Aktive Stadtteilentwicklung in LOHBRÜGGE-NORD 2000 – 2007 INHALT

RUBRIK SEITE

Einführung

Grußwort Senator Axel Gedaschko 3

Grußwort Bezirksamtsleiter Dr. Christoph Krupp 4

Einleitung 5

Programmatischer Background 6

Erarbeitung und Umsetzung des Quartiersentwicklungskonzeptes 7

Handlungsfelder und Maßnahmen

Maßnahmen zum Handlungsfeld „Bürgermitwirkung und Stadtteilleben“ 8

Verfügungsfonds 11

Maßnahmen zum Handlungsfeld „Arbeit, Ausbildung und Beschäftigung“ 13

Maßnahmen zum Handlungsfeld „Lokale Wirtschaft und Nahversorgung“ 14

Maßnahmen zum Handlungsfeld „Gesellschaftliche Infrastruktur“ 17

Maßnahmen zum Handlungsfeld „Wohnen“ 29

Maßnahmen zum Handlungsfeld „Wohnumfeld und Freiflächen“ 30

Stadtteilkarte 40

Resümee und Ausblick 42

Projektübersicht 45

Impressum 48 GruSSwort Senator Axel Gedaschko

VfL-Vereinshauses und des Stadtteilkulturzentrums LOLA, die Einrichtung eines Jugend- und eines Seniorentreffs oder den Umbau des kirchlichen Gemeindezentrums. Zu den Erfolgen der Quartiersentwicklung gehört auch die ansprechende Neugestaltung der öffentlichen Grünanlagen und Spielplät- ze. Darüber hinaus ist es – wie seit einer Reihe von Jahren bereits in zahlreichen anderen Gebieten Hamburgs – gelun- gen, das Wohnumfeld vieler Menschen deutlich aufzuwerten und auch im Hinblick auf Sicherheitsaspekte zu verbessern. Alle positiven Veränderungen aufzuzählen, ist an dieser Stel- le aus Platzgründen leider nicht möglich. Auch wenn sie hier nicht einzeln genannt ist, so war und ist doch jede Maßnah- Axel Gedaschko me wichtig, denn sie kommt den Menschen vor Ort zugute. Präses der Behörde für Stadtentwicklung und Ein letzter Punkt sei aber dennoch erwähnt: die Feiern zum Umwelt der Freien und Hansestadt 750-jährigen Bestehen von Lohbrügge, an deren hervorra- gender Organisation sich eine beeindruckende Zahl von it dem Leitbild „Metropole Hamburg – Wachsen- Bürgerinnen und Bürgern des Quartiers mit großem Enga- de Stadt“ hat der Senat einen Kurs eingeschla- gement beteiligt hat. Dieses Ereignis ist symbolträchtig, ist Mgen, dessen Erfolge mehr und mehr sichtbar doch hier deutlich geworden, dass die positive Entwicklung werden. In manchen Quartieren gilt es jedoch, gezielt zu des Stadtteils von den Menschen, die hier leben, selbst ge- unterstützen, damit wirklich alle Menschen in unserer Stadt tragen wird. am Aufschwung teilhaben. In Lohbrügge-Nord wurde in Eine Stadtteilentwicklung ‚von oben’ könnte auch niemals den vergangenen acht Jahren durch die Förderung im Rah- erfolgreich sein – Stadtteilentwicklung funktioniert nur dann, men des Bund-Länder-Programms „Die Soziale Stadt“ sehr wenn die Bürgerinnen und Bürger mitmachen und sagen: viel erreicht: eine positive Veränderung, die Bestand haben „Dies ist unser Stadtteil, hierfür engagieren wir uns!“. Und wird und die maßgeblich auf das große Engagement der weil dieses Engagement in Lohbrügge-Nord so ausgeprägt Lohbrüggerinnen und Lohbrügger und auf die hervorra- ist, bin ich zuversichtlich, dass auch die noch verbliebenen gende Arbeit der Lawaetz-Stiftung als Quartiersentwickle- Aufgaben – zum Beispiel im Bereich der Integration von rin zurückzuführen ist. Allen Beteiligten möchte ich für ihre Zuwanderern – nach und nach gelöst werden können. engagierte und erfolgreiche Arbeit einen herzlichen Dank Im Rahmen der nun beginnenden Verstetigungsphase wird aussprechen! die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt weiterhin Insgesamt wurde ein Betrag von mehr als 11 Millionen Euro Mittel für Lohbrügge-Nord zur Verfügung stellen. Darüber investiert; rund 4 Millionen Euro davon stellte die Behörde hinaus werden sich die Projekte und Maßnahmen der Ak- für Stadtentwicklung und Umwelt aus dem Programm „Ak- tiven Stadtteilentwicklung und der Senatsinitiative „Lebens- tive Stadtteilentwicklung“ zur Verfügung. So konnten zahl- werte Stadt Hamburg“ im benachbarten Lohbrügge-Ost reiche, für den Stadtteil wichtige Projekte und Maßnahmen positiv auf ganz Lohbrügge auswirken. So wird deutlich: realisiert werden. Eines der zentralen Ergebnisse ist die Ver- Wir werden die Menschen in Lohbrügge auch in der Zu- besserung der sozialen und kulturellen Infrastruktur, die die kunft weiter unterstützen! Zufriedenheit und das Zusammenleben im Quartier nach- haltig fördert. Besonders erwähnt sei in diesem Zusammen- hang das „Haus für alle“, das im November 2007 feierlich eröffnet wurde. Gleiches gilt beispielsweise für den Bau des Senator Axel Gedaschko 3 Grusswort bezirksamtsleiter dr. Christoph Krupp

