ANMERKUNGEN

Fiir die vorliegende deutschsprachige Ausgabe wurden die ANMERKUN­ GEN zum Verstiindnis insbesondere der Zitate skandinavischer Litera­ turen um einige Hinweise des Ubersetzers (Anm. d. 0.) erqiinzt. Aufwei­ terfiihrende Angaben zu den zitierten Autoren wurde oerzichtet, da zu den meisten ausfiihrliche Websites eingerichtet wurden. Wo nicht anders anqeqeben, stammen alle Ubersetzunqen von LD.

Das Wort togt ist aus der schwedischen Sprache verschwunden. 1m Da­ nischen und Norwegischen ist dieses Wort fur )SeefahrtExpedition< jedoch weiter in Gebrauch. Der Lomonossow-Riicken ist wahrend einer sechswochigen togt mit dem Eisbrecher Oden geschrieben worden. vom 31. Juli bis zum 10. September 2009. Nach der Abmusterung des Verfas­ sers in Longyearbyen auf Svalbard/Spitzbergen sind nur noch kleinere Eingriffe und Anderungen vorgenommen worden. Ob der vorliegende Text Logbuch, Gedichtsammlung. Togtsammlung oder Reisedokumen­ tation genannt werden soll, ist wohl am ehesten eine bibliographische Frage. Oder vielleicht (schwieriger) eine Frage nach der »symbolischen Form«: »Wie Poesie und Kunst, so ist auch der Mythus eine -symboli­ sche Forme, und es ist ein gemeinsames Charakteristikum aller symbo­ lischen Formen, dass sie auf jeden beliebigen Gegenstand angewendet werden konnen, Nichts ist fiir sie unzugiinglich oder undurchdring­ lich : der spezielle Charakter eines Objekts beeinflusst ihre Aktivitiit nicht« (Ernst Cassirer, Der Mythus des Staates). Lange hegte ich die Hoffnung. der Lomonossow-Riicken konne eine Fortsetzung meiner Suite bilden, die ich begonnen habe mit Olunn/Wasser - Lunnebok/Luft -Ide­ gransiiarna/Erde - AB NeandertallFeuer - Fiirlusten av Norge/Spra­ che - Senecaprogrammet/Leben-Tod. Diesmal ist das Thema weniger klar, vielleicht handelt es sich einfach urn ein »Spatwerk«, ein begrenz­ tes, jedoch entschlossenes Irren im Anschluss an eine von anderen ge­ plante Reise in die Gebiete rund urn den 90. Breitengrad.

S. 20 Bengt Emil J. Anm. d. 0.: Bengt Emil Johnson (1936-2010). Die filmstillartigen Passagen im Teil »Herrhultsgedichte, stottlng, arkti-

173 sche Idyllen« sind von dessen Schreibweise inspiriert. Eine Auswahl von Johnsons Gedichten ist in der Ubersetzung von LDim Band Elchzeit (Graz 2007) erschienen.

S.21 Der Verlaufim GroBen ist katastrophal ... - die Anfangszeilen des Gedichts »Parenteser« (Parenthesen) von , veroffent­ licht in BLM (Bonniers Litteriira Maqasin), Nr. 2, 1980. Anm. d. 0.: Harry Martinson (1904-1978) heuerte mit 16 Jahren als Matrose an, langere Aufenthalte in Brasilien und Indien, debutierte 1929 mit der Gedicht­ sammlung Spiikskeppet (Das Geisterschiff), erhielt 1976 zusammen mit den Nobelpreis fiir »ein Werk, das den Tautropfen ein­ fangt und das Weltall spiegelt«.

