neuer Flächennutzungen, sondern auch um die Sicherung und den Erhalt vorhandener städtebaulicher Strukturen und der Grün- und Freiflächen. Zugleich bietet der FNP für die Bürger, im Rahmen der Aufstellungs- und Änderungsverfahren ihre Vorstellungen und Vorschläge über die weitere Entwicklung der Gemeinde einzubringen. Die Inhalte des Flächennutzungsplans sind im § 5 Abs. 2 bis 4a BauGB gesetzlich geregelt. Es sind dabei Darstellungen, Kennzeichnungen, nachrichtliche Übernahmen und Vermerke zu unterscheiden. Die Darstellungen sind für die Gemeinde die bedeutendste Inhaltskategorie des Flächennutzungsplans, da sie dadurch ihre Gestaltungsaufgabe wahrnimmt und die vereinbarten Entwicklungsvorstellungen umsetzen kann. Die anderen Inhalte des Flächennutzungsplans sind dem planerischen Willen der Kommune weitgehend entzogen, da sie nicht unmittelbar ihrem Einfluss unterliegen. Mit den Kennzeichnungen werden Flächen, die eine gesetzlich definierte besondere Beschaffenheit aufweisen, im Flächennutzungsplan aufgezeigt. Durch nachrichtliche Übernahmen und Vermerke werden Planungen und sonstige Nutzungsregelungen, die nach anderen gesetzlichen Vorschriften festgesetzt bzw. in Aussicht genommen sind, in den Flächennutzungsplan aufgenommen. Dem Flächennutzungsplan wird gemäß § 5 Abs. 5 BauGB eine Begründung mit den Angaben nach §2a BauGB beigefügt. In der Begründung sind die Ziele und Zwecke sowie die wesentlichen Auswirkungen der Planung darzulegen. Die Begründung ist mit Ihren Texten und Beiplänen bzw. Themenkarten nicht gesetzlicher Bestandteil des Flächennutzungsplans, jedoch nimmt die Begründung an allen Verfahrensschritten der Planaufstellung teil. Bei inhaltlichen Änderungen des Flächennutzungsplans ist die Begründung entsprechend fortzuschreiben.

A.2 Anlass und Planerfordernis A.2.1 Bisheriger Verlauf der Planung / Planerisches Erfordernis Die Stadt Bad Freienwalde hat am 01.03.1994 für das Territorium der Stadt die Aufstellung eines Flächennutzungsplanes (FNP) beschlossen. Anlass hierfür war, dass mit der Kommunalwahl am 05.12.1993 die kommunale Neuordnung für die Stadt Bad Freienwalde in Kraft trat. Altranft wurde eingemeindet. Die sich aus dieser Tatsache ergebenden Bedingungen haben Auswirkungen auf die städtebauliche Ordnung der Gesamtstadt und sollten im FNP berücksichtigt werden. 1998 wurde die Flächennutzungsplanung für Bad Freienwalde nicht weitergeführt. Das Verfahren wurde mit dem Aufstellungsbeschluss Nr. 32/05, vom 26.05.2005, wieder aufgenommen. Der Beschluss wurde vom 10.04.2007 bis 16.05.2007 durch Aushang ortsüblich bekannt gemacht.

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Dieser Schritt wurde notwendig, da nach der Gemeindegebietsreform vom 26.10.2003 nunmehr auf der Grundlage der genehmigten Flächennutzungspläne für die Ortsteile Altglietzen, Bralitz, Hohenwutzen, Neuenhagen und Schiffmühle und dem fortgeschriebenen FNP Entwurf für Bad Freienwalde und Altranft aus dem Jahr 1998 ein gemeinsamer Flächennutzungsplan gemäß § 204 Abs.2 BauGB aufgestellt werden sollte. Im Zeitraum vom 30.08.2007 bis 01.10.2007 wurde mit dem Entwurf des gemeinsamen Flächennutzungsplanes eine Trägerbeteiligung gemäß § 4(2) BauGB durchgeführt. Das Ergebnis ist abgewogen worden und laut Beschluss 35/2008 vom 24.04.2008 zur Einarbeitung in den Entwurf bestimmt worden, was mit Datum 19.05.2008 erfolgt ist. Zur Öffentlichen Auslegung wurde der Entwurf vom 19.05.2008 gemäß § 3(2) BauGB nicht mehr bestimmt, da zum 01.01.2009 der OT Hohensaaten eingemeindet wurde. Bislang wurde der gemeinsame FNP nicht fertig gestellt und wurde somit auch nicht vollzugsfähig, da es im Verlauf der Planung immer wieder zu rechtlichen und tatsächlichen Hindernissen gekommen ist.

Der gemeinsame Flächennutzungsplan der Stadt Bad Freienwalde als vorbereitender Bauleitplan soll eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung, die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltschützenden Anforderungen auch in Verantwortung gegenüber künftigen Generationen miteinander in Einklang bringt und eine dem Wohl der Allgemeinheit dienende sozialgerechte Bodennutzung gewährleisten. Der Flächennutzungsplan soll dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln, auch in Verantwortung für den allgemeinen Klimaschutz, sowie die städtebauliche Gestalt und das Orts- und Landschaftsbild baukulturell zu erhalten und zu entwickeln. Dabei soll mit Grund und Boden sparsam und schonend umgegangen werden. Der Flächennutzungsplan ist den Zielen der Raumordnung, des Naturschutzes und der Landschaftspflege anzupassen. Es besteht weiterhin eine Auflage, die mit der staatlichen Anerkennung als Moorheilbad nach dem Brandenburgischen Kurortegesetz (BbgKOG) verbunden ist. Danach heißt es im Bescheid des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen vom 15.12.2003 unter 5.: „Aufgrund der Neubildung der amtsfreien Gemeinde Bad Freienwalde hat die Stadt bislang auf den Beschluss eines Flächennutzungsplanes verzichtet. Die staatliche Anerkennung ist deshalb mit der Auflage versehen, dass die Stadt für den Bereich der Stadt, der die staatliche Anerkennung als Moorheilbad erhalten hat (Gebiet der Stadt Bad Freienwalde innerhalb der Gemeindegrenzen vom 25.10.2003), im FNP Kur- und Erholungsgebiete als Sondergebiete in ausreichender Anzahl ausgewiesen sind.“ Diese Auflage wurde im Schreiben des MUGV, vom 09.10.2013, zur Visitation des Landesfachbeirats am 09.07.2013 unter Punkt 7 wie folgt unterstrichen: „Es muss ein FNP beschlossen werden, der die Kur- und Erholungsgebiete als Sondergebiet in ausreichender Anzahl ausweist. Diese Forderung wurde bereits als Auflage mit dem Anerkennungsbescheid erteilt und bislang nicht erfüllt.“ Angesichts des demografischen Wandels besteht Handlungsbedarf, um auch den FNP an künftige Herausforderungen anzupassen, da Leerstände und Abrisse das vorhandene Stadtgefüge bedrohen.

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A.2.2 Rechtliches Erfordernis In der Zwischenzeit, seit Aufnahme des FNP - Verfahrens für Bad Freienwalde im Jahr 1994 haben sich nicht nur die städtebaulichen Leitvorstellungen, sondern auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen der räumlichen Planung geändert. Dazu zählen unter anderem: - die Novellierung des Landesplanungsgesetzes und des Landes- entwicklungsprogramms, die Aufstellung des Landesentwicklungsplans und - die Novellierung des Baugesetzbuches. Die wesentlichen Änderungen, die durch die novellierten gesetzlichen Rahmenbedingungen entstanden sind, haben dabei eine rechtliche Aufwertung des Flächennutzungsplanes bewirkt, wie etwa den Wegfall des Anzeigeverfahrens für Bebauungspläne, die aus dem Flächennutzungsplan entwickelt worden sind. Als weitere Neuerungen sind zu nennen: - die Möglichkeit der Darstellung von Ausgleichsflächen im Rahmen der Eingriffsregelung durch die Flächennutzungspläne, - neue Steuerungsmöglichkeiten des Flächennutzungsplans gegenüber privilegierten Vorhaben im Außenbereich und - erweiterte Darstellungsmöglichkeiten des Flächennutzungsplans hinsichtlich Umwelt schützender Belange. Die genehmigten Flächennutzungspläne für die Ortsteile Altglietzen, Bralitz, Hohenwutzen, Neuenhagen und Schiffmühle gelten in ihren Darstellungen für das neue Gemeindegebiet fort. Das Verfahren gemäß § 2 BauGB bezieht sich auf das gesamte Plangebiet. Im Verfahren vorgebrachte Einwendungen, Anregungen und Hinweise dürfen sich jedoch lediglich auf die Planinhalte beziehen, die noch nicht mit einer Genehmigung (Erlaubnis) versehenen Gemeindeteile sowie vorgenommenen Änderungen in den rechtskräftigen Flächennutzungsplänen betreffen.

A.3 Aufstellungsverfahren Das formelle Verfahren für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans ist im Baugesetzbuch (BauGB) geregelt. Im Einzelnen sind folgende Verfahrensschritte zu beachten: - Aufstellungsbeschluss und ortsübliche Bekanntmachung gemäß § 2 Abs. 1 BauGB, - Anpassung an die Ziele der Raumordnung gemäß § 1 Abs. 4 BauGB, - Abstimmung mit den Nachbargemeinden gemäß § 2 Abs. 2 BauGB, - frühzeitige Beteiligung der Bürger gemäß § 3 Abs. 1 BauGB, Entwurfs- und Auslegungsbeschluss, - Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 BauGB, - öffentliche Auslegung des Planentwurfs für die Dauer eines Monats gemäß § 3 Abs. 2 BauGB, ggf. weitere Auslegung bei Änderung des Planentwurfs gemäß § 4a Abs. 3 BauGB, - Beschluss über die vorgebrachten Anregungen (Abwägungsbeschluss) gemäß § 1 Abs. 7 BauGB, - Beschluss des Flächennutzungsplans (Annahmebeschluss), - Genehmigung des Plans durch die höhere Verwaltungsbehörde gemäß § 6 Abs. 1 BauGB, - Bekanntmachung der Genehmigung und damit Wirksamkeit des Plans gemäß § 6 Abs. 5 BauGB.

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Diese Schritte des Bauleitplanverfahrens werden in Bad Freienwalde mit der Durchführung der verschiedenen Beteiligungs- und Entscheidungsprozesse umgesetzt.

Stand des bisherigen Verfahrens: 1. - Die Stadt Bad Freienwalde hat am 01.03.1994 die Aufstellung eines Flächennutzungsplanes beschlossen. Der Beschluss wurde in der MOZ- Ausgabe vom 9/10.04.94 ortsüblich bekannt gemacht. Am 26.05.2005 wurde der Beschluss zur Aufstellung eines gemeinsamen Flächennutzungsplanes für Bad Freienwalde und Ortsteile gefasst. Dabei gelten die genehmigten Flächennutzungspläne der Ortsteile weiter. Der Beschluss wurde vom 10.04.2007 bis 16.05.2007 durch Aushang ortsüblich bekannt gemacht.

Gemeinde Tag der Genehmigung Tag der Veröffentlichung der Genehmigung Altglietzen 09.07.2003 - Bralitz 19.10.2000 25.10.2000 Hohenwutzen 16.10.2000 24.10.2000 Neuenhagen 15.12.2000 19.12.2000 Schiffmühle 06.12.2000 11.12.2000 Hohensaaten - - Tabelle 1: Planungsstand FNP in den Ortsteilen (Quelle: Bauplanungsamt, LK MOL) Es werden die Planzeichnungen im Zuge der Erarbeitung des gemeinsamen Flächennutzungsplanes digitalisiert. Dabei werden die Baugebiete in allen Gemeindeteilen aus Gründen der Einheitlichkeit nach der allgemeinen Art der baulichen Nutzung als entsprechende Bauflächen dargestellt, ohne dadurch die Grundzüge der Planung zu verletzen.

2. - Mit der Fertigung des gemeinsamen Flächennutzungsplans für die Stadt Bad Freienwalde und ihre Ortsteile wurde das P+G Planungsbüro Mühlenstraße 21 16259 Bad Freienwalde Tel.: 03344/333353 Fax 03344/333354, E-Mail: [email protected] durch Vertrag vom 15.03.2004 / 30.08.2004 beauftragt.

3. - Die Mitteilung der Planungsabsicht an die Landesplanungsbehörde erfolgte am 17.05.94. Die Ziele der Raumordnung und Landesplanung gem. § 1 Abs. 4 BauGB wurden der Stadt mit dem Schreiben des Ministeriums für Naturschutz und Raumordnung am 28.06.94 bekannt gegeben. Änderungen bei den Zielen der Raumordnung und Landesplanung werden vom Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung (MIR) im Zuge der Beteiligung Träger Öffentlicher Belange (TÖB) am gemeinsamen FNP eingeholt.

4. - Die Planungsunterlage für den Flächennutzungsplan ist die amtliche topographische Karte 1:10.000, TK10-V, 1. Auflage 1993, Aktualisierung Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

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1996/2004 (bezogen über: Landesvermessung und Geobasisinformation , Landesbetrieb). Entsprechend dieser Grundkarte sind die Gemeindegrenzen im FNP hervorgehoben. Es wird vom Amt Barnim- Oderbruch angemerkt, dass die Grenzziehung zwischen den Ortsteilen Hohenwutzen und Neuküstrinchen von denen in der Flurkarte abweicht. Die Stadt Bad Freienwalde sieht jedoch keine Veranlassung, die Kartengrundlage eigenmächtig zu ändern, zumal im betroffenen Bereich die Darstellungen des FNP keinen Einfluss auf die Grundzüge der städtebaulichen Entwicklung des Gemeindegebiets haben.

5. - Auf dieser Grundlage wurde die Bestandsaufnahme durchgeführt. Dabei wurden analysiert: - natürliche Gegebenheiten - strukturelle Verhältnisse - Folgeeinrichtungen - flächenrelevante Gegebenheiten - bereits durchgeführte und in Angriff genommene Planungs- verfahren der Fachbehörden - örtliche Rechtsvorschriften, die die behördliche und sonstige Nutzung der Grundstücke in dem Gemeindegebiet betreffen - überörtliche und nachbarliche Planungen, die für die Gemeinde von Bedeutung sind. Die Bestandsaufnahme wurde durch Ortsbegehung und Einsichtnahme in die Bauakten beim Bauamt der Stadt ergänzt. Aufbauend auf die Analyse wurde ein Vorentwurf erarbeitet und die Ziele der Stadtentwicklung als Thesen formuliert. Diese Thesen zur Stadtentwicklung und die Grundlagenermittlung zum Flächennutzungsplan wurden am 15.06.1994 von der Stadtverordnetenversammlung bestätigt.

6. - Mit dem Vorentwurf und diesen Thesen wurde die frühzeitige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und die der Nachbargemeinden in der Zeit vom 17.05.94 - 20.06.94 durchgeführt. Zusätzlich fand am 17.06.94 eine Anhörung der TÖB zum Vorentwurf statt. Eine frühzeitige Bürgerbeteiligung wurde am 27.09.94 durchgeführt.

7. - Am 16.06.94 wurde der Vorentwurf in der Ämterkonferenz beim Kreis Märkisch-Oderland vorgestellt und diskutiert.

8. Der in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 14.03.1995 gebilligte und zur Auslegung bestimmte Entwurf des Flächennutzungsplanes hat in der Zeit vom 03.04.1995 bis zum 05.05.1995 öffentlich ausgelegen. Die Bekanntmachung über die Auslegung erfolgte in der Märkischen Oderzeitung, am 23.03.1995.

9. Mit Schreiben vom 10.04.1995 wurden die Träger Öffentlicher Belange zur Stellungnahme zum Entwurf aufgefordert.

10. Am 05.03.1998 wurde der parallel zum Flächennutzungsplan erarbeitete Landschaftsplan durch die Untere Naturschutzbehörde zur Übernahme in den Flächennutzungsplan empfohlen. (Vorliegen der fachbehördlichen Stellungnahme gem. § 8 (1) BbgNatSchG).

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Begründung Seite 14

Nach erfolgter Abwägung zu den im Zuge der Offenlage vorgebrachten Bedenken, Anregungen und Hinweisen sowie nach Abwägung der zur Übernahme beabsichtigten Darstellungen des Landschaftsplanes erfolgte die Planüberarbeitung nach dem durch die Stadtverordnetenversammlung gefassten Planänderungsbeschluss.

11. Mit Schreiben vom 30.09.1998 wurden die Träger öffentlicher Belange zur erneuten Stellungnahme aufgefordert.

12. Antrag der Stadt vom 16.11.1998 an das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung auf Prüfung der Vereinbarkeit des Entwurfes des Flächennutzungsplanes mit den Festsetzungen der Schutzverordnungen der betroffenen Schutzgebiete.

13. Entscheidung des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung vom 22.07.1999 über die Vereinbarkeit der Darstellungen des Flächennutzungsplanes mit den Festsetzungen der Schutzgebietsverordnungen. Die Entscheidung hat folgenden Wortlaut (auszugsweises Zitat): „Die Darstellungen des Flächennutzungsplanes der Stadt Bad Freienwalde bezüglich einer geplanten Bebauung stehen nicht im Widerspruch zu den beabsichtigten Festsetzungen der Verordnung (Entwurf) über das künftige NSG ´Hutelandschaft Altranft´. Die Darstellungen des Flächennutzungsplanes der Stadt Bad Freienwalde bezüglich einer geplanten Bebauung stehen nicht im Widerspruch zu den Festsetzungen der Schutzgebietsverordnung über das Biosphärenreservat ´Schorfheide - Chorin´. Die Darstellungen des Flächennutzungsplanes der Stadt Bad Freienwalde bezüglich einer geplanten Bebauung stehen nicht im Widerspruch zu den Festsetzungen der Verordnung über das LSG ´Bad Freienwalde (Waldkomplex)`.“ Ende des Zitats

14. Am 30.08.2007 wurde die Gemeinsame Landesplanungsabteilung zu den Zielen, Grundsätzen und sonstigen Erfordernissen der Raumordnung befragt. Diese wurden der Stadt mit Schreiben vom 27.09.2007 mitgeteilt.

15. Im Zeitraum vom 30.08.2007 bis 01.10.2007 wurde mit dem Entwurf des gemeinsamen FNP eine erste frühzeitige Trägerbeteiligung durchgeführt. Die Stadt Bad Freienwalde hat die vorgebrachten Anregungen und Bedenken mit Beschluss 35/2008 geprüft. Die Mitteilung des Ergebnisses der Abwägung gemäß §3 Abs. 2 BauGB im Rahmen der frühzeitigen Trägerbeteiligung erfolgte am 14.05.2008.

16. Nachfolgend aufgeführte Verfahrensschritte sind bis zur Bekanntmachung der genehmigten Flächennutzungsplanung erforderlich: Mit der Wiederaufnahme des Verfahrens 2013/2014 zum gemeinsamen FNP Bad Freienwalde und OT ist neben der Flächennutzungsplanung für den OT Hohensaaten die Aktualisierung des bislang vorliegenden Entwurfes vom 19.05.2008 aufgrund von zwischenzeitlich erfolgten verbindlichen Bauleitplanungen, durch die Stadt gefasste Aufstellungsbeschlüsse, Stellungnahmen zu Einzelvorhaben und

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Begründung Seite 15 informeller Planungen (Einzelhandelskonzept, INSEK) erforderlich. Aufgrund erforderlicher Änderungen/Anpassungen, die zwar die Grundzüge des vorhandenen Planungsstands berühren, sowie der erstmaligen Einbeziehung des OT Hohensaaten ist eine erneute frühzeitige Trägerbeteiligung mit dem Gesamtplan erforderlich, dem die Offenlage gemäß §3(2) BauGB nachfolgen muss. Aufgrund des erreichten Planungsstandes ist es jedoch nicht erforderlich, das Verfahren gänzlich neu zu beginnen, da mit Beschluss des Entwurfes und der förmlichen Offenlage (Beschluss der StVV Nr. 8/2015 vom 05.02.2015) und deren ortsübliche Bekanntmachung, die Fehlerhaftigkeit der Aufstellungsbeschlüsse (z.B. Fehlen der Aufzählung von Hohensaaten) geheilt wird.

17. Zum Entwurf des gemeinsamen Flächennutzungsplans 2014-2025 der Stadt Bad Freienwalde mit den Ortsteilen Altranft, Altglietzen, Bralitz, Hohensaaten, Hohenwutzen, Neuenhagen und Schiffmühle gemäß §§1 und 2 i. V. m. §§ 5 und 204 BauGB, Stand 30.06.2014, erfolgte eine frühzeitige Trägerbeteiligung gemäß §4 Abs. 1 BauGB - im Zeitraum vom 03.11.2014 bis 08.12.2014 Die Öffentlichkeit wurde in einer Bürgerversammlung am 27.11.2014, im Rathaus über die Ziele und Zwecke der Planung informiert.

18. Der Entwurf des gemeinsamen Flächennutzungsplans 2014-2025 der Stadt Bad Freienwalde mit den Ortsteilen Altranft, Altglietzen, Bralitz, Hohensaaten, Hohenwutzen, Neuenhagen und Schiffmühle gemäß §§1 und 2 i. V. m. §§ 5 und 204 BauGB, Stand 13.02.2015 – hat in der Zeit vom 18.03.2015 bis 21.04.2015 gemäß §3 (2) BauGB öffentlich ausgelegen. Die Träger öffentlicher Belange sind mit Schreiben vom 30.04.2015 über die öffentliche Auslegung informiert und zur Abgabe einer Stellungnahme gemäß §4 (2) BauGB aufgefordert worden.

19. Die Beratung und Beschlussfassung über die Abwägung der im Beteiligungsverfahren zum Entwurf des gemeinsamen FNP 2014-2025, Stand 13.02.2015 sowie der Beschluss über die erneute Offenlage der geänderten Entwurfsplanung gemäß Abwägung erfolgten durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung 85/2015 am 03.09.2015.

20. Der geänderte Entwurf des gemeinsamen Flächennutzungsplans 2014-2025 der Stadt Bad Freienwalde mit den Ortsteilen Altranft, Altglietzen, Bralitz, Hohensaaten, Hohenwutzen, Neuenhagen und Schiffmühle gemäß §§1 und 2 i. V. m. §§ 5 und 204 BauGB, Stand 10.09.2015 – hat in der Zeit vom 23.11.2015 bis 22.12.2015 gemäß §3 (2) BauGB öffentlich ausgelegen. Die Träger öffentlicher Belange sind gemäß §4 (2) BauGB mit Schreiben vom 24.11.2015 über die öffentliche Auslegung informiert und zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert worden.

21. Die Beratung und Beschlussfassung über die Abwägung der im Beteiligungsverfahren zum geänderten Entwurf des gemeinsamen FNP 2014-2025, Stand 10.09.2015 erfolgten durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung 28/2016 am 28.4.2016.

22. Eine erneute Offenlage und Behördenbeteiligung erfolgte nicht, da die gemäß Synopse vom 20.01.2016 beschlossenen und in der Genehmigungsfassung, Stand 30.05.2016 berücksichtigten, geringfügigen redaktionellen Ergänzungen die Grundzüge der Planung nicht berühren.

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Begründung Seite 16

Ein Feststellungsbeschluss des FNP konnte jedoch in der Sitzung am 28.04.2016 nicht gefasst werden, da zu diesem Zeitpunkt noch keine Rückäußerung des zuständigen Ministeriums zu den gestellten Anträgen auf Übereinstimmungs- erklärung vorlag, d. h. ob der Inhalt des FNP im Widerspruch zu den Regelungen einer Verordnung über ein Landschaftsschutzgebiet (LSG-VO) steht. (Ist dies der Fall, ist der Plan von vornherein unwirksam, d.h. vor Beschlussfassung des FNP war zwingend die Rückäußerung des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg (MLUL) abzuwarten.)

Durch Änderung des Zustimmungsverfahrens beim MLUL war die Stadt gezwungen, am 14.06.2016 an das MLUL noch einmal, diesmal eine Voranfrage zur Zustimmung zu den Darstellungen des FNP zu stellen, da der gemeinsame FNP sowohl das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (BR-VO), als auch das LSG „Bad Freienwalde (Waldkomplex)“ berührt. Mit Schreiben des MLUL vom 09.11.2016, Gesch.Z.: MLUL-4- 4612/482+6#274305/2016 wurde der Stadt bekannt gemacht, dass die in der Anlage 1 benannten Flächen nördlich, Am Kanal und straßenbegleitend an der Frankfurter Straße im Widerspruch mit der BR-VO bzw. zum LSG Freienwalder Waldkomplex stehen. Die Stadt sieht daher in Anwendung des § 5, (1), Satz 2 BauGB einzig die Möglichkeit, vorerst auf die Darstellung der in Rede stehenden Flächen (siehe Anlage 1) zu verzichten, diese weiß darzustellen, die Begründung entsprechend zu ändern und diese Flächen damit von der Genehmigung durch den Landkreis auszunehmen. So wird vermieden, dass der übrige Flächennutzungsplan nicht zur Genehmigung vorgelegt werden kann. Die Darstellung der gemäß §5 (1) Satz 2 BauGB ausgenommenen Teilflächen nördlich Am Kanal, in Hohenwutzen und straßenbegleitend an der Frankfurter Straße, in Bad Freienwalde werden dann zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen.

23. Der gemeinsame Flächennutzungsplan mit Begründung gem. § 5 (5) BauGB und Umweltbericht gem. § 2 (4) BauGB, Stand 30.05.2015- mit weißen Flächen wurde am ...... von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.

24. Die Genehmigung des gemeinsamen Flächennutzungsplans mit Begründung gem. § 5 (5) BauGB und Umweltbericht gem. § 2 (4) BauGB wurde mit Verfügung der Genehmigungsbehörde vom ...... , AZ: ...... erteilt.

25. Der gemeinsame Flächennutzungsplan mit Begründung gem. § 5 (5) BauGB und Umweltbericht gem. § 2 (4) BauGB wurde hiermit gemäß § 5 Abs.3 und 7 der Gemeindeordnung für das Land Brandenburg ausgefertigt.

26. Die Genehmigung des gemeinsamen Flächennutzungsplans mit Begründung gem. § 5 (5) BauGB und Umweltbericht gem. § 2 (4) BauGB ist am ...... ortsüblich bekannt gemacht worden. In der Bekanntmachung wurde auf die Geltendmachung der Verletzung von Verfahrens- und Formvorschrif- ten und von Mängeln der Abwägung (§ 214 Abs.1 BauGB) sowie auf die Rechtsfolgen (§ 215 Abs.2 BauGB) hingewiesen. Mit der Bekanntmachung ist der gemeinsame Flächennutzungsplan mit Begründung gem. § 5 (5) BauGB und Umweltbericht gem. § 2 (4) BauGB wirksam geworden.

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Begründung Seite 17

A.4 Planerische Vorgaben A.4.1 Überörtliche Planungen Die Bauleitplanung (Flächennutzungsplanung und Bebauungsplanung) ist Aufgabe der Gemeinde im Rahmen ihrer Selbstverwaltung. Der Planungsspielraum der Stadt Bad Freienwalde ist jedoch, neben anderen Einschränkungen, begrenzt durch Vorgaben der überörtlichen Planung. Für die Aufstellung des FNP der Stadt Bad Freienwalde ergeben sich die Ziele, Grundsätze und sonstigen Erfordernisse der Raumordnung aus folgenden Rechtsgrundlagen: - Landesentwicklungsprogramm 2007 (LEPro 2007) vom 18.12.2007 (GVBl. I S. 235) - Verordnung über den Landesentwicklungsplan -Brandenburg (LEP B-B) vom 31.03.2009 (GVBl. II S. 186) Hinweis: Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat mit Urteil vom 16.06.2014 die Brandenburgische Verordnung über den Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) vom 31.03.2009 für unwirksam erklärt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Bis zu einer möglichen Rechtskraft des Urteils findet der LEP B-B weiterhin uneingeschränkt Anwendung.

A 4.2 Ziele und Grundsätze der Raumordnung Die Festlegungskarte 1 des LEP B-B enthält im Stadtgebiet von Bad Freienwalde folgende zeichnerischen Festlegungen:  Bad Freienwalde ist als Mittelzentrum im Zentrale-Orte-System des Landes Brandenburg eingestuft (Ziel 2.9 LEP B-B);  Freiraumverbund in den Niederungen von Oder, Alter Oder, Stiller Oder und Freienwalder Landgraben, im Waldgebiet südlich Bad Freienwalde, im Niederoderbruch und in den Bereichen Bralitzer Forst/ Neuenhagenen Tongruben und Malche/Teufelssee (Ziel 4.2 LEP B-B);  Risikobereich Hochwasser im Oderbruch und entlang der Alten Oder zwischen Hohensaaten und Hohenwutzen (Grundsatz 5.3 LEP B-B);  Großräumige und überregionale Straßenverbindungen im Zuge der B 158 und B 167, großräumige und überregionale Schienenverbindung Bad Freienwalde - Eberswalde (Ziel 6.2 LEP B-B).

Ziele der Raumordnung Ziel 2.9 LEP B-B (Festlegung von Bad Freienwalde als Mittelzentrum im Zentrale- Orte-System);

Ziel 4.2 LEP B-B (Neue Siedlungsflächen sind an vorhandene Siedlungsgebiete anzuschließen; bei der Entwicklung von Gewerbe- und Industrieflächen sind Ausnahmen zulässig, wenn besondere Erfordernisse des Immissionsschutzes oder der Verkehrserschließung ein unmittelbares Angrenzen entsprechender Nutzungen an vorhandene Siedlungsgebiete ausschließen);

Ziel 4.3 LEP B-B (Die Erweiterung von Streu- und Splittersiedlungen ist zu vermeiden);

Ziel 4.5 Abs. 1 Nr. 1 LEP B-B (In Zentralen Orten ohne Gestaltungsraum Siedlung ist die Entwicklung von Wohnsiedlungsflächen möglich);

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Begründung Seite 18

Ziel 4.5 Abs. 3 LEP B-B (Die Umwandlung von Wochenendhausgebieten in Wohnsiedlungsflächen ist nur zulässig, wenn sie siedlungsstrukturell an vorhandene Siedlungsgebiete angebunden sind und die Erschließung gesichert ist);

Ziel 4.7 Abs. 1-4 LEP B-B (Zulässigkeit von großflächigen Einzelhandelseinrichtungen in Zentralen Orten unter Beachtung des raumordnerischen Beeinträchtigungsverbotes und des Kongruenzgebotes);

Ziel 5.2 LEP B-B (Der Freiraumverbund ist zu sichern und in seiner Funktionsfähigkeit zu entwickeln. Raumbedeutsame Inanspruchnahmen und Neuzerschneidungen durch Infrastrukturtrassen, die die räumliche Entwicklung und Funktion des Freiraumverbundes beeinträchtigen, sind regelmäßig ausgeschlossen);

Ziel 6.2 LEP B-B (Großräumige und überregionale Verkehrsverbindungen zwischen den Zentralen Orten sind vorrangig zu sichern und nachfragegerecht zu entwickeln).

Grundsätze der Raumordnung Grundsätze 2.10 LEP B-B und § 5 Abs. 1 LEPro 2007 (Ausrichtung der Siedlungsentwicklung auf Zentrale Orte und Konzentration von gehobenen Funktionen der Daseinsvorsorge für den jeweiligen Mittelbereich in Mittelzentren);

Grundsätze 4.1 LEP B-B und § 5 Abs. 2 LEPro 2007 (Vorrang Innen- vor Außenentwicklung; Nutzung von Entwicklungspotenzialen innerhalb vorhandener Siedlungsgebiete; Erhaltung und Umgestaltung des baulichen Bestandes in vorhandenen Siedlungsbereichen und Reaktivierung von Siedlungsbrachflächen bei der Siedlungsentwicklung);

Grundsatz 4.4 Abs. 1 und 2 LEP B-B (Militärische und zivile Konversionsflächen sollen neuen Nutzungen zugeführt werden. Konversionsflächen im räumlichen Zusammenhang zu vorhandenen Siedlungsgebieten können bedarfsgerecht für Siedlungszwecke entwickelt werden. Zulässigkeit städtebaulich nicht integrierbarer Vorhaben auf baulich geprägten Konversionsflächen außerhalb innerörtlicher Siedlungsflächen);

Grundsatz 4.8 LEP B-B (Zulässigkeit von großflächigen Einzelhandelseinrichtungen mit zentrenrelevanten Sortimenten in Zentralen Orten); Grundsatz 4.9 LEP B-B (Zulässigkeit von großflächigen Einzelhandelseinrichtungen mit nicht zentrenrelevanten Kernsortimenten in Zentralen Orten);

Grundsatz 5.1 LEP B-B (Erhalt des bestehenden Freiraumes in seiner Multifunktionalität; bei Planungen und Maßnahmen, die Freiraum in Anspruch nehmen, kommt den Belangen des Freiraumschutzes eine hohe Bedeutung zu; Minimierung der Inanspruchnahme von Freiraum bei der Entwicklung von Siedlungsflächen);

Grundsatz 5.3 LEP B-B (Im Risikobereich Hochwasser ist den Belangen des vorbeugenden Hochwasserschutzes und der Schadensminimierung besonderes Gewicht beizumessen);

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Begründung Seite 19

Grundsatz § 6 Abs. 3 LEPro 2007 (Die öffentliche Zugänglichkeit und Erlebbarkeit von Gewässerrändern und anderen Gebieten, die für die Erholungsnutzung besonders geeignet sind, sollen erhalten oder hergestellt werden. Siedlungsbezogene Freiräume sollen für die Erholung gesichert und entwickelt werden).

Sonstige Erfordernisse der Raumordnung Als sonstiges Erfordernis der Raumordnung ist das Ergebnis des ROV „Ortsumgehungen von Eberswalde bis Bad Freienwalde im Zuge der B 167 und der B 158“ zu berücksichtigen.

Die hier genannten Planungsvorgaben sind als rechtliche und fachliche Vorgaben für die Bauleitplanung zu sehen und entsprechend ihrer unterschiedlichen Wirkung zu beachten oder zu berücksichtigen. (Quelle: Mitteilung der Ziele, Grundsätze und sonstigen Erfordernisse der Raumordnung durch die Gemeinsame Planungsabteilung vom 11.12.2014)

A.4.2 Fachplanungen Die Flächennutzungsplanung unterliegt einem hohem Koordinierungs- und Abstimmungsbedarf, der sowohl bezüglich der übergeordneten Planungen als auch hinsichtlich der überörtlichen und örtlichen Fachplanungen besteht. Im § 5 Abs. 4 und im § 7 BauGB ist die Stellung der raumbedeutsamen Fachplanungen zur Flächennutzungsplanung geregelt. Der § 4 BauGB enthält überdies die Vorschrift zur Beteiligung der Fachplanungsträger als Träger öffentlicher Belange. Die Fachplanung unterscheidet sich zur integrierenden Bauleitplanung - als Gesamtplanung - dadurch, dass sie nicht die Entwicklung eines Gebietes, sondern die Planung und Entwicklung eines konkreten Objekts zum Gegenstand hat. Sie ist raumbedeutsam, soweit sie, vor allem bei der Planung von Trassen und Verkehrswegen, geeignet ist, die räumliche Entwicklung eines Gebietes zu beeinflussen. Insoweit tritt sie in inhaltliche Konkurrenz zur raumbedeutsamen Gesamtplanung. Bei den Fachplanungen muss es sich auf jeden Fall um Planungen (z. B. nach Bundesfernstraßengesetz) und sonstige Nutzungsregelungen (z. B. wasserrechtliche Festlegungen, wie Wasserschutzgebiete) handeln, die aufgrund anderer gesetzlicher Vorschriften festgesetzt werden. Dies betrifft insbesondere solche Planungen, für die ein Planfeststellungsverfahren des jeweiligen Fachgesetzes zum Abschluss gebracht wurde. Von Bedeutung für das Verhältnis zur Flächennutzungsplanung ist die rechtliche Stellung der Fachplanung und deren Berücksichtigung im Flächennutzungsplan sowie die Form, in der dies zu erfolgen hat. Die Regelungen bezüglich der Beteiligung der Fachplanungsträger sind im § 4 BauGB und die hinsichtlich der Anpassungspflicht im § 7 BauGB enthalten. Der § 5 Abs. 4 BauGB schreibt vor, wie im Flächennutzungsplan mit den nach anderen Gesetzen festgesetzten Planungen und Nutzungsregelungen zu verfahren ist. Diese sind entweder in den Flächennutzungsplan nachrichtlich zu übernehmen, wenn sie nach anderen gesetzlichen Regelungen festgesetzt sind oder sie sind im Flächennutzungsplan nur zu vermerken, wenn derartige Festsetzungen erst in Aussicht genommen sind. Hier kommt die Funktion des Flächennutzungsplans zum Tragen, für das gesamte Gemeindegebiet die geplante Bodennutzung darzustellen, unabhängig davon, auf welchen Gesetzen sie beruht. Neben den Darstellungen in einem Flächennutzungsplan gibt es nachrichtliche Übernahmen und Vermerke, die keine

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Darstellungen sind, sondern von übergeordneter Ebene übernommen werden müssen. Die Gemeinde hat also den nachrichtlich zu übernehmenden Planungen oder Nutzungsregelungen Rechnung zu tragen. Sie konkretisieren folglich nicht kraft ihrer Aufnahme in den Flächennutzungsplan öffentliche Belange oder die geordnete städtebauliche Entwicklung der Stadt Bad Freienwalde. Ihre rechtlichen Bedeutungen und Durchsetzungsfähigkeit ist vielmehr nach den für sie maßgebenden gesetzlichen Vorschriften zu beurteilen. Die Stadt muss Übernahmen und Vermerke aber inhaltlich beachten und sie abwägungsfehlerfrei in den Flächennutzungsplan einarbeiten. Dies bedeutet, dass die Stadt sie in ihre städtebaulichen Entwicklungsvorstellungen integrieren und sie nicht ignorieren darf. Dies kann aber zu Nutzungskonflikten führen. Zu vermerken sind solche Planungen und Nutzungsregelungen, die in Aussicht genommen sind, z. B. Planungen nach § 16 Bundesfernstraßengesetz (FStrG) oder Abfallwirtschaftspläne nach Landesabfallgesetz (LAbfG); zu den in Aussicht genommenen sonstigen Nutzungsregelungen können auch Abwasserbeseitigungspläne und wasserwirtschaftliche Rahmenpläne gehören. Zu den auf jeden Fall vermerkungspflichtigen Planungen und Nutzungsregelungen gehören die vorbereitenden Planungen mehrstufiger Fachplanungen, die bereits hinreichend konkret sein müssen. Ein Beleg für die Ernsthaftigkeit der Fachplanung kann z. B. die förmliche Einleitung eines vorgesehenen Plan- oder Beteiligungsverfahrens sein, überdies muss die Planung oder Nutzungsregelung auch räumlich, z. B. durch einen Planentwurf verortbar sein. Anders als bei der nachrichtlichen Übernahme begründet die Vermerkungspflicht keine darüber hinausgehende Verpflichtung, die Darstellungen entsprechend anzupassen. Die Soll-Vorschrift des § 5 Abs. 4 BauGB ist im Regelfall als zwingende Verpflichtung zu verstehen. Festgesetzt nennt man eine Planung oder sonstige Nutzungsregelung dann, wenn sie mit Außenwirkung rechtsverbindlich wird. Nicht dazu gehören (vorläufige) Maßnahmen, die der Sicherung der künftigen Planung oder Nutzungsregelung dienen (z. B. Baubeschränkungen an Straßen).

A.4.3 Kommunale Planungen Verbindliche Bauleitplanung, Satzungen Grundsätzlich sind bei der Aufstellung des Flächennutzungsplans die Festsetzungen der Bebauungspläne zu berücksichtigen. Als eigenständiger Plan ist der Flächennutzungsplan jedoch an bereits vorliegende Bebauungspläne nicht gebunden. Er kann ausnahmsweise abweichende Darstellungen vorsehen, falls die Gemeinde inzwischen andere planerische Ziele verfolgen möchte.

Bereits rechtskräftige Bebauungspläne bleiben bis auf den B-Plan Nr.01.21.00 “Waldstadt” von der Aufstellung des Flächennutzungsplans unberührt. Beim B-Plan Nr. 01.21.00 ist ein Änderungsverfahren erforderlich.

Die Stadt Bad Freienwalde wurde 1991 in das Bund-Länder-Programm "Städtebaulicher Denkmalschutz" des Landes Brandenburg aufgenommen. Auf der Grundlage vorbereitender Untersuchungen im Bereich des historischen Stadtkernes und des städtebaulichen Rahmenplanes für das Stadtzentrum (im Oktober 1993 durch Selbstbindungsbeschluss von der Stadtverordnetenversammlung angenommen) werden vor allem dort finanzielle Zuwendungen durch Bund, Land und Kommune für die behutsame Erneuerung und Revitalisierung der Stadt eingesetzt. Die förmliche Festsetzung des Sanierungsgebietes „Altstadtkern“ im

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Begründung Seite 21 umfassenden Verfahren erfolgte mit Satzungsbeschluss der Stadtverordnetenversammlung am 09.11.1994. Für den „Ortskern Altranft“ wurde 1996 die Sanierung im einfachen Verfahren beschlossen.

Darüber hinaus existieren in der Stadt: - eine rechtskräftige Denkmalbereichssatzung (bekannt gemacht am 14.10.1993) - eine rechtskräftige Gestaltungssatzung (beschlossen am 31.07.1996, bekannt gemacht 13.05.1998) - informelle Planungen (Kurentwicklungskonzept, Einzelhandelsgutachten, Verkehrsgutachten, INSEK) - Innenbereichssatzungen für die Ortsteile (Altranft, Schiffmühle, Neuenhagen, Altglietzen, Bralitz und Hohenwutzen)

Gemeinde Ortsteil Name Größe Darstellung des im FNP Plange- biets Bad Altranft B-Plan Nr. 01.17.00 6,20 ha M,W Freienwalde „Gutshof Altranft“ Keine Änderung der Satzungsbeschluss Darstellung der Art 48/2013 vom 11.07.2013 der baulichen zur Nutzung Aufhebungssatzung (Innenentwicklung) Des B-Plans Nr.01.17.00 „Gutshof Altranft“ Bad Altranft B-Plan 19,20 ha G, M Freienwalde „Gewerbegebiet Altranft“ Bad Altranft VEP Nr. 02.08.00 1,90 ha W Freienwalde Eigenheimsiedlung „Am Sonnenburger Weg” Bad Bad Frw. B-Plan Nr. 01.12.00 1,60 ha S GEH, W Freienwalde „Block I, Stadtzentrum Bad Freienwalde“ Bad Bad Frw. VEP Nr. 02.13.00 1,40 ha S Freienwalde „Skisprungschanzen im Papengrund“ Bad Bad Frw. B-Plan Nr. 01.19.00 5,30 ha W Freienwalde „Am Ranfter Feld Mitte“ Bad Bad Frw. B-Plan Nr.01.21.00 9,60 ha W, M, S Kur Freienwalde “Waldstadt” Bad Bad Frw. B-Plan Nr. 01.11.00 15,00 ha W, M, G Freienwalde „Gewerbepark Bad Freienwalde“ Bad Bad Frw. VEP Nr. 02.02.00 1,20 ha W Freienwalde “Pflegeheim Stephanusstiftung” Bad Bad Frw. VEP Nr. 02.05.00 1,20 ha S GEH Freienwalde „Möbelhaus Schönes Wohnen“ Bad Bad Frw. VEP Nr. 02.01.00 1,60 ha W Freienwalde „Wohnbebauung August – Heese - Straße“ Bad Bad Frw. VEP 0,80 ha G Freienwalde “Autohaus Bernau“ Bad Bad Frw. VEP Nr. 002 0,36 ha Fläche für Freienwalde „Tankstelle Rompe” Landwirtschaft

Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

Begründung Seite 22

Gemeinde Ortsteil Name Größe Darstellung des im FNP Plange- biets Bad Neuenhagen B-Plan 0,60 W Freienwalde Eigenheimstandort am Stadtweg

Bad Bralitz B-Plan 5,4 ha SO Freienwalde Sondergebiet Gewächshausanlage Gewächshaus mit mit Betriebsgebäude Vermarktungshalle Oderberger Straße, Satzungsbeschluss Bralitz gefasst, Baugenehmigung erteilt, Vorhaben umgesetzt, (Öffentliche Bekanntmachung des B-Plans steht noch aus – keine Rechtskraft des Plans) Tabelle 2: Rechtskräftige Bebauungspläne / VEP

In Aufstellung befindliche B-Pläne (Aufhebungsbeschluss nicht gefasst) Gemeinde Ortsteil Name Größe Darstellung des im FNP Plange- biets Bad Altranft VEP Nr. 02.11.00 1,20 W Freienwalde „Wohngebiet ehem. Keine weitere Schule Altranft“ Verfolgung durch Vorhabenträger – im FNP Bestandsdarstel- lung Bad Bad Frw. B-Plan Nr. 01.20.00 7,00 W Freienwalde “Am Ranfter Feld Ost Keine weitere Verfolgung durch Stadt – im FNP Bestandsdarstellung Bad Bad Frw. B-Plan Nr. 01.18.00 7,90 W Freienwalde “Am Ranfter Feld West“ Keine weitere Verfolgung durch Stadt – im FNP Bestandsdarstellung und Ausweisung potentieller straßenbegleiten-der Bebauung am Ranfter Feld

Bad Altglietzen VEP 1,40 W Freienwalde Wohnanlage Zur Zeit keine weitere Sandsackplatz Verfolgung durch Vorhabenträger – im FNP als Planungsabsicht dargestellt Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

Begründung Seite 23

Gemeinde Ortsteil Name Größe Darstellung des im FNP Plange- biets Bad Bralitz VEP 1,30 W Freienwalde „Reines Wohngebiet Keine weitere Bahnhofstraße“ Verfolgung durch Vorhabenträger – im FNP Bestandsdarstel- lung Bad Bad Frw. B-Plan 01.10.00 7,67 ha S GEH, G Freienwalde “Gewerbegebiet Nord” Keine weitere Verfolgung durch Stadt – im FNP Bestandsdarstellung Sondergebiet S großflächiger Einzelhandel GEH Bad Bad Frw. Vorhabenbezogener 1,4 ha WA Freienwalde B-Plan (0.88 ha Erweiterung Stephanus- bebaute Stiftung Fläche) Bad Neuenhagen Vorhabenbezogener B- 0,85 ha M Freienwalde Plan Mischnutzung Gewerbehof Neuenhagen Bad Bad Frw. 1.Änderung B-Plan 0,9 ha Fläche für Sport und Freienwalde 01.11.00 Gewerbepark Spielanlagen Bad Freienwalde Skate- und Freestyle- anlage Bad Neuenhagen B-Plan 16,93 ha SO Freienwalde Solarpark Ziegelofenfeld (9,8ha Solarnutzung Photo- voltaik- fläche Bad Hohenwutzen B-Plan Großparkplatz 1,20 ha Verkehrsfläche Freienwalde besonderer Zweckbestimmung Öffentliche Parkfläche Keine weitere Verfolgung durch Stadt (Parkplatz durch Wegfall der Grenzkontrollen nicht mehr existent) Tabelle 3: In Aufstellung befindliche B-Pläne Im Flächennutzungsplan sind in der Regel die Nutzungsfestsetzungen der bereits rechtskräftigen und in Aufstellung befindlicher Bebauungspläne in generalisierter Form übernommen.

Landschaftsplan Im Auftrag der Stadt Bad Freienwalde als Träger der Bauleitplanung wurde parallel zur Aufstellung des Flächennutzungsplanes Bad Freienwalde ein Landschaftsplan aufgestellt und genehmigt. Für den Bereich Insel-Neuenhagen liegt ebenfalls ein genehmigter Landschaftsplan vor. In diesen Landschaftsplänen werden die örtlichen Ziele, Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege

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Begründung Seite 24 dargestellt. Sie wurden im Entwurf gemeinsam mit den Flächennutzungsplänen offengelegt. Nach der Bestätigung der Landschaftspläne durch die Untere Naturschutzbehörde für Bad Freienwalde, Sonnenburg, Altranft und die heutigen Ortsteile (bis auf Hohensaaten) wurden die flächennutzungsplanrelevanten Darstellungen der Landschaftspläne in den Flächennutzungsplanentwurf übernommen. Mit der Wiederaufnahme des Verfahrens erfolgen eine Digitalisierung und Aktualisierung in Bezug auf die Schutzgebietsausweisungen und Nacherhebung in Bezug auf die Biotopkartierung für als Bauflächen entfallene/geplante Bereiche des Landschaftsplanes Bad Freienwalde/Altranft und eine Umweltprüfung und Erstellung eines Umweltberichts gemäß § 2 Abs. 4 BauGB für die Zuwachsflächen innerhalb des Stadtgebiets Bad Freienwaldes durch das Institut für Gehölze und Landschaft Dr. Gustke GmbH Unter den Eichen 16259 Neu Gersdorf überarbeitet für die vorliegende Planfassung durch das Planungsbüro Ulf Schneegans Hirtenweg 1 16244 Schorfheide, OT Finowfurt

Fachliche Entwicklungspläne und andere informelle Planungen Die kommunalen Entwicklungsplanungen entfalten lediglich eine verwaltungsinterne Selbstbindung. Sie sind aber - als kommunalpolitisches Steuerungsinstrument verstanden - geeignet, die Gesamtentwicklung der Gemeinde in den verschiedenen Bereichen zu koordinieren, kontinuierlich zu überwachen und nach vorgegebenen politischen Zielvorstellungen zu beurteilen. Bei der Aufstellung des FNP Bad Freienwalde wurde der Bedarfsplan für Kitas und Schulen, der Kurortentwicklungsplan, das Einzelhandelsgutachten sowie das integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK) berücksichtigt.

B Rahmenbedingungen B.1 Räumliche Gliederungen B.1.1 Lage im Raum Die Stadt war bis zur Kommunalwahl im Dezember 1993 Kreisstadt und gehört jetzt zum Landkreis Märkisch Oderland mit der Kreisstadt . Bis 2003 war Bad Freienwalde Amtsgemeinde. Zum Amt Bad Freienwalde/Insel gehörten mit Bad Freienwalde/Altranft, 6 Gemeinden: Altglietzen, Bad Freienwalde/Altranft, Bralitz, Hohenwutzen, Neuenhagen und Schiffmühle. Altranft wurde mit der Kommunalwahl im Dezember 1993 eingemeindet und ist seit dem Ortsteil der Stadt Bad Freienwalde. Mit der Gemeindegebietsreform vom 26.10.2003 wurden die übrigen amtsangehörigen Gemeinden zu Ortsteilen der Stadt Bad Freienwalde. Die Gemeinde Hohensaaten gehört seit dem 01.01.2009 als 7. Ortsteil zur Stadt Bad Freienwalde.