aber wir konnten dazu beitragen, dass Arbeitslosigkeit nicht zur so- zialen Ausgrenzung führt. In die soziale Infrastruktur wurde kräftig und mit Erfolg investiert: vom Gemeindezentrum am Kurt-Adams- Platz über Schulhofsanierungen und Nachbarschaftstreffs bis zum Kinder- und Familienzentrum und Bürgerhaus. Das Einkaufszentrum Mendelstraße steht heute saniert und intakt wieder da. Leider ist der nachhaltige Erfolg am Rappoltweg ausge- blieben. Dass in Lohbrügge nichts los sei, stimmt auch nicht mehr. Im westlichen Teil hat der neue Jugendclub Clippo seine Türen geöff- net. Der Saalanbau der LOLA belebt den Stadtteil ebenso wie das Dr. Christoph Krupp Vereins- und Freizeitheim des VfL-Lohbrügge. Bezirksamtsleiter Hamburg- Vor allen Dingen hat Lohbrügge zu Recht seinen Stolz wieder be- kommen. Der schönste Beleg dafür war die 750-Jahrfeier der Loh- ereits vor dem Prozess der Stadtteilentwicklung haben sich Men- brügger, die wir im letzten Jahr gefeiert haben. schen, die in Lohbrügge leben und die für Lohbrügge arbeiten, im Für diesen Erfolg ist vielen zu danken: BForum Lohbrügge zusammengefunden. In einer Zukunftswerkstatt • Dem Senat für die bereitgestellten Mittel – neben der Behörde für haben wir geplant und Ideen für eine bessere Zukunft geschmiedet. Stadtentwicklung und Umwelt auch der Sozial-, der Schul- und der Schon damals wussten wir, dass Lohbrügge-Nord ein Stadtteil mit Kulturbehörde, die sich an der Finanzierung einzelner Projekte be- vielen Qualitäten ist und zahlreiche Menschen gerne dort wohnen. teiligt haben. Zu den Pluspunkten gehören sicherlich das viele Grün, die enga- • Den Wohnungsgesellschaften, die ebenfalls kräftig in den Stadtteil gierten Menschen, die schönen und preisgünstigen Wohnungen, die investiert haben. gute Verkehrsanbindung und noch vieles mehr. Wir haben von An- • Dem Quartiersentwickler Klaus Hagedorn und seinen Kolleginnen fang an darüber gesprochen, dass sich Lohbrügge in den 90er Jah- von der Lawaetz-Stiftung, die all die Projekte vorbereitet und durch- ren verändert hat: Mit der Öffnung des Eisernen Vorhangs sind viele geführt haben. Menschen aus Osteuropa nach Lohbrügge gekommen. Ihnen war • Den Mitgliedern des Stadtteilbeirates, die sich über alle Jahre mit Lohbrügge und den Lohbrüggern waren diese Neubürger fremd. Engagement eingebracht haben. Die andauernd hohe Arbeitslosigkeit ist auch an Lohbrügge nicht • Den Kolleginnen und Kollegen im Bezirksamt, insbesondere Frau Dr. vorbeigegangen. Dem hohen Anteil von Sozialwohnungen folgte ein Stöckl, die das Programm über all die Jahre begleitet und gesteuert hat. hoher Anteil an Sozialhilfeempfängern und Arbeitslosen. Die soziale • Und allen Lohbrüggern, die sich an den Projekten beteiligt und das Infrastruktur war in die Jahre gekommen oder sie fehlte einfach, weil Programm mitgetragen haben. in der Gründungszeit von Lohbrügge-Nord in den 60er Jahren ein Ein schöner Erfolg für Lohbrügge. Bürgerhaus noch nicht zur Grundausstattung eines Stadtteils gehör- Wie geht es weiter? Lohbrügge war kein vernachlässigter Stadtteil te. Auch dem größten Sportverein, dem VfL-Lohbrügge, fehlte ein und wir werden Lohbrügge auch in Zukunft nicht vernachlässigen. angemessenes Vereins- und Freizeitheim. Die Einkaufsmöglichkeiten Bis zu vier Jahre wird die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt bereiteten Sorgen – insbesondere die Einkaufszentren Mendelstraße das Quartier in geringem Umfang fördern. Insbesondere wird der und Rappoltweg. Die Jugendlichen sagten, in Lohbrügge sei nichts los Stadtteilbeirat weiter arbeiten und es wird weiterhin einen Verfü- – insbesondere im Westen. Vor diesem Hintergrund waren wir für die gungsfonds geben mit dem kleinere Projekte gefördert werden kön- Aufnahme von Lohbrügge-Nord in das Programm Soziale Stadtteil- nen. Das Bezirksamt wird sich weiter um Lohbrügge-Nord kümmern entwicklung, aus dem später das Programm Aktive Stadtteilentwick- ebenso wie die Wohnungsgesellschaften und natürlich die Lohbrüg- lung wurde, sehr dankbar. Es gab die Möglichkeit dem Stadtteil einen ger selbst. Im Nachbarquartier Lohbrügge-Ost, rund um den Bille- kräftigen Schub zu geben. Dabei war von vornherein klar, dass dies bogen, beginnt eine neue Quartiersentwicklung, die sicherlich auch ein zeitlich befristeter Schub und keine Dauersubvention sein sollte. auf Lohbrügge-Nord ausstrahlen wird. Ich bin mir sicher: Lohbrügge Nach acht Jahren sind wir einen guten Schritt vorangekommen. hat eine gute Zukunft. Dort lässt es sich gut und gern leben. Wir haben nicht alle Probleme der Integration von Aussiedlern und Ausländern gelöst, aber es sind Möglichkeiten zur Begegnung ge- schaffen worden und bei vielen ist die Fremdheit ein Stück gewichen. Auch die Arbeitslosigkeit konnten wir nicht aus der Welt schaffen, Ihr Dr. Christoph Krupp Einleitung