S. 25 Hier spricht endlich es mir ... - aus Friedrich Holderllns Disti­ chon »Sophokles«,

S. 26 Birger Sjoberg Anm. d. 0.: (1885-1929), Journalist, Kolumnist, Romancier und Lyriker, hat zahlreiche seiner Gedichte und Lieder selbst vertont und mit Gitarrenbegleitung vor vollen Salen vorgetragen. Fridas Lieder wurden zum Verlagserfolg und gehoren seither zum allge­ meinen Liedgut Schwedens. Mit Kriser och kransar (Krisen und Kranze) erfUllte der als Kleinstadt-Idylliker gefeierte Sjoberg die Erwartungen von Kritik und Publikum nicht mehr: Weiterhin gereimt, waren diese Verse des Modernisten Sjoberg von ungewohnlicher Sprengkraft, ver­ einten expressionistische Wortneuschopfungen mit kiihner Bildspra­ che, blieben jedoch weitgehend unverstanden. 1929 erhielt Sjoberg fur Kriser och kransar den Literaturpreis der Samfundet de Nio (Gemein­ schaft der Neun), was er jedoch, von einer todlichen Lungenentziindung geschwacht, selbst nicht mehr erfahren hat.

S. 33 Otto Pettersson Anm. d. 0.: (1848-1941), schwedischer Meeres­ forscher aus Goteborg mit Spezialgebiet Klimaforschung.

S. 49 Mit Herrhultsqedicht wird ein Gedichttypus bezeichnet, der von speziellen lokalen Verhaltnissen ausgeht (ob real, hinterfragt oder ein­ fach erfunden), die den meisten Lesern unbekannt sein diirften. Der Begriff Herrhultsgedicht wird hier zum ersten Mal verwendet. Er geht zuriick auf eine Problematik, die von in seinem Roman lnlandsbanan (1967; Die Inlandbahn) diskutiert wird. Der Begriff stOtting wird zum ersten Mal in verstechnischer Bedeutung im Buch

174 Fiirlusten av Norge (2000; Der Verlust Norwegens) verwendet. Beide Versformen werden vorwiegend zur Gestaltung von wirklichen oder von fiktiven Leerraumen, von Verschwinden oder von Notlagen einge­ setzt. Anm. d. 0.: Erik Beckman (1935-1995). Dichter. Essayist. Drama­ tiker, Prosaist.

S. 55 Lange nach den Tagen und den Jahreszeiten ... und S. 74 Und die weij3en Triinen ... - aus Arthur Rimbauds Prosagedicht »Barbare / Bar­ barisch«, in: -, Illuminations / Farbstiche, Franzosisch / Deutsch. tiber­ setzt von Walther Kuchler, mit Anmerkungen von Richard Berger, Stutt­ gart 1991.

S. 56 Sven Rosendahl Anm. d. 0.: (1913-1990), schwedischer Roman­ schriftsteller mit starken Naturschilderungen (Varmlandl, bekannt u.a. fur seine »Naturplaudereien« (Kolumnen) in Stockholms-Tidninqen.

S. 57 Anm. d. 0.: (1915-1997), Solitar in der schwedischen (Arbeiter-)Literatur; viele seiner Gesellschaftsromane sind existenzielle Untersuchungen. auch Versuchsanordnungen. gespickt mit Sprachkritik und dem Humor der kleinen Leute sowie mit Elementen der Mystik und christlichen Versohnungslehre Karl Barths.

S. 63 Lars Noren Anm. d. 0.: Schwedens bekanntester zeitgenossischer Dramatiker (geboren 1944 in Stockholm). Seine extensive literarische Arbeit begann er als Lyriker.

S. 75 .. . lassen uiir uns am Pol nieder ... - aus Charles Baudelaires Prosagedicht mit dem englischen Originaltitel »Any where out of the world«, ubersetzt von Kay Borowsky. in : -. Le spleen de Paris / Pariser Spleen: Petits poemes en prose / Kleine Gedichte in Prosa, Franzosisch / Deutsch, mit einem Nachwort von Kurt Klooke , Stuttgart 2008.

S. 84 Besser sttinden mir ... - aus T.S. Eliot. »The Love Song of J. Alfred Prufrock /J. Alfred Prufrocks Liebesgesang«, iibersetzt von Klaus Gun­ ther Just, in : -. Werke 4: Gesammelte Gedichte 19°9-1962, hg. und mit einem Nachwort von Eva Hesse. Frankfurt am Main 21988.

