Hanns-Seidel-Stiftung Jae hr sbericht 2012 E ine Leistungsbilanz

www.hss.de

Jae hr sbericht 2012 E ine Leistungsbilanz

Dr. Hanns Seidel (1901–1961), der Namens ­geber der Stiftung, gehörte 1945 zu den Mitbegründern der CSU. Hanns Seidel war Landes­vorsitzender der CSU von 1955 bis 1961, wurde 1946 erstmals in den Bayerischen Landtag gewählt, war Bayerischer Wirtschafts­ minister (­1947–1954) und Bayerischer Ministerpräsident (1957–1960).

Weitere Informationen unter www.hss.de/stiftung/hanns-seidel.html Hanns Seidel

Inhalt

Inhalt

Vorwort ...... 6

Akademie für Politik und Zeitgeschehen ...... 9

Archiv für Christlich-Soziale Politik ...... 18

Büro Berlin ...... 22

Institut für Politische Bildung ...... 23

Institut für Begabtenförderung ...... 33

Büro für Auswärtige Beziehungen ...... 38

Büro für Verbindungsstellen/Internationale Konferenzen .... 39

Institut für Internationale Zusammenarbeit ...... 49

Bildungszentren/Konferenzzentrum ...... 58

Zentrale Aufgaben ...... 60

Anhang

Vermögensrechnung...... 64

Ertrags- und Aufwandsrechnung...... 66

Bescheinigung der Abschlussprüfer...... 67

Gesamtübersicht Haushalt...... 68

Vorstand und Mitglieder...... 69

Satzung und Gemeinsame Erklärung...... 70

Vertrauensdozenten...... 71

Anschriften der Büros und Einrichtungen...... 72

Organisationsplan...... 75

Weltkarte mit Auslandsbüros...... 76

Impressum...... 78

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 5 Vorwort

Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren! tiert und bilanziert unsere erfolgreiche Stiftungsarbeit auf Landes-, Bundes- und In einem Jahr, das von so positiven Er­ Europaebene ebenso wie in den rund eignissen wie dem erwachenden Demo­ 60 Ländern dieser Erde, in denen wir als kratisierungsprozess in Myanmar, aber Stiftung tätig sind. auch von der zunehmend besorgnis­ erregenden Entwicklung des „Arabi­ D ie folgenden Sätze des CSU-Vorsitzen­ schen Frühlings“ oder der nach wie vor den und Bayerischen Ministerpräsidenten anhaltenden Staatsschuldenkrise in mögen stellvertretend für der Eurozone geprägt war, hat sich die die zahlreichen uns erreichenden Rück­ Hanns-­Seidel-Stiftung einmal mehr als meldungen stehen, die uns immer wieder verlässlicher Partner und Ort des kon­ die hohe Wertschätzung versichern, die struktiven Dia­logs erwiesen. Auch im Politiker, Projektpartner, Multiplikatoren Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair Jahr 2012 ist sie ihrem Auftrag nach­ und Seminarteilnehmer unseren vielfäl­ti­ Staats­minister a. D., Senator E. h., gekommen, den Menschen Orientierung gen Aktivitäten entgegenbringen: ­Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung und eine geistige Heimat zu geben, ihnen ausgehend vom christlichen Menschen­ „ Die Hanns-Seidel-Stiftung steht auf bild Wissen und Werte zu vermitteln. dem festen Wertefundament eines christ­ lichen Menschenbilds. Sie gibt Orien­ Sei es der Übergang in ein neues Energie­ tierung auch in stürmischen Zeiten. Und zeitalter oder die Zukunft Europas, seien sie strahlt weit über unseren schönen es Fragen der Wirtschafts- und Medien­ F reistaat hinaus bis in entlegenste Win­ ethik, der politischen Bildung oder der kel dieser Erde. Ihre Arbeit im Auftrag Demokratiekompetenz, seien es die Her­ von Demo­kratie, Frieden und Entwick­ ausforderungen von digitaler ­Revolution, lung hat meine höchste Wertschätzung.“ internationaler Sicherheitspolitik, welt­ weiter Armutsbekämpfung oder der För­ Wir freuen uns über dieses Lob und neh­ derung und Stabilisierung entstehender men es als Ansporn für unsere Arbeit im D emokratien, sei es der Einsatz für das neuen Jahr! Dr. Peter Witterauf Menschenrecht Religionsfreiheit – die Hauptgeschäftsführer der Hanns -Seidel-Stiftung konnte auf diesen Zu den Höhepunkten im ­Stiftungsjahr ­Hanns-Seidel-Stiftung und weiteren Themenfeldern ihre Kom­ 2012 zählte die Eröffnung unseres­B üros petenz und Expertise einbringen. Der in Myanmar, mit dem wir den Prozess vorliegende Jahresbericht 2012 dokumen­ demo ­kratischer Öffnung dort weiter

6 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 Vorwort

unter­stützen wollen. Die Hanns-Seidel- ­werden. Das bedeutet, dass gleichz­ eitig Auch in diesem Jahr gilt unser Dank ­allen Stiftung ist damit die erste deutsche mehr als 1.000 Stipendiatinnen und Sti­ Vorstandsmitgliedern sowie den Mit­ Poli ­tische Stiftung mit einer eigenen Ver­ pendiaten von der Hanns-Seidel-Stiftung gliedern der Hanns-Seidel-Stiftung für tretung vor Ort. Weitere herausragende ideell und finanziell gefördert und Teil die vertrauensvolle und konstruktive Zu­ Ereignisse waren unser „2. Internatio­na­ dieses wachsenden weltweiten Exzellenz­ sammenarbeit. Der Erfolg unserer Arbeit les Strategiesymposium“, das nicht zu­ netzwerks werden können. Wir freuen hängt als Gemeinschaftsleistung ent­ letzt aus Anlass der angespannten Situa­ uns über diese immer größer werdende scheidend vom Engagement aller Mitar­ tion im östlichen Mittelmeerraum die Stiftungsfamilie! beiterinnen und Mitarbeiter im In- und Krisen an Europas Grenzen diskutierte, Ausland ab, wofür wir uns ebenfalls sehr sowie eine viel beachtete Kooperation Auch im neuen Jahr wollen wir wieder herzlich bedanken möchten. Für 2013 mit der Bayerischen Akademie der Wis­ politisch relevante Zukunftsthemen auf­ bitten wir wieder um Vertrauen, tat­ senschaften über Israel und seine arabi­ greifen, Menschen gewinnen, sich für kräftige Mitarbeit und Unterstützung für schen Nachbarn im Jahr nach dem Aus­ das Gemeinwohl einzusetzen, und ihnen unse ­re Arbeit im Auftrag von Demokratie, bruch der „Arabellion“. in ­einer Welt des Wandels verlässlicher F rieden und Entwicklung. Partner und Wegweiser sein. In der Aka­ Erstmals haben wir in diesem Jahr ­einen demie für Politik und Zeitgeschehen wer­ Jugendkongress durchgeführt, der sich den wir uns deshalb intensiv mit der Zu­ unter reger Beteiligung der jüngeren kunft der Bankenlandschaft beschäftigen. Generation mit der Frage beschäftigt Es stehen aber auch Fragen rund um Ener­ hat, wie wir in Zukunft leben wollen. giewende und Klimaschutz sowie nach Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair Seine Premiere feierte auch das „Junge den Auswirkungen der neuen Medien auf Europa-Forum“, mit dem wir – ­getragen die ­Politik ganz oben auf der Agenda. Von von der Überzeugung, dass sich jede unserem Institut für Politische Bildung Gene ­ration die demokratischen Werte wurde im Hinblick auf die 2013 stattfin­ neu aneignen muss – speziell junge Men­ denden Landtags- und Bundestagswahlen Dr. Peter Witterauf schen ansprechen wollen, um sie über bewusst das Schwerpunktthema „Heimat politische Zusammenhänge zu infor­ heute“ gewählt. Ein Fokus unseres Insti­ mieren und sie zu ermutigen, sich selbst tuts für Begabtenförderung wird auf dem poli­tisch zu betätigen. neuen Stipendienbereich „Internationale Studien­gänge“ liegen, und das facetten­ Erwähnung finden sollte an dieser Stelle reiche Thema Demokratie- und Rechts­ auch die Entwicklung unserer Stipendia­ staatsförderung wird vor allem in unserem tenzahlen. Im Jahr 2012 konnte erstmals Insti ­tut für Internationale Zusammen­ die „Tausendergrenze“ durchbrochen arbeit wieder eine zentrale Rolle spielen.

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 7 Hann s -Seidel-Stiftung in Zahlen und Bildern

Hann s-Seidel-Stiftung in Zahlen und Bildern

Veranstaltungs- Teilnehmer einheiten *

Akademie für Politik und Zeit­geschehen 104 7.858

Institut für Politische Bildung 1.417 52.126

Institut für Begabtenförderung 170 4.180

Institut für Internationale ­Zusammenarbeit 4.608 190.619

Büro für Verbindungsstellen/ Internationale Konferenzen 80 5.548

Summe 6.379 260.331 * S eminare, Tagungen, Symposien etc.

In den eigenen Bildungszentren und im Konferenzzentrum München Auftakt ins Jahr 2012: Bei der traditionellen Winterklausur der CSU- fanden 1.650 Veranstaltungseinheiten mit 74.769 Teil­nehmern Landesgruppe im Bildungszentrum Wildbad Kreuth hat CSU-Vorsitzender statt (inkl. Kundenbelegung). Die Finanzzahlen sind dem Anhang und Ministerpräsident Horst Seehofer gemeinsam mit CSU-Landesgrup­ dieses Jahresberichts zu entnehmen. penchefin den niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte (M.) zu politischen Konsultationen empfangen.

20 Jahre Bayerisch-Ukrainische Polizei-Zusammenarbeit unterstützt Charlotte Knobloch, die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde von der Hanns-Seidel-Stiftung: Die Innenminister Joachim Herrmann München und Oberbayern, wurde von Hauptgeschäftsführer Peter Witter­ und Vitalij Zakharchenko unterzeichneten in München ein Abkommen auf zur Veranstaltung „Starke Frauen, starke Worte“ am 19. November zur Fortsetzung der hochrangigen Kontakte. begrüßt. Moderatorin Stephanie Heinzeller (l.)

Myanmars Parlamentspräsident Shwe Mann empfing Hauptgeschäfts­ Zukunftsfrühstück am 2. Juli zur Begegnung Politik/Medien. Vorsitzender Hans führer Peter Witterauf, nachdem die Hanns-Seidel-Stiftung zuvor ein Zehetmair und Manfred Weber, MdEP, begrüßten die Vize-Regierungsspreche­ Büro in dem südostasiatischen Land eröffnet hatte (s. S. 54). rin Sabine Heimbach und Ex-Focus-Chefredakteur Wolfram Weimer (2.v.r.).

8 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 AKADEMIE FÜR POLITIK UND ­ZEITGESCHEHEN

104 Veranstaltungen (Expertengespräche, Werkstatt­ hauptstadt Berlin mit sechs Tagungen und 580 Teilneh- gespräche, Symposien, Roundtables etc.) führte die mern. Die Akademie versteht sich als Ideenbörse für die ­Aka ­demie im Berichtsjahr mit 7.858 Teilnehmern durch. Politik, die in unmittelbarer Verbindung zum aktuellen Veranstaltungsorte waren hauptsächlich das Konferenz- ­poli­tischen Geschehen steht und danach strebt, einen zentrum München, die Bildungszentren in Wildbad Kreuth sub­stanziellen Beitrag zum öffentlichen Diskurs und zur und K­ loster Banz sowie schwerpunktmäßig die Bundes­ Politik­beratung zu leisten.

Saal mit Bundesminister Hans-Peter Friedrich am Rednerpult Podiumsdiskussion mit Rainer Tetzlaff, Beate Neuss, Carlo Masala, ­Markus Ferber, Michael Griesbeck

Krisen an Europas Grenzen – D er Bundesminis­ heitslage in Deutschland momen­ 2. ­Internationales Strategie­symposium ter des Innern, tan noch nicht akut bedroht, doch der Hanns-Seidel-Stiftung Dr. Hans-Peter werde es künftig von besonderer Friedrich, MdB, Bedeutung sein, die betroffenen Die Hanns-Seidel-Stiftung rief 2010 an­ betonte in sei­ Länder bei der Entwicklung stabi­ lässlich des 20. Jahrestages der Wieder­ nem ­einführenden ler Staats- und Sicherheitsstruk­ vereinigung Deutschlands das im zweijäh­ Vortrag „­Krisen turen zu unterstützen. Um den rigen Turnus stattfindende Inter­nationale an Europas Gren­ Herausforderungen am südlichen Strategiesymposium ins Leben. Im Rah­ zen – Konsequen­ Bundesinnenminister Hans- Krisenbogen zu begegnen, müsse men der ersten Veranstaltung wurden eine zen für die ­Innere Peter Friedrich spricht beim D eutschland eng im internationa­ Strategie­symposium Bilanz der ‚neuen‘ deutschen A­ ußenpolitik Sicherheit“, dass len Verbund zusammenarbeiten. gezogen und unter Berücksichtigung der die Grenzen zwischen innerer und äuße­ neuen internationalen Herausforderungen rer Sicherheit heutzutage fließend seien. Nach dem Grundsatzvortrag des Bundes­ Perspektiven für die Berliner Diplomatie So wirkten sich beispielsweise die Um­ innenministers diskutierten Experten entwickelt. Im Mittelpunkt des Internatio­ wälzungen im arabischen Raum auf aus Politik, Wissenschaft und Praxis – nalen Strategiesymposiums am 3. Dezem­ die innere Sicherheit in Deutschland Markus Ferber, MdEP, Dr. Michael Gries­ ber im Konferenzzentrum München stan­ aus. Aus der Sicht Friedrichs liegen die beck, Prof. Dr. Beate Neuss, Prof. Dr. Rai­ den konkrete Krisen an Euro­pas Grenzen. Sicher­heitsrisiken insbesondere in der ner Tetzlaff, Prof. Dr. Carlo Masala – wie D iese wurden mit Blick auf ihr Eskala­ Bedrohung durch den islamistischen Deutschland und die EU mit den sich er­ tionspotenzial einerseits und auf Szena­ T errorismus und die Organisierte Krimi­ gebenden Herausforderungen umgehen rien und Strategien ihrer Entschärfung nalität sowie in einem zunehmenden können und welche Handlungsoptionen andererseits analysiert. Migrations ­druck. Zwar sei die Sicher­ zur Verfügung stehen.

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 9 Ak ademie für Politik und Zei tgeschehen

Extremismus in Deutschland Sachsen auseinandersetzt, referierte die als Grundlage für die Arbeit der über das „Pro und Contra eines NPD- Exe ­kutive, aber auch für die politische Auch in diesem Jahr wurde in Koope­ Verbotes“. Vor dem Einstieg in den argu­ ­Bildung von nicht zu unterschätzender ration mit Prof. Dr. Eckhard Jesse, TU mentativen Teil seiner Ausführungen gab Bedeutung ist. Chemnitz, wieder eine Expertentagung Brandstetter zu bedenken, dass die mög­ zum Thema Extremismus in Deutsch­ liche Einleitung eines Verbotsverfahrens Europäische Integration und land durchgeführt. Ein Schwerpunkt kein „Selbstläufer“ sei, weil beispiels­ westlicher Balkan der Tagung, die vom 16. bis 18. März in weise nach einem Urteil des Bundes­ Kloster Banz stattfand, lag diesmal auf verfassungsgerichts der demokratie­ Nach dem EU-Beitritt Rumäniens und dem Rechtsextremismus. Dieser stellt gefährdende Charakter der NPD auch Bulgariens zum 1. Januar 2007 rückte nach wie vor eine erhebliche Gefahr in vor dem Europäischen Gerichtshof für die Problematik der EU-Integration der Deutschland dar, was nicht zuletzt die Menschenrechte Bestand haben müsste. (mittlerweile) sechs noch außerhalb ste­ Aktivitäten der rechtsterroristischen henden, westlichen Balkanländer ­näher Zelle NSU zeigten, die wenige Monate Daran anknüpfend eröffnete Guido Selz­ (Kroatien wird nicht zur Balkan-­Region zuvor bekannt geworden waren. Viele ner vom Bundesamt für Verfassungs­ gerechnet). Eine Experten­tagung der der Referate befassten sich mit ­Fragen schutz den Blick auf die ­Problematik Hanns-Seidel-Stiftung nahm sich am „ Rechtsterroristischer Zellen“. So habe 16. Oktober dieser Thematik an, um sich in der Vergangenheit gezeigt, sie angesichts der vielfältigen inter­ dass als ideologische Basis derartiger nen Probleme der EU, die die Schlag­ Gruppie­rungen der „Nationalismus“ und zeilen beherrschen, und angesichts des „Rassismus“ diene und auf dieser Grund­ aktuell geringen Willens zur territoria­ lage auch „politisch motivierte Gewalt­ len Erweiterung der EU im Bewusstsein taten“ durchgeführt worden seien. Auf zu halten. Denn zweifelsohne gehören die ideologischen Grundlagen dieser (wie Bosnien-Herzegowina, Serbien, Kosovo, anderer) gewalttätiger Gruppen muss Monte­negro, Albanien und Makedonien Eckhard Jesse und Helmut Albert, Direktor des ­daher künftig verstärkt geachtet werden. im historischen und kulturellen Sinne zu saar ­län­dischen Landesamts für Verfassungsschutz Euro­pa, trotz ihrer jahrhundertelangen der Analyse und Bekämpfung des Rechts­ D er Publizist Dr. Rudolf van Hüllen be­ Abschottung von der allgemeinen Ent­ extremismus, ohne dabei andere ­Felder handelte in seinen Ausführungen die wicklung durch das Osmanische Reich. wie den Linksextremismus oder den „Unterschiede der Prävention im Links- ­Islamismus aus dem Auge zu verlieren. und im Rechtsextremismus“. Er gab zu Aus der Fülle der vorgetragenen Aspekte, T eilnehmer waren zahlreiche Fachleute bedenken, dass viele Begriffe und theo­ die ein disparates, aber keinesfalls ex­ von Wissenschaft und Sicherheitsbehör­ retische Konstrukte aus der Extremis­ klusiv negatives Gesamtbild entwarfen, den aus Deutschland. musforschung im Bereich der politischen seien hier nur die Länder Bosnien-Herze­ Bildungsarbeit als „praxisuntauglich“ gowina, Albanien, und Montenegro her­ Einleitend versuchte Prof. Dr. Eckhard eingestuft werden müssten. Neben der ausgegriffen. Jesse eine Präzisierung des Extremis­ Aufklärung zum Rechtsextremismus sei musbegriffs und ging auf Kritik an ihm es wichtig, dass in der Jetzt-Zeit die For­ Im ersten Fall ist schon länger zu kon­ ein. Er plädierte dafür, diesen stärker schungslücke an Einstellungsmuster-­ statieren, dass das „Dayton-Abkommen“ gegen Begriffe wie Radikalismus, Funda­ Studien zum Linksextremismus geschlos­ von 1995, nach dem das Land heute mentalismus und Populismus abzugren­ sen werden müsse, weil bislang keine strukturiert ist, dessen Zusammenhalt zen. Dabei unterstrich er die Notwendig­ empirisch „harten Daten“ für eine derar­ nicht gewährleistet. Die drei Bevölke­ keit, daran festzuhalten und ihn – für die tig gelagerte Präventionsarbeit vorliegen rungsgruppen sind nach wie vor nicht Wissenschaft wie für die Exekutive – als würden. Insgesamt gibt es für eine um­ daran interessiert, in der von Josip Broz Analyseschema beizubehalten. fassende Extremismusprävention also T ito einst mehr oder weniger künstlich noch viel zu tun. geschaffenen staatlich-administrativen D r. Marc Brandstetter, Redaktionsleiter Einheit weiter zusammen zu leben. ­Unter des Internet-Informationsportals „End­ D ie Beiträge der Tagung dokumen­tierten der Asche glimmen weiterhin die Leiden­ station Rechts“, das sich mit Neonazis erneut die Notwendigkeit einer fundier­ schaften des 1995 ­abgeschlossenen und den NPD-Fraktionen in den Land­ ten wissenschaftlichen Analyse aller Phä­ Bürgerkriegs. Aber auch wenn man tagen von Mecklenburg-Vorpommern und nomene des politischen ­Extremismus, ­diesen Befund akzeptiert, bleibt immer

10 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 Ak ademie für Poli tik und Zei tgeschehen

noch fraglich, wie die Zukunft des Lan­ insel ähnelt: sie möchten nicht von den Expertise der SWP (erschienen im Juni des denn alternativ auszusehen hätte. anderen Europäern mental ausgeschlos­ 2012, verfasst von Solveig Richter) for­ F lorian Bieber, Leiter des Zentrums für sen werden, nur weil sie geographisch dert sogar, „lokale Akteure zu stärken, Südosteuropastudien an der Universi­ am Rande liegen. Eine Tendenz ist fest­ die von unten den Korruptionskampf vor­ tät Graz, erklärte, das Land könne seine zustellen, deshalb die eigene osmanisch- antreiben können und die Elite gemein­ Existenz nur bewahren, wenn es in die islamische Vergangenheit auszublenden sam mit der EU in die Zange nehmen“. EU eintrete, und schloss als Gedanken­ und christliche Vorkämpfer in den Vorder­ Fürst Vuletic-Kujawski bestätigte diese experiment an: in einer Art beschleunig­ grund zu stellen. Sichtweise, indem er für Milo Djukanovic, ten Verfahrens. Dass hierfür gegenwärtig den (auch nach den Parlamentswahlen die politischen Voraussetzungen fehlen, Über Montenegro berichtete der Poli­ vom Oktober 2012 noch) dominierenden sowohl in Brüssel als auch in Sarajevo, tikberater Fürst Vuletic-Kujawski. We­ Politiker des Landes, in dessen entschlos­ ist allerdings klar. gen der Bucht von Kotor, die hervorra­ senem EU-Kurs die Gefahr sah, gerade gend zum Marinestützpunkt auf dem durch die demokratischen und rechts­ Lindita Arapi, Spezialistin für Albanien Weg in die Levante taugt, sei die NATO staatlichen Fortschritte, die der Beitritts­ bei der „Deutschen Welle“, unterstrich an diesem kleinsten Staat der Balkan­ prozess für Montenegro haben könnte, den hohen emotionalen Stellenwert der halbinsel interessiert, der sich erst im von der Macht verdrängt zu werden. Denn D jukanovic wäre in Montenegro nicht so hoch gestiegen, wenn er nicht zutiefst mit den dortigen klientelaren Strukturen verbunden wäre.

Visionen für Europa

Europa war und ist für die Hanns-­Seidel- Stiftung ein zentrales Thema, dem Bernd Rill, Lindita Arapi-Boltz Politikberater Fürst Vuletic-Kujawski friedenstiftenden Zusammenhalt der euro ­päischen Staaten gilt ein wichtiger EU -„integrimi“ (neue albanische Wort­ Juni 2006 aus dem Verbund mit Serbien T eil unserer Arbeit. Intention ist dabei schöpfung) im Lande. Die Hoffnungen, gelöst hat. Zwar werde immer wieder ge­ nicht, zu fragen, ob Europa die Krise die weite Bevölkerungskreise damit sagt, eigentlich seien die Montenegriner überlebt, sondern welches Europa sich verbänden, machten auch die massi­ nichts anderes als Serben, die am Meere im Moment entwickelt. ven Probleme Albaniens deutlich: mehr wohnten. Aber das Referendum für die D emokratie und Gerechtigkeit, eine Unabhängigkeit sei eindeutig ausgefal­ D ie Dynamik, die in diesem Prozess unabhängige Justiz, Nachlassen der all­ len, und zudem habe das Land eine sehr steckt, birgt eine Menge Gestaltungs­ gegenwärtigen Korruption, höheren lange Tradition der Freiheit, die erst potential. Was kommt nach dem uns bis Lebens ­standard, höhere Löhne, bessere Ende 1918 mit der Inkorporierung in dato vertrauten Europa, dessen Kern Straßen, zuverlässige Versorgung mit das „Königreich der Serben, Kroaten und jahrzehntelang für Sicherheit stand und Strom und Wasser. Die integrations­ Slowenen“, das später so genannte Jugo­ immer noch steht? Welche Visionen ver­ freundliche Rhetorik so ziemlich aller slawien, unterbrochen worden sei. Im binden wir mit dem Gebilde Europa und Politiker ist unerschöpflich, denn sie ha­ Jahr 2008 hat Montenegro die Aufnahme welche Bilder wollen wir den jungen Men­ ben erkannt, dass sie ihre Positionen der in die EU beantragt, im Juni 2012 sind schen skizzieren? Wählerschaft gegenüber mit Ansprechen die Beitrittsverhandlungen eröffnet wor­ von deren Hoffnungen auf eine schönere den. Die Probleme von Korruption und Mit der Reihe „Visionen für Europa“ Zukunft in der EU stabilisieren können. Klientelismus, mit damit verbundener ­suchen wir in einem offenen Prozess D ie albanischen Medien widmen den Organisierter Kriminalität bis in hohe ­Antworten auf diese Fragen. Theo Waigel, Vorgängen und Erklärungen in Brüssel, Stellen hinein, stellen sich hier jedoch Bundesminister der Finanzen a. D., hat Luxemburg und Straßburg weitaus mehr mit besonderer Dringlichkeit. Die EU hat die Schirmherrschaft übernommen und Raum, als dies in den Mitgliedsländern daher Anlass, Montenegro gegenüber ihr den Startschuss bei der Auftaktveran­ geschieht. Denn die Albaner haben ein neuartiges Verfahren für Beitrittsver­ staltung in München mit einem Bericht historisch grundiertes Trauma, das dem handlungen anzuwenden, das sich u. a. zur Lage Europas abgegeben. Er begrüßte der Griechen auf ihrer exponierten Halb­ auf Fragen der Justiz konzentriert. Eine mit Roland Berger, Ehrenvorsitzender des

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 11 Ak ademie für Politik und Zei tgeschehen

Gerda Hassel­ Ursula Männle, stv. Vorsitzende der feldt, die CSU- Hanns -Seidel-Stiftung, forderte in die­ Landesgruppen­ sem Sinne die Länderparlamente auf, vorsitzende im die rechtlichen Möglichkeiten, die der Deutschen Bun­ Lissa ­bon-Vertrag liefere, durch eine destag hatte da­ stärkere­ Beteiligung zu nutzen. für auch klare Worte: „Euro­pa ist Schulleitungskongress 2012 – eine reine Erfolgs­ „Auf dem Weg zur kooperativen geschichte“. Und Schule“ um weiteres Er­ R oland Berger, Hans Zehetmair, Theo Waigel, Markus Ferber, Clemens staunen gar nicht D ie Aufgaben unserer Schulen werden Verenkotte erst aufkommen zu ­immer komplexer und damit auch schwie­ Aufsichtsrates Roland Berger Strategy lassen, ergänzte sie: „Hinter Europa ste­ riger. Diese Entwicklung bleibt nicht ohne Consultants, einen strategisch versierten hen Werte. Hinter Europa steht Friede, Auswirkung auf den gesamten Bereich EuropaF - örderer. Die Diskussionsrunde, Freiheit, Freizügigkeit, Wohlstand und der Bildung. So verändert sich auch der an der auch Markus Ferber, MdEP, teil­ Sicherheit. Diese Werte sind es wert, ge­ Verantwortungsbereich der Schulleitung. nahm, war sich einig, dass die akute Krise schützt zu werden.“ Bei der ­Diskussion Es stehen dabei die Sicherung und Steige­ die Triebfeder sein kann, um neue Ener­ in den Räumen der Bayerischen Landes­ rung der Qualität in der Schule im Vor­ gien zu bündeln für ein starkes Europa. vertretung in Berlin zeigte sich auch: dergrund, die konkret durch das Zusam­ Heimat und Tradition sind ein guter menwirken von Unterricht, Schulleben Institutionelle, kommunikations- bzw. ­Humus für die Internationalisierung. und allen beteiligten Personen und Insti­ medienpolitische Defizite, Schwierig­ Mehr noch: Die Vielfalt und die damit be­ tutionen bestimmt wird. Um diese zu­ keiten beim Abgreifen einer immer noch dingte Unterschiedlichkeit sind es, die nehmende Fülle der Aufgaben bewältigen abstrakten europäischen Öffentlichkeit – Europa als Solitär der Weltgeschichte zu können, ist innerhalb der Mitglieder das sind die aktuellen Probleme. Allen erscheinen lassen und die das notwen­ der Schulleitung Kooperation unabding­ voran die Euro-Debatte, die sehr plas­ dige Gegengewicht zur Komplexität bar. Zusammenarbeit ist aber nicht nur tisch zeigt, dass Europa vor allem auch unserer Zeit darstellen. Hans-Jürgen innerhalb der Schulleitung, sondern auch ein emotionales Thema ist. Deshalb soll ­Papier klärte allerdings auch auf, dass im Kollegium notwendig, um die Qualität in dieser Reihe auch nicht Halt gemacht die Union institutionell nicht dieselbe von Unterricht und Erziehung zu stei­ werden vor scheinbaren Widersätzen, demo ­kratische Qualität bieten könne gern und ein effizienteres Lehrhandeln die im Sinne der These und Antithese wie der Nationalstaat und daher brau­ zu erreichen. Für eine moderne Schule zur Synthese gelangen: Internationalisie­ che es viel stärker und bewusster den spielen zudem externe Partner eine zu­ rung versus Regionalisierung, konkret Einsatz subsidiärer Prinzipien. Denn „in nehmend größere Rolle. Die Zusammen­ die Frage: Welche Rolle nimmt Bayern in der Rea­lität sind die Länderparlamente arbeit mit diesen stellt eine zusätzliche Europa ein, standen daher auch auf dem die großen Verlierer des europäischen Herausforde­rung – insbesondere für die Programm. Einigungsprozesses“, so Papier weiter. Schulleitungen – dar.

Michael Böhm, Gerda Hasselfeldt, Peter Witterauf, Ursula Männle, Hans- „Auf dem Weg zur kooperativen Schule“ findet eine große Zuhörerschaft Jürgen Papier

12 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 Ak ademie für Poli tik und Zei tgeschehen

D em Themenbereich „Auf dem Weg zur besinnen und in der Schule sei dies käme und alles Erzwungene dagegen eher kooperativen Schule“ widmeten sich gute Bildung und Erziehung!“, mahnte schlecht sei. fast 100 Schulleiter beim Schulleitungs­ Dr. Thomas Riecke-Baulecke, der Direk­ kongress im Bildungszentrum Wildbad tor des Instituts für Qualitätsentwick­ D er Bayerische Staatsminister für Unter­ Kreuth, den die Hanns-Seidel-Stiftung in lung an Schulen in Schleswig-Holstein richt und Kultus, Dr. Ludwig Spaenle, Kooperation mit dem Institut für Päda­ in seinem Vortrag „Als Führungskraft rundete mit seinem Schlussvortrag den gogische Führung und Fortbildung (Lei­ wirken – Kooperationen und Leitungs­ Kongress ab und konstatierte, dass „die ter des Instituts: Prof. Dr. Peter Chott) im arbeit professionell gestalten“. „Idealer­ Anstrengungen des differenzierten baye­ Bayerischen Schulleitungsverband (Vor­ weise müsse das Schulleitungsteam das rischen Schulsystems sich insbeson­ sitzender: Werner Sprick) vom 20. bis ‚Kraftzentrum‘ der Schule werden“, so dere auf die Qualität und die Chancen­ 22. Mai durchführte. der Referent. gerechtigkeit bezögen. Ein Schwerpunkt sei auch, die Übergänge im Lernweg des „ Dass Kooperation die Schule verbes­ Beweggründe und Grundbedingungen Einzelnen zu verbessern. Des Weiteren sere und dass sie auch von der Qualität von Netzwerkarbeit, auch an Hand prak­ hob er inhaltliche wie personelle Ver­ her betrachtet werden müsse“, belegte tischer Beispiele erörterte Dr. Stefan besserungen der letzten Jahre im Schul­ Prof. Dr. Peter Chott mit den neuesten Seitz, Leiter des Praktikumsamts an der bereich hervor, erwähnte als politische wissenschaftlichen Erkenntnissen in sei­ katholischen Universität Eichstätt in sei­ Herausforderung, die heterogene Bil­ ner Einführung. nem Vortrag „Kooperation durch Netz­ dungslandschaft in einem Flächenstaat werkarbeit – Schulentwicklung gemein­ wie Bayern gerecht zu koordinieren und D er Leiter der BMW Group Berufsaus­ sam gestalten“. Er zeigte die Zielsetzung wies auf die damit verbundene Ressour­ bildung in München, Manfred Theunert, von Netzwerkarbeit auf, ging dezidiert cenbindung hin. Auch betonte er die vertrat in seinem Vortrag „Stärkung auf Vor- und auch auf Nachteile der Netz­ Wichtigkeit einer zunehmenden Vernet­ der Kooperation zwischen Wirtschaft werkarbeit ein und betonte, dass Netz­ zung von Schule, Wirtschaft und ande­ und Schule – Nutzung verborgener werkbildung nur auf freiwilliger Basis ren Institutionen, nach dem Vorbild der Potenzia­le“ die Auffassung, dass man geschehen könne. Bildungsregion Bayern. In einer langen sich im Ausbildungs- und ganz allgemein Diskussionsrunde stand der Minister den im Bildungsbereich nicht nur auf die ver­ „Inteam – souverän, kreativ, solidarisch T eilnehmern zu ihren Fragen Rede und gangene Erfahrungswelt stützen dürfe, führen oder: die zwei Körper des Königs Antwort. sondern dass Anreize zu schaffen seien, (Direx)“ lautete der Vortrag von ­Pfarrer die hungrig nach Wissen und Neuerungen Dr. Jochen Wagner, Studienleiter an der D er Kongress verdeutlichte, dass die machten. Zudem sei es äußerst wichtig, evangelischen Akademie Tutzing, in dem Qualität einer Schule sehr stark der Lei­ das Potenzial des Elternhauses für die er den Fokus auf die Schwierigkeit von tung, deren Kooperationsfähigkeit und Entwicklung der Kinder neu zu wecken. guter Führung und Kooperation legte - willigkeit und der ihres Kollegiums und dies eindrucksvoll immer wieder am beeinflusst wird. Um diese Fähigkei­ „Jede Institution, die Professionalität bei Beispiel „Fußball“ festmachte. Als roter ten weiter auszubauen, konnten sich Leitungsarbeit und Kooperationen an­ Faden und zugleich Sinnbild für Führen die Teilnehmer in den fünf angebotenen strebe, müsse sich auf ihr Kerngeschäft im Team diente ihm das Titelblatt von thematischen Workshops Inputs und Thomas Hobbes’ Anregungen für den schulischen Alltag staatstheore­tischer holen und selbst Ideen einbringen. Schrift ‚Levia­than‘ (1651), da nur al­ Medienpolitischer Arbeitskreis les zusammen, der Kopf des Königs D er Medienpolitische Arbeitskreis u­ nter und der aus seinen Vorsitz des Rundfunkratsvorsitzenden Untertanen beste­ Bernd Lenze, begann seine Arbeit im hende Körper ein Jahre 2010. Der Arbeitskreis hat den funktionierendes Auftrag, die Auswirkungen einer verän­ Ganzes ergäben. Er derten Medienwelt auf Politik, Wirt­ resümierte, dass schaft und Gesellschaft zu untersuchen.