Die Stadt Bad Freienwalde gliedert sich in Bad Freienwalde mit den Ortsteilen Altranft, Altglietzen, Bralitz, Hohensaaten, Hohenwutzen, Neuenhagen und Schiffmühle und den bewohnten Gemeindeteilen Wendtshof, Neukietz, Zuckerfabrik, Herrenwiese und Sonnenburg. Bad Freienwalde ist in den Bereich des Stadtkernes mit den früheren Dorfkernen Altkietz und Alttornow und den der Stadterweiterungen ab der Gründerjahre bis

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Begründung Seite 25 heute im Grenzbereich Barnim/Oderbruch einerseits und in 'Kurviertel' im Brunnental sowie das 'Kasernengelände' "Sparrenbusch" (Waldstadt), die sich beide in den Höhenkomplex Barnim hineinziehen, andererseits, gegliedert. Die bis 05.12.93 selbständige Gemeinde Altranft liegt ebenfalls im Grenzbereich Barnim/Oderbruch als eigenständiger Siedlungskörper im Süd/Osten Bad Freienwaldes und ist von der Stadt durch eine Freiraumverknüpfung Barnim/Oderbruch im Bereich der Frankfurter Straße getrennt. Die übrigen Ortsteile befinden sich auf der ‚Insel Neuenhagen’, begrenzt im Osten von der Oder, im Süden von der Stillen Oder, im Westen von der Wriezener Alten Oder und im Norden vom Oder-Havel-Kanal. Eine Ausnahme bildet der Ortsteil Hohensaaten am Rande des Nationalparkes Unteres Odertal. Direkt an der Ortslage ist die Verknüpfung der Havel-Oder-Wasserstraße mit der Oder. Westlich des Ortslage gehören auf der 20 m höher liegenden Hochfläche große Teile der Lunower Bauernheide zur Gemarkung.

Die Gesamtstadt mit Ortsteilen umfasst eine Fläche von 131,73 km².

Die amtsfreie Stadt Bad Freienwalde hat folgende Nachbargemeinden: im Osten Landkreis MOL Amt Barnim -Oderbruch Gemeinde im Süden Landkreis MOL Amtsfreie Stadt Stadt Wriezen im Westen Landkreis MOL Amt Falkenberg-Höhe Gemeinde Falkenberg im Norden Landkreis Barnim Amt Britz-Chorin-Oderberg Gemeinde Liepe Gemeinde Oderberg Gemeinde Lunow-Stol- zenhagen Tabelle 4: Nachbargemeinden Der mittelzentrale Verflechtungsbereich (Mittelbereich) des Mittelzentrums Bad Freienwalde wird gebildet durch:  Bad Freienwalde (Oder),  Wriezen,  Amt Falkenberg-Höhe und  Amt Barnim-Oderbruch, mit einer Gesamteinwohnerzahl von 30.778 EW im Jahr 2014 (31.12.2014, Quelle: Mittelbereichsprofil Bad Freienwalde (Oder) 2016, LBV).

Eberswalde ist mit dem Kfz in ca. 45 Minuten, Frankfurt/Oder und Berlin in ca. 60 Minuten erreichbar. Die Stadt liegt in einer durch Wald, Landwirtschaft und landwirtschaftlich ausgerichtete Gemeinden, geprägten Umgebung. Die Stadt besitzt Beziehungen zu Eberswalde als industrielles, gewerbliches und behördliches Zentrum, ebenso wie zu und Seelow aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum Landkreis Märkisch Oderland sowie zur Stadt Wriezen als nächstgelegene Stadt in Bezug auf ihr ergänzendes Dienstleistungsangebot (Krankenhaus). Aus der Großkreisbildung zum Landkreis Märkisch Oderland und der damit

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Begründung Seite 26 verbundenen Neuordnung behördlicher Funktionen ergibt sich eine Intensivierung der bis dahin wenig ausgeprägten Beziehungen zu Seelow und Strausberg. Das Oberzentrum Frankfurt/Oder ist für Bad Freienwalde und das Umland von untergeordneter Bedeutung. Bad Freienwalde hat für Berlin und die Zentren im engeren und äußeren Verflechtungsraum Bedeutung im touristischen Bereich und in Bezug auf die Rolle als Kur- und Bäderstadt. Als Kurstadt besitzt Bad Freienwalde überregionale Bedeutung. Regional ist Bad Freienwalde ein historisch gewachsener Wirtschaftsstandort, welcher zur Stabilisierung der Einwohnerzahlen und seiner mittelzentralen Teilfunktionen der weiteren Stärkung und Aktivierung bedarf.

B.1.2 Naturräumliche Gliederung Grundlage für die naturräumliche Gliederung sind die naturräumlichen Einheiten nach Scholz (1962). Danach befindet sich Bad Freienwalde an der Grenze zwischen den Naturraumeinheiten Odertal und Ostbrandenburgische Platte. Den östlichen Teil von Bad Freienwalde/Altranft kann man dem Odertal, der Haupteinheit Oderbruch zuordnen. Der westliche Teil gehört zur Ostbrandenburgischen Platte, der Haupteinheit Waldhügelland des Oberbarnims. Daher rührt der für Brandenburger Verhältnisse große Höhenunterschied von fast 150m innerhalb des heutigen Stadtgebiets. Der Planungsraum der Ortsteile Altglietzen, Neuenhagen, Bralitz, Hohenwutzen, Schiffmühle und Hohensaaten umfasst die Neuenhagener Insel (Neuenhagener Sporn) und nordöstliche Teilbereiche des Oderbruches. Beide Bereiche befinden sich im mittleren Teil der naturräumlichen Großeinheit Odertal, die im Norden in den Sandterrassen des unteren Odertals, im Süden in den Hauptteilen des Oderbruches ihre Fortsetzung findet. Die Neuenhagener Insel wird im Süden vom Oderbruch, im Westen und Norden vom Niederoderbruch umgeben und stellt die Trennung des Niederoderbruchs vom Hauptteil des Oderbruches dar. Im Osten bildet die Oder (künstlich angelegt) die Grenze. Die beiden Haupteinheiten von Bad Freienwalde/Altranft sind von unterschiedlichem Relief geprägt. Es treten im Stadtterritorium Höhendifferenzen bis zu 135m auf (von 3m über NN an der Alten Oder bis 138m über NN süd- westlich des Sparrenbusches). Zum Waldhügelland gehören die mit ihren wechselnden Mischwaldbeständen zum Oderbruch gerichteten Trockentäler. Sie zerfurchen den Rand zum Oderbruch. Dieser topographischen Lage entsprechend weist die Stadt entlang des Grenzbereiches Barnim/Oderbruch Ansätze einer Bandstruktur auf. Im Wesentlichen ist eine extensive Entwicklung der Bauflächen ausgeschlossen, da die Barnim Hochfläche durch die topographischen Verhältnisse und den Schutzstatus Landschaftsschutzgebiet (LSG) sowie den Landschaftsraum Oderbruch mit für das Land Brandenburg überdurchschnittlich hohem Bodenwert und seinen Grundwasserverhältnissen enge Zäsuren für die Bebaubarkeit bilden. Aus diesem Grund wird der Schwerpunkt der künftigen baulichen Entwicklung der Stadt im Bereich zwischen Bad Freienwalde und Altranft, entlang der früheren B 167, in der Waldstadt (Sparrenbusch) und innerhalb der Ortslagen liegen. Die Stadt unterliegt dem Einfluss des Mecklenburgisch-Brandenburgischen Übergangsklimas mit einem Jahresmittelwert von 7,5 - 8,5 °C und einer Jahressumme von 490 - 590 mm Niederschlag. Für das Gebiet um Bad Freienwalde verringert sich dieser Wert auf eine Jahressumme von 510 mm Niederschlag. Nach Scholz, 1962, zählt das Gebiet um

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Bad Freienwalde zu den niederschlagsärmsten Gebieten Deutschlands.

B.1.3 Stadträumliche Gliederung Die Entwicklung der Siedlungsstruktur ist innerhalb einer Gemeinde auf Siedlungsschwerpunkte, im Fall Bad Freienwalde auf das eigentliche Stadtgebiet auszurichten. Dieses ist für ein räumlich gebündeltes Angebot von öffentlichen und privaten Einrichtungen geeignet und soll entsprechend gefördert werden.

B.1.4 Verkehrliche Einbindung Schiene Fernverbindungen mit dem Ausland und Fernverbindungen in Deutschland berühren Bad Freienwalde nicht. Bad Freienwalde lag an der von der ODEG betriebenen Regionalbahnstrecke Berlin – Lichtenberg - Frankfurt/Oder. Mit dem Winterfahrplan 2014/15 erfolgt ein Betreiberwechsel. Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) bedient die Strecke 6758 Eberswalde – Frankfurt (Oder) innerhalb der nächsten 10 Jahre. Die Bahnstrecke 6763 Richtung Angermünde wird nicht mehr bedient.

Straßen - Autobahnen Die nächsten Bundesautobahnanschlüsse sind: A11 bei Finowfurt (27 km) A10 bei Blumberg (39 km) - Bundesstraßen B 167 (Neustadt - Neuruppin - Eberswalde - Bad Freienwalde - Seelow - ) B 158 (Berlin Marzahn - Werneuchen - Bad Freienwalde – Grenzübergang Pomellen) B 158A (Kreuzung Neuenhagen – Grenzübergang Hohenwutzen) - Landesstraßen L 281 (Zuckerfabrik - Neureetz - Neurüdnitz) L 28 (Kreuzung Neuenhagen – Schiffmühle Garbow – Kreuzung L281 – Neureetz – Altreetz – Kreuzung L33) L 283 (Hohensaaten - Lunow – Stolzenhagen – Lüdersdorf) L 282 (Hohensaaten – Oderberg Vossdorf) - Kreisstraßen K 6436 Bad Freienwalde (Markt) – Altranft – Rathsdorf – Wriezen) K 6437 Abschnitte 40 und 45 der ehemals hier L 281 im Bereich von Altranft

Festgesetzte Ortsdurchfahrten Die Ortsdurchfahrtsgrenzen der jeweiligen Ortsteile sind wie folgt festgesetzt: Altranft L281, Abschnitt 45, km 0,397 bis 0,955 Altranft (Zuckerfabrik) L281, Abschnitt 40, km 3,354 bis 3,587 Altgietzen B158A, Abschnitt 110, km 1,661 bis 3,542 Hohenwutzen B158A, Abschnitt 110, km 0138 bis 0,589 Neuenhagen B158, Abschnitt 13, km 1,409 bis 2,903 Hohensaaten L283, Abschnitt 005, 0,000 Schiffmühle, Gabow L28, Abschnitt 40, km 6,440 bis 7,234 Bad Freienwalde B 167, Abschnitt 220, km 0,575 bis 3,214 Bad Freienwalde B 168, Abschnitt 60, km 1,175 bis 3,214

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Auf der Grundlage des Bundesfernstraßengesetzes (FstrG) § 9 und des Brandenburgischen Straßengesetzes (BbgStrG) §24 gelten außerhalb der Ortsdurchfahrten Anbauverbotszonen von 20m und Anbaubeschränkungszonen von 40m, jeweils gemessen von der befestigten Straßenkante. Anbindungen und Zufahrten zu Bundes- und Landesstraßen sind dem Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg, Niederlassung Ost, Frankfurt/Oder, abzustimmen.

Wasserstraßen - Oder Die Oder als Bundeswasserstraße bildet die östliche Grenze der Stadt Bad Freienwalde und ist Bundeswasserstraße, Klasse I-III nach UN ECE.

- Wriezener Alte Oder/Havel-Oder-Wasserstraße Die Güstebieser (15 km) und die Wriezener Alte Oder (25 km) waren bis zum Bau des großen Durchstichs zwischen Güstebiese und Hohensaaten 1747-1753, des 21 Kilometer langen Oderkanals, Hauptstrom der Oder. Sie nehmen heute alles Oberflächenwasser aus dem Oderbruch auf, was durch die Absenkung des Wasserspiegels um ca. 3,5 m gegenüber dem Hauptstrom möglich wurde. Die Güstebieser Alte Oder beginnt am Oderdeich bei Güstebieser Loose und fließt nach Südwesten bis Wriezen. Von hier ist es die Wriezener Alte Oder, die sich nach Nordwesten wendet und zwischen der Stadt Bad Freienwalde (Oder) und ihrem Ortsteil Schiffmühle in einem weiten Bogen durch das Niedere Oderbruch (teilweise Naturschutzgebiet) westlich der Neuenhagener Insel nach Nordosten fließt. Von Bralitz bis Oderberg (HOW-km 84,69) ist die Wriezener Alte Oder (WAO) auf 2,5 km Länge eine Bundeswasserstraße der Wasserstraßenklasse III; zuständig ist das Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde. Ab Oderberg nutzt die Havel-Oder- Wasserstraße den untersten 7,8 km langen Abschnitt der Alten Oder. Der Wasserspiegel dieser so genannten Oderhaltung liegt bei 1,2 m über NHN. Sie ist über die Hohensaatener Ostschleuse mit der zwei Meter höheren Oder (mittlerer Spiegel hier 3,24 m über NHN) verbunden. Der Wasserablauf erfolgt jedoch in die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße, deren Spiegel hier nur 0,4 m über NHN liegt und mit der die Oderhaltung durch ein Wehr und die Hohensaatener Westschleuse verbunden ist.

Die Alte Oder hat ab dem Bollwerk in Bralitz in ihren südlichen Verlauf als Wasserstraße keine Bedeutung mehr. Der Freienwalder Landgraben (ehemals schiffbar ab Bollwerk Bad Freienwalde - Alte Oder - Schiffshebewerk – Finowkanal) hat heute als schiffbare Wasserstraße ebenfalls keine Bedeutung mehr. Der Freienwalder Landgraben und die Wriezener Alte Oder sind Alteigentum der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV). Somit können sich weiterhin Berührungspunkte mit den Interessen des Alteigentümers ergeben, zum Beispiel bei der Festlegung der KUK (Konstruktionsunterkante) von Brücken o.ä.

- Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße Die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße (HFW und HoFriWa) ist eine Teilstrecke der Bundeswasserstraße Havel-Oder-Wasserstraße (HOW) und verläuft als Schifffahrtskanal am westlichen Rand des bis zu drei Kilometer breiten unteren Odertals parallel zur Oder vom Endpunkt der Oderhaltung der HOW bei Hohensaaten bis zur Einmündung in die heutige Westoder bei Friedrichsthal und hat eine Länge von 42 Kilometern. Sie gehört zur Wasserstraßenklasse IV mit

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Einschränkungen. Zuständig für die Verwaltung ist das Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde. Die Anrainer sprechen bei der Wasserstraße von jeher nur vom „Kanal“.

Luftverkehr Die Gemarkung Bad Freienwalde liegt außerhalb von Beschränkungsbereichen ziviler Flugplätze, so dass luftrechtliche Belange bei Bauten, die nicht wesentlich die ortsüblichen Bauhöhen überschreiten, nicht berührt werden.

Verkehrseinrichtungen / Umschlagplätze - Bahnhof Bad Freienwalde (Personenbahnhof) - Bahnhof Altranft - Busbahnhof Bad Freienwalde - ÖPNV-Netz (Bus) in das Umland mit S-Bahn-Anschluss in Strausberg und Eberswalde - Betriebshof der Barnimer Busgesellschaft - Park and Ride Anlage auf dem Bahnhofsvorplatz

Erreichbarkeit und der Gemeinden des Umlandes - Berlin Mitte - Erreichbarkeit direkt per Bahn über die Regionalbahnlinie RB 60 der ODEG (Ostdeutsche Eisenbahn Gesellschaft) Frankfurt/Oder, Bad Freienwalde, Eberswalde - nach Berlin Lichtenberg im I Stunden Takt, Fahrzeit ca. 1 h.15min, täglich in der Zeit von 5.00 bis ca. 21.30 Uhr - Straße, gute straßenmäßige Anbindung, ca. 1h 20min.

- Umliegende Zentren - Eberswalde - gut erreichbar ca. 20 min  im Indi- - Straußberg - gut erreichbar ca. 35 min  vidual- - Frankfurt/O. - gut erreichbar ca. 1 h  verkehr

- Sonstige Orte im Verflechtungsbereich - ÖPNV- Erschließung - Individualverkehr - Radiales Straßennetz bezogen auf Bad Freienwalde, Orte in der Region sind gut erreichbar, durchschnittlich 30 - 50 min

B.2 Bevölkerungsentwicklung B.2.1 Einwohner: Im Folgenden wird die Einwohnerentwicklung die Kernstadt und ihre Ortsteile für den Zeitraum 2005 bis 2015 dargestellt. Bei der Bevölkerungsentwicklung der Gesamtstadt ist zu beachten, dass im Jahr 2009 Hohensaaten Ortsteil von Bad Freienwalde geworden ist.

Ortsteil Jahr

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

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Einwohner, absolut

Bad Freienwalde 8.480 8.347 8.227 8.091 7.989 7.904 7.893 7.778 7.738 7.725 7.813

Stadt

Altranft 914 929 927 918 936 914 904 897 893 879 894

Altglietzen 522 490 473 477 473 468 447 440 438 439 438

Bralitz 657 635 613 600 592 584 566 566 552 542 561

Neuenhagen 907 913 882 873 839 836 853 831 825 825 799

Schiffmühle 646 640 629 605 605 599 594 586 574 570 568

Hohenwutzen 795 801 789 777 764 748 742 731 734 726 730

Hohensaaten 802 792 770 755 737 717 698 687 672 664 671

Gesamteinwohnerzahl 12.927 12.743 12.528 12.337 12.935 12.770 12.697 12.516 12.426 12.370 12.474

Tabelle 5: Einwohnerentwicklung Bad Freienwalde und Ortsteile (Quelle: Einwohnermeldeamt, Stand: 31.12.2015)

B.2.2 Einwohnerstruktur Altersstruktur Im Altenquotienten wird die ältere (nicht mehr erwerbsfähige) Bevölkerung auf die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bezogen. Es gibt dazu keine vorgeschriebenen Altersgrenzen In der nachfolgenden Zusammenstellung liegen die Abgrenzungen bei 15 Jahren nach unten und 65 Jahren nach oben. Die Bevölkerungszahl im Alter 65 Jahre wird dividiert durch die Bevölkerungszahl zwischen 15 und 65 Jahren und auf je 100 15 bis 65-Jährige bezogen.

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2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

0-14 Jahre 1.243 1.243 1.281 1.337 1.372 1.405 1.384 1.397 1.439 1.519

15-29 Jahre 2.246 2.093 1.940 1.941 1.800 1.701 1.559 1.481 1.425 1.435

30-64 Jahre 6.240 6.167 6.067 6.395 6.436 6.453 6.426 6.400 6.339 6.312

über 65 Jahre 3.014 3.025 3.049 3.262 3.162 3.138 3.147 3.148 3.176 3.208

Altersquotient 35,5 36,6 38,1 39.1 38,4 38,5 39,4 40,0 40,8 41,4

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

0-14 Jahre 810 831 853 895 902 943 927 932 960 1.017

15-29 Jahre 1.565 1.449 1.351 1.307 1.227 1.157 1.075 1.023 1.007 1.019

30-64 Jahre 3.922 3.871 3.801 3.769 3.788 3.816 3.792 3.805 3.769 3.774

über 65 Jahre 2.050 2.076 2.086 2.054 1.987 1.977 1.984 1.978 1.989 2.003

Altersquotient 37,4 39,0 39,9 40,5 39,6 39,7 40,8 41,0 41,6 41,8

Tabelle 6: Altersstruktur Bad Freienwalde mit OT (Quelle: Einwohnermeldeamt)

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Begründung Seite 32

Für Bad Freienwalde ist nach Angaben des Einwohnermeldeamtes zu verzeichnen, dass es zwar eine Zunahme in der Bevölkerungsgruppe der 0-14-Jährigen, aber auch eine Verschiebung in der Altersstruktur hin zu einer immer älter werdenden Bevölkerung der über 65-Jährigen abzusehen ist - ablesbar in der gegenläufigen Entwicklung von Bevölkerungswachstum bei den Älteren und Bevölkerungsschrumpfung bei den mittleren Erwachsenen. Kennzeichnend dafür ist der steigende Altersquotient (über 65 Jährige in Prozent der 15 bis unter 65- Jährigen). Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren verstärken, wenn die Babyboom-Jahrgänge (Geburtsjahrgänge etwa Ende der 1950er bis Ende der 1960er Jahre) die Altersgrenze von 65 Jahren erreichen. In der Altersgruppe bis unter 15 Jahre werden im Jahr 2020 1.429 Personen und 2030 1.120 Personen laut Mittelbereichsprofil 2016 prognostiziert. Dies entspricht 2020 einem Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung der Stadt (m. OT) von ca. 11,9% und im Jahr 2030 von ca. 10,6%. In der Altersgruppe 65+ werden im Jahr 2020 3.635 Personen und 2030 4.249 Personen laut Mittelbereichsprofil 2016 prognostiziert. Dies entspricht 2020 einem Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung der Stadt (m. OT) von ca. 30,3% und im Jahr 2030 von ca. 40,1%. Diese Entwicklung wird auf den Wohnungsmarkt durch eine Zunahme der 1-2 Personenhaushalte und den steigenden Bedarf an altersgerechten Wohnungen bemerkbar machen. Auf dem Sektor Gesundheitsvorsorge und Altenbetreuung wird der Bedarf ebenfalls steigen.

Betreutes Wohnen, Pflegeinrichtungen 3,1% der Gesamtbevölkerung waren bundesweit 2013 lt. Demografie-Portal des Bundes und der Länder pflegebedürftig. Davon wurden 71% zu Hause betreut. Im Jahr 2030 soll diese Zahl auf 4,2% der Pflegebedürftigen anwachsen. Für Bad Freienwalde bedeutete dies, dass 2030 ca. 435 Menschen pflegebedürftig wären. In Bad Freienwalde gibt es z.Z. 196 Plätze in Pflegeheimen, in denen die Bewohner rund um die Uhr gepflegt und beaufsichtigt werden. Außerdem gibt es ca. 20 Plätze in Einrichtungen, die man als betreutes Wohnen bezeichnen kann. Für die Stadt selbst ist diese Zahl ausreichend, der aus dem Mittelbereich der Stadt erwachsende Bedarf von z.Z. ca. 100 Plätzen (2030 ca. 260-290 Pflegeplätze) kann jedoch nicht abgedeckt werden und sollte in Bad Freienwalde durch Ausbau z. B. der Post bzw. den Neubau eines Pflegeheims an der Frankfurter Straße, Höhe Waldhaus konzentriert werden. (Quelle: Städtebauliche Zielplanung für den Mittelbereich mit Stand: August 2015 (Basis für Antrag Stadt-Umland-Wettbewerb)

Wanderungs- und Geburtenbilanz Die Bewegungsstatistik wird zur Beurteilung der Veränderungen gegenüber dem INSEK 2006 bis 2020 auf die Betrachtung des Intervalls vom 31.12.2006 bis 31.12.2015 für die Gesamtstadt verkürzt. (Quelle: Einwohnermeldeamt der Stadt, Stand: 07.09.2016) Demnach sind in der Gesamtstadt Bad Freienwalde in den zurückliegenden 9 Jahren: Geburten 814 Sterbefälle 1.645 mit einem Saldo von -831 EW zu verzeichnen. Bei dem Anfangsstand im Jahr 2006 von 13.537 EW gegenüber einem Endstand im Jahr 2015 von 12.493 EW ergibt sich ein Bevölkerungsrückgang von ca. 7,7 % für die Gesamtstadt. Im Intervall vom 31.12.2011 bis 31.12.2015 ergibt sich in Bezug auf die Geburten und Sterbefälle folgendes Bild:

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Begründung Seite 33

Für die Gesamtstadt in den zurückliegenden 4 Jahren ergibt sich ein Saldo von - 410: Geburten 350 Sterbefälle 760 In Bezug auf die Kernstadt Bad Freienwalde ergibt sich im gleichen Zeitraum ein Saldo von -246: Geburten 255 Sterbefälle 501 Ergebnis dieser Statistik ist, dass in Bad Freienwalde bis in die jüngste Vergangenheit ca. doppelt so viele Menschen sterben als geboren werden. Diese negative natürliche Bevölkerungsbilanz kann nicht durch eine deutlich positiver verlaufende Wanderungsbilanz ausgeglichen werden. So wurden im Zeitraum 2006 bis 2015 4.817 Zuzüge nach Bad Freienwalde und 5.027 Wegzüge aus der Stadt, mit einem Saldo von -210 EW registriert. (Quelle: Einwohnermeldeamt der Stadt, Stand: 07.09.2016) Im Intervall vom 31.12.2011 bis 31.12.2015 ergibt sich erstmals ein positives Wanderungssaldo von +194 Menschen für die Gesamtstadt. Bezogen auf die Kernstadt ergibt sich gleichfalls in diesem Zeitraum ein positiver Saldo von +165. Nicht zuletzt trägt das Anwachsen des Ausländeranteils in Bad Freienwalde um 210 Menschen von 2011-2015 infolge der Flüchtlingswelle zu dieser positiveren Entwicklung bei. Wanderungs- und Geburtenbilanz gemeinsam betrachtet, beträgt der Gesamt- Bevölkerungsrückgang in Bad Freienwalde in den zurückliegenden 4 Jahren ca. 1.7% und ca. 1% in der Kernstadt. Statistisch hat sich die im Jahr 2006 bereits festgestellte negative Bevölkerungsbilanz trotz Wanderungsgewinnen in den letzten Jahren fortgesetzt. Der im INSEK 2006 ermittelte Durchschnitt der Geburtenbilanz in der Kernstadt, in den Jahren 1995 bis 2005 von jährlich Ø -49 EW beträgt in den Jahren 2006 bis 2015 -92 EW und in Bezug auf die Wanderungsbilanz liegt der Wert 1995-2005 bei jährlich Ø -114 EW und zwischen 2006 bis 2015 im Durchschnitt bei -23 EW/Jahr, so dass daraus geschlossen werden kann, dass die natürliche Bevölkerungsentwicklung Auslöser des prognostizierten Bevölkerungsrückgangs von ca. -14,5% sein wird. Das bedeutet auf die Kernstadt bezogen einen weiteren Rückgang der Bevölkerung von 2014 bis 2030 um geschätzt ca. -1.000 Einwohner. Die Stadt muss versuchen, den auf Schrumpfung gerichteten Prozessen entgegenzuwirken und die Attraktivität und Qualität des Wohnens in der Stadt insbesondere auch für ältere Bürger zu erhöhen und durch gezielte Attraktivitätspolitik zu fördern.

Haushalte Im INSEK 2006 wurde aufgrund fehlender Daten die durchschnittliche Haushaltsgröße/Wohnungsbelegung auf der Basis der damaligen Bevölkerungszahl dividiert durch die ermittelte Gesamtzahl der bewohnten Wohnungen mit 2,1 EW/Wohnung ermittelt. Dieser Wert entsprach annähernd der für das Land Brandenburg für Mai 2003 ermittelten durchschnittlichen Haushaltsgröße von 2,15 EW/Haushalt, die bis 2010 im Jahresdurchschnitt auf 2,00 EW/Haushalt zurückgegangen ist (Quelle: Statistisches Datenangebot der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder v. 29.12.2011). Nach einer Erhebung im Juni 2012 entnommen aus dem INSEK ergibt eine durchschnittliche Belegungsgröße der Wohnungen von 1,94 EW/Wohnung als Richtwert in der Stadt.

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Begründung Seite 34

Der Gesamtwohnungsbestand beläuft sich in Bad Freienwalde, einschließlich der Ortsteile auf 7.357 Wohnungen (31.12.2014). Der Anteil der Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern beträgt laut Mittelbereichsprofil des LBV2016, 38,8%.

B.2.3 Bevölkerungsvorausschätzung Die nachfolgend aufgeführten Daten zu Bevölkerung und Bevölkerungsentwicklung sind dem Mittelbereichsprofil Bad Freienwalde (Oder) 2016, herausgegeben vom LBV, entnommen.

Gemeinde Ist-Bevölkerung Bevölkerungsvorausschätzung 2000 2014 2020 2030 (Personen) (Personen) Bad Freienwalde (Oder) 14.808 12.382 12.011 10.588 Tabelle 7:Bevölkerungsvorausschätzung

Gemeinde Bevölkerungsentwicklung Bevölkerungsentwicklung 2014 2020 2030 2014 2020 2030 gegenüber gegenüber gegenüber gegenüber gegenüber gegenüber 2000 2014 2014 2000 2014 2014

(Personen) (in Prozent) Bad Freienwalde -2.426 -371 -1.794 -16,4 -3,0 -14,5 Tabelle 8: Bevölkerungsentwicklung Von der zunehmenden Alterung der Bevölkerung ist auch Bad Freienwalde nicht ausgenommen. Es kommen die geburtenstarken Jahrgänge in ein zunehmend höheres Alter und gleichzeitig steigt die Lebenserwartung. 2030 werden in Bad Freienwalde gegenüber 2014 34,3 % der Bewohner über 65 Jahre alt sein. Dagegen wird in der Altersgruppe bis unter 15 Jahre ein Bevölkerungsrückgang im Jahr 2030 gegenüber 2014 von -22,4 (- Personen) prognostiziert. Es wird befürchtet, dass sich die Abwanderung junger Menschen aus der Stadt weiter fortsetzt. Aufgrund des so genannten demografischen Echos werden sich die Entwicklungen in der Stadt ab 2020 beschleunigen.

Es gilt, sich auf die Tatsachen eines weiter fortschreitenden Bevölkerungsrückgangs und einer alternden Gesellschaft einzustellen und Lösungen für eine tragfähige kommunale Entwicklung zu finden und zu fördern.

B.3 Siedlungsentwicklung Bad Freienwalde um 1200 Entstehen einer deutschen Kaufmannssiedlung mit Kirche und Markt 1316 Urkundliche Erwähnung der Stadt als markgräfliche Zollstätte "Vrienwalde" 1373 erste urkundliche Erwähnung der Stadt als " oppidium "Entstehen der Siedlungen Kietz und Tornow als Dienstsiedlungen vor der Stadt bis Mitte 16. Jh. vorwiegend Handelsfunktion

1664 ein großer Stadtbrand und große Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg bedeuten für die Stadt wirtschaftliche und Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

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soziale Rezession ab 1684 Entwicklung des planmäßigen Heilquellenbetriebes durch Kurfürst Friedrich Wilhelm I. ab 1700 Einrichtung des Gesundbrunnens ab 1780 Ausbau des Gesundbrunnens und damit Herbeiführen einer wirtschaftlichen und kulturellen Blütezeit der Stadt 1815 Die Stadt wird Kreisstadt des Kreises mit einem Territorium, das die Städte Wriezen, Strausberg, Biesenthal Werneuchen und Eberswalde einschließt. 1860 Anschluss an das Eisenbahnnetz Berlin - Eberswalde und Angermünde - Wriezen und damit im Zusammenhang stehende Entwicklung der Ziegelindustrie am Stadtrand und der Entwicklung des Bahnhofsviertels als Wohn - und Gewerbestandort 1924 Die Stadt erhält den Bäderstatus und ist bedeutendes Ausflugsziel für Berliner Kleinbürger und den Mittelstand. 1945 Die Stadt übersteht den 2. Weltkrieg mit nur leichter Zerstörung. ab 1954 Bad Freienwalde bleibt Kreisstadt. Mit der Gebietsreform kommen die westlich der Oder gelegenen Orte des Kreises Königsberg / Neumark zum Kreisterritorium. Strausberg und Eberswalde werden eigene Kreisstädte für das sie jeweils umgebende Territorium. 1972 - 76 Geschoßwohnungsbau in der Innenstadt (288 WoE in 4 gesch. Zeilenbauweise in der Fischerstraße) 1983 - 1985 Geschoßwohnungsbau in Stadtrandlage am Scheunenberg (480WoE) ab 1978 Unterschutzstellung des Stadtzentrums und des Brunnentales als Flächendenkmal des Städtebaues mit 39 Einzelbaudenkmalen ab 1990 weitgreifende Unterschutzstellung des denkmalwerten Innenstadtbereiches durch das Land Brandenburg 1993 Kreisgebietsreform; Bad Freienwalde verliert den Kreisstadtstatus an Seelow innerhalb des Großkreises Märkisch Oderland. Altranft wird eingemeindet. 1995 Verleihung des Titels "staatlich anerkanntes Moorheilbad" durch das Land Brandenburg 2003 26.10.: Die Gemeinden Altglietzen, Bralitz, Hohenwutzen, Neuenhagen und Schiffmühle werden eingemeindet 15.12.: Endgültige Anerkennung als Moorheilbad 2009 Eingemeindung der zuvor selbstständigen, zum Landkreis Barnim gehörenden Gemeinde Hohensaaten

Altranft 1375 erstmals urkundlich erwähnt, entstanden als Angerdorf. Das Dorf war Gutsdorf und immer zugleich Herrensitz. 1412 Das Dorf wurde wüst, das heißt keine Hofstelle war besetzt. Bis zur Trockenlegung war Altranft ein Fischerdorf, sämtliche Landhufen hatte die Gutsherrschaft unter dem Pflug. 1648 Der Dreißigjährige Krieg hinterließ große Schäden. 1743 - 53 Trockenlegung des Oderbruches, danach entwickelten sich bäuerliche Einzelwirtschaften.

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1824 Die Chaussee zwischen Wriezen und Bad Freienwalde wurde gebaut. 1880 Die Haltestelle der Eisenbahn entstand. 1928 Der Gutsbezirk wurde aufgelöst und der Gemeinde zugeordnet. 1946 573 ha Land wurden enteignet und aufgeteilt. 1960/70 Wohnungsneubau erfolgt vornehmlich im Bereich Sonnenburger Straße als Geschoßwohnungsbau und im Bereich Lange Wiese und Rotdornwerg als Ein- und Zweifamilienhäuser. 1975 Beginn des Aufbaues des agrarhistorischen Museums in diesem typischen Dorf der östlichen Mark Brandenburg 1990 Weiterführung und Vertiefung der Anstrengungen beim Aufbau des Museums 1991 Erschließung eines 20 ha großen Gewerbegebietes am östlichen Ortsrand 1993 Eingemeindung nach Bad Freienwalde

Neuenhagen 1337 erste urkundliche Erwähnung als Nova Curia, Neuer Wirtschaftshof und entwickelt sich in der Folgezeit zu einem Bauerndorf. 1575 Errichtung Schloss der Uchtenhagen, das spätere Neuenhagener Amtshaus, dessen Hauptbau erhalten blieb und heute unter Denkmalschutz steht. 1604 Mit Verkauf der Insel an den Kurfürsten entstand aus dem Adelslehen das kurfürstliche Amt Neuenhagen mit Neuenhagen als Hauptort, ausgestattet mit Kirche und Schule.

In Neuenhagen entwickelte sich in den Jahren neben der bestehenden Landwirtschaft eine spezifische Kleinindustrie, geprägt durch Kiesgewinnung, den Abbau von Ton und der damit verbundenen Ziegelherstellung. Die Produktion der letzten, der 5 in Neuenhagen ansässigen Ziegeleien wurde zu Beginn der 60-er Jahre des 20. Jahrhunderts eingestellt.

Bralitz 1337 erste urkundliche Erwähnung. Bralitz entstand als Fischersiedlung an der 'Alten Oder'. 1809 wird Bralitz durch ein Großfeuer zur Hälfte zerstört. 1877 Durch die verkehrsgünstige Lage an der Alten Oder als Wasserstraße und durch den 1877 erfolgten Eisenbahnanschluss entwickeln sich in Bralitz um 1900 zu einem typischen Industriedorf mit Schneidemühlen, Sägewerke, Tonabbau, Kabelwerk, Holzschutzfabrikation, Schwellentränke und Möbelwerk. 1960 Kiesabbau und damit verbunden die für den Inselbereich bestimmende Ziegelindustrie und zentrales Ersatzteil- und Auslieferungslager für Importfahrzeuge (Imperhandel). Durch den Tonabbau Entstehung von Restgruben, die heute wassergefüllt als Badeseen die Gemeinde deutlich prägen.

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Diese Entwicklung prägte den Ort wesentlich und ist in den Nutzungsstrukturen noch heute ablesbar.

Schiffmühle 1337 erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Gabow. Gabow gehört gemeinsam mit Neutornow und dem Wohnplatz Herrenwiese zur heutigen Gemeinde Schiffmühle. 1337 wird auch der Fährkrug erstmals urkundlich erwähnt. Bis zum Bau des Weidendammes (1759 -1764) erfolgt vom Fährkrug aus der Fährverkehr zwischen der Stadt Freienwalde und der Insel über den 'Hechtsee', einem Überschwemmungsgebiet der Oder. 1756 entstand Neutornow als Kolonistendorf, nachdem 1753 der neue Oderkanal fertig gestellt worden war. 1819 Schiffmühle ist eigenständige Gemeinde. 1820 Nach Errichtung der ersten Brücke über die Alte Oder wurde um 1820 der Fährverkehr über die Alte Oder eingestellt. 1874 erfolgt die Eingemeindung des Fährkruges zu Schiffmühle.

Hohenwutzen 1337 Die Gemeinde wird erstmals urkundlich erwähnt. Ältester Teil ist der Rundling im Norden der Gemeinde. 1753 Mit der Fertigstellung des Flussbettes der Neuen Oder im Jahr 1753 entwickelt sich das ursprüngliche Dorf Hohenwutzen zum Fischer-, Schiffer- und Bauerndorf. Die Ortserweiterung 'Hohenwutzener Sand' übertrifft so das alte Dorf bald an Größe. 1939-1945 Hohenwutzen wird im 2. Weltkrieg stark zerstört. Die Verbindung über die Oder, die "von Saldern- Brücke", wird gesprengt. Nach 1945 wird Neuglietzen, heute Gemeindeteil Hohenwutzens, eingemeindet. Der Betrieb einer Kleinbahn (seit 1929) im Inselbereich wird nach dem 2. Weltkrieg bis Anfang der 60-er Jahre aufrechterhalten. Der Bahnkörper ist trotz Demontage der Gleise noch in der Landschaft zu erkennen. Die Brücke über die Oder wird wiederaufgebaut, 1957 fertig gestellt und im Jahr 1993 mit Eröffnung des Grenzüberganges von und nach Polen für den Pkw- und Fußgängerverkehr freigegeben.

Altglietzen 1337 Die Gemeinde wird erstmals urkundlich erwähnt. Die Gemeinde hat sich als Angerdorf mit der ersten Kirche im Bereich der Insel - Neuenhagen als Wahrzeichen entwickelt. 1753 Mit dem Neubau des Flussbettes der Oder 1753 und der Entstehung von Neuglietzen wurde aus 'Glietzen' der Ortsname 'Altglietzen'. Auch wirtschaftlich vollzogen sich Veränderungen mit dem Wandel vom Fischer- zum Bauern- und 'Arbeiterdorf'. Es entstand u. a. eine Ziegelei mit Ringofen (noch heute in

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Betrieb)

Nach 1945 Nach dem 2. Weltkrieg wird die Gemeinde insbesondere entlang der Bundesstraße B 158 baulich erweitert und erscheint heute dem Besucher zunächst als Straßendorf.

Hohensaaten 1258 Die Gemeinde wird erstmals urkundlich erwähnt. Ursprung: slawische Siedlung als Rundlingsdorf 1356 bis 1375 Eigentum des Ritters Hermann zu Wulkow. Später gehörte der Ort zur Burg beziehungsweise zum Ort Oderberg. 1635-1645 Zerstörung im 30 jährigen Krieg 1746-1753 Bau des neuen Betts der Oder durch Durchstich des Neuenhagener Sporns 1755 Entwicklung des Gemeindeteils Kalkofen 1832 Absperrung der Alten Oder bei Güstebiese und dadurch Verlagerung des Rückstaupunktes für das Oderbruch von Oderberg nach Hohensaaten 1849-1859 1. Wasserbaumaßnahmen nach dem Heuerschen Plan - Eindeichnung der Oder - Bau der 1. Schiffsschleuse (1873), 2. Schleuse (1876), im Gemeindeteil ‚Alte Schleuse’ zur Verbindung der Alten Oder mit der Stromoder - Bau des 1. Wehrs, 1853, neben der heutigen Westschleuse - Bau des Vorflutkanals (heute Hohensaaten- Friedrichsthaler-Wasserstraße) von Hohensaaten bis zur Stolper Niederung Seither prägt die Binnenschifffahrt den Ort und es entwickelten sich Handwerk und Gewerbe. 1860 Entwicklung des Gemeindeteils Neuer Zoll (durch Umsiedlungen im Zusammenhang des Baus des Vorflutkanals) 1858-1860 Errichtung der Kirche nach Plänen des königlichen Baumeisters August Stüler mit Feld- und Backsteinen 1910-1913 Zuschüttung der ersten Schleuse, Errichtung von zwei neuen Schleusen, um dem gestiegenen Schiffsverkehr Rechnung zu tragen. Der Ostschleusenbau begann 1910 und der der Westschleuse 1911. Die Ostschleuse verbindet den Oder- Havel-Kanal über einen 0,8 km langen Verbindungskanal mit der Stromoder, die Westschleuse den Oder-Havel-Kanal mit der Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße. 1910-1914 Neubau des 2. Wehrs an der heutigen Stelle neben der Westschleuse mit der Aufgabe des Hochwasserschutzes und Regulierung der Tauchtiefen für die Schiffhart Außerhalb von Hohensaaten prägt die Kiesgrube das wirtschaftliche Bild.

1806-1952 Hohensaaten gehört zum Kreis Angermünde, danach zum Landkreis Oberbarnim bzw. Kreis Bad Freienwalde, nach 1990 mit der Bildung des Amtes Bad Freienwalde/Insel

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Wechsel zum Landkreis Barnim 1937-1939 Entwicklung der Arbeiter- und Angestelltensiedlung der Dynamit AG 14.11.2008 Unterzeichnung des Eingemeindungsvertrags mit der Stadt Bad Freienwalde (Oder)

In Hohensaaten befinden sich der Sitz der Außenstelle des Wasser- und Schifffahrtsamtes Eberswalde sowie Dienststellen der Bundespolizei und der Wasserschutzpolizei.

B.4 Wirtschaftliche Entwicklung Bis 1945 war die Gesamtentwicklung der Stadt im Wesentlichen mit der Kur- und Fremdenverkehrsentwicklung verbunden. Die Erwerbsbasis wurde beeinflusst durch den engen Zusammenhang zwischen Geologie und Wirtschaft, welcher seine Ausprägung im Abbau mitteloligözänen Rupeltones, Braunkohlentiefbau sowie Abbau von Alaunerzen, Quarz- und Formsanden fand. Die geologischen Voraussetzungen waren ab 1945 bestimmend für die Ansiedlung und den Ausbau traditioneller Wirtschaftszweige, die mit den Feuerfest- und Dränrohrwerken einen dominierenden Wirtschaftsfaktor darstellten. Auf diesen Sachverhalt wies der bis 1990 verwendete Beiname „Stadt der Meliorationen“ hin. Diese Entwicklung fand mit dem Ersatz der veralteten Produktionsanlagen durch die Inbetriebnahme eines modernen Ziegelwerks südlich der Eberswalder Straße eine für die Wirtschaftsstruktur der Stadt bedeutsame Fortsetzung, die mit der Schließung der Wienerberger Ziegelindustrie GmbH im Jahr 2009 jedoch abrupt endete. Die GOLEM GmbH Ziegelei, Chaussestraße 60, 16259 Altglietzen ist in Bad Freienwalde die letzte Produktionsstätte dieser die Stadt und die Ortsteile (insbesondere Neuenhagen, Altglietzen) prägenden Industrie unterstützt durch den Förderverein «Hoffmannscher Ringofen 1878 Altglietzen e.V.», der es sich zur Aufgaben gemacht hat, die Geschichte und Tradition des Zieglerhandwerks zu pflegen.

B.4.1 Gewerbestruktur 2013 gab es in Bad Freienwalde (Oder) 419 Unternehmen mit 179.195,- € steuerbarem Umsatz (Quelle: Mittelbereichsprofil Bad Freienwalde (Oder) 2016 des LBV) Der gleichen Quelle entstammt die Beschäftigtenstruktur, gegliedert nach Wirtschaftsbereichen, Stand 30.06.2014.

Wirtschaftsgruppen Beschäftigte Land- und Forstwirtschaft 57 Produzierendes Gewerbe 327 Baugewerbe 358 Handel, Verkehr, Gastgewerbe 696 Unternehmensorientierte Dienstleistungen 185 Sonstige Dienstleistungen 1.753 Beschäftigtenentwicklung 2014 gegenüber 2005 (in%) +11,3 Tabelle 9: Beschäftigte nach Wirtschaftsgruppen Da das Flächenangebot des Flächennutzungsplanes und die grundsätzlichen städtebaulichen Planungsentscheidungen ein breites Nachfrage- und Entwicklungsspektrum abdecken wird auf weitere Erhebungen in Bezug auf die Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

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Gewerbestruktur verzichtet.

Für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt wesentliche Maßnahmen sind: - die Fachklinik als Kernstück für die Weiterführung und den Ausbau als traditionsreiches Heilbad und als Fremdenverkehrsort - die Entwicklung der Museen Altranft und Bad Freienwalde als gewichtige Komponente im Tourismuskonzept der Stadt - Umnutzung des Geländes der Feuerfestwerke in einen Gewerbepark – ca. 15,2ha (ausgelastet: ca. 60%, Potentialfläche: ca. 40%) - das Gewerbegebietes Altranft – ca. 20ha (ausgelastet: ca. 40%, Potentialfläche: ca. 60%) - das Gewerbegebiet Nord – ca. 5ha (Potentialfläche: ca. 20%) - die gewerblichen Baufläche nördlich der Eberswalder Straße (B 167) – ca. 14ha, auf der Grundlage des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung am 29.05.1996 über die Annahme des Vorhaben- und Erschließungsplanes Nr.02.06.00 für einen Recyclingbetrieb mit ausgedehnten Lagerflächen. Durch die direkte räumliche Beziehung zum unmittelbar gegenüberliegenden ehemaligen Ziegelwerk ergibt sich zusammen mit den verfügbaren Reserveflächen ein traditionell gewachsenes Industriegebiet, welches trotz statistisch ausreichender Gewerbefläche in anderen Stadtgebieten gerade an diesem Standort ausdrücklich zu befürworten ist. (Potentialfläche ca. 40%) Aus Sicht des Landschaftsplanes stellt die geplante Nutzung in Anbetracht der erheblichen Vorbelastungen des Gebietes im Vergleich zum bestehenden Zustand keinen wesentlich neuen Eingriff dar. Zum Ausgleich von Bodenversiegelungen ist das Gelände durch Ersatzpflanzungen zu kompensieren und auch optisch aufzuwerten. - Erweiterungsbauten der Stephanus Stiftung am Standort Wriezener Straße und im Gewerbegebiet Altranft. - Erhalt der gewerblich genutzten Flächen in den Ortsteilen durch ortsansässige Gewerbebetriebe

Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Lage der Stadt im äußeren Entwicklungsraum Berlin - Brandenburg und außerhalb des unmittelbaren Einzugsbereiches der den Osten durchziehenden großräumigen Verkehrsverbindungen die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt, wie auch des grenznahen Raumes in ihrem Umfeld im erheblichen Maße bestimmt. Umso bedeutsamer ist es die Standortbedingungen so zu gestalten, dass sie die wirtschaftliche Entwicklung mit positiven Effekten beeinflussen.

Besondere Bedeutung haben: - die günstige Lage im Schnittpunkt der Bundesstraßen 158 und 167, wovon die B 158a in Richtung Grenzübergang Hohenwutzen überregionale Bedeutung besitzen - die regionale Schienenverbindung in Richtung Eberswalde – Berlin und Frankfurt/Oder - das Vorhandensein voll erschlossener Gewerbe- und Industriegebiete mit variablen Grundstückszuschnitten und teils direktem Bundesstraßenanschluss - die teilweise Kompensation der relativ großen Entfernung zu den Autobahn – Anschlussstellen Berlin – Hohenschönhausen (A10, Berliner Ring) und Eberswalde – Finowfurt (A 11, Berliner Ring – Prenzlau – Stettin) durch die Oder – Lausitz – Trasse, wobei ein leistungsfähiger Ausbau des Zubringers

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zur A 11 mit einer Ortsumgehung in Eberswalde befürwortet wird - die gute Erreichbarkeit der Metropole Berlin und die Nähe zur Republik Polen über den Grenzübergang Hohenwutzen - ein breit gefächertes Angebot an Wohnungen und Baugrundstücken in zum Teil landschaftlich reizvoller Lage - das Image einer traditionsbewussten, kulturell aktiven Kurstadt mit moderner gut geführter Kurklinik und natürlichen Ressourcen - das Gymnasium - das umfassende ambulante medizinische Versorgungsangebot.

B.4.2 Arbeitslose und Arbeitslosenquote Die Arbeitslosigkeit in Bad Freienwalde verharrt seit 1991 nahezu unverändert auf hohem Niveau. Signifikant ist der Rückgang der Beschäftigten im produzierenden Gewerbe (-29%, Quelle: PROZIV Verkehrs- & Regionalplaner). Ein Beschäftigungszuwachs ist lediglich auf dem Dienstleistungssektor zu verzeichnen, der aber die hohe Arbeitslosigkeit in Bad Freienwalde und die Arbeitslosenquote von 12,6% (30.06.2012, Quelle: Mittelbereichsprofil Bad Freienwalde (Oder) 2013 des LBV) nicht wesentlich beeinflusst. Aus dieser kritischen Situation ergibt sich die Konsequenz, alle kommunalen Möglichkeiten zur Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für die Sicherung vorhandener und die Gewinnung neuer Arbeitsplätze zu nutzen.

B.5 Umwelt Mit der in Rio de Janeiro 1992 verabschiedeten „Agenda 21“ sind nicht nur die Staaten sondern auch die Städte und lokalen Körperschaften verpflichtet, die Umweltbelastungen so zu reduzieren, dass kommende Generationen eine intakte Umwelt vorfinden. Für diese Verpflichtung wurde der Leitbegriff „Nachhaltige und umweltgerechte Entwicklung“ eingeführt. Bauleitpläne sind diesem Prinzip bereits seit der Existenz des Baugesetzbuches und seiner Vorgänger verpflichtet, denn gemäß § 1 Abs. 5 BauGB sollen die Bauleitpläne eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung gewährleisten, dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln. Bei der Aufstellung der Bauleitpläne sind insbesondere die Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes und der Landschaftspflege, des Naturhaushalts, des Wassers, der Luft und des Bodens sowie das Klima zu berücksichtigen (vgl. § 1 Abs. 6, Nr. 7 BauGB). § 1a BauGB regelt die Berücksichtigung der umweltschützenden Belange in der Abwägung. Danach soll mit Grund und Boden sparsam und schonend umgegangen werden, dabei sind Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß zu begrenzen (vgl. § 1a Abs. 1 BauGB).