S. 103 Martina oder Fredrika Anm. d. 0.: Martina von Schwerin (1789­ 1875). die u.a. »schwedische -Madame de Staek« und »Tegners Beicht­ rnutter« genannt wurde (mit Tegner stand sie in einem intensiven Brief-

175 wechsel). Fredrika Bremer (1801-1865), Schriftstellerin und Initiatorin der schwedischen Frauenbewegung.

S. III Hier waltet nur halbjahrlich ewige Finsternis ... - Edmund Burkes Verstandnis der Polarnacht ist etwas vereinfacht. Am 90. Brei­ tengrad zeigt sich die Sonne zwischen dem 25. September und dem 18. Marz nicht. Ganz dunkel wird es zu Beginn und gegen Ende die­ ser Periode aber nicht. Es gibt ein gewisses Morgen- und Abenddam­ merungslicht, weshalb Burkes Behauptung einer Berichtigung bedarf. Die folgenden Hinweise verdanke ich dem Astronomen Per Ahlin: Man spricht von drei verschiedenen Arten der Morgen- und Abenddamme­ rung: I) Biirgerliche Dammerung herrscht, wenn die Sonne weniger als 6 Grad unter dem Horizont steht. In der biirgerlichen Dammerung kann eine Person mit Normalsicht bei klarem Wetter mit dem Himmel als einziger Lichtquelle eine Zeitung lesen. 2) Nautische Dammerung herrscht, wenn die Sonne zwischen 6 und 12 Grad unter dem Horl­ zont liegt. Am Ende der nautischen Dammerung ist der Horizont nicht mehr sichtbar und ein gewohnlicher Sextant ist nicht mehr zu gebrau­ chen. 3) Astronomische Darnmerung herrscht, wenn die Sonne zwi­ schen 12 und 18 Grad unter dem Horizont liegt. Am Ende der astrono­ mischen Dammerung ist der Himmel vollig dunkel. - Am Nordpol (wie auch am Siidpol) spielt die Erdrotation keine Rolle fUr das Tageslicht, sondern allein die Bewegung der Erde urn die Sonne (die Jahreszeiten). Man kann auch sagen, eine Rolle spielt in welcher Richtung die Erd­ achse im Verhaltnis zur Sonne steht. - Burkes »Finsternls« wahrt im »astronomischen Sinn« einzig drei Monate, im »btirgerlichen Sinn« fiinf Monate.

S. I II In dem stillen Bezirk ... Anm. d. 0.: aus Friedrich Gottlieb Klop­ stock, »Der Messias«, zitiert nach Bibliotheca Augustana, Fachhoch­ schule Augsburg, Ulrich Harsch, http://www.hs-augsburg.de/-harsch/ germanica/Chronologie/18Jh/Klopstock/klo_mesl.html (Mai 2012).

S. 113 Die andre Nachtgestalt ... Anm. d. 0.: aus John Milton, Das uer­ lorene Paradies (1667; Paradise Lost), in: Milton's poetische Werke, fiber­ setzt von Adolf Bottger, Leipzig 1846, Zweiter Gesang, S. 46-47.

S. 114 Beim Griibeln tiber Nachtgesichte ... Anm. d. 0.: Hiob 4:13-17, hier in der Ubersetzung der Ziircher Bibel, Zurich 2007. S. 116 Freue dich, Fiorenza ... und S. 134 Wir, wir gingen ...- aus Dante Alighieri, La Commedia/Die gottliche Komiidie. Italienisch/Deutsch, in Prosa iibersetzt und kommentiert von Hartmut Kohler, Stuttgart 2010, Inferno/Holle, DreiundreiBigster Gesang, S. 385 und S. 515.

S. 121 Die Ubersetzung von Lomonossows Ode ist - zwischen dem 82. und 85. Breitengrad - dank der unschatzbaren Hilfe von Johan Oberg und Kajsa Oberg Lindsten via Kommunikationssatellit entstan­ den. Anm. d. 0.: Die vorliegende Ubersetzung ins Deutsche aus dem russischen Original besorgte Alexander Tschumi, Bern.