Paula Bodensteiner, Werner Sprick, Ludwig Spaenle und Peter Chott das Wichtige nur Um dieser Aufgabe gerecht werden zu aus einem selbst können, baute er ein Kommunikations­

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 13 Ak ademie für Politik und Zei tgeschehen

netz von Medienexperten und Politikern zunehmend Teilöffentlichkeiten geschaf­ Energiewende auf und bietet seit 2011 auf einer eige­ fen. Eine hochspezifizierte, freie und plu­ nen Internetplattform (http://blog.hss. ralistische Gesellschaft braucht jedoch Ausstieg aus der Atomenergie, Aus­ de) Medienexperten Gelegenheit, sich in einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs. bau der erneuerbaren Energie und die Diskussion einzubringen. Bearbeitete F ür diesen öffentlichen Diskurs bedarf es Klima­schutz – das sind Ziele, die sich F ragestellungen im Jahre 2012: Politi­ des Qualitätsjournalismus. Auch Politik Deutschland mit dem Beschluss zur sches Führungsverhalten im Internetzeit­ ist auf die gesamtgesellschaftliche Öf­ „Energiewende“ gesteckt hat. Seither alter, die Attraktivität der Piratenpartei, fentlichkeit angewiesen, sie braucht alle wird das Thema weithin mit Spannung die Anonymität des Netzes als Chance Medien. Eine demokratische Gesellschaft, beobachtet, wie die Hanns-Seidel-­ für Extremisten, die Arbeit der Enquete­ die nicht synchronisiert ist, die sich in Stiftung auch bei ihren Auslandskon­ kommission „Digitale Gesellschaft“, das T eilöffentlichkeiten zersplittert, hat große takten feststellt. Doch wie sieht es Urheberrecht im digitalen Zeitalter, Emp­ Schwierigkeiten zu diskutieren. Sie ver­ mit der Energiepolitik in den anderen fehlungsmarketing, die Auswirkungen des liert ihre Kohäsion, ihren Zusammenhalt. ­Ländern Europas aus: Welche Akzente setzen sie? Welche Vorstellungen ver­ folgt die Europäische Union (EU) in ihrem Energiefahrplan? Diesen und weiteren Fragen stellte sich das Ener­ giepolitische Kolloquium der Akademie für Politik und Zeitgeschehen am 24. Juli in München, zu dem Hauptgeschäfts­ führer Dr. Peter Witterauf begrüßte.

Nach Einschätzung von Prof. Dr. ­Werner SmartT - V B- R Intendant Ulrich Wilhelm beim Burkart, Vize-Generaldirektor der Inter­ Arbeitskreis Medien nationalen Atomenergie-­Organisation a. D., hat das Reaktorunglück von Fuku­ shima in weiten Teilen der Welt nicht viel geändert: „Es sind nur wenige Län­ der, die die Kernkraft deswegen in Frage stellen“. Hier spielen andere Faktoren eine Rolle, etwa neue Erdgasfunde oder die Tatsache, dass der Neubau eines Atomkraftwerkes spezielles Know­ how und gewaltige Finanzmittel erfor­ dert. Der Berliner Politikwissenschaftler ­Severin Fischer verwies auf die einge­ Klaus Illgner-Fehns, Volker Blume, Hannes Lindhuber, Björn Sievers, Jonathan Dähne, Bernd Lenze schränkten Kompetenzen der EU, denn trotz gemeinsamer ­Zielvereinbarungen Zusammenwachsens von Fernsehen und D ie Podiumsdiskussion machte deutlich, sei der jeweilige Energiemix letztend­ Internet (Smart-TV) auf den Konsumen­ dass die Vertreter der verschiedenen lich Länder­sache. Angesichts der unter­ ten. Die erste öffentliche Veranstaltung Medien nicht in ihren Gräben verhar­ schiedlichen Voraussetzungen vor Ort des Arbeitskreises widmete sich am 12. ren, sich abschotten und Verdrängungs­ ergebe sich eine sehr heterogene Situa­ November der Bedeutung des Qualitäts­ kämpfe organisieren, sondern dass sie tion. Großbritannien etwa sieht sich journalismus im Zeitalter der digitalen sich ihrer gemeinsamen Verantwor­ stark dem Klimaschutz verpflichtet und Medien. In seinem einführenden Vortrag tung für die pluralistische, demokra­ setzt auf einen Mix aus Kernenergie, er­ beschrieb der Intendant des Bayerischen tische Gesellschaft bewusst sind. Quali­ neuerbare Energien sowie fossile Brenn­

Rundfunks, Ulrich Wilhelm, die revolutio­ tätsjournalismus kann die sinnvolle stoffe mit CCS-Technologie (CO2- Abschei­ nären Innovationen der Kommunikations­ Klammer für das Zusammenwirken der dung und -Speicherung). Polen hingegen medien. Mit Hilfe der unterschiedlichen traditionellen und neuen Medien sein, sei bei der Energieerzeugung nach wie Medien und digitalen Plattformen, vor mit der die digitale Zukunft gestaltet vor von seinen Stein- und Braunkohle­ allem auch der „Social Media“, werden werden kann. vorkommen abhängig.

14 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 Ak ademie für Poli tik und Zei tgeschehen

„ Fest steht: Der derzeitige Energiemix richteten Herangehensweise Vorteile im graphiestrategie der Bundesregierung“ ist nicht nachhaltig“, so Dr. Henning Arp, Vergleich zu parallelen nationalen Syste­ sowie die demographische Zukunfts­ Leiter der Regionalvertretung der Euro­ men. Erneuerbare Energien könnten dort strategie des Bayerischen Staatsminis­ päischen Kommission in München. Um zum Einsatz kommen, wo sie besonders teriums für Arbeit und Sozialordnung, das Klimaschutz-Ziel der EU zu erreichen, rentabel sind. Flexible Ressourcenver­ F amilie und Frauen. sind noch große Anstrengungen nötig. fügbarkeit und Marktintegration würden Mit dem „Energiefahrplan 2050“ hat die langfristig gesehen Kostenvorteile er­ Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Europäische Kommission verschiedene möglichen. Hinsichtlich der Versorgungs­ den Vorsitzenden der Hanns-Seidel- Szenarien erarbeitet und ­ausgewertet. sicherheit bestünden ebenfalls mehr Stiftung, Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehet­ Das Ergebnis: Energieeinsparung und Optionen– ein nicht zu unterschätzen­ mair. Seitens der Politik referierten und Energieeffizienz müssen an erster Stelle der Punkt, wenn man bedenkt, dass die diskutierten Cornelia Rogall-Grothe, stehen. Das zweite wichtige Element ist Nachfrage nach Energie weltweit steigt beamtete Staatssekretärin im Bundes­ die Steigerung des Anteils der erneuer­ und die EU damit einer zunehmenden ministerium des Innern sowie Fried­ baren Energien. Für die weitere Ent­ Konkurrenz um Energieressourcen aus­ rich Seitz, Amtschef des Bayerischen wicklung nehmen die Speichertechno­ gesetzt ist, so Arp. Sozial­ministeriums, seitens der Wis­ logien eine Schlüsselrolle ein, falls ihre senschaft Prof. Dr. Tilman Mayer, Prä­ Kommerzialisierung gelingt. Auch Gas Antworten auf den demographischen sident der Deutschen Gesellschaft für wird für den Umbau des Energiesystems Wandel Demographie, Dr. Jürgen Dorbritz, wis­ von entscheidender Bedeutung sein. senschaftlicher Direktor des Bundes­ D urch die notwendigen Investitionen in D er demographische Wandel ist die wohl instituts für Bevölkerungsforschung Kraftwerke und Stromnetze, intelligente meistdiskutierte gesellschaftliche Ver­ und Prof. Dr. Ralf Ulrich, Direktor des Stromzähler, Dämmstoffe etc. werden die änderung in Deutschland. In ihm wirken Instituts für Bevölkerungs- und Ge­ Kapitalkosten steigen. Mit der Moderni­ Geburtenzahlen unterhalb des Generatio­ sundheitsforschung an der Universität sierung des Energiesystems sind, so Arp, nenersatzes und kontinuierlich steigende Biele­feld.

Harald Bradke, Werner Burkart, Peter Witterauf, Henning Arp, Severin T ilman Mayer, Ralf Ulrich, Jürgen Dorbritz, Josef Schmid, Cornelia Rogall- Fischer Grothe, Friedrich Seitz allerdings auch große Chancen für Indus­ Lebenserwartung zusammen und lassen D ie Podiumsdiskussion ergab, dass die trie und Dienstleistungsanbieter sowie die Bevölkerung schrumpfen und altern. Bewältigung des demographischen Wan­ Forschung und Innovation verbunden. dels die Eigenverantwortung und den Prof.. Dr -Ing. Harald Bradke, Leiter des Die Antworten auf den ­demographischen Beitrag jedes Einzelnen voraussetzt. Competence Centers Energietechnolo­ Wandel standen im Fokus einer am Zugleich müssen jedoch auch von Sei­ gien und Energiesysteme im Fraunhofer- 6. Juli von der Hanns-Seidel-Stiftung in ten der Politik, der Wirtschaft und der Institut für System- und Innovationsfor­ ­München durchgeführten Fachtagung. Gesellschaft Anpassungen erfolgen, die schung, sieht enorme Potentiale für mehr Vertreter aus Wissenschaft und ­Politik sowohl Jugendschwund wie Alterung Energieeffizienz, aber: „Wir müssen hier diskutierten bereits umgesetzte und Rechnung tragen. Die Gestaltung des de­ zunächst noch ein Bündel von Hemmnis­ noch bevorstehende demographiepoliti­ mographischen Wandels wurde als eine sen abbauen.“ sche Maßnahmen auf Bundes- und Lan­ der großen politischen Zukunftsaufga­ desebene. Dabei ging es um die unter ben Deutschlands erkannt. Die Tagungs­ Insgesamt versprachen sich die Disku­ F ederführung des Bundesministeriums beiträge erscheinen in einem Themen­ tanten von einer mehr europäisch ausge­ des Innern Ende April vorgelegte „Demo­ heft der Politischen Studien.

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 15 Ak ademie für Politik und Zei tgeschehen

Mn e schenrecht Religionsfreiheit

Unter den religiös Verfolgten weltweit Christenverfolgung im 21. Jahrhundert. Kernproblem heute auch nicht in einem macht allein die Gruppe der verfolgten Im Anschluss an den Vortragsteil disku­ „Clash of Civilizations“, sondern in ei­ Christen 80 Prozent aus. In mindestens tierten Vertreter aus Politik und Kirche im nem „Clash of Ignorance“, in einer feh­ 50 von etwa 200 Staaten der Welt wer­ R ahmen einer Podiumsdiskussion über lenden Kenntnis und in einem mangeln­ den täglich Kirchen zerstört und Men­ die Herausforderungen, die sich aus dem den Empathievermögen auf allen Seiten, schen aufgrund ihres Glaubens verfolgt, Menschenrecht Religionsfreiheit für Poli­ welches in der Summe zu Polarisierun­ bedrängt, mit dem Tode bedroht. Um die tik und Kirchen ergeben. Zum Abschluss gen und ­Abgrenzungen führe. Beckstein Situation zu verbessern, bedarf es eines wurde ein gemeinsames Kommuniqué griff dieT oleranzgebot-These seines Vor­ fundierten Wissens über die konkrete von HSS und Sant’Egidio verabschiedet. redners auf und mahnte eindringlich die Lage vor Ort. Gemeinsam mit der Ge­ Möglichkeit einer freien und würdevol­ meinschaft Sant’Egidio nahm die Hanns- Über Religionsfreiheit und interreligiö­ len Religionsausübung von christlichen Seidel -Stiftung deshalb exemplarisch sen Dialog diskutierten auch Minister­ Minderheiten in mehrheitlich islamischen religiöse Minderheiten in verschiede­ präsidentD a. . Dr. Günther Beckstein Ländern an. Bezüglich der Situation der nen Weltteilen in den Blick und fragte im Rahmen einer internationalen Konferenz am 5./6. November: Wie steht es konkret mit dem Menschenrecht Religionsfreiheit und welche Herausforderungen ergeben sich daraus für Politik und Kirchen?

Es referierten politische und kirchliche Vertreter aus Nigeria, Pakistan, Indone­ Ute Granold, Erzbischof Ludwig Schick, Klaus Andrea Riccardi, Hans Zehetmair Reder, ­Wolfgang Baake sien, Israel und dem Libanon. Darüber hin­ aus nahmen Wissenschaftler und NGO- und der ehemals für die Auslandstürken Muslime in Deutschland wünschte er sich Vertreter den Sudan, Südsudan, China zuständige Staatsminister a. D. Prof. Dr. starke institutionalisierte Ansprechpart­ und Nordkorea in den Blick. Zum Auftakt Mehmet Aydin aus Ankara am 23. No­ ner für die deutsche Politik. Er betonte, gab der UN-Sonderberichterstatter für vember im Rahmen eines Arbeitsessens. dass es zum interreligiösen Dialog keine R eligionsfreiheit einen Überblick über die Alternative gebe, machte aber auch deut­ internationale Lage der Religionsfreiheit Aydin rief das Toleranzgebot des Korans lich, dass Gegner unserer demokratischen heute. In seinem abendlichen Festvortrag in Erinnerung, welches keinen Zwang Ordnung und unserer Werte wie Freiheit, sprach der Gründer der Gemeinschaft zur Missionierung von Nichtmuslimen R echt und Menschenwürde für uns keine Sant’Egidio über Glaubenszeugnis und vorsehe. Seiner Ansicht nach liege das D ialogpartner sein könnten.

Kommuniqué der Hanns-Seidel-Stiftung und der Gemeinschaft Sant’Egidio zum Menschenrecht Religionsfreiheit

„ Die Verfolgung und Diskriminierung von Christen und anderen menlebens und fordern ein entschlossenes Handeln. Interreli­ religiösen Minderheiten nehmen beständig zu. Täglich erleben giöser Dialog und das deutliche Eintreten für Religionsfreiheit wir unerhörte Gewalt, die für das Gewissen unerträglich ist. als universales und unveräußerliches Recht sind zwei Grund­ In mindestens 50 Staaten der Erde werden Menschen täglich pfeiler für den weltweiten Aufbau des friedlichen Zusammen­ aufgrund ihres Glaubens verfolgt, mit dem Tod bedroht und lebens von Anhängern unterschiedlicher Religionen. teilweise sogar umgebracht. Artikel 18 der Allgemeinen Erklä­ rung der Menschenrechte definiert Religionsfreiheit zwar als D ie Hanns-Seidel-Stiftung und die Gemeinschaft Sant‘Egidio Menschenrecht. Insbesondere für die Angehörigen religiöser wenden sich mit einem Appell an die Regierungen, die Abge­ Minder ­heiten sieht die Realität weltweit jedoch oft anders aus. ordneten, die Kirchen sowie die Nichtregierungsorganisatio­ nen Europas, damit das Thema der Religionsfreiheit auf die Solche Verletzungen des Menschenrechts Religionsfreiheit Tagesordnung der politischen und zivilen Debatten in Europa sind inakzeptabel. Sie zerstören alle Grundlagen des Zusam­ gesetzt werde.“

16 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 Ak ademie für Poli tik und Zei tgeschehen

Pub likationen der Akademie

Politische Studien 2012 im Überblick mit ­Schwerpunktthemen u  Nr. 441: Die USA vor der Präsidentschaftswahl u  Nr. 442: F rauen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft u  Nr. 443: Neue Dimensionen des Rechtsextremismus u Nr. 444: Ressourcen – zu wertvoll, um sie zu ver­ schwenden? u  Nr. 445: Regionen richten sich für die Zukunft aus u  Nr. 446: Agrarpolitik als Gesellschaftspolitik

Themenheft u  1/2012: Arbeit und Leben im Einklang

Aktuelle Analysen u Nr. 59: Die Wahlergebnisse der CSU u Nr. 60: Der islamische Staat – Grundzüge einer ­Staatsidee u Nr. 61: Arbeits- und Lebensgestaltung der Zukunft – ­Ergebnisse einer Umfrage in Bayern

Argumente und Materialien zum Zeitgeschehen u Nr. 79: Begegnen, Verstehen, Zukunft sichern – Beiträge der Schule zu einem gelungenen ­kulturellen Miteinander u Nr. 80: Türkische Außenpolitik u Nr. 81: Die Wirtschaftsschule neu gedacht – Neu­ konzeption einer traditionsreichen Schulart u Nr. 82: Homo oecologicus – Menschenbilder im 21. Jahr­hundert

Argumentation Kompakt u 1/2012: Bayern bietet die besten Rahmenbedingungen für Bildung in Deutschland u 2/2012: Der tunesische Weg – ein Modell für den ­Arabischen Frühling? u 3/2012: Wahl oder Nichtwahl: Wer sind die Nichtwähler in Deutschland?

Berichte & Studien u Nr. 95: Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutsch­ land – Anspruch, Realität, Perspektiven u Nr. 96: Staat und Kirche im 21. Jahrhundert

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 17 A rCHIV, BiBLIOTHEK, ­Infor­ma­tions- und D­ okumentationsstelle

Das Archiv für Christlich-Soziale Politik (ACSP) v­ ersteht gemeinschaften, Arbeitskreise und Gremien, i­hrer sich als zentrale Institution für das Archivgut der Christ- parlam­ entarischen Fraktionen, der ihr nahestehenden lich-Sozialen Union, ihrer Untergliederungen, Arbeits­ Instit­utionen sowie ihrer führenden Repräsentanten.

Michael Horlacher – Ein Agrar­ wart das Buch „Michael Horlacher – Tag der Archive 2012 – funktionär in der Weimarer Republik Ein Agrarfunktionär in der Weimarer „Strauß lass’ nach“ R epublik“ vom Autor Dr. Johann Kir­ Michael Horlacher (1888–1957) war chinger vorgestellt. Das anschließende Zum Tag der offenen Tür öffnete das einer der maßgeblichen und tonange­ Podiums ­gespräch beleuchtete an der ­Archiv für Christlich-Soziale Politik benden Agrarpolitiker in der Weimarer Person Horlacher die Rolle von Agrar­ (ACSP) am 2. März seine Pforten für alle Republik. Während des Dritten Reichs eliten, die Bedeutung und den Einfluss Interessierten. Archivmitarbeiter führ­ verlor er seine Ämter und wurde 1944 der landwirtschaftlichen Interessen­ ten durch die Magazine, zeigten die Viel­ im KZ Dachau inhaftiert. 1945 kehrte vertretung und ihres Führungsperso­ falt und Reichhaltigkeit der Bestände er in die Politik zurück. Er gehörte zu nals auf Bürokratie und Politik. Unter und gewährten Einblick in Aufgaben und den Mitbegründern der CSU, vertrat dort der Leitung von Dr. Claudia Friemberger Arbeits ­weisen. Danach hatten die Besu­ vor allem die landwirtschaftlichen Inter­ von der Ludwig-Maximilians-Universi­ cher Gelegenheit, die Ausstellung „Von essen und amtierte als erster Nach­ tät München diskutierten Landtagsvize­ der Leidenschaft, der res publica zu die­ kriegspräsident des Bayerischen Land­ präsident Reinhold Bocklet, Prof. Dr. nen – Franz Josef Strauß 1915–1988“ tags (1946–1950). D irk Götschmann von der Julius-Maxi­ zu besichtigen. milians -Universität Würzburg und der Am 29. Februar wurde im Rahmen ­eines Autor Dr. Johann Kirchinger vielfältige An der anschließenden Veranstaltung Podiumsgesprächs zum Thema Agrar­ ­gegenwärtige und vergangene Aspekte nahmen rund 400 Gäste teil. Nach der lobbyismus in Vergangenheit und Gegen­ des Themas Agrarlobbyismus. Begrüßung durch den Vorsitzenden Prof.

Michael Horlacher Reinhold Bocklet, Claudia Friemberger, Dirk Götschmann und Johann Kirchinger

18 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 ARC HI V, BIBLIOTHEK UND DOKUMENTATION

F ührung durch die Magazine des ACSP Helmut Schleich in seiner Rolle als Strauß-Double

D r. h. c. mult. Hans Zehetmair und einem Am 18. September erinnerte die Hanns- ratorin des Abends, Dr. Martina Steber, Überblick über die Arbeit und die Aufga­ Seidel-Stiftung mit einem Vortrag und thematisierte in dem Gespräch außer­ ben der Parteiarchive durch die Archiv­ ­einer Gesprächsrunde vor mehr als 120 dem die internationale Dimension der leiterin Dr. Renate Höpfinger begann eine interessierten Zuhörern an die Ereig­ „neo -konservativen Wende“, sie fragte außergewöhnliche Entdeckungsreise. nisse vor 30 Jahren und stellte die Frage nach den außen- und europapolitischen nach der Bedeutung dieses Regierungs­ Implikationen und diskutierte die gene­ Unter dem Titel „Strauß lass‘ nach – wechsels für die Nachkriegsgeschichte: rationelle Prägung des Regierungswech­ Eine kritisch-satirische Entdeckungs­ D er Politikwissenschaftler und Zeit­ sels durch die 45er-Generation. reise durch den Nachlass von Franz Josef historiker Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Peter Strauß“ ließen der Kabarettist Helmut Schwarz, dessen Biographie über Helmut „Meine Sprache wohnt woanders“ – Schleich und sein Autor Thomas Merk auf Kohl kurz vorher erschienen war, analy­ Gedanken zu Deutschland und Israel vergnügliche und freche Art den „großen sierte diese „Wendezeit“ und erläuterte Vorsitzenden“ wiederauferstehen. die politischen Positionen, unter beson­ Am 16. November konnte der ­Vorsit­zende derer Berücksichtigung der Rolle der der Hanns-Seidel-Stiftung, Prof. Dr. h. c. 30 Jahre Regierungswechsel in Bonn: CSU, und verfolgte deren Umsetzungen. mult. Hans Zehetmair, die deutschspra­ Positionen – Perspektiven – Politik chige Schriftstellerin Lea ­Fleischmann In der anschließenden Gesprächsrunde zu einer Lesung mit ­anschließendem Ge­ Erstmals in der Geschichte der Bundes­ meldete sich mit Dr. Oscar Schneider, spräch und Diskussion im Konferenzzen­ republik wurde am 1. Oktober 1982 1982 als Bundesbauminister ins erste trum München begrüßen. Lea ­Fleischmann durch ein konstruktives Misstrauens­ Kabinett Kohl berufen und 1990–1998 wurde in Ulm als Tochter von Holocaust-­ votum ein Regierungswechsel bewirkt. dessen Beauftragter für die kulturellen Überlebenden geboren. ­Eindrücklich schil­ Auf die Regierung Helmut Schmidt Bauvorhaben in Bonn und Berlin, ein dert die Autorin in ihrem Buch „Meine folgte eine Koalitionsregierung aus profunder Zeitzeuge zu Wort, der die ge­ Sprache wohnt woanders“, wie sehr ihre C DU, CSU und FDP unter Helmut Kohl, schichtspolitischen Weichenstellungen Kindheit in Frankfurt am Main von den die für die folgenden 16 Jahre im Amt durch Helmut Kohl umgesetzt und ganz Erfahrungen und dem schweren Schick­ bleiben sollte. wesentlich mitgeprägt hat. Die Mode­ sal ihrer Eltern geprägt wurde. 1979 ent­

Referenten und Gäste: Horst Möller, Renate Höpfinger, Annemie Schwarz, Hans-Peter Schwarz, Hans -Peter Schwarz ­Oscar Schneider, Peter M. Schmidhuber, Wilhelm Knittel, Martina Steber und Reinhard Meier-Walser

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 19 ARC HI V, BIBLIOTHEK UND DOKUMENTATION

Lea Fleischmann Clemens Verenkotte und Lea Fleischmann

schied sie sich, nach Isra­el auszuwan­ dium, heiratete und ließ sich 1921 in Archiv dern. Als Leiterin ­eines interkulturellen Bad Berneck als praktischer Arzt nie­ Begegnungszentrums widmet sich Lea der. 1935 trat er in die Wehrmacht ein. Das Archiv für Christlich-Soziale Politik F leischmann dem Dialog zwischen Kul­ Er war als Sanitätsoffizier zunächst in (ACSP) als zentrale Institution für das turen und Religionen. Israel ist in ihren Nürnberg, dann in Salzburg stationiert. Archivgut der Christlich-Sozialen Union, Augen der Türöffner und Vorbild für die Als Arzt war er im Verlauf des Krieges ihrer Untergliederungen, Arbeitsgemein­ demokratischen Bewegungen in der ara­ an fast allen Fronten eingesetzt, zuletzt schaften, Arbeitskreise und Gremien, bischen Welt. In dem anschließenden Ge­ in Italien. Wenige Tage vor Kriegsende ihrer parlamentarischen Fraktionen, der spräch mit dem Historiker und Journalis­ verstarb er am 5. Mai 1945 an Herz­ ihr nahestehenden Institutionen sowie ten Clemens Verenkotte rückten auch die versagen im Lazarett in der Nähe von ihrer führenden Repräsentanten, über­ aktuelle politische Situation im Nahen Salzburg. In seinen Bildern stellte Fritz nahm im Jahr 2012 etwa 60 laufende Osten und die militärische Eska­lation in Lamprecht die Landschaft seiner ober­ Meter Akten sowie umfangreiches ana­ Israel und den angrenzenden Gebieten fränkischen Wahlheimat dar, er griff loges und digitales Sammlungsgut (Pla­ in den Mittelpunkt. Motive von seinen Reisen auf und er kate, Flugblätter, Filme, Fotos, Publika­ verarbeitete auch seine Erlebnisse als tionen, Webseiten). Fritz Lamprecht (1892–1945) – Sanitätsoffizier im Zweiten Weltkrieg. Eine biographische Spurensuche Seit Anfang 2008 kommt im ACSP mit Nur wenig Persönliches ist über den Arzt der Software Offline Web Archiv (OWA) F ritz Lamprecht war Autodidakt, seine und Maler Fritz Lamprecht bekannt. Die ein System zur Archivierung von Inter­ Leidenschaft für die Malerei pflegte Historikerin Dr. Renate Höpfinger hat netauftritten zum Einsatz, mit dem auch er neben seinem Beruf als Arzt. 1892 sich auf Spurensuche begeben und die multimediale Features wie integrierte in München geboren begann er 1911 bisherigen Ergebnisse am 21. November F lashs, Tondokumente und Videos her­ ein Medizinstudium an der Universität im Rahmen eines Vortrags im Bildungs­ unter geladen und archiviert werden kön­ seiner Heimatstadt. Unmittelbar nach zentrum Kloster Banz veröffentlicht. Im nen. Mit dem OWA werden pro Jahr mehr Kriegsbeginn, noch im August 1914, Anschluss an den Vortrag war das Pub­ als 550 Seiten gespiegelt und archiviert. meldete er sich als Freiwilliger. Seinen likum zu einer Führung mit der Leiterin Erfasst wurden die Internet-Auftritte der Einsatz leistete er ununterbrochen bis des Museums Kloster Banz, Frau Brigitte CSU, ihrer Fraktionen und Arbeitsge­ Juli 1918 an der Westfront in Frankreich. Eichner -Grünbeck, durch die Gemälde­ meinschaften, die Seiten der CSU-Be­ Nach Kriegsende vollendete er sein Stu­ ausstellung eingeladen. zirks- und Kreisverbände, der Bundes­ wahlkreise sowie die der Mandatsträger der Partei im Europaparlament, Bundes- und Landtag. Das Webarchiv beinhaltet zum Jahresende 2012 ca. 2300 Spiege­ lungen: http://www.hss.de/mediathek/ archiv -fuer-christlich-soziale-politik/ sammlungen/webarchivierung.html.

Neben der Unterstützung zahlreicher F orschungsvorhaben und Qualifizie­ Selbstporträt von Fritz Lamprecht Vortrag von Renate Höpfinger rungsarbeiten bearbeitete das ACSP

20 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 ARC HI V, BIBLIOTHEK UND DOKUMENTATION

tär Heinz Rosen­ Titel katalogisiert. Zusammen mit der bauer und Michael Infor ­mations- und Dokumentationsstelle Sager, Funktio­när (Iu D) wurden an die 3.000 Ausleihen der christlichen und Anfragen erledigt und zahlreiche Gewerkschaften, Benutzer vor Ort betreut. Mehr als 8.000 abgeschlossen. Ein Umläufe gingen in die Referate des Hau­ weiteres Findbuch ses. Die IuD-Stelle dokumentierte ­zudem gibt eine Übersicht aktuelle Themen der Innen- und Außen­ über die Entschei­ politik und beobachtet die Entwicklung dungen des CSU- in der deutschen Parteienlandschaft. Aus­ Landesschiedsge­ führliche Recherchen wurden u. a. zu den Hans Zehetmair überreicht das Findbuch Heinz Rosenbauer an die Familie richts 1952–1993. Themen Bayerische Identität und ­Heimat, Umfangreiche Sor­ Organspende, Christen­verfolgung, EU- tier- und Ordnungs­ Ölembargo, Wirtschaftskrise und Volks­ arbeiten wurden an wirtschaftslehre, Islam in Deutschland Altbeständen und sowie zur US-Präsidentschaftswahl durch­ den Sammlungen geführt. durchgeführt. Einen weiteren Schwer­ HSS-EXLIBRIS – Das neue Informa- punkt bildete die tions-, Recherche- und Verwaltungs- Erschließung des tool für Bibliothek und IuD-Stelle Karikaturennach­ lasses von Herbert In enger Zusammenarbeit von Biblio­ Kolfhaus: Etwa 200 thek,- IuD Stelle und EDV-Referat wurde Zeichnungen des 2012 das neue Programm HSS-ExLibris Jahrgangs 1968 wur­ entwickelt, das sämtliche Bücher, Zeitun­ Karikatur vom 2. April 1968: „Strauss: Denk weniger an den schweren R ucksack …“ Finanzminister Franz Josef Strauß mutet dem Bürger eine den digitalisiert und gen und Zeitschriften, sei es in analoger, hohen Ausgabenlast zu (ACSP, NL Kolfhaus Herbert 1968: 4/2) inhaltlich erfasst. digitaler oder hybrider Form ver­waltet und seit Oktober 2012 über das Intra­ knapp 400 wissenschaftliche und D as ACSP hat sein Angebot zum Down­ net (unter HSS Service – Bibliothek) al­ partei ­geschichtliche Anfragen. Im Rah­ load wichtiger histo­rischer Informatio­ len hausinternen ­Nutzern zur Verfügung men der Nachlassbearbeitungen wurde nen und Unterlagen erheblich ausgewei­ stellt. Die Bestände von Biblio­thek und die Verzeichnung des Nachlasses von tet. Als Service-Stelle für alle Fragen der IuD-Stelle lassen sich nun bereichsüber­ F ranz Josef Strauß fortgesetzt, die Arbei­ Parteigeschichte bietet es nun im Inter­ greifend recherchieren und über einen ten an den Nachlässen von Staatssekre­ net einen schnellen und breiten Zugriff bequemen Verleihmodus ­direkt und ein­ auf wichtige und wesent­liche Daten der fach vom Arbeitsplatz aus bestellen oder CSU-Geschichte. Mit der Rubrik „Gedenk­ abrufen. Das Programm, das laufend tage“ wird aus Anlass eines Jahrestages opti ­miert wird, soll künftig auch externen monatlich an politische, gesellschaftli­ Benutzern über das Internet die Recher­ che und parteigeschichtliche Ereignisse che in diesen Beständen ermöglichen. erinnert. Seit Mai 2012 ist das ACSP mit einem eigenen Auftritt bei Facebook ver­ treten: http://on.fb.me/WNLojf.