it dem vorliegenden Abschlussbericht über die Quartiersentwicklung in Lohbrügge-Nord im MRahmen der Programme „Soziale Stadtteil- entwicklung“ (1998-2004) und „Aktive Stadtteilentwick- lung“ (2004-2008) dokumentiert die Lawaetz-Stiftung ihre achtjährige Tätigkeit von 2000 bis 2007. Es wird damit der Quartiersentwicklungsprozess in groben Zügen nach- gezeichnet und der erreichte Entwicklungsstand aufgezeigt.

Der Bericht kann und will nicht jedes Details des komple- xen, anspruchsvollen und, manchmal notwendigerweise, widerspruchsvollen Prozesses erfassen. Gleichwohl soll die Berichterstattung zum Einen einen profunden Einblick in die Entwicklungslinien des Gesamtprozesses, in Beteili- gungsstrukturen, Beteiligungsverfahren und das Engage- Karin Schmalriede ment von Bewohnern und Bewohnerinnen, Einrichtungen, Geschäftsführender Vorstand Politik und Verwaltung geben. Zum Anderen werden die Lawaetz-Stiftung Entwicklungslinien und Ergebnisse der Projekte aus den verschiedenen Handlungsfeldern ausführlich dargestellt. Außerdem haben wir in diesen Bericht die Kommentare von unterschiedlichen Akteuren und Bewohnern und Be- profitiert, dass das Wissen und die Erfahrung vieler un- wohnerinnen beispielhaft mit einfließen lassen. terschiedlicher Akteure eingebracht wird, auch wenn da- durch – oberflächlich betrachtet – der Umsetzungsprozess Der Prozess der Quartiersentwicklung ist im Wesentlichen bei der Realisierung von Projekten langwieriger erscheint. durch unsere Quartiersentwickler Klaus Hagedorn und Es sind genau diese Prozesse der Beteiligung von Bewoh- Barbara Weigel gestaltet worden. Zum Ende der Laufzeit nern und Bewohnerinnen und aller anderen Akteure, die haben Martina Stahl, Ulrike Jakisch und Vanessa Steen- letztlich die Nachhaltigkeit der eingeleiteten Prozesse warber den Prozess mit der Überleitung zur Verstetigung gewährleisten. Dies zu ermöglichen, erfordert von Politik erfolgreich zu Ende geführt. und Verwaltung manchmal den Mut loslassen zu können und auf das Know-how der Akteure vor Ort zu setzen. Die Ergebnisse der Quartiersentwicklung in Lohbrügge- Auch für diesen Mut sei an dieser Stelle gedankt. Nord können sich sehen lassen. Allen Beteiligten, die in diesem Prozess während der vergangenen acht Jahre durch Rat und Tat, durch Kritik, Diskussion, Einsatzfreu- de oder wohlwollende und auch skeptische Begleitung beteiligt waren, verdienen unsere größte Unterstützung. Stadtteilentwicklung ist ein lebendiger Prozess, der davon