Eingriffsregelung Gemäß § 1a Abs. 2 Nr. 2 BauGB sind in der Abwägung nach § 1 Abs. 6 BauGB auch die Vermeidung und der Ausgleich der zu erwartenden Eingriffe in die Natur und Landschaft nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu berücksichtigen. Nach § 1a Abs. 3 BauGB erfolgt der Ausgleich der zu erwartenden Eingriffe in Natur und Landschaft u. a. durch geeignete Darstellungen im Flächennutzungsplan nach § 5 BauGB als Flächen zum Ausgleich. Soweit dies mit einer geordneten städtebaulichen Entwicklung und den Zielen der Raumordnung sowie des Naturschutzes und der Landschaftspflege vereinbar ist, können die Darstellungen auch an anderer Stelle als am Ort des Eingriffs erfolgen.

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Gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 10 BauGB werden im Flächennutzungsplan die Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft dargestellt. Flächen zum Ausgleich im Sinne des § 1a Abs. 3 im Geltungsbereich des Flächennutzungsplans können den Flächen, auf denen Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten sind, ganz oder teilweise zugeordnet werden (§ 5 Abs. 2a BauGB). Durch die Analyse von Boden, Landschaft, Biotope und Arten, freiraumorientierte Erholung, Oberflächengewässer, Grundwasser, Klima und Lufthygiene lassen sich Räume definieren, welche aus Umwelt- und Naturschutzsicht unter den aufgeführten Aspekten entwickelbar sind und vor einer Inanspruchnahme geschützt werden sollen. Diese Räume können darüber hinaus als Suchräume für Ausgleichs- und Ersatzflächen im Rahmen der Eingriffsregelung gelten.

Hauptquelle des Lärmes ist die durch die Stadt verlaufenden Bundesstraße B158. Der Bau einer Umgehungsstraße ist mittel- bis langfristig erforderlich. Die verkehrstechnische Erschließung fordert bei einem Neubau oder einer wesentlichen Änderung von öffentlichen Straßen die Beachtung der 16. Bundes- Immissionsschutzverordnung, vom 12.Juni 1990 (BGBL I S. 1036). Für die einzelnen Baugebiete innerhalb der Stadt wird auf die Einhaltung der in der DIN 18005 Teil 1, Schallschutz im Städtebau, ausgewiesenen Orientierungswerte verwiesen.

C Leitbilder und Ziele der Stadtentwicklung C.1 Einführung Mit den Leitbildern und Zielen der Stadtentwicklung wird die Vision für die Stadt Bad Freienwalde im Jahre 2025 beschrieben. Diese Vision wird getragen von der grundsätzlichen Aufgabe der Stadtentwicklung, einen lebensfähigen Stadtorganismus zu schaffen und zu erhalten. Die Lebensfähigkeit zeichnet sich dadurch aus, dass eine möglichst ausgewogene und damit nachhaltige Struktur geschaffen wird, die es ermöglicht, alle Facetten menschlichen Lebens und Handelns mit den natürlichen Gegebenheiten in Einklang zu bringen. Die Entwicklung einer Zukunftsvision wird nicht nur beeinflusst von den endogenen Potenzialen, die in Bad Freienwalde selbst vorhanden sind, sondern genauso von den Rahmenbedingungen auf Regional-, Landes- und Bundesebene, die wiederum globalen Einflussfaktoren unterliegen. Zu den endogenen Potenzialen gehört entscheidend das Image, das eine Stadt hat. Die Leitbilder und Ziele der Bad Freienwalder Stadtentwicklung, unter anderem begründet im Kurentwicklungskonzept bzw. im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) der Stadt, sollen für alle zukünftigen Planungen und Handlungen der erste Filter sein, um die Bedeutung eines Vorhabens als positives Element für die Gesamtentwicklung zu erkunden. Im Rahmen der Aufstellung des gemeinsamen Flächennutzungsplanes werden die Leitbilder und Ziele in einer Gesamtschau in konkrete Flächenbedarfe und Nutzungsüberlegungen umgesetzt.

C.2 Leitbilder und Ziele für die Stadt Bad Freienwalde und Ortsteile Siedlungsstruktur - Städtebauliche Identität bewahren Bad Freienwalde ist ein traditionell gewachsenes regionales Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum mit überregionaler Bedeutung als Kurstadt und Fremdenverkehrsort in dem durch Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Handwerk und Erholung geprägten, strukturschwachen Raum östlich Berlins, in dem die Ortsteile der Stadt gelegen sind.

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Eine besondere Entwicklungsaufgabe ist es, die bestehende Infrastruktur langfristig zu sichern und in Hinblick auf die Kurstadtentwicklung und die Entwicklung als Fremdenverkehrsort, entsprechend auszubauen. Dabei sind auch die Potenziale der Ortsteile zu nutzen. Baulandbedarfsflächen werden nur abgestimmt auf das tatsächlich erforderliche Niveau bezogen, ausgewiesen. Die Mobilisierung der Potenziale einer verträglichen Innenentwicklung hat Vorrang vor einer Inanspruchnahme von Flächen im Außenbereich Bad Freienwaldes sowie der Ortsteile.

Freiflächen, Landschaftsraum - Die Einheit von Stadt und Landschaftsraum bewahren Bad Freienwalde wird neben seiner städtebaulichen Identität gleichermaßen durch die landschaftsräumliche Einbindung geprägt. Sowohl unter stadt- und landschaftsgestalterischen Gesichtspunkten als auch im Sinne einer ökologisch nachhaltigen Weiterentwicklung sind die vorhandenen Potenziale zu sichern. Die in weiten Teilen offene Bebauung mit ökologisch hochwertigen Vegetationsanteilen bildet das Grundgerüst für eine hohe Wohnqualität und für ökologische Vielfalt. Dieses System und seine Vernetzung zu den großräumigen Freiraumstrukturen gilt es zu stärken und auszubauen. In Bezug auf Bad Freienwalde zählt dazu die Entwicklung der öffentlichen Grün- und Erholungsflächen: • Konzept „Grüner Ring“ um den Altstadtkern • Zugang zum Wasser (Freienwalder Landgraben mit Zugang zur Oder) Die gewachsenen dörflichen Strukturen der Ortsteile sollen gegenüber der Stadt Bad Freienwalde und untereinander durch deutliche landschaftliche Zäsuren erlebbar bleiben.

Wirtschaft - Wirtschaftliche Basis sichern, Zentrum stärken Bad Freienwalde legt den Hauptschwerpunkt auf die Entwicklung als Kur- und Bäderstadt und auf die Tourismusentwicklung. Die Stadt Bad Freienwalde (Oder) bekennt sich zu der konsequenten Entwicklung als „Historische Kurstadt mit besonderen Angeboten zum gesund werden, gesund bleiben und genießen“. (Quelle: Kur- und Tourismuskonzept, Dezember 2010) Durch eine verstärkte Kooperation mit dem Mittelbereich der Stadt aber auch Eberswalde, z.B. im Gesundheitssektor, der Holzindustrie etc., ist das Ziel der Stadt, soziale Einrichtungen, Verwaltungen im Stadtgebiet zu konzentrieren, so die verkehrliche, soziale und technische Infrastruktur der Stadt auszulasten. Ziel der Stadt ist es, sich dabei auf die Tatsache eines weiter fortschreitenden Bevölkerungsrückgangs und einer alternden Gesellschaft einzustellen und Lösungen für eine tragfähige kommunale Entwicklung zu finden und zu fördern. Die Gewerbeentwicklung soll auf vorhandenen und bereits neu erschlossenen Standorten in für das Kurstadtimage verträglichem Maße intensiviert werden. Planungen müssen bestandsorientiert die Ansiedlungs- und Umnutzungspotentiale des Stadtkerns berücksichtigen. Kommunale und publikumsintensive Nutzungen müssen in stärkerem Maße im Stadtzentrum konzentriert werden. Schulen und Bildungseinrichtungen sind dabei wichtige Elemente der regionalen Handlungsmöglichkeiten und sind als Instrumente gezielter Stadtentwicklung zur Revitalisierung der Stadt Bad

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Freienwalde einzusetzen. Im Ortsteil Bralitz sind die vorhandenen Gewerbeansiedlungen von Bedeutung für die Wirtschaftsstruktur der Stadt. Bestrebungen, diese standortbezogen (unter Nutzung der Alten Oder) zu entwickeln, besitzen für die Stadt Priorität.

Wohnen – Sparsamer Umgang mit Bauland Ein Bedarf an Wohnungsneubau ergibt sich aus dem Wohlstandszuwachs und aus dem zu erwartenden Bedarf im Bereich des Ein- und Zweifamilienhausbaus. Er wird nur schrittweise als Nachfrage in Erscheinung treten. Grund hierfür: steigende Mieten und Baukosten, langsame Erhöhung der Einkommen, Bevölkerungsentwicklung. Die Entwicklung von Innenbereichsstandorten hat auch hier Vorrang gegenüber einer über die ausgewiesenen Wohnungsbaupotentiale der Stadt hinausgehende Ausweisung von Bauflächen auf extensiven Standorten. Nur so kann dem Grundsatz des sparsamen Umganges mit Grund und Boden durch die Arrondierung und Verdichtung vorhandener und verfügbarer Bauflächen Rechnung getragen werden. Die Stadt versucht, den auf Schrumpfung gerichteten Prozessen entgegenzuwirken und die Attraktivität und Qualität der Kurstadt, des Wohnens in ihr, insbesondere auch für ältere Bürger zu erhöhen und durch gezielte Attraktivitätspolitik zu fördern.

Verkehr – Lärm- und Immissionsschutz verbessern Bahn/Bus Standortbegünstigend für Bad Freienwalde sind die guten straßenseitigen Verkehrsverbindungen zu den übergeordneten Zentren Berlin, Eberswalde und Frankfurt/O., sowie die vorhandenen Bahnverbindungen von Bad Freienwalde in die benachbarten Mittelzentren. Wichtig für die Fremdenverkehrsfunktion der Stadt ist die Erhaltung des Bahnhofs Bad Freienwalde und des Bahnhofs Altranft. Bad Freienwalde ist Ausgangs- und Zielpunkt einer Reihe von ÖPNV- Busverbindungen in das Umland. Wichtig ist eine effizientere Vernetzung zwischen diesen Verkehrsarten. Straße Schwerpunktaufgaben der Verkehrsentwicklung sind:  Das Herauslösen des Durchgangs- und Schwerlastverkehrs aus der Stadt auf der B158 durch Umgehung - Umsetzung des Ergebnisses des Raumordnungsverfahrens (vom 14.10.2009) in den nächsten Planungsschritt  Rückbau Stadtbrücke B 158, Neuordnung des Verkehrs Der Rückbau der Stadtbrücke/B 158 ist Voraussetzungen für die Wiederherstellung der zerstörten städtebaulichen Strukturen der Stadt am Rand des Kurgebietes und am östlichen Eingang zum Stadtzentrum und Auflage zum Erhalt des Titels „staatlich anerkanntes Moorheilbad“  Die Weiterentwicklung des ÖPNV und die Verbesserung der Bedingungen für Radfahrer und Fußgänger Eine Freigabe der Oderbrücke bei Hohenwutzen für den LKW-Verkehr wird aus Immissionsschutzgründen von der Kurstadt Bad Freienwalde in Frage gestellt. Radwege

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Von größtem Interesse für die Stadt ist die Realisierung eines durchgängigen Radwegs an der B158 zwischen Tiefensee und Hohenwutzen; d. h. auf Freienwalder Territorium an der B158 zwischen Bad Freienwalde und der L35 sowie zwischen Schiffmühle (Abzweig nach Bralitz) und der L28. Ebenfalls von Bedeutung für die Stadt ist die Fortführung des Radwegs über den Knoten B158/L35 Richtung Berlin (Der straßenbegleitende Radweg an der B158 (A) zwischen der Landstraße 28 und Hohenwutzen ist fertig gestellt)

Gemeinbedarfsanlagen – Kultur-, Spiel-, Sport- und Freizeitangebot sichern Die Ausstattung der Stadt mit Einrichtungen der sozialen Infrastruktur ist gut. Sie entspricht einem Mittelzentrum und ist aus Sicht der Stadt als Gemeinde mit besonderem Entwicklungsbedarf unbedingt zu erhalten! Die Sport und Freizeitflächen für ältere Kinder im Gebiet der Kernstadt ist zu verbessern. In den Folgejahren werden die sinkenden Geburtenzahlen auch auf die Belegung der Schulen Einfluss haben, so dass damit gerechnet wird, das über den Bestand hinausgehend, keine neuen Schulstandorte ausgewiesen werden müssen. Die Auslastung der Schulstandorte der Stadt soll durch eine gezielte Konzentration der Schüler aus dem Umland gesichert werden. Der Schulbestand soll qualitativ weiterentwickelt und speziell das Sportangebot verbessert werden. Durch Übernahme der Kinderbetreuungsstätten in freie Trägerschaft wurde deren Fortbestand gesichert. Eine qualitative Verbesserung des Bestandes wird durch den geringeren Bedarf und die dadurch vergrößerte Fläche/Kind erreicht. Einen wachsenden Bedarf gibt es im Stadtgebiet für Altenwohnen und geschütztes Wohnen. Dabei ist vorrangig ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter zu ermöglichen.

Umlandbeziehungen– Die regionale Kooperation stärken Die intensiven Verflechtungen Bad Freienwaldes mit der Region, die Komplexität sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Probleme machen einen stadtentwicklungspolitischen Ansatz erforderlich, der Bad Freienwalde nicht allein im Auge hat. Die Dringlichkeit und Komplexität der anstehenden Aufgaben, wie die Abstimmung der Boden -, Wohnungs- und Arbeitsmärkte im Mittelbereich der Stadt lassen mehr denn je einen Ausbau der Zusammenarbeit in der Region richtig erscheinen. Die drängenden Probleme, ob im Arbeitsmarkt, im Gesundheitswesen, im Tourismus, beim Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen oder beim Verkehr können nur gemeinsam in nachbarschaftlichem Einvernehmen gelöst werden. Die Stadtentwicklungspolitik von Bad Freienwalde muss sich daher ihrer Verantwortung auch für die Region bewusst sein und sich als Teil des Ganzen betrachten. Angetrieben wird das Erfordernis verstärkter Kooperation durch die mit dem demografischen Wandel einhergehenden sinkenden Einnahmen aus den bundeseinheitlich erhobenen Steuern, durch den Rückgang von an die Einwohnerzahl geknüpften Finanzzuweisungen sowie durch ein geringeres Aufkommen der örtlichen Verbrauchs- und Aufwandssteuern und damit verbunden durch einen Rückgang der sonstigen Kommunalausgaben.

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D Darstellungen Die Darstellungen im Flächennutzungsplan haben eigene planerische Festlegungen der Gemeinde zum Inhalt, in denen die Grundzüge der angestrebten Ordnung der städtebaulichen Entwicklung und der dazu beabsichtigten Art der Bodennutzung deutlich werden. Die getroffenen Darstellungen sind insbesondere richtungsweisend für die Erarbeitung der Bebauungspläne, die aus dem Flächennutzungsplan entwickelt werden müssen. Gemäß §5 (1) Satz 2 können Flächen und sonstige Darstellungen aus dem FNP ausgenommen werden, wenn dadurch die Grundzüge der städtebaulichen Entwicklung nicht berührt werden und die Gemeinde beabsichtigt, die Darstellung zu einem späteren Zeitpunkt vorzunehmen (weiße Flächen). Die Kategorien von Darstellungen, die im Flächennutzungsplan vorgenommen werden können, sind in § 5 Abs. 2 und 2a BauGB benannt. Bei der Benennung der zur Verfügung stehenden Darstellungsmöglichkeiten handelt es sich um keine abschließende Aufzählung, so dass weitere Darstellungen im Flächennutzungsplan möglich sind, sofern sie durch die Festsetzungen eines Bebauungsplans verwirklicht werden können. Die Ausführungen der Begründung zu den einzelnen im Flächennutzungsplan getroffenen Darstellungen erfolgen anhand der im Baugesetzbuch vorgegebenen Auflistung.

D.1 Wohnbauflächen Die Wohnbauflächen umfassen nach § 1 Baunutzungsverordnung (BauNVO) Kleinsiedlungsgebiete, reine Wohngebiete, allgemeine Wohngebiete und besondere Wohngebiete. Innerhalb der Wohnbauflächen sind unterschiedliche andere Nutzungen enthalten, die aufgrund ihrer Kleinteiligkeit nicht die Ausweisung einer eigenen Flächenkategorie rechtfertigen. Hierzu zählen z.B. kleinere Gemeinbedarfseinrichtungen, Einzelhandelsbetriebe oder nicht störende Gewerbebetriebe. Andererseits umfassen auch andere Bauflächen, insbesondere die gemischten Bauflächen, in erheblichem Umfang Wohngebäude und Wohnungen. Diese werden insbesondere bei der Ermittlung des Wohnbauflächenpotenzials berücksichtigt.

D.1.1 Flächen ohne Darstellung - Weiße Flächen Mit Schreiben des MLUL vom 09.11.2016, Gesch.Z.: MLUL-4- 4612/482+6#274305/2016 wurde der Stadt bekannt gemacht, dass die in der Anlage 1 des Schreibens benannten Flächen nördlich, Am Kanal und straßenbegleitend an der Frankfurter Straße im Widerspruch mit der BR-VO bzw. zum LSG Freienwalder Waldkomplex stehen. Um zu einem genehmigungsfähigen Gemeinsamen FNP zu gelangen, sieht die Stadt in Anwendung des § 5, (1), Satz 2 BauGB einzig die Möglichkeit, vorerst auf die Darstellung der in Rede stehenden Flächen zu verzichten und diese Flächen damit von der Genehmigung des gemeinsamen FNP durch den Landkreis auszunehmen. Damit wird vermieden, dass der Inhalt des FNP als vorbereitender Bauleitplan im Widerspruch zu den Regelungen einer Verordnung über ein Landschaftsschutzgebiet (LSG-VO) steht und er so von Vornherein unwirksam wäre. Nur so kann zudem gewährleistet werden, dass die Auflage 2 aus dem geänderten Anerkennungsbescheids des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie zur staatlichen Anerkennung der Gemeinde Bad Freienwalde als Moorheilbad vom 24.05.2016 erfüllt werden kann. Die Darstellung der gemäß §5 (1) Satz 2 BauGB ausgenommenen Teilflächen nördlich Am Kanal, in Hohenwutzen und straßenbegleitend an der Frankfurter

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Straße, in Bad Freienwalde werden dann zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen.

In der Mitteilung des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft (MLUL) vom 09.11.2016 auf die Voranfrage der Stadt auf Zustimmung zu den Darstellungen des FNP wird für die auf der Fläche 1 und 2 der Beikarte 1 „Zuwachsflächen“ Blatt 4 beabsichtigte Darstellung von Wohnbauflächen eine Zustimmung gemäß Nr. 8 des Beschlusses des Rates des Bezirkes Frankfurt (Oder) Nr. 7-1./65 ausgeschlossen. Die Flächen stehen damit im Widerspruch zum Schutzzweck des LSG „Bad Freienwalde (Waldkomplex). Dies wird mit der durch eine Bebauung zu erwartenden Beeinträchtigung des Schutzzwecks des LSG „Bad Freienwalde (Waldkomplex) begründet. Bodenversiegelungen würden vorbereitet, die dann dem Naturhaushalt und für eine Erholungsnutzung nicht mehr zur Verfügung stehen. Zudem würde eine Bebauung der landwirtschaftlichen Flächen den Charakter der Landschaft verändern.

Eine Zustimmung zum als Wohnbaufläche dargestellten Bestand nördlich „Am Kanal“ in Hohenwutzen wird vom MLUL gemäß §6 Abs. 1a BR-VO „Schorfheide-Chorin“ ausgeschlossen, da eine dauerhafte Verfestigung und ggf. weitere Entwicklung von Wohnbebauung befürchtet wird und die Entstehung einer Splittersiedlung damit nicht ausgeschlossen wäre. In diesem Zusammenhang wird auf die im Zusammenhang mit der Klarstellungs- und Ergänzungssatzung Hohenwutzen (KES) ergangenen Bescheide N3§72/MOL-FRW-103 und 46/MOL-FRW-0051B verwiesen, in deren Folge die Gemeinde auf die Ausweisung vor Ergänzungsflächen „Am Kanal“ in der rechtsgültigen KES verzichtet hat.

D.1.2 Planungsansätze für die Ermittlung des Wohnungsbedarfs Entwicklung der Haushalte Es zeigt sich, dass die abnehmende Personenzahl/Haushaltsgröße (siehe Punkt B 2.2 der Begründung) auch auf Bad Freienwalde zutrifft und somit bei steigender Wohnung-/Wohnflächennachfrage pro Person die Haushaltsentwicklung und damit die Leerstandsquote positiver verläuft als die Bevölkerungsentwicklung. Aus der anhaltend negativen Bevölkerungsentwicklung und aus einer Veränderung der Wohnungsnachfrage folgt ein sich um ca. 410 Wohnungen vergrößernder Leerstand auf geschätzt 1.185 Wohnungen innerhalb der Kernstadt. Somit würde sich das Leerstandsproblem von derzeit ca. 16% auf ca. 24,0% innerhalb der Stadt bis 2025 erhöhen. Aus dieser Prognose ergibt sich deshalb nach wie vor das Erfordernis, mit den Instrumenten der Stadterneuerung dieser Entwicklung entgegen zu treten. (Quelle: INSEK 2012-2025) Es erscheint unumgänglich, durch gezielte Einzelmaßnahmen nach Erfordernis der vorhandenen Struktur Reduzierungen im Mietwohnbestand vorzunehmen. Da in den Ortsteilen eine homogene städtebauliche Struktur vorhanden ist, wird davon ausgegangen, dass sich innerhalb des Planungshorizontes in den Ortsteilen keine grundlegenden strukturellen Veränderungen bezüglich des Wohnungsbestandes ergeben werden, zumal sich die Wohnbaulandzuwachsflächen lediglich auf Arrondierung der vorhanden Bebauung beziehen.

Neben der Möglichkeit des Abbruchs von - leer stehenden Gebäuden an städtebaulich nicht integrierten Standorten, vornehmlich in Randlagen der Stadt und

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- die die bisherige Politik zur Stärkung und Revitalisierung des Sanierungsgebiets „Altstadtkern“ sowie der „Gebietskulisse Gesundbrunnental“ konterkarierender leer stehender Wohnsubstanz sollten insbesondere die Wohnungsunternehmen darüber hinaus ihren Wohnungsbestand auch im Rahmen von Umbaumaßnahmen reduzieren und zunehmend Mieterwünschen anpassen. Nur so können Gebiete mit heute noch gutem Vermietungsstand erhalten und die Auslastung der Infrastruktur auf einem wirtschaftlichen Stand sichergestellt werden.

Nachfrageentwicklung Die Nachfrageentwicklung in Bad Freienwalde lässt sich innerhalb der Stadt nur als Schätzung ableiten.

Mit einem Anteil von nur ca. 18% des Wohnungsbestands in Ein- und Zweifamilienhäusern liegt die Kernstadt unter dem Durchschnitt der Mehrzahl der bundesdeutschen Städte. (Quelle: INSEK, eigene Erhebungen)

Die Wohnungsanzahl in Bad Freienwalde insgesamt beläuft sich auf 7.357, davon befinden sich 38,8% in Ein- und Zweifamilienhäusern. (Stichtag 31.12.2014, Quelle: Mittelbereichsprofil Bad Freienwalde (Oder) 2016 des LBV) Der Durchschnitt im Land Brandenburg liegt bei einem Anteil von Ein- und Zweifamilienhäusern am Gesamtwohnungsbestand bei ca. 44,9% (Quelle: Zensus 2011 am 9. Mai 2011- Gebäude- und Wohnungsbestand, aktuellere Daten sind nicht verfügbar)

In Bezug auf die Stadt und ihre Ortsteile heißt dies, dass bis 2025 eine Nachfragesteigerung bei Ein – und Zweifamilienhäusern aufgrund von Wohlstandszuwachses zu erwarten ist. Diese Entwicklung wird für die bislang „unterversorgte“ Kernstadt mit 4% (d.h. ca. 32 Einfamilienhäuser) ausgehend von einem vorhandenen Bestand von ca. 807 Ein- und Zweifamilienhäusern prognostiziert. Hier sollte eine Konzentration auf die Ressourcen innerörtlichen Bauens an intergrierten Standorten stattfinden und erst bei entsprechendem Nachfragedruck die Möglichkeiten innerhalb ausgewiesener Wohnbaulandzuwachsflächen, z.B. am Ranfter Feld West oder in der Waldstadt in Anspruch genommen werden, auch um den Immobilienmarkt in den Ortsteilen nicht zu gefährden, wo es aufgrund der Altersstruktur der Bewohner zunehmend zu Leerstand von Ein- und Zweifamilienhäusern in den nächsten Jahren kommen wird.

Der wachsende Anteil älterer Einwohner und damit der wachsende Anteil von Ein- und Zweipersonenhaushalten führen dazu, dass verstärkt größere 2 und kleinere 3 Raumwohnungen nachgefragt werden. Weniger benötigt werden 1- Raumwohnungen, da die junge Nachfragegruppe den geringsten Haushaltsanteil ausmacht. Ebenfalls rückläufig wird sich die Nachfrage nach großen Wohnungen für Familien mit vielen Kindern entwickeln.

D.1.3 Im FNP ausgewiesene Wohnbauflächen Die Ausweisung im Flächennutzungsplan als vorhandenes Wohnbauland erfolgt aufgrund der bestehenden und zu schützenden Wohnnutzung in diesen Bereichen innerhalb des Stadtgefüges und der Ortsteile. Es wird die allgemeine Art der baulichen Nutzung dargestellt. Die Eigenart der vorhandenen Bebauung bestimmt weiterführend die Unterscheidung in reine, allgemeine, bzw. besondere Wohngebiete

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Begründung Seite 49 der Stadt. Soweit geht der Flächennutzungsplan jedoch in seiner Aussage nicht.

Die Darstellung Wohnbauland auch im Stadtzentrum wird begründet durch die im Rahmen der Vorbereitenden Untersuchungen gemäß § 141 BauGB und des städtebaulichen Rahmenplanes vorgenommene Analyse des Gebietes. Danach entspricht der Charakter der derzeitigen Nutzung dem eines besonderen Wohngebietes, insbesondere entlang der Hauptstraßenzüge. Für diesen Bereich steht der Erhaltungsgedanke der vom Land Brandenburg entsprechend eingestuften denkmalwerten Innenstadt und die Sicherung und Fortentwicklung der Wohnnutzung im Vordergrund. Dies wird im Stadtzentrum Bad Freienwaldes nur unter Berücksichtigung vorhandener, sonstiger, unter § 4a, Absatz 2 und 3 BauNVO genannter Anlagen durchzusetzen sein, soweit diese Betriebe und Anlagen nach der besonderen Eigenart des Stadtzentrums mit der Wohnnutzung vereinbar sind.

Eine quantitative Begrenzung der Siedlungsentwicklung für Gewerbe, Freizeit und Erholung sowie in Zentralen Orten auch für Wohnnutzungen (Ziel 4.5 Abs. 1 Nr. 1 LEP B-B) erfolgt durch die Landesplanung nicht. Trotzdem erfolgt mit dem Entwurf insbesondere unter Beachtung der demografischen Entwicklung eine Reduzierung des noch 2008 innerhalb des eigentlichen Stadtgebietes geplanten Wohnbauflächenzuwachses. Der im Plan ausgewiesene Wohnbauflächenzuwachs von 10,96 ha auf der „grünen Wiese“, ohne Berücksichtigung von Baulücken innerhalb des § 34er Bereiches, befindet sich nunmehr mit ca. 0.79 ha Bruttobauland pro 1000 EW in einer vertretbaren Größenordnung. Im Ortsteil Neuenhagen wurde die Wohnbaufläche im östlichen Ortsrandbereich an der Waldstraße in einer Größenordnung von 1,04 ha gegenüber dem genehmigten FNP reduziert. Aufgrund von Einwendungen gemäß Stellungnahme vom 12.12.2014 des LUGV, Abteilung Großschutzgebiete, Regionalentwicklung im Rahmen der Trägerbeteiligung vom 03.11.2014 bis 08.12.2014 wurden die Wohnbaulanddarstellungen weiter reduziert. So erfolgt gemäß Beschluss der StVV 8/2015 vom 05.02.2015 - keine Darstellung der Zuwachsfläche Nr. 6 gemäß Beikarte 1, Stand 30.06.2014, (Sandsackplatz, Altglietzen) mehr. Begründung: Die dargestellte Wohnbauerweiterungsfläche Nr.6 wurde bislang als vertretbar für die Eigenentwicklung des Ortsteils Altglietzen angesehen. Da jedoch in den vergangenen 15 Jahren kein Nachfragedruck in Bezug auf neue Wohnbebauung an diesem Standort existiert hat, wird diese Fläche auf die in der Innenbereichssatzung des Ortsteils ausgewiesene Abrundungsfläche einer Bebauungstiefe bis in Höhe des letzten Hauses, nördlich der B 158a zurückgenommen. (- 1,56 ha) - keine Darstellung der Zuwachsfläche Nr. 7 gemäß Beikarte 1, Stand 30.06.2014, Wohnbaufläche Hohenwutzen zwischen Fährweg und Chausseestraße mehr. Begründung: Diese Fläche ist Bestandteil des genehmigten Teilflächennutzungsplanes Hohenwutzen aus dem Jahr 2000 Die dargestellte Wohnbauerweiterungsfläche wurde bislang als vertretbar für die Eigenentwicklung des Ortsteils angesehen. Da jedoch in den vergangenen 15 Jahren auch in diesem Bereich kein Nachfragedruck in Bezug auf neue Wohnbebauung existiert hat und die Innenbereichssatzung des Ortsteils durch in ihr erfasste Abrundungsbereiche ausreichend Entwicklungspotential besitzt, wird auf die Darstellung der Fläche im FNP-Entwurf verzichtet. (-0,74 ha)

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Aufgrund des prognostizierten Leerstands innerhalb der Stadt erfolgt eine Erweiterung der Wohnbauflächen lediglich zur Deckung des Bedarfes an Wohnungen in Form von 1-2-Familienhäusern in nachfolgenden Bereichen: 1. Straßenbegleitende einreihige Bebauung entlang der Frankfurter Straße, Bad Freienwalde, als Pendant zur gleichfalls straßenbegleitend angeordneten Ein- und Zwei-Familienhausbebauung, die zur Stadtrandsiedlung gehört. (Nr. 1,2 und 3 gemäß Beikarte 1) Größe: 2,99 ha 2. Wohnbauflächen als Bestandteil des rechtskräftigen B-Plan Nr.01.21.00 “Waldstadt” (Nr. 4 gemäß Beikarte 1) Größe: 4.81 ha 3. Abrundung des Bebauungsplangebiets „Am Ranfter Feld Mitte“ im Bereich „Am Ranfter Feld Ost“, Bad Freienwalde, straßenbegleitend, einzeilig zur Straße Am Ranfter Feld (Nr. 5 gemäß Beikarte 1) Größe: 2,52 ha Absicht der Darstellung einer beidseitigen Bebauung Am Ranfter Feld ist es, Baugrundstücke für den Neubau von Einfamilienhäusern als einen Baustein der Funktionsausstattung des Mittelzentrums in baulich bereits vorgeprägten Bereichen vorzuhalten. Vor diesem Hintergrund sollte die Wiederaufnahme des im Jahr 1996 unterbrochenen Aufstellungsverfahrens für den B-Plan Am Ranfter Feld „ West“ erfolgen. Aufgrund der fast vollständigen Umsetzung des Bebauungsplans „Mitte“ will die Stadt die Potentiale einer sinnvollen Bauflächenausweisung beidseitig der Wohnstraße Am Ranfter Feld nutzen, um einerseits attraktive Standorte für den Einfamilienhausneubau auszuweisen und andererseits die Kernstadt zwischen Friedhof und dem Ackerbürgerring baulich abzurunden. Bereits im Schriftverkehr mit dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung im Jahr 1999 (N3 §72 / MOL-FRW-98) zum damaligen Flächennutzungsplanentwurf der Stadt wurde festgestellt, dass eine straßenbegleitende Bebauung entlang Am Ranfter Feld nicht im Widerspruch zu den Festsetzungen der Verordnung über das LSG „Freienwalder Waldkomplex“ stehen würde. In einem Umweltbericht im Zuge einer verbindlichen Bauleitplanung wären danach die Betroffenheit und die Eingriffe in die einzelnen Schutzgüter zu bewerten und eine Bilanzierung vorzunehmen und in einem Grünordnungsplan Festsetzungen zur Gestaltung des Waldsaumes aufzunehmen.

D.2 Gemischte Bauflächen Im Flächennutzungsplan werden gemischte Bauflächen (M, § 1 Abs. 1 Nr. 2 BauNVO) dargestellt. Aus ihnen können in nachfolgenden Bebauungsplänen Mischgebiete (MI, § 6 BauNVO), Kerngebiete (MK, § 7 BauNVO) sowie Dorfgebiete (MD, § 5 BauNVO) entwickelt werden, bzw. sind diese nach der Art der umgebenden Bebauung als solche Gebiete einzuschätzen. Die gemischten Bauflächen umfassen im Bestand unterschiedliche Gebietscharaktere. Zum einen werden die zentralen überwiegend historisch gewachsenen Bereiche der Ortsteile Altranft, Altglietzen, Bralitz, Hohensaaten Hohenwutzen, Neuenhagen und Schiffmühle als gemischte Baufläche dargestellt. Hier befinden sich neben

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Wohnhäusern größere Baulücken und eine Reihe aufgelassener Landwirtschaftsbauten, zentrale Einrichtungen des Ortes und Gewerbebetriebe. In diesen Bereichen besteht Entwicklungsbedarf bezüglich der besonderen Art der baulichen Nutzung als Dorfgebiet, MD, gemäß § 5 BauNVO. Die Spezifik eines MD- Gebietes gegenüber anderen Baugebieten besteht darin, dass die im MD-Gebiet zulässigen Nutzungsarten auf die Belange der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe einschließlich ihrer Entwicklungsmöglichkeiten Rücksicht zu nehmen haben. Mit der Ausweisung als gemischte Baufläche wird in den Ortsteilen zukunftsweisend der keineswegs abgeschlossene Strukturwandel der ländlichen Gebiete berücksichtigt und günstige Bedingungen für die Dorferneuerung geschaffen.

In der Stadt Bad Freienwalde ergibt sich die Darstellung überwiegend aus einer Mischung aus zentralen Einrichtungen (Geschäfte, Dienstleistungen), bestehender, im Bestand geschützter, das Wohnen nicht wesentlich störender Gewerbebetriebe und Wohnen. Aufgrund von Einwendungen gemäß Stellungnahme vom 12.12.2014 des LUGV, Abteilung Großschutzgebiete, Regionalentwicklung im Rahmen der Trägerbeteiligung vom 03.11.2014 bis 08.12.2014 wurden die Baulanddarstellungen weiter reduziert. So erfolgt gemäß Beschluss der StVV 8/2015 vom 05.02.2015 - keine Darstellung der Zuwachsfläche Nr. 8 gemäß Beikarte 1, Stand 30.06.2014, (westlicher Ortseingang Altglietzen) mehr. Begründung: Die Zuwachsfläche Nr. 8 wird aufgrund des zwischenzeitlich völlig verloren gegangenen baulichen Zusammenhangs nicht mehr als Abrundungsfläche gesehen, zumal dieser Bereich nicht als Abrundungsfläche von der Klarstellungs- und Abrundungssatzung des Ortsteils erfasst ist. (-0,343 ha) - keine Darstellung der Zuwachsfläche Nr. 9 gemäß Beikarte 1, Stand 30.06.2014, (westlicher Ortsausgang Hohenwutzen) mehr. Begründung: Die Erweiterungsfläche 10 wird von der aktuellen Innenbereichssatzung Hohenwutzen nicht erfasst. Die Innenbereichssatzung des Ortsteils hat durch sie erfasste Abrundungsbereiche ausreichend Entwicklungspotential, so dass auf die Darstellung der Fläche im FNP aus dem Jahr 2000 verzichtet wird, zumal sich diese auf Hinweis LK MOL in der Nähe des Hauptpumpwerks Hohenwutzen befindet, was zu Geruchsbelästigungen führen kann. (- 0.1691ha) - keine Darstellung der Zuwachsfläche Nr. 11 gemäß Beikarte 1, Stand 30.06.2014, (Lagerfläche Oderberger Straße und angrenzende Bebauung) mehr. Begründung: Eine weitere Verfestigung der baulichen Entwicklung, noch dazu mit einer Mischgebietsfläche, widerspricht der Zielsetzung einer weiteren Zersiedlung keinen Vorschub zu leisten. Der Einwendung wird gefolgt. Der Bestand an Wohnbebauung behält seinen Bestandsschutz. Die asphaltierte Fläche wird zurückgebaut und als Kompensationsmaßnahme in den FNP aufgenommen. (-1,1364 ha)

Als Zuwachs gemischter Bauflächen verbleibe in FNP demnach: 1. Erweiterungsflächen als gemischte Bauflächen ergeben sich lediglich als Arrondierung der Ortslage Altglietzen (Nr. 9, gemäß Beikarte 1) Größe: 0,3748 ha 2. Abrundung der Ortslage Altranft, südöstlich der Bahnlinie, im Anschluss an

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das Einfamilienhausgebiet „Sonnenburger Weg“ unter Einbeziehung des bestehenden Gewerbehofes, südlich der Bahn, in dem nicht störendes Gewerbe angesiedelt ist. Es wird hier darauf verwiesen, dass die gemischte Baufläche unmittelbar an Flächen grenzt, die von still gelegten bergbaulichen Anlagen, die nicht mehr der Bergaufsicht unterliegen (Altbergbau ohne Rechtsnachfolger) beansprucht werden. Es handelt sich hierbei um tagesbruchgefährdete Bereiche aus untertägigen Grubenbauen und Tagesöffnungen der ehemaligen Braunkohlengrube Cons. Freienwalde – östliche Abteilung. Bei konkreten Baumaßnahmen im Bereich des Altbergbaus ist daher eine geotechnische Baugrunduntersuchung angeraten, welche die bergbaulichen Verhältnisse berücksichtigt. (Nr. 12 gemäß Beikarte - Änderungen bei Bauflächenausweisungen 1998 gegenüber 2007-) Größe: 0,74 ha Im Prüfvermerk des Landkreises MOL zur Genehmigung des gemeinsamen FNP Bad Freienwalde und Ortsteile vom 25.01.2017 wurde darauf hingewiesen, dass die geänderte Flächendarstellung der gemischten Baufläche im Bereich Straßenmeisterei, Altranfter Straße, vom Planungsstand 13.02.2016 gegenüber dem vom 30.05.2016 als Zuwachsfläche erforderlich ist. Die Darstellung umfasst einen Zuwachs von ca. 0,76ha ehemals landwirtschaftlicher Fläche (Stand: 13.02.2016) zu gemischter Baufläche (Stand: 30.05.2016) gem. Nutzung. (Nr. 18, gem. Beikarte 1) Größe: 0,76 ha

D.3 Gewerbliche Bauflächen Die gewerblichen Bauflächen umfassen die in der Baunutzungsverordnung definierten Gebietstypen Gewerbegebiete (§ 8 BauNVO) und Industriegebiete (§ 9 BauNVO). Gewerbegebiete dienen vorwiegend der Unterbringung von nicht erheblich belästigenden Gewerbebetrieben. Industriegebiete hingegen dienen ausschließlich der Unterbringung von Gewerbebetrieben, und zwar vorwiegend solche Betriebe, die in anderen Baugebieten unzulässig sind.

D.3.1 Im FNP ausgewiesene gewerbliche Bauflächen Mit den vorhandenen und erschlossenen gewerblichen Bauflächen im Gewerbegebiet und Gewerbehof Altranft, dem Gewerbepark Bad Freienwalde, den gewerblichen Bauflächen an der B167/Eberswalder Straße, im Bereich des ehemaligen Imperhandels Bralitz und dem Gelände der Holzbearbeitung Bralitz verfügt die Stadt Bad Freienwalde über ein ausreichendes Flächenangebot für den aus der Bevölkerungsentwicklung resultierenden Eigenbedarf. Mit den vorhandenen Flächen wird ein sofort vermarktungsfähiges breit gefächertes Angebotsspektrum abgedeckt, welches mit differenzierten Standortbedingungen den Anforderungen ortsansässiger und ansiedlungsinteressierter Investoren sowie den qualitativen Kriterien eines Mittelzentrums der Größe Bad Freienwaldes entspricht. Bei der Vermarktung sollten folgende Prinzipien beachtet werden:

- Entwicklung offensiver Vermarktungsstrategien mit dem Ziel durch Schaffung neuer Arbeitsplätze und damit verbundene Wanderungsgewinne der rückläufigen Einwohnerentwicklung entgegenzuwirken. - Entflechtung von innerstädtischen Mischgebieten durch attraktive Grundstücksangebote.

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- Eine der Kurortentwicklung Rechnung tragende Ansiedlungspolitik, welche dem differenzierten Standortangebot entgegen kommt. - Entwicklung einer kooperativen Zusammenarbeit mit polnischen Institutionen zur Erörterung und Nutzung von Chancen die sich aus der Lage im grenznahen Raum ergeben. Die vorrangige Entwicklung als Kur- und Bäderstadt sowie die Förderung von Tourismus und Fremdenverkehr ist durch eine darauf abgestimmte offensive kommunale Wirtschaftsförderung und Ansiedlungspolitik zu unterstützen.

- Die Neuausweisung gewerblicher Bauflächen im Bereich Zuwachsfläche Nr. 13 gemäß Beikarte 1, Stand 30.06.2014 (Mischplatz, Bad Freienwalde) wird zurückgenommen. Begründung: Bei der Ausweisung der gewerblichen Baufläche „Mischplatz“ besteht kein Anschluss an ein vorhandenes Siedlungsgebiet (Widerspruch zu LEP B-B, Ziel 4.2). Auf dem ehemaligen Mischplatz ist kein Industriegebiet mit Lärm- und Abgasemissionen sowie großen Verkehrsströmen vorgesehen, welches eine solche Außenbereichslage als reinen Angebotsstandort rechtfertigen würde. Deshalb entfällt die Darstellung der gewerblichen Baufläche Mischplatz (Nr. 13) im Entwurf des FNP.

D.4 Sonderbauflächen Im Flächennutzungsplan besteht die Möglichkeit, potenzielle und tatsächliche Bauflächen nach ihrer allgemeinen und ihrer besonderen Nutzungsart zu unterscheiden. Rechtlich wird hier zwischen den Sonderbauflächen für eine allgemeine Nutzungsart und den Sondergebieten für die besondere Nutzungsart unterschieden. Grundsätzlich dienen die Sonderbauflächen bzw. Sondergebiete der Unterbringung von Nutzungen, die anderen Flächen- bzw. Gebietskategorien nicht zugerechnet und nur in speziell zu entwickelnden Flächen oder Gebieten angesiedelt werden können. Der Flächennutzungsplan der Stadt Bad Freienwalde verzichtet auf die Darstellung von Sondergebieten und stellt lediglich Sonderbauflächen dar. Bei der Darstellung von Sonderbauflächen im Flächennutzungsplan sind stets die Zweckbestimmung und die Art der Nutzung mit der erforderlichen Bestimmtheit anzugeben. Es reicht also nicht aus, lediglich Sonderbauflächen darzustellen, es wird auch jeweils die besondere Zweckbestimmung wie z.B. Kur oder Gartencenter angegeben.

D.4.1 Im FNP ausgewiesene Sonderbauflächen des Einzelhandels/Darstellung zentraler Versorgungsbereiche Von besonderer Bedeutung für die Entwicklung der Kur- und Erholungsfunktion in der Stadt Bad Freienwalde ist ein attraktives und bedarfsorientiertes Handelsnetz. Ziel der Stadt ist dabei vor allem das Stadtzentrum als Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Wohnstandort weiterzuentwickeln. Mit der Einleitung der Sanierung des Stadtkernes im Jahr 1991 wurde auf der Grundlage einer traditionell positiven Einstellung der Stadt zu ihrem Denkmalbestand und dessen Nutzung ein Prozess der Stadterneuerung eingeleitet, der auf Jahre hinaus durch finanzielle Unterstützung von Bund und Land die Entwicklung Bad Freienwaldes zur Kur- und Bäderstadt gefördert hat und weiterhin sicherstellt. Entsprechend bestand werden im FNP dargestellt:

1. Fach- und Supermärkte (Sonderbaufläche an der B 158 für Aldi und das Dänische Bettenlager, für Lidl an der Frankfurter Str., Expert, Kaufland und OBI im Gewerbegebiet Nord, das Möbelhaus 'Schöner Wohnen' entsprechend Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

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den Festsetzungen des genehmigten Vorhabens- und Erschließungsplanes) und des ehemaligen Kaufhauses im Stadtzentrum gem. B-Plan Block 1, Nr. 01.12.00 auf innerstädtischen Standorten.

2. Der innerstädtische Standort der ehemaligen Malzfabrik soll künftig als Einkaufszentrum genutzt und damit revitalisiert werden.

§ 1 Abs. 6 Nr. 4 BauGB hebt die Erhaltung und Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche als eigenständigen Belang der Bauleitplanung hervor. Die Erhaltung und die Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche ist auch im Bad Freienwalder Stadtkern von hoher städtebaulicher Bedeutung, und zwar zur Stärkung der Innenentwicklung und der Urbanität sowie zur Sicherstellung einer wohnortnahen Versorgung. Letzteres bedarf angesichts der demografischen Entwicklung eines besonderen Schutzes, vor allem auch wegen der geringeren Mobilität älterer Menschen. Der Belang wird im Baugesetzbuch und in der Baunutzungsverordnung bereits an verschiedenen Stellen genannt (§ 2 Abs. 2 Satz 2 und § 34 Abs. 3 BauGB; § 11 Abs. 3 Satz 2 BauNVO); mit der Nummer 4 wird er ausdrücklich als allgemein für die Bauleitplanung zu berücksichtigender Belang genannt. Der Standort soll über einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan (nach Möglichkeit im vereinfachten Verfahren gem. §13 BauGB) entwickelt werden.

Zentrale Versorgungsbereiche „In den letzten Jahren haben Abgrenzung und Schutz zentraler Versorgungsbereiche in der nationalen Rechtsprechung vermehrt an Bedeutung gewonnen. Ihre Erhaltung und Entwicklung hat durch die Änderungen und Erweiterungen der Bundes- und Landesgesetze nicht zuletzt im Interesse einer verbrauchernahen Versorgung der Bevölkerung einen besonderen Stellenwert eingenommen. Vorrangiges Ziel ist jedoch zunächst die Sicherung bzw. Entwicklung einer funktional gegliederten Zentrenhierarchie, unter besonderer Berücksichtigung (städtisch) gewachsener Zentrenstrukturen. Die Abgrenzung sowie funktionale Definition zentraler Versorgungsbereiche unter Berücksichtigung möglicher Entwicklungsperspektiven im Rahmen der informellen Planung wurden im Einzelhandelskonzept 2008 (EH-Konzept, GMA, 2008) untersucht und dient damit als Grundlage für die Steuerung des Einzelhandels im Rahmen der Bauleitplanung (§1 (6) Nr.4 BauGB). Aus Gründen einer größeren Rechtssicherheit wird die Abgrenzungen der zentralen Versorgungsbereiche Einkaufsinnenstadt und Nahversorgungslage Scheunenstraße nicht nur im Einzelhandelskonzept, sondern darüber hinaus im Flächennutzungsplan dargestellt.

Einkaufsinnenstadt Bei der Abgrenzung der Bad Freienwalder Einkaufsinnenstadt wurden neben den hier ansässigen Einzelhandelsbetrieben auch Komplementärnutzungen (z. B. Dienstleister, Gastronomie, Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie Parkmöglichkeiten etc.) berücksichtigt. Im Ergebnis wurde der dargestellte zentrale Versorgungsbereich Einkaufsinnenstadt abgegrenzt. Die räumliche Abgrenzung bezieht die bestehenden Hauptgeschäftslagen an der Karl-Marx-Straße, bis zur Fischerstraße im Osten, der Königstraße bis zur Gesundbrunnenstraße im Südosten und dem östlichen Abschnitt der Uchtenhagenstraße ein. Im nordöstlichen Bereich des zentralen Versorgungsbereichs Einkaufsinnenstadt wurde zudem eine Potenzialfläche

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Begründung Seite 55 einbezogen. So soll das Areal an der Karl-Marx-Straße 8 – 10 am Standort der ehemaligen Malzfabrik neu geordnet und funktional weiterentwickelt werden. In diesem Zusammenhang bestehen Planungen von Seiten der Stadt, Einzelhandels- und Gastronomienutzungen am Standort zu etablieren. Der Standort der ehemaligen Malzfabrik bietet dabei aufgrund seiner Lage im östlichen Abschnitt des Hauptgeschäftsbereiches sowie der Flächengröße gute Voraussetzungen für die Ansiedlung mehrerer z. T. großflächiger Einzelhandelsbetriebe.