Bibliothek, Informations- und Dokumentationsstelle

Die Politisch-Historische Fachbibliothek verzeichnete 2012 etwa 300 Neuzu­ gänge und verwaltete 220 Zeitschriften. F indbuch Michael Sager Aus dem Altbestand wurden etwa 430 Screenshot des HSS-EXLIBRIS Portals

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 21 B üRO BeRLIN

Das Büro der Hanns-Seidel-Stiftung in der Bundeshaupt- katoren werden vor Ort Tagungen zu gesellschaftspolitisch stadt pflegt die Kontakte zu Bundesministerien, Bot­schaften wichtigen Themen durchgeführt. und Verbänden. Für die Zielgruppe der p­ olitischen Multipli-

D ie umfangreiche und anspruchsvolle hochrangigen öffentlichen Institutionen genutzt hätten. Mit den Worten „Deutsch­ Tätigkeit im komplexen Netzwerk der und Persönlichkeiten hat das Berliner land hat bis jetzt zu viel Bescheidenheit Hauptstadt nimmt breiten Raum ein. Dies Büro inzwischen seinen festen Platz im ans Tageslicht gebracht“, unterstrich Ruck umfasst ein breites Spektrum von Ver­ Europäischen Haus Unter den Linden in die Notwendigkeit einer entwicklungs- und netzung von Münchner und Berliner Stif­ Berlin Mitte eingenommen. wirtschaftspolitishen Zusammen­arbeit mit tungsaktivitäten ebenso wie die Präsenz dem arabischen Raum. der Hanns-Seidel-Stiftung im vielfältigen In 2012 fand eine Reihe von Veranstal­ politischen Raum der Hauptstadt. Leit­ tungen der Hanns-Seidel-Stiftung in Berlin Russland nach den Wahlen linie ist hierbei immer die Wertorientie­ statt. Exemplarisch werden nachfolgend rung der Hanns-Seidel-Stiftung. zwei Tagungen beleuchtet: D ie Expertenrunde um Carlo Masala (Bundeswehr Uni München), Alexander Insbesondere ist die Arbeit des Ber­liner Umbruch in der arabischen Welt R ahr (Bertholdt-Beitz-Zentrum der DGAP) Büros von der internationalen Arbeit zur und , MdB bezwei­ Förderung von Zusammenarbeit und Be­ Die Demokratisierungsdebatte in Nord­ felte am 21. März die Daseinsberechti­ gegnung gekennzeichnet. Dies umfasst afrika und im Nahen Osten stand im Mittel­ gung Russlands innerhalb der BRICS- intensive Kontakte zum Auswärtigen punkt eines Expertengesprächs am 7. No­ Staaten. Zu schwer falle es dem Land, Amt, dem Bundesministerium für Wirt­ vember in Berlin. Zum Thema „Umbruch den notwendigen Modernisierungskurs schaftliche Zusammenarbeit (BMZ) und in der arabi­ einzuschla­ zur diplomatischen Welt der ausländi­ schen Welt – gen. Russland schen Botschaften und Institutionen. Aufbruch für weise im Ge­ Zudem werden internationale Gäste und die Demokra­ gensatz zu D elegationen der Hanns-Seidel-Stiftung tie? Entwick­ seinenCS BRI - in der Hauptstadt betreut. lungspolitische Kollegen ein Handlungs­ stagnierendes D ie Kooperation mit politischen und optionen Wachstum, anderen Stiftungen, Verbänden und D eutschlands Christian Ruck, MdB T homas Silberhorn, MdB eine eindimen­ Orga ­nisationen im Bereich von Politik, und der EU“ diskutierten namhafte Ex­ sionale wirtschaftliche Ausrichtung auf Wirtschaft und Gesellschaft sowie der perten, darunter Dr. Christian Ruck, MdB, Rohstoffe, gravierende Auswüchse von Bundeswehr dient der Organisation von und stellvertretender Vorsitzender der Korruption und eine verheerende Demo­ Expertentagungen, Workshops und Fach­ C FDU/CSU- raktion. Seiner Meinung nach graphie aus. ­Putins Ziel, Russland auf konferenzen. blieben die Erwartungen und Hoffnungen D auer zur fünftgrößten ­Wirtschaftsmacht einer raschen Veränderung der dortigen weltweit zu machen, kann nur mit Hilfe Das Hauptstadtbüro leistet dabei immer Umstände leider unerfüllt. Die weitere der Mittelschicht erreicht werden, so die auch einen Beitrag zur Öffentlichkeits­ Entwicklung vor Ort sei unvorhersehbar. Meinung von Thomas Silberhorn. Er er­ arbeit der Hanns-Seidel-Stiftung im D er CSU-Politiker schätzt den „Arabi­ warte dass sich Russland vom alten Status­ Sinne der stiftungsspezifischen Zielset­ schen Frühling“ als Risiko und Chance -quo-denken verabschiede und sieht eine zungen. Als Begegnungsstätte und im zugleich ein, die Deutschland und auch notwendige, da alternativlose, Westorien­ Hinblick auf die vielfältigen Kontakte zu andere westlichen Länder unzureichend tierung der russischen Gesellschaft.

22 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 I nSTITUT FÜR ­Politische ­Bildung

Politische Bildung, eine Kernaufgabe der Hanns-Seidel-­ lage christlicher Wertevorstellungen und die Hinführung Stiftung, ist wichtige Vor­aussetzung für die F­ estigung möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger zu e­ iner sach- unse­rer rechtsstaatlichen Demokratie, die immer ­wieder kundigen und engagierten Mitarbeit in unserer Gesell­ neu erklärt und erfassbar gemacht werden muss. Die schaft ist ein vorrangiges Bestreben unse­rer politischen Vermitt­lung staatsbürgerlichen Wissens auf der Grund- Bildungsarbeit.

D iesem Auftrag ist das Institut für Poli­ politik ebenso wie für Fragen zur Wirt­ wurde vom Leiter des Instituts für Poli­ tische Bildung im Berichtszeitraum mit schafts -, Finanz- und Sozialpolitik oder tische Bildung, Dr. Franz Guber, vorge­ einem breiten Angebot an Seminaren für die außen- und sicherheitspoliti­ stellt. Gerade für eine politische Bildungs­ und Veranstaltungen nachgekommen. schen Herausforderungen, um nur einige einrichtung sei es notwendig, neben Über 52.000 Bürgerinnen und Bürger T hemen zu nennen, die in Seminaren aktuellen Fragestellungen auch Themen haben an den mehr als 1.400 Seminaren und Veranstaltungen behandelt wurden. aufzugreifen, die langfristig und grund­ und Veranstaltungen teilgenommen, die sätzlich angelegt seien. Im Mittelpunkt in den Bildungszentren Kloster Banz und Seminare und Veranstaltungen der zweitägigen Tagung stand der Vor­ Wildbad Kreuth, sowie im Konferenz­ trag von Prof. Dr. Heinrich ­Oberreuter, zentrum München und landesweit durch­ Das Jahr 2012 begann für das Institut für der sich mit dem Auftrag und den Her­ geführt wurden. Politische Bildung mit der traditionel­ ausforderungen politischer Bildung be­ len Jahrestagung für Seminarleiter und schäftigte. Trotz oder gerade wegen der Unser Seminarangebot hat sich an alle Referenten, bei der die Inhalte und Ziele Schwierigkeiten, mit denen die politi­ ­Berufs-, Sozial- und Altersgruppen ge­ des Arbeitsjahres 2012 erörtert wurden. sche Bildungsarbeit durch die Individua­ wandt, wobei der Förderung und Quali­ Der Hauptgeschäftsführer der Hanns-Sei­ lisierung, durch das Anspruchsdenken fizierung ehrenamtlich Tätiger in Politik del-Stiftung, Dr. Peter Witterauf, machte der Bürger, durch die Ablehnung gesell­ und Gesellschaft eine besondere Bedeu­ deutlich, dass die großen politischen schaftlicher und politischer Ordnung in tung zugemessen wurde. Dies galt in glei­ Themen wie Energiewende, Staatsschul­ weiten Teilen der Bevölkerung konfron­ chem Maße für die junge Generation. Jun­ denkrise, die Zukunft Europas oder die tiert ist, sei es notwendig, politische gen Menschen grundlegendes Wissen über Rolle der Medien in der Demokratie für Bildungsarbeit zu leisten. Die Freiheit, politische Abläufe und Zusammenhänge alle Abteilungen der Stiftung bedeuten­de so Oberreuter, die in der Demokratie am zu vermitteln und sie zu ermutigen, sich Arbeitsschwerpunkte sind. Das Jahres­ besten gewährleistet werden kann, ist alle politisch und gesellschaftlich zu engagie­ thema „Wie wollen wir in Zukunft ­leben?“ Anstrengungen wert. ren, war ein besonderes Anliegen unserer Arbeit. Mit einem erstmals durchgeführ­ ten Jugendkongress und der neuen Semi­ narreihe „Junges Europaforum“ wurde das bestehende Seminarangebot für die junge Generation weiter ausgebaut.

Bewusst wurde das Jahresprogramm 2012 unter das Leitthema „Wie wollen wir in Zukunft leben?“ gestellt, da es kaum ei­ nen Themenbereich gibt, der nicht von dieser Fragestellung berührt ist. Dies Institutsleiter Franz Guber, Politikwissenschaftler Heinrich Oberreuter, Hauptgeschäftsführer gilt für die Umwelt-, Klima- und Energie­ Peter Witterauf

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 23 I nstitut für Politische Bildung

UNTER- FRANKEN Kloster Banz OBER- FRANKEN

MITTEL- OBER- FRANKEN PFALZ

I nsgesamt führte im Jahr 2012 das ­Institut für 681 Politische Bildung (IPB) 1.417 Seminare durch, Seminare davon im Bildungszentrum Kloster Banz 371, regional im Bildungs­zentrum Wildbad Kreuth 317 und in ganz NIEDER- im Konferenz­zentrum München 48. Bayern BAYERN

Das IPB war aber auch in der ­Fläche Bayerns SCHWABEN präsent. Die Regio­nalbeauftragten veranstalte- OBERBAYERN ten in allen ­Regionen 681 Seminare. Konferenzzentrum München Wildbad Kreuth

Zahl der Seminare 2012

regional in Bayern 681

in Wildbad Kreuth 317

in Kloster Banz 371

im Konferenzzentrum München 48

Gesamt 1.417

Zahl der Teilnehmer 2012

regional in Bayern 34.648

in Wildbad Kreuth 6.683

in Kloster Banz 8.029

im Konferenzzentrum München 2.766

Gesamt 52.126*

Aktuelle Themen für Seminare und ­Veranstaltungen der * Nicht bei allen Seminaren werden Teilnehmerlisten geführt. Die tatsächliche Hanns -Seidel-Stiftung stehen im Seminar­programm 2013 T eilnehmerzahl dürfte um 5 bis 10 Prozent über der Zahl der erfassten Teilnehmer oder in unserer Veranstaltungsdaten­bank im ­Internet liegen, also bei bis zu 57.000 Teilnehmern im Jahr 2012. www.hss.de/veranstaltungen.html

24 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 I nstitut für Politische Bildung

Seminare 2012 im Überblick

In dem Projekt „Das nächste Kapi­tel“ erst ­malig am 12. Oktober eingeladen, wird zusammen mit der Konrad-Ade­nauer- ihre Per­spektiven auf die entscheiden­ Stiftung über die kommenden ge­sell­ den Fragen des „nächsten ­Kapitels“ schaftlichen und poli­tischen Herausforde­ einzubringen. Inhaltlich sollen die zen­ rungen Deutschlands dis­kutiert. tralen Fragen aus den Bereichen „Staat und Bürger“, „Land und Leute“ und D azu wurden politisch interessierte „Mensch und Fortschritt“ formuliert und gesellschaftlich engagierte junge werden. Darauf aufbauend heißt es Menschen im Alter von 20 bis 40 Jahren dann: Was bedeuten diese ­Fragen prak­ Besprechung nach intensiver Gruppenarbeit

1. Jugendkongress von der TU Chemnitz griff das diesjährige Leitthema der EINLADUNG JUGEND IM DIALOG 2012 „Jugend im Dialog 2012“ Stiftung „Wie wollen wir in Zukunft leben?“ auf und ver­

WIE WOLLEN WIR wies auf die Vielzahl der globalen poli­tischen Heraus­ IN ZUKUNFT LEBEN? Herausforderungen in der Welt von morgen Zahlreiche junge Menschen folgten forderungen in der Welt von morgen. Er führte in die drei der Einladung zum 1. Jugendkongress Themen der verschiedenen F­ oren ein. Themen, die für „Jugend im Dialog 2012“ am 21. Juli junge Menschen von besonderer Bedeutung sind: ­Erstens

Samstag, 21. Juli 2012, 10.00 Uhr bis 14.30 Uhr Konferenzzentrum München im Konferenzzentrum München. Sie „Wie verändern Internet und soziale ­Medien die Politik?“, www.hss.de diskutierten gemeinsam mit Experten zweitens „Für eine lebenswerte Welt von ­morgen: Umwelt aus Poli­tik und Wissenschaft über ausgewähl­te Zukunfts­ schützen – Energie sichern“ und drittens „Frieden, Sicher­ fragen. Der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Gerd Strohmeier heit und Entwicklung: Verantwortung für die „Eine Welt“.

D er Chemnitzer Politikwissenschaftler Gerd Strohmeier (l.) führte Verantwortung für die „Eine Welt“ – Forum III mit Richard Asbeck, in den 1. Jugendkongress ein und diskutierte anschließend mit Hans MdB , Moderatorin Manuela Scheuermann, Carlo Masala Zehetmair (r.) moderiert von Franz Guber

Katrin Albsteiger, Moderator Matthias Plank, MdL Markus Blume und Forum I „Wie verändern Internet und Soziale Medien die Politik?“ – Gerd Ganteför diskutieren im Forum II „Für eine lebenswerte Welt Andreas Jungherr, Miriam Trescher (Moderation), MdB Dr. Reinhard von morgen: Umwelt schützen – Energie sichern“ Brandl, Matthias J. Lange

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 25 I nstitut für Politische Bildung

tisch und wie ­sollen sie beant­wortet gewachsenen Strukturen der Länder, die fand. Welche Chancen eröffnet hier das werden? Unter­schiedliche beruf­liche den Bund aus freien Stücken gebildet ha­ ­LEA- DER Programm der EU? Der Begriff Hintergründe der Teilnehmer sollen ben? Oder mit anderen Worten: Wie kön­ kommt aus dem Französischen und be­ dabei inter­essante Sichtweisen sowie nen Freistaat, Bundesrepu­blik und Euro­ deutet Verbindung von Akti­vitäten zur gute Ideen und Lösungsvorschläge päische Union in ein neues, zukunftsfestes Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. ­garantieren. und demokratisches Gleichgewicht ge­ Ziel dieses Programms ist die Förderung bracht werden? Diese Fragen wurden am von Strategien und Projekten, die zu einer In jüngster Vergangenheit gab es 24. Oktober anlässlich einer Vortragsver­ eigenständigen und nachhaltigen Entwick­ viele internationale Beispiele für die anstaltung im Konferenzzentrum München lung von ländlichen Regionen beitragen. politische Relevanz von sozialen Netz­ diskutiert. Als Redner konnte die Hanns- werken im Internet. Auch die Poli­ Seidel-Stiftung den Publi­zisten und ehe­ D as interkommunale Projekt zur Inte­ tik in Deutschland reagiert auf das maligen Chefredakteur des Bayernkuriers, grierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Phänomen „Social Media“, vermut­ Wilfried Scharnagl, gewinnen. Durch sein Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz lich zusätzlich angetrieben durch das Buch „Bayern kann es auch allein“ hatte bildete den Schwerpunkt zweier Semi­ Phäno ­men der Piraten­partei. Fast 150 er den Weg Europas kritisch beleuchtet. nare zur Entwicklung zentraler Räume Zuhörer verfolgten daher am 3. Mai In der Einführung durch Prof. Dr. h. c. mult. in Oberfranken. Der Regierungsbezirk im Konferenz­zentrum München eine Hans Zehetmair wurde noch einmal die besitzt eine bunte Vielfalt an Kultur­ Podiumsdiskussion unter dem Titel Erfolgsgeschichte des Projekts Europa be­ landschaften, die gleichzeitig einen „Face ­book, Twitter und Co.@Politik“ tont und auf die sechs Jahrzehnte Frieden wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellen. auch ganz konkret in einem „­sozialen im Zentrum unseres Kontinents verwiesen. Die Region steht heute vor großen Her­

T omás Vio Michaelis, Andreas Jungherr, Daniel Hans Zehetmair im Gespräch mit Wilfried Umsetzungsmanager Michael Breitenfelder Michelis, Renate Dodell, Karl Heinz Keil (Mode­ Scharnagl rator), Andreas Bachmann und Matthias J. Lange vor der Twitterwall Aber, so Zehetmair, man müsse über die ausforderungen: Der demographische Entwicklungen in Europa, insbesondere Wandel führt zu einer Überalterung der Netzwerk“. So gab es zur Diskussions­ die „Verortung der Entscheidungsbefug­ Bevölkerung, gleichzeitig nimmt der Flä­ runde nach den Statements eine so­ nisse“ auch kritisch nachdenken. chenverbrauch weiterhin zu, aber auch genannte Twitter­wall, das heißt eine der Trend zur Urbanisierung. Pro­jektion mit Kurznachrichten der Die Entwicklung des ländlichen ­Raumes Mikro ­blogging-Anwendung Twitter. Alle in Oberbayern stand im Mittelpunkt ­eines „ Dafür stehe ich mit meinem Namen!“ von den Teilnehmenden geschriebenen Seminars, das vom 17. bis 19. Juni im D er Geschäftsführer und Unternehmer Kurznachrichten (Tweets) zu dem vorher Bildungszentrum Wildbad Kreuth statt­ Prof. Dr. Claus Hipp sprach am 3. Mai im bestimmten Hashtag #HSS0305 wur­ den angezeigt. An der Podiumsdiskus­ sion teilgenommen hat u. a. die stv. CSU-­ F raktionsvorsitzende Renate ­Dodell, MdL, die Facebook sehr bewusst nutzt.

Wie steht es mit der demokratischen Legi­ timation der Machtfülle, die wir gegen­

wärtig auf europäischer Ebene erleben? Samerbergs Bürgermeister Georg Huber (6.v.r.) Unternehmer Claus Hipp Wie steht es in Deutschland mit ­unseren und LEADER-Manager Sebastian Wittmoser (4.v.r.)

26 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 I nstitut für Politische Bildung

Konferenzzentrum München zur Eröff­ und neue Technik statt. Am Beispiel nung der Ethik-Abendseminarreihe vor der Schäfflerei wurde gezeigt, wie sich rund 100 interessierten Gästen. „Ethik unse­re veränderte Lebenswelt auf Tradi­ im Wirtschaftsleben“ stand im Mittel­ tionen auswirkt. So gibt es heute nur punkt des ansprechenden Vortrags, in noch einen Betrieb in München, der dem Hipp die Tugenden des „alten ehr­ Holz ­fässer herstellt. Für eine Münchner baren Kaufmanns“ wieder aufleben ließ. Besonderheit, die in diesem Jahr wie­ D essen moralisches Verhalten müsse der stattfand, ist dies besonders miss­ über gesetzliche Bestimmungen hin­ Animation mit Knetgummi lich. Dem Schäfflertanz, der nur alle ausgehen, denn: „Nicht alles, was er­ meldung der Polizei entwickelten die sieben Jahre und ursprünglich nur von laubt ist, ist auch ehrenhaft („Non omne Schüler zunächst Storyboards, die dann Männern aufgeführt werden durfte, die quod licet honestum est.“). Einen brei­ als Knetgummi-Animationsfilm, als Lego- diesem Handwerk nachgehen, fehlt der ten Raum nahm die Diskussion zu Hipps Animationsfilm und als „realer“ Kurz­ Nachwuchs. Die Thematik zeigte auch, Unternehmensphilosophie mit ihrer film mit den Schülern als Darsteller ge­ wie a­ ltes Handwerk und neue Technik Ethik -Charta und Ethik-Kommission ein. dreht wurden. Schließlich wurden die ineinander greifen können. Als Beispiel Claus Hipp führte zusammen mit seinen drei Filme und die Moderation an den wurden Papier, Buch und E-Book aus­ Brüdern Georg und Paulus dieses Ethik- Schnittrechnern zu einem Gesamtwerk gewählt. Das traditionelle Handwerk Management ein, in der Hoffnung, „die montiert, das anschließend gemeinsam wird diese Entwicklung auch durch die Welt … aktiv so zu gestalten, dass es die analysiert und als äußerst gelungen be­ Herstellung von qualitativ hochwertigen Welt wird, in der wir leben wollen.“ wertet wurde. Papie­ren bestehen.

R egisseur Percy Adlon Seminar zur Ideengeschichte in Kloster Banz Christian Baumann, Vortänzer der Münchner Schäffler, im Gespräch mit Seminarleiterin Johanna Debler D er Regisseur Percy Adlon sprach im Rah­ „Kapitalismus, Moral und Politik“ hieß men eines Filmseminars zur „Finanz­krise ein Seminar, das vom 7. bis 9. September Vom 6. bis 9. September wurde in Klos­ und die USA“ anhand seines Films „Rosa­ (und wegen der regen Nachfrage gleich ter Banz die Entstehung, Ausprägung lie Goes Shopping“ (1989) mit Marianne noch einmal vom 14. bis 16. September) und die Folgen der nationalsozialisti­ Sägebrecht in der Hauptrolle. ­Adlon hatte in Kloster Banz stattfand. Die Politikwis­ schen Diktatur behandelt. Neben der Sägebrecht bereits zwei Jahre vorher mit senschaftler Michael Zöller und Martin Ideologie wurden auch die einzel­ „Out of Rosenheim“ einem breiten Publi­ Zeitler führten die insgesamt 48 Teilneh­ nen Phasen des Nationalsozialismus kum weltweit bekannt gemacht. In dem mer geschickt und kompetent durch die beleuchtet. Vor dem Hintergrund der F ilm werden komödienhaft bereits „pro­ ideengeschichtlichen Fragen zu den Be­ Greuel von Antisemitismus und Holo­ phetisch“ die Ursachen der europäischen griffen des Seminartitels.D ie grundlegen­ F inanzkrise thematisiert: „Der Virus kam den Überlegungen der politischen Denker aus Amerika!“ (Percy Adlon). vergangener Jahrhunderte wurden dann in einem zweiten Schritt auf die aktuelle Dis­ 17 Schüler der sechsten Jahrgangs­ kussion um die europäische Finanzkrise stufe der Nürnberger Friedrich-Wilhelm-­ übertragen und ausführlich diskutiert. Herschel-Mittelschule produzierten in Kloster Banz vom 20. bis 22. Juni ein Vom 6. bis 8. August und vom 2. bis 4. Referent Horst Pfadenhauer mit Seminarteil­ Fernsehmagazin mit Stop-Motion- November fanden in Wildbad Kreuth nehmern vor dem Glockenturm der Gedenk­ Technik. Ausgehend von einer Presse­ zwei Seminare über altes Handwerk stätte Buchenwald auf dem Ettersberg

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 27 I nstitut für Politische Bildung

caust wurde gefragt, wie eine Lehre aus der Geschichte der Weimarer Repu­ blik und des Dritten Reiches zu z­ iehen ist. Die Aufarbeitung des National­ sozialismus durch Denkmalsgeschichte und Gedenkstättendidaktik wurde bei einer Ganztagesexkursion nach Weimar gezeigt.

D ie bayerische Schullandschaft ist bunt! D omkapitular Norbert Jung F amilienwoche in Wildbad Kreuth – mehr Zeit füreinander Ein größer werdender Anteil der Schüler weist einen Migrationshintergrund auf Doms, verantwortlich für den Ablauf der lichen Seminarzeiten wurden verschie­ und damit ergeben sich neue Herausfor­ Feierlichkeiten, die Ausstellung und die dene Themenschwerpunkte ver­mittelt. derungen für den Schulalltag. „Divers – Museen, führte durch die tausendjäh­ Während die Elterngruppe sich mit den Kontrovers? Tools für den interkultu- rige Geschichte von der Gründung bis Themen Erziehungsknigge, moderne rellen Schulalltag“ so lautete der Titel zum heutigen Dom. Kommunikationsmedien und gelingendes der Fachtagung , die in Kooperation mit Familienleben auseinandersetzte, lernten dem Bayerischen Netzwerk der Lehr­ Vor dem Hintergrund des prognostizier­ die Jugendlichen u. a. Kommunikation in kräfte mit Migrationsgeschichte (LeMi), ten Fachkräftemangels und der demo­ F acebook, Twitter & Co., Benimmregeln dem ISB, dem Kultusministerium und graphischen Entwicklung gewinnt das und das richtige Präsentieren.

Lehrkräfte in Wildbad Kreuth, die sich für den D ie zuständige Regierungsrätin Susanne Kunkel D as Konferenzzentrum in München ist ein belieb­ gelingenden interkulturellen Schulalltag enga­ vom bayerischen Sozialministerium informierte ter Tagungsort für Kooperationsveranstaltungen gieren die Teilnehmer über den Stand der Umsetzung zur Vereinspraxis

den Lehrerverbänden BLLV und ABL am wertvolle Humankapital der Migranten Zusätzlich zum ­Seminarangebot zur 23. und 24. Oktober in Wildbad Kreuth auf europäischer Ebene an Bedeutung. Vereins ­praxis bzw. zum ehrenamt­lichen durchgeführt wurde. 60 engagierte Lehr­ D as Gesetz zur Anerkennung ausländi­ und bürgerschaftlichen Engage­ment be­ kräfte aus ganz Bayern konnten sich in scher Bildungsabschlüsse trat zum 1. steht eine große Nachfrage nach Koope­ praxisorientierten Workshops und Vor­ April in Kraft. Insbesondere kommunale rationsseminaren für diese Zielgruppe. trägen informieren und ihre eigenen Er­ Integrationsbeauftragte, Beratungsstel­ Neben Fragen zur Vereinsbesteuerung, fahrungen austauschen. len sowie Ausbildungsbetriebe wurden Öffentlichkeitsarbeit sowie Haftungs- in Seminaren über das neue Gesetz in­ und Rechtsfragen und erfreuen sich auch Der Bamberger Dom wurde nach der formiert und zur Mitarbeit an der Umset­ Themen wie Projektorganisation, Orga­ ersten christlichen Jahrtausendwende zung motiviert. nisation und Beziehungsmanagement im von Heinrich II. in Auftrag gegeben und Ehrenamt großen Interesses. Politische 1012 geweiht. Die Weihe am 6. Mai vor Eingerahmt von einem beeindrucken­ Mandats ­träger werden in diesen über­ 1000 Jahren (am Geburtstag des späte­ den Gebirgspanorama erlebten die 120 wiegend als Tages­veranstaltungen ange­ ren Kaisers Heinrich II.) war Anlass, Teilnehmer der Familienwoche vom 1. botenen Tagungen gerne als Gesprächs­ vom 18. bis 20. Mai in Kloster Banz ein bis 6. Juni ihre Pfingstferien auf ganz partner begrüßt. Seminar über das erhabene Gotteshaus ­besondere Art. Die Familienwoche war durchzuführen. Dr. Norbert Jung, Dom­ in diesem Jahr als Pilotprojekt in Wildbad Zu den Ferienprogrammen wurden kapitular und „Summus Custos“ des Kreuth durchgeführt worden. In den täg­ Schüler, Jugendliche und ­deren Familien­

28 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 I nstitut für Politische Bildung

Neues Erkennungsbild für unsere Ferien­ Solarenergie und Windkrafträder in Wildpolds­ Junge Leute informierten sich bei der HSS über programme ried Berufs- und Karrieremöglichkeiten bei der EU angehörige eingeladen. In sechs Semi­ energetisch sanierten Bauernhof, wobei die Hanns-Seidel-Stiftung am 3. März narwochen und an zwei Wochenenden, Experten die Wirkungsweisen anschau­ im Konferenzzentrum München veran­ in denen bis zu neun einzelne Seminare lich erläuterten. staltete. Ziel der Veranstaltung war es, angeboten werden, war das Bildungs­ die Teilnehmer über die verschiede­ zentrum jeweils mit bis zu 180 Perso­ „Die Energiewende gestalten – Die nen beruflichen Möglichkeiten in der nen belegt. Das Themenangebot reichte Rolle der Kommunen und Landkreise“ EU zu informieren und den Ablauf des von einer altersgerechten Redeschu­ war der Titel einer hochrangig besetz­ Personal­auswahlverfahrens der Euro­ lung über die Thematik „Internet und ten Tagung der Hanns-Seidel-Stiftung in päischen Union im Detail vorzustellen. ­Medien“ bis zu zahlreichen Angeboten Kooperation mit der K. Group für kom­ D ie Bearbeitung der Auswahltests mit zum Schwerpunktthema „Wie wollen wir in Zukunft leben?“. Für die Veranstal­ tungsreihe gibt es jetzt ein Erkennungs­ bild, das auch als Kennzeichen für jugend ­gerechte Werbung für diese Semi­ nare in Facebook dient.

Wie funktioniert die Energiewende vor Ort? Dieser Frage gingen die Teilnehmer zweier Seminare mithilfe von Exkursio­ nen nach. Wildpoldsried im Allgäu ist Wolfgang Schwirz, Christof Spangenberg, Insti­ Referent Ingo Beckedorf, Richter am Europäi­ tutsleiter Franz Guber, Erwin Huber, Robert schen Patentamt in München eine Mustergemeinde in Sachen Energie, Götz, Hauptgeschäftsführer Peter Witterauf, hier startete die Energiewende schon vor Ulrich Wagner anschließender Autokorrektur und Be­ vielen Jahren und im Einvernehmen mit munale Entscheidungsträger im Konfe­ sprechung beurteilten alle Teilnehmer den Bewohnern. Sie sind an den einzel­ renzzentrum München. Erwin Huber, als große Hilfe­stellung für eine Bewer­ nen Anlagen, z. B. Windrädern, beteiligt der Vorsitzende des Wirtschaftsaus­ bung bei einer Institution der EU. und profitieren davon. InT raunstein stand schusses im Bayerischen Landtag, stellte das Energiekonzept des Landkreises im die politischen Rahmenbedingungen für Die dramatische Situation in Syrien Mittelpunkt. In beiden Gemeinden konn­ die Energiewende vor. Weitere Themen mit bislang weit über 10.000 getöte­ ten die Seminarteilnehmer vorbildliche waren die Aufgaben der bayerischen ten Zivi­listen diskutierten am 2. Juni im Energieanlagen besichtigen, u. a. einen Energieagentur, kommende Techno­logien Konferenzzentrum München die zahl­ zur Energiewende sowie Handlungs­ optionen für Kommunen und Landkreise. Eine Podiumsdiskussion mit Entschei­ dungsträgern vor Ort rundete die Veran­ staltung ab.

Nach dem Studium Beamter oder Ange­ stellter bei der EU in Brüssel? Auf großes R ege Diskussion mit dem Publikum über die Seminarteilnehmer vor dem Michaelshof am Interesse stieß der Informations- und Optionen externer Interventionen im Syrien- Froschsee, Lkr. Traunstein Vorbereitungstag zum EU-Concours, den Konflikt

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 29 I nstitut für Politische Bildung

reichen Teilnehmer des Informations­ krieg. Einen „Königsweg“ zur Beilegung wirklichen Verhältnissen im Land so tags zur Sicherheitspolitik. Der Politik­ sehen beide nicht. vertraut und kennen das Grenzgebiet wissenschaftler Dr. Martin Pabst und ­zwischen Afghanistan und Pakistan der ehem. Inhaber der Professur für Über 160 Teilnehmer folgten am 10. No­ so gut wie Erös. Vollendeter Abzug im internationale Politik an der Fachhoch­ vember der Einladung der Hanns-Seidel-­ Sinne von: keine ausländischen Solda­ schule des Bundes, Dr. Gunther Schmid, Stiftung in das Konferenzzentrum ten oder mili­tärische Einrichtungen zeigten sich angesichts der Unüber­ München zum Vortrag des ehemaligen mehr im Land? Nicht in den nächsten sichtlichkeit des Konflikts skeptisch Oberstarztes Dr. Reinhard Erös zum Jahrzehnten, beantwortete der Referent über die Möglichkeit einer westlichen T hema „Rückzug aus Afghanistan – diese Frage und seine Prognosen zeich­ Militärintervention. Beide Experten Beginn oder Ende eines Albtraums?“. nen ein eher düsteres Bild von der Zu­ warnten vor fortdauerndem Bürger­ Nur wenige Deutsche sind mit den kunft des Landes.