S. 135!I36 §I42. Die Zeit und die Vergiinglichkeit ... Anm. d. 0.: aus Arthur Schopenhauer, Siimtliche Werke in fiinf Biinden, Leipzig s.a. (= Grossherzog Wilhelm Ernst Ausgabe), V. Band, S. 307.

S. 137 Dinge und Formen wurden irrtiimlicli beweint - aus Martinsons Gedicht »Varning« (Warnung), abgedruckt in der Radiozeitschrift Ros­ ter i radio 6 (1958).

S. 138!I39 Und Schnee und Nebel kamen jetzt ... Anm. d. 0.: »Der alte Matrose« (»The Rime of the Ancyent Marinere«, zweite Fassung, 1798-1800), iibersetzt von Ferdinand Freiligrath, Miinchen 1925, zitiert nach zeno.org/Literatur/M/Coleridge,+Samuel+Taylor/Ballade/Der-alte­ Matrose (Mai 2012).

S. 139 Helmer Grundstrom Anm. d. 0.: (19°4-1986), stammt aus Svanavattnet in der norrliindischen Gemeinde Dorotea in Vasterbotten im Norden Schwedens. Autodidakt, FIOBer und freischaffender Kultur­ journalist. Debutierte als Lyriker 1929. Seine knorrigen Gedichte und Geschichten bildeten zur Bliitezeit der schwedischen Modernisten und Arbeiterschriftsteller der 1930er-Jahre eine wichtige Gegenstimme. Mit seiner Lyrik traten zum ersten Mal Norrlands Landschaft und Menschen ins Bewusstsein der literarischen Offentlichkeit (Stockholms).

S. 141 Jetzt werden Gedankengiinge gruppiert ... Anm. d. 0.: aus Pe­ ter Esterhazy, Donau abtoiirts, iibersetzt von Hans Sklrecki, Salzburg / Wien 1992, S. 152.

S. 141 Da bebten, regten ... Anm. d. 0.: nach Auskunft von GDH aus einem alten Kirchenlied.

177 S. 148 Rachel Carson: die beiden Zitate stammen aus Geheimnisse des Meers, Luise Laportes Obersetzung von The Sea Around Us (195 I), Miin­ chen 1952.

S. 151 Over Nordpolen ... to verdener Anm. d. 0.: Uber den Nordpol. Fliege mit der neuen Schnellverbindung zwischen zwei Welten.

S. 151 Evert Taube Anm. d. 0.: (1890-1976), schwedischer National­ dichter, Musiker, Poet.

S. 166 Das Motorengedrohn ... Anm. d. 0.: aus Tomas Transtromer, »Under tryck«, in: -, Klanger och spar, Stockholm 1966; mit freundli­ cher Genehmigung von Tomas und Monica Transtromer,

S. 167 Auf die Charakterisierung von Kristofer Uppdals Gedicht stiess ich in Staffan Soderbloms Buch Och jag var lange dod (2006; Und ich war lange tot).

S. 167 Haltet euchfern ... Anm. d. 0.: aus Kristofer Uppdal, »Isberget / Der Eisberg«, in: Klaus Anders / Andreas Struve (Hgg. und Ubers.), So schmeckt ein Stern: Norwegische Lyrik des 20. Jahrhunderts, Berlin / Herby 2011. Kristofer Uppdal (1878-1961), wichtiger Modernist, etab­ lierte den freien Vers auf Nynorsk.

S. 170 Wie Poesie und Kunst... Anm. d. 0.: aus Ernst Cassirer, Der Mythus des Staates: Philosophische Grundlagen politischen Verhaltens (1946; The Myth ofthe State), iibersetzt von von Franz Stoessl, Ziirich / Miinchen 2 1978, S. 49.