Liste 1: Zentrenrelevante Sortimente der „Einkaufsinnenstadt“ Bad Freienwalde - Nahrungs- und Genussmittel inkl. Lebensmittelhandwerk, Getränke1, Reformwaren, Tabak - Drogeriewaren (inkl. Wasch- und Putzmittel), Parfümeriewaren, Kosmetika, Apothekenwaren, Sanitätswaren - Schnittblumen, zoologischer Bedarf - Papier- und Schreibwaren, Schulbedarf, Büroartikel - Zeitschriften, Bücher - Spielwaren, Bastelartikel - Oberbekleidung, Wäsche, Kürschnerwaren, Wolle, Kurzwaren, Handarbeiten, Stoffe, sonstige Textilien, Accessoires - Schuhe, Lederbekleidung, Lederwaren, Modewaren inkl. Hüte, Accessoires und Schirme, Orthopädiewaren - Sportbekleidung und -schuhe, kleinvolumige Sportartikel - Unterhaltungs- und Haushaltselektronik (braune Ware), Elektrogeräte (weiße Ware), Geräte der Telekommunikation - Computer, Büroorganisationsmittel, Büro- und Kommunikationstechnik (überwiegend für Privathaushalte) - Heimtextilien, Bettwaren, Gardinen und Zubehör - Musikalien, Ton- und Bildträger, Unterhaltungselektronik - Haushaltswaren, Glas, Porzellan, Keramik, Kunstgewerbe, Geschenkartikel, Antiquitäten - Fotogeräte, Fotowaren, Videokameras, Accessoires - optische Waren, Hörgeräteakustik - Uhren, Schmuck, Silberwaren - Fahrräder - Waffen, Jagd- und Angelbedarf

Nahversorgungslage Scheunenstraße Während die Einkaufsinnenstadt im Einzelhandels-, Dienstleistungs-, Kultur- und Verwaltungsbereich die zentralörtlichen Funktionen der Stadt Bad Freienwalde (Oder) bündelt, übernehmen Nahversorgunglagen die Aufgabe, städtische Teilräume mit Waren und Dienstleistungen des kurzfristigen und ausschnittsweise mittelfristigen Bedarfs zu versorgen. Grundsätzlich sind mit Bezug auf die Weiterentwicklung und Stabilisierung der Nahversorgungslagen neben den Aspekten eines möglichst multifunktionalen Branchenmix noch weitere Kriterien zu beachten. Da sich Nahversorgungslagen im Hinblick auf ihre Dimensionierung i. d. R. nicht mit großflächigen Betrieben wie z. B. SB-Warenhäusern oder Einkaufszentren messen können, muss sich ihr Mehrwert beim Kunden v. a. durch folgende qualitative Faktoren definieren: - Mittelpunktsfunktion für ein Wohnquartier - Treffpunktfunktion für ein Wohnquartier - Kommunikationsfunktion der Bevölkerung im Wohnquartier

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- Informationsfunktion der Bevölkerung im Wohnquartier - (teilweise) Identifikationsfunktion für die Wohnbevölkerung im Wohnquartier Die Nahversorgungslage Scheunenberg deckt mit ihrem Einzugsgebiet das überwiegend verdichtete Wohngebiet Scheunenberg sowie die gründerzeitliche Stadterweiterung an der Wriezener Straße ab. Die Nahversorgungslage befindet sich ca. 700 m Luftlinie südöstlich der Innenstadt im Kreuzungsbereich der Wriezener Straße mit der Scheunenstraße. Der zentrale Versorgungsbereich verfügt gegenwärtig über 7 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von ca. 1.345 m². Der Angebotsschwerpunkt liegt eindeutig im kurzfristigen Bedarfsbereich, der durch einen Lebensmitteldiscounter, einen Getränkefachmarkt, zwei Bäckereien, eine Fleischerei sowie ein Drogeriemarkt präsent ist. Darüber hinaus ist in der Nahversorgungslage auch ein Schuhgeschäft ansässig. Ergänzend sind am Standort komplementäre Nutzungen aus dem Dienstleistungs- und Gastronomiebereich etabliert (Sparkassenfiliale, Zahnarztpraxis, Bäckerei-Café, Fleischerei-Imbiss, Imbiss). Mit der Haltestelle „Scheunenberg“ verfügt die Nahversorgungslage auch über einen direkten ÖPNV Anschluss.

Liste 2: Zentrenrelevante Sortimente der „Nahversorgungslage Scheunenstraße“ - Nahrungs- und Genussmittel inkl. Lebensmittelhandwerk, Getränke, Reformwaren, Tabak - Drogeriewaren, Apothekerwaren - Schnittblumen - Papier und Schreibwaren, Schulbedarf, Zeitschriften, Toto / Lotto - optische Waren, Hörgeräte“ (Quelle: (EH-Konzept, GMA, 2008)

D.4.2 Im FNP ausgewiesene sonstigen Sonderbauflächen - Sonderbaufläche - Kur – und Kur/Tourismus Der als Sonderbaufläche ausgewiesene Bereich Brunnental - Heilige Hallen ist mit der besonderen Zweckbestimmung 'Kur' dargestellt. Diese Ausweisung basiert auf dem für die Stadt Bad Freienwalde 1994 erarbeitetem Kurentwicklungskonzept, von ECON – Consult, welche in spätere Entwicklungskonzeptionen übernommen wurde. Kurwesen und Fremdenverkehr als die das Gebiet des Brunnentals bestimmenden Nutzungen bedingen die Darstellung des Bereiches als Sonderbaufläche. Auf dieser Grundlage sind Kur- und kurortgerechte Einrichtungen sowie Wohnen im Brunnental durch Bebauungspläne festzusetzen. Damit wird dem § 1 (5) BbgKOG, welcher die Festsetzung eines Kurgebietes als Sondergebiet fordert, entsprochen. Größe: 26,34 ha.

Eine weitere Sonderbaufläche Kur/Tourismus ist im nordöstlichen Bereich der Waldstadt dargestellt. Dadurch kommt es zu einer Nutzungsmischung in der nahe dem Brunnental und zugleich verkehrsgünstig gelegenen Waldstadt. Das Gebiet umfasste bislang eine Fläche von 3,9 ha.

Um der mit der staatlichen Anerkennung als Moorheilbad verbundenen Auflage zur Ausweisung von Sonderbauflächen „Kur“ in ausreichender Größe Rechnung zu tragen, wird die im B-Plan festgesetzte gemischte Baufläche südöstlich des Wohnstandortes „Waldstadt“ im FNP als Sonderbaufläche „Kur/Tourismus“ dargestellt.

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Begründung Seite 57

Grundsätzlich sind bei der Aufstellung des FNP die Festsetzungen der B-Pläne zu berücksichtigen. Als eigenständiger Plan ist der FNP jedoch an bereits vorliegende B-Pläne nicht gebunden. Er kann ausnahmsweise abweichende Darstellungen vorsehen, wenn die Stadt, wie in diesem Fall, andere planerische Ziele verfolgen will. Grund für die Darstellung von Sonderbaufläche an diesem Standort ist die mit dem INSEK beschlossene Rücknahme von Wohnungsbauerweiterungsflächen in den Randbereichen der Stadt, wo bereits heute ein hoher Wohnungsleerstand zu verzeichnen ist. Durch die Nähe zum Gesundbrunnental bietet sich vielmehr die dringende Erweiterung von Sonderbauflächen „Kur“ für einen 2. Klinikstandort, ein Kurbad etc. und damit die Erfüllung der Auflage aus der staatlichen Kurstadtanerkennung an. Aus der demografischen Entwicklung und dem bestehenden Wohnungsüberschuss in der Stadt kann absehbar kein Erfordernis zur wohnbaulichen Erweiterung der bislang brachliegenden Flächen auf diesem extensiven Standort abgeleitet werden. Aufgrund der Nähe zum Brunnental ist aber eine Entwicklung kurgebietsergänzender Einrichtungen perspektivisch umsetzbar. Aus dem Flächennutzungsplan heraus kann aufgrund der vorhandenen Situation den Erwartungen des höheren Immissionsschutzes entsprochen werden, da es im Gebiet selbst noch zu keiner Umsetzung einer Mischnutzung gekommen ist und zur Bundesstraße B158 selbst die Wohnbebauung der Waldstadt als Abschirmung des Standortes existiert. Ggf. weitergehende Forderungen in Bezug auf Immissionsschutz werden im Verfahren eines Änderungsbebauungsplans berücksichtigt

Die Neuausweisung von Sondergebietsflächen Kur/Tourismus erfolgt in folgenden Bereichen:

1. Sondergebiet Kur/Tourismus Waldstadt (Nr. 14 gemäß Beikarte - Änderungen bei Bauflächenausweisungen gegenüber Festsetzung des rechtskräftigen B-Plans) Größe: 5.84 ha

D.4.3 Im FNP ausgewiesene sonstigen Sonderbauflächen – Tourismus und Erholung - Die Bauflächenausweisung in Sonnenburg begründet die Absicht der Stadt, das leer stehende Schloss Sonnenburg und das es umgebende Terrain der für die Kur- und Bäderstadt angestrebten Zweckbestimmung - Tourismus und Erholung - zuzuführen. Größe: 1,88 ha

D.4.4 Im FNP ausgewiesene sonstigen Sonderbauflächen Sport und Freizeit Das Sondergebiet Sport und Freizeit erfasst das Jahn-Stadion und die südlich des Stadions liegenden Trainingsplätze. Die bestehenden Skisprungschanzen, westlich, oberhalb des Jahnstadions werde im Flächennutzungsplan als Sonderbauflächen gemäß vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nummer. 02.13.00 dargestellt. Die Planung wurde bereits umgesetzt. Die Schanzen gehören zum baulichen Bestand der Stadt. Größe: 0,83 ha

Mit dem Bau der 60m Schanze sind vorläufig die Grenzen des Machbaren mit Blick auf den Haushalt der Stadt und die Möglichkeiten des Wintersportvereins erreicht.

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Begründung Seite 58

Sollte in Zukunft die Idee eines „Nordischen Skiparks“ in Verbindung mit der bestehenden Schanzenanlage wieder aufleben, sind für eine solche raumbedeutsame Freizeitanlage mit überörtlicher Bedeutung Antragsunterlagen für ein Raumordnungsverfahren zu erarbeiten, welche die Auswirkungen auf die betroffenen Schutzgüter konkretisieren und mögliche Alternativstandorte in die Betrachtung einbeziehen. Ein solches ROV hat die Aufgabe, die Übereinstimmung des konkreten Vorhabens mit den Zielen und Grundsätzen der Raumordnung und der Landesplanung zu überprüfen. Es ist querschnittsorientiert und integriert somit ökonomische, ökologische, kulturelle und auch soziale Aspekte. Es soll für den Investor Planungssicherheit und in der Öffentlichkeit Akzeptanz für das Vorhaben schaffen. Es bildet eine Informations- und Beurteilungsbasis für das nachfolgende Zulassungsverfahren, d.h. Aufnahme in den FNP. Diese Herangehensweise gilt auch für aktuelle Überlegungen der Bad Freienwalde Tourismus GmbH bezüglich eines Baumwipfelpfads in diesem Bereich.

D.4.5 Im FNP ausgewiesene sonstigen Sonderbauflächen - Sonderbaufläche- Wochenendhausgebiet – Ein Teil der im genehmigten FNP dargestellten gewerblichen Bauflächen in Bralitz, am südwestlichen Rand des ehemaligen Imperhandel- Geländes wird im FNP in der als Sonderbaufläche Wochenendhausgebiet/Tourismus dargestellt. Größe 1,52 ha Dies geschieht, um den Bestand an Wochenendhäusern in diesem Bereich zu sichern und um das Ansiedlungsbegehren einer Bootsvermietung mit Herberge zu entsprechen.

Das bestehende Wochenendhausgebiet am Sonnenurger See wird als solche im FNP dargestellt, um der schleichenden Umnutzung in ein Wohngebiet von Seiten des FNP nicht Vorschub zu leisten.

Vorhandene Wochenendhausgebiete sind darüber hinaus gemäß Bestand in Neuenhagen, Hohenwutzen und Altglietzen dargestellt. Da es sich in den Gebieten um eine größere Ansammlung von Wochenendhäusern, abgesetzt von der übrigen dörflichen Bebauung Altglietzens, Neuenhagens und Hohenwutzens handelt, liegt ein Fall des § 34 Abs.2 BauGB vor. Die Eigenart der näheren Umgebung entspricht einem der in der BauNVO genannten Gebiete, hier § 10 BauNVO. Das heißt in diesem Gebiet sind nur Wochenend- und Ferienhäuser und keine Wohngebäude zulässig.

D.4.6 Im FNP ausgewiesene sonstigen Sonderbauflächen – Sonderbaufläche Biogasanlage- Die beiden nach immissionsschutzrechtlichem Prüfverfahren genehmigten, bestehenden Biogasanlagen an den Standorten Lindeckes Loos und im Bereich der Milchviehanlage Altranft wurden im FNP als Sondergebiete Biogasanlagen dargestellt. Nach ihrer planungsrechtlichen Zulässigkeit können 2 verschiedene Arten von Biomasseanlagen unterschieden werden: a) die im Außenbereich privilegierten Anlagen, welche die Kriterien des §35 Abs. 1 Nr. 6 BauGB erfüllen, b) die nicht privilegierten Anlagen. Sie sind nur in entsprechenden bauplanungsrechtlich abgesicherten Baugebieten oder theoretisch in bestimmten Typen von Innenbereichen nach §34 BauGB zulässig.

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Begründung Seite 59

Die dargestellten Anlagen erfüllen die Voraussetzungen des §35 (1) Nr. 6 nicht vollständig u. a. durch Überschreitung der installierten elektrischen Leistung der Anlagen >0,5 MW und stellen somit keine privilegierten Vorhaben im Sinne des §35 (1) BauGB dar und werden deshalb als Sondergebiet für Biogasanlagen (S Biogasanlage) im Bestand dargestellt. Größe: 1,28 ha (Lindeckes Loos), 5,16 ha (Milchviehanlage Altranft)

D.4.7 Im FNP ausgewiesene sonstigen Sonderbauflächen – Sonderbaufläche Photovoltaik Photovoltaikanlagen im Außenbereich sind keine privilegierten Vorhaben im Sinne des § 35 Abs. 1 BauGB. Eine Genehmigungsfähigkeit als sonstiges Außenbereichsvorhaben nach § 35 Abs. 2 BauGB ist somit nicht gegeben, da in der Regel davon auszugehen ist, dass in § 35 Abs. 3 BauGB genannte öffentliche Belange beeinträchtigt sein werden. Dabei kann es sich um Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege, der Erhaltung der natürlichen Eigenart der Landschaft oder des Landschaftsbildes und ihres Erholungswertes, der Erhaltung des kulturellen Erbes oder um Widersprüche zu Darstellungen von einem Flächennutzungsplan handeln. Daher sind eine vorbereitende und eine verbindliche Bauleitplanung nach dem BauGB erforderlich, wobei der Bebauungsplan Photovoltaik Voraussetzung ist, um die Zahlung der Einspeisevergütung für den Strom aus Groß-Photovoltaikanlagen in Anspruch nehmen zu können. Bis auf die Konversionsfläche Ziegelofenfeld Neuenhagen, für die sich ein entsprechender B-Plan in Aufstellung befindet, sind im Stadtgebiet keine Sondergebiete Photovoltaik ausgewiesen. Bei der Prüfung von Standortalternativen finden insbesondere die allgemeinen Belange der Siedlungsentwicklung, des Landschaftsbildes sowie des Umwelt – und Naturschutzes in Bad Freienwalde und Ortsteilen Berücksichtigung. Die Stadt präferiert für eine mögliche großflächige PV-Nutzung unter städte- baulichen Gesichtspunkten keine landwirtschaftlichen Nutzflächen und keine Flächen im Innenbereich, die für höherrangige Nutzungen im Zuge der Innenentwicklung in Frage kommen. Es werden vielmehr Flächen im Außenbereich betrachtet, die bereits aufgrund der Vornutzung versiegelt sind, um so dem Bodenschutz zu entsprechen und der Flächeninanspruchnahme im Freiraum entgegen zu wirken sowie die Umweltbelastung gering zu halten. In Frage kommen deshalb: 1.) Konversionsstandorte ohne Nutzungsalternative mit hohem Versiege- lungsgrad und ohne ästhetische Funktion, die jedoch den Landschaftsraum nicht zusätzlich zerschneiden: - Waldstadt (ehem. WGT-Liegenschaft) an der B158 Baulich, militärische Vornutzung, Flächenreserve Sondergebiet Kur und Tourismus (höherrangige Nutzungsalternative), Unmittelbare Nachbarschaft zur Wohnanlage, Beeinträchtigung touristischer und kurrelevanter Landschaftsnutzung, Lage im LSG Freienwalder Waldkomplex Fazit: Steht als Standortalternative zum Standort Ziegelofenfeld Neuenhagen nicht zur Disposition - Tanklager Hohensaaten

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Begründung Seite 60

Flächendeckend Wald, baulich militärische Vornutzung - in großen Teilen unterirdisch, ohne Siedlungsanbindung (Insellage, fern jeder Siedlungsanbindung) und ohne gesicherte Erschließung Fazit: Als Standortalternative zum Standort Ziegelofenfeld Neuenhagen ungeeignet - Ziegelofenfeld Neuenhagen Baulich, militärische Vornutzung, Ausrichtung nach Süden, weitgehende Ebenheit, gesicherte Erschließung, in Siedlungsnähe aber ohne Beeinträchtigung vorhandener Wohnnutzung, Lage im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, Beseitigung einer Ruinenlandschaft Fazit: Als Standort in Hinblick auf eine geordnete städtebauliche Entwicklung geeignet 2.) Deponien: - Deponie Neuenhagen Lage im Biossphärenreservat Schorfheide-Chorin, Deponiebetrieb eingestellt, Sicherung der Deponie jedoch nicht abgeschlossen, keine Südausrichtung, keine weitgehende Ebenheit, keine gesicherte Erschließung Fazit: Als Standortalternative zum Standort Ziegelofenfeld Neuenhagen ungeeignet - Deponie Bad Freienwalde Standort zu klein für eine großflächige PV-Freianlage Fazit: Als Standortalternative zum Standort Ziegelofenfeld Neuenhagen ungeeignet 3.) Aufschüttungen und Halden: - Tonabbaugebiet und Werksgelände Wienerberger an der B167 Steht unter Bergrecht, liegt im LSG Freienwalder Waldkomplex, keine Ebenheit, keine gesicherte Erschließung, keine Südausrichtung, keine weitgehende Ebenheit, Fazit: Steht als Standortalternative derzeit nicht zur Disposition 4.) Brachflächen - Ungenutzte Industrie- und Gewerbebrachen im Außenbereich in der Größenordnung von PV-Freianlagen (ca. 10ha) derzeit im Stadtgebiet nicht vorhanden

Die Neuausweisung Sonderbaufläche Photovoltaik erfolgt deshalb gemäß des in Aufstellung befindlichen B-Plan Solarpark Ziegelofenfeld in folgendem Bereich:

1. Ziegelofenfeld Neuenhagen (Nr. 16 gemäß Beikarte 1) Größe: 10.44 ha

2. Deponie Bad Freienwalde Mit der Darstellung eines kleinräumigen Sondergebiets Photovoltaik will die Stadt einem entsprechenden Ansiedlungsbegehren entsprechen. Für die geplante Errichtung einer Photovoltaikanlage an der Strecke 6758 Eberswalde – Werbig ist im Zuge des Baugenehmigungsverfahrens die Stellungnahme und Zustimmung der Deutsche Bahn AG einzuholen. Im FNP wird diese als entsprechende Sonderbaufläche dargestellt. (Nr. 17 gemäß Beikarte 1)

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Begründung Seite 61

Größe: 2,6031 ha

D.4.8 Im FNP ausgewiesene sonstigen Sonderbauflächen – Gewächshaus mit Vermarktungshalle Durch Nutzung von ausgekoppeltem CO2 aus dem Rauchgas des Heizhauses und Abwärme in der in Umsetzung befindlichen Planung Gewächshausanlage (SO Gewächshausanlage mit Betriebsgebäude) kann modellhaft (erste Pilotanlage mit dieser Technologie) der Ausstoß klimaschädlicher Gase reduziert (geschlossener Kreislauf durch CO2 – Abscheidung und –Nutzung) und Tomaten/Paprika unabhängig von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas in unmittelbarer Nachbarschaft zum Standort Holzverarbeitung Bralitz produziert werden. Der Bereich ist entsprechend dem beschlossenen B-Plan Sondergebiet Gewächshaus mit Vermarktungshalle Oderberger Straße, Bralitz in einer Größe von 5,4 ha im Bestand dargestellt. (Die ortsübliche Bekanntmachung des Planes ist nachzuholen.)

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Begründung Seite 62

Flächenzusammenstellung Beikarte Nr.1 – Gemeinsamer Flächennutzungsplan 2014-2025 (Beachtung weißer Flächen) Stadt Bad Freienwalde mit Ortsteilen

Lfd.-Nr. Zuwachs Zuwachs Zuwachs Zuwachs siehe Wohnbaufläche gemischte Bauflächen Gewerbl.Baufläche Sonderbaufläche Beikarte 1 m² m² m² m²

1 9.452,81 2 10.606,11 3 9.944,11 4 48.112,76 5 25.198,57 6 6.314,10 7 7.410,53 8 3.430,86 9 3.747,60 10 1.691,21 11 11.364,57 12 7.398,86 13 16.268,92 14 58.404,90 15 8.510,57 16 104.400,00 17 26.031,00 18 7.600,00 89.569,54 18.746,46 - 188.835,90 Tabelle 10: Flächenzuwachs Beikarte 1

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Begründung Seite 63

D.5 Flächen und Einrichtungen für den Gemeinbedarf Im Flächennutzungsplan ist die Ausstattung des Gemeindegebietes mit Einrichtungen und Anlagen zur Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen des öffentlichen und privaten Bedarfs, insbesondere mit den der Allgemeinheit dienenden baulichen Anlagen und Einrichtungen des Gemeinbedarfs darzustellen. Dabei ist, unabhängig von der Rechtsform des Trägers der Einrichtung, die öffentliche Aufgabenwahrnehmung für die Darstellung im Flächennutzungsplan maßgebend. Die Darstellung der Gemeinbedarfseinrichtungen im Flächennutzungsplan erfolgt aufgrund der Bedeutung der Anlagen für das gesamte Gemeindegebiet und zeigt somit die infrastrukturelle Grundausstattung der Stadt auf. Dabei sind kleinere Anlagen und Einrichtungen, die im Zusammenhang mit der Festsetzung von Baugebieten in Bebauungsplänen zur Gebietsversorgung in Betracht kommen, im Flächennutzungsplan nicht darzustellen. Darüber hinaus sind die Plandarstellungen auf selbstständige Einrichtungen des Gemeinbedarfs, die eigenständige Flächenansprüche aufweisen, zu beschränken. Dem Flächennutzungsplan kommt durch die Darstellung der Gemeinbedarfseinrichtungen hauptsächlich eine Standortvorsorge- bzw. Standortsicherungsfunktion zu. Die konkrete Planung der Versorgung der Bevölkerung mit Einrichtungen des Gemeinbedarfs ist in erster Linie Aufgabe der sektoralen Fachplanungen.

D.5.1 Schulen Überblick über die Schullandschaft 2014: Lfd. Name, Schulform Anzahl Zügigk Träger Nr. Adresse Schüler eit 2005 Bemerkungen 1. Gymnasium Gymnasium mit 287 3- zügig Landkreis MOL „Berthold offenem Brecht“, Ganztagsangebot Scheunenstra ße 2. Berufsbildung Berufsbildungsstä Berufsbildungsv sstätte tte erein „Oderlandhau Eberswalde e.V. s“ Am Weidendamm 3. „Albert – Förderschule mit 130 2- zügig Landkreis MOL Schweizer – sonderpädagogi- Schule“, schem Berliner Förderschwer- Straße punkt - Lernen 4. Grundschule (flexible) 162 1-2- Stadt Bad „Käthe Grundschule mit zügig Freienwalde Kollwitz“, offenem Weinbergstraß Ganztagsangebot e 5. Grundschule Grundschule mit 287 1- zügig Stadt Bad

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Begründung Seite 64

Lfd. Name, Schulform Anzahl Zügigk Träger Nr. Adresse Schüler eit 2005 Bemerkungen „Theodor offenem (2- Freienwalde Fontane“, Ganztagsan- zügig) Linsingenstraß gebot e 6. Laurentius- Schule mit 95 - Freie schule sonder- Trägerschaft Uchtenhagen- pädagogischem Hoffbauer straße / Förderschwer- gGmbH Johannisstraß punkt – Geistige e Entwicklung

7. „Erna und Kurt Oberschule mit 274 2-3- Stadt Kretschmann gebundenem (Erweiterung zügig Oberschule“ Ganz- Aufnahmekapa Karl-Weise- tagsangebot zität auf ca. Straße 300) 8. Insel – Grundschule mit 142 1- zügig Stadt Grundschule offenem Neuenhagern Ganztagsangebot 9. Kreismusik- Landkreis MOL schule 10. Zentrum für Landkreis MOL Erwachsenen bildung und Medien Wriezener Straße Tabelle 11: Schullandschaft von Bad Freienwalde Im Betrachtungszeitraum des FNP sind die Schulstandorte in der Stadt als gesichert zu betrachten. Änderungen werden sich in Bezug auf die Zügigkeit der Schulen zum Ende des Bertachtungszeitraums ergeben. Bei eintretender 1-Zügigkeit sind Ganztagsangebote im Hortbereich am jeweiligen Schulstandort möglich. Der Schulbestand ist baulich qualitativ in Hinblick auf Inklusion unter Beachtung der im Schulentwicklungsplan des Landkreises festgeschriebenen Förderschwerpunkte. weiter zu entwickeln, wobei künftig der Kooperation von Schulen untereinander bezüglich Platzangebot und Nachfrage besondere Bedeutung zukommen wird.

D.5.2 Schulsport Durch den Bau der 2-Feldhalle am Standort Schwimmbad, in der Beethovenstraße und den Ausbau der KT 60 Turnhalle am Schlosspark besteht keine Standortnachfrage für den Schul- und Vereinssport im Stadtgebiet, obwohl die Albert- Schweizer- Förderschule und die Fontane Grundschule keine eigenen Turnhallen besitzen.

D.5.3 Hortbetreuung und Kindertagesstätten: Überblick über die Betreuungsangebote 01.12.2013:

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Begründung Seite 65

Name Träger Kapazität/ Kinderanzahl Stichtag: 01.12.2013

Kindergarten auf dem Land Förderverein Kita auf dem 33 / 29 Dorfstraße, Altranft Lande e.V. Kita Bralitz Haus der sozialen Integration, 40 / 28 Hauptstraße 19, Bralitz HSI davon 7 Hort Kita „Fuchsbau“ Förderverein Kita Fuchsbau 112 / 100 Goethestraße 28, Bad e.V. Freienwalde Evangelische Evangelische Kirche 50 / 49 Kindertagesstätte „Kinder Garten - Garten Kinder“ Georgenkirchstraße 1, Bad Freienwalde AWO Kita „Bummi“ Arbeiterwohlfahrt 101 / 98 Gesundbrunnenstraße 7, Bad davon 13 Hort Freienwalde AWO Kita „Sonnenschein“ Arbeiterwohlfahrt 185/ 160 Ringstraße 31, Bad davon 85 Hort Freienwalde Kita „Kunterbunt“ Stadt 76 / 66 Chausseestraße 34, Altglietzen Kita Neuenhagen Stadt 102 / 95 Freienwalder Straße 12, davon 66 Hort Neuenhagen Kita „Apfelbäumchen“ Stadt 32 / 29 Schiffmühle Evangelischer Hort Evangelische Kirche 51 / 46 Käthe Kollwitz Grundschule, Weinbergstraße Tabelle 12: Kinderbetreuungseinrichtungen (Kita/Hort) Der Bestand der Einrichtungen ist als gesichert anzusehen. Bei sinkender Kinderzahl in Krippen und Kindergärten (z.B. durch Ausgliederung von Hortbereichen) sollte es zur Angleichung an Flächenvorgaben von 25m² Grundstücksfläche / Kind und damit zur qualitativen Verbesserung der Einrichtungen kommen. Die Gesamtkapazität der Kinderbetreuungseinrichtungen liegt bei 782 Plätzen. Per 01.12.2013 waren davon 700 Plätze belegt (131 Plätze im Krippenbereich, 328 Plätze im Kindergartenbereich, 251 Plätze im Hortbereich)

D.5.4 Soziale Einrichtungen Im Stadtgebiet befinden sich eine Reihe von Altenheimen, Jugendheimen und Heimen für behinderte Menschen. Aufgrund des demografischen Wandels wird der Bedarf an Flächen für Wohnformen alter und pflegebedürftiger Menschen bzw. geschütztes Wohnens in der Stadt weiter steigen.

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Begründung Seite 66

Bestand an sozialen Betreuungseinrichtungen: - Stephanus-Werkstätten, Altranft - Waldhaus, Bad Freienwalde - Stephanus-Seniorenzentrum, Bad Freienwalde - Ev. Seniorenzentrum Bethesda - Missionshaus Malche - AWO-Seniorenzentrum Waldblick, OT Hohenssten - Haus der Begegnung, VFBQ, Ringstraße - GIBBZ-Gemeinnütziges Informations-, Bildungs- und Begegnungszentrum des VFBQ Bad Freienwalde e.V., Wasserstraße - Jugend-, Kultur-, Bildungs- und Bürgerzentrum "Offi", Bad Freienwalde, Berliner Berg Neben den geschaffenen Angeboten für Seniorenbetreuung und geschütztes Wohnen in der Frankfurter Straße und in Altranft sind weitere Flächen im Stadtgebiet an der Frankfurter Straße nutzbar.

D.5.5 Kulturelle Einrichtungen - Oderlandmuseum (Kulturgeschichte des Oderbruchs, Historie der Kur- und Badestadt) - Schloss Freienwalde (Gedenkstätte Walther Rathenau und Sonderausstellungen) - Brandenburgisches Freilichtmuseum Altranft (Regionale Lebens- und Wirtschaftsweisen in der Mark Brandenburg) - Haus der Naturpflege: Museum und Heuhotel, begründet von . - Kurtheater - Konzerthalle in St. Georg - Stadt- und Kreisbibliothek (Verlagerung Standort Gartenstraße in ehem. Post, Karl-Marx-Straße) - Freilichtbühne, Schlosspark - Fontanehaus Schiffmühle

D.5.6 Kirchliche Einrichtungen In Bad Freienwalde gibt es: - die evangelische Kirche St. Nicolai, Markt - die katholische Kirche, Goethestraße - die neuapostolische Kirche, Karl- Weise- Straße - Dorfkirchen (mit Ausnahme von OT Hohenwutzen)

D.5.7 Medizinische Einrichtungen - Schlossparkambulanz - Fachklinik und Moorbad Bad Freienwalde, Klinik für Orthopädie und Rheumatologie (seit 12.07.2012 zur Krankenhaus MOL GmbH gehörig) - Kurmittelhaus im Brunnental, Landhaus am Kurpark - Ärzte in freier Niederlassung Als geplante medizinische Einrichtung wird entsprechend den perspektivischen Vorstellungen der Stadt ein 2. Klinikstandort in Gebiet Waldstadt (Sparrenbusch) dargestellt.

D.5.8 Sportliche Einrichtungen - Schulsporthallen einschl. 2-Felderhalle gemeinsam für die Albert- Schweizer Förderschule und die Fontane Grundschule Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

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- städtische Turnhalle am Schlosspark - Schanzen im Papengrund - Sportplätze in den Ortsteilen sowie Turnhallen in Neuenhagen und Hohenwutzen

D.5.9 Verwaltungseinrichtungen In Bad Freienwalde sind ansässig: - Amtsgericht - Polizeirevier Bad Freienwalde - Arbeitsagentur Bad Freienwalde - Amt für Forstwirtschaft Eberswalde, Oberförsterei Freienwalde - Amt für Forstwirtschaft Eberswalde, Revierförsterei (Sonnenburg) - Nebenstelle der AOK, Barmer Ersatzkasse, DAK - Deichhaus als Nebenstelle des LUGV - Trink- und Abwasserzweckverbandes Oderbruch/Barnim - Touristinformation Bad Freienwalde

D.6 Flächen für den überörtlichen Verkehr und die örtlichen Hauptverkehrszüge Im Flächennutzungsplan sind die überörtlich und örtlich bedeutsamen Verkehrsflächen darzustellen. Unter überörtlichem Verkehr werden der über die Stadtgrenzen hinaus gehende, gemeindeverbindende Verkehr und der durch das Stadtgebiet hindurch geführte Durchgangsverkehr zusammengefasst. Die Darstellung des örtlich bedeutsamen Verkehrs erstreckt sich im Wesentlichen auf Verbindungs-, Sammel- und Zubringerstraßen, vor allem wenn sie den Anschluss an überörtliche Straßen sicherstellen. Die überörtlich und örtlich bedeutsamen Straßen bilden zusammen das Vorrangstraßennetz der Stadt Bad Freienwalde. Es handelt sich dabei um Straßen mit hoher Verkehrsbedeutung, die dazu geeignet sind, möglichst direkte Verbindungen zu den benachbarten Siedlungsräumen herzustellen (überörtliche Verbindungsfunktion), wesentliche Verbindungen zwischen der Innenstadt und den Ortsteilen sowie zwischen den Ortsteilen zu gewährleisten (kommunale Verbindungsfunktion), den Quell- und Zielverkehr zu bündeln und als Zubringer zum klassifizierten Straßennetz zu dienen (kommunale Erschließungsfunktion) und die störungsfreie Abwicklung des notwendigen Verkehrs zu sichern. Im Allgemeinen gilt auf den Strecken des Vorrangstraßennetzes im Innerortsbereich eine zulässige Geschwindigkeit von 50 km/h. Ausnahmen bilden Tempo 30-Zonen aufgrund des Kurstadtstatus.

Im Flächennutzungsplan wird das bestehende und geplante Netz der überörtlichen und örtlichen Hauptverkehrs-, Verkehrs- und Sammelstraßen dargestellt. Darin enthalten ist das Netz der klassifizierten Straßen. Die geplanten künftigen Ergänzungen bzw. Veränderungen des Hauptverkehrsstraßennetzes sind im Flächennutzungsplan mit ihrem verwaltungsintern abgestimmten Linienverlauf dargestellt. Damit wird eine grobe Linienführung angegeben, wobei die Planung später durch weitere Detaillierung in Bebauungsplänen oder anderen Planungen parzellenscharf und rechtsverbindlich festgelegt werden muss. Die Darstellungen umfassen die langfristigen verkehrspolitischen Zielvorstellungen der Stadt Bad Freienwalde, unabhängig von eventuell derzeit bestehenden Umsetzungshindernissen oder weiteren Abstimmungsbedarf im Rahmen der fachplanerischen Konkretisierung.

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D.6.1 Qualität der Verkehrsbeziehungen / Probleme - Mit dem Wegfall einer Direktverbindung nach Berlin hat sich die Erreichbarkeit der Stadt und des Museumsdorfes Altranft mit öffentlichen Verkehrsmitteln verschlechtert. Potenziale existieren nach wie vor bei der Auslastung dieser Verbindungen. Die Haltestellen Bad Freienwalde und Altranft sind auch bei Betreiberwechsel zu erhalten.

- Mit der Fertigstellung der Ortsumgehung der B 167 und dem Anschluss an die B 158A sowie der Sperrung des Stadtzentrums für den Schwerlastverkehr und dem verkehrsberuhigten Ausbau der innerstädtischen Geschäftsstraßen konnte die Lärm- und Staubbelästigung reduziert werden, ohne jedoch die durch den tangentialen Verlauf der B 158 am nördlichen Rand des Kurviertels entstehenden Beeinträchtigungen zu beseitigen.

- Insbesondere mit dem Bau der Hochstraße am östlichen Eingang zum Stadtzentrum wird die gewachsene städtebauliche Struktur der Stadt gestört, der Schlosspark am Ostrand stark beeinträchtigt sowie der harmonische Übergang zum Brunnental, und dem Kurgebiet blockiert. Die Brücke bildet einen städtebaulichen Missstand.

- Die öffentlichen Parkplätze im Kurgebiet im Bereich der Fachklinik und dem Kurmittelhaus reichen nicht aus.

D.6.2 Lösungsansätze / Planungsvorstellungen Das Raumordnungsverfahren für die Ortsumgehung Eberswalde bis Bad Freienwalde im Zuge der B167 und der B158 wurde am 12.9.2007 eröffnet und wurde am 16.10.2009 für die Ortsumgehungen Eberswalde/Bad Freienwalde abgeschlossen. Im Ergebnis des Raumordnungsverfahrens wird festgestellt, dass die nördlichen Varianten (1,2, und 2.1) mit den Erfordernissen der Raumordnung unvereinbar sind. Sie widersprechen dem Ziel der Raumordnung zum Schutz des Freiraumverbundes. Ferner sind diese Varianten mit erheblichen Beeinträchtigungen von Natura 2000- Gebieten verbunden und im Ergebnis der raumordnerischen FFH- Verträglichkeitsprüfung unzulässig. Die südlichen Varianten (3, 3.1 A und C) sind unter bestimmten Bedingungen („Maßgaben“) mit den Erfordernissen der Raumplanung vereinbar. Von diesen Insgesamt vier als raumverträglich zu bewertenden Varianten wird die Variante C wegen der geringsten Konflikte mit den Erfordernissen der Raumordnung zum Freiraumschutz, zur Land- und Forstwirtschaft sowie den Belangen betroffener Menschen als raum- und umweltverträglichste Variante bewertet. Im Raumordnungsverfahren hat sich die Stadt wie folgt positioniert: Die Ziele der untersuchten Varianten decken sich mit dem Interesse der Stadt, nämlich die Zentren Eberswalde (Oberzentrum, regionaler Wachstumskern) und das staatlich anerkannte Moorheilbad Bad Freienwalde (Mittelzentrum) besser und schneller miteinander zu verknüpfen und die überregionale Straßenverbindung zwischen der Metropole Berlin und Bad Freienwalde, weiterführend zum Grenzübergang Hohenwutzen, zu verbessern. Die Möglichkeit der Eliminierung des Durchgangsverkehrs aus Richtung Berlin über die B158 erleichtert die Wiederherstellung der historischen Verknüpfung des Brunnentals mit dem Altstadtkern. Reparatur der Stadtstruktur durch Rückbau der derzeitigen Stadtbrücke B158, Verfahrensstand:

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Begründung Seite 69

Unter Abwägung aller planungsrelevanten Tatsachen hat sich die Stadtverordnetenversammlung am 11.10.2007 mehrheitlich für Trassenvariante 3 mit nachfolgender Begründung ausgesprochen:

- Diese Trasse bietet durch ihre Linienführung einen besonderen Nutzen in Hinblick auf die Maßnahme zur Ortsumfahrung Bad Freienwalde im Zuge der B158. - Auch der Knotenpunkt zwischen Tornow und Sommerfelde ermöglicht eine logische und kurze Verbindung von Bad Freienwalde in das Stadtzentrum / Bahnhof von Eberswalde. - Die Realisierung der Variante 3 soll in 4 verkehrswirksamen Abschnitten erfolgen. Eine voneinander losgelöste Betrachtung der Abschnitte 2 (ab Tornow / Sommerfelde bis zur bestehenden B158) und 3 (von der B158, westlich an Bad Freienwalde vorbei bis an die bestehende B 167) ist aus Stadtsicht hier nicht möglich, da sonst der Kurstadtstatus Bad Freienwaldes gefährdet würde. Dies ist bei einer nördlichen Umfahrung der Stadt in Variante 1 und 2, nicht der Fall. In diesen Varianten ergibt sich eine Westumfahrung der Stadt nicht logisch aus dem Trassenverlauf. - Die Knotenpunkte in Variante 3 bedeuten eine gute Erreichbarkeit des Stadtkerns von Bad Freienwalde, ohne besondere Ortskenntnis potenzieller Besucher und ohne Umwege in Kauf zu nehmen. Sie bedeuten aber auch für die Einwohner der Stadt, ohne großen Binnenverkehr zu entwickeln, „kurze Wege“, um die verbesserte Anbindung der Stadt in das Umland zu erreichen. - Die Bedeutung der B158 als kürzeste Verbindung nach Berlin bleibt in Variante 3 gewahrt.

Die Linienbestimmung erfolgte am 18.03.2011. Bei weiterführenden Planungen sollte berücksichtigt werden, dass sich derzeit der gemeinsame FNP Bad Freienwalde 2014-2025 in Aufstellung befindet. Aus dieser Planung ergeben sich aus Sicht der Stadt die nachfolgenden beachtlichen Hinweise:

- Die Maßnahmen zum Ausgleich und Ersatz der Eingriffe in Natur und Landschaft auf Stadtgebiet sollten unbedingt auf Freienwalder Territorium zur Verbesserung des Landschaftsbildes und hier insbesondere als Entsiegelungsmaßnahmen z.B. im Bereich Waldstadt bzw. als Aufforstungsmaßnahmen innerhalb des Freienwalder Waldkomplexes vorgenommen werden. Entsprechende Vorschläge können im Nachgang zu dieser Stellungnahme anhand des vorliegenden, überarbeiteten Landschaftsplanes der Stadt abgestimmt werden. - Insbesondere bei Betroffenheit von Wohnbebauung (Bereich Waldstadt, Bereich Eberswalder Straße) sind ggf. Schallschutzmaßnahmen vorzusehen. - Die Erreichbarkeit / Erschließung der ehem. Jugendherberge am Teufelssee darf nicht beeinträchtigt werden.

Der Untersuchungsraum wurde im FNP gekennzeichnet und die von der Stadt bevorzugte Trassenführung, die deckungsgleich mit dem Ergebnis des Raumordnungsverfahrens ist, dargestellt. Die B167/B158, Ortsumgehung Freienwalde (West) wurde zur Fortschreibung des BVWP 2015 angemeldet und in diesem bestätigt.

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Begründung Seite 70

- Die eventuelle Freigabe der Oderbrücke Hohenwutzen für den LKW-Verkehr ist für die Kurstadt und die Anlieger an den Ortsdurchfahren aus Immissionsschutzgründen problematisch. - Ausbau des Radwegenetzes entlang der B 167 sowie der Ortsteile untereinander Zum Vorhaben B158 Geh-/Radweg Schiffmühle – Abzweig Bralitz wurde am 01.12./09.12.2015 zwischen der Stadt Bad Freienwalde und dem Landesbetrieb eine Vereinbarung abgeschlossen. Die Planung führt die Stadt im Einvernehmen mit der Straßenbauverwaltung durch. Der Planbereich umfasst den Abschnitt 30 der B158 vom km 2.860 bis 3.185. - Vernetzung wesentlicher Funktionsbereiche der Stadt - Kurviertel im Brunnental - Sport- und Freizeitbereich mit Freibad - Waldstadt - Stadtzentrum, Ausbau des ÖPNV zwischen Waldstadt, Kurviertel und Bahnhof und Koordinierung des Fahrplans mit den Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Regionalbahn. - Reparatur der Stadtstruktur durch Rückbau der Stadtbrücke/B158, Verfahrensstand: Das Vorhaben des Landesbetriebs „B158, Brücke über die Stadtstraßen, Sanierung“ ruht zurzeit. Dem Bauwerksentwurf wurde seitens des BMVI zugestimmt (Gesehen-Vermerk), das MIL hat dem Entwurf mit Schreieben vom 09.12.2015 genehmigt. In Bezug auf den Beschluss der StVV vom 23.07.2915 zum Brückenabriss ist der Abschluss einer Verwaltungsvereinbarung zwischen der Stadt, dem Landkreis und dem Landesbetrieb erforderlich. Entsprechende Abstimmungen zu diesem Thema erfolgen zwischen dem Bürgermeister der Stadt und dem Abteilungsleiter des Landesbetriebes.

Ruhender Verkehr: Qualitätsgerechter Ausbau vorhandener öffentlicher Parkplätze (Wasserstraße, Kanalstraße) und Ausbau weiterer Parkflächen an der zentrumsnahen Stadtumgehung der B 167 und am Beginn der engeren Kurzone im Brunnental und im Zuge der Umgehung durch die B 158 (Verkehr Berlin, Richtung Polen kann touristisch positiv das Zentrum beleben).

D.6.3 Kurzfristige Verkehrslösung Die zentrumsnahe Stadtkernumgehung ab Eberswalder Straße, Höhe Gaststätte Hammertal im Zuge der Kanalstraße bis Stadtbrücke (Bahnhofstraße) und weiterführend im 2. Bauabschnitt über die Wasserstraße bis zur B 158 (Brücke) ist seit 1999 fertig gestellt. Nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens ist die Ortsumfahrung B167 (Oder- Lausitz-Trasse) seit 1999 im Bau. Die Fertigstellung ist im Jahr 2001 erfolgt.

D.6.4 Mittel- und langfristige Verkehrslösung - Die Verkehrslösung der Ortsumfahrung der Stadt durch die B158 und Rückbau der Stadtbrücke wird durch die Stadt mit Blick auf den Kurstadtstatus weiter verfolgt. - Rückbau der derzeitigen Trasse der B 158 in Teilen im Zusammenhang mit dem Bau der Stadtumgehung. - Vernetzung der regionalen und überregionalen Wander-, Rad- und Wasserwanderwege. Radwege: Oder-Neiße-Radweg, Theodor-Fontane-Radweg, Tour Brandenburg, Oderbruchbahn-Radweg

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Begründung Seite 71

- Nutzung des Freienwalder Landgraben für Fahrgastschifffahrt und Sportbootverkehr Es wird jedoch darauf verwiesen, dass der Freienwalder Landgraben nicht durchgängig mit Booten (ohne Motor) innerhalb des Biossphärenreservats Schorfheide-Chorin befahrbar und kein schiffbares Gewässer ist. Das Fahren mit motorbetriebenen Booten ist nach § 43 Brandenburgisches Wassergesetz (BbgWG i.d.F. der Bekanntmachung vom 02.03.2012 (GVBl. I 2012 S. 1) nicht zulässig. Es existieren jedoch Überlegungen, wonach der durch das Biosphärenreservat verlaufende Teil des Freienwalder Landgrabens nicht für den Bootsverkehr reaktiviert werden soll, sondern eine neue Querverbindung als Kanal vom Freienwalder Landgraben zur Wriezener Alten Oder, westlich von Schiffmühle, außerhalb des Biosphärenreservats geschaffen wird; eine Maßnahme, die jedoch eines gesonderten Planfeststellungsverfahrens bedarf.

D.7 Flächen und Einrichtungen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung, für Ablagerungen sowie für Hauptversorgungs- und Hauptabwasserleitungen Im Flächennutzungsplan sind die Flächen und Einrichtungen für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung, für Ablagerungen sowie für Hauptversorgungs- und Hauptabwasserleitungen dargestellt. Diese Ver- und Entsorgungsflächen und -einrichtungen sind, da sie durch ihren Flächenbedarf die Bodenverfügbarkeit in der Stadt mit beeinflussen, im Flächennutzungsplan zu berücksichtigen. Die Eintragung ist darüber hinaus für die städtebauliche Einordnung der Ver- und Entsorgungsflächen und -einrichtungen erforderlich. Maßgebend für die Aufnahme in den Plan ist der öffentliche Zweck der Aufgabe, unabhängig von der Rechtsform der Ver- und Entsorgungsträger. Die Darstellung umfasst demnach nicht die Eigenversorgung von Betrieben mit den genannten Bedarfsgütern, da es sich dabei nicht um eine öffentliche Aufgabenwahrnehmung handelt.

Im Flächennutzungsplan der Stadt Bad Freienwalde erfolgt die Darstellung für Flächen und Einrichtungen der technischen Ver- und Entsorgungsinfrastruktur, die eine örtliche bzw. überörtliche Bedeutung aufweisen. Hierbei wird in aller Regel der mit der Fläche oder Einrichtung verbundene Versorgungszweck mit angegeben. Im Einzelnen werden im Flächennutzungsplan hinsichtlich der Ver- und Entsorgung die folgenden Bereiche unterschieden: • Wasserversorgung, • Abwasserbeseitigung, • Energieversorgung und • Abfallentsorgung. Die Darstellung der Ver- und Entsorgungsanlagen erfolgt durch konkrete Flächenausweisung der Einrichtungen/Symbol ohne Flächenbezug. Im Rahmen der Eintragung der Ver- und Entsorgungsleitungen wird insbesondere die Verdeutlichung des gesamtstädtischen Netzzusammenhanges bei den einzelnen Ver- und Entsorgungsbereichen verfolgt. Die Darstellung der Leitungen unterscheidet zwischen ober- und unterirdischem Trassenverlauf.

D.7.1 Wasser Die Stadt Bad Freienwalde einschließlich der Ortsteile mit Ausnahme von Hohensaaten befindet sich innerhalb des Gebietes des Trink- und

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Begründung Seite 72

Abwasserverbandes Oderbruch-Barnim TAVOB). Diese Ortslagen werden über ein zentrales Leitungsnetz (aus den Wasserwerken Bralitz und Bad Freienwalde (Verbundsystem) mit Trinkwasser versorgt. Die Versorgung durch das Wasserwerk Gabow wurde 2006 und durch das Wasserwerk Sonnenburg 2012 eingestellt. Die Wasserschutzzone vom ehemaligen Wasserwerk Gabow ist per 29.08.2013 aufgehoben. Der Ortsteil Hohensaaten befindet sich im Verbandsgebiet des Zweckverbands für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Eberswalde (ZWA Ebw.) und wird über eine Versorgungsleitung aus dem Wasserwerk Oderberg versorgt. Die Ortslage selbst ist zu 100mit einer öffentlichen Trinkwasseranlage erschlossen. Die Qualität des Trinkwassers liegt in den Grenzwertbereichen. Das Wasserdargebot ist ausreichend. Hinweise zu Bauflächenausweisungen im FNP Stadt Bad Freienwalde: - Im Bereich der straßenbegleitenden Bebauung (Baufläche 1, 2 und 3, gemäß Beikarte 1) entlang der Frankfurter Straße verläuft eine Trinkwasserleitung (TWL) 315 x 28,7 PE-HD (ca. 10m von der Straßenkante auf der landwirtschaftlich genutzten Fläche) mit der Priorität einer Hauptleitung zum Versorgungsgebiet Wriezen, Wriezener Höhe und Oderbruch. Für die TWL einschließlich Schutzstreifenbreite von 6m wird eine beschränkte persönliche Dienstbarkeit für den TAVOB, das heißt eine Leitungs- und Anlagenrechtsbescheinigung gemäß Grundbuchbereinigungsgesetz vorgenommen. Eine Überbauung der Leitungstrasse ist nicht gestattet.

Altranft - Für die Mischbauflächen, (Abrundung der Ortslage Altranft südlich der Bahn) besteht die Möglichkeit zum Anschluss der Standorte gemäß Satzung des TAVOB an die öffentliche Trinkwasser- und Schmutzwasser- versorgungsleitung.

Bralitz - Für die Bauflächen 11 und 15 gemäß Beikarte 1 besteht die Möglichkeit zum Anschluss der Standorte gemäß Satzung des TAVOB an die öffentliche Trinkwasserleitung. Entsprechend Schmutzwasserkonzeption des TAVOB ist im mittelfristigen Zeitraum keine Veränderung der Entsorgungsvariante geplant. Das Schmutzwasser wird in Grundstückskläreinrichtungen gesammelt und „mobil“ zu den Abwasserbehandlungsanlagen des Verbandes entsorgt.

Altglietzen und Hohenwutzen - Die Standorte 6-10 gemäß Beikarte 1 grenzen an den trinkwasser- und schmutzwasserseitig zentral erschlossenen Bereich. Es besteht eine Anschlussmöglichkeit gemäß Satzung des TAVOB.

D.7.2 Abwasser Abwasser: Die Entsorgung des anfallenden Schmutzwassers erfolgt für Bad Freienwalde, Altranft, teilweise Altglietzen und Hohenwutzen „zentral“ und für die übrigen Ortsteile einschließlich Außenbereiche „mobil“ zu den öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen des Trink- und Abwasserverbandes Oderbruch- Barnim (TAVOB), zur Kläranlage Hohenwutzen sowie zum Hauptpumpwerk Bad Freienwalde mit Überleitung zur Kläranlage Wriezen.

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Begründung Seite 73

Die Entsorgung fungiert im Trennsystem, wobei das Ableiten von Regen- und Oberflächenwasser nicht im Zuständigkeitsbereich des Trink- und Abwasserverbandes liegt. Das Abwasser wird der Kläranlage Wriezen zugeführt. Ausnahme ist Hohensaaten. Die Abwasserentsorgung des Ortsteils Hohensaaten erfolgt über den Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Eberswalde (ZWA). Die Entsorgung des anfallenden Schmutzwassers von Hohensaaten erfolgt über eine Druckleitung in das Klärwerk Lunow. Eine Erweiterung der Schmutzwasseranlage ebenso wie Erweiterungen oder Veränderungen der Trinkwasseranlage sind im OT Hohensaaten nicht vorgesehen.