Gunther Schmid, Martin Pabst: die Skepsis überwiegt R einhard Erös: „Rückzug aus Afghanistan – Beginn oder Ende eines Albtraums?“

DEI RAUTE – Ein Preis für die besten ­Schülerzeitungen

DIE RAUTE wurde zum dritten Mal ver­ tivität und Gestaltung ausgelobt. Der liehen und hat sich zu einem begehrten Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Preis für Schülerzeitungsredaktionen Staatsminister a. D. Hans Zehetmair, entwickelt. 228 Schülerzeitungen hatten zeichnete die Nachwuchsjournalisten mit sich in diesem Jahr beteiligt, nochmals der Trophäe DIE RAUTE, den Urkunden mehr als im Vorjahr. Bayerns Kultus­ und zusätzlich je 300 Euro Preisgeld pro minister Ludwig Spaenle und Stiftungs­ Gewinnerteam aus. Außerdem dürfen vorsitzender Hans Zehetmair überreich­ die Gewinner an einem Seminar der Stif­ ten am 22. Oktober in München den mit tung für Schülerzeitungsredakteure teil­ insgesamt 4.500 Euro dotieren Preis an nehmen. „Wir freuen uns über die gewal­ 15 Redaktionsteams (s. unten). tige Resonanz, die unser Preis erfährt und fördern angehende Journalisten auf In den fünf Schularten (Hauptschule/ dem Weg zum Qualitätsjournalismus“, Mittelschule, Realschule, Gymnasium, motiviert Hans Zehetmair die Schüler. Förderschule und Berufliche Schulen F estredner bei der Preisverleihung war mit FOS/BOS) waren erste Preise in den Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle, drei Kategorien Journalistischer Einzel­ der den Schülerzeitungsredakteuren für beitrag, Informationsvielfalt sowie Krea­ deren Leistungen hohe Anerkennung D ie Trophäe DIE RAUTE

30 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 I nstitut für Politische Bildung

aussprach: „Die jungen Journalistinnen bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit demo­ recht“, erläuterte der Minister. Der Preis und Journalisten zeichnen sich in meh­ kratische Verantwortung zu übernehmen soll die Kultur der Schülerpresse beflü­ rerlei Hinsicht aus: Sie gestalten das und werden dabei journalistischen An­ geln und das journalistische Engagement Schulleben ihrer Schule mit, sie lernen forderungen in beachtlicher Weise ge­ der Nachwuchsjournalisten fördern.

Kategorie Einzelbeitrag Kategorie Informationsvielfalt Kategorie Kreativität und Gestaltung

– Knüller: Gymnasium Renningen – Z ensiert: Gymnasium Donauwörth – E cho: Gymnasium Wertingen – Egon: Realschule Hilpoltstein – G raffiti: Realschule Rain – Die Beere: Realschule Bessenbach – Wortwechsel: Staatliche FOS/BOS – P aparazzi: Staatliche FOS/BOS – Zoom: Staatliche FOS/BOS Freising Erding ­Augsburg – W allburg Express: Georg-Göpfert – V. I. N. Very Important News: – V olltreffer: Albert-Einstein-Mittel­ Volksschule/Mittelschule Eltmann Mittel­schule Auerbach schule, Augsburg – SONNENKLAR: Ludwig-Reinhard- – Kunterbunte Schatztruhe: – King News: Christophorus Schule, Schule, Kaufbeuren ­Hans-Bayerlein-Schule, Passau ­Königsbrunn

F estvortrag von Kultusminister Ludwig Spaenle Die Preisträger „Echo“ vom Gymnasium Wertingen

Blick auf die besten Schülerzeitungen Bayerns: Franz Guber, Ludwig Die Big Band des Wittelsbacher-Gymnasiums München begleitete die Spaenle, Hans Zehetmair Preisverleihung

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 31 I nstitut für Politische Bildung

Pub likationen des ­Instituts für ­Politische Bildung

Alle abgebildeten Publikationen können als PDF gelesen, heruntergeladen oder als Druckexemplar kosten­frei bestellt werden unter www.hss.de/publikationen.html .

32 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 I nSTITUT FÜR ­Begabtenförderung

Das Institut für Begabtenförderung fördert seit über drei- beson ­deres politisches Interesse und gesellschaftliches ßig Jahren (Beginn der Studienförderung 1981) überdurch- Engage ­ment zeigen. Dieses Engagement soll sich im Wesent- schnittlich qualifizierte Studenten, Promovenden und lichen an den Werten und Leitbildern der christlich-sozialen junge Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, die ein Demokratie orientieren.

Bildungsoffensive der Bundes­ regierung

Die Bildungsoffensive der Bundesregie­ rung ermöglicht es den zwölf Begabten­ förderungswerken, so auch der Hanns- Seidel-Stiftung, ihre Stipendiatenzahlen deutlich zu erhöhen.

D ies gilt insbesondere für die Studien­ förderung, wo die Anzahl der Stipen­ diaten innerhalb der letzten vier Jahre um mehr als dreißig Prozent anstieg. D ies wirkte sich selbstverständlich auch auf die ideelle Förderung aus, wo das Seminar- und Tagungsangebot deutlich erweitert wurde.

Institutsleiter Hans-Peter Niedermeier (r.) diskutiert auf der Abiturientenmesse in München über „Wege in den Journalismus“ D ie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) umgesetzte An­ D ie finanzielle und ideelle Förderung dienbegleitend auf spätere Leitungs- und hebung des Büchergeldes brachte den überdurchschnittlich qualifizierter Stu­ F ührungsaufgaben in Staat, Wirtschaft, Begabtenförderungswerken auch im denten, Promovenden und junger Wis­ Kultur und Gesellschaft vorbereitet. Inso­ Bereich der finanziellen Förderung zu­ senschaftler aus dem In- und Ausland, fern wird die finanzielle Förderung sinn­ sätzliche Impulse und weitere Attrak­ die ein besonderes politisches Interesse voll durch die ideelle Förderung ergänzt. tivität. Unsere Bemühungen im Jahre und gesellschaftliches Engagement zei­ 2012 waren auch auf die Umsetzung des gen, ist ein wesentliches Ziel des Insti­ D ie Stiftung arbeitet derzeit mit rund BMBF-Programms „Stärkung der bislang tuts für Begabtenförderung. Dieses Enga­ sechzig Vertrauensdozenten zusammen. unterrepräsentierten Gruppen in der Be­ gement soll sich an den Werten und D ie Aufgaben der Vertrauensdozenten gabtenförderung“ ausgerichtet. Leitbildern der christlich-sozialen Demo­ erstrecken sich von der wissenschaft­ kratie orientieren. lichen und persönlichen Betreuung am Stipendiatenprogramme Hochschulort bis zur Mitwirkung an D urch ein studienbegleitendes Seminar­ Auswahltagungen. Das außerordent­ Im Jahr 2012 wurden ca. 80 Veranstaltun­ programm, im Kontakt untereinander liche ehrenamtliche Engagement unse­ gen der Studienförderung Inland (Univer­ sowie mit anderen Stipendiaten und Alt­ rer Vertrauensdozenten trägt ganz sitäts -, Fachhochschul-, Promotionsförde­ stipendiaten sowie Vertrauensdozenten wesentlich zum Erfolg der HSS-Begab­ rung) im Rahmen der ideellen Förderung der Stiftung, werden die Stipendiaten stu­ tenförderung bei. bzw. Stipendiatenbetreuung durchgeführt.

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 33 I nstitut für Begabtenförderung

D arüber hinaus wurden vom Institut für Inzwischen existieren im Bereich der D er im Jahr 2011 aufgebaute Zweig im Begabtenförderung eine Vielzahl von Universitäten 37 Stipendiaten­gruppen Rahmen der Studienförderung „Inter­ Infor ­mationsveranstaltungen zur Begab­ sowie 22 an Hochschulen für angewandte nationale Studiengänge“ dient dazu, den tenförderung der Hanns-Seidel-Stiftung Wissenschaften (HAW). Studierenden, die studienbedingt häufig an bayerischen Gymnasien und Fachober­ im Ausland sein werden, eine bestmög­ schulen durchgeführt. In Zusammenarbeit D as Programm für Studierende mit liche ideelle Förderung zu gewährleisten. mit dem Institut für Politische Bildung Migra­tionshintergrund sowie für „Bil­ wurden auch Seminare für Schulleiter dungsinländer“ (BIL/MIG-Programm) Im Jahr 2012 wurden bereits Vorberei­ durchgeführt, um auch auf diesem Weg wurde im Jahr 2012 weiter ausgewei­ tungen für den Aufbau des Stipendien­ über die neuen Angebote im Rahmen der tet. Die ideelle Förderung im Rahmen zweiges „MINT-Fächer“ vorgenommen. Begabtenförderung zu informieren. dieses Programms wurde ebenfalls Mit diesem neuen Zweig soll sowohl die verstärkt. Dieses Programm, das die Ansprache wie auch die Förderung von Gemeinsame Fachforums- und Fachgrup­ Verbesserung der Bildungschancen geeigneten Studierenden aus den Be­ penveranstaltungen wurden für ­deutsche von begabten ausländischen Studie­ reichen Mathematik, Informatik, Natur­ und ausländische Stipendiaten sowie renden im deutschen Hochschulsys­ wissenschaft und Technik deutlich ver­ für Altstipendiaten in den Bereichen tem zum Ziel hat, soll auch künftig ein bessert werden. Geistes- und Naturwissenschaften, Jura, wesentlicher Bestandteil der Studien­ Medi ­zin, Ingenieurwissenschaften und förderung der Hanns-Seidel-Stiftung Informationen rund um die Stipen­ Medien angeboten. sein. diatenprogramme gibt es in unserem

„Games und Crossmedia“ war Thema einer Medienfachtagung in Wild­ Bergsteigerlegende Reinhold Messner bei der Fachtagung des Clubs bad Kreuth: Staatsminister Thomas Kreuzer, Andreas Scherer, Verband der Altstipendiaten in Südtirol Bayerischer Zeitungsverleger, Markus Kaiser, MedienCampus Bayern, Siegfried Schneider, Bayerische Landeszentrale für neue Medien

Charlotte Knobloch (M.), Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, begrüßt Münchner Stipendiaten im Jüdischen Zentrum am Jakobsplatz

34 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 I nstitut für Begabtenförderung

Internet­angebot unter www.hss.de/ Journalistische Nachwuchsförderung und und Promovenden werden ideell und stipendium.html. Stipendiatenprogramm Journalismus finan­ziell gefördert, damit sie kritisch und konstruktiv an der Ausgestaltung D ie genauen Zahlen zu den Programmen 2012 wurden rund 40 Seminare und Ta­ unseres demokratischen Rechts- und befinden sich rechts in derT abelle, eine gungen im Bereich Medienpolitik und Sozial­staates mitwirken können. Liste mit Vertrauensdozenten an Universi­ Journalistische Nachwuchsförderung mit täten und Hochschulen (HAW) finden Sie insgesamt mehr als 1.000 Teilnehmern Stipendien Inland 2012 im Anhang auf Seite 71. durchgeführt. Mit einem Schwerpunkt­ Universitätsförderung 407 programm „Journalistisches Förderpro­ Altstipendiaten gramm für Stipendiaten“ (JFS) bereitete Hochschulförderung (HAW) 226 die Hanns-Seidel-Stiftung 2012 insgesamt Journalistisches Förderprogramm Die Zahl der deutschen Altstipendiaten 76 journalistisch talentierte Stipen­diaten für Stipendiaten (JFS) 76 der Hanns-Seidel-Stiftung betrug zum auf eine eventuelle Berufs­ausübung im Programm für Bildungs­inländer 31.12.2012 insgesamt 2.894. Medien ­bereich vor. sowie für Studierende mit Migrations­hintergrund (BIL/MIG) 63 Der „Club der Altstipendiaten“ (CdAS), Ziel der Studienförderung der Hanns- Internationale Studiengänge (IS) 61 der seit 1992 besteht, hatte zum Seidel-Stiftung ist es auch weiterhin, zur 31.12.2012 bereits 1.387 ­Mitglieder. Erziehung und Bildung eines charakter­ Promotionsförderung 189 Zwischenzeitlich gibt es bundesweit lich und wissenschaftlich qualifizierten Stipendien Inland gesamt 1.022 fünfzehn Regionalgruppen. Weitere Akademikernachwuchses beizutragen. Infor ­mationen zum CdAS finden Sie auf Hochbegabte und gleichzeitig gesell­ www.cdas.org. schaftspolitisch engagierte ­Studenten Stipendien Ausland 87

Vernet zung der Altstipendiaten- und ­Auslandsstipendiatenarbeit

Bereits seit Ende der 1980er Jahre führt maligen Auslandsstipendiaten durch. schen Altstipendiaten zu erweitern, neue das Institut für Begabtenförderung der Im Jahr 2012 wurden die Bemühungen Kontakte herzustellen, den internatio­ Hanns -Seidel-Stiftung in vielfältiger erfolgreich fortgesetzt, die Altstipendia­ nalen Meinungsaustausch zu fördern und Weise Maßnahmen (Seminare, Tagungen, tenarbeit beider Bereiche zu koordi­ gemeinsame Projekte durchzuführen. Studienfahrten etc.) für seine deutschen nieren. Das Ziel dabei ist, bestehende Dabei werden alle Aktivitäten mit dem Altstipendiaten wie auch für seine ehe­ Kontakte zwischen den in- und ausländi­ „Club der (deutschen) Altstipendiaten“

Zum CdAS-Jubiläum begrüßen Hans Zehetmair und Hans-Peter Nieder­ Zum zwanzigjährigen Bestehen erschien die akademische Festschrift meier Festredner Ulrich Wilhelm, CdAS-Gründungsmitglied und Inten­ „Gesellschaftliche Relevanz von Wissenschaft und Forschung: Ein inter­ dant des Bayerischen Rundfunks disziplinärer Diskurs“

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 35 I nstitut für Begabtenförderung

„Hoffnung für Europa – was können Christen für Europa tun?“ warT hema des D ie Referenten der Frühjahrsakademie Georg Milbradt und Werner Weiden­ gemeinsamen Treffens von (Alt-)Stipendiaten mit Reinhard Kardinal Marx feld mit den Organisatoren Andreas Burtscheidt und Christoph Leifer

(CdAS) und mit den bereits in mehreren zwanzigjährigen Jubiläum des Clubs der Ein weiterer Höhepunkt im Jahr 2012 Staaten existierenden nationalen Verei­ Altstipendiaten und der Jahrestagung war das 4. Gemeinsame Treffen von nigungen von Ex-Auslandsstipendiaten 2012 wie immer die Frühjahrsakademie Stipendiaten und CdAS-Mitgliedern, abgestimmt. und die Herbstakademie. Themen die­ dessen Festredner, S. E. Prof. Dr. theol. ser beiden Fachtagungen im Jahr 2012 Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von Mehrere gemeinsame Veranstaltungen waren: München und Freising, sowohl die Sti­ boten Gelegenheit, über die weitere Zu­ – Quo vadis EU? Die Europäische Union pendiaten als auch die CdAS-Mitglieder sammenarbeit zwischen deutschen Alt­ und der Euro 20 Jahre nach dem Maas­ begeisterte. stipendiaten und Auslandsstipendiaten trichter Vertrag zu sprechen. So werden z. B. verstärkt – Familie im Fokus der Politik D Fie CdAS- achgruppeninitiativen sind gemeinsame Veranstaltungen im In- und mittlerweile ein fester Programm­ Ausland durchgeführt. Des Weiteren hat Die im Herbst 2012 durchgeführte Euro­ bestandteil geworden und haben sich sich die Einbeziehung der Auslandssti­ paF - achtagung „Geschichte, Politik gut etabliert. Sie ergänzen und berei­ pendiaten in die Veranstaltungen der und Kultur in Südtirol“ fand in Bozen, chern die bisherige Altstipendiatenarbeit CdASR - egionalgruppen sowie der CdAS- Brixen und Trient statt. in Form von gemeinsamen Fach­tagungen Fachgruppen mittlerweile gut eingespielt zu gesellschaftspolitisch wichtigen und bewährt. R egen Zuspruchs erfreuen sich die im ­T hemen sowie die Regionalgruppen­ Konferenzzentrum München in Zusam­ arbeit des CdAS in Form von lokalen Altstipendiaten Inland menarbeit mit der CdAS-Regionalgruppe Veranstaltungen. Darüber hinaus wirken München/Oberbayern angebotenen dieF CdAS- achgruppen sehr erfolgreich Besondere Höhepunkte der inländischen abendlichen Gesprächskreise zu unter­ beratend und informierend in die Fach­ Altstipendiatenarbeit waren neben dem schiedlichsten Themen. foren der aktiven Stipendiaten hinein.

Nachkontaktkonferenz für ehemalige Stipendiaten in Budapest/Ungarn ... und in Beijing/China

36 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 I nstitut für Begabtenförderung

Aln us a dSStipendiaten-Förderung

Seit Beginn der Studienförderung Aus­ durchgeführt werden, fanden neben monat­ ­Polen, Thailand, der Volksrepublik China, land im Jahr 1981 wurden insgesamt lichen Treffen für die Stipendiaten aus Mün­ auf den Philippinen und in Indonesien 2.084 ausländische Stipendiaten aus 62 chen und Umgebung eine Reihe von Tages-, durchgeführt. Ländern gefördert. Derzeit befinden sich Wochenend- und Wochenseminaren statt. 87 Stipendiaten aus 31 Ländern in der D ie Jahrestagung für ausländische Stipen­ Studienförderung-Ausland. Nachkontaktkonferenzen für Stipendia­ten, diaten, die im Jahr 2012 im Bildungs­ die nach ihrer Förderung bereits wieder in zentrum Wildbad Kreuth stattfand, hatte Im Rahmen der studienbegleitenden Maß­ ihre Heimat zurückgekehrt sind, wurden „ Die USA nach den Präsidentschafts­ nahmen, die für die ­Auslandsstipendiaten in Rumänien, in der Ukra­ine, in Ungarn, wahlen“ zum Thema.

F olkloreabend bei der Jahrestagung für ausländische Stipendiaten Auslandsstipendiaten beim politischen Teil der Jahrestagung zum Thema „Die USA nach der Präsidentschaftswahl“ Medienpolitik

Journalistische Nachwuchsförderung D abei geht es sowohl um technische Entwicklungen im Medienbereich und Auch im Jahr 2012 bot das Institut für ihre praktischen Konsequenzen für die Begabtenförderung wieder eine Vielzahl sich herausbildende Wissens- und Infor­ von Veranstaltungen für Redakteure von mationsgesellschaft wie auch um Fragen Schüler - und Jugendzeitschriften, für des journalistischen Ethos und des Um­ Studierende mit dem Berufsziel Journalis­ gangs mit Medienmacht. mus, für Volontäre und Nachwuchsjour­ nalisten aus allen Medienbereichen an. Medienentwicklung in Mittel- und Auf den Praxisbezug der Seminare wird Osteuropa hierbei besonderer Wert gelegt, und D ie Hanns-Seidel-Stiftung veranstaltet im ­Rahmen ihrer … so wurde dem journalistischen Nach­ In Zusammenarbeit mit dem Medien­ wuchs Gelegenheit geboten, über den Campus Bayern führt die Hanns-Seidel- Aus- und Fortbildungskanal (AFK) eigene Stiftung eine Reihe von Medien­seminaren Radio- und Fernsehproduktionen vorzu­ und Medientagungen in ver­schie­de­nen stellen. Staaten Mittel- und Osteuropas durch. Im Mittelpunkt dieser Semi­nare und Medien- und Informationstechnik T agun­gen stehen vor allem die Themen:

R egelmäßig führt das Institut für Be­ – Aus - und Weiterbildung der Journalisten gabtenförderung der Hanns-Seidel-Stif­ – Medienrecht tung Seminare und Tagungen zu aktu­ – Aufgabe der Medien in einem demo­ … Nachwuchsjournalistenausbildung eine ellen Themen der Medienpolitik durch. kratischen Staat Vielzahl von Praxisseminaren.

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 37 B üRO FÜR Auswärtige B­ eziehungen

In der Nachbarschaft ebenso wie auf fernen ­Kontinenten – konservativer Orientierung bemüht. In enger Abstimmung mit auch 2012 hat sich das Büro für Auswärtige ­Beziehungen welt­ den Fachabteilungen des Hauses wurde so weiter am Bezie- weit um politische Partner christlich-demokratischer oder hungsnetzwerk der Gleichgesinnten in aller Welt geknüpft.

Bestehende Kontakte der Hanns-Seidel- christlich -demokratischen und bürger­ Bestehens hat sich das CES als wichtige Stiftung zu Parteien, parteinahen Stif­ lich -konservativen Lager hat das Büro für Drehscheibe der europäischen christlich- tungen und Organisationen aus dem Auswärtige Beziehungen (BAB) weiter demokratischen Stiftungszusammenar­ intensiviert und interessante neue inter­ beit etabliert. Als eines der Gründungs­ nationale Anknüpfungspunkte ausfindig mitglieder hat die HSS dieses Forum von gemacht. Hierzu hat das in der Zentrale Beginn an aktiv genutzt. Zahlreiche Ko­ als Schnittstelle zwischen Geschäftsfüh­ operationsveranstaltungen zu aktuellen rung und den Abteilungen agierende BAB europapolitischen Themen (z. B. Einwan­ ausgehend von Kontaktanfragen oder in derung und Integration, Erwartungen an Eigeninitiative Parteien und parteinahe die zyprische EU-Ratspräsidentschaft Organisationen analysiert und bewertet. oder die politischen Entwicklungen auf dem westlichen Balkan) wurden gemein­ Bei den europäischen Kontakten war das sam organisiert. Dank eines vom CES Planungsseminar des CES in Dubrovnik im April Netzwerk der Europäischen Volkspartei im April in Dubrovnik/Kroatien veran­ 2012 mit Vertretern von nationalen Stiftungen und Thinktanks aus Europa (EVP) mit all ihren Mitgliedern, Beobach­ stalteten Planungsseminars konnten im tern sowie den angeschlossenen partei­ Kreise der nationalen Mitglieds­stiftungen nahen Stiftungen und Organisationen ein des CES wichtige bilaterale Kontakte wertvolles Beziehungsgefüge für politi­ ­geknüpft werden, so etwa nach Griechen­ sche Kontaktpflege und Informationsaus­ land, Zypern oder Italien. tausch mit Gleichgesinnten. Wichtigstes Ereignis des Jahres war der Kongress der F ür die Vertiefung der politischen Kon­ EVP, der im Oktober Vertreter von über takte in den angelsächsischen Raum, 70 Parteien (inkl. Beobachterstatus) aus insbesondere zur britischen Conserva­ 40 Ländern sowie nationaler Parteien­ tive Party (kein EVP-Mitglied) sowie im stiftungen und Thinktanks in die rumä­ US-Wahljahr über den Atlantik, war die Mitarbeiter der Hanns-Seidel-Stiftung gratulieren dem nische Hauptstadt Bukarest führte, um bürgerlich-konservative Parteienfamilie UPLA -Vorsitzenden Senator Jovino Novoa (3.v.l.) am R ande der Generalversammlung in Guayaquil/Ecuador u. a. der Diskussion und Verabschiedung der International Democrat Union (IDU) eines neuen EVP-Grundsatzprogramms wertvoller Anknüpfungspunkt. In enger sowie der Neuwahl des EVP-Präsidiums inhaltlicher Abstimmung mit den Kolle­ beizuwohnen. gen des HSS-Instituts für Internationale Zusammenarbeit wurden die Beziehun­ D ie Koordination der Kooperation der gen zu politischen Partnern in Lateiname­ HSS mit dem Brüsseler Centre for Euro­ rika vertieft, vor allem zu den Mitgliedern pean Studies (CES), einem als Thinktank der Unión de Partidos Latino­americanos zu Fragen von europapolitischem Belang (UPLA), dem regionalen Verbund der arbeitenden Stiftungsnetzwerk der EVP, konservativen Parteien in Latein­amerika,

Peter Witterauf, Irlands Botschafter Daniel Mulhall, war ein weiteres wichtiges Standbein der der seit nunmehr 20 Jahren von der Susanne Luther Arbeit des BAB. Im fünften Jahr seines Hanns -Seidel-Stiftung unterstützt wird.

38 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 B üRO FÜR Verbindungsstellen Washington, Brüssel, Moskau/ Internationale Konferenzen

Das Büro für Verbindungsstellen Washington, Brüssel, die deutsch-russischen Beziehungen zu verbessern. Eine ­Moskau / Internationale Konferenzen hat es sich im Jahr besondere Herausforderung stellte ferner das Bestreben 2012 zur Aufgabe gestellt, mit zahlreichen Tagungen und dar, Griechenland dabei zu helfen, seine enormen Haus- Konferenzprogrammen den transatlantischen Dialog zu halts- und Wirtschaftsprobleme zu überwinden und so das ­fördern, die europäische Integration zu vertiefen sowie Vertrauen in die Stabilität des Euro zu stärken.

Verbindungsstelle Washington elle Eurokrise. MdEP Weber traf u. a. Christian Schmidt, Parlamentarischer mit der stv. US-Heimatschutzministerin Staatssekretär im Bundesministerium Ausbau und Pflege eines engen Meinungs- Jane Holl Lute, mit Kathleen Doherty, der Verteidigung, reiste Anfang März und Informationsaustausches mit füh­ D eputy Assistant Secretary of State for zu politischen Konsultationen nach ren­den Vertretern der amerikanischen European Regional Affairs and Western Washing­ton und New York. Schwer­ R egie­rung und des US-Kongresses sowie Europe, sowie mit Congressman Peter punktthemen waren die Situation in mit multilateralen Organisationen (Welt­ Roskam, Chief Deputy Republican Whip, Afgha ­nistan, die Vorbereitungen für bank, IWF, UNO), Thinktanks, Universi­ zusammen. täten, Unternehmen und Medien standen auch 2012 im Mittelpunkt der Arbeit Anfang März weilte eine Delegation unse ­rer Verbindungsstelle Washington. bayerischer Politiker unter Führung von Prof. Ursula Männle, MdL, stv. HSS- Vor dem Hintergrund des US-Wahl­ Vorsitzende, sowie Thomas Silber­ kampfes war das deutsche und interna­ horn, MdB, Außenpolitischer Sprecher tionale Interesse an der amerikanischen der CSU-Landesgruppe, in Washing­ Politik im Jahr 2012 besonders ausge­ ton. Senator Jon Kyl, Rangnummer 2 prägt und die Verbindungsstelle vertiefte der Repu­blikaner im US-Senat, lobte dem­gemäß ihre Kontakt- und Recherchen­ D eutschlands Anstrengungen zur Über­ arbeit zu wahlrelevanten Themen. windung der Eurokrise, während sich Senator Dan Coats, Staatssekretär Christian Schmidt, Senator Saxby Chambliss Senator Dr. Tom Coburn pessimistisch Manfred Weber, stv. Vorsitzender der über die prekäre Finanzlage der USA den NA TO-Gipfel in Chicago sowie die EVP-Fraktion im Europäischen Parla­ äußerte. Elliott Abrams, Nahost-Bera­ Zukunft des transatlantischen Raketen­ ment, hielt sich Ende Januar in Washing­ ter von ­Präsidentschaftskandidat Mitt abwehrsystems MEADS. Staatssekretär ton auf. Im Mittelpunkt seiner politi­ Romney, warnte vor einer drohenden Schmidt traf dabei u. a. mit den Sena­ schen Gespräche standen dabei Fragen militärischen Eskalation zwischen Iran toren Dan Coats, Saxby Chambliss und der inneren Sicherheit sowie die aktu­ und ­Israel. Jim Webb sowie mit dem israelischen UN-Botschafter Ron Prozor zusammen.

Bayerns Justiz- und Verbraucherschutz­ ministerin Dr. Beate Merk stattete Mitte März Washington einen Arbeitsbesuch ab. Im Mittelpunkt der Gespräche stan­ den der Kampf gegen die Internetkrimi­ nalität, der Schutz geistigen Eigentums und der Privatsphäre im Online-Zeit­ Jane Holl Lute und Manfred Weber HSS-Delegation mit Senator Jon Kyl (4.v.l.) alter sowie die Rolle der Frau in der

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 39 B üro für Verbindungsstellen Wa shington, Brüssel, Mosk au / Internationale Konferenzen

­US -Politik. Ministerin Merk traf sich US -Außenministerium, zu einer Unter­ u. a. mit den Kongressabgeordneten redung zusammentraf. Anschließend Zoe Lofgren und Loretta Sanchez so­ nahm er am Parteitag der Republikaner wie mit Mary ­Ellen Callahan, Oberste in Tampa (Fl.) teil. HSS-Hauptgeschäfts­ D atenschutz­beauftragte des US-Heimat­ führer Dr. Peter Witterauf war Gast auf schutzministeriums. dem Parteitag der Demokraten in Char­ lotte, wo sich u. a. die Gelegenheit zu Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter ­einem Meinungsaustausch mit Griechen­ F riedrich, MdB, und Monika Hohlmeier, Bayerische Delegation mit Verteidigungsminister lands ehemaligem Minister­präsidenten Peter MacKay (2.v.r.) CSU -Europaabgeordnete aus Oberfran­ George Papandreou ergab. ken, referierten Anfang Mai in Washing­ ­gewährte zudem einen umfassenden ton auf Einladung der Hanns-Seidel- Einblick in die Immigrations- und Inte­ Unter Leitung von Staatsminister a. D. Stiftung bei einer in Zusammenarbeit grationspolitik seines Landes. ­Erwin Huber, MdL, reisten Ende Septem­ mit dem „Institute for Strategic and ber Dr. Christoph Israng, Referatsleiter Inter ­national Studies“ organisierten D as 27. Hanns Seidel Memorial Fellow­ im Bundeskanzleramt, sowie Profes­ Konferenz zum Thema „Cyber-Sicher­ ship Programm bot führenden Mitarbei­ sor Eberhard Sandschneider, ­Deutsche heit“. Die HSS richtete überdies ein ge­ tern des US-Kongresses sowie Vertretern Gesell ­schaft für Auswärtige Politik, meinsames Abendessen mit Michael amerikanischer Thinktanks und NGOs nach Washington. Im Fokus des Interes­ Chertoff, vor­maliger US-Heimatschutz­ Ende Juni die Gelegenheit, in München, ses standen sowohl die Entwicklung der Brüssel und Berlin Gespräche mit hoch­ rangigen politischen Entscheidungs­ trägern zu führen, um so ein besseres Verständnis der deutschen und euro­ päischen Politik zu erlangen. Die Dele­ gation traf u. a. im Bayerischen Landtag in München mit dem CSU-Fraktions­ vorsitzenden Georg Schmid und im Bundes ­innenministerium in Berlin mit Staats ­sekretär Klaus-Dieter Fritsche zu­ Ulf Gartzke, Michael Chertoff, Michael Hayden, Moni­ka sammen. MdB Harald Leibrecht, Koordi­ HSSD - elegation mit Christopher Smart (2.v.r.) Hohlmeier, Innenminister Hans-Peter Friedrich nator der Bundesregierung für die trans­ deutsch -amerikanischen Beziehungen minister, sowie General Michael Hayden, atlantische Kooperation, diskutierte als auch eine Analyse der Auswirkungen ehemaliger Direk­tor der CIA und der mit den Gästen aus den USA über die des Aufstiegs Chinas auf die transatlan­ ­National Secu­rity Agency, aus. Monika aktuelle politische Lage in Deutschland, tische Politik. Letzterer Themenkomplex Hohl ­meiers weitere Gesprächspartner Euro­pa und Nordamerika. wurde im Rahmen einer gemeinsam mit waren Bill Moeller, der neue US-General­ dem renommierten „American Institute konsul in München, sowie João Vale de CSU -Generalsekretär , for Contemporary German Studies“ orga­ Almeida, EU-Botschafter in Washington. MdB, hielt sich Ende August in Washing­ nisierten China-Konferenz u. a. mit Bot­ ton auf, wo er u. a. mit Kathleen Doherty, schafter Wolfgang Ischinger erörtert. Im Mitte Mai reiste eine Delegation bayeri­ D eputy Assistant Secretary of State im USF - inanz­ministerium traf die Delega­ scher Politiker unter Leitung von Minis­ tion mit Christopher Smart, Deputy As­ terpräsident a. D. Dr. Günther Beckstein, sistant Secretary for Europe and Eurasia, MdL, zu politischen Konsultationen nach zusammen, um über die Eurokrise sowie Kanada. Verteidigungsminister Peter die expansive Geld- und Fiskalpolitik der MacKay erörterte mit den Delegations­ Obama-Administration zu sprechen. teilnehmern die Ergebnisse des jüngs­ ten NATO-Gipfels in Chicago, während Eine HSS-Delegation unter Leitung der Handelsminister Ed Fast für einen er­ bayerischen Landtagsabgeordneten folgreichen Abschluss des geplanten EU- D. r Otmar Bernhard und Alexander Rad­

Kanada-Freihandelsabkommens warb. Ulf Gartzke, Ministerpräsident a. D. George wan hielt sich Anfang Dezember in Wa­ Immigrationsminister Jason Kenney Papandreou, Peter Witterauf shington auf. Im Mittelpunkt des Dialog­