5 Programmatischer Background

Das Programm „Aktive Stadtteilentwicklung“

er Prozess der Quartiersentwicklung in Lohbrüg- Nord durchgeführt wurde und die hiesigen Erfahrungen ge-Nord war gekennzeichnet durch einen mehr- des Quartiersentwicklungsprozesses einbezog, schrieb Dfachen Paradigmenwechsel bei der Ausrichtung die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) das des Programmverfahrens. Mit dem Programm „Soziale Stadtteilentwicklungsprogramm mit der Programmdruck- Stadtteilentwicklung“, das u.a. auch politische Vorläufer- sache „Aktive Stadtteilentwicklung 2004 – 2008“ fort. We- funktion für das Bundesprogramm „Soziale Stadt“ besaß, sentliche programmatische Modifikationen bildeten die startete der Prozess in 2000 auf der Grundlage einer Betonung der Notwendigkeit der Mobilisierung nicht aus- Globalrichtlinie der Stadtentwicklungsbehörde von 1998, schließlich investiv einzusetzender Haushaltsmittel in den welche (analog zum Beschlussfassungsprozess einer Se- Prozess durch stärkere Einbeziehung anderer Fachbe- natsdrucksache) die Abstimmung des vor Ort entwickel- hörden und deren Fördermittel, die Bestätigung der Mit- ten Quartiersentwicklungsprozesses mit allen Hamburger telsteuerung durch die Bezirke, die Verabschiedung von Verwaltungsebenen (Bezirksamt, sämtliche Fachbehörden der z.T. existierenden Illusion mittels dieses Programms bis zur Entscheidung der Senatskommission für Stadtent- sozialpolitisch drückende Probleme wie z. B. Arbeitslosig- wicklung und Umwelt) vorsah, mithin einen ca. 18 Monate keit wirkungsvoll bekämpfen zu können, der Versuch der dauernden Abstimmungsprozess von der Ebene der loka- Ausrichtung des Programms auf die Senatsstrategie der len Akteure bis hin zur Entscheidung in der Senatskommis- „Wachsenden Stadt“ und vieles andere mehr. sion nach sich zog. Eine weitere Evaluation der bisherigen Programmlaufzeit Mit der Globalrichtlinie vom Dezember 2002 stärkte der steht derzeit noch aus. damals neue Senat die Rolle der Bezirksverwaltung bei der Umsetzung des Programms. Zwar lag die regelhaf- te Zuständigkeit für das Zuwendungsverfahren schon seit geraumer Zeit bei den Bezirksämtern, jedoch – wie in Lohbrügge-Nord am Beispiel der langwierigen Auseinan- Entwicklungs- quartiere dersetzungen um die Förderung des VfL-Sport- und Frei- Sonderförder- zeitheims ablesbar – gab es bis dato unmittelbare inhaltli- gebiete che Einflussnahmen der federführenden Fachbehörde auf die Ausrichtung einzelner Projekte. Die neu eingeführte eigenständige Mittelbewirtschaftung des jeweils HAMBURG jährlich budgetierten und abgestimmten För- dervolumens durch die Bezirksämter ermög- lichte nunmehr ein vergleichsweises flexibles Förderinstrumentarium entsprechend den praktischen Erfordernissen der jeweiligen Entwicklungsreife der Projekte. Lohbrügge- Nord Auf der Grundlage einer Zwischenevaluation in 2003, mit der die Behörde für Bau und Ver- kehr die Universität Oldenburg beauftragt hatte und die u.a. auch im Quartiersgebiet Lohbrügge- Lohbrügge- Ost 6 Erarbeitung und Umsetzung des Quartiersentwicklungskonzeptes

Das Konzept

u Beginn des Prozesses galt es, die organisatori- schen Voraussetzungen zu schaffen, um ein Netz- Zwerk lokaler Akteure aus bestehenden Vereinen und Einrichtungen wie Schulen, Jugendeinrichtungen, Kirchen, Kultur- und Sportvereinen, lokaler Wirtschaft, insbesondere der Wohnungswirtschaft, Beratungsstellen, Lokalpolitik und Verwaltung sowie aus Vertretern unter- schiedlicher Bewohnergruppen (Senioren, Mieterbeiräte, Migranten etc.) aufzubauen, welches die jeweiligen Er- fahrungen, Sichtweisen und Forderungen dieser Akteu- re in den Diskussionsprozess um die Erarbeitung eines Quartiersentwicklungsprozesses für Lohbrügge-Nord einzubringen in der Lage war. Als strukturelle Heraus- forderung erwies sich der Anspruch, entsprechend der Strategie des „Empowerments“ der Bewohnerschaft, ihr Wissen, ihre Erfahrungen, ihre Handlungsansätze, ihre Ideen und Projektvorschläge tatsächlich in den Entwurf eines Quartiersentwicklungskonzeptes einzuspeisen und gleichzeitig den fachlichen und wissenschaftlich analy- sierten Ansprüchen einer Stadterneuerungsstrategie zu genügen, die dem Konzept programmatisch vorgege- ben war. Weiterhin war der Konzeptentwurf einer fach- behördlichen Feinabstimmung unterworfen, bevor er im Senat (mit der Auflage der Konzeptfortschreibung in- nerhalb von zwei Jahren) verabschiedet werden konnte. Das Quartiersentwicklungskonzept wurde ein Jahr lang breit diskutiert – vom Stadtteil bis zum Senat Allgemeines Leitmotiv, das dem Konzept zugrundelag war es, einer Vision für einen Stadtteil zu folgen, in dem seine Bewohnerinnen und Bewohner gerne wohnen, arbeiten und ihre Freizeit verbringen. Auf dieser Grundlage wur- de zunächst eine Analyse der Defizite und Potenziale des Stadtteils vorgenommen, auf deren Hintergrund sich die Leitvorstellungen und die Handlungsfelder mit den unter- schiedlichen Maßnahmen und Projekten ableiteten. In der hier vorliegenden Berichterstattung wird auf dieses glie- dernde Grundgerüst zurückgegriffen, um darzustellen, welche Maßnahmen im Rahmen dieser Handlungsfelder umgesetzt werden konnten, welche gescheitert sind und welche im Rahmen eines langjährigen Prozessverlaufs zu- sätzlich auf den Weg gebracht werden konnten. 7 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „Bürgermitwirkung und Stadtteilleben“