Mit der Planung/Ausbau Ortsdurchfahrt B 158 - Neuenhagen ist die Herstellung eines öffentlichen Schmutzwasserentsorgungsnetzes für die Ortslage Neuenhagen einschließlich Überleitung nach Bad Freienwalde vorgesehen.

Der Standort Kläranlage Bad Freienwalde dient nicht mehr als Kläranlage. Sie wird als Fäkalannahme und Hauptpumpwerk genutzt.

Für die weitere Planung sind die vorhandenen Anlagen des Trink- und Abwasserverbandes (Leitungstrassen einschließlich Armaturen, Schächte, Druckstationen und Pumpwerke) zu beachten und in ihrer Ver- bzw. Entsorgungsfunktion nicht zu beeinträchtigen. Bei Teilung und Verkauf von betroffenen Grundstücken ist der bestehende Anlagenbestand zu Gunsten des Trink- und Abwasserverbandes dinglich zu sichern. Erfolgt eine Nutzungsänderung von Flächen, so ist dem Verband ein amtlicher Bebauungs- und Erschließungsplan, mit Angaben der benötigten Bedarfswerte in l/s und m³/h, zwecks Genehmigung vorzulegen. Die Anschlüsse an die zentrale Trinkwasserversorgungsleitung bzw. Schmutzwasserentsorgung erfolgt im Auftrag und zu Lasten des Investors, in Abstimmung mit dem TAVOB, gemäß der Wasserversorgungssatzung, der Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Wasser, der Schmutzwasserbeseitigungssatzung und Gebührensatzung. Für konkrete Stellungnahmen / Genehmigungen sind für die jeweiligen Vorhaben (Wohn-, Gewerbe- und Sonderbauflächen) separate Anträge mit den entsprechenden Planunterlagen, beim Verband einzureichen.

Regenwasser: Die Ableitung des Regenwassers erfolgt im Trennsystem. Das Regenwassernetz umfasst nicht das gesamte Stadtgebiet. Zur Einleitung des Regenwassers in die entsprechenden Vorfluter existierenden 10 Sandfänge.

D.7.3 Gasversorgung Bad Freienwalde wurde 1993 auf Erdgas umgestellt. Der Verlauf der Erdgashochdruckleitung, wurde den Unterlagen der EWE AG, Betriebsstelle Schöneiche, zum Raumordnungsverfahren (Stand März 1994) entnommen und nachrichtlich in den FNP übernommen. Bei Bauleitplanungen ist ein Mindestabstand der Leitung zu Wohnbebauung von 20 m zu berücksichtigen. Das in fast allen öffentlichen Straßen und Wegen vorhandene Leitungsnetz zur Gasversorgung kann nach Bedarf und territorialer Entwicklung ständig erweitert werden.

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Begründung Seite 74

Die Fernleitung OPAL (Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung), eine Pipeline (DN 1400) zum Transport von Erdgas von Lubmin im Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns nach Olbernhau im Süden Sachsens verläuft über Stadtgebiet und wird nachrichtlich übernommen.

Es wir darauf hingewiesen, dass zwischen der örtlichen Lage der Anlagen und der Darstellung im FNP Abweichungen bestehen können. Die Lage der Anlagen ist bei Erfordernis durch Suchschachtungen zu Lasten des Verursachers zu prüfen. Die Anlagen befinden sich in der Mitte eines dinglich gesicherten Schutzstreifens. Die Verlegung erfolgte i. d. R. mit einer Erdüberdeckung von mind. 1,0m. Unmittelbar neben der Erdgashochdruckleitung befinden sich Fernmeldekabel in Rohrscheitelhöhe.

D.7.4 Energieversorgung Die 110kV- Leitung wird in den Flächennutzungsplan nachrichtlich übernommen. Möglichkeiten der Unterbauung sind in diesem Bereich eingeschränkt, entsprechend den Vorschriften der DIN VDE 0210. Das Mittelspannungsnetz ist aus der Anlage ersichtlich, das entsprechende Übersichtsblatt der Oder- Spree- Energieversorgungs- Aktiengesellschaft (OSE AG) wird nachrichtlich übernommen.

D.7.5 Telekommunikationsanlagen Im Planbereich befinden sich Telekommunikationsanlagen der Deutschen Telekom AG, deren Erweiterung bei Bedarf auf der Grundlage entsprechender Planungen vorgesehen ist. In den Bebauungsplänen sind in allen Straßen geeignete und ausreichende Trassen für die Unterbringung von Fernmeldeanlagen vorzusehen.

D.7.6 Abfallbeseitigung Der Hausmüll, der im Landkreis Märkisch-Oderland im Rahmen von insgesamt 16 Sammeltouren eingesammelt wird, wird von der Abfallumschlagstation in Rüdersdorf zur Mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) der MEAB mbH in Schöneiche bei Zossen im Landkreis Teltow-Flämig gebracht. Im Geltungsbereich des Flächennutzungsplanes existieren keine in Betrieb befindlichen Deponien. Die Anlage einer neuen Deponie ist im Stadtgebiet nicht geplant. Die geschlossenen Deponien an der Frankfurter Straße/Ausbau und in Neuenhagen sind abgedeckt und saniert. Im Flächennutzungsplan werden zur Kennzeichnung der Lage der Deponie Neuenhagen die Planzeichen „Fläche für Aufschüttungen“ und „Abfallbeseitigungsanlage“ verwendet. Als Flächennutzung wurde die Darstellung „Fläche für Wald“ bzw. „Fläche für Landwirtschaft“ gewählt, da dies die geplante Endnutzung nach Abschluss der Deponie ist. Die örtlichen Deponien werden als Altablagerungen/Abfall -alt- gekennzeichnet.

D.8 Freiflächen D.8.1 Flächen für die Landwirtschaft Unter Landwirtschaft ist im Sinn des § 201 BauGB Ackerbau, Wiesen- und Weidewirtschaft, Pensionstierhaltung auf überwiegend eigener Futtergrundlage,

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Begründung Seite 75 gartenbauliche Erzeugung, Erwerbsobstbau, Weinbau, berufsmäßige Imkerei und berufsmäßige Binnenfischerei zu verstehen.

Die Darstellung der Flächen für die Landwirtschaft erfolgt für bestehende landwirtschaftlich genutzte Flächen. Dabei wird keine Differenzierung der Flächen anhand der einzelnen landwirtschaftlichen Erwerbszweige vorgenommen, da dafür keine städtebaulichen Gründe vorliegen. Neue Flächen für die Landwirtschaft werden nicht dargestellt. Im Hinblick auf Suchräume für Kompensationsmaßnahmen, entspricht der Flächennutzungsplan weitgehend den Vorschlägen des Landschaftsplans.

Die Suchräume für Biotopvernetzung orientieren sich weitgehend an den vorhandenen Wasserläufen und vermeiden so Konflikte mit der landwirtschaftlichen Nutzung.

Für die bestehenden Flächenansprüche hinsichtlich erforderlicher Kompensationen werden Standorte und Flächen angegeben, die aus agrarstruktureller und gleichzeitig auch aus ökologischer Sicht geeignet erscheinen. Es handelt sich hierbei insbesondere um aus landwirtschaftlicher Sicht vorbelastete Flächen, wie Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Flächen in Fluss- und Bachauen, Gewässerrandstreifen an Gewässern II. Ordnung und aus ackerbaulicher Sicht schwierige Standorte (Waldrandlagen).

D.8.2 Flächen für Wald Bei der Darstellung Flächen für Wald wird an den Waldbegriff des Bundeswaldgesetzes angeknüpft, der neben der forstwirtschaftlichen Nutzung auch die Erholungs- und Schutzfunktion des Waldes mit einschließt. Die Darstellung erfolgt überwiegend für bestehende Waldgebiete.

Die Darstellung der Flächen für Wald im Flächennutzungsplan erfolgt für die bestehenden Waldgebiete. Auf der Grundlage von Ausgleichsmaßnahmen im Zuge der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung werden im geringen Umfang Aufforstungsflächen im Plan dargestellt. Diese Flächen sind jedoch nicht gesondert gekennzeichnet, sondern finden sich auch unter der Darstellung „Flächen für Wald“ wieder. Auf eine weitere Darstellung von Aufforstungsflächen wird verzichtet, da die Aufforstung von Flächen allein dem Eigentümerwillen und den Genehmigungsvoraussetzungen des Landesforstgesetzes unterliegt. Besonders hervorzuheben ist der Freienwalder Waldkomplex, der eine herausragende ökologische Wertigkeit und darüber hinaus besondere Immissionsschutz- und Erholungsfunktionen für die Bad Freienwalder Bevölkerung aufweist. Aus Darstellungsgründen konnten nicht alle kleineren realen Waldflächen als Wald dargestellt werden. Durch diesen Darstellungsverzicht sind allerdings keine Aussagen zur Schutzwürdigkeit dieser Gehölzbestände getroffen. Vielmehr gelten auch für die Flächen die einschlägigen forstrechtlichen Regeln und Genehmigungstatbestände. Ebenfalls erfolgt ein Verzicht der Darstellung von Restwaldstrukturen in Wohngebieten. Die Bilanzierung von Eingriff und Ausgleich sowohl nach Naturschutzrecht als auch nach Forstrecht im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung bleibt unberührt.

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Begründung Seite 76

D.8.3 Grünflächen Unter Grünflächen werden sowohl öffentliche als auch private Grünflächen verstanden. Mit der Darstellung der Grünflächen werden in erster Linie städtebauliche Ziele verfolgt, die vor allem in der Auflockerung der Baumassen sowie in der Befriedigung der Erholungs- und Freizeitbedürfnisse zu sehen sind. Grünflächen dienen bauplanungsrechtlich insbesondere der städtebaulichen Gliederung, der Gesundheit, der Erholung, der Freizeit, ökologischen Belangen und der Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes. Dabei kann sich die planerische Erforderlichkeit der Darstellung sowohl aus der Berücksichtigung örtlicher als auch überörtlicher Belange ergeben. Die Grünflächen sind von den Flächen für die Landwirtschaft und von Waldflächen, die bei Vorliegen einer land- und forstwirtschaftlichen Flächennutzung gesondert nach § 5 Abs. 2 Nr. 9 BauGB dargestellt werden, zu unterscheiden. In der Regel fallen die nicht überbaubaren Teile der Baugrundstücke, für die sich die Verpflichtung zur Grüngestaltung und gärtnerischen Pflege aus dem Bauordnungsrecht ergibt, ebenfalls nicht unter die Darstellung Grünfläche. Bei diesen Flächen kommt eine Darstellung im Flächennutzungsplan im Regelfall aufgrund der geringen Flächengröße nicht in Frage.

Die Darstellung der Grünflächen soll in aller Regel ein gewisses Mindestmaß an Konkretisierung im Hinblick auf die angestrebte Nutzung der Fläche aufweisen. Deshalb werden im Flächennutzungsplan die folgenden Zweckbestimmungen von Grünflächen unterschieden: - Parkanlagen, - Dauerkleingärten, - Sportanlagen und Freizeiteinrichtungen, - Spielbereiche, - Friedhöfe, - Freibäder und - sonstige Grünflächen.

Parkanlagen Unter Parkanlagen sind in der Regel weiträumige, häufig landschaftsgemäß oder gärtnerisch gestaltete Anlagen zu verstehen. Darüber hinaus können auch weiträumige Grünflächen, die nicht die Gestaltungsmerkmale von Parks aufweisen, als Parkanlagen dargestellt werden. Im Flächennutzungsplan erfolgt die Darstellung der bestehenden und aufzuwertenden Parkanlagen. Die größten dargestellten Parkanlagen sind: Kurpark im Brunnental , Schlosspark mit Schloss und Teehäuschen Bad Freienwalde, Schloss und Park Altranft

Der Schlosspark, unmittelbar an des Sanierungsgebiet „Altstadtkern“ angrenzend, sollte wie das Schloss selbst, gesondert eine Aufwertung und Förderung erfahren, da dieser Bereich zugleich zentraler Ausgangspunkt des innerstädtischen Grünsystems und von historischer Bedeutung ist. Im Schlosspark beginnt und endet das Höhenwegesystem Bad Freienwaldes, das in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt wurde und dringend mit den anliegenden historischen Parken als ein Aushängeschild der Kurstadt wieder belebt werden muss. So ist auch der Schlossgarten Bestandteil des „Grünen Ringes um die Altstadt“. Der „Grüne Ring“ wird insgesamt gebildet aus den um den Altstadtkern von Bad Freienwalde gelegenen Grünflächen:

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Begründung Seite 77

Ratsgarten am Marktplatz Wiesen/Freibereiche beidseitig am Landgraben und den Landgraben selbst Veranstaltungspark am Schlossgarten Historischer Schlosspark Parkaue am Mühlenfließ

Einer Aufwertung bedürfen auch Park und Schloss Sonnenburg.

Dauerkleingärten Bei den Dauerkleingärten handelt es sich im Verständnis des Bundeskleingartengesetzes um Pachtgärten. Solche Gärten werden als Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Dauerkleingärten“ dargestellt. Die Darstellung ist bei geplanten Anlagen als Zielvorgabe und bei bestehenden Anlagen als Bestandssicherung zu verstehen. Die besonderen Regelungen für Dauerkleingärten gemäß dem Bundeskleingartengesetz finden in aller Regel allerdings erst mit der Festsetzung in einem Bebauungsplan Anwendung.

Im Flächennutzungsplan sind die bestehenden Dauerkleingartenanlagen mit dem Planzeichen „Dauerkleingarten“ dargestellt. Neuplanungen sind nicht vorgesehen.

Die nachfolgend aufgeführten Gartenanlagen in der Gemarkung (organisiert im Regionalverband "Oberbarnim") der Gartenfreunde von Bad Freienwalde, Wriezen und Umgebung stehen und sollen als Kleingartenzone erhalten bleiben. Sie bilden als "Gartenzone" einen harmonischen Übergang von der freien Landschaft in das bebaute Stadtgebiet. Neben den aufgeführten Gartenanlagen gibt es einige historische Gartenanlagen, die aufgrund des Bestands als Kleingartenanlagen dargestellt wurden.

Bezeichnung Gemarkung/Flur Flurstück Fläche Dr. Schreber Bad Frw./6 271, 272, 267 7.4596 ha teilw., 266/1 teilw. Bad Frw./7 2, 3 Frohes Schaffen Bad Frw./2 11/3, 12/2, 7 1.1794 ha (nördlich des Bahn- hofs) Junges Leben Bad Frw./6 146/3, 146/4, 147 2.1223 ha (westlich des Aldi, nördlich der Bahn) Am Saugrund Bad Frw./15 43 1.4863 ha (gegenüber dem Haus der Naturpflege) Am Wiesengrund Bad Frw./8 408, 390, 392, 418, 2.8105 ha 348, 407, 389, 391 Am Polderdamm Bad Frw./6 148/4, 149/4, 2.5646 ha 150/4, 151/4, 152/10 Sonnenschein Bad Frw./6 136, 137/5, 138/5, 1.9180 ha 139/5, 140/4 teilw., 141/2 teilw., 142/4

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Begründung Seite 78

Bezeichnung Gemarkung/Flur Flurstück Fläche teilw. Am Deichhof Bad Frw./6 266 teilw. 1.8927 ha

Sonnenburg Sonnenburg/1 40, 45, 46, 47, 48 1.1942 ha teilw., 55/1, 55/2, 2 56, 25 Tabelle 13: Kleingartenanlagen Sportanlagen und Freizeiteinrichtungen Als Grünfläche mit der Zweckbestimmung Sportanlage werden die vorhandenen Sportanlagen und Sportplätze dargestellt. Sportplätze, die im räumlichen und funktionalen Zusammenhang mit Schulen stehen, werden als Gemeinbedarfseinrichtung nach § 5 Abs. 2 Nr. 2 BauGB dargestellt. Die Tennisanlagen werden nur dann gesondert aufgenommen, wenn sie nicht Sportplätzen räumlich angegliedert sind. Anlagen des Freizeitsports (z. B. Schanzen) werden als Sondergebiete Sport und Freizeit erfasst. Die übrigen Einrichtungen und Anlagen (Turnhallen, Schulsportfreianlagen) werden nicht gesondert dargestellt, da sie als Nebenanlagen durch das Planzeichen „Schule“ eingeschlossen werden. Dargestellt werden deshalb zunächst die bestehenden Sportplätze, Tennisplätze sowie Freizeitsportanlagen und Freizeiteinrichtungen.

Spielbereiche Im Stadtgebiet gibt es eine Reihe öffentlicher Kinderspielplätze. Bei der Bemessung neuer Anlagen ist eine Ausweisung von Kinderspielplätzen nach dem "Goldenen Plan", Richtlinien und Bedarfszahlen“ anzuraten. Das heißt im Einzelnen:

- Spielplatz für Kleinkinder von 3 - 6 Jahren: Richtmaß: Wünschenswerte Größe: 150 qm, zusammenhängende Spielfläche: nicht größer 450 qm - Spielplätze für Kinder im Alter von 6 - 12 Jahren: Richtmaß: 1000 qm nutzbare Spielfläche (zusammenhängend) Die Neuanlage einer Sport und Freizeiteinrichtung als Skate- und Freestyle Anlage ist auf den brach gefallenen ehemaligen Hallenflächen am Ufer des Freienwalder Landgrabens, innerhalb des Gewerbeparks Bad Freienwalde, auf ca. 1700m² geplant.

Friedhöfe Im Rahmen der Freiraumentwicklung besitzt die Friedhofsplanung als Teil der Daseinsvorsorge für die Bevölkerung einen besonderen Stellenwert. Die Darstellung der Friedhöfe entspricht dem planerischen Bedürfnis, diese Anlagen in die städtebauliche Ordnung einzufügen. Eine Zuordnung zu den Grünflächen rechtfertigt sich insbesondere dadurch, dass Friedhöfe im weiteren Sinne wegen ihrer gärtnerischen Gestaltung Grünflächencharakter aufweisen. Die Friedhofsflächen sind im Flächennutzungsplan als Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Friedhof“ dargestellt. Die Darstellung umfasst dabei bereits genutzte Flächen sowie geplante Erweiterungsbereiche.

Ggf. notwendige vorzusehende Erweiterungsflächen für die bestehenden Friedhöfe Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

Begründung Seite 79 in Bad Freienwalde wurden von den zuständigen TÖB bislang nicht gefordert. Legt man als Richtwert für die Größe von Friedhöfen 3-5m²/EW zugrunde und berücksichtigt man, dass der zunehmende Anteil von Feuerbestattungen eine intensivere Nutzung bestehender Friedhofsflächen ermöglicht und somit zum größten Teil der untere Wert anzunehmen ist, reichen die zur Verfügung stehenden Friedhofsflächen für den Planungszeitraum von 10-15 Jahren und darüber hinaus.

Freibäder Die Darstellung von Freibädern im Flächennutzungsplan erfolgt aufgrund der flächenhaften Ausdehnung, die solche Einrichtungen haben. Mit dieser Darstellung werden keine Hallenbäder erfasst, die als Gemeinbedarfseinrichtung einzuordnen sind. Das Freibad an der Karl – Weise – Straße als auch die öffentlichen Badestellen in den Ortsteilen werden im Flächennutzungsplan als Grün-/Wasserflächen mit der Zweckbestimmung „Freibad“ dargestellt.

Sonstige Grünflächen Neben den größeren dargestellten Grünflächen mit Zweckbestimmung gibt es im Plangebiet kleinere Grünbereiche, die lediglich als grün zu gestaltende Freiflächen, nicht jedoch als Parkanlagen o. ä. eingestuft werden können. In diesen Fällen muss auf eine weitergehende Zweckbestimmung verzichtet werden. Diese Flächen erfüllen dennoch unterschiedliche Funktionen bzw. haben eine unterschiedliche Bedeutung: - für den Klima- und Immissionsschutz, - für die Grünvernetzung (Erholung und /oder Arten- und Biotopschutz), - als Grünverbindungen oder - als Schutz- und Trenngrün.

D.8.4 Wasserflächen Fließgewässer und stehende Gewässer sind im Flächennutzungsplan dargestellt. Landschaftsprägend sind vor allem die Wriezener Alte Oder, die stille Oder, der Freienwalder Landgraben, die Oder selbst sowie die Friedrichsthaler Wasserstraße. Eingelagert in die Niederungs- und Auenlandschaft des Oderbruchs sind kleinere Tümpel und Teiche, die zusammen mit den Fließgewässern, Vorflutern und Grabensystemen die landschaftliche Vielfalt und den Erholungswert dieser Kulturlandschaft bestimmen. Zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft sind in landwirtschaftlichen Nutzflächen - sämtliche Wasserläufe mit beidseitigen Schutzstreifen von mindestens 10m Breite unbewirtschaftet bzw. als Grünland oder mit Gehölzen unter der Voraussetzung, die Aufgabenerledigung des WSV nicht zu beeinträchtigen - alle Stillgewässer wie Seen, Teiche, Sölle, Altarme mit 50m breiten Schutzstreifen z.B. als Grünland zu beplanen. Eine Überplanung der dem allgemeinen Verkehr gewidmeten Bundeswasserstraßen, einschließlich ihres Zubehörs (z.B. Bauwerke, Wasserflächen, Landflächen) ist grundsätzlich unzulässig, wenn dadurch die Wahrnehmung der hoheitlichen Aufgaben des WSV beeinträchtigt wird. Es wird darauf verwiesen, dass grundsätzlich gemäß § 38 Wasserhaushaltsgesetz (WHG i.d.F. der Bekanntmachung vom 06.08.2009 (BGBl. I 51 S. 2585) - im Außenbereich ein Gewässerrandstreifen mit einer Breite von 5 m festgelegt ist, innerhalb welchem es u.a. verboten ist, standortgerechte Bäume zu

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Begründung Seite 80

entfernen und nicht standortgerechte Bäume und Sträucher neu zu pflanzen. Für den Innenbereich gibt es keine festgelegten Breiten. - Die Gewässerunterhaltung durch den Unterhaltungspflichtigen darf nicht beeinträchtigt werden. - Das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern auf, in und unter Deichen einschließlich der beidseitigen, fünf Meter breiten Deichschutzstreifen ist nach § 98 (1) S. 2 Nr. 1 BbgWG verboten. Eine planerische Darstellung von 5, 10 oder 50m breiten Schutzstreifen an allen Deichen und Stillgewässern ist auf Grund der Darstellungstiefe des Flächennutzungsplanes M 1:10.000 nicht möglich. Bezüglich detaillierter Aussagen und Angaben wird auf den Landschaftsplan verwiesen.

D.9 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft Gemäß § 1 Abs. 5 BauGB sollen die Bauleitpläne u. a. eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung gewährleisten, dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln. Bei der Aufstellung der Bauleitpläne sind insbesondere die Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes und der Landschaftspflege, des Naturhaushalts, des Wassers, der Luft und des Bodens sowie das Klima zu berücksichtigen (vgl. § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB). § 1a BauGB regelt die Berücksichtigung der umweltschützenden Belange in der Abwägung. Danach soll mit Grund und Boden sparsam und schonend umgegangen werden, dabei sind Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß zu begrenzen (vgl. § 1a Abs. 1 BauGB). Gemäß § 1a Abs. 2 Nr. 2 BauGB sind in der Abwägung nach § 1 Abs. 6 BauGB auch die Vermeidung und der Ausgleich der zu erwartenden Eingriffe in die Natur und Landschaft nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu berücksichtigen. Nach § 1a Abs. 3 BauGB erfolgt der Ausgleich der zu erwartenden Eingriffe in Natur und Landschaft u. a. durch geeignete Darstellungen im Flächennutzungsplan nach § 5 BauGB als Flächen zum Ausgleich. Soweit dies mit einer geordneten städtebaulichen Entwicklung und den Zielen der Raumordnung sowie des Naturschutzes und der Landschaftspflege vereinbar ist, können die Darstellungen auch an anderer Stelle als am Ort des Eingriffs erfolgen. Gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 10 BauGB können im Flächennutzungsplan die Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft dargestellt werden. Flächen zum Ausgleich im Sinne des § 1a Abs. 3 im Geltungsbereich des Flächennutzungsplans können den Flächen, auf denen Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten sind, ganz oder teilweise zugeordnet werden (§ 5 Abs. 2a BauGB). Siehe dazu auch den Umweltbericht unter Punkt G der Begründung.

D.10 Flächen für Aufschüttungen, Abgrabungen oder die Gewinnung von Bodenschätzen Flächen für Aufschüttungen Flächen für Aufschüttungen werden im Bereich der stillgelegten Deponie Neuenhagen dargestellt.

Flächen für Abgrabungen und die Gewinnung von Bodenschätzen Die Flächen wurden in den FNP gemäß den Angaben des Bergamtes nachrichtlich übernommen und auf der Planzeichnung bzw. Punkt F5 erläutert.

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D.11 Windenergieanlagen Das Territorium der Stadt mit ihren Ortsteilen eignet sich aus landesplanerischer und naturschutzrechtlicher Sicht nicht zur Errichtung von Windkraftanlagen. Große Teile des Plangebietes liegen in europäischen Schutzgebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung. Der sachliche Teilregionalplan "Windenergienutzung" der Regionalen Planungsgemeinschaft Oderland-Spree vom 21.04.2004 weist für das Territorium der Stadt deshalb keine Windeignungsgebiete aus. Raumbedeutsame Windenergieanlagen außerhalb der Eignungsgebiete sind ausgeschlossen.

D.12 Flächen für Nutzungsbeschränkungen oder für Vorkehrungen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes- Immissionsschutzes § 5 Abs. 2 Nr. 6 BauGB regelt die Darstellung von Flächen für Nutzungsbeschränkungen oder für Vorkehrungen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG). Zweck dieser Darstellungsmöglichkeit ist es, bereits auf der Ebene der Flächennutzungsplanung den Belangen des Umweltschutzes durch Darstellungen Rechnung zu tragen. Der Begriff „schädliche Umwelteinwirkungen" wird im Bundes- Immissionsschutzgesetz (BImSchG) definiert. Nach § 3 Abs. 1 BImSchG sind schädliche Umwelteinwirkungen Immissionen, die nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet sind, Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft herbeizuführen. Nach § 3 Abs. 2 BImSchG handelt es sich bei Immissionen um solche auf Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter einwirkende Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlen und ähnliche Umwelteinwirkungen. Die Darstellung nach § 5 Abs. 2 Nr. 6 BauGB umfasst Flächen für Nutzungsbeschränkungen oder Flächen für Vorkehrungen zum Schutz vor den genannten schädlichen Umwelteinwirkungen. Dabei bedeutet die Nutzungsbeschränkung eine Reduzierung von Emissionen, die von den Nutzungen ausgehen können, oder eine Reduzierung der Nutzungen insoweit, als durch das Einwirken von Immissionen auf die reduzierte Nutzung schädliche Umwelteinwirkungen vermieden werden. Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen sind solche, die entweder die von emittierenden Anlagen ausgehenden Emissionen unmittelbar mindern oder vermeiden oder durch die Einwirkungen auf schützenswerte Nutzungen verhindert oder gemindert werden. Nutzungsbeschränkungen können zum einen für solche Flächen vorgesehen werden, für die eine bestimmte baurechtlich relevante Nutzung dargestellt wird, z. B. gewerbliche Bauflächen, Wohnbauflächen und Flächen für andere bestimmte Nutzungsarten. Die im Einzelnen zu bestimmenden Nutzungsbeschränkungen überlagern dann die „Grundnutzung“. Zum anderen können auch ohne Darstellung einer solchen „Grundnutzung" Flächen für Nutzungsbeschränkungen dargestellt werden. Die dargestellte zulässige Nutzung stellt dann zugleich die allein noch zulässige städtebaurechtliche Nutzung dar, weil sie hierauf reduziert wurde. So kann die Ausweisung einer öffentlichen oder privaten

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Grünfläche mit dem Zusatz „Nutzungsbeschränkungen nach § 5 Abs. 2 Nr. 6“ die Fläche i. S. d. Nr. 6 darstellen. Es handelt sich im weiteren Sinne um eine durch den positiven Schutzzweck legitimierte Planungsbeschränkung. So können bei immissionsträchtigen Nutzungen (z.B. Verkehrsflächen nach § 5 Abs. 2 Nr. 3; gewerblichen Bauflächen) zur Protektion benachbarter schutzbedürftiger Nutzungen (z.B. Wohnbauflächen, bestimmter Gemeindebedarfsanlagen, wie ein Krankenhaus) Nutzungsbeschränkungen nicht nur auf den Flächen für die immissionsträchtige „Grundnutzung“, sondern auch auf den für die schutzwürdige Nutzung bestimmten Flächen vorgesehen werden.

Bei den „Flächen für Vorkehrungen“ gilt nichts anderes. Die Flächen können einmal als Flächen für bestimmte Immissionsschutzanlagen dargestellt werden, d. h. die Flächen sind ausschließlich für diese Anlagen bestimmt. Zum anderen können Flächen, auf denen bestimmte andere Nutzungen vorgesehen sind (z. B. für gewerbliche Bauflächen oder Wohnbauflächen), als überlagernde, zusätzliche Darstellung mit der Zweckbindung „Flächen für Vorkehrungen“ dargestellt werden. Die Einzelheiten der vorzusehenden Vorkehrungen und Nutzungsbeschränkungen müssen nicht nach Nr. 6 dargestellt werden; sie können den Festsetzungen im Bebauungsplan überlassen werden, der nach § 8 Abs. 2 Satz 1 auch insoweit aus dem Flächennutzungsplan zu entwickeln ist. Dies gilt insbesondere für die Vorkehrungen. Der Flächennutzungsplan kann sich darauf beschränken, nur die Art der Vorkehrungen im Allgemeinen oder die Bereiche, für die sie in Betracht kommen, darzustellen.

BST-Nr. Betriebsstätten- Bezeichn. Ortsteil Rechtswert Hochwert Nr. 4. Name BImSchV

30642902000 Agrarenergie Bad Biogasanlage Bad Freienwalde 3436400 5849290 8.6.3.2V Freienwalde Linekes Loos GmbH & Co. KG 30644070000 Agrarenergie Bad Biogasanlage Altranft 3439059 5845929 8.6.3.1EG Freienwalde Milchviehanlage GmbH & Co. KG (Regenbodenallee)

30642459000 Altranfter Rinderanlage Altranft 3436533 5849316 7.1.5V Milchproduktion Regenbogenallee GmbH 30646150000 Bad Freienwalder Schießanlage Schiffmühle 3434861 5850964 10.18V Schützengilde Nähe Bruchsee e.V. von 1843

30642982000 Fa. Transporte Container-Zwischenlager Bad Freienwalde 3436440 5848020 8.12.1.2V Containerdienst für gef. Abfälle Stadtrandsiedlung Helmut Lehmann

30647150000 GbR Rinderanlage Hohenwutzen 3439290 5855860 7.1.5V Milchproduktion Nähe Großer Hohenwutzen Krebssee 30646340000 Golem GmbH Ziegelei Altglietzen 3438442 5854299 2.10.1EG Kunst- und Chausseestraße Baukeramik 30642286000 Holzbearbeitung Heizkraftwerk Bralitz 3434274 5855483 1.2.1V Bralitz GmbH Oderberger Straße

30646040000 Milchhof Groß Rinderanlage Altranft 3439102 5845936 7.1.5V Neuendorf KG Regenbogenallee

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BST-Nr. Betriebsstätten- Bezeichn. Ortsteil Rechtswert Hochwert Nr. 4. Name BImSchV

30646260000 Recyclingzentrum Altholzrecyclinganlage Bad Freienwalde 3432643 5849260 8.11.2.2V Bad Freienwalde B167 GmbH 30646260000 Recyclingzentrum Bauschuttrecyclinganlage Bad 3432730 5849380 8.11.2.2V Bad Freienwalde Freienwalde GmbH B167 30646130000 Schlachthof Bad Schlachtanlage Bad Freienwalde 3433522 5848955 7.2.3V Freienwalde Eberswalder Straße 30646140000 Schützenverein Schießanlage Schiffmühle 3437060 5850903 10.18V Schiffmühle e.V. Bruchsee 1991 30646050000 Schweinemast Sauenanlage Bad Freienwalde 3436728 5849421 7.1.11.3V Albertshof KG Lindekes Loos Tabelle 14: Standorte genehmigungsbedürftiger Anlagen nach BImSchG Das Trennungsgebot zur Vermeidung von Nutzungskonflikten erfordert die Darstellung neuer Bauflächen bzw. schutzbedürftiger Nutzungen so, dass die Abstände (unter Heranziehung des Abstandserlasses vom 6.6.2007 des Landes Nordrhein-Westfalen) zu emittierenden Nutzungen nicht unterschritten werden. Werden Abstände unterschritten, sind im Umweltbericht schädliche Umweltauswirkungen zu ermitteln und zu bewerten. Konflikte sind dabei auch zu erwarten, wenn Nutzungen mit unterschiedlichem Schutzanspruch aneinandergrenzen. Dabei sollten auch vorhandene Nutzungskonflikte berücksichtigt werden. Diesbezüglich werden dargestellt: - Bereich des Sägewerks Bralitz zur angrenzenden Mischnutzung - Bereich Altranfter Milchproduktion/Biogasanlage - Bereich Schlachthof Bad Freienwalde

D.12.1 Klima und Lufthygiene An den Straßen der Stadt Bad Freienwalde (Oder) werden die Luftschadstoffgrenzwerte eingehalten. Dies ergab die Berechnung der Verkehrsdaten für den am höchsten mit Luftschadstoffen belasteten Straßenabschnitt in der Wriezener Straße, zwischen Auffahrt zur Hochstraße und Goethestraße, wo mit 20µg/m³ PM10 bzw. 19µg/m³ NO2 keine erhöhte Feinstaub (PM10) bzw. Stickstoffdioxid (NO2) –Belastung errechnet wurde. Diese Ergebnisse wurden durch Messungen vom 25.10.2012 bis 25.10.2013 an 3 innerörtlichen Punkten (Kurpark, Goethestraße und Albert Schweizer Platz) als Basis für das Gutachten des Deutschen Wetterdienstes vom Dezember 2013 bestätigt. Somit sind die lufthygienischen Voraussetzungen für das Prädikat Moorheilbad erfüllt.

D.12.2 Lärm Als Zielgröße zur Vermeidung von Lärmproblemen werden durch die WHO 55dB(A)tags sowie 45dB(A)nachts für Wohngebiete angegeben. Diese Zielwerte entsprechen dem besonderen Ruheanspruch von Kur- und Erholungsorten und sollten in den der Erholung dienenden Bereichen weitestgehend eingehalten werden. Dies gilt ebenfalls für den Neubau bzw. wesentliche Änderung von Straßen an Krankenhäusern, Schulen, Kur- und Altenheimen. Die Grenzwerte hier liegen bei 57dB(A) tags bzw. 47 dB(A) nachts. Seit 2015 liegt ein Lärmaktionsplan für Bad Freienwalde vor, der bei städtischen Planungen nach Abwägung Berücksichtigung findet.

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E Kennzeichnungen Die Kennzeichnung von Flächen im Flächennutzungsplan hat eine Hinweis- bzw. Warnfunktion, die sich an die möglichen Nutzer der Flächen und die Genehmigungsbehörden sowie die Träger öffentlicher Belange richtet. Die Kennzeichnungspflicht beschränkt sich auf das öffentliche Interesse an diesen Flächen. Die Hinweise bzw. Warnungen sollen dazu beitragen, dass Gefährdungen, die sich aus der Nutzung von Flächen ergeben können, im öffentlichen Interesse ausgeschlossen werden.

E.1 Bauflächen, für die eine zentrale Abwasserbeseitigung nicht vorgesehen ist Gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 1 Halbsatz 2 BauGB sind Bauflächen zu kennzeichnen, für die eine zentrale Abwasserbeseitigung nicht vorgesehen ist.

In der Stadt Bad Freienwalde ist für die dargestellten Bauflächen eine zentrale Abwasserbeseitigung vorgesehen bzw. möglich. Siehe hierzu Hinweise unter Punkt D7.1.

E.2 Flächen unter denen der Bergbau umgeht Die Flächen werden gemäß Stellungnahme des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe des Landes Brandenburg zum Entwurf des FNP vom 04.12.2014 nachrichtlich in den Flächennutzungsplan übernommen und unter Punkt F5 erläutert.

E.3 Für bauliche Nutzungen vorgesehene Flächen, deren Böden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet sind Bei den Darstellungen des Flächennutzungsplans wurde das Vorhandensein bzw. der Verdacht von Altlasten in einer der Stufe FNP angemessenen Grobmaschigkeit übernommen. Die Grundlage bildet das Altlastenkataster des Landkreises MOL, in dem die diesbezüglichen Erkenntnisse und Untersuchungen des Stadtgebietes entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen des Landesabfallgesetzes (LAbfG) erfasst sind. Die Nummerierung der Tabelle entspricht der im Flächennutzungsplan. Die Altlastenverdachtsflächenkennzeichnungen zeigt, die gesamte Altlastensituation im Stadtgebiet Bad Freienwaldes. Weitere Prüfungen zur Bebaubarkeit von Einzelstandorten bleiben der Vollzugsebene vorbehalten. Zu den Gebieten mit vorhandenen Altlastenstandorten und der Altablagerung (Nr. 4, 14, 16 und 17) bedarf es innerhalb der weiterführenden Verfahren einer direkten, detaillierten Abstimmung zu den Untersuchungsständen und ggf. daraus resultierenden Verpflichtungen aus Haftungsfreistellungs- bzw. Sanierungsverfahren mit der untere Abfall- und untere Bodenschutzbehörde des Landkreises Märkisch- Oderland.

Bekannte Altlasten im Bereich Bad Freienwalde:

Lfd.- Reg.-Nr. Bezeichnung Rechtswert Hochwert Rechtswert Hochwert Art Gemarkung Nr. ETRS-89 ETRS-89 GK4 GK4 1 0212640037 Herrenwiese 3438939 5850667 4641340 5854240 AA Herrenwiese 2 0212640086 Müllkippe in der alten 3436985 5846257 4639570 5849750 AA Altranft Kiesgrube 3 0212640087 Gemeindemüll- 3437740 5846506 4640314 5850030 AA Altranft kippe 4 0212640088 Müllkippe am Schießplatz 3437287 5846055 4639880 5849560 AA Bad Freienwalde 5 0212640091 Die Sonnen- 3435541 5844032 4638219 5847465 AA Bad burger Müllkippe Freienwalde 6 0212640092 Müllkippe an der ehem. 3433691 5849056 4636160 5852410 AA Bad

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Lfd.- Reg.-Nr. Bezeichnung Rechtswert Hochwert Rechtswert Hochwert Art Gemarkung Nr. ETRS-89 ETRS-89 GK4 GK4 OGS Freienwalde 7 0212640093 Müllkippe an der 3433321 5849314 4635780 5852653 AA Bad Baustoff- Freienwalde versorgung 8 0212640094 Müllkippe am 3434540 5849980 4636970 5853370 AA Bad Wendtshofer Weg Freienwalde 9 0212640095 Alter Aschberg 3435552 5848358 4638050 5851790 AA Bad Freienwalde 10 0212640096 Müllkippe in der 3436968 5847528 4639500 5851020 AA Bad Stadtrandsiedlung Freienwalde 11 0212640097 Stadtdeponie 3436240 5848305 4638740 5851766 AA Bad Freienwalde 12 0212640098 Müllkippe am Bruchsee / 3437089 5850904 4639480 5854400 AA Schiffmühle Badesee 13 0212640099 Müllkippe an der Stillen 3437984 5852227 4640320 5855760 AA Schiffmühle Oder 14 0212640100 Müllkippe am Weg nach 3438247 5853007 4640550 5856550 AA Schiffmühle Altglietzen 15 0212640101 Müllkippe am Hohen Holz 3437359 5853054 4639660 5856560 AA Schiffmühle / Sportplatz 16 0212640102 Müllkippe ober- 3436941 5851904 4639290 5855393 AA Schiffmühle halb des Friedhofes 17 0212640103 Schadstoff- 3436395 5852254 4638730 5855720 AA Schiffmühle deponie Grube Regina 18 0212640104 Mülldeponie Neuenhagen 3437391 5854243 4639643 5857750 AA Neuenhagen 19 0212640105 Müllkute am 3438649 5854493 4640890 5858053 AA Altglietzen Schweinestall 20 0212640106 Alte Müllkippe an der 3439540 5854377 4641785 5857974 AA Altglietzen Wiesenstraße 21 0212640107 Müllkippe am ehem. 3438503 5854356 4640750 5857910 AA Altglietzen Bahngelände 22 0212640108 Müllkippe hinter dem 3438092 5854674 4640325 5858210 AA Altglietzen Schafstall 23 0212640109 Heese Müllkippe / GMK 3440638 5855751 4642826 5859394 AA Hohen- wutzen 24 0212640110 Müllkute in der Kiesgrube 3439996 5855894 4642178 5859510 AA Hohen- wutzen 25 0212640111 Müllkippe auf dem 3439922 5855747 4642110 5859360 AA Hohen- Ruinengrundstück Weber wutzen 26 0212640112 Müllkippe bei Hagedorns 3440339 5854578 4642576 5858208 AA Hohen- Berg wutzen 27 0212640113 Gemeindemüll- 3433406 5854699 4635640 5858040 AA Bralitz kippe an der Schulstraße 28 0212640114 Müllkippe an der Bahn 3433522 5854594 4635760 5857940 AA Bralitz 29 0212640115 Müllkippe hinter dem 3433485 5854906 4635710 5858250 AA Bralitz Trafohaus 30 0212640116 Müllkippe hinter dem 3433010 5853365 4635300 5856690 AA Bralitz Sportplatz 31 0212640117 Müllkippe an der Kolonie 3434009 5854994 4636230 5858360 AA Bralitz 32 0212640118 Mk ehemalige PGH 3440863 5855648 4643055 5859300 AA Hohen- wutzen 33 0212640122 Drähnrohrwerk 3432470 5850247 0 0 AA Bad Freienwalde 34 0212640123 Alte Tongrube 3436011 5852650 4638330 5856100 AA Neuenhagen 35 0212640124 Müllkippe an der 3436643 5854602 4638880 5858078 AA Neuenhagen Glietzener Straße 36 0212640125 Müllkippe am 3435208 5854254 4637460 5857670 AA Neuenhagen Ziegelofenfeld 37 0212640126 Alte Tongrube 3435136 5854437 4637380 5857850 AA Neuenhagen 38 0212640127 Müllkippe an der alten 3435815 5854999 4638036 5858440 AA Neuenhagen Kiesgrube 39 0212640128 Müllkippe am Festplatz 3436425 5855133 4638640 5858600 AA Neuenhagen 40 0212640129 Müllkippe am 3436127 5853015 4638430 5856470 AA Neuenhagen Anfahrtsweg zu Gebhards Baracke 41 0212640130 Ranfter Feld 3435693 5847902 4638210 5851340 AA Bad Freienwalde 42 0512640084 Truppenüb. Platz 3436547 5846404 4639126 5849878 AS Bad Schießpl. Altranft Freienwalde 43 0512640085 Munitionslager Bad 3433509 5848553 4635999 5851900 AS Bad Freienwalde Freienwalde 44 0512640256 Schießplatz / Lager Bad 3432449 5846304 4635033 5849607 AS Bad Freienwalde Freienwalde Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

Begründung Seite 86

Lfd.- Reg.-Nr. Bezeichnung Rechtswert Hochwert Rechtswert Hochwert Art Gemarkung Nr. ETRS-89 ETRS-89 GK4 GK4 45 0212643028 Technikstützpunkt 3437750 5852288 4640083 5855811 AS Schiffmühle Gabow 46 0212643029 Meliorations- 3435526 5851064 4637911 5854494 AS Bad kombinat Freienwalde 47 0212643031 Formziegelei Golem 3438029 5854742 4640260 5858276 AS Altglietzen 48 0212643032 Ziegel-Drähnrohr- 3432152 5849115 4634619 5852405 AS Bad werk Freienwalde 49 0212643033 Umspannwerk 3433127 5848840 4635605 5852171 AS Bad Hammerthal Freienwalde 50 0212643034 VTK-Mischplatz 3434751 5849790 4637189 5853188 AS Bad Freienwalde 51 0212643037 Ehemaliges Gaswerk 3435025 5849589 4637472 5852999 AS Bad Freienwalde 52 0212643039 Tankstelle Brehmer 3435001 5849664 4637444 5853073 AS Bad Georg Freienwalde 53 0212643040 Minol Tankstelle 3435001 5849489 4637452 5852898 AS Bad Freienwalde 54 0212643041 Tankstelle Opel-Winzer 3434920 5849494 4637371 5852900 AS Bad Freienwalde 55 0212643042 Tankstelle König 3434876 5849339 4637333 5852743 AS Bad Freienwalde 56 0212643043 Tankstelle Gebrüder 3434701 5849140 4637166 5852536 AS Bad Schulze Freienwalde 57 0212643044 Tankstelle W. Wolf 3435001 5848565 4637490 5851974 AS Bad Freienwalde 58 0212643045 Metallzerspanung 3434751 5849014 4637222 5852413 AS Bad Freienwalde 59 0212643057 Feuerfest-Werk GmbH 3434501 5849540 4636950 5852928 AS Bad Freienwalde 60 0212643058 Deponie Feuerfestwerke 3434441 5849534 4636890 5852920 AS Bad WETRO Freienwalde 61 0212643059 Bauhof der Märkischen 3435275 5849540 4637724 5852960 AS Bad Ingenieurbau Freienwalde 62 0212643060 Großwäscherei 3434424 5849283 4636884 5852668 AS Bad Freienwalde 63 0212643073 KFL Neuenhagen 3436775 5853962 4639039 5857444 AS Neuenhagen 64 0212643077 LPG Werkstatt & 3438980 5854842 4641206 5858416 AS Altglietzen Tankstelle 65 0212643078 Tankstelle a.B. 3440779 5855817 4642964 5859465 AS Hohen- wutzen 66 0212643079 LPG Tankstelle 3440404 5855842 4642588 5859475 AS Hohen- wutzen 67 0212643080 Milchviehanlage am 3439305 5856366 4641467 5859953 AS Hohen- Großen Krebssee wutzen 68 0212643085 Agrar-Flugplatz 3437206 585542 4639403 5859041 AS Neuenhagen Neuenhagen 69 0212643086 Technikstützpunkt 3436330 5854742 4638561 5858205 AS Neuenhagen Neuenhagen 70 0212643087 Bralitzer Gutshof 3432851 5853988 4635115 5857306 AS Bralitz 71 0212643088 Sand-Kieswerk 3435101 5855063 4637319 5858474 AS Bralitz 72 0212643089 Imper-Handel 3433231 5854412 4635477 5857746 AS Bralitz 73 0212643090 Sägewerk Bralitz 3434152 5855012 4636372 5858384 AS Bralitz 74 0212643111 Technikstützpunkt der 3435505 5849216 4637967 5852646 AS Bad LPG Neureetz Freienwalde 75 0212643114 Kraftverkehr Bad 3436425 5847940 4638940 5851409 AS Bad Freienwalde Freienwalde 76 0212643115 KIB Bad Freienwalde 3436401 5847880 4638918 5851348 AS Bad Freienwalde 77 0212643116 Möbelwerk 3436275 5848066 4638785 5851528 AS Bad Freienwalde 78 0212643117 Zwischenlager für 3436875 5849440 4639327 5852927 AS Bad Dünger Freienwalde 79 0212643118 Milchviehanlage 3439100 5846041 4641693 5849622 AS Altranft 80 0212643120 LPG-Werkstatt 3440329 5855841 4642513 5859471 AS Altranft 81 0212649002 Abstellplatz für 3433239 5847594 4635769 5850930 SO Bad Munitionskisten Freienwalde 82 0212649003 Abfallgrube 3433218 5847624 4635747 5850959 SO Bad Freienwalde 83 0212649005 Öllager 3432948 5847418 4635486 5850742 SO Bad Freienwalde 84 0212649006 Kaftstofftanks 3432938 5847469 4635474 5850792 SO Bad Freienwalde 85 0212649007 Frisch geschobene 3432898 5847390 4635437 5850712 SO Bad Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

Begründung Seite 87

Lfd.- Reg.-Nr. Bezeichnung Rechtswert Hochwert Rechtswert Hochwert Art Gemarkung Nr. ETRS-89 ETRS-89 GK4 GK4 Fläche Freienwalde 86 0212649008 Garage 3432870 5847393 4635409 5850714 SO Bad Freienwalde 87 0212649011 Müllhalde 3433116 5847612 4635646 5850943 SO Bad Freienwalde 88 0212649014 Fundament mit frischge- 3433110 5847580 4635641 5850911 SO Bad schobener Fläche Freienwalde 89 0212649015 Fettabscheider vor 3433125 5847379 4635664 5850710 SO Bad Objekt 4 Freienwalde 90 0212649017 Öllager 3432803 5847246 4635348 5850564 SO Bad Freienwalde 91 0212649018 Frisch geschobene 3432796 5847233 4635341 5850551 SO Bad Fläche Freienwalde 92 0212649019 Altöllager 3432796 5847216 4635342 5850534 SO Bad Freienwalde 93 0212649020 Schrott- 3432783 5847205 4635330 5850522 SO Bad ablagerung Freienwalde 94 0212649025 Lager 3433039 5847029 4635593 5850357 SO Bad Freienwalde 95 0212649026 Waschrampe 3432901 5847144 4635450 5850466 SO Bad Freienwalde 96 0212649027 Werkstatt 3432908 5847133 4635458 5850455 SO Bad Freienwalde 97 0212649028 Wartungsgrube 3432988 5847076 4635540 5850402 SO Bad Freienwalde 98 0212649029 Schrottplatz 3433068 5847090 4635619 5850419 SO Bad Freienwalde 99 0212649030 Altöltank 3433107 5847087 4635658 5850418 SO Bad Freienwalde 100 0212649031 Wartungsgrube 3433092 5847138 4635641 5850468 SO Bad Freienwalde 101 0212649032 Tankstelle 3433148 5847157 4635697 5850489 SO Bad Freienwalde 102 0212649034 Panzerwasch- 3433177 5847192 4635724 5850525 SO Bad rampe mit Ölab- Freienwalde scheider 103 0212649035 Kontaminierte Fläche 3433204 5847227 4635750 5850562 SO Bad Freienwalde 104 0212649036 Werkstatt 3433110 5847188 4635657 5850519 SO Bad Freienwalde 105 0212649037 Müllhalde 3433214 5847167 4635762 5850502 SO Bad Freienwalde 106 0212649038 Mobiles Tanklager 3433259 5847184 4635806 5850521 SO Bad Freienwalde 107 0212649039 Wartungsgrube 3433320 5847272 4635864 5850611 SO Bad Freienwalde 108 0212649041 Stellplatz für 3433417 5847387 4635956 5850730 SO Bad Kampftechnik Freienwalde 109 0212649042 Frisch geschobene 3433348 5847422 4635885 5850763 SO Bad Fläche Freienwalde 110 0212649044 Fettabscheider vor 3432975 5847170 4635523 5850495 SO Bad Objekt 12 Freienwalde 111 0212649045 Lagerfläche vor dem 3432941 5847144 4635490 5850468 SO Bad Heizhaus Freienwalde 112 0212649054 Handgranaten- 3437041 5845948 4639639 5849443 SO Bad wurfstand Freienwalde 113 0212649058 Schrottplatz 3436436 5844846 4639080 5848316 SO Bad Freienwalde 114 0212649059 Munitionsver- 3436920 5845244 4639547 5848734 SO Bad nichtungsfläche Freienwalde 115 0212649061 Garagen-, Wartungs- und 3434173 5848092 4636682 5851467 SO Bad Reparaturkom- Freienwalde plex 116 0212649063 Ölkontamination im 3434182 5848121 4636690 5851496 SO Bad Lagerschuppen Nr.9 und Freienwalde Schrott 117 0212649064 Chemielager 3434188 5848095 4636697 5851470 SO Bad Freienwalde 118 0220640093 A25/1 Deponie 3441518 5859111 Hohensaaten (stillgelegt) 119 Ehem. Tanklager Hohensaaten Tabelle 15: Altlasten in Bad Freienwalde Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

Begründung Seite 88

AS – Altstandorte AA – Altablagerungen SO - Sonstiges

Zu den Plangebieten mit vorhandenen Altlastenstandorten und der Altablagerung (Nr. 4, 14, 16 und 17) bedarf es innerhalb der weiterführenden Verfahren einer direkten, detaillierten Abstimmung zu den Untersuchungsständen und ggf. resultierenden Verpflichtungen aus Haftungsfreistellungs- bzw. Sanierungsverfahren mit der Fachbehörde.