40 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 B üro für Verbindungsstellen Wa shington, Brüssel, Mosk au / Internationale Konferenzen

programmes standen die Bewältigung der Fachbereiche aus zahlreichen Ländern Datenschutzverordnung von 1995 an­ Eurokrise sowie die Eskalation im Mittle­ zusammen (s. Statistik S. 48). Auf die gesichts des rasanten technologischen ren Osten. Bei einer Unterredung mit wichtigsten Veranstaltungen wird nach­ und wirtschaftlichen Wandels veraltet Matthew Rooney, Deputy Assistant Se­ folgend kurz eingegangen. sei. Doch der von der EU-Kommission cretary of State for Western Hemisphere ­gewählte Weg, den EU-Datenschutz über Affairs, informierte sich dieD elegation D er Einladung zu einem Streitgespräch eine eigene Verordnung regeln zu wollen, über die Perspektiven transatlantischer über das richtige Maß an europäischer sei insofern falsch, als damit gegen das Kooperation nach den jüngsten US-Wah­ Integration folgten im Februar der Bun­ Subsidiaritätsprinzip verstoßen werde len. Im Mittelpunkt der Gespräche mit destagsabgeordnete Dr. und Deutschland Gefahr laufe, Daten­ den Congressmen Steve King und Jim und der EVP-Vizefraktionsvorsitzende schutzstandards senken zu müssen. Sensenbrenner standen die haushalts­ Manfred Weber, MdEP. Aus dem drohen­ politischen Herausforderungen der USA. den Kompetenzenverlust nationaler Parla­ In der Energiepolitik reagiere ­Europa mente folgerte Gauweiler, dass die EU bislang auf die komplexen ­globalen Ferner organisierte die Verbindungs­ heute nicht eine Beschleunigung, son­ Strukturen unzureichend, so der Siemens-­ stelle Washington für bayerische Politi­ dern eine Entschleunigung der Integra­ Energievorstand Dr. Michael Süß auf ker, die sich im Rahmen von Dienstreisen tion brauche. Statt auf die EU in Brüssel der Konferenz zur Energiematrix 2050. in Washington aufhielten, hochrangige setzte Gauweiler auf gewachsene Ein­ Die dezentralen Netze in Deutschland Gesprächsprogramme, so u. a. für den heiten mit festen Identitäten, demokrati­ mit Millionen Prosumern, also Produ­ bayerischen Innenminister Joachim Herr­ schen Prinzipien und nachvollziehbaren zenten und Konsumenten von Energie, mann, MdL, den Vorsitzenden der CSU- Verantwortlichkeiten. Weber wies hinge­ Wirtschaftskommission Markus Blume, gen auf die vielen gemeinsamen, die je­ MdL, sowie den Bundestagsabgeordne­ weiligen nationalstaatlichen Handlungs­ ten Florian Hahn, Mitglied des Verteidi­ möglichkeiten deutlich übersteigenden gungsausschusses. Herausforderungen hin. Praktische Fra­ gen des Umwelt- und Klimaschutzes, der Verbindungsstelle Brüssel Terrorismus- und Verbrechensbekämp­ fung sowie der Finanzstabilisierung er­ Europa rückte in den vergangenen Jah­ forderten ein hohes Maß an europäischer ren krisenbedingt in den Fokus der strategischer Koordination und Koope­ öffent­lichen Debatte. Es gab noch nie ration. Europa gefährde nicht nationale EU -Kommissar Günther Oettinger so viel Europa in Medien, Politik und Souveränitäten, sondern sichere sie in seien keine Lösungen. Energiepolitisch Gesell ­schaft wie derzeit. Die Schicksals­ Zeiten grenzüberschreitender Probleme, gebe es noch viel zu wenig gemeinsa­ gemeinschaft Europa ist im Bewusstsein so Manfred Weber. mes Europa. Den klaren Worten aus der der Bürger angekommen. Die Sorge über Wirtschaft für eine bessere europäi­ aufziehende Spannungen in Euro­pa, Mit Datenschutz und Energiefragen be­ sche Koordi­nation in der Energiepoli­ über Wohlstands- und Stabilitäts­verlust fassten sich im März und April zwei Vor­ tik schloss sich der EU-Energiekommis­ ist groß, und sie wird auch durch die trags- und Diskussionsveranstaltungen. sar Günther Oettinger uneingeschränkt Verleihung des Friedensnobelpreises D er bayerische Innenminister Joachim an. Mittelfristig liege laut Oettinger der an die Europäische Union nicht gerin­ Herrmann, MdL bestritt in seinem Refe­ größte Handlungsbedarf in der Steige­ ger. Euro­pa steht am Scheideweg zwi­ rat keineswegs, dass die bestehende rung der Energieeffizienz, dem Ausbau schen renationaler Fragmentierung oder der Energieinfrastruktur sowie in der Schritten hin zu einer Politischen Union, konsequenten Nutzung von erneuerbaren die Solidarität und Eigenverantwortung Energiequellen. in Einklang bringt. „ Die europäische Sicherheitspolitik nach Die Verbindungsstelle Brüssel begleitete dem NATO-Gipfel in Chicago” war das die Europadiskussion mit zahlreichen Thema einer internationalen Konferenz Konferenzen, Seminaren, Dialogpro­ im Mai, auf der u. a. der Bundestagsabge­ grammen sowie Hintergrund­gesprächen ordnete Dr. referierte. und führte so viele hoch­rangige Ent­ D er bayerische Innenminister Joachim Herrmann Er appellierte an die USA, auch weiter­ scheidungsträger unterschied­licher referiert in Brüssel hin die Führungsrolle in der Allianz aus­

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 41 B üro für Verbindungsstellen Wa shington, Brüssel, Mosk au / Internationale Konferenzen

zufüllen und sich nicht nur von ameri­ ­Andreas Mavroyiannis, stv. zyprischer kanischen Interessen im pazifischen Europaminister, zählte Solidarität und R aum leiten zu lassen. Mit Blick auf die soziale Kohäsion, Annäherung an die aktuellen smart defense-Initiativen plä­ Nachbarn der EU im Nahen Osten und in dierte Brandl für realistische Ansätze Nordafrika sowie nachhaltige Wachs­ und ­einen sicherheitspolitischen Menta­ tumsstrategien und Ressourceneffizienz litätswandel. zu den programmatischen Schwerpunkten des zyprischen EU-Vorsitzes. Vor dem Mit Strategien hin zu „intelligentem“ Paul Kirchhof und Ingo Friedrich Hintergrund der Kontroversen zwischen Wachstum und nachhaltigen Finanzen durch die Streichung von Steuerarten R at und EU-Parlament über die Kompeten­ befasste sich eine Expertenrunde im hätten sich die administrativen Kosten zen in der Asyl- und Grenzkontrollpolitik Juni. MdEP Markus Ferber, Vorsitzen­ verringert. im Schengenraum erinnerte der frühere der der CSU-Europagruppe, bezeichnete Bayerische Ministerpräsident Dr. Günther duale Ausbildungsprogramme als bes­ D ie Einführung des Euro-Bargeldes im Beckstein, MdL, an die nationalstaatliche tes Mittel zur Bekämpfung der Arbeits­ Jahr 2002 war Anlass, um nach 10 Jahren Verantwortlichkeit im Bereich der inneren losigkeit. Europa habe in erster ­Linie eine kritische Bilanz zu ziehen. Dr. J­ürgen Sicherheit. Und mit Blick auf die stocken­ kein Arbeitsmarktproblem, sondern Stark, vormaliges EZB-Direktoriumsmit­ den Beitrittsverhandlungen mit der Türkei ein Bildungsproblem. Ferber forderte glied, konstatierte, dass der Euro wie ein sprach er sich deutlich gegen eine EU-Voll­ die EU-Kommission zum Umdenken in Schutzschild vor Strukturreformen ge­ mitgliedschaft der Türkei aus. wirkt habe. Die laxe Inter­ pretation der Maastrichter D efizit- und Konvergenzkrite­ rien habe zusammen mit den augenscheinlich gefälschten Statistiken zu einem Para­ digmenwechsel von einer Stabilitätsunion zu einer T ransferunion geführt. Seit 2010 sei eine Umgehung Markus Ferber, MdEP des Verbots gemeinsamer Andreas Mavroyiannis, Karel Kovanda, Günther Beckstein, Jannis Kasoulides, MdEP der Strukturpolitik auf. Europa brauche Schuldenhaftung („No-Bail nicht mehr Autobahnen, sondern mehr Out“ -Klausel) und des Verbots ­mone­tärer Auf einer Konferenz im November zum Bildungszentren. Staatsfinanzierung zumR egelfall gewor­ mehrjährigen Finanzrahmen der EU er­ den. Stark empfahl, im Rahmen einer innerte Alain Lamassoure, Vorsitzender Einen genauen Blick auf die einzelnen F iskalunion durch Sanktions- und Kon­ des Haushaltsausschusses im Europä­ Steuersysteme in Europa warfen im Juli trollmechanismen zukünftig derartige ischen Parlament, an die antiquierte Prof. Dr. Paul Kirchhof und der frühere Regel­überschreitungen zu verhindern. Grundstruktur des EU-Haushalts, der slowakische Finanzminister Ivan Miklos. Prof. Iveta Radicova, von 2010 bis 2012 jeweils knapp 40 % der Ausgaben für Prof. Kirchhof kritisierte die allgegen­ slowakische Premierministerin, unter­ ­Agrar- und Strukturpolitik vorsehe. In der wärtige rechtliche Überregulierung, die strich die Notwendigkeit einer konsequen­ jetzigen Form sei der EU-Haushalt ein paradoxerweise zu einer Schwächung ten Umsetzung von Reformen, um das Ver­ historisches Monument, aber keine über­ des Rechts führe. Steuern seien der trauen der Wähler wieder herzustellen. zeugende Strategie Europas für Wirt­ Preis der Freiheit und eines Lebens in Im Mittelpunkt der Strukturreformen soll­ schaftswachstum, Wettbewerbsfähigkeit F rieden. Dem Staat stehe ein maßvoller ten Ausbildungsinitiativen, die Flexibili­ und Arbeitsplätze. Anteil am privaten Erfolg des Einzelnen sierung der Arbeitsmärkte und Maßnah­ zu, den Kirchhof auf ca. 25 % bezifferte. men zur Stärkung der Mittelklasse stehen. Ein überzeugendes Bekenntnis zu einem Miklos stellte die positiven slowaki­ starken und handlungsfähigen Europa, schen Erfahrungen durch die Vereinfa­ D ie europapolitische Agenda der in der das mehr sei als eine Währungsunion, chung des Steuersystems vor. Niedrigere zweiten Jahreshälfte bevorstehenden legte der Vorsitzende der Hanns-­Seidel- Steuern hätten das Steueraufkommen zypri­schen Ratspräsidentschaft war Stiftung, Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehet­ erhöht und Steuerbetrug reduziert, das Thema einer Veranstaltung im Juni. mair, während seiner Gespräche in Brüs­

42 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 B üro für Verbindungsstellen Wa shington, Brüssel, Mosk au / Internationale Konferenzen

Auswahl wichtiger Seminare und Konferenzen in Brüssel

u Europapolitischer Dialog: u Entwicklungspolitischer Dialog: — Immigration, Integration, Asyl: nationale und europäische — Europäische Kohäsionspolitik und ihre Auswirkung auf Herausforderungen Rumänien — E uropäische Regional- und Strukturpolitik — Die Rolle der Slowakei in der EU — E uropa ordnen: Perspektiven und Grenzen europäischer — China und die EU – die Rolle von Zivilgesellschaft, Kultur Integration und Bildung — Europa in Wissenschaft und Politik — Myanmars demokratischer Weg und seine internationale — EU-Datenschutzreform 2012 Integration — Strategische Partnerschaften und Forschungsschwer­ — Europäische Integration des Westbalkans in Kooperation punkte im Zeitalter der Globalisierung mit dem Centre of European Studies (CES) — Eine neue Energiematrix: Wege der Umsetzung des — Korruptionsbekämpfung und Justizreform in Rumänien ­EU-Energiefahrplans 2050 — Myanmar, ASEAN und die Rolle von Unternehmerinnen — Mehrwert Europa: von der Wirtschafts- und Währungs­ — Bildung für nachhaltige Entwicklung – Ein Blick auf union zur politischen Union ­Indonesien — Europäische Sicherheitspolitik nach Chicago: Ergebnisse — Nachhaltige Städte in Schwellenländern – Heraus­ und Konsequenzen forderungen und Lösungen in Lateinamerika — Europas Stromversorgung der Zukunft – Innovations- — Podiumsdiskussion des European Network of ­Political und Investitionserfordernisse Foundations (ENoP) zum Thema: „Moving beyond — Z ukunft sichern: Nachhaltigkeit als (Über-)Lebensprinzip ­electoral Democracies” auf dem World Forum for Demo­ cracy, Straßburg — D  ie zyprische EU-Ratspräsidentschaft: Ziele, Erwartungen — Po diumsdiskussion des European Network of ­Political und die Beziehungen zur Türkei F oundations (ENoP) zum Thema: „Disaster Risk ­Reduction — Intelligentes Wachstum, nachhaltige Finanzen: Zukunfts­ in the age of Climate Change: Working ­together for perspektiven aus der Sicht der jüngeren Generation ­sustainable development” auf den European Development — Europas Zukunft ist digital: Information und Innovation Days, Brüssel in der modernen Datenwelt — Dialogprogramm mit ungarischen Nachwuchspolitikern — W achstum steuern: Anforderungen an eine moderne und Jungunternehmern Wirtschafts- und Steuerpolitik — Demokratie und Sicherheit in Westafrika – das Potenzial — Internationales Engagement der Bundeswehr und die des African Peer Review Mechanism Euro­päisierung der Sicherheitspolitik — Die Menschenrechtssituation in Nordkorea — Europa am Scheideweg – Konsequenzen aus der Eurokrise — Europäische Identität und ethisch-moralische Grundsätze in Politik, Wirtschaft und Medien — D  ie Zukunft politischer Parteien: mehr Europa in den natio­nalen Parteiensystemen — 10 Jahre Euro – eine Bilanz — D  er mehrjährige EU-Finanzrahmen: wie viel Geld für ­welches Europa? — D ie europäische Agenda unter irischer Ratspräsident­ schaft — Bildung und Religionspolitik

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 43 B üro für Verbindungsstellen Wa shington, Brüssel, Mosk au / Internationale Konferenzen

sel im März und November ab. Im Fokus tages, in der russischen Hauptstadt auf, eines Treffens mit Europaabgeordne­ um mit hochrangigen Politikern und Ex­ ten stand die Überlegung, wie die Dis­ perten vor Ort über die neuen innen- und kussion über Europa wieder mit einer außenpolitischen Perspektiven Russ­ positiven Botschaft verbunden werden lands zu diskutieren. Felix Klinzewitsch, könnte. Mit dem EVP-Vorsitzenden Wil­ stv. Vorsitzender des Verteidigungs­ fried Martens analysierte er dezentrale ausschusses der Staatsduma, begrün­ Ansätze unter Berücksichtigung des Sub­ dete die kurz zuvor verkündete Absicht sidiaritätsprinzips, um kulturelle und Hans Zehetmair mit Gouverneur Sergej Jastrebow des neuen russischen Präsidenten, die sprachliche Autonomien sowie den Ge­ Jaroslawl, wo er mit dem Gouverneur Armee mit milliardenschweren Investi­ danken an ein Europa zu stärken, in dem Sergej Jastrebow Perspektiven einer tionen zu modernisieren, mit dem russi­ Einheit und Vielfalt miteinander harmo­ möglichen Zusammenarbeit im Bereich schen Bestreben, das stabilisierende nieren. Im Gespräch mit der EU-Kommis­ von Bildung und Wissenschaft erörterte. militärische Gleichgewicht zu erhal­ sarin Kristalina Georgieva, zuständig für ten. In einem weiteren Gespräch in der internationale Zusammenarbeit, huma­ In Sergijew Possad, dessen Kloster in Staatsduma kündigte der Abgeordnete nitäre Hilfe und Krisenreaktion, unter­ der russischen Geschichte eine heraus­ Jewgenij Fjodorow die zukünftige Erleich­ strich Prof. Zehetmair die Zielkongruenz ragende Bedeutung einnimmt, disku­ terung der Neugründung von Parteien von EU-Kommission und Hanns-Seidel- tierte Prof. Zehetmair mit hohen Vertre­ an. Kontrovers wurde über den von den Stiftung in der Entwicklungszusammen­ tern der russischen Orthodoxie über das Oppositionsparteien erhobenen Vorwurf Verhältnis von Staat und Kirche im gegenwärtigen Russland. Die innenpoliti­ sche Entwicklung Russlands nach den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen war Gegenstand mehrerer Ge­ spräche in Moskau, u. a. mit Gennadij Gudkow, Duma­ abgeordneter der ­Partei Hans Zehetmair, Wilfried Martens, Peter Witterauf „Gerechtes Russland“ und HSSD - elegation mit Grigorij Jawlinskij (5.v.r.) arbeit. Gesellschaftlicher und politi­ stv. Vorsitzender des Ausschusses für von Manipulationen bei den Parlaments- scher Wandel brauche Zeit, und gerade Sicherheitsfragen und Korruptions­ und Präsidentschaftswahlen und den die kontinuierliche Stiftungsarbeit lehre, bekämpfung. Im Rahmen dieses Dialog­ daraus resultierenden heftigen Protes­ dass die Herausbildung demokratischer programmes hielt Prof. Zehetmair an der ten diskutiert. Die deutsche Delegation Systeme ein langwieriger Prozess sei. Staatlichen Moskauer Landesuniversi­ führte in diesem Zusammenhang auch D ies hätten die jüngsten Erfahrungen mit tät eine viel­besuchte Vorlesung, welche intensive Unterredungen mit zwei der dem „arabischen Frühling“ in Nordafrika die Entwicklung Bayerns vom Agrar- bekanntesten Vertreter der außerparla­ erneut deutlich gemacht. zum modernen Industriestaat nach dem mentarischen Opposition, nämlich mit Zweiten Weltkrieg zum Inhalt hatte. Grigorij Jawlinskij (Partei „Jabloko“) und Verbindungsstelle Moskau Boris Nemzow (Wahlbündnis „Parnas“). Im Mittelpunkt des innenpolitischen Im Rahmen einer Abendveranstaltung D ie Verbindungsstelle Moskau der Interesses in Russland stand 2012 die mit über 30 hochrangigen russischen Hanns -Seidel-Stiftung (HSS) konzentriert Präsidentschaftswahl im März. Wladimir Politikexperten wurde nach Impulsrefe­ ihre Arbeit nicht nur auf die russische Putin setzte sich bereits im ersten Wahl­ raten von Prof. Dr. Heinrich Oberreuter, Hauptstadt Moskau, sondern versucht gang mit 63 % Stimmenanteil gegen drei Universität Passau, und von Wjatsche­ auch ausgewählte Regionen Russlands Mitbewerber durch. Eine Woche nach slaw Nikonow, Mitglied des Haushalts­ in ihre politische Kontakt- und Infor­ der Wahl hielt sich eine deutsche Dele­ ausschusses der Staatsduma und Präsi­ mationsarbeit einzubeziehen. So reiste gation aus Politikern und Russlandex­ dent der Stiftung „Russikij Mir“, über der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stif­ perten unter Leitung von Dr. Reinhard das Thema „Die Parteiensysteme in tung, Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair, Brandl, MdB, Mitglied des Verteidigungs­ Deutschland und Russland im Wandel“ im Juni 2012 in die Weltkulturerbe-Stadt ausschusses des Deutschen Bundes­ diskutiert.

44 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 B üro für Verbindungsstellen Wa shington, Brüssel, Mosk au / Internationale Konferenzen

Im August hielt sich Bundesfinanz­ nehmer stärker schütze und minister a. D. Dr. Theo Waigel zu einem dem Staat die Rolle eines politischen Dialogprogramm in Moskau „ehrlichen Schiedsrichters“ auf. Themenschwerpunkt der Gespräche zuweise. war die EU-Politik zur Überwindung der Finanzkrisen im Euro-Raum, ein Thema, Im Juni führte die Hanns- welches die Poli­tik- und Wirtschafts­ Seidel-Stiftung ein hoch­ elite Russlands mit größter Aufmerk­ rangiges Dialogprogramm samkeit verfolgt. Bei der Unterredung , Markus Ehm, Michail Tarasenko für sieben Abgeordnete mit German Gref, Vorstandsvorsitzender Rentensystem den künftigen demogra­ der Staatsduma in Berlin und München der Sberbank und ehemaliger russischer phischen Herausforderungen gerecht durch. In der Bundeshauptstadt stan­ Wirtschafts­minister, wurde deutlich, werden kann und wies auf die Notwen­ den politische Gespräche im Deutschen dass Russland die EU bei ihren Stabi­ digkeit hin, das Renteneintrittsalter von u. a. mit der CSU-Landes­ lisierungs- und Konsolidierungsbemü­ 65 auf 67 Jahre zu erhöhen. Der Wirt­ gruppenvorsitzenden Gerda Hassel­feldt hungen unterstützen wird. Als klares schaftsexperte Markus Blume, MdL, und mehreren Mitgliedern der Deutsch- Indiz hierfür wertete Gref die Absicht stellte am Beispiel Deutschlands die Vor­ R ussischen Parlamentariergruppe, Präsident ­Putins, die milliardenschwe­ teile einer offenen Gesellschaft heraus, darunter auch deren Vorsitzendem ren russischen EURO-Währungsreser­ die es immer wieder möglich mache, Bernhard Kaster, MdB, auf dem Pro­ ven auch weiterhin in EURO zu belassen. durch einen umfassenden Diskurs einen gramm. Ferner führten die russischen breiten Konsens über die Lö­ sung sozialer Fragen herbei­ zuführen. Über das Thema: „ Die Soziale Marktwirt­ schaft als Modell für Russ­ land?“ wurde im Rahmen eines hochrangig besetzten Runden Tisches diskutiert, der in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsinstitut der German Gref und Theo Waigel Akademie der Wissenschaf­ R ussische Duma-Abgeordnete im Bundestag mit Gerda Hassel­ feldt (6.v.l.) und Bernhard Kaster (9.v.l.) D arüber hinaus führte Dr. Waigel Ge­ ten durchgeführt wurde. spräche mit dem Ersten Vizepräsiden­ Oxana Dmitrieva, stv. Vorsitzende der ­Politiker Unterredungen über deutsch-­ ten der Russischen Zentralbank Alexej F raktion „Gerechtes Russland“ in der russische Kooperationsperspektiven in Ulukaev und dem stv. Finanz­minister Staatsduma, kritisierte in ihrem Refe­ der Sicher­heitspolitik, der Landwirt­ Sergej Stortschak. rat, dass es in den letzten 20 Jahren in schafts- und der Verkehrspolitik mit den Russland nicht gelungen sei, staatliche Parlamentari­schen Staatssekretären T hemenschwerpunkte eines zweitägigen Interventionen in die Wirtschaft deut­ Christian Schmidt (Verteidigungsminis­ deutsch-russischen Dialogprogramms lich einzudämmen. Es gebe eine unklare terium),. Dr Gerd Müller (Landwirt­ Mitte April in Moskau waren sozial- und Vermischung verschiedener wirtschafts­ schaftsministerium) und Dr. Andreas wirtschaftspolitische Fragen. Michail politischer Konzepte, die zu einer uner­ Scheuer (Verkehrsministerium) durch. T ara­senko, Mitglied des Sozialausschus­ träglich hohen Zahl von Monopolen und ses der Staatsduma, erteilte auf einer zur ständigen Privatisierung von Gewin­ Konferenz zum Thema: „Aktuelle Heraus­ nen bzw. Sozialisierung von Verlusten forderungen einer modernen Sozial­ führten. Igor Jürgens, Direktor des Insti­ poli­tik“ der Forderung der russischen tuts für moderne Entwicklung, sprach Arbeitgeber nach einer Erweiterung der von ­einer Art Staatskapitalismus in Russ­ Wochenarbeitszeit auf bis zu 49 Stun­ land, mit dessen Hilfe sich viele Interes­ den eine klare Absage. Der Bundestags­ sengruppen bereichern würden. Es fehle abgeordnete und Sozialexperte Max ein Konkurrenzmodell, wie es gerade

Straubinger erläuterte seinen russischen die bewährte „Soziale Marktwirtschaft“ R ussische Duma-Abgeordnete mit Reinhold Gesprächspartnern, wie das deutsche in Deutschland darstelle, die die Arbeit­ Bocklet (4.v.l.)

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 45 B üro für Verbindungsstellen Wa shington, Brüssel, Mosk au / Internationale Konferenzen

In München wurde die Delegation im Griechenland-Maßnahmen Bayerischen Landtag vom Ersten Vize­ präsidenten Reinhold Bocklet empfan­ Im Jahr 2012 nahm die Hanns-Seidel- gen. Darüber hinaus standen u. a. Be­ Stiftung ihre Arbeit in Griechenland gegnungen mit dem Vorsitzenden der auf, um einerseits die angespannten CSU-Landtagsfraktion, Georg Schmid, deutsch-griechischen Beziehungen zu in der Bayerischen Staatskanzlei mit verbessern und andererseits Griechen­ Amtschefin Dr. Gabriele Stauner und land durch konkrete Beratungsmaßnah­ Ingo Friedrich und Yannis Valinakis in der Hanns-Seidel-Stiftung mit dem men dabei zu unterstützen, seine gro­ Eine hochrangige kommunalpolitische Hauptgeschäfts­führer Dr. Peter Witter­ ßen wirtschafts- und finanz­politischen HSSD - elegation nahm ferner Mitte No­ auf auf der Tagesordnung. Probleme zu lösen. vember an der auf Initiative von Staats­ sekretär Hans-Joachim Fuchtel, MdB, Eine Delegation junger deutscher poli­ In Zusammenarbeit mit dem Büro der Beauftragter der Bundesregierung für tischer Multiplikatoren besuchte im Sep­ Deutsch-Griechischen Versammlung die Deutsch-Griechischen Beziehungen, tember Moskau und Kaluga. Höhepunkt (DGV) in Thessaloniki wurden hierzu durchgeführten „Deutsch-Griechischen des dreitägigen Dialogprogramms, bei Fachtagungen durchgeführt mit dem Versammlung“ (DGV) in Thessaloniki dem vor allem jugendpolitische Fragen Ziel, die Wirtschaftskraft Griechenlands teil, auf der ca. 400 kommunalpolitische im Vordergrund standen, war der Emp­ im Bereich des Tourismus sowie der inter­ Multiplikatoren über konkrete Koopera­ fang durch den Parlamentspräsidenten nationalen Vermarktung von Wein und tionsmaßnahmen zur Überwindung der des Gebiets Kaluga, Viktor Baburin. Olivenöl zu fördern. Ferner organisierte Krise in Griechenland berieten.

Bayerische Delegation mit Parlamentspräsident Podiumsdiskussion in Brüssel mit den Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel Viktor Baburin (7.v.r.) Parlamentariern A. Georgiadis (l.) und A. Dermentzopoulos (r.) Eine Gruppe angehender Führungs­ die HSS zwei europapolitische Dialog­ kräfte der Russischen Föderation in­ programme in Brüssel, um griechischen formierte sich im Oktober in Brüssel Parlamentariern und hochrangigen grie­ und München über aktuelle politi­ chischen Multiplikatoren die Möglichkeit sche und gesellschaftliche Entwick­ zu geben, vor europäischem Publikum lungen in der Euro­päischen Union eine Bilanz der bisherigen griechischen bzw. in Deutschland. Hochrangige Ge­ Reformpolitik zu ziehen und sie zur Fort­

sprächspartner waren u. a. in Brüssel setzung dieser Politik zu ermuntern. Alois Rainer, Innenminister Euripidis Stylianidis, ­Manfred Weber, MdEP, stv. Vorsitzen­ Max Höffkes, Jakob Kreidl der der EVP-Fraktion, und Dr. Gabrie­le Im Rahmen dieser Konferenzen wurde Stauner, Amtschefin bei der Baye­ auch eine vom Konstantin Karaman­ rischen Staatsministerin für ­Bundes- lis Institut in Auftrag gegebene ­Studie und Europa­angelegenheiten, sowie über den „Sozialen Zusammenhalt“ in ­München der Staatssekretär im in Griechenland vorgestellt, die ein­ ­Bayerischen Kultusministerium Bernd drucksvoll die großen Belastungen Sibler und der Sprecher der Jungen doku­mentierte, denen die griechische Gruppe der CSU-Landtagsfraktion Gesellschaft in dieser Krisenzeit ausge­ Markus Blume. setzt ist.

46 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 B üro für Verbindungsstellen Wa shington, Brüssel, Mosk au / Internationale Konferenzen

I nternationale Konferenzen

Kroatien vor dem EU-Beitritt Nachdruck bei der Bundesregierung für Fachtagung zur Bekämpfung von die diplomatische Anerkennung seines Organisierter Kriminalität und Vor dem Hintergrund des im Jahr 2013 Landes eingesetzt habe. Konrad ­Kobler, Korruption in Moskau zu erwartenden EU-Beitritts Kroatiens MdL, wies auf die Brückenfunktion der führte die Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) 30.000 in München lebenden Kroaten Vom 11. bis 13. November führte die am 19. und 20. April 2012 in Zagreb eine hin, die wichtige Impulsgeber für die HSS in Moskau eine internationale Fach­ tagung zum Thema: „Die Bekämpfung von Organisierter Kriminalität und Korruption als gesamteuropäische Her­ ausforderung“ durch. Hochrangige Teil­ nehmer waren u.a. der ehemalige Baye­ rische Ministerpräsident und langjährige Innenminister Dr. Günther Beckstein, MdL, und der Bayerische Polizeiprä­ sident Waldemar Kindler, die General­ majorin der russischen Polizei und D uma­abgeordnete Tatjana Moskalkowa, der stv. bulgarische Innenminister Dimi­ tar Georgiev sowie der Vorsitzende des Sicherheitsausschusses des slowaki­ schen Parlaments und ehemalige Vertei­ Konrad Kobler, Hrvoje Marusic, Botschafter Bernd Fischer, Ursula Männle digungsminister Martin Fedor. deutsch-kroatische Fachtagung mit 13 bayerisch-kroatischen Beziehungen deutschen und 30 kroatischen Teilneh­ seien. Ein weiteres Schwerpunktthema Staatsministerin a. D. Prof. Ursula mern durch, an der auf deutscher Seite der Tagung bildeten die kroatische Männle, MdL, stv. Vorsitzende der u.a. die stv. Vorsitzende der Hanns-Sei­ Justiz­reform und die in den vergange­ Hanns-Seidel-Stiftung, ging in ­ihrer del -Stiftung, Prof. Ursula Männle, MdL, nen Jahren deutlich verbesserte Be­ Begrüßungsrede auf die vielfälti­ der ehemalige Leiter der Bayerischen kämpfung von Organisierter Kriminali­ gen Gefahren ein, denen die europäi­ Staatskanzlei, Eberhard Sinner, MdL so­ tät und Korruption. schen D emokratien durch international wie Konrad Kobler, MdL und Vorsitzender orga­nisierte Verbrecherbanden einer­ der Bayerisch-Kroatischen Gesellschaft, Im Rahmen der Konferenz führte die seits und durch Korruption anderer­ teilnahmen. deutsche Delegation mehrere Unter­ seits aus­gesetzt seien. Dr. Günther redungen mit hochrangigen kroatischen Beckstein, Tatjana Moskalkowa und Hrvoje Marusic, Assistenzminister im Politikern, so mit der Vizepräsidentin Christian Bauer, Senior Specialist in Kroatischen Außen- und Europaminis­ des kroatischen Parlaments, Minister­ der Abteilung Organisierte Kriminali­ terium, stellte in seinem Referat zum präsidentin a. D. Jadranka Kosor, durch. tät bei Europol, referierten über Wege Thema „Kroatien und die EU“ fest, dass D iese berichtete über den unter ­ihrer zur Ver­besserung der internationalen die nunmehr in Kroatien durchgeführ­ R egierung erfolgten erfolgreichen Ab­ Ko­operation bei der Bekämpfung der ten tiefgreifenden Reformen es seinem schluss der EU-Beitrittsverhand­lungen. Organisierten Kriminalität. Während Land erlauben würden, künftig eine Vor­ Im Außen- und Europaministerium D. r Beckstein die Schleierfahndung an bildfunktion für die anderen Staaten wurde die Delegation vom Leiter der den deutschen Grenzen und den Ein­ in Südosteuropa auszuüben. Der kroa­ Abteilung für Westeuropa und Nord­ satz von Verbindungsbeamten des tische Parlamentsabgeordnete Davor amerika, Alexander Heina, zu einem ab­ Bundes­kriminalamtes bei zahlreichen Stier bedankte sich in seinem Vortrag schließenden Gespräch empfangen, das deutschen Botschaften als effiziente ausdrücklich dafür, dass sich Bayern die außenpolitische Grundorientierung Mittel der grenzüberschreitenden und nach der Unabhängigkeitserklärung Kroatiens, nämlich NATO-, EU- und Bal­ bilateralen Zusammenarbeit hervorhob, Kroatiens im Jahr 1991 mit besonderem kan -Kooperation, zum Inhalt hatte. gab Polizei­generalin Moskalkowa ­einen

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 47 B üro für Verbindungsstellen Wa shington, Brüssel, Mosk au / Internationale Konferenzen

des Außenpolitischen und des Europa- Ausschusses des kroatischen Parla­ ments. Die Referenten stimmten darin überein, dass besonders in Zeiten, in ­denen Regierungen drastische sozia­le Einschnitte durchsetzen müssten, die Organisierte Kriminalität und die Kor­ ruption einen guten Nährboden vorfän­ den und sogar hohe Repräsentanten des Staates gefährdet seien. Abhilfe könne nur mit klaren Gesetzen, einer unabhän­ gigen Justiz und einer rechtstreuen Poli­ tik geschaffen werden. Zum Abschluss der eineinhalbtägigen Konferenz analy­ sierten der Bayerische Polizeipräsident Waldemar Kindler und der Interpol-Ex­ perte Clemens Wechner neue Erschei­ Ursula Männle, Christian Bauer, Günther Beckstein, Tatjana Moskalkowa, Waldemar Kindler, nungsformen der Organisierten Krimina­ Konrad Kobler lität und Methoden zu ihrer Bekämpfung. Überblick über die vielen multilateralen Zum Thema „Korruption und Organi­ D abei wurde deutlich, dass die neuen und bilateralen Abkommen ihres Landes sierte Kriminalität in den jungen euro­ Medien, darunter besonders das Inter­ zur gemeinsamen OK-Bekämpfung. Russ­ päischen Demokratien – eine Heraus­ net, ganz neuartige Erscheinungsformen land erwarte auch, so Tatjana Moskal­ forderung für Staat und Gesellschaft“ der Kriminalität hervorrufen würden, da kowa, dass das geplante Abkommen mit sprachen Dimitar Georgiew, stv. bulgari­ die Täter nun auch virtuell problemlos der Europäischen Union über die stra­ scher Innenminister, Dr. Gergely ­Gulyas, über Ländergrenzen hinweg kooperie­ tegische Zusammenarbeit im Bereich Mitglied des Verfassungsausschusses ren könnten. Nur geschulte Spezialisten der inneren Sicherheit signifikanteF ort­ des ungarischen Parlaments, und Staats­ seien in der Lage, solchen Verbrechern schritte bringe. sekretär a. D. Andrej Plenkovic, Mitglied das Handwerk zu legen.