Bürgerinformation, Bewohneraktivierung und Vernetzung

en Ausgangspunkt für Bürgerinformation und Arbeitsgruppen zu den verschiedenen Handlungsfeldern Bewohneraktivierung bildete ein bereits vor der der Stadtentwicklung zu integrieren, welche wichtige Im- DProgrammlaufzeit eingerichtetes Lohbrügger pulse und Vorschläge für die Erarbeitung des Quartier- Forum, welches interessierten Bürgern die Möglichkeit sentwicklungskonzeptes lieferten. An diesem Verfahren gab, Kernprobleme und Hauptforderungen der Stadt- beteiligten sich ca. 100 Bewohner/innen, die in sechs Ar- teilentwicklung für Lohbrügge-Nord auf verschiedenen beitsgruppen zu unterschiedlichen Handlungsfeldern tä- Veranstaltungen zu artikulieren. Im Rahmen einer Zu- tig waren. Die Arbeitsgruppen gliederten sich wie folgt: kunftswerkstatt führte das Lohbrügger Forum erste Pro- Lokales Gewerbe und Beschäftigung, Kinder und Jugend- jektideen zusammen. Mit Beginn der Programmlaufzeit liche, Wohnen und Wohnumfeld, Verkehr, Umwelt und Gesundheit, Freizeit und Kultur sowie eine große AG Bürger- haus. Im weiteren Verlauf des Quartiersentwicklungsprozes- ses bildeten sich zwei weitere AGs, eine von Anwohner/innen stark frequentierte Arbeits- gruppe zur Belebung des Grü- nen Zentrums, die gemeinsam mit dem Garten- und Friedhofs­ amt sowie einem Garten- und Landschaftsarchitekten einen zehn Projektideen umfassen- den Maßnahmekatalog zur Belebung des Grünen Zentrums erarbeitete, sowie eine AG Mi- granten, die sich vornehmlich mit dem Filmprojekt „Ankom- men“ über Migrantenschick- Interessiert und engagiert: sale in Lohbrügge befasste. Der Stadtteilbeirat Lohbrügge-Nord Die Qualität, das Engagement und die Kontinuität in der Ar- beit dieser AGs ist differen- ziert einzuschätzen. Sicherlich war das Gesamtengagement und die Beteiligungsbreite in veranstalteten das Bezirksamt und die Lawaetz-Stiftung der Phase der Erarbeitung des Quartiersentwicklungs- zwei Bewohnerversammlungen, um die programmatisch konzeptes am höchsten, galt es hier doch für viele, das vorgesehenen Mitwirkungsorgane wie z. B. den Stadtteil- Interesse an der Durchsetzung ganz bestimmter Hand- beirat aufzubauen und gleichzeitig möglichst viele der in- lungsfelder oder Projekte zu sichern. Andererseits ebbte teressierten Bürgerinnen und Bürger in ein Netzwerk von die Beteiligung in Phasen ab, in denen die Umsetzung 8 endeten andere Gruppen ihre Tätigkeit mit Verabschie- dung des Quartiersentwicklungskonzeptes oder nach Erledigung der Aufgaben (Planung Grünes Zentrum). Parallel zur Implementierung der Mitwirkungsstruktu- ren führte die Lawaetz-Stiftung Bewohnerbefragun- gen durch, die in den drei Einkaufszentren des Stadt- teils sowie in der Wohnanlage Lindwurm am Röpra- redder unter ca. 100 Bewohner/innen stattfanden, die wichtige Aufschlüsse hinsichtlich der Einschätzungen über Defizite und Potenziale des Stadtteils ergaben.

Der Stadtteilbeirat, der im März 2000 als beschlussfas- Bewohnergespräch zur Zwischenbilanz der sendes Beteiligungsgremium des Stadtteils konstituiert Lohbrügger Stadtteilentwicklung 2004 wurde, setzt sich aus Vertretern von sozialen und kultu- rellen Einrichtungen, Schulen, Kirchen, Politik, Verwal- tung, Wohnungswirtschaft, Polizei sowie Bürger/innen einzelner Projekte mangels realistischer Konzepte (z. B. unter Berücksichtigung bestimmter Bewohnergruppen Bürgerhaus) zeitweilig in weite Ferne rückten oder das (Senioren, Migranten, Jugend etc.) zusammen. Der Bei- unterschiedliche Auffassungen (z. B. Differenzen über rat tagt monatlich, ist für alle Bewohner offen und wird ein Tempolimit in der AG Verkehr) die Arbeit lähmte. in der Bergedorfer Zeitung angekündigt. Er diskutiert Während die AG Kinder- und Jugendliche kontinuierlich neben den Sachständen der verschiedenen Projekte arbeitete und ihr Netzwerk systematisch ausweitete, be- und Handlungsfelder der Aktiven Stadtteilentwicklung