Kampfmittelbelastung Im gesamten Gemeindegebiet ist davon auszugehen, dass eine Kampfmittelbelastung nicht ausgeschlossen werden kann. Bei konkreten Bauvorhaben ist bei Notwendigkeit eine Munitionsfreigabebescheinigung beizubringen. Darüber entscheidet die für das Baugenehmigungsverfahren zuständige Behörde auf der Grundlage einer vom Kampfmittelbeseitigungsdienst erarbeiteten Kampfmittelverdachtskarte.

F Nachrichtliche Übernahmen und Vermerke Im Flächennutzungsplan sind Planungen und sonstige Nutzungsregelungen, die nach anderen gesetzlichen Vorschriften festgesetzt sind, nachrichtlich zu übernehmen bzw., wenn derartige Festsetzungen in Aussicht genommen sind, zu vermerken. Die nachrichtliche Übernahme bzw. der Vermerk dient dem Hinweis auf bestehende, nach anderen gesetzlichen Vorschriften getroffene Festsetzungen, die sich auf die städtebauliche Entwicklung der Gemeinde auswirken oder deren Kenntnis zum Verständnis der Darstellungen des Flächennutzungsplans beiträgt. Mit den nachrichtlichen Übernahmen bzw. den Vermerken wird die umfassende Kenntlichmachung von bestehenden „Fremdplanungen“ und sonstigen Nutzungsregelungen, die im Plangebiet zu beachten sind, verfolgt. Bei den nachrichtlichen Übernahmen bzw. den Vermerken handelt es sich demnach um Bestandteile dieses Verfahrens, die nicht der Planungshoheit der Kommune zuzurechnen sind. Sie werden infolgedessen auch nicht im Rahmen der Genehmigung des Flächennutzungsplans geprüft. Ihre rechtliche Bedeutung und Durchsetzungsfähigkeit richtet sich nach den für sie geltenden fachgesetzlichen Regelungen. Ihre Aufnahme in den Flächennutzungsplan, zu der die Gemeinde verpflichtet ist, bedeutet nicht zwangsläufig das Einverständnis der Gemeinde zu den nachrichtlich übernommenen Planungen. Sie sind jedoch als planungserhebliche Belange inhaltlich bei der Flächennutzungsplanung zu berücksichtigen. Zu den Maßnahmen, die nachrichtlich übernommen bzw. deren beabsichtigte Planfeststellung vermerkt werden sollen, zählen Planungen z. B. folgender Fachgesetze: - Bundesfernstraßengesetz sowie Straßen- und Wegegesetz des Landes Brandenburg, - Bundesnaturschutzgesetz und Brandenburgisches Naturschutzgesetz (BbgNatSchG), - Wasserhaushaltsgesetz, Wasserstraßengesetz und Landeswassergesetz sowie - das Denkmalschutzgesetz Brandenburg.

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F.1 Flächen für Autobahnen, Bundes- und Landstraßen sowie Flächen für Bahnanlagen und für den Luftverkehr Die nachrichtlichen Übernahmen bzw. Vermerke umfassen: - Flächen für Autobahnen und autobahnähnliche Straßen, - Flächen für Bundes- und Landesstraßen, - Flächen für Bahnanlagen einschließlich der Bahnhöfe und Haltepunkte

Bei den sich im Bereich des Flächennutzungsplans befindlichen Anschlussgleisanlagen ist die Genehmigung für die Betriebsaufnahme derzeit ausgesetzt. Bei der Errichtung von baulichen Anlagen im Bereich von Anschlussbahnanlagen ist bis zu einem Abstand unter 30m zur Mitte des nächstgelegenen Anschlussgleises die Zustimmung bzw. Genehmigung der zuständigen Behörde: Der Landesbevollmächtigte der Bahnaufsicht (LfB) des Landes Brandenburg, Steglitzer Damm 117, 12169 Berlin einzuholen. Dabei ist der Rechtsträger der Anschlussbahn zu beteiligen-

Die Strecke 6763 Angermünde – Bad Freienwalde ist seit 1996 stillgelegt und seit 2011 entwidmet. Die Strecke wird nicht mehr im FNP dargestellt. Die Grenze der Deutschen Bahn AG befindet sich ca. bei km 29,00.

F.2 Natur und Landschaft F.2.1 Nutzungsregelungen des Naturschutzrechtes Große Teile des Plangebietes liegen in europäischen Schutzgebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung. Die Schutz- und Erhaltungsziele der FFH- und SPA- Gebiete werden durch die genannten Arten und Lebensräume charakterisiert. Die grenzen werden in den FNP übernommen. Im Flächennutzungsplan werden die Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete, Naturdenkmale sowie die geschützten Landschaftsbestandteile ebenfalls nachrichtlich übernommen, soweit sie eine dem vorbereitenden Bauleitplan angemessene Größe aufweisen.

F.3 Nutzungsregelungen des Wasserrechts F.3.1 Wasserflächen, Häfen und Flächen für die Wasserwirtschaft sowie Flächen, die im Interesse des Hochwasserschutzes und die Regelung des Wasserabflusses freizuhalten sind In den Flächennutzungsplan werden planfestgestellte Gewässer wie Flüsse, Bäche, Seen, Teiche als Wasserflächen nachrichtlich übernommen. Zu den Wasserflächen zählen im erweiterten Sinn auch künstliche Gewässer wie Kanäle, Häfen und oberirdisch verlaufende Abwassersammler. Zu den Flächen, die in einem Flächennutzungsplan im Interesse des Hochwasserschutzes freizuhalten sind, gehören z. B. Flächen für Deiche oder Dämme. Bei den Flächen, die im Interesse der Regelung des Wasserabflusses freizuhalten sind, handelt es sich u.a. um Flächen für Gräben, Kanäle, Vorfluter und deren Uferbereiche sowie Hochwasserabflussgebiete. Im Flächennutzungsplan wird das Gewässersystem von Bad Freienwalde mit seinen Netzzusammenhängen dargestellt. Auf eine Eintragung von kleinen, dem Maßstab des Flächennutzungsplans nicht entsprechenden Wasserflächen innerhalb von Grünflächen wird verzichtet. Solche Wasserflächen sind in die Darstellung der Grünflächen integriert.

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Begründung Seite 90

Die zunehmende Gefahr durch Überschwemmungen in der Folge von Hochwasser macht die planerische Berücksichtigung dieses Belanges in der Flächennutzungsplanung erforderlich. Aufgrund dessen werden innerhalb des Stadtgebietes entlang hochwassergefährdeter Wasserläufe Flächen vorgesehen, die im Interesse des Hochwasserschutzes und der Regelung des Wasserabflusses freizuhalten sind. Das Plangebiet beinhaltet teilweise die Bundeswasserstraße „Oder“ (deutsches Ufer vom km ca. 661,0) im Bereich der Ortslagen Hohenwutzen und Hohensaaten, die „Wriezener Alte Oder“ sowie die Friedrichsthaler Wasserstraße in Hohensaaten. Eigentümer dieser Wasserstraßen ist die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV). Sie verwaltet und unterhält sie als Hoheitsaufgabe des Bundes. Bei der Benutzung der Bundeswasserstraßen, Errichtung, Veränderung und Betrieb von Anlagen in, über oder unter ihr oder an ihren Ufern bedarf es einer strom- und schifffahrtspolizeilichen Genehmigung (SSG) nach dem Bundeswasserstraßengesetz (WaStrG, § 31) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.Mai 2007 (BGBl. I, Nr. 24, S.962).

Im Flächennutzungsplan werden Gewässer 1. und 2. Ordnung als Wasserflächen nachrichtlich übernommen. An Gewässern 2. Ordnung sind gemäß Landschaftsplan Uferrandstreifen zur Auenbildung vorzusehen. Aufgrund der geringen Breite sind diese jedoch im Flächennutzungsplan nicht darstellbar. Bei der Planung von Bauflächen sind die gemäß § 87 BbgWG ist zu Gewässern I. Ordnung ein Uferrandstreifen von 10m bzw. zu Gewässern II. Ordnung von 5m einzuhalten. Eine Überplanung der dem allgemeinen Verkehr gewidmeten Bundeswasserstraßen, einschließlich ihres Zubehörs (z.B. Bauwerke, Wasserflächen, Landflächen) ist grundsätzlich unzulässig, wenn dadurch die Wahrnehmung der hoheitlichen Aufgaben des WSV beeinträchtigt wird. In der vom Landesumweltamt Brandenburg herausgegeben „Karte der hochwassergefährdeten Bereiche in Brandenburg“ sind auf dem Gebiet der Stadt Überschwemmungsgebiete dargestellt. Die Wriezener Alte Oder nimmt alles Oberflächenwasser aus dem Oderbruch auf.. Die Wriezener Alte Oder ist ab km 2,5 bis 4,2 ein schiffbares Landesgewässer. Die Alte Oder hat ab der Straßenbrücke Bralitz in ihrem südlichen Verlauf als ehemals schiffbares Gewässer keine Bedeutung mehr. Der Freienwalder Landgraben ist kein schiffbares Gewässer mehr. Die Wriezener Alte Oder ist teilweise Eigentum des Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, im Übrigen, so auch wie der Freienwalder Landgraben, Eigentum des Landes Brandenburg.

F.3.2 Wasserschutzzonen In den Flächennutzungsplan werden die Wassergewinnungsanlagen mit ihren festgesetzten Schutzzonen nachrichtlich übernommen. Das Wasserschutzgebiet Bad Freienwalde ist mit Verordnung zur Festsetzung des Wasserschutzgebiets Bad Frw. vom 17.06.2008 (GVBl. II 2008 S. 222) festgesetzt worden ist. Die Wasserschutzgebiete Schiffmühle OT Gabow und Neuenhagen wurden mit der. Verordnung über die Aufhebung von Wasserschutzgebieten vom 29.08.2013 (GVBl. II 2013 S. 1) aufgehoben. Das Wasserschutzgebiet Bad Frw. OT Sonnenburg ist seit 2012 stillgelegt, die Aufhebung des Schutzstatus wurde beantragt. Für das Wasserwerk Neuenhagen (Gemarkung Bralitz, Fl. 6, FS 55/1, ist die Neufestsetzung des Wasserschutzgebiets durchzuführen.

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Begründung Seite 91

Bei Flächenbefestigungen und –versiegelungen sowie bei der Regenwasserentsorgung dürfen nach § 54 (3) und (4) BbgWG die Versiegelung des Bodens oder andere die Grundwasserneubildung beeinträchtigende Maßnahmen nur soweit erfolgen, wie dies unvermeidbar ist.

F.3.3 Flächen und Einrichtungen für die Abwasserbeseitigung Die Flächen und Einrichtungen für die Abwasserbeseitigung der Kläranlage Bad Freienwalde und Hohenwutzen sind planfestgestellt und als nachrichtliche Übernahme im Flächennutzungsplan enthalten.

F.4 Denkmalschutz Die denkmalgeschützten Anlagen (Denkmalbereiche, Bodendenkmäler) werden nachrichtlich gemäß § 5 Abs. 4 BauGB übernommenen. Die aktuellen Daten bei der Ausweisung der Bodendenkmale basieren auf den Veröffentlichungen im Geoportal des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM), Stand 02.07.2015 (siehe: www.gis-bldam-brandenburg.de/kvwmap/index.php?gast=2) Auf ihre einzelne Bezeichnung wird im FNP verzichtet. Eine Kennzeichnung aller ED im Maßstab der FNP-Planung 1:10.000 ist im Plan nicht möglich. Seit Inkrafttreten des Denkmalschutzgesetzes vom 24. Mai 2004 werden die Denkmale nachrichtlich in ein öffentliches Verzeichnis eingetragen das jährlich fortgeschrieben wird. Entsprechend der Aufgabenzuweisung des Denkmalschutzgesetzes wird diese Denkmalliste durch die Denkmalfachbehörde, das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, geführt. In dieser Liste sind auch die Denkmale der Stadt Bad Freienwalde und Ortsteile eingetragen (siehe: http://www.bldam- brandenburg.de/denkmalliste-denkmaldatenbank). Der aktuelle Stand ist dort einzusehen. Der Schutz von Denkmalen ist nach § 3 BbgDSchG nicht von der Eintragung in die Denkmalliste abhängig. Darüber hinaus liegt für das Plangebiet eine Publikation „Denkmale in Brandenburg, Landkreis Märkisch-Oderland, Band 9.1, Landkreis Märkisch Oderland, Teil 1: Städte Bad Freienwalde und Wriezen, Dörfer im Niederoderbruch, von Ilona Rohowski, Werdersche Verlagsgesellschaft, Worms am Rhein vor. Folgende Denkmalbereiche wurden in den gemeinsamen FNP nachrichtlich übernommen: - Denkmalbereich Dorfkern Altranft (dargestellt in der Denkmaltopografie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Brandenburg, Landkreis Märkisch- Oderland, Band 9.1, Landkreis Märkisch Oderland, Teil 1: Städte Bad Freienwalde und Wriezen, Dörfer im Niederoderbruch, von Ilona Rohowski, Werdersche Verlagsgesellschaft, Worms am Rhein) - Denkmalbereich Bad Freienwalde (gem. Denkmalliste des Landes Brandenburg, Stand: 31.12.2016)

F.5 Flächen, die unter Bergaufsicht stehen Sämtliche Flächen, die teilweise bzw. vollständig unter Bergaufsicht stehen, sind im Flächennutzungsplan dargestellt. Darunter fallen auch solche Flächen, deren Nutzung durch den Bergbau bereits beendet ist. Dabei handelt es sich z. B. um das Gelände der stillgelegten Kohleförderung in Bad Freienwalde und im Ortsteil Altranft. Die unter Bergaufsicht stehenden Betriebsflächen des Bergbaus/Altbergbaus werden auf der Planzeichnung gesondert erläutert. Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

Begründung Seite 92

(Quelle: Stellungnahme des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe des Landes Brandenburg Zum Entwurf des FNP vom 30.10.2007/04.12.2014) Innerhalb des Geltungsbereichs des FNP liegen teilweise bzw. vollständig mehrere Bergwerksfelder gem. §§149 und 151 BbergG sowie 2 Bewilligungsfelder gem. §8 BbergG.

Feldes- Feldesname Bodenschatz Inhaber nummer

31-0039 Lunow Kies und Elbekies GmbH Kiessande 31-0021 Oderberg-Bralitz Werkstraße 1 01920 Oßling- 31-0048 Hohensaaten Lieske 31-0045 Freienwalde tonige Gesteine Wienerberger GmbH Oldenburger Allee 26 30659 Hannover 22-0555 Freienwalde 1 tonige Gesteine GfG Gesellschaft für 22-0556 Freienwalde 2 tonige Gesteine Gleisunterhaltung mbH Eberswalder Straße 16259 Bad Freienwalde Tabelle 16: Bergbauberechtigungen Für die Bergwerksfelder Lunow, Hohensaaten, Oderberg/Bralitz und Freienwalde sind die Baubeschränkungsgebiete gem. §§107 bis 109 BbergG festgesetzt.

Es wird darauf hingewiesen, dass die Zuwachsfläche 12 unmittelbar an ein Altbergbaugebiet angrenzt bzw. teilweise hineinreicht. Es handelt sich dabei um die Abrundung der Ortslage Altranft, südöstlich der Bahnlinie, im Anschluss an das Einfamilienhausgebiet „Sonnenburger Weg“ unter Einbeziehung des bestehenden Gewerbehofes, südlich der Bahn, in dem nicht störendes Gewerbe angesiedelt ist. Vor einer weiteren Beplanung ist eine Abstimmung mit dem Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe zu führen.

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Begründung Seite 95

Innerhalb der Bergwerksfelder Hohensaaten, Freienwalde, Oderberg/Bralitz sowie im Bewilligungsfels Freienwalde 1 existieren zugelassene Betriebspläne.

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Konkrete Baumaßnahmen innerhalb von Baubeschränkungsgebieten bedürfen gem. §108 BbergG der Zustimmung des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg.

Im Geltungsbereich des FNP liegt die Abbaustätte Altranft (a011), in welcher der gemäß §3 BBergG als grundeigen eingestufter Bodenschatz Quarzsand gewonnen wird. Inhaber des bergbaubetrieben Unternehmens der Abbaustätte Altranft ist Fa. Mario Smolinski Gartenstraße 5 16259 Bad Freienwalde Der o.g. Rechtsinhaber, die o.g. Rechtsinhaber, die o.g. Bergwerkseigentümer und der o.g. Inhaber des bergbaubetriebenen Unternehmens sind am Planverfahren zu beteiligen.

Im FNP sind die Flächen nachrichtlich übernommen, die durch den endgültig stillgelegten Bergbau (Altbergbau ohne Rechtsnachfolger) der Braunkohlegruben „Grube Friedensschacht“, „Cons. Braunkohlengrube Freienwalde“ und Wriezener Vereinsgruben sowie die Alaunerzgruben Freienwalde“ beansprucht wurden.

Es wird darauf hingewiesen, dass aus rechtlichen Gründen die Bergbehörde zur Frage eventuell notwendiger Sicherungsmaßnahmen gegen Bergschäden keine Stellungnahme abgeben darf. Über die bergbaulichen Verhältnissen im Bereich dieser Altbergbaugebiete kann der Antragsteller sich jedoch selbst, am zweckmäßigsten unter Hinzufügung einer sachverständigen Person, durch eine Einsichtnahme in die im Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe vorliegenden Unterlagen der für den umgegangenen Bergbau in Frage kommenden Altbergbauobjekte nach vorheriger schriftlicher Beantragung beim LBGR unterrichten. Bei konkreten Baumaßnahmen im Beeinflussungsbereich des Altbergbaus ist eine Baugrundbegutachtung zu empfehlen.

Belange Geologie Im Plangebiet werden im Rahmen der Arbeiten des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe zur vorsorgenden Rohstoffsicherung Höffigkeitsgebiete für Steine /Erden-Rohstoffe ausgewiesen (siehe Anlage 5: Ausschnitt KOR 50L 3350 Bl. Bad Freienwalde). Innerhalb des Betrachtungsraums sind folgende Flächen relevant:

Ton: Flächen Nr. Kiessand/Sand: Flächen-Nr.3250206 3150306 3250207 3250309 3250210 3250312 3250217 3250313 3250315 Tabelle 17: Vorsorgenden Rohstoffsicherung Höffigkeitsgebiete Innerhalb der Bergwerksfelder Hohensaaten, Freienwalde, Oderberg/Bralitz Flächen der Rohstoffsicherung liegen.

Es handelt sich bei diesen Flächen um entsprechend den vorliegenden geologischen Grundlagendaten ausgehaltene Gebiete, in denen das Vorhandensein von

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Rohstoffhöffigkeiten in rohstoffwirtschaftlich brauchbaren Mächtigkeiten und Qualitäten ermittelt bzw. prognostiziert wurde. Es wird empfohlen, diese Gebiete gemäß Bau- und Raumordnungsgesetz 1998 (BAUROG) vom 18.08.97, Art.2 Raumordnungsgesetz §2(2) Pkt.9. (BGBl. IS.2104) als Vorsorgeflächen von Nutzungen freizuhalten, die eine künftige Rohstoffgewinnung endgültig ausschließen.

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G Umweltbericht gemäß § 2a BauGB G.1 Einleitung Die Stadt Bad Freienwalde mit zugehörigen Ortsteilen beabsichtigt die Aufstellung eines gemeinsamen Flächennutzungsplanes. Als vorbereitender Bauleitplan soll der Flächennutzungsplan eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung gewährleisten und die Erhaltung einer menschenwürdigen Umwelt zum Wohle der Allgemeinheit absichern. Die sich aus der beabsichtigten Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung wird in den Grundzügen dar-gestellt. Die natürlichen Lebensgrundlagen sind dabei zu schützen und zu entwickeln. Mit Grund und Boden soll schonend umgegangen werden. Der Flächennutzungsplan ist den übergeordneten Zielen der Raumordnung und Landesplanung anzupassen.

Die Darstellungen im FNP spiegeln die Entwicklungsabsichten der Stadt Bad Freienwalde und zugehöriger Ortsteile wieder, in Bezug auf die angestrebten Flächennutzungen. Die Planungsinhalte des FNP sind im §5 BauGB geregelt.

G.2 Fachliche Grundlagen und übergeordnete Planungen Mit der Anpassung des Baugesetzbuches (BauGB) an EU-Richtlinien hat der Gesetzgeber im Jahr 2004 die Prüfung der Umweltauswirkungen bestimmter Pläne und Programme in nationales Recht umgesetzt. In § 2 Abs.4 BauGB wird die Berücksichtigung von Umweltbelangen in der Bauleitplanung geregelt. Die Inhalte des danach zu erstellenden Umweltberichtes werden in der Anlage 1 zu § 2 Abs. 4 und § 2a näher konkretisiert. Nach § 2 Abs. 4 BauGB wird für die Belange des Umweltschutzes eine Umweltprüfung durchgeführt, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden. Die Gemeinde legt für den jeweiligen Bauleitplan den Umfang und Detaillierungsgrad fest, in welchem der Umweltbericht zu erfolgen hat. Die Umweltprüfung erfolgt nach gegenwärtigem Wissensstand und allgemein anerkannten Prüfmethoden, die nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Bauleitplanes angemessen verlangt werden können. Die Ergebnisse der Umweltprüfung sind in der städtebaulichen Abwägung zu berücksichtigen. Die Bestandsaufnahmen und Bewertungen von Landschaftsplänen oder sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechts, sind in der Umweltprüfung heranzuziehen.

Die Bearbeitungstiefe des Umweltberichtes ist abhängig vom Detaillierungsgrad der zugrunde liegenden städtebaulichen Planung. Bei einem Flächennutzungsplan kann aufgrund fehlender Parzellenschärfe keine exakte Beurteilung der Umweltauswirkungen von Vorhaben erfolgen. Der voraussichtliche Eingriffsumfang und Möglichkeiten der Kompensation werden hier überschlägig ermittelt. Eine verbindliche Bilanzierung von Eingriffen und Kompensationserfordernissen erfolgt erst auf der Ebene einer vorhabenskonkreten Bauleitplanung.

Das naturschutzrechtliche Vermeidungsgebot bestimmt, dass vermeidbare Eingriffe zu unterlassen sind. Nicht vermeidbare Eingriffe in Natur und Landschaft sind vom Verursacher in geeigneter Weise auszugleichen oder zu ersetzen. Sind Eingriffe nicht vermeidbar bzw. nicht kompensierbar sind sie unzulässig. Im Rahmen der städtebaulichen Abwägung können unzulässige Eingriffe aus zwingenden Gründen des öffentlichen Interesses zugelassen werden, wenn die Belange von Natur und Landschaft anderen Belangen nicht im Range vorgehen. Im Rahmen der

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Eingriffsbewältigung sind auch die Regelungen des § 44 BNatSchG zum besonderen Artenschutz zu beachten.

Artenschutzrechtliche Anforderungen der Verbote gemäß §44 BNatSchG müssen beachtet werden, wenn es bei der Aufstellung von Flächennutzungsplänen bereits Hinweise auf artenschutzrechtliche Konflikte gibt. In der Regel erfolgt die Prüfung der artenschutzrechtlichen Belange auf der Ebene der Bebauungsplanung.

Allgemeine Leitlinien für die Aufstellung von Flächennutzungsplänen im Oderraum ergeben sich aus den Entwicklungszielen des Landschaftsprogrammes. Für das Odergebiet werden hier die folgenden Entwicklungsziele genannt.

 Erhaltung der Oder und ihrer Überschwemmungsflächen in wenig verbautem Zustand  Schutz von Vorkommen naturschutzfachlich bedeutsamer Arten und Biotoptypen  Schutz der international bedeutenden Brut- und Raststätten für Wasservögel  Erhaltung und Entwicklung der Niedermoorbereiche des Niederoderbruches  Erhaltung und Förderung extensiver Grünlandnutzung im Deichvorland Oderbruch  Erhaltung charakteristischer Dorfformen wie Grabendörfer und Loose  Sicherung eines verträglichen Miteinanders von Landwirtschaft, Wasserhaushalt, Fließgewässerrenaturierung und Gestaltung der Siedlungsräume im Oderbruch  Verbesserung der Wasserrückhaltung im Oderbruch  Entwicklung naturnaher Landschaftsstrukturen zur Gliederung großer Ackerschläge

Mit der begonnenen Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) erhielt der Gewässerschutz als Daseinvorsorge einen höheren Stellenwert. In Verbindung mit den § 27 und 47 Wasserhaushaltsgesetzes gilt ein grundsätzliches Verschlechterungsverbot für alle Oberflächengewässer und den Grundwasserkörper. Im FNP dürfen Planungsabsichten der Zielerreichung der WRRL nicht entgegenstehen. Als Entwicklungsziele werden formuliert:

 Erhaltung und Erreichung eines guten ökologischen und chemischen Zustandes der natürlichen oberirdischen Gewässer  Erhaltung oder Erreichung eines guten ökologischen und chemischen Zustandes für künstliche oder erheblich veränderte oberirdische Gewässer  Umkehr aller signifikanten und anhaltenden Trends ansteigender Schadstoffkonzentrationen im Grundwasser, auf Grund der Auswirkungen menschlicher Tätigkeiten  Erhaltung oder Erreichung eines guten mengenmäßigen oder chemischen Zustandes des Grundwasserkörpers.

Der Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Märkisch-Oderland formuliert die folgenden regionalen Leitbilder

 Erhaltung und Entwicklung des agrarstrukturell geprägten Raumes

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 Förderung eines integrierten wirtschaftlichen Entwicklungskonzeptes, Stärkung von Mittel- und Kleinbetrieben  Förderung des Tourismus in der Region  Entwicklung und Stärkung des Kurstatus der Stadt Bad Freienwalde  Sicherung der vielfältigen Waldfunktionen, Erhöhung des Laubholzanteils, Durchführung kleinflächiger Aufforstungen  Flächendeckende Sicherung von Naturhaushalt und Biotop- und Artenschutz  Begrenzung von Schutzgebietsausweisungen auf die empfindlichsten und seltensten Naturräume und den überregionalen Biotopverbund  Förderung ressourcenschonender Landwirtschaft im Oderbruch

Der Landschaftsrahmenplan für das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin benennt für den Planungsraum als weitere Entwicklungsziele

 Reliefübergänge zu Niederungen sind vor Bebauung freizuhalten  Wiederherstellung des ursprünglichen Stoff- und Wasserhaushaltes sowie Entwicklung artenreichen Feuchtgrünlandes im Niederoderbruch  Gliederung der Niederungslandschaft mit gebietstypischen Strukturelementen  Erhaltung und Restaurierung der historischen Dorfsubstanz, Vermeidung einer weiteren Zersiedelung und Verbesserung der landschaftlichen Einbindung der Ortschaften

G.3 Methodische Hinweise Mit der in Rio de Janeiro 1992 verabschiedeten „Agenda 21“ sind nicht nur die Staaten sondern auch die Städte und lokalen Körperschaften verpflichtet, die Umweltbelastungen so zu reduzieren, dass kommende Generationen eine intakte Umwelt vorfinden. Für diese Verpflichtung wurde der Leitbegriff „Nachhaltige und umweltgerechte Entwicklung“ eingeführt.

Bauleitpläne sind diesem Prinzip bereits seit der Existenz des Baugesetzbuches und seiner Vorgänger verpflichtet, denn gemäß § 1 Abs. 5 BauGB sollen die Bauleitpläne eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung gewährleisten, dazu beitragen, eine menschenwürdige Um-welt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln. Bei der Aufstellung der Bauleitpläne sind die Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes und der Landschaftspflege, des Naturhaushalts, des Wassers, der Luft und des Bodens sowie das Klima zu berücksichtigen. Mit Grund und Boden muss sparsam und schonend umgegangen werden, Bodenversiegelungen sind auf das notwendige Maß zu begrenzen.

Der Umweltbericht ist ein vorhabenbezogenes Planwerk zum FNP der Stadt Bad Freienwalde. Für räumliche Ausschnitte des Plangebietes werden die Umweltauswirkungen raumstruktureller Änderungen prognostiziert sowie Quantität und Qualität von Vermeidungs- und Kompensationsmaßnahmen benannt. Im Umweltbericht erfolgt nicht die Erarbeitung von Entwicklungsstrategien für Natur und Landschaft unter Betrachtung das Gesamtgebietes. Dies bleibt den Landschaftsplänen vorbehalten.

Die Umweltprüfung erfolgt für alle Vorhaben die potentiell mit erheblichen und/oder nachhaltigen Auswirkungen auf Natur und Landschaft verbunden sein können. Im Flächennutzungs-plan handelt es sich dabei um Zuwachsflächen für bauliche Nutzungen, mit denen regelmäßig Eingriffe und Bodenversiegelungen vorbereitet Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

Begründung Seite 102 werden. Durch die Ausweisung von Bauzuwachsflächen sind Auswirkungen auf Schutzgüter von Natur und Landschaft zu erwarten.

Für die jeweiligen Baugebiete werden Bestandssituation der Schutzgüter und Eingriffsintensität prognostiziert, ebenso eine Abschätzung des artenschutzrechtlichen Konfliktpotentials. Ausgehend von den prognostizierten Auswirkungen werden Möglichkeiten zur Eingriffskompensation aufgezeigt. Nach § 1a Abs. 3 BauGB erfolgt der Ausgleich zu erwartender Eingriffe in Natur und Landschaft u. a. durch Darstellungen geeigneter Maßnahmeflächen im Flächennutzungsplan.

G.4 Naturräumliche Grundlagen G.4.1 Lage im Raum und naturräumliche Einordnung Die Stadt Bad Freienwalde liegt im Norden des Landkreises Märkisch – Oderland, ca. 35 km nordwestlich der Kreisstadt Seelow und etwa 1 Autostunde östlich von Berlin. Der Ortsteil Hohenwutzen grenzt entlang der Stromoder an das Nachbarland Polen. Hier befindet sich auch der nächstgelegene Grenzübergang.

Der heutige Ortsteil Altranft wurde bereits mit der Kommunalwahl 1993 in die Stadt eingemeindet. Mit der Gemeindegebietsreform 2003 wurden auch die ehemaligen Amtgemeinden Altglietzen, Bralitz, Hohenwutzen, Neuenhagen und Schiffmühle zu Ortsteilen der Stadt Bad Freienwalde. Hohensaaaten wurde erst im Jahr 2009 ein Ortsteil von Bad Freienwalde.

Bad Freienwalde liegt in einer durch Wald und Landwirtschaft geprägten Umgebung. Das Stadtgebiet umfasst mit den Ortsteilen eine Fläche von 13.173 ha. Nach der naturräumlichen Gliederung befindet sich Bad Freienwalde an der Hangkante des Barnimplateaus im Grenzbereich zwischen dem Odertal und der Ostbrandenburgischen Platte.

Das gesamte Plangebiet lässt sich unterteilen in drei naturräumliche Haupteinheiten mit annähernd gleich großen Flächenanteilen. Das Oderbruch und der Neuenhagener Sporn prägen die Landschaft nördlich des eigentlichen Stadtgebietes. Beide Naturräume sind dem Odertal zugehörig. Teile der Gemarkung Hohensaaten befinden sich auf den Sandterrassen des Unteren Odertals, gelegen zwischen Oderniederung und Uckermärkischer Grundmoränenhochfläche. Das Waldgebiet im Süden der Stadt gehört bereits zum Waldhügelland des Oberbarnim und damit zur Großeinheit der Ostbrandenburgischen Platte.

G.4.2 Biotope, Pflanzen, Tiere Biotope sind Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Sie umfassen nicht nur besonders wertvolle Strukturen, sondern sind flächendeckend mit unterschiedlicher Lebensraumfunktion vorhanden. Bedingt durch die abwechslungsreiche naturräumliche Gliederung (Neuenhagener Insel, Oderbruch, Waldhügelland des Oberbarnim) hat sich im Planungsraum eine große Vielfalt an Biotopen und Lebensräumen entwickelt. In den Höhenzügen der Endmoräne (Neuenhagener Insel) und der Barnimplatte dominieren Waldbiotope, während Offenbiotope charakteristisch sind für die gewässerreiche Niederung des Oderbruchs. An den natürlichen Reliefkanten (Barnimhang, Gabower Berge) herrschen teilweise extreme Standortverhältnisse (Trockenheit, Exposition), so dass sich hier einige seltene Lebensräume entwickelten.

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Hauptkriterien für die ökologische Wertigkeit von Biotopen sind Natürlichkeitsgrad, Artenreichtum, Seltenheit und Gefährdung, Regenerierbarkeit, Bedeutung im Biotopverbund und Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchtigungen. Reichstrukturierte Landschaften mit Vorkommen geschützter Biotope sind im Allgemeinen auch wertvolle Lebensräume für gefährdete Tiere und Pflanzen. Eine hohe Bedeutung und Schutzbedürftigkeit haben

 Natürliche bzw. naturnahe Biotoptypen  An extreme Standortverhältnisse (Trockenheit, Nässe usw.) gebundene Biotoptypen  Von extensiven Nutzungsformen abhängige Biotoptypen

In den Landschaftsplänen wurden nachfolgende Landschaftskomplexe herausgearbeitet, die im Planungsraum für den Biotop- und Artenschutz besonders wertvoll sind. Darunter befinden sich eine große Anzahl geschützter Biotope und Vorkommen seltener Tier- und Pflanzenarten. Einige Flächenanteile sind bereits in Naturschutzgebieten langfristig gesichert.

 Gabower Berge – größtes zusammenhängendes Trockenrasengebiet im Biosphärenreservat „Schorfheide-Chorin“.  Sandland Altglietzen / Offene Kiesgruben – großflächige Sandtrockenrasen Pioniergesellschaften auf nährstoffarmen Sanden  Wriezener Alte Oder – naturnahes Fließgewässer mit ausgeprägter Verlandungsvegetation, Biotopverbundelement  Feuchtgrünlandkomplex südlich Altglietzen – grundwassernahe Grünlandgesellschaften, Erlenbrüche, Gewässer  Feuchtgrünlandkomplex im Niederoderbruch – grundwassernahe Grünlandgesellschaften, Erlenbrüche, Kleingewässer und Röhrichte  Niedermoor und potentielle Auenwiesen bei Wendtshof – Feuchtgrünland, Erlenbrüche, Gewässer  Quellen und schnell fließende Bäche der Barnimhangkante – sommerkalte Gewässer als seltene Lebensräume zahlreicher gefährdeter Arten  Hutelandschaft Altranft-Sonnenburg – Trockenrasen, Brachen und Weidegesellschaften im Wechsel mit Flurgehölzen und Restwäldern  Grubenlandschaft Bralitz – Sandtrockenrasen, vegetationsarme Pioniergesellschaften auf nährstoffarmen Sanden einer ehemaligen Kiesgrube

Im gemeinsamen Flächennutzungsplan werden ökologisch wertvolle Landschaftsbereiche die außerhalb von Schutzgebieten liegen, als Flächen zu Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft dargestellt. Mit der Übernahme der Flächen in die vorbereitende Bauleitplanung wird eine langfristige Sicherung dieser für Flora und Fauna wertvollen Landschaftsräume gewährleistet. Im Einzelnen handelt es sich um die Landschaftskomplexe

 Sandland Altglietzen  Gabower Berge  Grubenlandschaft Bralitz  Wriezener Alte Oder  Feuchtgrünlandkomplex südlich von Altglietzen

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 Niedermoor und potentielle Auenwiesen bei Wendtshof  Quellmoorwiesen bei Altranft

G.4.3 Boden Grundlage für die Bodenbildung ist neben der Vegetation und der damit verbundenen bodenbewohnenden Tierwelt das Klima und das geologische Substrat, die Bodenart. Aus der Bodenart (Sand, Schluff, Ton) entwickelt sich durch die Einwirkung oben genannter Faktoren der Bodentyp (z. B. Fahlerde, Gley, Pseudogley, Niedermoor usw.). Auch geologische Faktoren (Relief, Grundwassertiefe und -qualität) sind hier von Bedeutung. Jeder Bodentyp ist durch eine spezifische Horizontstruktur gekennzeichnet. Der ausgebildete Boden befindet sich, in Abhängigkeit von den ihn bedingenden Faktoren, in einem dynamischen Gleichgewicht. Veränderungen der auf den Boden einwirkenden Faktoren führen zu neuen Gleichgewichten und damit zur Veränderung des Bodentyps.

Die vorkommenden Bodenarten sind das Ergebnis der letzten Eiszeit. In der relativ kurzen nacheiszeitlichen Entwicklung (ca. 10 000 bis 20 000 Jahre) wurden die Bodenbildungsprozesse noch nicht abgeschlossen. Auch das Relief ist noch unausgeglichen. Das Schutzgut Boden erfüllt vielfältige Funktionen im Naturhaushalt. Neben der Bedeutung als Lebensraum (Standort) für Pflanzen und Tiere erfüllt er eine wichtige Speicher-, Puffer- und Regelungsfunktion für Wasser, Bodennährstoffe und Gase. Für die land- und forstwirtschaftliche Produktion ist vor allem das Ertragspotential von wirtschaftlichem Interesse.

Die Bodenverhältnisse im Plangebiet sind vielfältig, bedingt durch die unterschiedliche Entstehungs- und Nutzungsgeschichte. Im Südteil der Neuenhagener Insel finden sich Sand- Geschiebelehm Mosaike im Bereich der Endmoräne. Im Zentrum der Insel (südlich von Neuenhagen) sind ackerbaulich genutzte Lehmböden vorhanden, während im Nordteil die nährstoffarmen Sandböden (Talsandterrassen) großflächig durch Kiesabbau genutzt werden.

Grundwasserferne und nährstoffarme Sande prägen auch die Standortverhältnisse in weiten Teilen der Gemarkung Hohensaaten. Die hier entwickelten Podsole haben ein sehr geringes Ertragspotential und werden überwiegend forstwirtschaftlich (Kiefernforsten) genutzt. Große Kiestagebaue bei Hohensaaten unterstreichen die gegenwärtige wirtschaftliche Bedeutung der Sande als Rohstoff für die Bauindustrie.

Die Flussniederung der Alten Oder wird als ehemaliges Überschwemmungsland von Schlickablagerungen geprägt. Das Oderbruch kennzeichnet ein Auenlehm-Auenton- Mosaik mit nährstoffreichen und karbonathaltigen Böden. Die ertragreichen Böden (50-60 Bodenpunkte) werden landwirtschaftlich intensiv genutzt.

Der Übergangsbereich zwischen Barnimhochfläche und Oderbruch wird durch mehrere Talsandterrassen geprägt. Auf der Grundmoränenplatte finden sich Sand- Geschiebelehm-Mosaike. Eine Besonderheit sind durch Stauchungsprozesse an die Oberfläche verlagerte tertiäre Bildungen (Quarzsande, Braunkohle, Septarienton). Unterhalb der Hangkante sind großflächig Moore ausgebildet.

Als besonders wertvolle und empfindliche Böden sind die wasser- und grundwasserbeeinflussten Böden der Oderniederung und der Hochflächen (Moore) sowie die ausgesprochen nährstoffarmen Böden des „Sandlandes“ und der Gabower

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Berge zu nennen. Aus kulturhistorischer Sicht sind die Hangterrassen bei Gabow und Neutornow schützenswert.

Das Schutzgut Boden wird überwiegend durch anthropogene Überformungen (Versiegelung, Abgrabung, Aufschüttungen) beeinträchtigt. Alle natürlichen Böden benötigen sehr lange Entwicklungszeiträume und sind nach Eingriffen nicht ersetzbar.

G.4.4 Grundwasser (GW) Die hydrogeologischen Einheiten decken sich weitgehend mit den naturräumlichen Abgrenzungen. Auf der Neuenhagener Insel herrschen heterogene Bedingungen. Im Bereich der Endmoräne ist das nutzbare GW aufgrund großer Flurabstände (>10 m) und bindiger Bodenbildungen relativ gut gegen Stoffeinträge geschützt. In den Sanderterrassen ist das GW unbedeckt und dadurch relativ ungeschützt gegenüber Schadstoffeinträgen. Die GW – Verhältnisse im Oderbruch sind relativ homogen. Trotz geringer Flurabstände (< 5 m) ist das Grundwasser durch die tonigen Deckschichten vor Stoffeinträgen geschützt.

In der Übergangszone zwischen Niederung und Barnimhochfläche und in der Hochfläche selbst sind die hydrogeologischen Verhältnisse sehr differenziert. Die geologischen Schichtenfolgen ändern sich auf kurze Entfernungen. Hohe GW – Flurabstände (> 10 m) und Anteile bindiger Deckschichten bewirken jedoch einen relativen Schutz des GW.

Größere Teile des Plangebietes liegen im Grundwasserkörper ODR-OD-1, dessen chemischer und mengenmäßiger Zustand gemäß der Wasserrahmenrichtlinie als „gut“ eingestuft wurde. Teile von Bad Freienwalde, Altranft, Schiffmühle, Altglietzen und Hohenwutzen überschneiden sich mit den Grundwasserkörper ODR-OD-5, dessen chemischer Zustand mit „schlecht“ und mengenmäßiger Zustand mit „gut“ eingestuft wurde (Stand der Datenauswertung: 08.10.2008). Zur Überprüfung der Gewässergüte befinden sich regelmäßig beprobte Grundwasserbe- schaffenheitsmessstellen des LUGV im Geltungsbereich des FNP.

Tabelle 18: Grundwasserbeschaffenheitsmessstellen des LUGV

Rechtswert Hochwert MKZ Messstellenname Bohrung ETRS ETRS 3150 2001 Altglietzen (E1) Hy Alz 1/2013 3439117 5853925 3150 2059 Neu-Tornow Neu-Tornow 3437789 5850939 3150 2077 Herrenwiese GWBM 6/99 3439551 5850674 Bad Freienwalde, 12/70, Bad 3250 2127 Wriezener Str. Freienwalde 3436956 5847352 3250 2128 Flemmingsau MelioO 27/71 3438092 5848844 3250 2129 Altranft MelioO 50/71 3438930 5847445 Im Bereich des FNP liegen 52 Grundwassermessstellen des LUGV, die dem hydrologischen Landesmessnetz des Grundwasserbereiches zugeordnet sind. Die nachfolgend genannten Anlagen und Messstellen sind zu schützen und zu erhalten. Den vom Landesumweltamt eingesetzten Pegelbeobachtern und Technikern ist der ungehinderte Zugang zu den Messstellen zu gewährleisten. Daneben sind auch mögliche Pegel und Beobachtungsstellen anderer Betreiber zu beachten und deren Standorte zu berücksichtigen.

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Tabelle 19: Grundwassermessstellen des LUGV im Bereich des FNP

Messstellen Messstellenname Ostwert Nordwert Messzyklus -Nr. Hohensaaten, Schleuse 3150 6005 34.42638 58.59070 4x monatlich Hohensaaten, Schleuse 3150 6006 34.42737 58.58414 4x monatlich Hohensaaten 3150 0615 34.42218 58.58701 4x monatlich Hohensaaten 3150 0622 34.42308 58.58801 4x monatlich Hohenwutzen 3150 0975 34.40689 58.55392 4x im Monat Hohenwutzen, Kiga 3150 2019 34.40140 58.54838 4x im Monat Bralitz 3150 2021 34.33139 58.53617 DS Wendtshof 3150 2022 34.33212 58.51294 DS Neuranft 3150 2024 34.40909 58.50744 DS Herrenwiese 3150 2025 34.39389 58.50504 DS Neuglietzen 3150 2026 34.40889 58.52943 4x im Monat Hohensaatener Polder 3150 2029 34.41329 58.56681 4x im Monat Hohensaatener Polder 3150 2035 34.42048 58.57474 4x im Monat Hohenwutzen 3150 2036 34.40489 58.54432 4x im Monat Altglietzen 3150 2038 34.38960 58.53973 DS Gabow 3150 2039 34.37891 58.52176 DS Hohenwutzen 3150 2042 34.40249 58.56282 DS Hohensaatener Polder 3150 2044 34.39290 58.56162 4x im Monat Hohensaatener Polder 3150 2045 34.37670 58.56202 4x im Monat Hohensaatener Polder 3150 2047 34.35961 58.56092 sporadisch Neutornow 3150 2059 34.37789 58.50939 4x im Monat Neuranft, Herrenwiese, 3150 2077 34.39551 58.50674 sporadisch BMST Hohenwutzen, Krebssee 3150 2091 34.40239 58.55332 4x im Monat Hohenwutzen, Krebssee 3150 2095 34.39529 58.55632 4x im Monat Hohenwutzen, Krebssee 3150 2098 34.38590 58.55692 4x im Monat Schöpfwerk Hohensaaten 3150 9001 34.40443 58.57945 sporadisch R 1 Schöpfwerk Hohensaaten 3150 9002 34.40420 58.57951 sporadisch R 2 sporadisch Schöpfwerk Hohensaaten 3150 9003 34.40423 58.57973 R 3

Schöpfwerk Hohensaaten 3150 9004 34.40417 58.57935 sporadisch R 4 Trasse Hohensaaten Süd 3150 9214 34.41242 58.56418 sporadisch Trasse Hohensaaten Süd 3150 9215 34.41224 58.56425 monatlich Trasse Hohensaaten Süd 3150 9218 34.41166 58.56459 DS Bad Freienwalde, 3250 2098 34.34681 58.50264 DS Kläranlage Bad Freienwalde 3250 2100 34.36388 58.48345 4x im Monat Bad Freienwalde 3250 2116 34.33452 58.49045 4x im Monat Bad Freienwalde 3250 2117 34.34386 58.49170 4x im Monat Bad Freienwalde 3250 2119 34.35071 58.49784 4x im Monat Bad Freienwalde 3250 2120 34.35311 58.49224 DS Bad Freienwalde 3250 2121 34.35192 58.48860 4x im Monat Bad Freienwalde 3250 2123 34.34751 58.48645 4x im Monat Bad Freienwalde 3250 2124 34.34685 58.47873 4x im Monat Bad Freienwalde 3250 2125 34.35526 58.48166 4x im Monat Bad Freienwalde 3250 2126 34.36241 58.47805 4x im Monat Bad Freienwalde 3250 2127 34.36956 58.47352 4x im Monat Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

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Flemmingsau 3250 2128 34.38092 58.48884 4x im Monat Altranft 3250 2129 34.38930 58.47445 DS Hy Frw. 11/71 OP 3250 5001 34.33472 58.45637 sporadisch Hy Frw. 11/71 UP 3250 5002 34.33472 58.45637 sporadisch Hy Frw. 15/71 OP 3250 5006 34.35956 58.47479 sporadisch Hy Frw. 15/71 UP 3250 5007 34.35956 58.47479 sporadisch Hy Frw. 16/71 OP 3250 5008 34.38621 58.45776 sporadisch Hy Frw. 16/71 UP 3250 5009 34.38621 58.45776 sporadisch Messzyklus: Die vier Messtermine des jeweiligen Monats belaufen sich auf den 1., 8., 15 und 22. Kalendertag. DS-Datensammler, Koordinatengrundlage ETRS ´89

Die Lage der Grundwassermessstellen des LUGV zeigen die folgenden Kartenausschnitte.

Abb.: Grundwassermessnetz des LUGV im nördlichen Teil des FNP

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Abb.: Grundwassermessnetz des LUGV im südlichen Teil des FNP

Im Plangebiet befinden sich die Wasserschutzgebiete Bad Freienwalde (Oder) und Bad Freienwalde OT Sonnenburg. Die Tiefbrunnen der Zone I des Wasserschutzgebietes Bad Freienwalde befinden sich in der Gesundbrunnenstraße. Die Zone III umfasst 471,72 ha Fläche im nördlich gelegenen Freienwalder Waldkomplex. Im Wasserschutzgebiet Sonnenburg umfasst die Schutzzone III lediglich 2,34 ha Fläche. Das Wasserwerk Sonnenburg ist seit 2012 stillgelegt, die Aufhebung der Schutzzone wurde beantragt

G.4.5 Oberflächengewässer Die Alte Oder und der Freienwalder Landgraben sind die Hauptfließgewässer im Oderbruch. Beide Gewässer sind relativ naturnah und wenig begradigt bzw. ausgebaut. Die Alte Oder erreicht nur die Gewässergüteklasse III und gilt als stark verschmutzt. In der letzten Zeit gibt es aber verstärkte Bestrebungen den gewässerökologischen Zustand zu verbessern.

Seit der Inbetriebnahme des neuen Einlaufbauwerkes bei Güstebieser Loose wird seit September 2009 wieder Oderwasser in geringem Umfang von 250l/s über die Alte Oder in die Hohensaaten-Friedrichstaler Wasserstraße und in die Westoder geleitet.