Veranstaltungsstatistik 2012

Anzahl Anzahl Anzahl ­Veranstaltungen Teilnehmer Länder

Deutschland Andere Länder gesamt

Zentrale Maßnahmen 2 35 80 115 10

Verbindungsstelle Washington 14 177 551 728 14

Verbindungsstelle Brüssel * 47 1.439 2.249 3.688 85

Verbindungsstelle Moskau 10 134 279 413 4

Griechenland-Maßnahmen 7 25 579 604 2

Gesamt 80 1.810 3.738 5.548

* einschließlich Veranstaltungen des Instituts für Internationale Zusammenarbeit

Vom Büro für Verbindungsstellen/Internationale Konferenzen wurden im Jahr 2012 insgesamt 80 Veranstaltungen mit insgesamt 5.548 Teilnehmern aus 85 Ländern durchgeführt.

48 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 I nSTITUT FÜR Internationale Zusammenarbeit

Die Hanns-Seidel-Stiftung förderte auch 2012 weltweit orientierte Verständnis von Politik schlägt sich in den demo ­kratisches Bewusstsein und rechtsstaatliche Struk- Inhal ­ten der Maßnahmen nieder. Im Mittelpunkt steht der turen. Sie qualifizierte Menschen, an der Gestaltung ihres Einzelne in seiner Verantwortung für sich und seine Mit- Gemein ­wesens mitzuwirken, und beriet Entscheidungs­ menschen, aber auch die Frage nach der Struktur einer träger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Das wert­ Gesell ­schaft, die eine nachhaltige Entwicklung ermöglicht.

Ein Rückblick auf das Jahr 2012 stellt Entwicklungen und Ansätze in der Pro­ Auf dem afrikanischen Kontinent behin­ die allerorten wachsenden Hoffnungen jektarbeit. Um die aktuelle Lage Myan­ dern politische Instabilität, ein unzurei­ auf demokratische Entwicklung und die mars zu beleuchten und einen Ausblick chendes wirtschaftliches Wachstum und Schwierigkeiten ihrer Konsolidierung auf die Kooperation mit der EU zu ge­ das Fehlen sozialen Ausgleichs vieler­ in den Mittelpunkt. Die Hanns-Seidel- ben, veranstaltete das Büro Brüssel im orts eine nachhaltige Entwicklung. Doch Stiftung setzt weltweit ihr Instrumenta­ Mai eine Konferenz, in der die Teilneh­ es gibt auch positive Beispiele: Länder rium ein, um demokratische Beteiligung, mer den demo­kratischen Weg des Lan­ wie Ghana und Benin profitieren von de­ rechtsstaatliche Entwicklung und gute des und seine internationale Integra­ mokratischer Stabilität und passa­blem R egierungsführung zu fördern, weist tion diskutierten. Parlamentspräsident Wirtschaftswachstum. Offensichtlich aber auch auf die unabdingbare wirt­ T hura Shwe Mann stellte die durchge­ ist, dass gute Regierungsführung der schaftliche und ökologische Konsolidie­ führten und geplanten Reformen vor. Schlüssel für die Entwicklung des Konti­ rung hin. Ihre Veranstaltungen vermit­ Er unterstrich den freien, transparenten nents ist. Um den politischen Wandel in teln neben notwendigem Fachwissen und partizipatorischen Charakter der diesem Sinne zu unterstützen, initiierte Erfahrungen und konzeptionelle Ansätze. Parlamentssitzungen und die Überein­ die Afrikanische Union 2003 den Afri­ kunft mit bislang zehn von elf ethni­ kanischen Peer Review Mechanismus Entwicklungspolitisches Europabüro schen Gruppen. Im Rahmen bilateraler (AP RM), bei dem sich Staaten gegensei­ Brüssel Gespräche, u. a. mit dem Präsidenten der tig zu den Themen Demokratie, Regie­ europäischen Kommission José Manuel rungsführung und sozio-ökonomische D as entwicklungspolitische Europa­ Barroso, versicherte der Parlamentsprä­ Entwicklung auf den Prüfstand stellen. büro Brüssel lenkt den Blick der euro­ sident den Willen zur Nachhaltigkeit und D ie Hanns-Seidel-Stiftung fördert diesen päischen Öffentlichkeit auf politische weiteren Fortsetzung der Reformen. Prozess seit seinen Anfängen.

Im November fand hierzu in Brüssel eine Podiumsdiskussion statt. Die Präsiden­ ten der nationalen APRM-Kommissionen aus Benin, Burkina Faso, Ghana, Mali, Niger und Togo diskutierten gemeinsam mit Vertretern der EU den Stand des demo­ kratischen Fortschritts. Der Vertreter ­Ghanas, Professor Samuel Adjepong, ging speziell auf die Rolle der sehr aktiven Zivil ­gesellschaft in seinem Land ein. Sie verkörpere durch ihre Organisation in ver­ schiedensten Plattformen eine lebhafte partizipative Demokratie und beschäfti­ge T hura Shwe Mann und José Manuel Barroso sich insbesondere mit den Fragen Trans­

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 49 I nstitut für Internationale Zusammenarbei t

tielle Schwierigkei­ jährigen Partnern im Libanon, dem Um­ ten, beispielsweise weltministerium und der Association for bei der ultra-ortho­ Forest Development and Conservation, doxen jüdischen darüber hinaus dem Bildungsministerium Bevölkerung ein und dem ihm nachgeordneten Educatio­ hohes Maß an dis­ nal Center for Reserach und Develop­ kriminierenden Ein­ ment, darauf verständigt, hierfür einen stellungen. R ahmen zu erarbeiten. In mehreren Ar­ beitsgruppen und Abstimmungssitzun­ Panel mit Samuel Adjepong, Ousmane Danté, Christian Forstner, Katharina D as Citizen Accord gen wurden seitdem Grundlagen für die Patzelt, Jeremy Lester, Gibert Medje F orum, ein lang­ künftige Umwelterziehung und -bildung parenz und Verantwortlichkeit des Regie­ jähriger Partner der Hanns-Seidel-Stif­ geschaffen. Bildungsminister Professor rungshandelns. Die Redner wa­ ren sich tung in Israel, hat sich dieser Problema­ Hassan Diab und Umwelt­minister Nazem einig, dass der Dialog zwischen Regie­ tik zugewandt und einen Gesprächskreis al Khourry stellten im Oktober 2012 das rungsebene und Zivilgesellschaft, der von haredischen Rabbinern gebildet. Die Ergebnis als Nationale Politik vor und durch den APRM gefördert wird, von D ialoggruppe traf sich zu einer Reihe von präsentierten der Öffentlichkeit das En­ enormer Wichtigkeit für die demokrati­ Gesprächsrunden mit Vertretern der ara­ vironmental Education Curriculum. Die sche Entwicklung in der Region sei. bischen Minderheit sowie mit israelischen Lehrpläne werden in den Klassen 1–3 Sozialwissenschaftlern, um ein Positions­ umgesetzt, für die Klassen 4–6 müssen Jüdisch-arabisches Zusammenleben papier für ein gemeinsames Zusammen­ entsprechende Konzepte erstellt wer­ leben in Israel zu entwickeln. Auf der den. Im Rahmen der Fortbildung werden Auf welchen Grenzverlauf sich Israel diesjährigen Jaffa Convention, der be­ die Lehrkräfte mit den neuen Lehrplä­ und ein zukünftiger palästinensischer deutendsten Konferenz zur Thematisie­ nen vertraut gemacht und im Hinblick Staat einigen, ist ungewiss. Und selbst rung der jüdisch-arabischen Beziehungen auf eine pädagogisch wie didak­tisch wenn ein Grenzverlauf feststände, bliebe in Isra­el, stellten die Rabbiner des Ge­ sinnvolle Umsetzung im Unter­richt wei­ sprächskreises ihre tergebildet. Für die Zukunft plant die D ialogarbeit vor Hanns-Seidel-Stiftung, Lehrpläne und und diskutierten Erfahrungen ihrer Anwendung mit denen mit dem Fachpub­ der Nachbarländer zu vergleichen und likum, wie Überzeu­ so zur Vereinheitlichung des Niveaus der gungen innerhalb Umweltbildung und -erziehung im Nahen der ultra-orthodo­ Osten beizutragen. xen jüdischen Ge­ sellschaft verändert D ialog zwischen ultra-orthodoxen Juden und der islamischen Bewegung in Israel werden können.

die Frage des Zusammenlebens sowie Umwelterziehung im Libanon der guten Nachbarschaft von Juden und Arabern weiterhin aktuell. Denn je nach Neben der politischen Bildung sind Zählweise bemisst sich der Anteil der Umwelterziehung und die nachhaltige israelischen Araber auf bis ein ­Fünftel Nutzung natürlicher Ressourcen ein Workshop zu Umwelterziehung der israelischen Bevölkerung. Über­ Schwerpunkt der Arbeit der Hanns-Sei­ durchschnittlich schnell wächst auch die del -Stiftung im Nahen Osten. Umwelt­ Gruppe der orthodoxen Juden. Nach Be­ bewusstes Verhalten ist heute weltweit rechnungen des amtlichen israelischen als Bildungsziel anerkannt. Schon in der Statistikbüros werden bereits in fünf Grundschule sollen die Kinder Vorgänge Jahren fast die Hälfte aller israelischen der Natur entdecken und Zusammen­ Schüler entweder der arabischen oder hänge begreifen. Umweltschutz soll Ein­ der ultra-orthodoxen jüdischen Gesell­ gang in die Lehrpläne staatlicher und

schaft entstammen. Jüngste Umfragen privater Schulen finden. Bereits 2010 Vorstand der Partnerorganisation Association der Tel Aviv Universität zeigen poten­ hatte sich daher die HSS mit zwei lang­ for Forest Development and Conservation

50 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 I nstitut für Internationale Zusammenarbei t

Mehrere Projekte seit 20 Jahren in R ückblicken auch mahnende Worte ­Mittel- , Ost- und Südosteuropa an die jeweiligen politischen Adressa­ ten gerich­tet. Die Mitgliedschaft inner­ In der Region Mittel-, Ost- und Südost­ halb der EU oder ein EU-Assoziierungs­ europa feierte die Hanns-Seidel-Stiftung bestreben bedeute auch die Übernahme im Jahr 2012 drei 20-jährige Projekt­ eines Wertekodex hinsichtlich Demo­ jubiläen. In Albanien ist die Stiftung kratie und Rechtsstaat. Seit 20 Jahren seit 1992 mit einem Büro vertreten und leistet die Hanns-Seidel-Stiftung mit ih­ fördert in Zusammenarbeit mit staatli­ ren zahlreichen Aus- und Fortbildungs­ D iplomübergabe während des Festakts in Bischkek chen und zivilgesellschaftlichen lokalen veranstaltungen wertorientierte Trans­ Institutionen die Transformation in den formationshilfe. Transparenz, Effizienz Bereichen Verwaltung, Innere Sicher­ und Serviceorientierung in der modernen heit und Justiz. Die enge, langjährige Verwaltung, ob auf zentraler oder kom­ und ergebnisorientierte Kooperations­ munaler Ebene, bilden die inhaltlichen partnerschaft mit dem albanischen Ver­ Leitlinien. Ausgehend von einem 2012 fassungsgericht kam darin zum Aus­ begonnenen Programm zur Förderung druck, dass das Verfassungsorgan sein des Führungskräftenachwuchses in der eigenes zwanzigjähriges Bestehen im Stadtverwaltung von Sewastopol wird Jubiläumsfeier in Karakol R ahmen einer internationalen Konferenz die Kiewer Akademie für Staatsverwal­ des Parlamentarismus bleiben zentrale gemeinsam mit der Stiftung beging. Das tung im Jahr 2013 dieses von der HSS Aufgaben der Hanns-Seidel-Stiftung in Projektbüro in Tirana beteiligte sich an unterstützte lokale Modell auf Bezirks­ dieser Region. einer Publikation der bisherigen Verfas­ ebene landesweit in allen 27 ukrainischen sungsgerichtsentscheidungen. In den Weiterbildungszentren sowie zusätzlich Transformation in Nordafrika beiden EU-Kandidatenländern Serbien in der ministeriellen Ebene etablieren. und Montenegro wurde die Stiftung Die Hanns-Seidel-Stiftung unterstützt gebeten, im Jahr 2013 ebenfalls eine Zehn Jahre Aktivitäten in Zentralasien weiter den Transformationsprozess Kooperation mit den dortigen Verfas­ in Nordafrika. Die Zusammenarbeit sungsgerichten als zusätzliche Projekt­ Auf zehn Jahre effiziente Projektarbeit mit neuen politischen Akteuren, wie komponente umzusetzen. blickt die Hanns-Seidel-Stiftung auch der „Face­book-Jugend“, aber auch mit im zentralasiatischen Staat Kirgisi­stan mode ­raten islamischen Kräften, ist ein In der Republik Moldau wurde im Rah­ zurück. 2002 wurde der reformorien­ wichtiger Bestandteil der Arbeit. Im Mit­ men der bestehenden Zusammenarbeit tierte Staat das erste Partnerland in telpunkt steht die Festigung der noch mit dem Verfassungsgericht in Chisinau Zentralasien. Ihm folgten im Jahr 2009 jungen Demokratien. Vor allem die Stär­ ein wegweisender Verfassungskommen­ Tadschikistan und Kasachstan. Die staat­ kung dezentraler Strukturen wird durch tar veröffentlicht. In Moldaus west­lichen lich anerkannten Masterprogramme Maßnahmen unterstützt, finanziert aus und östlichen Nachbarländern, Rumä­ der Hanns-Seidel-Stiftung bilden junge den Sondermitteln des Auswärtigen Am­ nien und der Ukraine, leistet die Hanns- Nachwuchskräfte aus kommunalen und tes. Fortbildungsseminare für lokale und Seidel -Stiftung, wie in Albanien, seit staatlichen Verwaltungen sowie aus dem regionale Beamte, neue Gouverneure 1992 aktive Projektarbeit. Im Rahmen zivilgesellschaftlichen Sektor und dem und Gemeinderäte, Kolloquien und Vor­ der Jubiläumsveranstaltungen in Buka­ parlamentarischen Bereich systema­ tragsveranstaltungen vor entsprechen­ rest und Kiew wurden neben feier­lichen tisch und berufsorientiert weiter. Über dem Fachpublikum zu rechtsstaatlichen 1.000 Stipendiaten beendeten seit Be­ ginn ihr Studium, fast 500 stehen in der Ausbildung. Unter deutscher EU-Rats­ präsidentschaft wurde im Jahr 2007 die EU-Zentralasien-Strategie verabschiedet, deren Leitlinien noch heute gelten. Die Unterstützung beim Aufbau demokra­ tischer Strukturen und einer pluralis­

Vorsitzender des Verfassungsgerichtes Moldau, tischen Gesellschaft, die Stärkung von Alexandru Tanase, und Christian Hegemer Good Governance und die Etablierung Stv. Vorsitzender Alois Glück in Tunesien

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 51 I nstitut für Internationale Zusammenarbei t

Themen, Workshops zur Vermittlung Großes EU-Projekt in der DR Kongo Länderübergreifender Dialog rechtlicher und organisatorischer Grund­ in Lateinamerika lagen der lokalen Verwaltung sowie In der DR Kongo hat die Hanns-Seidel- Schulungsmaßnahmen von jugendlichen Stiftung den Zuschlag für ein umfang­ Überzeugt, dass die inhaltliche Stärkung Multiplikatoren zur Bürgerbeteiligung reiches Aufforstungsprojekt von der und die regionale Vernetzung politischer sind dabei die wichtigsten Mittel. EU erhalten. Die Hanns-Seidel-Stiftung Parteien einen grundlegenden Beitrag führt in dem afrikanischen Land bereits zur Festigung der Demokratie leisten, Korruptionsbekämpfung weit oben seit vielen Jahren Projekte ähnlicher Art kooperiert die Hanns-Seidel-Stiftung seit auf der Agenda durch, die eigentlich für die Arbeit Poli­ 1992 mit der Unión de Partidos Latino­ tischer Stiftungen untypisch sind. Die americanos (UPLA). Die lateinamerikani­ Im Jahr 2012 wurde dem Thema Korrup­ Nachhaltigkeit derartiger technischer sche Regionalorganisation konservativer tionsbekämpfung ebenfalls hohe Priori­ Maßnahmen kann aber nur durch den politischer Parteien und Bewegungen tät eingeräumt. Querschnittsmäßig hat Aufbau entsprechender lokaler Struk­ hat sich zum Ziel gesetzt, Demokratie als dieses Thema einen festen Platz in der turen gewährleistet werden. Und genau politische Organisationsform und sozi­ Arbeit in fast allen unserer Partnerländer. dies praktiziert die Hanns-Seidel-Stif­ ale Marktwirtschaft als nachhaltige Wirt­ Hervorzuheben ist Namibia. Dort unter­ tung in der DR Kongo erfolgreich. Durch schaftsordnung zu konsolidieren. stützt die HSS neben einem monatlich Seminare und Beratungen haben vor al­ erscheinenden „Corruption-Tracker“ auch lem bäuerliche Interessenvereinigungen D ie Hanns-Seidel-Stiftung stellt über die Arbeit der staatlichen Anti-Korrup­ an institutioneller Stabilität ­gewonnen. das Projekt UPLA eine länderübergrei­ tions-Kommission. Darüber hinaus wird fende Diskussionsplattform zur Ver­ in Tansania die Herausgabe der Monats­ fügung und ermöglicht so einen Mei­ schrift „Corruption Allmanac“ gefördert, nungs- und Erfahrungsaustausch der die aktuelle Korruptionsfälle aufgreift Mitgliedsparteien zur politischen, wirt­ und anprangert. Korruption als Hinder­ schaftlichen und sozialen Lage des nis für eine funktionierende Verwaltung Kontinents. Das Dialog­programm zielt ist auch in anderen Partnerländern ein darüber hinaus auf die Stärkung von wichtiges Thema von Veranstaltungen vor Netzwerken innerhalb der UPLA ab, allem auf lokaler Ebene. Die wichtigste insbesondere der Arbeitsgemeinschaf­ Veranstaltung zum Thema Korruptions­ ten der jungen Genera­tion, Frauen, bekämpfung war eine internationale Anti­ Nachhaltige Nutzung ehemals brandgerodeter Kommunal ­politiker und Parlamentarier. Flächen durch Agroforstwirtschaft korruptionskonferenz in Kapstadt im Fe­ bruar, die Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Alle in den letzten Jahrzehnten durch­ Im April kamen in São Paulo Exper­ Witterauf eröffnete.D ie Einbeziehung der geführten Projekte im ländlichen Be­ ten der UPLA-Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft, wie z. B. die südafrikanische reich in der DR Kongo haben durch die „Auswärtige Politik“ zusammen, um Sektion der Compliance-Abteilung von geschaffe­nen lokalen Strukturen (Genos­ Brasiliens wirtschaftlichen und politi­ Siemens, spielt im Rahmen dieser Initia­ senschaften, Vereinigungen) Bestand. schen Aufschwung und dessen Aus­ tive eine wichtige Rolle. Mit dieser Kon­ In der Region des Plateau Bateke profi­ wirkungen auf den Kontinent und welt­ ferenz konnte durch die Teilnahme von tieren inzwischen ca. 70.000 Menschen weit eingehend zu analysieren. ­Darüber Vertretern aus Nordafrika das bestehende mittelbar und unmittelbar von diesen hinaus wurde über eine gemeinsame Netzwerk erweitert werden. nachhaltigen Maßnahmen. außenpolitische Linie der Mitglieds­

Peter Witterauf eröffnet die Antikorruptions­ Panel der UPLA-Arbeitsgemeinschaft Auswärtige Politik in São Paulo konferenz in Kapstadt

52 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 I nstitut für Internationale Zusammenarbei t

parteien diskutiert, die auf die Ver­ dern Zentralamerikas zum Ziel gesetzt, schiebung der traditionellen Macht­ das politische Engagement der Zivil­ verhältnisse reagiert. gesellschaft, insbesondere von Jugendli­ chen und Frauen, zu stärken sowie durch Die politische Ausbildung der Jugend Bildungsveranstaltungen für Bürgermeis­ ist ein weiterer Schwerpunkt der Zusam­ ter und Kommunalbedienstete verant­ menarbeit. Dieses Jahr fand u. a. der tra­ wortungsvolles Regieren und dezentrale ditionelle „Campus UPLA“ in Santa Cruz, Strukturen zu fördern. Bolivien, statt. Das fünftägige Fach­ programm ermöglichte eine gründliche Auf Kuba trägt die HSS zur Umsetzung Debatte über die Prinzipien einer freien der Wirtschaftsreformen bei, welche Gesellschaft und die aktuellen Heraus­ in der jüngeren Vergangenheit von der forderungen der Demokratie auf dem Chilenischer Botschafter O’Ryan Schütz gratu­ kuba ­nischen Regierung eingeleitet wur­ liert Hans Zehetmair Kontinent. Darüber hinaus konnten sich den. Die Reformen zielen darauf ab, die Teilnehmer über die politische, wirt­ konzentriert sich die HSS künftig ver­ mehr private Initiativen zuzulassen und schaftliche und soziale Entwicklung des stärkt auf die Bereiche Jugendarbeit und die Wirtschaft des Inselstaates stärker Gastlandes informieren. Bildungsreform. als bisher in die Weltwirtschaft einzu­ binden. In enger Zusammenarbeit mit Ende Juni feierte die UPLA in Guaya­ Neuaufstellung der Projekte dem Tourismusministerium und Think­ quil, Ecuador, im Rahmen der General­ Z­ entralamerika und Karibik tanks führt die HSS Bildungs- und Be­ versammlung ihr 20-jähriges Jubiläum. ratungsmaßnahmen für Führungskräfte Am Festakt nahmen auch ­Christian Lateinamerika ist ein Kontinent extremer und Fachleute zu wirtschaftspolitischen Hegemer, Leiter des Instituts für Inter­ Gegensätze. Während sich Schwellen­ und -rechtlichen Fragen durch. Zu den nationale Zusammenarbeit, und Dr. Su­ länder wie Brasilien oder Mexiko zu Symposien zu internationaler Politik sanne Luther, Leiterin des Büros für wichtigen globalen Akteuren entwickel­ ­sowie zu Wirtschaft und Finanzen wur­ Auswärtige Beziehungen, teil. Der Vor­ ten, sind die Länder Zentralamerikas und den auch im vergangenen Jahr renom­ sitzende der UPLA, Senator Jovino der Karibik immer noch von Armut, ho­ mierte Experten aus Euro­pa und Latein­ ­Novoa aus Chile, wurde für zwei weitere hen Kriminalitätsraten, politischer Insta­ amerika eingeladen. Jahre im Amt bestätigt. Die HSS habe, bilität und fehlender Chancengleichheit so Senator Novoa, die erfolgreiche Ent­ betroffen. In der Überzeugung, dass gute Um sich einen Eindruck der politischen, wicklung in den zurückliegenden Deka­ R egierungsführung und Partizipation wirtschaftlichen und sozialen Entwick­ den geprägt. Beide Seiten ständen einer Grundvoraussetzungen für eine demo­ lungen in der Region zu verschaffen, zukünftigen gemeinsamen Arbeit positiv kratische Entwicklung sind, hat es sich ­besuchte Vorsitzender Hans Zehetmair gegenüber. die Hanns-Seidel-Stiftung in den Län­ im April die Partnerländer Honduras und Kuba. Er wurde von Institutsleiter Würdigung der langjährigen Christian Hegemer begleitet. Der hondu­ P­ rojektarbeit in Chile ranische Staatspräsident Porfirio Lobo sprach den Besuchern seine Anerken­ Im Oktober wurde der Vorsitzende der nung für die Projektarbeit der HSS aus. Hanns -Seidel-Stiftung, Prof. Dr. h. c. mult. Auf Kuba trafen beide José Balaguer, Hans Zehetmair, mit dem chilenischen einen der bekanntesten noch lebenden Orden Bernardo O‘Higgins ausgezeich­ Ro ev ­lutionäre Kubas, und diskutierten net. Damit würdigte der chilenische mit dem Leiter des Ausschusses für Inter­ Staatspräsident Sebastián Piñera die nationale Beziehungen des kubanischen Projektarbeit der Hanns-Seidel-Stiftung, Parlaments, Ramón Pez Ferro, die unter­ die im Rahmen der Parlamentsberatung, schiedlichen Auffassungen von Demo­ der Kommunalpolitik und der Förderung kratie. Der Generalsekretär der kuba­ von politischen Nachwuchskräften die ni ­schen Bischofskonferenz, Monsignore Leistungsfähigkeit demokratischer Insti­ Juan de Dios Hernández, erläuterte den tutionen stärkt. Angesichts der seit zwei Christian Hegemer, Hans Zehetmair, Staats­ Besuchern das Verhältnis zwischen Staat Jahren anhaltenden Studentenproteste präsident Porfirio Lobo und Kirche.

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 53 I nstitut für Internationale Zusammenarbei t

Kreuther Föderalismustage Vertretung in Myanmar eröffnet die sich intensiv mit dem parlamenta­ rischen System in Europa beschäftigte. Unter dem Titel „Föderalismus in Euro­pa, D ie Hanns-Seidel-Stiftung eröffnete im T hemen wie die Funktionsweise einer Asien und darüberhinaus“ fanden im Oktober als erste deutsche Politische parlamentarischen Demokratie, Födera­ November die I. Kreuther Föderalis­ Stiftung ein Projektbüro in Yangon / Myan­ lismus, Koalitionsregierungen und die mustage statt. Prof. Dr. h. c. mult. Hans mar. Die Stiftung ist bereits seit 1994 Rolle der Opposition standen auf dem Zehetmair, Vorsitzender der HSS, ver­ mit entwicklungspolitischen ­Maßnahmen Programm. Die Abgeordneten trafen mit deutlichte die Zielrichtung: die Tagung in Myanmar aktiv. „Wir wollen gerade Landtagspräsidentin Barbara Stamm, solle künftig jährlich Fragen des Föde­ jetzt, wo das Land sich langsam öffnet, Bundestagspräsident , ralismus in Deutschland, Europa und Außenminister , dem Südasien aufnehmen, Reformbemühun­ stellvertretenden Vorsitzenden der CDU-/ gen analysieren und Handlungsoptio­ CSU-Fraktion im Bundestag, Dr. Christian nen für Entscheidungsträger aufzeigen. R uck, und hochrangigen Vertretern der In Myanmar, Indien und Pakistan stehe EU -Institutionen zusammen. der Föderalismus derzeit vor besonde­ ren Herausforderungen. Myanmar müsse D ie Vermittlung politischer Bildung, ins­ im Prozess der demokratischen Öffnung besondere im Bereich der sozialen Markt­ über die zukünftige Organisation des wirtschaft und des Föderalismus, der Staates entscheiden. In Indien zwinge Hanns Bühler, Peter Witterauf, Thura Shwe Aufbau von Parteien und die Fortbildung Mann, Achim Munz, Axel Neubert die Wirtschafts- und Bevölkerungsent­ des Beamtenapparats des Parlaments wicklung zu einer regelmäßigen Neu­ den Demo­kratisierungsprozess aktiv und werden bei der künftigen Kooperation im ordnung der Bundesstaaten. In Pakistan nachhaltig unterstützen. Die in kurzer Zeit Vordergrund stehen. Die HSS unterstützt seien föderale Strukturen auf verschie­ von der Regierung und dem Parlament er­ ferner das Außenministerium Myanmars denen Ebenen fortzuschreiben. Daher arbeiteten Reformen sind beeindruckend“, bei den Vorbereitungen auf die ASEAN- sollen die Ergebnisse der Konferenz, an so Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Witter­ Präsidentschaft 2014. der hochrangige internationale Experten auf, der das Land jedoch weiter vor großen aus Politik und Wissenschaft teilnah­ Herausforderungen sieht. Zusammenarbeit der Parlamente in der men, in die Arbeit der Länderbüros der südostasiatischen Staatengemeinschaft HSS einfließen. D ie Hanns-Seidel-Stiftung unterstützt die demokratischen und rechtsstaatli­ Am 15. Mai fiel der Startschuss für ein chen Strukturen in dem südostasiatischen Projekt zur Unterstützung der ASEAN Land. Sie berät das Parlament bei der Inter-Parliamentary Assembly (AIPA), Gesetzesentwicklung und unterstützt es einem Zusammenschluss der nationa­ bei der Fortbildung der Verwaltung und len Parlamente der südostasiatischen der Abgeordneten. Auf Einladung der Staatengemeinschaft. Parlamentarier Hanns-Seidel-Stiftung besuchte im Mai und Beamte aus Brunei, Indonesien, eine Parlamentarierdelegation erstmalig Kambodscha, Laos, Myanmar, Philippi­ in der Geschichte des Landes München, nen, Thailand und Vietnam werden zu Berlin und Brüssel. Parlamentspräsident gesetzgebenden und parlamentarischen Stv. Parlamentspräsident aus Myanmar Nanda Thura Shwe Mann leitete die Delegation, Prozessen beraten. Ein umfassendes Kyaw Swa mit Hans Zehetmair F ortbildungskonzept für Abgeordnete ist im Entstehen. Dialog und Wissenstrans­ fer zwischen den Abgeordneten sind von großer Bedeutung, um die Gesetzgebung der Mitgliedstaaten zu harmonisieren und demokratische, einheitliche Grundstruk­ turen zu schaffen. Das Projekt ist durch das Auswärtige Amt finanziert und wird gemeinsam von der Hanns-Seidel-Stiftung und der Deutschen Gesellschaft für Inter­ T eilnehmer der I. Kreuther Föderalismustage nationale Zusammenarbeit durchgeführt.