9 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „Bürgermitwirkung und Stadtteilleben“

viele Belange, die den Stadtteil betreffen. Insbesondere Über Schicksale und Lebenslagen von Migranten im beschließt er über die Verwendung der Mittel des Verfü- Stadtteil berichtet der Film „Ankommen“, den der Filme- gungsfonds. Das Gremium wird sich über das Ende der macher Christof Rupprecht mit Unterstützung der AG Förderperiode hinaus weiterhin um die Belange des Migranten in einem Zeitraum von über zwei Jahren ent- Stadtteils kümmern und monatlich zusammenkommen. wickelt hat, indem er die Hoffnungen und Sorgen aus- gewählter Migranten bei ihrer Suche nach Wohnung Zur Information der Bewohner/innen über den Prozess und Arbeit, bei ihrem Eingewöhnungsprozess im Stadtteil der Aktiven Stadtteilentwicklung in Lohbrügge-Nord und bei Kultur und Sport beeindruckend portraitiert hat. gab die Lawaetz-Stif- tung in unregelmäßi- gen Abständen das LoNo-Info heraus, das in 4000 Haushalte des Stadtteils verteilt wurde. Später wurden diese In- fos auch auf einer Ho- mepage des Stadtteils „LoNo-Net“ veröffent- licht. Aktuelle Informa- Beim ersten Info-Zelt werden verschiedene „Ankommen“ – in der kürzlich abgebauten Wohnunterkunft „Hirtenland“. Pläne kritisch und sachkundig in Augen- tionen konnte man regel- Irina Vogelsang im Gespräch mit Bewohnern schein genommen mäßig der Tagespresse entnehmen, da die „Ber- Weiterhin dienten der Bewohnerinformation eine Zwi- gedorfer Zeitung“ den schenbilanz-Konferenz in 2004 ebenso wie die Abschluss- Stadtteilentwicklungs- veranstaltung am 24.11.2007 im „brügge“ – ein Haus für prozess, seine Probleme alle. und Schwierigkeiten, seine Fortschritte und Erfolge intensiv beglei- Ausblick tete und dazu mehrere hundert Artikel, Noti- Auch das zweite Lohbrügger Infozelt 2004 zen, Reportagen und ie bereits erwähnt, wird sich das Gremium stieß auf großes Interesse bei den Bürge- rinnen und Bürgern Interviews im Berichts- Stadtteilbeirat weiterhin um die Belange des zeitraum publizierte. WStadtteils kümmern, zumal für eine Laufzeit 2003 und 2004 informier- von bis zu vier Jahren der Stadtteilverfügungsfonds in te der Stadtteilbeirat am Höhe von 10.000 € p. A. für Lohbrügge-Nord weiter be- Lohbrügger Markt über willigt werden kann. Im Herbst 2006 hat der Hamburger die Aktive Stadtteilentwicklung. In einem Informations- Senat die bedarfsgerechte Fortführung von Stadtteilbüros zelt präsentierten und diskutierten die unterschiedlichen – mit einem stark verringerten Zeitbudget – der Aktiven Träger ihre Projekte der Bevölkerung. Dies hatte bei dem Stadtteilentwicklung nach dem Ende der Programmlauf- geschäftigen Markttreiben an einem jeweiligen Sams- zeit für jeweils maximal vier Jahre beschlossen, wenn sich tagvormittag eine hohe Resonanz und führte zu einem andere Akteure vor Ort ebenfalls finanziell beteiligen. intensivem Gesprächsaustausch mit der Bewohnerschaft. Dies ist auch in Lohbrügge-Nord der Fall.

10 Verfügungsfonds

Geförderte Projekte des Verfügungsfonds

it dem Verfügungsfonds stand dem Stadtteil Nachweises der Programmkompatibilität und der Kosten- über acht Jahre ein bewährtes Förderinstru- nachweise durch den Antragsteller sowie der Zustimmung Mmentarium mit einem Etat von 20.000 € jähr- der Mehrheit des Stadtteilbeirats. In der Praxis zeigten die lich zur Verfügung, da es – losgelöst vom Zuwendungs- Mitglieder des Beirats bei der Behandlung der Anträge verfahren der Landeshaushaltsordnung – unbürokratisch, ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein mit dem gezielt und damit effizient zur Realisierung kleiner und Ergebnis, dass die meisten Entscheidungen einmütig ge- Kleinstprojekte eingesetzt werden konnte. Die beantrag- fasst wurden. ten Mittel konnten zur Voll- oder Anteilsfinanzierung ein- gesetzt werden. Es bedurfte dabei nur des inhaltlichen

THEMATISCHE Übersicht über geförderte Projekte 2000 – 2007

Stadtteilkultur und Feste Summen (gerundet) 2001-2007 Jährl. Unterstützung der Stadtteilfeste des Bürgervereins. Feuerwerk, Laternenfest, Kinderfasching: Bürgerverein Lohbrügge e.V. 8. 926,00 € 2001-2003 Zuschüsse zu Kinder- und Familienfesten des Kinder- und Familienhilfezentrums Lohbrügge 1. 395,00 € 2002 Stadtteilbeiratsfest im Statteilkulturzentrum LOLA: Statteilbeirat Lohbrügge 393,00 € Zuschuss zum Musikfest Lohbrügge: Bürgerverein Lohbrügge 1. 012,00 € 2003 Zuschuss zum Kinderfest „TamTam ohne Grenzen“: Stadteilkulturzentrum LOLA 1. 225,00 € Kinoprogramm für Kinder und Jugendliche in Lohbrügge: LOLA 540,00 € 2004 Zuschuss zum Begegnungsabend im Advent: Volkshochschule Bergedorf/Billstedt (Projekt Ost-West-Integration) 150,00 € 2006 Theaterprojekt „Weite Welt – oder alles Seemannsgarn“: Stadtteilkulturzentrum LOLA und Schule Leuschnerstraße 1. 100,00 € 2007 Flügelstimmung in der Schule Richard-Linde-Weg: Förderverein 750 Jahre Lohbrügge e.V. 85,00 € Beleuchtung für Stadtteilzirkus Lohbrügge: Bürgerverein Lohbrügge e.V. 250,00 €