Die Alte Oder wurde dadurch wieder an das hydrologische System der Oder angebunden und die biologische Selbstreinigungskraft des Fließgewässers durch den Zustrom von Frischwasser aktiviert. Die Alte Oder mündet bei Hohensaaten in

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Begründung Seite 109 die Stromoder. Bei Hohensaaten beginnt auch die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße. Tabelle 20: Fließgewässer im Geltungsbereich des FNP

Fließgewässerbezeichnung WRRL- Ökologischer Zuordnung Berichtspfl Zustand/Potential icht Freienwalder Landgraben ja unbefriedigend = 4 1. Ordnung Wriezener Alte Oder ja unbefriedigend = 4 1. Ordnung Stille Oder ja unbefriedigend = 4 1. Ordnung Havel-Oder-Wasserstrasse ja unbefriedigend = 4 Bundeswasserstraße Oder ja schlecht = 5 Bundeswasserstraße Altmädewitzer Hauptgraben ja schlecht = 5 Freienwalder Mühlenfließ ja unbefriedigend = 4 (Kurfürstenquelle) Oderberger Hauptgraben ja schlecht = 5 Briefbotengraben nein Grenzgraben (Graben L 32/32a) nein Bubber (L30) nein Kietzer Strom (Graben L 25) nein Grabower Grenzgraben nein Laufgraben 6222 nein Altglietzener Hauptgraben nein Breilewiesengraben (Graben L nein 10)

Zur Überprüfung der Gewässerzustandsparameter entsprechend der Berichtspflicht der Wasserrahmenrichtlinie befinden sich folgende Oberflächenwasser- gütemessstellen des LUGV im Geltungsbereich des FNP.

Tabelle 21: Oberflächenwassergütemessstellen im Geltungsbereich des FNP

Kurz- Rechtswert Hochwert bezeichnung Gewässername Messstelle ETRS ETRS Hohensaaten, HOFRIWA_0010 Alte Oder (HOFRIWA) u.h. Schleuse 3443176 5859519 MU_0030 Stille Oder (Mucker) Straßenbrücke Gabow 3437906 5852168 OD_0070 Oder Hohenwutzen, km 661 3440898 5854390 AOD_0040 Alte Oder Straßenbrücke Bralitz 3432536 5854650

Freienwalder BB-Mst-1100 Landgraben 3433851 5849948

Kleinere Fließgewässer (Gewässer II. Ordnung) und Entwässerungsgräben sind im Oderbruch auch in größerer Anzahl vorhanden. Durch Ausbau und Begradigung ist ihr Zustand meist als naturfern einzuschätzen. Wasserwirtschaftlich dienen die Fließgewässer im Oderbruch vorrangig der Regulierung des Wasserabflusses. Das Schöpfwerk Neutornow entwässert ein Gebiet von ca. 10.000 ha.

Überschwemmungsgebiete befinden sich in den Falkenberger Wiesen, linksseitig des Freienwalder Landgrabens und bei höherem Rückstau auch im Kietzer Polder. Zur Einschätzung der Hochwassergefährdung sind die durch das MUGV veröffentlichten Gefahren- und Risikokarten zu beachten.

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Begründung Seite 110

Eine landschaftliche Besonderheit sind die schnell fließenden Bäche der Barnimhangkante. Diese sommerkalten Bäche zeichnen sich in ihren Quellgebieten und Oberläufen durch einen sehr naturnahen Zustand und eine hohe Gewässergüte aus.

Größere stehende Gewässer finden sich in allen Naturräumen. Auf der Hochfläche der Neuenhagener Insel sind neben den natürlichen Gewässern (Krebssee) auch zahlreiche Abbaugewässer (Tongruben und Kiesgruben) entstanden. Altarme und Altwässer lassen im Oderbruch ein ursprünglich weit verzweigtes Gewässernetz erkennen. Die Altarmkomplexe zeigen noch relativ naturnahe Uferstrukturen mit ausgeprägten Röhricht- und Gehölzbeständen. Auf der Barnimhochfläche sind Baasee und Sonnenburger See die einzigen größeren natürlichen Standgewässer. Kleingewässer (Sölle) gibt es in der Gegend um Sonnenburg.

Im Geltungsbereich des FNP sind 23 Mess- und Beobachtungsstandorte der Oberflächenwasserhydrologie zu beachten. Die nachfolgend genannten Messstellen unterliegen einem regelmäßigen Messrhythmus bzw. sporadischer Beobachtung. Bei örtlich fehlender Messausrüstung ist der Standort für die Planung von Messstellen als auch für mobile Messungen freizuhalten. Die genannten Anlagen sind zu schützen und zu erhalten. Den vom Landesumweltamt eingesetzten Pegelbeobachtern und Technikern ist der ungehinderte Zugang zu den Messstellen zu gewährleisten. Neben dem Messnetz des LUGV sind mögliche Pegel und Beobachtungsstellen anderer Betreiber ebenfalls zu beachten und zu schützen.

Tabelle 22: Oberflächenwassermessstellen des LUGV im Bereich des FNP

Pegelken Messstellenname Gewässer Ostwert Nordwert nziffer Liepe, Schöpfwerk BP Alte Finow 6927000 34.31835 58.56227 Liepe, Schöpfwerk AP Alte Finow 6927100 34.31844 58.56233 58.57926 Hohensaaten Hohensaatener 6929000 34.40429 Schöpfwerk BP Polder

Hohensaaten Havel-Oder- 6929100 34.40452 58.57947 Schöpfwerk AP Wasserstraße Hohensaaten Oderberger 6929001 34.37020 58.56462 HP 1,Steinbrücke Hauptgraben Hohensaaten Oderberger HP 2,Holzbrücke 6929002 34.39579 58.56841 Hauptgraben

Neutornow, Schöpfwerk Stille Oder 6941500 34.36955 58.51594 AP Neutornow, Schöpfwerk Stille Oder 6948800 34.37005 58.51592 BP Altmädewitzer Gabow, Düker 6949400 34.38010 58.52033 Hauptgraben Altmädewitzer Gabow, Schöpfwerk BP 6949401 34.37329 58.51828 Hauptgraben Altmädewitzer Gabow, Schöpfwerk AP 6949402 34.37307 58.51819 Hauptgraben Altglietzen Ritzengraben 6949406 34.39300 58.53783 Altglietzen, Zusammenfluss Mucker Stille Oder 6948600 34.40239 58.53373 und Kahre Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

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Pegelken Messstellenname Gewässer Ostwert Nordwert nziffer 1. Kavelbuschweg Kahre 6948500 34.40919 58.53203 1. Kavelbuschweg Mucker 6949300 34.40849 58.52883 Gabow Stille Oder 6948700 34.37930 58.52133 Altglietzener Gabow 6949407 34.37850 58.52263 Hauptgraben Alttornow Schöpfwerk Freienwalder 6949700 34.35125 58.49159 BP Landgraben Alttornow Schöpfwerk Freienwalder 6949800 34.35115 58.49169 AP Landgraben Bad Freienwalde, Freienwalder 6949802 34.34589 58.48034 Fontaneplatz Fließ Freienwalder Bralitz, Wolfslochbrücke 6949809 34.31692 58.53988 Landgraben Freienwalder Altranft, Wehr OP 6949601 34.38060 58.47755 Landgraben Freienwalder Altranft, Wehr UP 6949602 34.38060 58.47755 Landgraben

Die folgende Karte zeigt die Standorte der Oberflächenwasserwassermessstellen im Geltungsbereich des FNP.

Abb.: Oberflächenwassermessstellen des LUGV im Bereich des FNP

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Gemäß §91 Wasserhaushaltsgesetz ist grundsätzlich jeder Grundstückseigentümer verpflichtet, die Errichtung und den Betrieb von Messanlagen sowie die Durchführung von Probebohrungen und Pumpversuchen zu dulden, soweit diese für die Gewässerbewirtschaftung erforderlich sind.

G.4.6 Klima, Luft Das Plangebiet liegt in einem Übergangsbereich vom maritim zum kontinental beeinflussten Binnentieflandklima. Die Barnimhochfläche ist dem schwach maritim beeinflussten Beta-Klima zuzuordnen, während das Oderbruch und die Neuenhagener Insel unter dem mehr kontinentaleren Einfluss des Gamma-Klimas stehen. Die subkontinentale Prägung bewirkt eine geringere Jahresniederschlagssumme, höhere Sonneneinstrahlung und kältere Wintertemperaturen.

Zur Charakterisierung der klimatischen Bedingungen im Untersuchungsraum werden die Daten der Wetterstation Angermünde angeführt. Das mittlere Jahresmittel der Lufttemperatur liegt bei 8,3°C, die durchschnittlichen Januar- und Julitemperaturen bei –1,2°C bzw. 17,5°C. Die mittlere Jahresniederschlagssumme beträgt 533 mm.

G.4.7 Landschaftsbild und Erholung Die Lage des Plangebietes in drei Naturräumen bewirkt ein vielseitiges und abwechslungsreiches Landschaftsbild. Charakteristisch sind markante Oberflächenformen mit starken Reliefunterschieden. Die flache Niederung des Oderbruch (2-5 m ü. NN) liegt eingebettet zwischen dem Endmoränenrücken der Neuenhagener Insel (90m ü. NN) im Norden und der steil aufsteigenden Barnimplatte im Süden.

In der Gemarkung Hohensaaten liegen nördlich der Neuenhager Insel die Sandterrassen des Unteren Odertals, eingeschoben zwischen Oderniederung und Uckermärkischer Grundmoränenhochfläche. Die nährstoffarmen und grundwasserfernen Sandböden sind überwiegend mit Kiefernforsten bestockt. Größere Flächen werden durch Kiestagebaue beansprucht.

Das Oderbruch wird geprägt durch einen intensiven Ackerbau auf fruchtbaren meliorierten Aueböden. Auf feuchteren Standorten erfolgt Grünlandnutzung, z. T. auch extensiv. Kennzeichnend für das Oderbruch sind weite Blickbeziehungen und Fernwirkungen. Strukturierende Landschaftselemente sind vor allem die vorhandenen Gewässer, Gehölzbestände, Siedlungen und Verkehrswege.

Die Neuenhagener Insel und der Barnim sind bedingt durch ihre Topographie heute überwiegend Waldlandschaften. Die landwirtschaftlichen Flächen um Neuenhagen (Insel) und Altranft, Sonnenburg (Barnim) sind kleiner strukturiert als im benachbarten Oderbruch. Aufgrund der relativ armen Standortverhältnisse bestehen die Wälder auf der Neuenhagener Insel hauptsächlich aus Kiefernforsten. Sand- und Kiesabbau wurden in den letzten Jahrzehnten großflächig betrieben.

An der Barnimkante herrschen sehr heterogene Standortbedingungen mit bewegten Reliefverhältnissen. Hervorgerufen durch pleistozäne Faltungs- und Stauchungsprozesse kamen hier tertiäre Schichten an die Erdoberfläche, die bis heute auch bergbaulich genutzt werden. Als natürliche Vegetation entwickelten sich

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Begründung Seite 113 hier Rotbuchenwälder und Traubeneichen-Buchenwälder. Diese Waldgesellschaften nehmen auch heute noch große Teile der Waldgebiete ein.

G.5 Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung G.5.1 FFH – Gebiete Die Ausweisung von FFH - Gebieten erfolgte gemäß der Fauna-Flora-Habitat-(FFH)- Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft, einem Instrumentarium zum umfassenden Schutz der Lebensraum- und Artenvielfalt in Europa. Die FFH – Gebiete sind Bestandteile des kohärenten europäischen ökologischen Netzes besonderer Schutzgebiete mit der Bezeichnung „Natura 2000“. Ziel des Schutzgebietssystems ist die dauerhafte Bewahrung oder Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen Lebensräume von gemeinschaftlicher Bedeutung und der Habitate der europaweit zu schützenden Tier- und Pflanzenarten. Im Anhang I der FFH – Richtlinie sind die bedeutenden Lebensraumtypen aufgeführt, Anhang II enthält die europaweit zu schützenden Tier- und Pflanzenarten.

EU-Nr. Gebiets- Fläche Besonders zu Lebensraumtypen von gemeinschaftlicher name (in ha) schützende Arten Bedeutung DE 3149- Nieder- 861 ha Biber, Fischotter, Natürliche eutrophe Seen, Flüsse der 302 Oder- Rotbauchunke planaren Stufe, Feuchte Hochstaudenfluren, bruch Magere Flachland Mähwiesen DE 3150- Tongru- 121 ha Großes Mausohr, Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige 302 ben Kammmolch, Gewässer, Trockene kalkreiche Sandrasen, Neuen- Mopsfledermaus, Feuchte Hochstaudenfluren, Moorwälder hagen Rotbauchunke DE 3150- Gabower 76 ha Trockene kalkreiche Sandrasen, 303 Hang- Kalk-Trockenrasen, Steppen-Trockenrasen, kante Magere Flachland-Mähwiesen DE 3151- Oderwie- 1.037 Biber, Fischotter, Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige 301 Sen Neu- ha Flussneunauge, Gewässer, Natürliche eutrophe Seen, rüdnitz Flussmuschel, Flüsse der planaren Stufe, Flüsse mit Rapfen, Schlammbänken, Trockene kalkreiche Rotbauchunke, Sandrasen, Kalk-Trockenrasen, Feuchte Schlammpeitzger, Hochstaudenfluren, Brenndolden- Steinbeißer Auenwiesen, Magere Flachland-Mähwiesen DE 3249- Oder- 137 ha Mopsfledermaus, Trockene kalkreiche Sandrasen, Steppen- 302 Bruch- Großes Mausohr Trockenrasen, Pfeifengraswiesen rand Bad Freien- walde DE 3250- Hutelands 572 ha Trockene kalkreiche Sandrasen, Kalk- 302 chaft Trockenrasen, Hainsimsen-Buchenwald, Altranft- Auen-Wälder, Pannonische Wälder Sonnen- burg DE 3250- Sonnen- 468 ha Bechsteinfleder- Natürliche eutrophe Seen, Flüsse der 303 burger maus, Großes planaren Stufe, Trockene Heiden, Wald und Mausohr, Heldbock, Übergangs- und Schwingrasenmoore, Ahrens- Hirschkäfer, Hainsimsen-Buchenwald, Waldmeister- kehle Mopsfledermaus Buchenwald, Orchideen-Kalk-Buchenwald, Bodensaure Eichenwälder, Birken- Moorwald, Auen-Wälder

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EU-Nr. Gebiets- Fläche Besonders zu Lebensraumtypen von gemeinschaftlicher name (in ha) schützende Arten Bedeutung DE 3553- Oder- 2.937 Biber, Fischotter, Natürliche eutrophe Seen, Flüsse der 308 Neiße ha Rotbauchunke, planaren Stufe, Flüsse mit Schlammbänken, Ergän- Rapfen, Steinbeißer, Kalk-Trockenrasen, Feuchte zung Weißflossiger Hochstaudenfluren, Magere Flachland Gründling, Fluss- Mähwiesen, Auen-Wälder Neunauge, Bach- Neunauge, Schlammpeitzger, Meer-Neunauge DE 3249- Fleder- 0,4 ha Großes Mausohr 303 maus- quartier Haus Bethesda DE 3150- Trocken- 54 ha Steppenrasen, Subkontinentale basenreiche 304 hänge Sandrasen Oder- berge - Liepe Tabelle 23: FFH-Gebiete G.5.2 SPA – Gebiete Die Ausweisung von europäischen Vogelschutzgebieten (SPA – Special Protection Area) erfolgte gemäß der Richtlinie 79/409/EWG (EG-Vogelschutz-Richtlinie). Die Richtlinie hat zum Ziel für sämtliche wild lebende heimische Vogelarten eine ausreichende Vielfalt und Flächengröße der Lebensräume zu erhalten oder wieder herzustellen. Die Schutzgebiete dienen insbesondere der Erhaltung von Arten des Anhangs I und dem Schutz regelmäßig auftretender Zugvogelarten in ihren Vermehrungs-, Rast-, Mauser- und Überwinterungsgebieten. Die Vogelschutzgebiete sind Bestandteil des kohärenten europäischen ökologischen Netzes besonderer Schutzgebiete mit der Bezeichnung Natura 2000.

Innerhalb des Plangebietes liegen mehrere europäische Schutzgebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung. Die Schutz- und Erhaltungsziele der FFH- und SPA- Gebiete werden durch die genannten Arten und Lebensräume charakterisiert.

EU-Nr. Gebietsname Fläche Erhaltungsziele DE 2948- Schorfheide- 64.610 Erhaltung und Wiederherstellung von 401 Chorin ha  Naturnahen Laub- und Mischwäldern mit hohem Altholzanteil  Naturnahem Landschaftswasserhaushalt  Strukturreicher Agrarlandschaft  Unverbauten naturnahen Gewässern DE 3453- Mittlere 31.717 Erhaltungsziele: 422 Oderniederung ha Erhaltung und Wiederherstellung von  Strukturreicher, naturnaher unverbauter Gewässerlandschaft einschließlich der Oder  Störungsarmen Flussauen mit typischem Landschaftswasserhaushalt  Störungsarmen Rast- und Schlafplätzen  Naturnahen altholzreichen Laubwäldern Tabelle 24: SPA-Gebiete

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G.6 Schutzgebiete nach dem Naturschutzrecht Große Teile des Plangebietes liegen in Schutzgebieten nach dem Naturschutzrecht. Die Landschafts- und Naturschutzgebiete im nördlichen Teil des Plangebietes liegen im Großschutzgebiet „Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin“, dessen Gebietsgrenze südlich von Altglietzen, Hohenwutzen und Schiffmühle verläuft. Im Gebiet des Flächennutzungsplanes befinden sich die folgenden Schutzgebiete:

Großschutzgebiete  Biosphärenreservat „Schorfheide-Chorin“ Fläche 129.128 ha

Naturschutzgebiete (NSG)  NSG „Tongruben Neuenhagen“ Fläche 124 ha  NSG „Niederoderbruch“ Fläche 879 ha  NSG „Hutelandschaft Altranft“ Fläche 572 ha  NSG „Orchideenwiese Bad Freienwalde“ Fläche 4 ha  NSG „Oderwiesen Neurüdnitz“ Fläche 1.037 ha

Landschaftsschutzgebiete (LSG)  LSG „Freienwalder Waldkomplex“ Fläche 4.183 ha  LSG „Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin“ Fläche 129.128 ha

Naturdenkmale (ND), Flächenaturdenkmale (FND), Geotope (GT) In der 1. Verordnung über Naturdenkmale im Landkreis Märkisch-Oderland vom 04.05.2011, sind im Plangebiet folgende Bäume in die Liste der Naturdenkmäler (ND) eingetragen:

 ND Nr. 38 - Stieleiche in Altranft, an der B 167 (westlicher Ortseingang)  ND Nr. 39 - Rotbuche in Bad Freienwalde, Hammerthal, Nähe Umspannwerk  ND Nr. 40 - Stolze Kiefer in Bad Freienwalde, Hammerthal, Nähe Umspannwerk

G.7 Bestehende Umweltprobleme und Auswirkungen G.7.1 Nutzungskonflikte Im Sinne des Vorsorgeprinzips sind bereits auf der Ebene der Flächennutzungsplanung erkennbare emittierende Nutzungen und schützenwerte Gebiete zu trennen, um schädliche Umwelteinwirkungen zu vermeiden. Die rechtliche Grundlage bildet der §50 BImSchG. Als Grundlage für Abstandsmaße wird der Abstanderlass des Landes Nordrhein-Westfalen vom 06.06.2007 zur Anwendung empfohlen. Werden die Abstände zwischen emittierenden Anlagen und schutzbedürftigen Nutzungen eingehalten sind keine schädlichen Umweltauswirkungen zu erwarten. Bei Darstellungen neuer Bauflächen dürfen die Abstände nicht unterschritten werden. Eine Liste mit Standortkoordinaten der genehmigungsbedürftigen Anlagen nach BmSchG im Bereich des FNP Bad Freienwalde findet sich unter Gliederungspunkt D.12 der Begründung.

Bei der Neuausweisung emittierender Anlagen in Gewerbegebieten sind ausreichende Abstände zur schutzbedürftigen Wohnbebauung einzuhalten. In Gemengelagen mit historisch gewachsener Nutzungs- und Siedlungsstruktur können örtlich vorhandene aber zu geringen Schutzabstände in der Regel nicht vergrößert werden. Hier können nur Maßnahmen zum aktiven oder passiven Emissionsschutz zur Anwendung kommen. Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

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Tabelle 25: Genehmigungspflichtige Anlagen – Bewertung der Umweltauswirkungen

Betriebsstätten- Bezeichnung Ortsteil Standortbewertung und mögliche Name Maßnahmen Agrarenergie Bad Biogasanlage Bad Standort im Sondergebiet Biogas, keine Freienwalde Freienwalde schädlichen Auswirkungen auf GmbH & Co. KG Lindekes schutzbedürftige Nutzungen zu erwarten. Loos Agrarenergie Bad Biogasanlage Altranft Standort im ausgewiesenen Sondergebiet Freienwalde Milchvieh- Biogasanlage, im Anschluss GmbH & Co. KG anlage Gewerbegebiet, keine schädlichen (Regenbogen Auswirkungen auf schutzbedürftige allee) Nutzungen. Altranfter Rinderanlage Altranft Bestehender Standort in gewachsener Milchproduktion Regenbo- Nutzungsstruktur, keine schädlichen GmbH geenallee Auswirkungen auf schutzbedürftige Gebiete Bad Freienwalder Schießanlage Schiffmühle Bestehender Standort in gewachsener Schützengilde Nähe Bruch- Siedlungsstruktur, keine schädlichen e.V. von 1843 see Auswirkungen auf angrenzende Gebiete zu erwarten. Fa. Transporte Container- Bad Frw. Bestehender Gewerbestandort, Containerdienst Zwischenlager Stadtrand- Maßnahmen des aktiven und passiven Helmut Lehmann für gef. Abfälle siedlung Emissionsschutzes nach Möglichkeit und Erfordernis GbR Rinderanlage Hohenwutzen Bestehender Standort in gewachsener Milchproduktion Nähe Großer Siedlungsstruktur, keine schädlichen Hohenwutzen Krebssee Auswirkungen zu erwarten.

Golem GmbH Ziegelei Altglietzen Standort in historisch gewachsener Kunst- und Chaussee- Siedlungslage, Maßnahmen des aktiven Baukeramik straße und passiven Emissionsschutze nach Möglichkeit und Erfordernis Holzbearbeitung Heizkraftwerk Bralitz Standort in historisch gewachsener Bralitz GmbH Oderberger Gemengelage, Maßnahmen des aktiven Straße und passiven Emissionsschutzes nach Möglichkeit und Erfordernis Milchhof Groß Rinderanlage Altranft Bestehender Standort in gewachsener Neuendorf KG Regenbogen Siedlungslage, keine schädlichen allee Auswirkungen zu erwarten Recyclingzentrum Altholzrecycling Bad Frw. Bestehender Standort in Gewerbegebiet, Bad Freienwalde anlage B167 Maßnahmen des aktiven und passiven GmbH Emissionsschutzes nach Möglichkeit und Erfordernis Recyclingzentrum Bauschutt- Bad Frw. Bestehender Standort in Gewerbegebiet, Bad Freienwalde recyclinganlage B167 Maßnahmen des aktiven und passiven GmbH Emissionsschutzes nach Möglichkeit und Erfordernis Schlachthof Bad Schlachtanlage Bad Frw. Bestehender Standort in historisch Freienwalde Ebersw. Str. gewachsener Gemengelage, keine Erweiterungsmöglichkeiten, Maßnahmen des aktiven und passiven Emissionsschutze nach Möglichkeit und Erfordernis Schützenverein Schießanlage Schiffmühle Bestehender Standort in gewachsener Schiffmühle e.V. Bruchsee Siedlungsstruktur, keine schädlichen 1991 Auswirkungen auf angrenzende Gebiete zu erwarten. Schweinemast Sauenanlage Bad Frw. Bestehender Standort in gewachsener Albertshof KG Lindekes Siedlungsstruktur, keine schädlichen Loos Auswirkungen zu erwarten.

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G.7.2 Störfallgefahren Die beiden Biogasanlagen in Altranft unterliegen der Störfall-Verordnung der 12.BImSchV, da Auswirkungen durch schwere Unfälle entstehen könnten. Als Empfehlung für Abstände zwischen Betriebsbereichen nach Störfall-Verordnung und schutzbedürftigen Gebieten wird der Leitfaden KAS 18 (Kommission für Anlagensicherheit) angewendet.

Nach dem Leitfaden KAS 18 werden für Biogasanlagen derzeit 200m Mindestabstand (Abstandsklasse I) herangezogen. Der empfohlene Abstand der Biogasanlagen und Betriebsbereiche zu schutzbedürftigen Nutzungen wird bei den beiden Anlagen in Altranft eingehalten.

G.7.3 Lärmbelästigungen Nach den Ergebnissen der Entwurfsstudie vom Lärmaktionsplan Bad Freienwalde (LK Argus, 2015) werden an mehreren Straßenabschnitten die Grenzwerte für Lärmpegel überschritten. Als Überschreitung gelten gemessene Lärmwerte an der Fassade anliegender Wohngebäude im Tagesmittel von 65 dB und in den Nachtstunden von 55 dB.

Im Bereich von Bad Freienwalde werden an folgenden Straßenabschnitten die Lärmpegel an angrenzenden Wohngebäuden überschritten (nach Lärmaktionsplan Bad Freienwalde):

Tabelle 26: Straßenabschnitte mit Lärmbelastung

Straßenabschnitt Lärmursache Handlungsempfehlung (Lärmbrennpunkt) 1. Hohenwutzener Chaussee Geschwindigkeit, Geschwindigkeitsreduzierung, B158 Verkehrsmengen Reduzierung der Verkehrsmengen 2. Chausseestraße B158a Geschwindigkeit, Geschwindigkeitsreduzierung, Verkehrsmengen Reduzierung der Verkehrsmengen 3. Freienwalder Straße B158 Geschwindigkeit, schlechter Geschwindigkeitsreduzierung, Fahrbahnzustand Fahrbahnsanierung 4. Freienwalder Straße B158 Geschwindigkeit Geschwindigkeitsreduzierung

5. Regina B158 Geschwindigkeit, Geschwindigkeitsreduzierung, Verkehrsmengen Reduzierung der Verkehrsmengen 6. Schiffmühle B158 Geschwindigkeit, Geschwindigkeitsreduzierung, Verkehrsmengen Reduzierung der Verkehrsmengen 7. Gabow L28 Schlechter Fahrbahnzustand Fahrbahnsanierung

8. Bahnhofstraße / Karl- Geschwindigkeit Geschwindigkeitsreduzierung, Marx-Straße 9. Königstraße Mittelmäßiger Fahrbahnsanierung Fahrbahnzustand 10. Uchtenhagenstraße / Schlechter Fahrbahnzustand Fahrbahnsanierung Eberswalder Straße (von Altkiez bis Kanalstraße) 11. Eberswalder Straße Geschwindigkeit Geschwindigkeitsreduzierung (von Kanalstraße bis Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

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Straßenabschnitt Lärmursache Handlungsempfehlung (Lärmbrennpunkt) Hammerthal) 12. Eberswalder Straße Geschwindigkeit Geschwindigkeitsreduzierung (Eberswalder Straße bis Malchw) 13. Berliner Straße Geschwindigkeit, Geschwindigkeitsreduzierung, mittelmäßiger bis schlechter Fahrbahnsanierung Fahrbahnzustand 14. Wriezener Straße Geschwindigkeit, schlechter Geschwindigkeitsreduzierung, Fahrbahnzustand Fahrbahnsanierung 15. Alte Heerstraße Geschwindigkeit, schlechter Geschwindigkeitsreduzierung, Fahrbahnzustand Fahrbahnsanierung

Der Reduzierung der potenziell gesundheitsgefährdenden überhöhten Lärmpegel ist ein wichtiges Anliegen bei der weiteren städtebaulichen Entwicklung. Wirksame Möglichkeiten zur Lärmverringerung sollten kurzfristig geprüft und umgesetzt werden.

G.8 Vorhaben mit Umweltauswirkungen Der Flächennutzungsplan schreibt für das gesamte Stadtgebiet die Art der Bodennutzung in den Grundzügen fest. Neben der Erhaltung und Sicherung bestehender Freiraumnutzungen ist die Ausweisung neuer Flächennutzungen eine wesentliche Planungsaufgabe, um eine ausreichende Flächenvorsorge für vorhersehbare künftige Bedürfnisse sicherzustellen.

Darstellungen von Flächennutzungen die sich weiterhin am Bestand und der bisherigen Nutzungsintensität orientieren werden keiner Umweltprüfung unterzogen. Es wird vorausgesetzt, dass die Fortführung bestehender Flächennutzungen keine negativen Auswirkungen auf Natur und Landschaft verursachen. Untersucht werden neue Flächenausweisungen, die möglicherweise zu erhöhter Nutzungsintensität mit negativen Auswirkungen von Natur und Landschaft führen. Im vorliegenden Flächennutzungsplan wird eine Umweltprüfung für die Zuwachsflächen an Bauflächen (s. Beikarte 1) durchgeführt. Auf den jeweiligen Bauzuwachsflächen wird eine Nutzungsintensivierung planerisch vorbereitet. Durch die künftige bauliche Entwicklung am Standort, sind Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes zu erwarten.

G.8.1 Übersicht der Bauzuwachsflächen Nachfolgend werden die in Beikarte 1 dargestellten Zuwachsflächen an Bauflächen aufgelistet und auf das Erfordernis einer Umweltprüfung untersucht.

Tabelle 27: Übersicht zu Bauflächenzuwächsen (Umweltprüfung ja/nein)

Nr. s. Größ Darstellung Gegenwärtige Beabsichtigte Prognose der Bei- e in der Flächennutzun Flächenentwicklung Umweltauswirkungen, karte ha Flächennutz g nach dem Erfordernis der 1 ung im FNP Landschaftsplan Umweltprüfung (1998) Bad Freienwalde

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Nr. s. Größ Darstellung Gegenwärtige Beabsichtigte Prognose der Bei- e in der Flächennutzun Flächenentwicklung Umweltauswirkungen, karte ha Flächennutz g nach dem Erfordernis der 1 ung im FNP Landschaftsplan Umweltprüfung (1998) 3 0,99 Wohnbau- Ackerfläche Ackerfläche Vorhaben mit potentiell fläche negativen Umweltauswirkungen, Umweltprüfung erforderlich 4 4,81 Wohnbau- Ehemaliges Siedlungszuwachsfl Vorhaben mit potentiell fläche Kasernen- äche negativen gelände, Umweltauswirkungen, bebaut Umweltprüfung erforderlich 5 2,52 Wohnbau- Wohnbebauun Siedlungszuwachsfl Vorhaben mit potentiell fläche g, Ackerfläche äche negativen Umweltauswirkungen, Umweltprüfung erforderlich

14 5,84 Darstellung Ehemaliges Siedlungszuwachsfl Vorhaben mit potentiell einer Kasernen- äche negativen Sonderbau- gelände, Umweltauswirkungen, fläche bebaut Umweltprüfung erforderlich 17 2,60 Sonderbau- Ehemalige Altablagerungs- Vorhaben mit potentiell fläche für Stadtdeponie, fläche, Deponie negativen Photovoltaik Brachfläche Umweltauswirkungen, mit Gehölzen Umweltprüfung erforderlich

Ortsteil Altranft 12 0,74 Gemischte Gärten, Gärten, Grabeland Vorhaben mit potentiell Baufläche Grabeland, negativen Gewerbehof Umweltauswirkungen, mit Umweltprüfung Lagerflächen erforderlich 18 0,76 Gemischte Landw. Fläche Gärten, Grabeland Vorhaben mit potentiell Baufläche negativen Umweltauswirkungen, Umweltprüfung erforderlich Ortsteil Bralitz

Ortsteil Neuenhagen 16 10,44 Sonderbau- Ehemalige Außenbereich von Vorhaben mit potentiell fläche für militärische Siedlungen negativen Photovoltaik Liegenschaft Umweltauswirkungen, mit Bauwerken Umweltprüfung und erforderlich versiegelten Flächen

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Nr. s. Größ Darstellung Gegenwärtige Beabsichtigte Prognose der Bei- e in der Flächennutzun Flächenentwicklung Umweltauswirkungen, karte ha Flächennutz g nach dem Erfordernis der 1 ung im FNP Landschaftsplan Umweltprüfung (1998) Ortsteil Altglietzen 6 0,63 Wohnbau- Ackerfläche Ackerfläche, Vorhaben mit potentiell Fläch fläche Sukzessionsfläche negativen e Umweltauswirkungen, verklei Umweltprüfung nert erforderlich

9 0,37 Gemischte Garten Siedlungszuwachsfl Vorhaben mit potentiell Baufläche äche negativen Umweltauswirkungen, Umweltprüfung erforderlich Ortsteil Hohenwutzen

Die Flächenbilanz ergibt folgende Zuwächse an Bauflächen

Sonderbauflächen 18,88 ha Gemischte Bauflächen 1,87 ha Wohnbauflächen 8,95 ha

Zuwachs von Bauflächen gesamt 29,70 ha

G.8.2 Umweltprüfung der Bauzuwachsflächen Bad Freienwalde

Zuwachsfläche Nr. 1 und 2: Wohnbauflächen (0,94 ha, 1,06 ha) – gehören bis zur Darstellung (gesondertes verfahren) zu den weißen Flächen und bleiben unberücksichtigt

Ausführungen nur für Zuwachsfläche 3 (0,99ha)

Darstellung von Wohnbauflächen für eine Bebauung entlang der Frankfurter Straße als Pendant zur gleichfalls straßenbegleitend angeordneten Wohnbebauung der Stadtrandsiedlung.

Prognose der Auswirkungen auf Naturhaushalt und Landschaft: Ausgewiesen werden straßenbegleitende Wohnbauflächen auf Ackerbrachen. Für Wohngebiete ist nach der BauNVO eine GRZ 0,4 zuzüglich Überschreitung von 0,2 zu erwarten, was einer potentiellen Versiegelung von max. 1,79 ha entspricht. Die Mehrversiegelung beeinträchtigt die Schutzgüter Boden und Wasser durch den Verlust von Bodenfunktionen und Infiltrationsfläche. Aufgrund des relativ geringwertigen Biotopwertes von Ackerflächen und Standorten an der stark befahrenen Bundesstraße sind nachteilige Auswirkungen auf weitere Faktoren des Naturhaushaltes wie Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt nicht zu erwarten. Auf Luft und Klima werden die relativ kleinen Baukörper der künftigen

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Einfamilienhäuser keine erheblichen Auswirkungen haben. Das Landschaftsbild wird durch die Verbauung der Blickachse von der B 167 über das Offenland zum Waldgebiet beeinträchtigt. Dieser Blick wird aber nur noch von Auto- und Radfahrern wahrgenommen, da erholungssuchende Fußgänger die stark befahrene Straße weitgehend meiden. In umgekehrter Richtung (Blick vom Wald in das Oderbruch) werden die neuen Häuser keine Störwirkung entfalten, da sich nördlich der Straße bereits Bebauung befindet. Für erholungssuchende Spaziergänger ist diese Blickrichtung von größerer Bedeutung.

Prognose der Auswirkungen auf Schutzgebiete: Die dargestellten Flächen liegen im Landschaftsschutzgebiet „Freienwalder Waldkomplex“. Die Grenze des Schutzgebietes verläuft entlang der B 167, so dass sich der südlich davon befindliche Stadtteil innerhalb des LSG befindet. Die Ausweisung von Wohnbauflächen im Siedlungsgebiet, unmittelbar an der B 167, lässt keine nachteiligen Auswirkungen auf den Schutzzweck des Gebietes erwarten.

Prognose artenschutzrechtlicher Auswirkungen Eine vorhabenskonkrete artenschutzrechtliche Prüfung erfolgt auf der Ebene des Bebauungsplanes. Im Flächennutzungsplan wird das artenschutzrechtliche Konfliktpotential nur aufgrund der vorhandenen Biotopverhältnisse überschlägig beurteilt.

Die angestrebte Erschließung straßennaher Ackerstandorte lässt ein geringes artenschutzrechtliches Konfliktpotential erwarten, von dem möglicherweise die Artengruppe der Vögel betroffen ist. Hierzu sind genaue faunistische Untersuchungen im Zuge der Bebauungsplanung erforderlich und ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zu erstellen.

Prognose der Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit: Nachteilige Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit sind durch die neuen Wohngebiete nicht zu erwarten. Für die künftigen Bewohner wird sich die Verbesserung der Wohnsituation positiv auswirken.

Prognose der Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter Kultur- und Sachgüter sind von dem Vorhaben nicht betroffen.

Vermeidung, Minderung und Kompensation Die potentielle Neuversiegelung von max. 1,79 ha ist vorrangig durch Entsiegelung einer Fläche gleicher Größe in räumlicher Nähe auszugleichen. In Bad Freienwalde sind aber Entsiegelungsflächen dieser Größenordnung nicht vorhanden, so dass auf Flächen außerhalb des Plangebietes zurückgegriffen werden muss. In der gegenwärtigen Planungsphase ist ein Nachweis konkreter Entsiegelungsflächen nicht möglich und muss daher der verbindlichen Bauleitplanung vorbehalten bleiben. Für die Auswahl geeigneter Entsiegelungsflächen stehen verschiedene Flächenpools zur Verfügung.

Als Ersatzmaßnahmen können auch Gehölzpflanzungen zur Verbesserung der Bodenfunktionen angelegt werden. Hier ist ein Kompensationsverhältnis von 1:3 anzusetzen, d.h. 3.000 m² Feldhecke würden 1000 m² Versiegelung kompensieren. In der vorhabenskonkreten Grünplanung sollten Feldhecken zur Eingrünung der neuen Siedlungsränder vorgesehen werden. Baumpflanzungen können ebenfalls zur

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Begründung Seite 122

Begrünung und Aufwertung der Bodenfunktionen im Plangebiet erfolgen. Zu bilanzieren wäre eine Baumpflanzungen je 50 m² versiegelter Fläche. Überschlägig wird eine Pflanzung von ca. 60 Bäumen auf den Erschließungsstraßen und Wohngrundstücken für möglich gehalten. In der Grünordnung zur verbindlichen Bauleitplanung sind entsprechende Festsetzungen zu treffen. Es verbleibt aber dennoch ein Defizit an Entsiegelungsfläche von ca. 1,4 ha. Der Verlust an Infiltrationsfläche wird durch die Versickerung anfallenden Niederschlagswassers im Plangebiet gemindert.

Zuwachsfläche Nr. 4: Wohnbaufläche (4,81 ha)

Darstellung von Wohnbauflächen im nordöstlichen Bereich der Waldstadt auf dem ehemaligen Kasernengelände der GUS-Streitkräfte

Prognose der Auswirkungen auf Naturhaushalt und Landschaft: Als Wohnbaufläche an der B 158 wird eine Liegenschaft der ehemaligen GUS- Streitkräfte im südlichen Stadtgebiet von Bad Freienwalde ausgewiesen. Die Umnutzung des brachliegenden Gebäudekomplexes entspricht den politischen Zielsetzungen eines sparsamen Umgangs mit Grund und Boden. Das ehemalige Kasernengelände ist zu einem hohen Anteil versiegelt und besitzt maroden Gebäudebestand. Auf den ungenutzten Freiflächen haben sich ruderale Gras- und Staudenfluren mit Gehölzaufwuchs entwickelt. Der Versiegelungsgrad wird auf ca. 60% geschätzt, was etwa 2,88 ha vorbelasteter Fläche entspricht. Im Wohngebiet ist bei GRZ 0,4 zzgl. 0,2 Überschreitung eine maximale Versiegelung bis etwa 2,88 ha zulässig. Die Neuversiegelung wäre damit eingriffsneutral, wenn alle bislang versiegelten Flächen entsiegelt und in die neuen Bauflächen integriert werden.

Aufgrund standörtlicher Vorbelastungen lässt die beabsichtigte Gebietsentwicklung keine erheblichen Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere, Luft, Klima und biologische Vielfalt erwarten.

Prognose der Auswirkungen auf Schutzgebiete: Die ausgewiesene Wohnbaufläche liegt im Landschaftsschutzgebiet „Freienwalder Waldkomplex“. Durch die Weiterentwicklung der ehemaligen Kaserne sind keine nachteiligen Auswirkungen auf den Schutzzweck des Gebietes zu erwarten.

Prognose artenschutzrechtlicher Auswirkungen Eine vorhabenskonkrete artenschutzrechtliche Prüfung erfolgt auf der Ebene des Bebauungsplanes. Im Flächennutzungsplan wird das artenschutzrechtliche Konfliktpotential nur aufgrund der vorhandenen Biotopverhältnisse überschlägig beurteilt.

Die angestrebte Erschließung der langjährig brachliegenden Gebäudekomplexe lässt ein höheres artenschutzrechtliches Konfliktpotential erwarten. Betroffen sind möglicherweise gebäudebrütende Vogelarten und Fledermäuse. Auf den ruderalen Freiflächen ist das potentielle Vorkommen der streng geschützten Zauneidechse zu überprüfen. Die Sukzessionsflächen bieten auch weiteren Vogelarten geeignete Lebensräume.

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Zum Vorkommen der Brutvögel, Fledermäuse und Reptilien (Zauneidechse) sind konkrete faunistische Untersuchungen im Zuge der Bebauungsplanung erforderlich und ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zu erstellen.

Prognose der Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit: Nachteilige Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit sind durch die neuen Wohnbauflächen nicht zu erwarten. Für die Bewohner der Waldsiedlung ist das Wohnumfeld durch Gebäudeleerstand und Verfall gekennzeichnet. Die Beseitigung dieses städtebaulichen Missstandes hat positive Auswirkungen für die Anwohner.

Prognose der Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter Kultur- und Sachgüter sind von dem Vorhaben nicht betroffen.

Vermeidung, Minderung und Kompensation Die Planung von Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen bleibt der verbindlichen Bauleitplanung vorbehalten. Hier erfolgen auch grünordnerische Festsetzungen zur Vermeidung artenschutzrechtlicher Konflikte.

Zuwachsfläche Nr. 5: Wohnbaufläche (2,52 ha)

Darstellung von Wohnbauflächen zur Abrundung der Bebauungsplangebiete „Am Ranfter Feld Mitte“, „Am Ranfter Feld Ost“ und „Am Ranfter Feld West“. Die Umweltprüfung erfolgt im Rahmen der Grünordnung als Bestandteil der verbindlichen Bauleitplanung.

Prognose der Auswirkungen auf Naturhaushalt und Landschaft: Die Ausweisung der Wohnbaufläche beansprucht siedlungsnahe Freiflächen, die als Ackerfläche genutzt werden bzw. bereits mit Wohngebäuden bebaut sind. Die Auswirkungen auf Natur und Landschaft werden in der verbindlichen Bauleitplanung eingehend untersucht. Neben dem Verlust der Freiflächen entstehen nachteilige Auswirkungen auf Natur und Landschaft vor allem durch die Versiegelung von Boden und den damit verbundenen Verlust von Bodenfunktionen und Infiltrationsfläche. Für Wohngebiete ist nach der BauNVO eine GRZ 0,4 zuzüglich Überschreitung von 0,2 zu erwarten, was einer potentiellen Versiegelung von max. 1,51 ha entspricht. Aufgrund der ökologisch relativ geringwertigen Biotoptypen treten nachteilige Auswirkungen auf weitere Faktoren des Naturhaushaltes wie Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt, Klima, Luft und Landschaftsbild in geringerem Umfang auf.

In der künftigen städtebaulichen Entwicklung sollten verbleibende Freiflächen im südlich angrenzenden Verzahnungsraum der Wald-Offenlandschaft erhalten bleiben. Diese Bereiche sind in ökologischer Hinsicht und für die Erholungsnutzung von großer Bedeutung.

Prognose der Auswirkungen auf Schutzgebiete: Die ausgewiesenen Wohnbauflächen liegen im Landschaftsschutzgebiet „Freienwalder Waldkomplex“. Die Grenze des Schutzgebietes verläuft entlang der B 167 durch das Stadtgebiet von Bad Freienwalde. Die Vereinbarkeit der neuen Bauflächen mit dem Schutzzweck des Gebietes wird im Zuge des Genehmigungsverfahrens geprüft.

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Prognose artenschutzrechtlicher Auswirkungen Eine vorhabenskonkrete artenschutzrechtliche Prüfung erfolgt auf der Ebene des Bebauungsplanes. Im Flächennutzungsplan wird das artenschutzrechtliche Konfliktpotential nur aufgrund der vorhandenen Biotopverhältnisse überschlägig beurteilt.

Die angestrebte Erschließung siedlungsnaher Freiflächen (Ackerstandorte) lässt ein geringes artenschutzrechtliches Konfliktpotential erwarten, von dem möglicherweise die Artengruppe der Vögel betroffen ist. Hierzu sind genaue faunistische Untersuchungen im Zuge der Bebauungsplanung erforderlich und ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zu erstellen.

Prognose der Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit: Nachteilige Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit sind durch die neuen Wohngebiete nicht zu erwarten. Für die künftigen Bewohner wird sich die Verbesserung der Wohnsituation positiv auswirken.

Prognose der Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter Kultur- und Sachgüter sind von dem Vorhaben nicht betroffen.

Vermeidung, Minderung und Kompensation Die Bilanzierung vorhabensbedingter Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft erfolgt im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung. Als Ersatz für Versiegelungen können Baumpflanzungen zur Begrünung und Aufwertung der Bodenfunktionen im Plangebiet erfolgen. Auf den Erschließungsstraßen und Wohngrundstücken wird eine Pflanzung von ca. 50 Bäumen für realistisch gehalten. In der Grünordnung zur verbindlichen Bauleitplanung sind entsprechende Festsetzungen zu treffen. Es verbleibt aber dennoch ein Defizit an Entsiegelungsflächen von ca. 1,26 ha.

Der Verlust an Infiltrationsfläche wird durch die Versickerung anfallenden Niederschlagswassers im Plangebiet gemindert.

Zuwachsfläche Nr. 13: (Gewerbebaufläche (1,63 ha)) Vorhaben wird nicht weiter verfolgt

Zuwachsfläche Nr. 17: Ehemalige Deponie Bad Freienwalde Sonderbaufläche Photovoltaik (2,60 ha)

Ausweisung einer 2,60 ha großen Sonderbaufläche für Photovoltaik auf der ehemaligen Stadtdeponie Bad Freienwalde.

Prognose der Auswirkungen auf Naturhaushalt und Landschaft: Bei der ausgewiesenen Sonderbaufläche handelt es sich um einen ehemaligen Altlastenstandort mit der Reg. Nr. 0212640097 auf der ehemaligen Stadtdeponie. Seit der Einstellung des Deponiebetriebes liegt das Gelände brach. Es entwickelten sich verschiedene Sukzessionsstadien von Gehölzen, Gras- und Staudenfluren und damit ein strukturiertes Mosaik aus faunistischen Lebensräumen.

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Für Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt ist die Fläche aufgrund der entwickelten Struktur von erwartungsgemäß hoher Bedeutung, so dass nachteilige Auswirkungen eintreten

Das Landschaftsbild kann durch die Entwicklung der Solaranlage möglicherweise beeinträchtigt werden. Durch den tief gelegenen Standort am Rande des Oderbruchs kann das Solarfeld möglicherweise von der höheren Barnimkante noch aus größerer Entfernung wahrgenommen werden und Störungen durch Blendwirkung verursachen.

Nachteilige Auswirkungen auf Boden und Wasser entstehen vor allem durch die Versiegelung. Aufgrund von Vorbelastungen und der Zweckbindung für Photovoltaik sind jedoch nur geringe Auswirkungen bzw. eine annähernd neutrale Bilanz zu erwarten.

Nachteilige Auswirkungen auf Luft und Klima sind aufgrund der Lokalität und Art des Vorhabens nicht zu erwarten.

Prognose der Auswirkungen auf Schutzgebiete: Der Standort liegt außerhalb von rechtskräftig ausgewiesenen Schutzgebieten. Er befindet sich jedoch in einem Gebiet, das im Flächennutzungsplan für den Schutz-, Pflege- und Entwicklung von Natur- und Landschaft vorgesehen ist. Es handelt sich hier um die SPE-Fläche 7 „Quellmoorwiesen bei Altranft“.

Auswirkungen auf die Gebietsentwicklung könnten durch eine landschaftsgerechte Eingrünung des Sondergebietes gemindert werden.

Prognose artenschutzrechtlicher Auswirkungen Eine vorhabenskonkrete artenschutzrechtliche Prüfung erfolgt auf der Ebene des Bebauungsplanes. Im Flächennutzungsplan kann das artenschutzrechtliche Konfliktpotential nur anhand der anzutreffenden Biotopverhältnisse beurteilt werden.

Die angestrebte Entwicklung der Photovoltaikanlage lässt ein hohes artenschutzrechtliches Konfliktpotential erwarten. Durch den Verlust von Lebensräumen wird hauptsächlich die Artengruppe der Vögel betroffen sein. Ehemalige Deponiestandorte sind jedoch auch wichtige Rückzugsräume für Reptilien und möglicherweise auch Amphibien (bei Vorhandensein von Feuchtbiotopen). Hierzu sind im Zuge der Bebauungsplanung fundierte faunistische Untersuchungen erforderlich und ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zu erstellen.

Prognose der Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit: Die Ausweisung der Sonderbaufläche hat keine nachteiligen Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit. Möglicherweise können jedoch Blendwirkungen

Prognose der Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter Kultur- und Sachgüter sind von dem Vorhaben nicht betroffen.

Vermeidung, Minderung und Kompensation Die konkrete Bilanzierung vorhabensbedingter Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft erfolgt im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung. Zur Minderung der Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und artenschutzrechtlicher Auswirkungen

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Begründung Seite 126 ist das Sondergebiet durch einen Grüngürtel landschaftsgerecht einzupassen bzw. vorhandener Gehölzbestand zu erhalten. Der Verlust an Infiltrationsfläche wird durch die Versickerung anfallenden Niederschlagswassers im Plangebiet gemindert.

Zuwachsfläche Nr. 14: Sonderbaufläche Kur (5,84 ha)

Darstellung einer Sonderbaufläche Kur im nordöstlichen Bereich der Waldstadt auf dem ehemaligen Kasernengelände

Prognose der Auswirkungen auf Naturhaushalt und Landschaft: Als Sonderbaufläche an der B 158 wird eine Liegenschaft der ehemaligen GUS- Streitkräfte im südlichen Stadtgebiet von Bad Freienwalde ausgewiesen. Die Umnutzung des brachliegenden Gebäudekomplexes entspricht den politischen Zielsetzungen eines sparsamen Umgangs mit Grund und Boden. Das ehemalige Kasernengelände ist zu einem hohen Flächenanteil versiegelt und mit verfallenen Gebäuden bebaut. Entwickelt haben sich Ruderalfluren (Reitgrasfluren) und Pioniergehölze. Der Versiegelungsgrad wird auf ca. 60% geschätzt und entspricht etwa 3,5 ha vorbelasteter Fläche. Die potentielle maximale Versiegelung erreicht bei GRZ 0,8 etwa 4,67 ha. Die maximale Neuversiegelung beträgt danach 1,17 ha.

Aufgrund standörtlicher Vorbelastungen lässt die beabsichtigte Gebietsentwicklung keine erheblichen Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere, Luft, Klima und biologische Vielfalt erwarten.