Die kursiv gesetzten englischen Zitate ohne Quellenangabe stammen aus dem Buch Arctic Sea Ice Thickness und der Fachzeitschrift Sea Technology, Juli 2009 (»The Industry's recognized Authority for Design, Engineering and Application of Equipment and Services in the Global Ocean Community«). Anm. d. 0.: P. Wadhams / G. Amanatidis (Hgg.), Arctic Sea Ice Thickness: Past, Present and Future, Brussels: European Commission, 2006 (= Climate Change and Natural Hazards Series 10, EUR22416). Biographische Notizen

Gunnar D. Hansson, I945 auf der Insel Smiiqen nahe Goteborq an der Westkuste Schwedens qeboren, Prof emer. der Unioersittit Goteborg (Ins­ titutfur Literatur, Ideengeschichte und Reliqion) und Dozentfur »Litteriir gestaltning« an der »konsttuirliqa fakulteten« (Kuttstfakuluit), hat mit einer Arbeit iiber den schwedischen Romancier Lars Ahlin promouiert, ist Literaturhistoriker. Essayist und Ubersetzer altenglischer und alt­ isliindischer Gedichte, zusammen mit Ildik6 Marky auch der ungarischen Autoren Endre Ady und Peter Esterluizq. I979 debiitierte GDHals Lyriker mit dem Gedichtband Overgangar, uppskov (Obergange, Aufschiibe). Seine zuletzt erschienenen Essapbiinde heissen Lyckans bersa: Essaer och an­ nat (2009: Die Gartenlaube des Gliicks: Essays und anderes) und Var slu­ tar texten? Tre essaer, ett brev, sex nedslag i r Soo-talet (20II; WO endet der Text? Drei Essays, ein Brief, sechs Anstitze aus dem I9. Jahrhundert; mit dem Untertitel Behover man tala? [lst sprechen notig?]auch in einer medial erweiterten Online-Version unter http://www.autor.se/autoreter/ varslutartexten/index.htm lMai 20I2] publiziert). GDHist mit renommier­ ten Litertuurpreisen ausgezeichnet worden, u.a . 2004 mit dem Bellman­ priset und 2009 mit dem Ekelbfpriset. 1m Friihjahr 20IO erhielten GDH und Ildik6 Marky den Svenska Akademiens iioersiittorpris (den Uberset­ zerpreis der Schwedischen Akademie).

Lukas Dettwiler, I954 in Basel geboren, studierte in Zurich und Uppsala Nordische Philologie. LD lebt in Bern, wo er Mitarbeiter des Schuieizeri­ schen Literaturarchivs (SLAJ ist. Nebst GDHhat er u.a . Bengt Emil John­ son und Jesper Svenbro aus dem Schwedischen ins Deutsche iibersetzt. EDITION VOLDEMEER ZURICH / SPRINGER WIEN NEW YORK

Hermann Burger, Der Lachartist, aus dem Nachlass herausgegeben von Magnus

Wieland und Simon Zumsteg, Deutsch. 41 Selten, 1 Abbildung. franzosische Broschur,

Fadenheftung, Ziirich : Edition Voldemeer, Wien / New York: Springer, 2009, ISBN 978­

3 -2II-95983-I, ca. CHF 23/ EUB 14 - »Es ist dies das Besondere an dieser nachgelas­ senen Erziihlung, dass sie wie in einem Brennspiegel das gesamte burgersche Met­ aphern-Vokabular noch einmal biindelt und vom Mutter-Trauma iiber die magische Berufung bis hin zum Wiistenfluch der Depression aIle Motive aufgreift, die fiir sein Werk tonangebend waren [...J so als hiitte der Autor nicht nur seinen [...JVorbildern Nietzsche und Kierkegaard, sondern auch sich selbst und seinem Werk noch eln­ mal die Reverenz erweisen wollen, bevor er endgiiltig von der Biihne des Lebens ab ­ trat« (Klara Obermiiller, Tages-Anzeiger). - »Das bisher unbekannte Prosastiick Der Lachartist besticht mit abenteuerlicher Bildgewalt. Es fiihrt mitten hinein in Burgers Mythologie. ist eine Engfiihrung von Mutterhass, Kindheitsqual und brillanter Artis­ tik . Auch hier treibt er es bunt. Er liisst die Siitze zu Monstern anschwellen, unter­ bricht sie, versetzt ihnen Schliige ins Genick und bringt sie doch immer grandios zu Ende« (Beatrice von Matt , Neue Zurcher Zeitung).