Fortbildung, Sprachen

2000-2004 Finanzierung von Deutschkursen für Migrantinnen, besonders für junge Mütter (8x): Volkshochschule Bergedorf/Billstedt 8. 180,00 € 2004-2005 Zuschuss für Stillgruppe: Kinder- und Familienhilfezentrum Lohbrügge: Sprungbrett e.V. 1. 038,00 € 2005-2006 Finanzierung des Elterntreffs für Migranten: Gesamtschule Lohbrügge 994,00 €

11 Verfügungsfonds

Investitionshilfe, Ausstattung Summen (gerundet) 2003 Musikinstrumente für Musikguppen: Bürger- und Jugendhaus Lohbrügge 1 . 550,00 € Erweiterung der Skateanlage im Grünen Zentrum (Fun-Pipe) 5 . 934,00 € 2005 Computerwerkstatt und Küchenanbau im Parktantenhaus-Lohbrügge: Sprungbrett e.V. 1 . 300,00 € Baumaßnahmen zur Erweiterung des KiFaz Lohbrügge: Sprungbrett e.V. 2 . 630,00 € Erneuerung eines Fensters: Jugendfreizeit- und Beratungszentrum Kurt-Adams-Platz (KAP) 780,00 € Bezuschussung Kücheneinrichtung: Mädchentreff „Dolle Deerns“ 1 . 413,00 € Billardtisch: Hort Schule Max-Eichholz-Ring 650,00 € 2006 Außenmarkise für die Altentagesstätte: DRK Tagespflege 1 . 464,00 € Zuschuss für Umbau des Bewegungsraums: Stadtteilkulturzentrum LOLA 3 . 000,00 € Unterstützung des Vereins Bürger- und Jugendhaus bei Räumung 144 ,00 € Einrichtung Elterntreff Billebogen: Spungbrett e.V. 2 . 359,00 € Sanitärmaterial: Schule an der Twiete 600,00 € 2007 Zuschuss für Musikanlage für Saal des Gemeinschaftszentrums KAP: Ev.-Luth. Auferstehungskirchengemeinde 590,00 € Schulhofgestaltung: Schule Richard-Linde-Weg 1 . 600,00 € Ausstattung Aufenthalts- und Unterrichtsräume Freiwillige Feuerwehr Lohbrügge 1 . 098,00 € Belüftungsanlage für den Saal des Gemeinschaftszentrums KAP: Ev.-Luth. Auferstehungkirchengemeinde 2 . 452,00 € Funkmast für „brügge“ - ein Haus für alle: Deutscher Amateur-Radio-Club e.V. 3 .123 ,00 € Küchenzeile 1. Stock und Grundausstattung Pädagogischer Mittagstisch im „brügge“: Sprungbrett e.V. 3 . 698,00 € Fernseher Seniorentreff Häußlerstraße: DRK 2 . 128,00 € Büromaterial: Förderverein 750 Jahre Lohbrügge e.V. 250,00 €

Netzwerkbildung, Öffentlichkeitsarbeit 2000 Zwei Bewohnerversammlungen zur „Sozialen Stadtteilentwicklung in Lohbrügge-Nord“: Lawaetz/Bezirksamt 910,00 € Stadtteilbroschüre Lohbrügge-Nord: Volkshochschule Bergedorf/Billstedt 2. 817,00 € Zukunftswerkstatt - Zielgruppe Kinder: Jugendzentrum Korachstraße 1. 745,00 € 2001 Statteilbroschüre für Freizeit-, Kultur- und Bildungsangebote in Lohbrügge: Sprungbrett e.V. 1. 554,00 € 2002 Stadtteilbroschüre Lohbrügge (2. Auflage): Sprungbrett e.V. 1. 887,00 € 2003-2004 Zwei Informationsveranstaltungen (INFO-TAGE/Lohbrügger Markt) 3 . 668,00 € 2003-2005 Videofilm „Ankommen“ über Integration von Migranten/Spätaussiedlern im Stadtteil 14 . 666,00 € 2006 Grundsteinlegung des Kinder- und Jugendtreffs Lohbrügge: Lawaetz/Bezirksamt 256,00 € Stadtteilbroschüre Lohbrügge (3. Auflage): Sprungbrett e.V. 2 . 206,00 € 2007 Transparente zur 750-Jahrfeier: Förderverein 750 Jahre Lohbrügge e.V. 2 . 923,00 € Flyer 750-Jahrfeier: Förderverein 750 Jahre Lohbrügge e.V. 921,00 €