Prognose der Auswirkungen auf Schutzgebiete: Die ausgewiesene Sonderbaufläche für Kurbetrieb liegt im Landschaftsschutzgebiet „Freienwalder Waldkomplex“. Durch die Weiterentwicklung der ehemaligen Kaserne sind keine nachteiligen Auswirkungen auf den Schutzzweck des Gebietes zu erwarten.

Prognose artenschutzrechtlicher Auswirkungen Eine vorhabenskonkrete artenschutzrechtliche Prüfung erfolgt auf der Ebene des Bebauungsplanes. Im Flächennutzungsplan wird das artenschutzrechtliche Konfliktpotential nur aufgrund der vorhandenen Biotopverhältnisse überschlägig beurteilt.

Die angestrebte Erschließung der langjährig brachliegenden Gebäudekomplexe lässt ein höheres artenschutzrechtliches Konfliktpotential erwarten. Betroffen sind möglicherweise gebäudebrütende Vogelarten und Fledermäuse. Die ruderalen Freiflächen sind auf das potentielle Vorkommen der streng geschützten Zauneidechse zu überprüfen. Die Sukzessionsflächen bieten auch weiteren Vogelarten geeignete Lebensräume.

Zum Vorkommen der Brutvögel, Fledermäuse und Reptilien (Zauneidechse) sind konkrete faunistische Untersuchungen im Zuge der Bebauungsplanung erforderlich und ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zu erstellen.

Prognose der Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit: Nachteilige Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit sind durch die neue Sonderbaufläche für Kurbetrieb nicht zu erwarten. Für die Bewohner der

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Begründung Seite 127

Waldsiedlung ist das Wohnumfeld durch Gebäudeleerstand und Verfall gekennzeichnet. Die Beseitigung dieses städtebaulichen Missstandes hat positive Auswirkungen für die Anwohner.

Prognose der Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter Kultur- und Sachgüter sind von dem Vorhaben nicht betroffen.

Vermeidung, Minderung und Kompensation Die potentielle Mehrversiegelung von etwa 1,17 ha ist vorrangig durch Entsiegelung einer adäquaten Fläche in räumlicher Nähe auszugleichen. In Bad Freienwalde sind aber Entsiegelungsflächen dieser Größenordnung nicht vorhanden, so dass Flächen außerhalb des Plangebietes entsiegelt werden müssen. In der gegenwärtigen Planungsphase ist der Nachweis konkreter Entsiegelungsfläche nicht möglich. Dies bleibt der verbindlichen Bauleitplanung vorbehalten. Für die Auswahl geeigneter Entsiegelungsflächen stehen verschiedene Flächenpools zur Verfügung.

Ortsteil Altranft

Zuwachsfläche Nr. 12: Gemischte Baufläche (0,74 ha)

Darstellung gemischter Bauflächen zur Abrundung der Ortslage Altranft, südwestlich der Bahnlinie, im Anschluss an das Einfamilienhausgebiet „Sonnenburger Weg“ unter Einbeziehung des bestehenden Gewerbehofes.

Prognose der Auswirkungen auf Naturhaushalt und Landschaft: Die ausgewiesenen Bauflächen liegen am südlichen Siedlungsrand von Altranft. Die vorhandenen Biotoptypen sind den Siedlungsbiotopen zuzuordnen. Auf Teilflächen befinden sich Garten mit Grabeland und ein in Nutzung befindlicher Gewerbehof (Bebauung) mit Lager- und Brachflächen. Auf der Fläche entwickelten sich kleinere Gehölzbestände aus nicht heimischer Robinie.

Für das Mischgebiet ist nach den Vorgaben der Baunutzungsverordnung (BauNVO) von einer zulässigen maximalen Grundflächenzahl (GRZ) von 0,6 zuzüglich Überschreitung von 0,2 auszugehen. Die zulässige Baufläche beträgt daher maximal 0,59 ha. Der gegenwärtige Bestand an Gebäude- und Lagerflächen wird auf etwa 50 % (ca. 0,37 ha) geschätzt. Es kann damit eine Erweiterung versiegelter Baufläche in der Größenordnung bis etwa 0,22 ha prognostiziert werden. Durch die potentielle Mehrversiegelung werden vorrangig die Schutzgüter Boden und Wasser (Verlust an Infiltrationsfläche) beeinträchtigt. Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen und Landschaftsbild könnten durch Verluste von Gehölzbeständen entstehen, deren Umfang zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht quantifizierbar ist. Nachteilige Auswirkungen auf die Faktoren Luft, Klima und biologische Vielfalt sind nicht zu erwarten.

Prognose der Auswirkungen auf Schutzgebiete: Die ausgewiesenen Flächen tangieren das NSG und FFH Gebiet „Hutelandschaft Altranft“. Nachteilige Auswirkungen auf die Schutzgebietsziele sind bei einer landschaftsgerechten Eingrünung der Baugebiete nicht zu erwarten. Entsprechende diesbezügliche Festsetzungen sind im Grünordnungsplan zu treffen.

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Begründung Seite 128

Prognose artenschutzrechtlicher Auswirkungen Eine vorhabenskonkrete artenschutzrechtliche Prüfung erfolgt auf der Ebene des Bebauungsplanes. Im Flächennutzungsplan wird das artenschutzrechtliche Konfliktpotential nur aufgrund der vorhandenen Biotopverhältnisse überschlägig beurteilt.

Die angestrebte Entwicklung der Bauflächen lässt ein geringes artenschutzrechtliches Konfliktpotential erwarten, von dem möglicherweise die Artengruppe der Vögel betroffen ist. Weiterhin ist die Fläche auf das mögliche Vorkommen der Zauneidechse zu überprüfen. Siedlungsbrachen bieten der Art geeignete Rückzugsräume, so dass ein Vorkommen der streng geschützten Reptilien nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden kann. Konkrete faunistische Untersuchungen und ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag sind im Zuge der Bebauungsplanung erforderlich.

Prognose der Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit: Bei der Ansiedlung nichtstörender Gewerbe sind Emissionen zu vermeiden und mit Abfällen muss sachgerecht umgegangen werden. Die Flächen befinden sich im Übergangsbereich zur freien Landschaft. Die Erholungsbedürfnisse der ortsansässigen Bevölkerung sind bei der Gebietsentwicklung angemessen zu berücksichtigen. Bei einer landschaftsgerechten Eingrünung der Baugebiete sind nachteilige Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit nicht zu erwarten.

Prognose der Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter Kultur- und Sachgüter sind von den Vorhaben nicht betroffen. Aufgrund der Randlage im Siedlungsgebiet entstehen auch keine nachteiligen Auswirkungen auf den historischen Ortskern im Freilichtmuseum Altranft.

Vermeidung, Minderung und Kompensation Zur Vermeidung nachteiliger Auswirkungen auf das Schutzgebiet „Hutelandschaft Altranft“, angrenzende Wohngebiete und die Erholung der Bevölkerung ist ein Gehölzgürtel (Baumhecke) entlang der Gebietsgrenzen zu erhalten bzw. neu anzulegen. Emissionen und visuelle Beeinträchtigungen durch störende Baukörper werden durch den Gehölzstreifen abgeschirmt. Es entstehen neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere, das Landschaftsbild bleibt erhalten. Gehölzverluste können durch diese Maßnahme kompensiert werden. Zur visuellen Abschirmung störender Baukörper sind auch Fassadenbegrünungen geeignet. Eine quantitative Bilanzierung der Gehölzverluste und Neupflanzungen kann in der gegenwärtigen Planungsphase noch nicht erfolgen und bleibt der verbindlichen Bauleitplanung vorbehalten.

Die potentielle Mehrversiegelung von 0,22 ha muss durch die Entsiegelung einer gleichwertigen Fläche kompensiert werden. In Altranft sind ungenutzte und marode Stallanlagen (ca. 1,0 ha) am Sonnenburger Weg als potentielle Entsiegelungsflächen geeignet.

Zuwachsfläche Nr. 18: Gemischte Baufläche (0,76 ha)

Darstellung gemischter Bauflächen zur Abrundung der Ortslage Altranft, Mischgebietsflächen am Standort hinter der Straßenmeisterei, Altranfter Straße.

Prognose der Auswirkungen auf Naturhaushalt und Landschaft:

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Begründung Seite 129

Die ausgewiesenen Bauflächen liegen am südlichen Siedlungsrand von Altranft. Die vorhandenen Biotoptypen sind den Siedlungsbiotopen zuzuordnen. Auf Teilflächen befinden sich landwirtschaftliche Flächen und vorhandene bauliche Mischnutzungen mit Lager- und Brachflächen.

Für das Mischgebiet ist nach den Vorgaben der Baunutzungsverordnung (BauNVO) von einer zulässigen maximalen Grundflächenzahl (GRZ) von 0,6 zuzüglich Überschreitung von 0,2 auszugehen. Die zulässige Baufläche beträgt daher maximal 0,61 ha. Der gegenwärtige Bestand an Gebäude- und Lagerflächen wird auf etwa 50 % (ca. 0,37 ha) geschätzt. Es kann damit eine Erweiterung versiegelter Baufläche in der Größenordnung bis etwa 0,30 ha prognostiziert werden. Durch die potentielle Mehrversiegelung werden vorrangig die Schutzgüter Boden und Wasser (Verlust an Infiltrationsfläche) beeinträchtigt. Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen und Landschaftsbild könnten durch Verluste von Gehölzbeständen entstehen, deren Umfang zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht quantifizierbar ist. Nachteilige Auswirkungen auf die Faktoren Luft, Klima und biologische Vielfalt sind nicht zu erwarten.

Prognose der Auswirkungen auf Schutzgebiete: Die ausgewiesenen Flächen tangieren das LSG Bad Freienwalde Waldkomplex Nachteilige Auswirkungen auf die Schutzgebietsziele sind bei einer landschaftsgerechten Eingrünung der Baugebiete nicht zu erwarten. Entsprechende diesbezügliche Festsetzungen sind im Grünordnungsplan zu treffen.

Prognose artenschutzrechtlicher Auswirkungen Eine vorhabenskonkrete artenschutzrechtliche Prüfung erfolgt auf der Ebene des Bebauungsplanes. Im Flächennutzungsplan wird das artenschutzrechtliche Konfliktpotential nur aufgrund der vorhandenen Biotopverhältnisse überschlägig beurteilt.

Die angestrebte Entwicklung der Bauflächen lässt ein geringes artenschutzrechtliches Konfliktpotential erwarten, von dem möglicherweise die Artengruppe der Vögel betroffen ist. Weiterhin ist die Fläche auf das mögliche Vorkommen der Zauneidechse zu überprüfen. Siedlungsbrachen bieten der Art geeignete Rückzugsräume, so dass ein Vorkommen der streng geschützten Reptilien nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden kann. Konkrete faunistische Untersuchungen und ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag sind ggf. im Zuge der Bebauungsplanung erforderlich.

Prognose der Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit: Bei der Ansiedlung nichtstörender Gewerbe sind Emissionen zu vermeiden und mit Abfällen muss sachgerecht umgegangen werden. Die Flächen befinden sich im Übergangsbereich zur freien Landschaft. Die Erholungsbedürfnisse der ortsansässigen Bevölkerung sind bei der Gebietsentwicklung angemessen zu berücksichtigen. Bei einer landschaftsgerechten Eingrünung der Baugebiete sind nachteilige Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit nicht zu erwarten.

Prognose der Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter Kultur- und Sachgüter sind von den Vorhaben nicht betroffen. Aufgrund der Randlage im Siedlungsgebiet entstehen auch keine nachteiligen Auswirkungen auf den historischen Ortskern im Freilichtmuseum Altranft.

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Begründung Seite 130

Vermeidung, Minderung und Kompensation Zur Vermeidung nachteiliger Auswirkungen auf das Schutzgebiet Bad Frw. Waldkomplex, angrenzende Wohngebiete und die Erholung der Bevölkerung ist deram STO befindliche Wald zu erhalten. Emissionen und visuelle Beeinträchtigungen durch störende Baukörper werden durch den Gehölzstreifen abgeschirmt. Es entstehen neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere, das Landschaftsbild bleibt erhalten. Gehölzverluste können durch diese Maßnahme kompensiert werden. Zur visuellen Abschirmung störender Baukörper sind auch Fassadenbegrünungen geeignet. Eine quantitative Bilanzierung der Gehölzverluste und Neupflanzungen kann in der gegenwärtigen Planungsphase noch nicht erfolgen und bleibt der verbindlichen Bauleitplanung vorbehalten.

Die potentielle Mehrversiegelung von 0,31 ha muss durch die Entsiegelung einer gleichwertigen Fläche kompensiert werden. In Altranft sind ungenutzte und marode Stallanlagen (ca. 1,0 ha) am Sonnenburger Weg als potentielle Entsiegelungsflächen geeignet.

Bralitz

Zuwachsfläche Nr. 11: (Gemischte Baufläche (1,14 ha)) Vorhaben wird nicht weiter verfolgt

Zuwachsfläche Nr. 15: (Sonderbaufläche Wochenendhausgebiet (0,85 ha)) Vorhaben wird nicht weiter verfolgt

Neuenhagen

Zuwachsfläche Nr. 16: Sonderbaufläche Photovoltaik (10,44 ha)

Darstellung einer Sonderbaufläche Photovoltaik auf dem Ziegelofenfeld bei Neuenhagen.

Prognose der Auswirkungen auf Naturhaushalt und Landschaft: Bei der ausgewiesenen Sonderbaufläche handelt es sich um eine ehemalige militärische Liegenschaft auf dem Gelände der alten Dampfziegelei bei Neuenhagen. Das Areal wurde seit Anfang der 1960er Jahre militärisch als KFZ Reservelager genutzt. Seit der Aufgabe der militärischen Nutzung 1993 liegt das Gelände brach.

In den letzten Jahren erfolgte der Abbruch maroder KFZ Hallen, so dass große Teile des Areals heute ungenutzte Freiflächen darstellen, mit Pioniervegetation auf Recycling, Bauschutt und Fundamentresten. Aus der militärischen Nutzung sind neben versiegelten Verkehrsflächen noch mehrere Zweckbauten erhalten geblieben. Der Anteil versiegelter und bebauter Grundflächen liegt bei ca. 2,8 ha.

Das Gebiet prägen neben anthropogenen Freiflächen, Gebäuden, Bauwerken und Bauschutt auch Restwälder, Baumgruppen und Gebüsche. In den Baumbeständen dominieren Kiefern, Pappeln, Birken und Weiden, z. T. seit Mitte der 90er Jahre hervorgegangen aus natürlicher Sukzession infolge der Nutzungsauflassung. Im östlichen Teil des Plangebiets findet sich eine reichere Naturausstattung mit

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Begründung Seite 131

Feuchtbiotopen (Gewässer, Röhricht, Weidengebüsche) und Altbaumbeständen (Baumweiden, Kiefern).

Für Pflanzen, Tiere, und biologische Vielfalt sind die Flächen aufgrund langjähriger Nutzungsauflassung von Bedeutung. Die ungenutzte Siedlungsbrache bietet für Arten der halboffenen Kulturlandschaft geeignete Lebensräume. Die Vogelwelt ist artenreich vertreten, insbesondere durch zahlreiche Gebüsch- und Gebäudebrüter. Die noch vorhandenen Bauwerke bieten potentielle Quartiere für gebäudebewohnende Fledermäuse. In einem Gewässer wurden Vorkommen von Laubfrosch und Rotbauchunke nachgewiesen. Die Zauneidechse besiedelt wärmeexponierte Freiflächen im Gebiet.

Vorhabensbedingt zu erwarten sind etwa 2 ha Verlustfläche von Waldbiotopen und gehölzgeprägten Biotopen, sowie die Entwertung von ca. 5 ha Offenflächen. Die Errichtung des Solarparks wird Auswirkungen auf vorkommende Vogelarten, Reptilien, Amphibien und Fledermäuse verursachen.

Nachteilige Auswirkungen auf Boden und Wasser entstehen vor allem durch die Versiegelung. Bei einer zulässigen GRZ von 0,5 könnten maximal 5,22 ha versiegelt werden. Durch die Zweckbindung der Fläche für eine Photovoltaikanlage kann das Versiegelungspotential jedoch geringer angesetzt werden. Aufgrund der Vorbelastungen (2,8 ha Versiegelung) ist möglicherweise sogar eine annähernd neutrale Versiegelungsbilanz zu erwarten. Nachteilige Auswirkungen auf Luft und Klima sind aufgrund der Lokalität und geringen Dimensionierung nicht zu erwarten.

Prognose der Auswirkungen auf Schutzgebiete: Die Fläche liegt im Landschaftsschutzgebiet „Biosphärenreservat Schorfheide – Chorin“ und im SPA – Gebiet „Schorfheide – Chorin“. Das Naturschutz- und FFH- Gebiet „Tongruben Neuenhagen“ beginnt südlich der Sonderbaufläche. Die Prüfung der Auswirkungen auf die Schutz- und Erhaltungsziele erfolgt in einer Verträglichkeitsuntersuchung im Rahmen der Genehmigungsplanung.

Erhebliche und nachteilige Beeinträchtigungen der Schutzgebietsziele sind durch die Ausweisung der Sonderbaufläche nahe der Ortslage nicht zu erwarten.

Es handelt sich um eine anthropogen vorgeprägte militärische Liegenschaft mit umfangreichem Gebäudebestand und versiegelten Flächen. Durch die Errichtung einer Photovoltaikanlage erfolgt auf der Konversionsfläche eine umweltverträgliche Weiternutzung und der marode Gebäudebestand wird rückgebaut. Bei der Entwicklung des Solarpark sind die besonderen standörtlichen Bedingungen durch die Lage im Biosphärenreservat und angrenzend an das FFH-Gebiet „Tongruben Neuenhagen“ zu beachten. Eingriffsregelung und Artenschutz sind in der verbindlichen Bauleitplanung mit der erforderlichen Sorgfalt zu bearbeiten.

Auswirkungen auf das Landschaftsbild können durch landschaftsgerechte Eingrünung des Solarparks gemindert werden.

Prognose artenschutzrechtlicher Auswirkungen Eine vorhabenskonkrete artenschutzrechtliche Prüfung erfolgt auf der Ebene des Bebauungsplanes. Im Flächennutzungsplan wird das artenschutzrechtliche

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Begründung Seite 132

Konfliktpotential nur aufgrund der vorhandenen Biotopverhältnisse überschlägig beurteilt.

Die Errichtung des Solarparks auf der langjährig ungenutzten Siedlungsbrache lässt ein höheres artenschutzrechtliches Konfliktpotential erwarten. Durch Bauwerksabbruch wären gebäudebewohnende Vogelarten und Fledermäuse betroffen, Gehölzrodungen verursachen Auswirkungen auf Gebüschbrüter. Durch die Überformung ruderaler Freiflächen sind vorkommende Zauneidechsen betroffen. Weiterhin können Auswirkungen auf Amphibienlebensräume nicht ausgeschlossen werden.

Die Auswirkungen des Vorhabens auf streng geschützte Tier- und Vogelarten sind in einem artenschutzrechtlichen Fachbeitrag zu prüfen.

Prognose der Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit: Durch eine landschaftsgerechte Eingrünung können negative Auswirkungen auf Wohngrundstücke in Neuenhagen gemindert werden. Die Ausweisung der Sonderbaufläche lässt nach Minderung keine nachteiligen Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit erkennen.

Prognose der Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter Kultur- und Sachgüter sind von dem Vorhaben nicht betroffen.

Vermeidung, Minderung und Kompensation Die konkrete Bilanzierung vorhabensbedingter Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft erfolgt im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung. Nachfolgend wird jedoch der Kompensationsbedarf überschlägig dargestellt.

Zur Minderung potentieller Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und Vermeidung von Auswirkungen auf Schutzgebiete wird das Sondergebiet durch Heckenpflanzungen landschaftsgerecht eingepasst. Waldflächen bleiben im Plangebiet anteilig erhalten, für die Inanspruchnahme von Vorwaldstadien werden ersatzweise Waldumbaumaßnahmen erfolgen. Offenbiotope sollen durch Pflegemaßnahmen wie gestaffelte Mahd, extensive Bewirtschaftung, Pflege von Sandoffenflächen erhalten bleiben.

Altglietzen

Zuwachsfläche Nr. 6: Wohnbaufläche 0,63 ha

Darstellung einer Wohnbaufläche am östlichen Ortsrand von Altglietzen südlich der B 158.

Prognose der Auswirkungen auf Naturhaushalt und Landschaft: Bei der ausgewiesenen Fläche handelt es sich um eine kleine Brachfläche und Acker am östlichen Ortsrand von Altglietzen. Auf der Brachfläche entwickelten sich Reitgrasfluren und eine Gehölzgruppe mit Kiefer, Ulme und Pappel.

Für Pflanzen, Tiere, und biologische Vielfalt sind die Flächen aufgrund der unmittelbar angrenzenden Wohnbebauung von geringerer Bedeutung, so dass

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Begründung Seite 133 nachteilige Auswirkungen nicht zu erwarten sind. Das Landschaftsbild kann durch die Erweiterung der Bebauung nachhaltig beeinträchtigt werden, insbesondere durch die Zerschneidung historisch gewachsener Ortsränder mit ihrer entsprechenden Begrünung.

Nachteilige Auswirkungen auf Boden und Wasser entstehen vor allem durch die Versiegelung. Bei einer zulässigen GRZ von 0,4 zzgl. 0,2 Überschreitung könnten maximal 0,38 ha versiegelt (bebaut) werden. Das Baugebiet befindet sich auf Standorten mit hoher Grundwasserneubildungsrate und beansprucht siedlungsnahe Freiflächen mit besonderen luftklimatischen Ausgleichsfunktionen. Es steht damit im Widerspruch zu den Entwicklungszielen des Landschaftsrahmenplans im biosphärenreservat „Schorfheide-Chorin“.

Nachteilige Auswirkungen auf Luft und Klima sind aufgrund der Lokalität und geringen Dimensionierung der Baukörper nicht zu erwarten.

Prognose der Auswirkungen auf Schutzgebiete: Die Fläche liegt im Landschaftsschutzgebiet „Biosphärenreservat Schorfheide – Chorin“. Die Grenze des SPA – Gebietes „Schorfheide – Chorin“ verläuft nördlich der B 158 in ca. 200 m Entfernung. Das SPA- Gebiet „Mittlere Oderniederung“ beginnt ca. 300 m südlich der Baufläche. Auswirkungen auf die Schutzziele der Gebiete können durch eine landschaftsgerechte Eingrünung des Baugebietes gemindert werden.

Die Ausweisung der Baufläche widerspricht den Entwicklungszielen aus dem Landschaftsrahmenplan für das Biosphärenreservat, der klar getrennte Siedlungen als Ziel der Siedlungsentwicklung definiert. Das Baugebiet befördert hingegen das Zusammenwachsen von Altglietzen und Hohenwutzen durch die Verfestigung der bandartigen Siedlungsstruktur.

Prognose artenschutzrechtlicher Auswirkungen Eine vorhabenskonkrete artenschutzrechtliche Prüfung erfolgt auf der Ebene des Bebauungsplanes. Im Flächennutzungsplan wird das artenschutzrechtliche Konfliktpotential nur aufgrund der vorhandenen Biotopverhältnisse überschlägig beurteilt.

Die angestrebte Erschließung siedlungsnaher Freiflächen lässt ein artenschutzrechtliches Konfliktpotential erwarten, von dem möglicherweise die Artengruppe der Vögel betroffen ist. Hierzu sind genaue faunistische Untersuchungen im Zuge der Bebauungsplanung erforderlich und ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zu erstellen.

Aufgrund der besonderen standörtlichen Bedingungen mit Sukzession auf trocken armen Böden ist auch das Vorkommen der Zauneidechse zu erwarten und die entsprechende Untersuchungen sind vorzunehmen.

Prognose der Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit: Die Ausweisung der Wohnbaufläche hat gegenüber der bestehenden Wohnbebauung keine nachteiligen Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit.

Prognose der Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter

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Begründung Seite 134

Kultur- und Sachgüter sind von dem Vorhaben nicht betroffen.

Vermeidung, Minderung und Kompensation Die konkrete Bilanzierung vorhabensbedingter Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft erfolgt im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung. Nachfolgend wird der Kompensationsbedarf überschlägig ermittelt.

Zur Minderung von Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und der Auswirkungen auf Schutzgebiete ist das Baugebiet in östlicher und südlicher Richtung durch einen Grüngürtel landschaftsgerecht einzupassen. Gepflanzt werden sollte auf einer Länge von ca. 200 m eine Baumhecke. Bilanziert werden dafür 20 Bäume und 1.000 m² Strauchpflanzung. Zur Durchgrünung der Wohnsiedlung ist das vorhandene Kiefern – Ulmengehölz zu erhalten. Weiterhin sind auf den jeweiligen Wohngrundstücken je 1 Baum als Ersatz für die Versiegelung zu pflanzen. Bilanziert werden dafür 15 Bäume.

Aufgrund der zulässigen Höchstversiegelung ergibt sich ein Bedarf an Entsiegelungsflächen von maximal 0,38 ha. Als geeignete Entsiegelungsflächen (ca. 0,5 ha) wird der Rückbau ungenutzter Stallanlagen am ehemaligen Segelflugplatz östlich von Neuenhagen angesehen. Ein Entsiegelungsdefizit kann durch Pflanzungen kompensiert werden. Es könnten etwa 35 Bäume und 1.000 m² Strauchpflanzung im Gebiet realisiert werden. Für weitere Pflanzungen eignet sich der Wirtschaftsweg zur Stillen Oder südlich von Altglietzen. Durch die Baumpflanzungen werden die beeinträchtigten Bodenfunktionen aufgewertet. Der Verlust an Infiltrationsfläche wird durch die Versickerung anfallenden Niederschlagswassers im Plangebiet gemindert.

Zuwachsflächen Nr. 9: Gemischte Bauflächen (0,37 ha)

Darstellung gemischter Bauflächen in Altglietzen zur Arrondierung der Ortslage.

Prognose der Auswirkungen auf Naturhaushalt und Landschaft:

Vorhaben Nr. 9 erfolgt auf einer Gartenbrache im südlichen Ortskerngebiet.

Durch die Bauflächendarstellung als Mischgebiet sind potentiell nachteilige Auswirkungen zu erwarten. Nach der BauNVO ist für Mischgebiete eine GRZ 0,6 zuzüglich 0,2 Überschreitung möglich. Es können damit zusätzliche Mehrversiegelungen prognostiziert werden, welche die Schutzgüter Boden (Verlust von Bodenfunktionen) und Wasser (Verlust an Infiltrationsfläche) beeinträchtigen können.

Als potentielle Maximalversiegelungen sind folgende Flächengrößen zu bilanzieren: Vorhaben Nr. 9 ca. 0,29 ha.

Gegenüber dem Bestand ergeben sich daraus Mehrversiegelungen bei Vorhaben Nr. 9 von 0,29 ha.

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Begründung Seite 135

Erhebliche Auswirkungen auf weitere Faktoren des Naturhaushaltes wie Tiere, Pflanzen, Luft, Klima, Landschaft und biologische Vielfalt sind aufgrund der geringwertigen Biotopstruktur und standörtlichen Faktoren nicht zu erwarten.

Prognose der Auswirkungen auf Schutzgebiete: Die Fläche liegt im Landschaftsschutzgebiet „Biosphärenreservat Schorfheide – Chorin“. Die Grenze des SPA – Gebietes „Schorfheide – Chorin“ verläuft ca. 200 m von der Baufläche entfernt. Die Ausweisung gemischter Bauflächen im unmittelbaren Siedlungsgebiet lässt gegenüber der jetzigen Situation (Wohnbebauung) keine erheblich nachteiligen Auswirkungen auf den Schutzzweck der Gebiete erkennen.

Hinzuweisen ist auf die standörtliche Lage in einem sensiblen Ortsrandbereich. Eine Bebauung sollte sich an der ortstypischen Bauweise orientieren und durch landschaftsgerechte Obstbaumpflanzungen eingebunden werden.

Prognose artenschutzrechtlicher Auswirkungen Eine vorhabenskonkrete artenschutzrechtliche Prüfung erfolgt auf der Ebene des Bebauungsplanes. Im Flächennutzungsplan wird das artenschutzrechtliche Konfliktpotential nur aufgrund der vorhandenen Biotopverhältnisse überschlägig beurteilt.

Die beabsichtigte Erschließung der Baugrundstücke lässt ein geringes artenschutzrechtliches Konfliktpotential erwarten. Betroffen ist möglicherweise die Artengruppe der Vögel. Hierzu sind faunistische Untersuchungen im Zuge der Bebauungsplanung erforderlich und ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag zu erstellen.

Prognose der Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit: Mit der Ausweisung gemischter Bauflächen soll die Ansiedlung nicht störender Gewerbebetriebe, Geschäfte und Dienstleistungen verbessert werden. Aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft zu Wohngebäuden sind Belästigungen von Anwohnern durch Emissionen, Abfälle und Abwässer zu vermeiden. Nachteilige Auswirkungen auf Mensch und Gesundheit sind nicht zu erwarten.

Prognose der Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter Kultur- und Sachgüter sind von dem Vorhaben nicht betroffen.

Vermeidung, Minderung und Kompensation Die potentielle Mehrversiegelung von 0,29 ha kann nicht durch Flächenentsiegelung ausgeglichen werden, da geeignete Flächen in benötigtem Umfang fehlen. Eine potentiell geeignete Entsiegelungsfläche bietet der Rückbau einer ungenutzten Landwirtschaftsanlage (ca. 800 m²) südlich von Altglietzen am Wirtschaftsweg zur Stillen Oder. Das verbleibende Entsiegelungsdefizit könnte über Pflanzungen kompensiert werden. Möglich ist die Pflanzung von bis zu 80 Bäumen entlang des Wirtschaftsweges von Altglietzen zur Stillen Oder. Durch die Baumpflanzungen werden die beeinträchtigten Bodenfunktionen aufgewertet. Der Verlust an Infiltrationsfläche wird durch die Versickerung anfallenden Niederschlagswassers im Plangebiet gemindert.

Hohenwutzen

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Begründung Seite 136

Zuwachsfläche Nr. 7: Wohnbaufläche (0,74 ha) Vorhaben wird nicht weiter verfolgt

Zuwachsfläche Nr. 10: Gemischte Bauflächen (0,17 ha) Vorhaben wird nicht weiter verfolgt

G.9 Kompensationsmaßnahmen Im FNP wird mit der Darstellung neuer Bauflächen eine Intensivierung der Flächennutzung planerisch vorbereitet. Die Ausweisung der Bauzuwachsflächen führt zu Eingriffen in Natur und Landschaft. Die Beeinträchtigungen können nur anteilig in den jeweiligen Projektgebieten kompensiert werden. Zur Eingriffskompensation ist es daher erforderlich im FNP auch geeignete Kompensationsflächen außerhalb der Bauzuwachsflächen nachzuweisen. Eine parzellenscharfe Maßnahmenplanung ist aber auf der Ebene des FNP nicht möglich und bleibt der verbindlichen Bauleitplanung vorbehalten.

Das Plangebiet verfügt über ein ausreichendes Potential geeigneter Flächen für Kompensationsmaßnahmen. Insbesondere im Oderbruch bieten die ausgeräumten Agrarlandschaft viele Möglichkeiten für Gehölzpflanzungen entlang von Gräben, Wegen und Straßen. Standortgerechte naturnahe Pflanzungen bewirken multifunktional eine Aufwertung der Bodenfunktionen und des Landschaftsbildes, sowie eine Verbesserung der Habitat- und Lebensraumfunktion. Baumpflanzungen sollten nach Möglichkeit mit Sträuchern kombiniert werden, so dass ökologisch hochwertige Baumhecken mit gleichzeitiger Wind- und Schneeschutzfunktion entstehen. Nachfolgend wird eine Auswahl geeigneter Kompensationsflächen beschrieben.

G.9.1 Flächen für Pflanzmaßnahmen Bad Freienwalde P1 Gehölzumbau am Freienwalder Landgraben, ca. 400 Bäume bei beidseitiger Neupflanzung. Bei der Umsetzung der Maßnahme sind die Anforderungen der Eingriffsregelung und artenschutzrechtliche Belange zu beachten. Es ist vorab zu prüfen, ob mit der evtl. vorherigen Entnahme nichtheimischer Bäume eine Kompensationspflicht verbunden ist. Möglicherweise kann die Maßnahme auch nur abschnittsweise und über einen längeren Zeitraum umgesetzt werden, damit die ökologischen Funktionen insbesondere als Lebensstätte im Gebiet erhalten bleiben.

Altranft P2 Alleeneupflanzung in Altranft am Weg nach Sonnenburg, ca. 160 Bäume bei beidseitiger Neupflanzung

Schiffmühle P3 Baumpflanzungen an der Straße von der B 158 bis Neukietz, ca. 60 Bäume bei beidseitiger Neupflanzung P4 Bepflanzung der Straße nach Herrenwiese und weiter bis zur L 81, ca. 400 Bäume bei beidseitiger Neupflanzung

Bralitz

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Begründung Seite 137

P5 Gehölzumbau auf den Deichen der Alten Oder, ca. 300 Bäume bei beidseitiger Neupflanzung. Bei der Umsetzung der Maßnahme sind die Anforderungen der Eingriffsregelung und artenschutzrechtliche Belange zu beachten. Es ist vorab zu prüfen, ob mit der Entnahme nichtheimischer Bäume eine Kompensationspflicht verbunden ist. Möglicherweise kann die Maßnahme auch nur abschnittsweise und über einen längeren Zeitraum umgesetzt werden, damit die ökologischen Funktionen insbesondere als Lebensstätte im Gebiet erhalten bleiben.

P6 Bepflanzung des Weges von Bralitz zur Alten Oder, ca. 80 Bäume bei beidseitiger Neupflanzung

Neuenhagen P7 Lückenbepflanzung am Stadtweg, ca. 60 Bäume

Hohenwutzen P8 Uferbepflanzung am Mucker, ca. 1.000 lfd. m bei einseitiger Pflanzung (Hinweis: Wegen wiederkehrender Grundräumungen im Gewässer Mucker ist im Abschnitt von der Mündung bis zur Brücke nur eine Bepflanzung auf der südwestlichen Gewässerseite möglich ist. Oberhalb der Brücke kann aus dem gleichen Grund nur die Nordostseite (Oderseite) bepflanzt werden.) P9 Gehölzumbau an der Wirtschaftsstraße zum Schöpfwerk, ca. 240 Bäume bei beidseitiger Neupflanzung

Altglietzen P10 Bepflanzung der Wirtschaftsstraße zur Stillen Oder, ca. 160 Bäume bei beidseitiger Neupflanzung

Die dargestellten Pflanzflächen bieten ein Potential für ca. 1.860 Baumpflanzungen und ca. 1.000 lfd. m Grabenbepflanzung. Die Bilanzierung der Baumpflanzungen erfolgt mit einem Pflanzabstand von 10 m. Ergänzend zu den Baumpflanzungen können vielerorts auch Strauchhecken mit Windschutzfunktion angelegt werden.

G.9.2 Flächen für Entsiegelungsmaßnahmen Altranft E1 Rückbau ungenutzter Landwirtschaftsanlagen am Weg nach Sonnenburg, ca. 1 ha

Altglietzen E2 Rückbau ungenutzter Landwirtschaftsanlagen an der Wirtschaftsstraße zur Stillen Oder, ca. 0.08 ha Bralitz E3 Rückbau der Erschließungsstraße in die ehemaligen Kiesgruben, ca. 0,5 ha E4 Rückbau ungenutzter Landwirtschaftsanlage südwestlich von Heeses Loos, ca. 0,06 ha

Neuenhagen E5 Rückbau ungenutzter Landwirtschaftsanlagen am ehemaligen Segelflugplatz östlich von Neuenhagen, ca. 0,5 ha

Die genannten Entsiegelungsvorhaben bieten ein Potential von 2,14 ha Fläche.

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Begründung Seite 138

G.10 Eingriffs- / Ausgleichbilanz der Bauzuwachsflächen In der folgenden Tabelle werden für die im FNP dargestellten Bauzuwachsflächen der jeweilige Eingriffsumfang und Kompensationsempfehlungen gegenübergestellt.

Zuwachsfläche Eingriffssituation Kompensationsempfehlung

Bad Freienwalde 3 Neuversiegelung max. 1,79 ha Pflanzung von ca. 60 Bäumen Wohnbauflächen innerhalb der Baugebiete (0,99 ha) Geringe Artenschutzkonflikte Anlage von ca. 3.000 m² Feldhecken zur Eingrünung der Baugebiete Entsiegelung von 1,4ha außerhalb des Plangebietes, möglicherweise auch Beteiligung an Flächenpools 4 Keine Neuversiegelung Festlegung von Begrünungs- und Wohnbaufläche aufgrund hoher Artenschutzmaßnahmen erfolgt im (4,81 ha) Flächenvorbelastung Bebauungsplanverfahren (Versiegelungsgrad ca. 60 %)

Höhere Artenschutzkonflikte

5 Neuversiegelung max. 1,51 ha Pflanzung von ca. 50 Bäumen Wohnbaufläche innerhalb der Baugebiete (2,52 ha) Geringe Artenschutzkonflikte Entsiegelung von 1,26 ha außerhalb des Plangebietes, möglicherweise auch Beteiligung an Flächenpools

14 Neuversiegelung max. 1,17 ha, Entsiegelung von 1,17 ha Sonderbaufläche Kur aufgrund hoher außerhalb des Plangebietes, (5,84 ha) Flächenvorbelastung möglicherweise auch Beteiligung (Versiegelungsgrad ca. 60 %) an Flächenpools

Höhere Artenschutzkonflikte Festlegung von Begrünungs- und Artenschutzmaßnahmen erfolgt im Bebauungsplanverfahren Sonderbaufläche Verlust von ca. 2,6 ha Eingrünung der Anlage durch Photovoltaik Sukzessionsflächen mit Gehölzgürtel Gehölzen, Gras- und (2,60 ha) Staudenfluren, Festlegung von Kompensations- und Artenschutzmaßnahmen im vermutlich hohes Bebauungsplanverfahren artenschutzrechtliches Konfliktpotential,

geringe Neuversiegelung aufgrund Vorbelastung

mögliche Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch Fernwirkung der Anlage

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Begründung Seite 139

Altranft 12 Neuversiegelung max. 0,22 ha Rückbau und Entsiegelung einer Gemischte Baufläche ungenutzten Stallanlage am (0,74 ha) Geringe Artenschutzkonflikte Sonnenburger Weg, ca. 1,0 ha

Verlust von Gehölzen in nicht Anlage einer adäquaten quantifiziertem Umfang Baumhecke an der Gebietsgrenze zur Abschirmung gegenüber Wohn- und Schutzgebieten 18 Neuversiegelung max. 0,30 ha Rückbau und Entsiegelung einer Gemischte Baufläche ungenutzten Stallanlage am (0,76ha Geringe Artenschutzkonflikte Sonnenburger Weg, ca. 1,0 ha

Verlust von Gehölzen in nicht Erhalt des am Standort quantifiziertem Umfang befindlichen Waldes Bralitz

Neuenhagen 16 Keine Neuversiegelung Erhaltung von Waldflächen und Sonderbaufläche aufgrund hoher Einzelgehölzen im Plangebiet Photovoltaik (10,44 Flächenvorbelastung Pflanzung von Hecken zur ha) (Versiegelungsanteil ca. 2,8 ha) landschaftsgerechten Eingrünung der Anlage, ca. 0,3 ha Höhere Artenschutzkonflikte Ausweisung von Sukzessionsfläche, ca. 0,15 ha Verlust von Wald- und Erhaltung und Pflege von Gehölzbiotopen, ca. 2,0 ha Offenbiotopen, ca. 0,8 ha Durchführung von Überformung von Waldumbaumaßnahmen Offenbiotopen, ca. 5,0 ha außerhalb des Plangebietes, ca. 3,0 ha Standörtliche Nähe zum FFH- Gebiet „Tongruben Festlegung weiterer Neuenhagen“ Kompensations- und Artenschutzmaßnahmen erfolgt im Bebauungsplanverfahren Altglietzen

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Begründung Seite 140

6 Neuversiegelung max. 0,38 ha Rückbau und Entsiegelung einer Wohnbaufläche ungenutzten 0,63 ha Standort auf trocken armen Landwirtschaftsanlage am Böden mit hoher ehemaligen Segelflugplatz östlich Grundwasserneubildungsrate. von Neuenhagen, ca. 0,5 ha Überbauung von siedlungsnahen Freiflächen mit Pflanzung von ca. 35 Bäumen und luftklimatischer 1.000 m² Baumhecke innerhalb Ausgleichsfunktion. Das der Baufläche und zur Baugebiet verfestigt die landschaftsgerechten Eingrünung bandartige Siedlungsstruktur und fördert das Weitere Zusammenwachsen von Kompensationspflanzungen Altglietzen und Hohenwutzen. könnten am Wirtschaftsweg von Es steht damit im Widerspruch Altglietzen zur Stillen Oder zu den Entwicklungszielen des erfolgen. Landschaftsrahmenplans für das Biosphärenreservat „Schorfheide-Chorin“, der klar getrennte Siedlungen als Zielvorgabe definiert.

Geringe Artenschutzkonflikte bei der Gruppe der Vögel, mögliche Betroffenheit von Reptilien (Zauneidechsen) aufgrund günstiger Habitatverhältnisse. 9 Neuversiegelung max. 0,29 ha Rückbau und Entsiegelung einer Gemischte Bauflächen ungenutzten 0,37 ha) Geringe Artenschutzkonflikte Landwirtschaftsanlage am Wirtschaftsweg zur Stillen Oder Standort befindet sich im südlich von Altglietzen, ca. 0,08 ha sensiblen Übergangbereich zur freien Landschaft. Als Ersatz für das verbleibende Entsiegelungsdefizit von ca. 0,2 ha könnten ca. 40 Baumpflanzungen am Wirtschaftsweg von Altglietzen zur Stillen Oder erfolgten.

Bebauung in einer ortstypischen Bauweise und Eingrünung mit landschaftsgerechten Obstgehölzen.

Hohenwutzen

Tabelle 28: Eingriffs-/Ausgleichsbilanz Bauzuwachsflächen

G.11 Zusammenfassung Im Flächennutzungsplan der Stadt Bad Freienwalde führt die Ausweisung neuer Bauflächen zu Eingriffen in Natur und Landschaft. Insgesamt werden 11 neue Bauzuwachsflächen ausgewiesen mit einem Flächenumfang von insgesamt 31,80 ha. Bei einigen Bauflächen handelt es sich um Nutzungsintensivierungen auf

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Begründung Seite 141 vorbelasteten Altstandorten (Kasernengelände, Konversionsflächen) bzw. um Arrondierungen bestehender Siedlungsgebiete mit geringem Eingriffspotential aufgrund anthropogener Überformung.

Durch Versiegelung ist vor allem das Schutzgut Boden betroffen. Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen entstehen durch Gehölz- und Lebensraumverlust. Nachteilige Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, Luft und Klima sind nicht nachweisbar. Lokale Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes können durch Eingrünung neuer Baugebiete gemindert werden.

Für die Kompensation der Eingriffe in Natur und Landschaft werden Empfehlungen und Möglichkeiten für Maßnahmen aufgezeigt. Die vorhabenskonkrete Erarbeitung einer Eingriffs- / Ausgleichbilanz muss der verbindlichen Bebauungsplanung vorbehalten bleiben. Auf der Ebene des Bebauungsplanes erfolgt auch die Prüfung artenschutzrechtlicher Belange.

Außerhalb der eigentlichen Baugebiete werden weitere geeignete Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen nachgewiesen. Im Geltungsbereich des Flächennutzungsplans ist das verfügbare Potential für Pflanzmaßnahmen ausreichend zur Kompensation der mit der Planung vorbereiteten Eingriffe. Defizite gibt es in der Verfügbarkeit von Entsiegelungsflächen, so dass hier eine Beteiligung an externen Flächenpools zu prüfen ist.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass der Flächennutzungsplan der Stadt Bad Freienwalde eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung gewährleistet. Die Planung wird dem Vorsorgeprinzip des sparsamen Umgang mit Grund und Boden gerecht und berücksichtigt den Schutz und die Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen.

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Begründung Seite 142

H Flächenbilanz (Maßabweichungen zur amtlichen Statistik -Gesamtfläche Bad Frw. mit OT: 131,73km²- ergeben sich aufgrund der digitalen Ermittlung der Flächenangaben aus der Planzeichnung und Ausgabe verschiedener Maßeinheiten km², ha,m² sowie zwangsläufigen Rundungen)

Lfd Nutzungsart FN Altglietzen Bralitz Neuenhagen Schiffmühle Hohensaaten Hohenwutzen Bad Freienwalde / Summe (m²) Summe (ha) .- P- Altranft Nr. Sch l.

1. Bauflächen 100 394.782,00 631.703,00 703.421,00 404.776,00 619.954,00 568.677,00 4.271.422,00 7.594.735,00 759,47 1.a davon Zuwachsflächen 22.802,00 102.943,00 0,00 0,00 0,00 9.101,00 125.719,00 333.000,00 33,30 1.1 Wohnbauflächen 110 63.620,00 172.874,00 354.757,00 194.932,00 262.722,00 390.988,00 2.336.525,00 3.776.418,00 377,64 1.1. davon Zuwachsflächen 6.300,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 83.200,00 89.500,00 8,95 a 1.2 Gemischte Bauflächen 120 283.212,00 166.370,00 204.972,00 209.844,00 332.381,00 164.463,00 634.170,00 1.995.412,00 199,54 1.2. davon Zuwachsflächen 3.700,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 15.000,00 18.700,00 1.87 a 1.3 Gewerbliche Bauflächen 130 32.494,00 271.582,00 39.292,00 0,00 24.851,00 0,00 700.142,00 1.068.361,00 106,84 1.3. davon Zuwachsflächen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 a 1.4 Sonderbauflächen 160 15.456,00 20.877,00 104.400,00 0,00 0,00 13.226,00 600.585,00 725.862,00 72,59 1.4. davon Zuwachsflächen 0,00 0,00 104.400,00 0,00 0,00 84.400,00 224.800,00 22,48 a 1.4. Davon Sondergebiete 161 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 394.119,00 394.119,00 39,41 1 Kur/Fremdenverkehr davon Zuwachsflächen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.4. davon Sondergebiet großfl. 162 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 77.522,00 77.522,00 7,75 2 Einzelhandel davon Zuwachsflächen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.4. davon Sondergebiet Tour. u. 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 80.647,00 80.647,00 8,06 3 Erhol. davon Zuwachsflächen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 58.400,00 58.400,00 5.84 1.4. davon Sondergebiet 15.456,00 20.877,00 0,00 0,00 0,00 13.226,00 9.448,00 59.007,00 5,90 4 Wochenendhausg. davon Zuwachsflächen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.4. davon Sondergebiete 0,00 0,00 104.400,00 0,00 0,00 0,00 38.849,00 130.400,00 13,04 5 Biogasanlage/PV davon Zuwachsflächen 0,00 0,00 104.400,00 0,00 0,00 0,00 26.000,00 130.400,00 13,04

2. Flächen für den Gemeinbedarf 200 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 42.773,00 42.773,00 4,28

3. Fl. F. den überörtlichen 300 25.052,00 285.114,00 124.307,00 68.577,00 86.975,00 47.112,00 756.695,00 1.393.832,000 139,38 Verkehr u. örtl. Hauptverkehrszüge

3.1 Fl. F. den Straßenverkehr 310 25.052,00 97.877,00 74.236,00 56.525,00 73.279,00 47.112,00 299.136,00 673.217,00 67,32 einschl. Fl. Für den ruhenden Verkehr

3.1. davon: Fl. F. ruhenden Verkehr 311 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 9.522,00 0,00 9.522,00 0,95 1

3.2 Flächen für Bahnanlagen 330 0,00 187.237,00 50.071,00 12.052,00 0,00 0,00 457.559,00 706.919,00 70,69 3.3 Flächen für den Luftverkehr 340 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

Begründung Seite 143

Lfd Nutzungsart FN Altglietzen Bralitz Neuenhagen Schiffmühle Hohensaaten Hohenwutzen Bad Freienwalde / Summe (m²) Summe (ha) .- P- Altranft 4. Fl. Für die Ver- u. Entsorgung 400 0,00 0,00 4.531,00 0,00 0,00 4.155,00 35.494,00 44.180,00 4,42

5. Grünflächen 500 35.343,00 18.149,00 12.578,00 34.477,00 18.743,00 11.125,00 976.311,00 1.106.726,00 110,67 5.1 Parkanlagen 510 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 162.201,00 162.201,00 16,22 5.2 Dauerkleingärten 520 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 479.024,00 479.024,00 47,90 5.3 Sportplätze 530 14.508,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 96.788,00 111.296,00 11,13 5.4 Friedhöfe 540 14.508,00 10.618,00 12.578,00 13.872,00 15.225,00 11.125,00 65.727,00 143.653,00 14,36 5.5 Sonstige Grünflächen 590 6.327,00 7.531,00 0,00 20.605,00 3.518,00 0,00 172.571,00 210.552,00 21,05

6. Fl. Für die Land- und 600 5.870.801,00 16.289.664,00 7.357.222,00 9.521.476,00 19.581.881,00 10.178.209,00 48.601.578,00 117.400.831,00 11.740,00 Forstwirtschaft 6.1 Flächen für Landwirtschaft 610 4.878.433,00 6.689.134,00 5.705.228,00 8.733.279,00 17.134.145,00 8.753.364,00 26.027.687,00 77.921.270,00 7.792,00

6.2 Flächen für Wald 620 992.368,00 9.600.530,00 1.651.994,00 788.197,00 2.447.735,00 1.424.845,00 22.573.891,00 39.479.560,00 3.948,00

7. Wasserflächen 700 118.590,00 490.900,00 184.443,00 186.060,00 1.589.150,00 647.137,00 1.176.742,00 4.393.022,00 439,30

8. davon Fl. F. Aufschütt. 800 0,00 1.447.017,00 0,00 0,00 3.859.386,00 0,00 1.684.667,00 6.991.070,00 699,11 U.Abgrabungen

9. Sonstige Flächen 900 0,00 0,00 102.886,00 0,00 0,00 0,00 52.802,00 155.688,00 15,57 9.1 darunter: Ausgleichsfl. F. 910 Baumaßn. Flächen m. umweltgefähr. 0,00 0,00 102.886,00 0,00 0,00 0,00 52.802,00 155.688,00 15,57 Stoffen

10. Bodenflächen insgesamt 999 5.870.801,00 17.715.530,00 8.489.388,00 10.215.366,00 21.896.978,00 11.456.415,00 55.913.817,00 131.576.295,00 13.157,63

Tabelle 29: Flächenbilanz

Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –

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Gemeinsamer Flächennutzungsplan Stadt Bad Freienwalde – 2014 – 2025 –