54 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 I nstitut für Internationale Zusammenarbei t

Arbeitsfelder in der VR China Migra­tion und Integration durchgeführt. Zusammenarbeit, Christian Hegemer, In China gehört die Migration von meh­ ging in seiner Rede auf die gesellschafts­ D ie Hanns-Seidel-Stiftung engagiert sich reren hundert Millionen Arbeitskräften politische Funktion der Bildung sowie in China in den Arbeitsfeldern Politik in den städtischen Raum zum Alltag. Die die Rolle der beruflichen Bildung in die­ und Gesellschaft, Bildung und ländliche Diskussion um die damit einhergehenden sem Kontext ein. Ein länderübergreifen­ Entwicklung. Schwerpunktthemen sind sozialen Verwerfungen und die rechtliche der Bildungsdialog sei wichtig, um neue der gesellschaftliche und institutionelle Integration dieser großen gesellschaft­ Impulse aufzunehmen. Die Kooperation Wandel, Rechtsstaatlichkeit und gute Re­ lichen Gruppe gewinnt an Dynamik. mit der HSS bietet hierfür einen hervor­ gierungsführung, Partizipation und Teil­ ragenden Rahmen. habegerechtigkeit sowie berufliche Bil­ D ie Aktivitäten auf dem Gebiet der länd­ dung. Durch den politischen Dialog und lichen Entwicklung zielen auf eine nach­ den akademischen Diskurs schafft die haltige Förderung der ländlichen Räume. HSS einen Raum zur Auseinandersetzung D urch die Erarbeitung von Konzepten mit gesellschaftspolitischen Themen und und Modellprojekten werden dem Minis­ begleitet so den chinesischen Reform­ terium für Land und Ressourcen und v. a. prozess. Vor dem Hintergrund unter­ den kommunalen Entscheidungsträgern schiedlicher Gesellschaftssysteme und Wege zur Landentwicklung und Flurneu­ Weltbilder trägt der Austausch zum ge­ ordnung aufgezeigt, unter Berücksich­ genseitigen Verständnis zwischen China tigung der Ökologie und mit Beteiligung und Deutschland bei. der Bürger. Im Mittelpunkt stehen auch Eröffnung der Ausstellung in Qingdao hier Weiterbildung und Qualifizierung. D ie Alterung der Gesellschaft ist in China, Damit unterstützt die HSS die Verbesse­ Förderung erneuerbarer Energien einem Land mit geringer ­sozialstaatlicher rung der Lebens- und Arbeitssituation in Korea Absicherung und stark verankertem fami­ liären Versorgungsmuster, eine große D ie HSS engagiert sich seit mehr als Herausforderung. 2012 stand daher der 20 Jahren für die Aussöhnung und eine demographische Wandel im Zentrum des friedliche Wiedervereinigung Koreas. akademischen Dialogs mit der Hochschule Nunmehr wird der Dialog auch unter des Zentralkomitees der Kommunisti­ Berücksichtigung der energiepoliti­ schen Partei Chinas. Die Diskussion wird schen Komponente geführt. Das Projekt um eine Erhöhung des Rentenalters und „Gobitec“ steht für die Idee, Strom in die Notwendigkeit einer Änderung der Wüstenregionen wie der Gobi-Wüste zu Ein-Kind-Politik geführt. Man ist sich erzeugen und über ein überregionales einig, dem demografischen Wandel kon­ Verlängerung des Kooperationsabkommens zur Stromnetz in die Netzwerke der Nach­ struktiv zu begegnen, um den Prozess ländlichen Entwicklung durch Wu Haiyang und barstaaten einzuspeisen. Dies wäre ein Peter Witterauf generationenübergreifend zu gestalten. entscheidender Schritt, um Nordost­ der ländlichen Bevölkerung, den Abbau asiens Energieerzeugung klimafreund­ Mit dem Women’s Studies Institute des regionaler Disparitäten und leistet einen licher und nachhaltiger zu gestalten, Allchinesischen Frauenverbandes wurde Beitrag zur Teilhabegerechtigkeit. regionale Integration zu fördern und im November ein Forum zum Thema möglicherweise die Spannungen auf der 2012 erinnerten Veranstaltungen in koreanischen Halbinsel zu verringern. Quingdao an 25 Jahre Partnerschaft zwi­ schen Bayern und Shandong und in Nan­ Im November fand in Ulaanbaatar eine jing an 30 Jahre Zusammenarbeit der Konferenz unter der Schirmherrschaft Hanns-Seidel-Stiftung mit der dortigen des mongolischen Staats­präsidenten Berufsakademie. Für die HSS bedeutete statt. Gemeinsam mit Partnern aus dies den Rückblick auf wichtige Koope­ China, Japan, Korea und der Mongolei rationsprojekte im Bereich der berufli­ wird eine Machbarkeitsstudie erstellt, chen Bildung, der Wissenschaftskoope­ die technische, ökonomische und poli­

Vortrag von Zheng Zhenzhen beim Forum ration und der ländlichen Entwicklung. tische Potenziale der Zusammenarbeit „­Migration und Integration“ D er Leiter des Instituts für Internationale bei erneuerbaren Energien sowie der

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 55 I nstitut für Internationale Zusammenarbei t

Integra ­tion der Energienetzwerke iden­ durch Bundesminister am ring statt, das die Zielerreichung der Pro­ tifiziert. Geplant ist, auf der Grundlage 6. November 2012 betrat mit dem Deut­ jektmaßnahmen bewertet und, wo nötig, der Studie erste konkrete Pilotprojekte schen Evaluierungsinstitut der Entwick­ zeitnahes Reagieren und Korrigieren er­ zu entwerfen. lungszusammenarbeit ein neuer Akteur möglicht. Zusätzlich werden die Projekte die Bühne der Evaluation und Wirkungs­ in externen Evaluierungen durch aus­ Monitoring und Evaluierung – messung, dessen methodischer und kon­ gewiesene Regio­nal- und Fachexperten Von der Wirkungsvermutung zur zeptioneller Einfluss auf die deutsche bewertet. 2012 konnten sieben externe Erfolgskontrolle Entwicklungszusammenarbeit stetig Evaluierungen durchgeführt werden, die wachsen wird. Auch die Hanns-Seidel- neben dem diesjährigen Schwerpunkt Ausgehend vom vierten hochrangigen Stiftung setzt sich qualifiziert und inten­ Lateinamerika Projekte in Afrika, Asien Forum zur Wirksamkeit der Entwick­ siv mit diesen Themen auseinander. So und Osteuropa erfassten. Die Ergebnisse lungszusammenarbeit im südkorea­ konnte die Hanns-Seidel-Stiftung ihre der Evaluierungen werden in einem Jah­ nischen Busan Ende 2011 erhielt die Methoden und Verfahren des wirkungs­ resbericht veröffentlicht. Somit werden Diskussion über die Effektivität von orientierten Projektmanagements wei­ die Evaluierungen nicht nur als Instru­ Entwicklungszusammenarbeit und die ter ausbauen und verbessern. Auf der ment zur Verbesserung konkret evaluier­ Messbarkeit ihrer Wirkungen neue Im­ Grundlage ­ihrer Projektplanungsunter­ ter Projekte genutzt, sondern dienen dem pulse. Mit der feierlichen Eröffnung lagen findet ein kontinuierliches Monito­ institutionellen Lernen insgesamt. II Z im Überblick 2012

Projekte 2012 Anzahl der Projekte 2003–2012

Anzahl, einschl. Regional­ 103 projekte und Projektmaß­ 100

nahmen* 103 95 94 93 91 91 Zahl der Projektländer 66 90 90 90 88

80 82 Seminare weltweit

Anzahl der Seminare 4.608 70

Anzahl der Teilnehmer 190.619 60 * Inklusive Auswärtiges Amt, Europäische 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 ­Union, Freistaat Bayern und sonstige Geber

Finanzielle Entwicklung der Projekte 2005–2012 (in Mio. Euro)

27,5

25,0

22,5

20,0

17,5 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

56 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 Preivr s e leihungen

Preivr s e leihungen

Förderpreis für junge Liedermacher – Preisträger 2012 waren Stefanie P­ ol­ster „Songs“ in Kloster Banz (Solistin), Franky Fuzz (Gesang und ­Comedy), Trio Ohrenschmalz (Gesang, Zur 26. Auflage von „Songs an einem Violine, Piano) und Roger Stein (Lieder­ Sommerabend“ kamen wieder rund macher). 8.000 Musikbegeisterte auf die Kloster­ Preisträger Stefan Wirz (M.) mit dem Vorsitzenden Hans Zehetmair und Privatbankier Stephan Rupprecht wiese vor Kloster Banz. Die Auftakt­ D er Preis wurde 1987 mit dem Ziel ini­ veranstaltung am 5. Juli bestritten die tiiert, junge Musiker zu ermutigen, sich Hanns-Seidel-Preis für verantwortungs- Gewinner des Förderpreises für junge nicht im „Hauptstrom“ der Pop- und volles Unternehmertum Liedermacher, den die Hanns-Seidel- Schlagermusik treiben zu lassen, son­ Stiftung jedes Jahr im deutschsprachi­ dern individuelle musikalische Wege Wirtschaftliches Handeln sollte ­immer gen Raum vergibt und der mit insge­ zu beschreiten. Das Festival in Kloster eine ethische Perspektive b­ einhalten. In samt 10.000 Euro dotiert ist. Mit einem Banz gibt den Künstlern die Gelegen­ der Tradition dieser ­Kernforderung des gemeinsamen Konzert präsentierten heit, ihr Können vor großem Publikum ehemaligen Bayerischen Ministerpräsiden­ sich die Preisträger im großen Saal von zu zeigen – ein Sprungbrett mit dem ten Hanns Seidel wurde am 31. Oktober Kloster Banz. Die Urkunden und Preis­ sich junge Liedermacher einen Namen der „Hanns-Seidel-Preis für verantwor­ gelder übergab ­Stiftungsvorsitzender in der Szene machen können. Dies be­ tungsvolles Unternehmertum“ in München Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair weisen frühere Preisträger wie Rosen­ an den 53-jährigen Schweizer Wissen­ beim Open-Air „Songs an einem Som­ stolz, Willy Astor, Scharivari, Viva Voce, schaftler Stefan Wirz verliehen, der seit merabend“, das am 6./7. Juli stattfand. Bernd Stelter oder Bodo Wartke. 2007 Studienleiter bei der Paulus-Aka­ demie in Zürich und seit 2011 Titular­ professor für Ethik der Universität Luzern ist. „Mit der Preisverleihung konzentrie­ ren wir uns auf den Wert der Verantwor­ tung im Sinne von nachhaltigem Denken und Handeln auf sozialer, ökonomischer und ökologischer Ebene“, erklärte Stif­ tungsvorsitzender Prof. Dr. h. c. mult. Hans Stefanie Polster Trio Ohrenschmalz Zehetmair. Die mit 7.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde von Hauck & Auf­ häuser Privatbankiers gestiftet. Laudator war Prof. Dr. Markus Vogt von der LMU München, Festredner der Unternehmer Prof. Dr. Claus Hipp. „Verantwortungs­ volles Unternehmertum ist eine Selbst­ verständlichkeit über Generationen hin­ F ranky Fuzz Roger Stein weg, vor allem in der mittelständischen Wirtschaft“, sagte Privatbankier Stephan Rupprecht in seiner Ansprache.

Schülerzeitungpreis DIE RAUTE

D er Schülerzeitungspreis DIE RAUTE wurde zum dritten Mal verliehen. Aus 228 Ein­ sendungen wurden von der Jury 15 Schüler­ zeitungen als Preisträger 2012 ausgewählt. Eindrucksvolle Kulisse bei den „Songs“ Ausführlicher Bericht hierzu siehe S. 30.

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 57 B iLDUNGSZENTREN UND Konferenz­zentrum

Die Hanns-Seidel-Stiftung betreibt in Kloster Banz und in nicht sein kann – im Gebirgstal, am Hochufer, im Stadt­ Wildbad Kreuth zwei Bildungszentren mit Übernachtungs­ zentrum – so klar definiert ist deren Zweck: Begegnungs- bereich, am Stiftungssitz in München ein Konferenz­zentrum. stätte für den gesellschaftspolitischen Dialog. Alle Zentren Während die Lage dieser Bildungsstätten differenzierter können auch von Veranstaltern angemietet werden.

Begegnungsstätten für den gesellschafts­ risches Kurbad, umgebaut zum Bildungs­ in Kloster Banz rund 6.000 Besucher, politischen Dialog unterhält die Hanns- zentrum in Kreuth am Tegernsee und wo auch das Museum Kloster Banz be­ Seidel -Stiftung in Kloster Banz, in Wild­ klösterliche Atmosphäre in einem schmu­ sichtigt werden kann. Dies zeigt neben bad Kreuth und das Konferenzzentrum cken Kloster in Banz über dem Maintal der fast 1000-jährigen Geschichte des am Stiftungssitz in München. Die Zen­ nahe Bad Staffelstein. Klosters auch eine Petrefaktensamm­ tren werden überwiegend selbst­genutzt, lung (Versteinerungen) und eine Orien­ können aber von Veranstaltern auch an­ Kloster Banz und Wildbad Kreuth sind talistische Sammlung. Wer gerne einen gemietet werden. kulturhistorische Stätten, die immer Blick in die Bildungszentren oder in das ­wieder gerne auch von Einheimischen Muse ­um werfen möchte, kann dies auch D as Ambiente ist auf die jeweiligen Orte und Touristen besucht werden. Das An­ im Internet tun: verschiedene Räume mit abgestimmt: Ein lichtdurchfluteter Neu­ gebot von Hausführungen nahmen in 360 -Grad-Panoramen sind dort abrufbar bau im Herzen von München, ein histo­ Wildbad Kreuth über 900 Besucher wahr, (Webadressen s. nächste Seite unten).

Abendstimmung auf dem Weg zum Konferenzzentrum München Winterstimmung in Wildbad Kreuth

Tagungsraum Saal Franz Josef Strauß im Konferenzzentrum München Herzlich Willkommen in Wildbad Kreuth

58 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 Bd il ungszentren und Konferenz zentrum

Übersicht zu Teilnehmer- und Veranstaltungszahlen im Jahr 2012

Veranstaltungen Teilnehmer

Kloster Banz 678 28.938

Wildbad Kreuth 483 19.306

Konferenzzentrum 489 26.525 München

Gesamt 1.650 74.769

Blauer Salon in Wildbad Kreuth

Banz: Einst Kloster, heute Bildungszentrum Kreuther Stüberl

Gediegene Atmosphäre in Kloster Banz Blick in die Ausstellungsräume des Museums Kloster Banz

Weitere Informationen für Seminarteilnehmer, Veranstalter und ­Kunden etc. im Internet:

www.klosterbanz.de www.wildbadkreuth.de www.konfmuc.de

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 59 Z eNTRALE Aufgaben

Die Abteilung „Zentrale Aufgaben“ versteht sich als Dienstleis- ­Referaten für die Bereiche Kommunikation, Personal und EDV tungszentrum für die Fachabteilungen und weltweiten Büros sowie für Finanzen, Dienstleistungen und Konferenzzentrum. der Hanns-Seidel-Stiftung. Sie ist in zwei Gruppen aufgeteilt mit Konkrete Maßnahmen 2012 in den einzelnen Bereichen waren:

Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Personal & Recht, Organisations­ — laufende Betreuung und Beratung ­aller Publikationen, Internet entwicklung Inlandsbeschäftigten sowie der ins Ausland entsandten Mitarbeiter und — Fortentwicklung des bestehenden Das Personal-Team hatte im Jahr 2012 ­deren Angehörigen ­Corporate Design folgende Sonderprojekte zu bewältigen: — F  örderung der Vereinbarkeit von Fami­ — Versand von Presseeinladungen und — K omplettumstellung der Gehaltbuch­ lie und Beruf sowie Mitarbeiterbindung Pressemitteilungen an Medienvertreter haltung Inland auf ein neues Abrech­ durch flexible Zeitmodelle, Teilzeit­ — Beantwortung von Medienanfragen nungssystem mit entsprechender Effi­ angebote während der Elternzeit und Pressebetreuung bei Veranstal­ zienzsteigerung und mittelfristiger — Personalentwicklung, Mitarbeiterweiter­ tungen Kostensenkung bildung sowie der internen Entwick­ — Veröffentlichung von Broschüren und — Zertifizierung mit dem Gütesiegel lungsmöglichkeiten, Inlands-/Auslands­ F lyern zur Arbeit der Hanns-Seidel- „­Logib-D“ (Lohngleichheit im Betrieb), rotation Stiftung gefördert vom Bundesministerium für — Nachwuchsakquise, ­Ausbildungsleitung — Beantwortung von Anfragen im Rah­ Familie, Senioren, Frauen und Jugend für kaufmännische Berufe in der Zen­ men der Öffentlichkeitsarbeit trale und Personalbetreuung der Ausbil­ — Medienauswertung für den Bereich dungsabteilungen der Bildungszentren, der Hanns-Seidel-Stiftung Koordination von Praktikanten- und — Redaktionelle Erstellung von Jahres­ — Federführung im Rahmen der Tarifver­ Werkstudenteneinsätzen bericht, Stiftungspost, Newsletter und handlungen der politischen Stiftungen — Steuerung und Entwicklung von orga­ Broschüren mit ver.di für die Auslandsmitarbeiter ni ­satorischen Abläufen für den — Koordination und Weiterentwicklung der politischen Stiftungen ­inneren Dienstbetrieb, Unterstützung der Internetauftritte der Fachabteilungen bei deren Weiter­ www.hss.de, www.fjs.de entwicklung und www.konfmuc.de — M itgestaltung einer mitarbeiter- und — F otodokumentation von werteorientierten Unternehmens­kultur, Veranstaltungen Befassung mit Work-Life-Balance, — Beratung der Fachreferate ­Social -Media-Recruting in Fragen der Presse- und — Pe rsonalcontrolling, kosten- und leis­ Öffentlichkeitsarbeit tungsorientierte Steuerung der Perso­ — Organisation und Durch­ nalkapazitäten führung von Infoständen — Ansprechpartner in allen Fragen des

bei Ausstellungen und Hauptgeschäftsführer Peter Witterauf (6.v.l.) begrüßt die Personal­ Tarif­rechts sowie in allen steuer- und T­ agungen leiter Ausland der Politischen Stiftungen zu einer Arbeits­tagung sozial­versicherungsrechtlichen Fragen — Planung und Abwicklung bei der HSS in München für alle Mitarbeiter im Inland bzw. in von Marketingaktivitäten An laufenden Aufgaben sind zu benennen: Verbindung mit einer Auslandsentsen­ — Technische Betreuung von Websites — Personalmanagement, Personalplanung dung der Auslandsprojekte und -gewinnung für alle Inlands- und — Gewährleistung von Unfallschutz und — Aufbau von Social Media Relations Auslandsstandorte Arbeitssicherheit, Gesundheitsvorsorge

60 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 Zentr ale Aufgaben

Elektronische Datenverarbeitung — Planung und Einsatz neuer Kommuni­ Weiterhin besteht in unseren Bildungs­ kationsmittel zentren Kloster Banz und Wildbad Kreuth — T  echnische Aufrüstung der zentralen — Organisation der Fahrdienste für Dele­ die Möglichkeit zur Ausbildung im gastro­ ­Server, um dem schnell steigenden Bedarf gationen nomischen Bereich (Hotelfachmann/frau an Speicherplatz Rechnung zu tragen und Koch/Köchin). Mit diesem Angebot — D eutliche Erhöhung der Bandbreiten für Haushalt, Finanzen und Controlling leisten wir auch in den Regionen einen den Internetzugang in den Bildungs­ positiven Beitrag zur beruf­lichen Quali­ zentren Wildbad Kreuth und Kloster Banz — Haushaltsplanung, Mittelbeantragung, fizierung junger Menschen. — Einführung einer neuen Lösung für die Budgetierung, Mittelverwendung, Ver­ Bestands-, Verleih- und Abonnement­ wendungsnachweise Die Ausbildungszeit beträgt jeweils ab­ verwaltung in der Bibliothek — F  inanzmanagement und Controlling hängig von der Schulbildung zwischen — Einführung von iFoldern zur gemein­ — Buchhalterische und steuerliche Ab­ zwei und drei Jahre und findet im dualen samen Ablage von Dokumenten im wicklung aller Aktivitäten der Hanns- System statt. Der Berufsschulunterricht In- und Ausland via Internet Seidel -Stiftung ist teilweise im Blockmodell aber auch — T  eamspeak zur Ermöglichung der inter­ — R  eisekostenabrechnungen der exter­ im Teilzeitunterricht möglich. netbasierten verbalen Kommunikation nen Projektberater, Referenten und sowie Konferenzen mit Auslandsbüros Mitarbeiter Im Jahr 2012 konnten insgesamt sieben mittels eigener Server-Infrastruktur — Mittelbewirtschaftung und Stipendien­ Auszubildende erfolgreich ihre Prüfungen — Docuframe/ElREg für die Ablage und berechnung für In- und Auslands­ vor der Industrie- und Handelskammer Verwaltung von in den Auslandsbüros stipendiaten ablegen. In Kloster Banz waren dies drei gescannten Belegen — Veranstaltungsabrechnungen (Semi­ Hotelfachleute und ein Koch, in Wildbad — Intergration der Daten der Verbin­ nare, Tagungen, Verbindungsstellen) Kreuth eine Hotelfachfrau, in der Zentrale in dungsstelle Brüssel in die zentrale — Versicherungen, Kassenwesen München haben zwei Veranstaltungskauf­ ­Adress- und Seminarverwaltung — Verwaltung von Sondervermögen frauen ihre Ausbildung erfolgreich beendet. ­ORBIS — Aufbau einer EDV-Infrastruktur in Neu in ein Ausbildungsverhältnis aufneh­ der neu eröffneten Verbindungsstelle men konnten wir in diesem Jahr insge­ Athen mit Anbindung an die Zentrale samt acht Auszubildende, vier Hotelfach­ in München leute und zwei Köche in Kloster Banz und Wildbad Kreuth sowie eine Veranstal­ Beschaffung, Bau, Liegenschaften, tungskauffrau und einen Bürokaufmann Innere Dienste in der Zentrale in München.

— Energetische Optimierungsmaßnahmen Auszubildende bei einem Azubi-Treff Insgesamt betreute die HSS in diesem in der Zentrale München Jahr 33 Auszubildende in den drei Jahr­ — Beginn der Baumaßnahme Fassaden­ Wir bilden aus! gangsstufen. erneuerung/Fenster in München — Beschaffung und Auftragsvergabe für D ie Hanns-Seidel-Stiftung e. V. ­bietet Anzahl Mitarbeiter alle Bereiche der Stiftung im In- und jungen Menschen die Möglichkeit ­einer Mitarbeiter Zentrale München 165 Ausland fundierten Berufsausbildung in unter­ und Berlin — Druck und Versand von Publikationen, schiedlichen Berufsbildern. In der Mitarbeiter Bildungszentren 80 Programmen und Einladungen durch ­Zentrale und im Konferenzzentrum in Kreuth und Banz die Hausdruckerei sowie durch Be­ München sind dies: Mitarbeiter Inland 245 auftragung externer Druckereien und Mitarbeiter Ausland Verlage — Bürokaufmann/frau 36 (nur entsandte Kräfte) — Baufachliche Begleitung der Bildungs­ — Informatikkaufmann/frau zentren Wildbad Kreuth und Kloster — Veranstaltungskaufmann/frau Mitarbeiter gesamt 281 Banz, des Konferenzzentrums München — Kaufmann/frau für D ie Stiftung beschäftigt 26 ­Auszubildende, und der Zentrale, Bauinvestitio­nen und ­Bürokommunikation was einer Quote von 10,6 % entspricht. 50 Mit­ arbeiter/innen arbeiten in Teilzeit. Die Frauen­ Unterhaltsmaßnahmen in ­allen Liegen­ — Fachangestellte für Medien- und quote aller Beschäftigten liegt bei 63,5 %. schaften der Stiftung ­Informationsdienste, Bereich Archiv ­Stichtag: 31.12.2012

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 61 W ir gedenken

Mit großer Trauer mussten wir 2012 Abschied nehmen:

Am 16. September 2012 verstarb Bundesinnenminister a. D. Dr. Friedrich Zimmermann. Er war seit 1970 Mitglied der Hanns-­ Seidel -Stiftung, in den Jahren 1980 bis 1982 Beisitzer im Vorstand. Die Stiftung verlor mit ihm einen über Jahrzehnte hinweg guten Ratgeber.

Staatssekretär a. D. Dr. h. c. Siegfried Lengl verstarb am 17. Juli 2012. Er war von 1973 bis 1982 Geschäftsführer und wurde im Jahr darauf zum Mitglied der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. berufen. Die Stiftung verlor mit ihm einen verlässlichen Freund und wichtigen Impulsgeber.

Dr. Claus Brügmann verstarb am 1. Dezember 2012. Er war seit 1988 als Archivar im Archiv für Christlich-Soziale Politik beschäftigt. D ie Hanns-Seidel-Stiftung verlor mit ihm einen hochgeschätzten und verdienten Mitarbeiter.

Wir werden den Verstorbenen ein bleibendes Andenken bewahren.

62 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 A nHANG

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 63 A nhang

Vermögensrechnung zum 31. 12. 2011

Aktiva Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€]

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 133.112,45 196.894,42

II.  Sachanlagen

1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf ­fremden Grundstücken 26.606.121,64 27.140.279,45

2. Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.664.643,98 1.727.770,21

3. A nlagen im Bau 0,00 235.736,71

29.270.765,62 29.103.786,37

III.  Finanzanlagen 4.643.404,53 4.698.915,05

34.047.282,60 33.999.595,84

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte 89.201,78 80.115,89

II.  Forderungen

1. Öffentliche Zuwendungen 363.123,09 215.544,17

2. V orauszahlungen 1.491.832,81 1.194.814,53

3. L ieferungen und Leistungen 122.118,06 63.378,33

4. S onstige 243.774,13 336.018,67

2.220.848,09 1.809.755,70

III.  Flüssige Mittel 7.275.670,32 8.231.087,56

9.585.720,19 10.120.959,15

Gesamt 43.633.002,79 44.120.554,99

Treuhandvermögen 12.001.647,72 12.729.213,72

Gemäß der Empfehlung der vom Bundespräsidenten berufenen Kommission unabhängiger Sachverständiger vom 17. ­Februar 1993 wird der Jahresabschuss 2011 nebst ergänzenden Angaben im Bundesanzeiger veröffentlicht.

64 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 A nhang

P assiva Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€]

A. Vereinskapital 3.899.243,58 3.825.021,69

B. Rücklage für nutzungsgebundene Mittel 1.778.906,98 1.844.671,81

C. Sonderposten aus Zuwendungen für Anlagevermögen 27.499.638,16 27.330.676,05

D. R ückstellungen – Sonstige 0,00 57.582,90

E. Verbindlichkeiten

1. K reditinstitute 998.329,56 1.537.971,07

2. L ieferungen und Leistungen 856.950,70 954.331,82

3. Ö ffentliche Zuschussgeber 6.997.891,19 6.906.998,67

4. S onstige 245.250,14 243.168,97

9.098.421,59 9.642.470,53

F. Zweckvermögen NACHLASS für Kultur- und Brauchtumspflege 1.356.792,48 1.420.132,01

Gesamt 43.633.002,79 44.120.554,99

Treuhandverbindlichkeiten 12.001.647,72 12.729.213,72

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 65 A nhang

E rtrags- und Aufwandsrechnung für den Zeitraum vom 01. 01. – 31. 12. 2011

I . Erträge Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€]

1. Zuwendungen und Zuschüsse

Zuwendungen des Bundes 43.485.621,20 42.272.734,64

Zuwendungen des Freistaats Bayern 1.437.205,52 1.417.083,61

S onstige Zuwendungsgeber 1.840.735,11 956.484,63

46.763.561,83 44.646.302,88

2. S penden 8.994,00 7.610,00

3. E rträge aus der Auflösung des Sonderpostens aus ­Zuwendungen für Anlagevermögen 1.636.890,63 1.515.007,65

4. T eilnehmergebühren 982.835,00 1.029.344,50

5. Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb in den ­Bildungszentren 2.468.667,96 2.349.444,14

6. S onstige Einnahmen 1.839.098,43 1.730.009,07

7. E ntnahme aus dem Vereinskapital 0,00 0,00

8. E ntnahme aus Rücklagen 65.764,83 65.764,78

Gesamt 53.765.812,68 51.343.483,02

II . Aufwendungen Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€]

1. Projektausgaben

Förderung von Stipendiaten 6.083.702,12 5.517.240,44

Tagungen und Seminare 2.965.348,92 3.020.052,44

Öffentlichkeitsarbeit/Publikationen 481.105,78 415.780,07

Auslandsverbindungsstellen 793.648,00 764.906,73

Internationale Zusammenarbeit (Entwicklungshilfe) 22.870.875,18 20.946.878,67

33.194.680,00 30.664.858,35

2. Personalausgaben (Inland) 12.613.021,00 12.611.660,81

3. A bschreibungen 1.729.961,69 1.606.043,42

4. Zuführung zum Sonderposten aus Zuwendungen für Anlagevermögen 1.805.852,74 1.907.000,84

5. Sächliche Verwaltungsausgaben

Geschäftsbedarf 1.425.076,26 1.392.244,22

Bewirtschaftung und Unterhaltung von Grundstücken und Gebäuden 1.613.862,95 1.892.481,44

Sonstige sächliche Verwaltungsausgaben (einschließlich Betriebs­kosten für Bildungszentren) 1.071.927,98 1.043.996,62

4.110.867,19 4.328.722,28

6. Übrige Ausgaben 237.208,17 138.167,19

7. Zuführung zur Rücklage für nutzungsgebundene ­Mittel 0,00 0,00

8. Zuführung zum Vereinskapital 74.221,89 87.030,13

Gesamt 53.765.812,68 51.343.483,02

66 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 A nhang

Bescheinigung der ­Abschlussprüfer legung von Vereinen (IDW RS HFA 14) der Prüfung werden die Wirksamkeit des erfolgen insbesondere bei der unmittel­ rechnungslegungsbezogenen internen „Wir haben die Jahresrechnung – be­ baren Verausgabung angeschaffter be­ Kontrollsystems sowie Nachweise für stehend aus Vermögensrechnung und weglicher Vermögens­gegenstände im die Angaben in Buchführung und Jahres­ Ertrags-/Aufwandsrechnung – unter Ausland, durch Verzicht auf den Ansatz rechnung überwiegend auf der Basis von Zugrundelegung der Buchführung der von Rückstellungen und bei Periodenab­ Stichproben beurteilt. Die Prüfung um­ Hanns -Seidel-Stiftung e.V., München, für grenzungen mit Abrechnungsreichweite fasst die Beurteilung der angewandten das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2011 nur für das Berichtsjahr. Unsere Aufgabe Bilanzierungsgrundsätze und der wesent­ bisD 31. ezember 2011 geprüft. Die ist es, auf der Grundlage der von uns lichen Einschätzungen der gesetzlichen Buchführung und die Aufstellung der durchgeführten Prüfung eine Beurteilung Vertreter. Wir sind der Auffassung, dass Jahresrechnung nach den gesetzlichen über die Jahresrechnung unter Zugrunde­ unsere Prüfung eine hinreichend sichere Vorschriften und ihre Auslegung durch legung der Buchführung abzugeben. Grundlage für unsere Beurteilung bildet. die IDW Stellungnahme zur Rechnungs­ legung: Rechnungslegung von Vereinen Wir haben unsere Prüfung unter Beach­ Nach unserer Beurteilung aufgrund der (IDW RS HFA 14) liegen in der Verant­ tung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung bei der Prüfung gewonnenen Erkennt­ wortung der gesetzlichen Verteter des von Vereinen (IDW PS 750) vorgenom­ nisse entspricht die Jahresrechnung mit Vereins. Der Vorstand stellt die Jahres­ men. Danach ist die Prüfung so zu planen den angeführten Abweichungen zu den rechnung auf Basis der doppelten Buch­ und durchzuführen, dass Unrichtig­keiten Empfehlungen der IDW Stellungnahme führung nach weit­gehend kaufmänni­ und Verstöße, die sich auf die Darstellung zur Rechnungslegung: Rechnungslegung schen Grundsätzen auf. Die Buchführung der Jahresrechnung wesentlich aus­wirken, von Vereinen (IDW RS HFA 14) den ge­ lehnt sich an Vorschriften und daraus mit hinreichender Sicherheit erkannt wer­ setzlichen Vorschriften.“ abgeleitete Regelungen der Bundeshaus­ den. Bei der Festlegung der Prüfungs­ haltsordnung an und enthält kameralis­ handlungen werden die Kenntnisse über München, den 13. Juli 2012 tische Elemente. Abweichungen zu allge­ die Geschäftstätigkeit und über das wirt­ Ernst & Young GmbH meinen handelsrechtlichen Vorschriften schaftliche und rechtliche Umfeld des Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Empfehlungen der IDW Stellung­ Vereins sowie die Erwartungen über mög­ Prof. Walbröl (Wirtschaftsprüfer) nahme zur Rechnungslegung: Rechnungs­ liche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen Koch (Wirtschaftsprüferin)

Im Sinne der Empfehlungen der vom Bundespräsidenten Der Vorstand der Stiftung zählt 14 Mitglieder. Davon sind berufen­den Kommission unabhängiger Sachverständiger — 7 ohne o. g. Führungsfunktionen, vom 17. Februar 1993 veröffentlichen wir in Ergänzung des — 2 Mitglieder im Deutschen Bundestag (1 zugleich Mitglied im Partei­ vorstehenden Jahresabschlusses noch folgende Daten für vorstand), das Geschäfts­jahr 2011: — 3 Mitglieder im Bayerischen Landtag (1 zugleich Mitglied der Landes­ regierung und Mitglied im Parteivorstand), Zahl der Personalstellen im Vergleich zum Vorjahr — 1 Mitglied der Landesregierung, zugleich Mitglied im Parteivorstand, und Stand Stand — 1 Mitglied im Parteivorstand. 31.12.2010 31.12.2011

Mitarbeiter der Zentrale M­ ünchen 163 159 Die Mitgliederversammlung der Stiftung zählt 39 Mitglieder. Davon sind Mitarbeiter in den Bildungszentren und Außenbüros in Deutschland 84 81 — 27 ohne o. g. Führungsfunktionen, — 3 Mitglieder im Deutschen Bundestag (1 zugleich Mitglied der Bundes­ Auslands­mitarbeiter 31 34 regierung und 2 im Parteivorstand), — 6 Mitglieder im Bayerischen Landtag (1 zugleich Mitglied der Landes­ insgesamt 278 274 regierung und 3 zugleich Mitglied im Partei­vorstand), — 1 Mitglied der Landesregierung, zugleich Mitglied im Parteivorstand, und Zahl und Art der Führungspositionen, die mit Mitgliedern — 2 Mitglieder im Parteivorstand. des Deutschen Bundestages, der Landtage und der Bun­ Weder Hauptgeschäftsführer noch Abteilungsleiter der Stiftung haben o. g. Führungs­ des- oder Landesregierungen oder des Parteivorstands positionen inne. Vorsitzender und Schatzmeister der Partei üben entsprechend der besetzt waren (Stand per 31.12.2011): Vorgabe des Parteiengesetzes keine vergleich­bare Funktion in der Stiftung aus.