Jan-Christoph Hauschild, B. Traven - Die unbekannten Jahre . Deutsch. 696 Seiten, 52 Abbildungen, franziisische Broschur, Fadenheftung, Ziirich : Edition Voldemeer, Wien/

New York: Springer. 2012. ISBN 978-3-7091-1154-3. ca. CHF 48 / EUB 39 - "Traven has worked very hard at being mysterious 00. in a world where too much is known about too many." (John Huston) - Wer sich hinter dem Pseudonym B.Traven verbarg, konnte erst Jahre nach dem Tod des Schriftstellers aufgedeckt werden. Seine niiheren Lebens­ umstande aber blieben bis heute ungekliirt. Jan-Christoph Hauschild kann die Lebens­ stationen des mystery man bis zu seiner Flucht nach Mexiko durch umfangreiche Ar­ chivrecherchen nahezu liickenlos dokumentieren. Dariiber hinaus gelingt Hauschild der Nachweis, dass Travens Wunsch nach Anonymitiit keineswegs eine Geste der Be­ scheidenheit war: DieVerdunkelung seiner proletarisch-kiinstlerischen Vergangenheit sollte seine Etablierung als Abenteuerschriftsteller mit reichem Erfahrungshorizont erleichtern.- »I.v.l eine grandiose Ermittlung und geradezu sensationelle Biografie [oo .J brillant geschrieben [oo .J bewundernswert und genau belegt« (Albrecht Giitz von Olenhusen, literaturkritik.de).

Huang Qi -1fJ,Jt [ed.), Chinese Characters then and now )~ :f:.t-4-~ , essays by Qi Gong &YfJ. and by Hou Gang 1*li'l'l. Zhao Ping'an ~ -f-if. Chen Guying ftit.f.. Zhao Jiping EDITION VOLDEMEER ZURICH / SPRINGER WIEN NEW YORK

Jt!*-t ,Yau Shing-Tung JL~~ , translated by Jerry Norman, Helen Wang, and Wang

Tao. English / Chinese, 352 pages, 122 illustrations. 23 x 33 cm, hardcover. Zurich:

Edition Voldemeer, Wien / New York: Springer. 2004 (= Ginkgo Series Volume I), ISBN

3-211-22795-4, ca . CHF 148/ EUR 89 - »I...J eine der schiinsten sprachwissenschaft­ lichen Publikationen der letzten Jahre I...J ein ausserordentlich umsichtiges Grund­ lagenwerk« (Ludger Liitkehaus, Neue Ziircher Zeitung) .

Roman Kurzmeyer, Viereck und Kosmos - Kiinstler, Lebensreformer, Okkultisten. Spirit­ isten in Amden 19°1-1912: Max Nopper, Josua Klein. Fidus, Otto Meuer-Amden, Deutsch.

264 Seiten , 80Abbildungen, gebunden, Fadenheftung. Zurich: Edition Voldemeer, Wien/

New York: Springer, 1999, ISBN 3 -211-83371-4, ca . CHF 46/ EUR 29 - »Kurzmeyer hat die Faktengeschichte I...J minuztos recherchiert und [...J Kontexte (Lebensreform. >Tempelkunst<) des Projekts von Nopper und Klein in dem astethisch sehr ansprech­ end gestalteten Band dargestellt« (HZ, Neue Ziircher Zeitung).

Eva Meyer / Vivian Liska (eds.), What does the Veil know? Jan van Eyck Academie,

Maastricht / Institute of Jewish Studies, University of Antwerp, English, 193 pages.