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 67 A nhang

G esamtübersicht der im Haushalt 2013 zu ­erwartenden Einnahmen und ­voraus­sichtl­ ichen Ausgaben

I . Einnahmen 2013 (Plan) [€] 2012 (Soll) [€]

1. Zuwendungen und Zuschüsse

Z uwendungen des Bundes 47.805.000 46.858.000

Zuwendungen des Freistaats Bayern 1.482.000 1.456.000

S onstige Zuwendungsgeber 6.149.000 2.523.000

2. Spenden 10.000 10.000

3. T eilnehmergebühren 850.000 990.000

4. W irtschaftlicher Geschäftsbetrieb in den ­Bildungszentren 1) 1.940.000 2.233.000

5. Sonstige Einnahmen 2.052.000 1.502.000

Gesamt 60.288.000 55.572.000

1) ohne Verrechnung für Unterkunft und Verpflegung in den Bildungszentren (2013 T € 2.970 / 2012 T € 3.120)

II a . Ausg ben 2013 (Plan) [€] 2012 (Soll) [€]

1. Projektausgaben

Förderung von Stipendiaten 8.220.000 7.121.000

Tagungen und Seminare 1) 3.206.000 3.201.000

Öffentlichkeitsarbeit/Publikationen 462.000 397.000

Auslandsverbindungsstellen 903.000 845.000

Internationale Zusammenarbeit (Entwicklungshilfe) 27.342.000 23.732.000

2. Personalausgaben (Inland) 13.380.000 13.015.000

3. S ächliche Verwaltungsausgaben

Geschäftsbedarf 1.455.000 1.449.000

Bewirtschaftung und Unterhaltung von Grundstücken und Gebäuden 2.581.000 3.146.000

Sonstige sächliche Verwaltungsausgaben 1.615.000 1.743.000 (einschließlich Betriebs­kosten für Bildungs­zentren)

4. Ü brige Ausgaben 822.000 517.000

5. Ausgaben für Investitionen 302.000 406.000

Gesamt 60.288.000 55.572.000

1) ohne Verrechnung für Unterkunft und Verpflegung in den Bildungszentren (2013 T € 2.970 / 2012 T € 3.120)

68 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 A nhang

Vor stand und Mitglieder

Vorstand Mitglieder

Vorsitzender Althammer Dr. Walter Ehrenpräsident der Südoste­ uropa- Gesellschaft e.V. Zehetmair Prof. Dr. h. c. mult. Hans Staatsminister a. D., Senator E. h. Bayer Dr. h. c. Alfred Staatssekretär a. D. Stellvertretende­ Vorsitzende Beckstein Dr. Günther, MdL Bayerischer Ministerpräsident a. D. Glück Alois Präsident des ZdK, Landtags­präsident a. D. Beer Prof. Dr. Dr. Peter Generalvikar der Erzdiözese München und Freising Männle Prof. Ursula, MdL Staatsministerin a. D. Böhm Johann Landtags­präsident a. D. Schatzmeister Böswald Dr. Alfred Altoberbürgermeister von D­ onau­wörth Friedrich Dr. Ingo Präsident des Europäischen Wirt­ schaftssenats, Vizepräsident Euro­ Dobrindt Alexander, MdB CSU-Generalsekretär päisches Parla­ment ret. Hohlmeier Monika, MdEP Staatsministerin a. D. Schriftführer Holzheid Hildegund Präsidentin des Bayerischen Glos Michael, MdB Bundesminister a. D. Verfassungsgerichts­hofes a. D.

Kreile Prof. Dr. Reinhold Rechtsanwalt

Weitere Vorstands­mitglieder Meitinger .Prof. Dr-Ing. Dr. h. c. Otto Altpräsident der TU München

Ferber Markus, MdEP Vorsitzender der CSU-G­ ruppe im Niebler Dr. Angelika, MdEP Parlamentarische Geschäfts­führerin ­Euro­päischen P­ arlament der CSU-Gruppe im ­Europäischen Parlament Hasselfeldt Gerda, MdB Bundesministerin a. D., Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im ­Deutschen Piller Dr. Wolfgang Unternehmer Bundestag Ramsauer Dr. Peter, MdB Bundesminister für Verkehr, Bau und Herrmann Joachim, MdL Bayerischer Staatsminister Stadtentwicklung des Innern

Riedl Dr. Erich Parlamentarischer S­ taatssekretär a. D. Huber Erwin, MdL Staatsminister a. D. Sackmann Markus, MdL Bayerischer Staats­sekretär für Arbeit Scharnagl Wilfried Publizist und ­Sozial­ordnung, F­ amilie und Frauen Seehofer Horst Bayerischer Ministerpräsident, Schmidhuber Peter M. Staatsminister a. D. ­Vorsitzender der CSU Seidel Prof. Dr. Christian ehem. Vorstandsmitglied der Stoiber Dr. Dr. h. c. Edmund Bayerischer Ministerpräsident a. D., D­ resdner Bank AG Ehrenvorsitzender der CSU Sonnleitner Gerd Präsident des europäischen Bauern­ Waigel Dr. Theo ­Bundesminister a. D., ­Rechts­anwalt, verbandes COPA Ehrenvorsitzen­der der CSU

Wiesheu Dr. Otto Staatsminister a. D., Präsident des Spranger Carl-Dieter Bundesminister a. D. Wirtschaftsbeirats der Union Stamm Barbara, MdL Präsidentin des Bayerischen ­Landtags

Alle Vorstandsmitglieder gehören der Mitgliederschaft an. Steinmann Prof. Dr. rer. nat. Wulf Altpräsident der LMU München

Tandler Gerold Staatsminister a. D. Hauptgeschäftsführer der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. ist Dr. ­Peter ­Witterauf Warnke Dr. Jürgen Bundesminister a. D.

Stand: 31. Dezember 2012

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 69 A nhang

Sat zung und Gemeinsame Erklärung

Die Hanns-Seidel-Stiftung … b) die Förderung der Erziehung, Volks- besondere durch Einladung auslän­ und Berufsbildung einschließlich der discher Gruppen und Unterstützung ist ein eingetragener Verein (e.V.), der Studentenhilfe, insbesondere durch von Auslandsreisen, ausschließlich und unmittelbar gemein­ Erschließung des Zugangs zu einer wis­ nützige Zwecke verfolgt. senschaftlichen Ausbildung für begabte e) die Förderung kultureller Zwecke, und charakterlich geeignete Menschen, ­insbesondere die Förderung der § 2 Der Satzung der Hanns-Seidel-­ Pflege und Erhaltung von Kultur­ Stiftung e.V. c) die  Förderung der Wissenschaft, ins­ werken sowie die Förderung der besondere mittels Durchführung von D enkmalpflege, Zweck des Vereins ist wissenschaftlichen Untersuchungen, a) d ie Förderung der demokratischen f) die Förderung der Entwicklungshilfe. und staatsbürgerlichen Bildung des d) die Förderung der internationalen deutschen Volkes auf christlicher Gesinnung und Völkerverständigung Satzung im Internet: www.hss.de/­ Grundlage, sowie der europäischen Einigung, ins­ stiftung/organisation/satzung.html

Gemeinsame Erklärung der Politischen Stiftungen zur staatlichen Finanzierung

Mit der Wahrnehmung ihrer satzungs­ u die geschichtliche Entwicklung Es gehört zum Selbstverständnis der Poli­ mäßigen Aufgaben wollen die politi­ der Parteien sowie der politischen tischen Stiftungen, ihre Ressourcen mit schen Stiftungen zur Gestaltung der Zu­ und sozia­len Bewegungen zu er­ größtmöglichem Nutzen ein­zusetzen und kunft unseres Gemeinwesens beitragen. forschen, darüber öffentlich Rechenschaft zu legen. Die Information der Öffentlichkeit über Ihre gesellschaftspolitische und demo­ u mit Stipendien und studienbegleiten­ ihre Tätigkeit und die Ver­wendung ihrer kratische Bildungsarbeit, Information und den Programmen die wissenschaft­ Mittel ist eine selbstgesetzte Verpflich­ Poli­tikberatung im In- und Ausland, die auf liche Aus- und Fortbildung begabter tung der Politischen Stiftungen und stärkt den Prinzipien der freiheitlich demokrati­ junger Menschen zu fördern, das öffent­liche Vertrauen in ihre Arbeit. schen Grundordnung auf bauen und den Grundsätzen der Solidarität, Subsidiarität u durch Veranstaltungen, Stipendien Auch aus diesem Grund sind die Poli­ und gegen seitigen Toleranz verpflichtet und Pflege und Erhalt von Kultur­ tischen Stiftungen übereingekommen, sind, haben insbesondere zum Ziel: werken Kunst und Kultur zu fördern, die Empfehlungen der vom Bundes­ präsidenten berufenen Kommission u durch Vermittlung politischer Bildung u durch Informationen und internatio­ unabhängiger Sachverständiger aufzu­ die Beschäftigung der Bürger mit nale Begegnungen die europäischen greifen, ohne insoweit auf eine ­etwaige poli ­tischen Fragen anzuregen sowie Einigungsbestrebungen zu unterstüt­ gesetzliche Regelung zu warten. In ihr politisches Engagement zu för­ zen und zur Völkerverständigung bei­ ­dieser Gemeinsamen Erklärung stellen dern und zu vertiefen, zutragen, sie ihr Selbstverständnis insbesondere im Hinblick auf die staatliche Finan­ u durch Wissenschaftsförderung, poli­ u mit Programmen und Projekten ent­ zierung ihrer Arbeit und die öffentliche tische Forschung und Beratung wicklungspolitische Hilfe zu leisten Rechen­schaftslegung dar. Grund­lagen politischen Handelns und zum Aufbau demokratischer, zu erarbeiten sowie den Dialog und freiheitlicher und rechts staatlicher Gemeinsame Erklärung im Internet: Wissens­transfer zwischen Wissen­ Strukturen, die den Menschen- und www.hss.de/stiftung/organisation/­ schaft, Politik, Staat und Wirtschaft Bürgerrechten verpflichtet sind, bei­ satzung/gemeinsame-erklaerung-der-­ zu vertiefen, zutragen. politischen-stiftungen.html

70 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 A nhang

Vertrauensdozenten

D ie Vertrauensdozenten betreuen die Stipendiaten vor Ort an den Hochschulen, organisieren zusammen mit den Stipendiaten­ sprechern Veranstaltungen und erteilen Auskünfte an Stipendienbewerber.

Vertrauensdozenten an den Universitäten Universität Passau I Prof. Dr. Rainer Wernsmann Universität Augsburg Prof. Dr. Thomas Schärtl Universität Passau II Prof. Dr. Daniela Wawra Universität Bamberg Prof. Dr. Karl Möckl Universität Regensburg Prof. Dr. Universität Bayreuth Prof. Dr. Ralf Behrwald Universität Rostock Prof. Dr. Peter Winkler von Mohren­fels Universität Berlin-Potsdam Prof. Dr. Thomas Brechen­macher Universität Saarbrücken Prof. Dr. Christoph Gröpl Universität Bonn-Köln Prof. Dr. Martin Avenarius Universität Stuttgart Prof. Dr. Dr. habil. Franz Kromka Universität Chemnitz I Prof. Dr. Eckhard Jesse Universität Tübingen Prof. Dr. Immo Eberl Universität Chemnitz II Prof. Dr. Gerd Strohmeier (Promotionskolleg „Medien“) Universität Ulm Prof. Dr. Dr. h. c.mult. Richard Brunner M. A. em. Universität Dresden Prof. Dr. Hanna-B. Gerl-Falkovitz Universität Würzburg I Prof. Dr. Klaus Laubenthal Universität Eichstätt Prof. Dr. Klaudia Schultheis Prof. Dr. Matthias Stickler Universität Erfurt-Jena Prof. Dr. Elke Mack Universität Würzburg II Universität Erlangen I Prof. Dr. Roland Sturm Vertrauensdozenten an den Hochschulen für angewandte W­ issenschaften (HAW) Universität Erlangen II Prof. Dr. Eckart Liebau (Promotionskolleg „Gestalten“) Hochschule Amberg-Weiden Prof. Karl Amann Universität Frankfurt/Oder Prof. Dr. Dagmar Gehl Hochschule Anhalt Prof. Dr. Markus Seewald Universität Freiburg Prof. Dr. Annette Schmitt-Gräff Hochschule Ansbach Prof. Dr. Jochen Müller Universität Hamburg Prof. Dr. Martina Kerscher Hochschule Bielefeld Prof. Dr. Cornelia Thiels Universität Heidelberg Prof. Dr. Hans Peter Meinzer Hochschule Coburg Dr. Hans-Herbert Hartan Universität Jena Prof. Dr. Rupert Windisch Hochschule Deggendorf Prof. Dr. Konrad Schindlbeck Universität Konstanz Prof. Dr. Martin Ibler Hochschule Esslingen Prof. Dr. Christian Holler Universität Leipzig Prof. Dr. Dieter Schneider Hochschule Furtwangen Prof. Dr. Ludger Stienen Universität -Frankfurt Prof. Dr. Franz Rothlauf Hochschule Geislingen Prof. Dr. Christiane A. Flemisch Universität München I Prof. Dr. Horst Glassl em. Hochschule Hof Prof. Dr. Maximilian Walter Universität München II Prof. Dr. Rudolf Streinz Hochschule Ingolstadt Prof. Dr. Walter Schober Universität München III Prof. Dr. Bernhard Hirsch Hochschule Kempten Prof. Dr. Sven Henning Universität München IV Prof. Dr. Stefan Lorenzl Hochschule Köln Prof. Dr. Volker Mayer Universität München V Prof. Dr. Gabriele Goderbauer- Hochschule Landshut Prof. Dr. Wilhelm Schönberger Marchner Hochschule Mittweida Prof. Dr. Otto Altendorfer Universität München VI Prof. Dr. Manfred Heim Hochschule München Prof. Dr. Peter Leibl Universität München VII Prof. Dr. Gunther Friedl Hochschule Nürnberg Prof. Dr. Klaus Hofbeck Universität München VIII Prof. Dr. Erwin Biebl Hochschule Oldenburg Prof. Dr. Klaus Heilmann Universität München IX Prof. Dr. Stefan Korioth Hochschule Regensburg Prof. Dr. Roland Hornung Universität München X Prof. Dr. Oliver Jahraus (Promotionskolleg „Gestalten“) Hochschule Reutlingen Prof. Dr. Jochen Brune Universität München XI Prof. Dr. Dieter Weiß Hochschule Rosenheim Prof. Dr. Helmut Oechslein Universität München XII Prof. Dr. Hans Roland Dürr Hochschule Saarbrücken Prof. Dr. Martha Meyer Universität München XIII Prof. Dr. Reinhard Straubinger Hochschule Tübingen Prof. Dr. Rolf Pfeiffer Universität Münster Prof. Dr. Dorothea Sattler Hochschule Weihenstephan Prof. Dr. Klaus Menrad Universität Nürnberg Prof. Dr. Karl Wilbers Hochschule Würzburg-Schweinfurt Prof. Dr. Notger Carl Universität Paderborn Dr. Arnold Otto Hochschule Würzburg-Schweinfurt Prof. Dr. Werner Denner

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 71 A nhang

Af u listung von Einrichtungen der ­Hanns-Seidel-Stiftung in Deutschland und International

Zentrale Bildungszentren Büro Berlin

Hanns-Seidel-Stiftung Hanns-Seidel-Stiftung Hanns-Seidel-Stiftung Lazarettstr. 33 Bildungszentrum Kloster Banz Büro Berlin 80636 München 96231 Bad Staffelstein Unter den Linden 78 Tel. +49 (0)89 1258-0 Tel. +49 (0)9573 337-0 10117 Berlin Fax +49 (0)89 1258-356 Fax +49 (0)9573 337-733 Tel. +49 (0)30 7224013 [email protected] [email protected] Fax +49 (0)30 72320022 Leitung: Michael Möslein [email protected] Vorsitzender: Leitung: Ernst Hebeker Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair, Hanns-Seidel-Stiftung (bis 14.09.2012) Staatsminister a. D., Senator E. h. Bildungszentrum Wildbad Kreuth 83708 Wildbad Kreuth Hauptgeschäftsführer: Tel. +49 (0)8029 17-0 Büro für Verbindungsstellen Dr. Peter Witterauf Fax +49 (0)8029 17-534 Leitung: Ludwig Mailinger [email protected] Leitung: Martin Reising Hanns Seidel Foundation Leitung der Abteilungen der Washington Office ­Hanns-Seidel-Stiftung 3218 O Street, N. W., Suite 5 (Anschrift siehe Zentrale) Konferenzzentrum Washington, DC 20007 USA Akademie für Politik und Hanns-Seidel-Stiftung [email protected] ­Zeitgeschehen Konferenzzentrum München Leitung: Dr. Ulf Gartzke Leitung: Prof. Dr. Reinhard Meier-­Walser Lazarettstr. 33 80636 München Hanns-Seidel-Stiftung Institut für Politische Bildung Tel. +49 (0)89 1258-401 Verbindungsstelle Brüssel Leitung: Dr. Franz Guber Fax +49 (0)89 1258-407 Rue du Trône 60 [email protected] B-1050 Bruxelles Institut für Begabtenförderung Leitung: Antje Scheerke [email protected] Leitung: Prof. Hans-Peter Niedermeier Leitung: Christian Forstner

Institut für Internationale Hanns-Seidel-Stiftung ­Zusammenarbeit Verbindungsstelle Athen Leitung: Christian J. Hegemer Rigillis Street 12 10674 Athens, Greece Zentrale Aufgaben: [email protected] Leitung: Polixeni Kapellou ZA-1 Kommunikation, Personal, EDV Leitung: Hans W. Greiner Hanns-Seidel-Stiftung Verbindungsstelle Moskau ZA-2 Finanzen, Dienstleistungen, RUS-121069 Moskau ­Konferenzzentrum [email protected] Leitung: Andreas Sturm Leitung: Dr. Markus Ehm

72 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 A nhang

Projektländer der Entwicklungs­zusammenarbeit ­(alphabetisch) Stand 01. 03. 2013

Projektland Sitz des Büros/siehe Projektland Projektleiter E-Mail-Adresse

Ägypten Kairo Nina Prasch [email protected]

Äthiopien s. Kenia

Albanien Tirana Nertila Mosko [email protected]

Algerien s. Tunesien

Argentinien Buenos Aires Dr. Mariella Franz [email protected]

Aserbaidschan s. Ukraine

Belgien Brüssel Büroleiter: Christian Forstner [email protected] Entwicklungspolitisches Dialog­ programm: Katharina Patzelt

Benin Cotonou, s. Burkina Faso

Bolivien La Paz Henning Senger

Vor Ort: Philipp Fleischhauer [email protected]

Bosnien-Herzegowina s. Ungarn, Kroatien, Serbien

Bulgarien Sofia Bogdan Mirtchev [email protected]

Burkina Faso Ouagadougou Ralf Wittek [email protected]

Chile Santiago de Chile Jorge Sandrock [email protected]

China Beijing Ulla Bekel [email protected]

Hangzhou, Nanjing, Shanghai, Wuhan Hans Käfler [email protected]

Weifang, Qingzhou, Jiuquan, Shiyan Albrecht Flor [email protected]

Pingdu, Qingzhou Dr. Michael Klaus [email protected]

Ecuador s. Peru

El Salvador San Salvador Prof. Dr. Klaus G. Binder [email protected]

Georgien s. Ukraine

Ghana Accra, s. Burkina Faso

Guatemala s. El Salvador

Honduras s. El Salvador

Indien Neu Delhi Dr. Volker Bauer [email protected]

Indonesien Jakarta Dr. Ulrich Klingshirn [email protected]

Israel Jerusalem Richard Asbeck [email protected]

Jordanien Amman Thomas Gebhard [email protected]

Kasachstan s. Kirgisistan

Kenia Nairobi Markus Baldus [email protected]

Kirgisistan Bischkek Dr. Max Georg Meier [email protected]

Kolumbien Bogotá Benjamin Bobbe [email protected]

Kongo, DR Kinshasa Götz Heinicke [email protected]

Kosovo s. Albanien

Kroatien Zagreb Aleksandra Markic´ [email protected]

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 73 A nhang

Projektland Sitz des Büros/siehe Projektland Projektleiter E-Mail-Adresse

Kuba s. El Salvador

Laos s. Thailand

Libanon s. Jordanien

Mali s. Burkina Faso

Marokko Rabat, s. Tunesien

Mazedonien s. Bulgarien

Mongolei Ulaanbaatar Prof. Dr. Tserenbaltavyn Sarantuya [email protected]

Montenegro s. Serbien

Myanmar Yangon Axel Neubert

Vor Ort: Achim Munz [email protected]

Namibia Windhoek Dr. Wolf Krug

Vor Ort: Uta Staschewski [email protected]

Niger s. Burkina Faso

Nordkorea s. Südkorea

Pakistan Islamabad Kristof Duwaerts [email protected]

Palästina Jenin Richard Asbeck [email protected]

Peru Lima Henning Senger [email protected]

Philippinen Manila Paul Schäfer [email protected]

Republik Moldau s. Rumänien, Ukraine [email protected]

Rumänien Bukarest Klaus Sollfrank [email protected]

Serbien Belgrad Lutz Kober [email protected]

Simbabwe s. Südafrika

Slowakei s. Ungarn

Südafrika Johannesburg Dr. Wolf Krug [email protected]

Südkorea Seoul Dr. Bernhard Seliger [email protected]

Syrien s. Jordanien

Tadschikistan s. Kirgisistan

Tansania Dar es Salaam Markus Baldus

Vor Ort: Konrad Teichert [email protected]

Thailand Bangkok Karl-Peter Schönfisch [email protected]

Togo Lomé, S. Burkina Faso

Tschechische Republik Prag Jindrich Mallota [email protected]

Tunesien Tunis Dr. Jürgen Theres [email protected]

Uganda s. Kenia

Ukraine Kiew Sergej Sagorny [email protected]

Ungarn Budapest N. N. [email protected]

Venezuela s. Kolumbien

Vietnam Hanoi Axel Neubert [email protected]

74 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 VORSTAND L1 ORGANISATIONSPLAN Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair BÜRO FÜR Staatsminister a. D., Senator E. h. VORSTANDSANGELEGENHEITEN HANNS-SEIDEL-STIFTUNG Vorsitzender Stand: 1. Januar 2013 Tel: 320/319, Fax: 375 Dr. Philipp W. Hildmann Tel: 348, Fax: 375

L2 L3 L4 BÜRO FÜR GESCHÄFTSFÜHRUNG BÜRO FÜR VERBINDUNGSSTELLEN BÜRO BERLIN AUSWÄRTIGE BEZIEHUNGEN Dr. Peter Witterauf WASHINGTON, BRÜSSEL, MOSKAU/ Unter den Linden 78, 10117 Berlin INTERNATIONALE KONFERENZEN Hauptgeschäftsführer Ludwig Mailinger Tel: 202, Fax: 368 N. N. Dr. Susanne Luther Tel: 200, Fax: 368 Tel: 220/221, Fax: 356 Armin Höller Tel: 204, Fax: 368 Tel: +49 (0) 30 72 24 013, Fax: 72 32 00 22

Abteilung I Abteilung II Abteilung III Abteilung IV Abteilung V ZENTRALE AUFGABEN AKADEMIE FÜR POLITIK INSTITUT FÜR INSTITUT FÜR INSTITUT FÜR BILDUNGSZENTREN UND ZEITGESCHEHEN POLITISCHE BILDUNG BEGABTENFÖRDERUNG INTERNATIO NALE ZUSAMMENARBEIT

Prof. Dr. Reinhard Meier-Walser Dr. Franz Guber Prof. Hans-Peter Niedermeier Christian J. Hegemer Tel: 240/241, Fax: 469 Tel: 230/231, Fax: 338 Tel: 300/301, Fax: 403 Tel: 280/281, Fax: 340/359

Deutsche Außenpolitik, Internationale Referat III/1 Referat IV/1 Referat V/1 Bildungszentrum Kloster Banz ZA-1 Beziehungen und Sicherheitspolitik Politisches Management und Kommunikation, Auslandsstipendiaten Grundsatzfragen, Büro Brüssel, 96231 Bad Staff elstein KOMMUNIKATION, PERSONAL, EDV Referat II/1 Medien und Innovation Dr. Michael Czepalla Tel: 322 Östliches Mittelmeer Tel: +49 (0) 95 73 33 7-0, Fax: 337-733 Hans W. Greiner Tel: 312, Fax: 426 Karl Heinz Keil Tel: 311 Dr. Dietmar Ehm Tel: 284 www.klosterbanz.de Grundsatzfragen der Politik, Parteien- Referat IV/2 Referat I/1 und Wahlforschung Michael Möslein Referat III/2 Promotions- und Referat V/2 Presse- und Öff entlichkeitsarbeit, Dr. Gerhard Hirscher Tel: 248 Wirtschaft, Finanzen, Arbeit und Soziales Hochschulförderung (HAW) Mittel-, Ost- und Südosteuropa, Kaukasus, Bildungszentrum Wildbad Kreuth Publikationen, Internet Referat II/2 Jutta Röhrlein Tel: 233 Dr. Rudolf Pfeifenrath Tel: 302 Zentralasien 83708 Kreuth Hubertus Klingsbögl Tel: 262, Fax: 363 Tel: +49 (0) 80 29 17-0, Fax: 17-534 Recht, Staat, Europäische Integration, Dr. Klaus Fiesinger Tel: 440 Referat III/3 Referat IV/3 www.wildbadkreuth.de Referat I/2 Integra tionspolitik und Dialog der Kulturen Referat V/3 Kommunalpolitik, politische Rhetorik und Universitätsförderung Martin Reising Personal Inland & Ausland Bernd Rill Tel: 244 Öff entlichkeitsarbeit, Film und Ethik Dr. Gabriele-Maria Ehrlich Tel: 330 Afrika Susanne Eickhorst(Inland) Tel: 259, Fax: 426 Referat II/3 Artur Kolbe Tel: 303 Klaus Liepert Tel: 366 Hans W. Greiner (Ausland) Tel: 312, Fax: 426 Referat IV/4 Wirtschaft und Finanzen Referat III/4 Medienpolitik und Referat V/4 Referat I/2-S Dr. Claudia Schlembach Tel: 309 Politische Grundlagen und Grundwerte, Journalistische Nachwuchsförderung Lateinamerika Organisationsentwicklung, Referat II/4 Schule und Bildung, Regionalbeauftragte Prof. Hans-Peter Niedermeier Tel: 272 Christina Müller-Markus Tel: 310 Recht & Compliance Bildung und Erziehung Stefanie von Winning Tel: 492 Hans W. Greiner Tel: 312, Fax: 426 Referat IV/5 Referat V/5 Paula Bodensteiner Tel: 264 Referat III/5 Journalistisches Förderprogramm Süd-/Südostasien Referat I/3 Referat II/5 Recht, Geschichte und Kultur für Stipendiaten/Fachforen Hanns Bühler Tel: 287 Elektronische Datenverarbeitung Technologie, Medien und Kultur, Dr. Birgit Strobl Tel: 229 Isabel Küfer Tel: 354 Pierre Reckinger Tel: 335, Fax: 439 Referat V/6 Jugend und Gesundheit Referat III/6 Referat IV/6 Nordostasien Prof. Dr. Siegfried Hö ing Tel: 246 Familie, Frauen, Senioren, Religion und Altstipendiaten Willi Lange Tel: 326 ZA-2 Referat II/6 Gesellschaft, Integration Prof. Hans-Peter Niedermeier Tel: 400 FINANZEN, DIENSTLEISTUNGEN, Referat V/7 Dr. Bok-Suk Ziegler Tel: 232 KONFERENZ ZENTRUM Umwelt, Klima, Ländlicher Raum, Evaluierung Andreas Sturm Tel: 394, Fax: 480 Ernährung und Verbraucherschutz Referat III/7 Daniel Seiberling Tel: 369 Silke Franke Tel: 226 Referat I/4 Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement, Jugend im politischen Dialog Beschaff ung, Bau, Liegenschaften, Referat II/7 Innere Dienste Arbeit und Soziales, Demographischer Wandel, Johann Fröhling Tel: 217 Norbert Holtz Tel: 288, Fax: 439 Familie, Frauen und Senioren Referat III/8 Dr. Susanne Schmid Tel: 213 Referat I/5 Agrar-, Umwelt- und Energiepolitik, Verbraucherschutz Haushalt, Finanzen und Controlling Referat II/8 Wolfgang Schwirz Tel: 238 Andreas Sturm Tel: 394, Fax: 480 Politische Studien/ Wissenschaftliche Publikationen Referat III/9 Referat I/6 Hausanschrift: Barbara Fürbeth Tel: 315 Europa-, Außen- und Sicherheitspolitik Projektbewirtschaftung Ausland Hanns-Seidel-Stiftung e.V. Referat II/9 Erich J. Kornberger Tel: 493 Peter Ronge Tel: 282 Lazarettstraße 33 Archiv für Christlich-Soziale Politik 80636 München Konferenzzentrum München (ACSP), Bibliothek, Informations- Tel: +49 (0) 89 12 58-0 www.konfmuc.de und Dokumenta tionsstelle E-Mail: [email protected] Antje Scheerke Tel: 401, Fax: 407 Dr. Renate Höp nger Tel: 279 Online: www.hss.de A nhang

Die Hanns-Seidel-Stiftung und ihre ­Auslandsbüros

Moskau

Berlin Prag Kiew Ulaanbaatar Brüssel Budapest München Chisinau Bukarest Zagreb Belgrad Bischkek Beijing Sofia Jiuquan Seoul Washington Tirana Weifang Tunis Duschanbe Qingzhou Pingdu Athen Shiyan Shanghai Jenin Islamabad Nanjing Rabat Jerusalem Amman Wuhan Hangzhou Kairo Neu Delhi

Hanoi

Yangon Bangkok Ouagadougou Manila San Salvador

Caracas Lomé Cotonou Bogotá Accra Nairobi Quito Kinshasa Jakarta Dar es Salaam

Zentrale Lima

La Paz Verbindungsstelle Windhoek

 Verbindungsstelle und Johannesburg e­ ntwicklungspolitisches Büro

Büro Berlin Santiago de Chile Buenos Aires Projektbüro der Entwicklungs­ zusammenarbeit

Stand: 1. März 2013

76 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 A nhang

Moskau

Berlin Prag Kiew Ulaanbaatar Brüssel Budapest München Chisinau Bukarest Zagreb Belgrad Bischkek Beijing Sofia Jiuquan Seoul Washington Tirana Weifang Tunis Duschanbe Qingzhou Pingdu Athen Shiyan Shanghai Jenin Islamabad Nanjing Rabat Jerusalem Amman Wuhan Hangzhou Kairo Neu Delhi

Hanoi

Yangon Bangkok Ouagadougou Manila San Salvador

Caracas Lomé Cotonou Bogotá Accra Nairobi Quito Kinshasa Jakarta Dar es Salaam

Lima

La Paz Windhoek

Johannesburg

Santiago de Chile Buenos Aires

Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012 77 A nhang

Bel est l en von Publikationen

Sollten Sie den Jahresbericht der Hanns- Publikationen wie Leitfäden, die Zwei­ F ür den Verteiler von Jahresbericht Seidel -Stiftung jedes Jahr beziehen monatszeitschrift Politische ­Studien und Stiftungspost lassen Sie uns bitte ­wollen, so können Sie sich gerne auf den oder andere Schriftenreihen mit eine Nachricht zukommen: Verteiler setzen lassen. Dies gilt auch ­Ergebnissen aus der gesellschafts­ Hanns-Seidel-Stiftung, Referat PRÖ, für unsere vierteljährlich erscheinende politischen Arbeit der Stiftung finden Lazarettstr. 33, 80636 München, Stiftungs ­post mit Nachrichten zur ­Arbeit Sie am einfachsten unter Fax: (0 89) 12 58-363 oder E-Mail: der Hanns-Seidel-Stiftung. www.hss.de/publikationen.html [email protected]

Impressum

ISBN 978-3-88795-417-8

Herausgeber Copyright 2013 Hanns-Seidel-Stiftung e.V., München R eferat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Lazarettstraße 33 80636 München Tel. +49 (0) 89 12 58-0 Online: www.hss.de

Vorsitzender Prof. Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair Staatsminister a. D., Senator E. h.

Hauptgeschäftsführer dr. Peter Witterauf

Konzeption und Redaktion Hubertus Klingsbögl (verantw.)

Fotos Hanns -Seidel-Stiftung; Hubertus Klingsbögl; Isabel Küfer; Isabel Pantke; T homas Plettenberg; Heinrich Rudolf Bruns; Katharina Gsöll; Sven Hoppe/ picture alliance/dpa (S. 8 oben re.); Bayerisches Pressebild München (Hor­ lacher, S. 18); Ian Georg Stroh­bücker; Arnfried Griesbaum; Freya Amann; R enáta Fixl; Volker Göbner; Heiko Richter

Gestaltung formidee designbüro, München

Druck Druck +Verlag Ernst Vögel GmbH, Stamsried

Bestellnummer 0164-1302

Redaktionsschluss februar 2013

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung, Verbreitung sowie Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil dieses Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. reproduziert oder unter Verwen­ dung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Das Copyright für diese Publikation liegt bei der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. Namentlich gekennzeichnete redaktionelle Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.

Alle im Inhalt erwähnten Personen tragen Titel und Funktionsbezeichnungen, die sie am Tag des Berichtsereignisses inne hatten. Aus Gründen des Leseflusses verwenden wir in der Regel die männliche Form von Personenbezeichnungen. Damit sind grundsätzlich – sofern inhaltlich zutreffend – Frauen und Männer gemeint.

78 Hnns-i a Se del-Stiftung | Jahresbericht 2012

Hanns-Seidel-Stiftung e.V. Lazarettstraße 33 80636 München E-Mail: [email protected] Online: www.hss.de

Der Jahresbericht 2012 im Internet: www.hss.de/stiftung/zahlen-daten-fakten.html

BNr. 0164-1302

www.hss.de