22 x 28 em, 84 illustrations, softcover, Zurich: Edition Voldemeer, Wien / New York:

Springer, 2009, ISBN 978-3-21 1-99289-0, ca. CHF 64/EUR 42 - Contributors: Heike Beh­ rend, Stephanie Benzaquen, Ay!je Erkmen, Rike Felka , Silvia Henke, Benda Hofmeyr, Rembert Huser, lis Huygens , Carol Jacobs, Elfriede Jelinek, Vivian Liska. Eva Meyer, Willem Oorebeek, Johannes Porsch, Laurence A. Rickels, Avital Bonell, Hinrich Sachs, Eran Schaerf, Gisela Volger. - »I...J wer das Buch aufschlagt, entdeckt ein Kunst­ projekt. Dass die Herausgeberinnen und die Zur cher Edition Voldemeer sich bei ei­ nem hochpolitischen Thema wie diesem dafiir entschieden haben, tiberrascht - und macht glucklich. Denn hier wird ein Denkraum sondergleichen aufgemacht [...J« (Anne Haeming, taz) - "What we are dealing with here is the radical import of strangeness into our language."

Harald Szeemann, with by through because towards despite: Catalogue ofall exhibi­ tions 1957-2005. edited by Tobia Bezzola and Roman Kurzmeyer, English. 768 pages.

22 x 28 em, 962 illustrations, hardcover, with a Chinese supplement, Zurich: Edition

Voldemeer, Wien / New York: Springer, 2007, ISBN 978-3211-86632-3, ca . CHF 133/

EUR 86 - "This book documents an outstanding working biography, functioning as a catalogue raisonne of Szeemann's curatorial projects. The list of exhibitions, writ- EDITION VOLDEMEER ZURICH / SPRINGER WIEN NEW YORK

ings , and other projects is astonishing. This record of Szeemann's professional work reveals a personality whose idiosyncratic, wide ranging interests, energy, and passion changed the understanding and experience of contemporary art" (Josef Helfenstein, The Menil Collection). - "He [Szeemanni ushered in changes in how art is shown that were as radical, imaginative, and challenging as well as engaging to the viewer as the work he responded to and made known to the general public. [...1He was, as T.S. Eliot said of Ezra Pound , 'il migliore fabbro' " (Robert Storr, Yale School of Art). -«[" .Il'un des plus grands, pour ne pas dire Ie plus grand commissaire d'expositions de la se­ conde mottle du xx·steele [.,,1 Dans l'heritage de son auteur, ce livre a done Ie mertte de rassembler toutes ses

Simon Zumsteg, »poeta contra doctusc Die perverse Poetologie des Schriftstellers Hermann Burger, 416 Seiten, 6 Abbildungen, franzosische Broschur, Fadenheftung,

Ztirich : Edition Voldemeer, Wien / New York: Springer, 20II, ISBN 978-3-7091-0165-0,

ca. eHF 64/ EUR 53 - Nichts hat sich aufHermann Burgers Schriftstellerei so tiefgrei­ fend ausgewirkt wie seine literaturwissenschaftliche Bildung. Urn diese Auswirkung geht es hier. Als poeta doctus , als gelehrter Dichter, der sich in der Literaturgeschichte bestens auskennt, gerat Burger in den Bann des Eindrucks, alles Sagenswerte sei doch eigentlich liingst gesagt. Er leidet also verstarkt an dem, was der amerikanische Literaturtheoretiker Harold Bloom»Elnf'luss-Angst« nennt. Wie dominant diese Angst in Burgers Schaffen ist und wie sie sich in seinem tEuvre manifestiert, wird exemp­ larisch am Roman Die Kiinstliche Mutter gezeigt. Dessen Analyse, die auf der Folie von Blooms Theorie und unter stetem Einbezug von Materialien aus Burgers Nach­ lass erfolgt, fiihrt vor, dass die Textentstehung im Kern tiber die kiimpferische Aus­ einandersetzung mit der Tradition verIiiuft : Der Schriftsteller wird, was er ist, indem er sich - einem Schachspieler vergieichbar - gegen seine literarischen Vorfahren zur Wehr setzt und ihre Erzeugnisse verkehrt, sie pervertiert.