Kinder, Jugend und Sport 2002 Behindertenmusikprojekt: mittendrin! 935,00 € 2002-2005 Zuschüsse zu fünf SAGA-Streetballcups: Jugendfreizeit- und Beratungszentrum Kurt-Adams-Platz/Gesamtschule Lohbrügge 3 . 444,00 € 2005-2006 Zuschuss zu einem Fußballprojekt (2x): IN VIA Katholische Mädchensozialarbeit Hamburg e.V. 1 . 682,00 € 2005 Zuschuss zur Einrichtung und Ausstattung einer Naturgruppe: Kindertagesstätte KAP-Strolche 1 . 834,00 € 2006 Kinderfasching: Bürgerverein Lohbrügge e.V. 300,00 € Stadtteilzirkusprojekt: Statteilkulturzentrum LOLA, Gesamtschule Lohbrügge 3 . 737,00 € Junior Ranger: Stiftung Naturschutz Hamburg 2 . 780.00 € 2007 „MuT“ - Musik und Toleranz: Schulprojekt der Schule Richard-Lind-Weg 1 . 450,30 € Anschaffungen für Ausbildungs-Ausstattung: Jugendfeuerwehr Lohbrügge 750,00 € Laufkugeln für Kinderzirkus: Bürgerverein Lohbrügge e.V. 500,00 € Teilnahmebeitrag für fünf Kinder am Mitmachzirkus: Bürgerverein Lohbrügge e.V. 805,00 € Mittelalterliches Fest: Kindertagesstätte Wackelzahn 775,00 € 12 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „Arbeit, Ausbildung und Beschäftigung“

Leitbild und Zielerreichung

um Zeitpunkt der Aufnahme der Quartiersentwick- eingesetzt werden, um ihre Chancen im 1. Arbeitsmarkt lung in Lohbrügge-Nord gehörte die Verbindung zu verbessern. Weiterhin sollten Teilnehmer des Gewerkes Zvon Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik mit „Stadtgrün“ des Beschäftigungsträgers „Sprungbrett e.V.“ sozialpolitischen und stadtentwicklungspolitischen Projek- bei den Maßnahmen zur Schulhofumgestaltung einge- ten zum politisch beabsichtigten Standard bei der Anwen- setzt werden. dung entsprechender Förderinstrumentarien durch die Hamburger Politik. Entsprechend diesem Rahmen war in Aufgrund des Paradigmenwechsels in der Beschäfti- der Zielsetzung des Quartiersentwicklungskonzeptes die gungspolitik von Bund, Land und Bundesagentur für Ar- Verknüpfung beschäftigungswirksamer Programme mit beit konnten die o.g. Verknüpfungen von Stadtentwicklung baulichen Maßnahmen für stadtentwicklungspolitische und Beschäftigungsprogrammen nicht mehr durchgeführt Projekte vorgesehen. In Kooperation mit dem Beschäfti- werden, da die Förderinstrumentarien anders ausgerich- gungsträger „Arbeit & Lernen“ GmbH sollten vornehmlich tet wurden, die es den Beschäftigungsträgern nicht mehr arbeitslose Jungerwachsene aus dem Lohbrügger Raum ermöglichte, Projekte der Quartiersentwicklung mit be- in den Baugewerken zur Errichtung des VfL-Sport- und schäftigungswirksamen Maßnahmen zu verbinden. Freizeitzentrums sowie des Saalanbaus bei der „LOLA“

Fördermaßnahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF-Politikbereich F)

Zimmererarbeiten am Dach m Jahr 2002 legte die Behörde für Wirtschaft und Ar- des zukünftigen Jugendclubs beit (BWA) ein neues EU-Programm auf, den ESF-Poli- Bornbrook Itikbereich F, mit dem neue unkonventionelle Kleinpro- jekte zur direkten oder indirekten Integrationshilfe in den Arbeitsmarkt gefördert werden konnten, bei dem zudem der Zwang, die Mittel auf nationaler Ebene ko- zu finan- zieren, entfiel. Insbesondere konnten Maßnahmen für Per- sonen mit besonderen Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt in Arbeit und Beschäftigung in Lohbrügge: einer Förderhöhe bis zu 10.000 € pro Projekt gefördert Nicht jeder hat diese Möglichkeit werden. Das Stadtteilbüro der Lawaetz-Stiftung unterstütz- te verschiedene Träger aus Lohbrügge und dem gesamten Bergedorfer Raum bei insgesamt 20 Projektanträgen, die bei der Programmkommission der BWA eingereicht wur- den. Es wurden insgesamt sieben Projekte in Höhe von ca. 80.000 € genehmigt, die sich vornehmlich mit berufsför- dernden Aktivitäten für Zielgruppen mit Migrationshinter- grund (Jugendliche, Jungerwachsene, Frauen) befassten. Einige Projekte laufen gegenwärtig noch (Berufsvorbe- reitungsprojekt für Jugendliche, Christophorusgemeinde Wohnumfeldarbeiten bei den Korachstra- Riehlstraße) oder werden - alternativ finanziert – über den ßenhochhäusern Bauarbeiten an der Förderzeitraum hinaus, fortgesetzt (Berufsvorbereitungs- Auferstehungskir- trainings des Jugendclubs KAP). chengemeinde 13 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „lokale Wirtschaft und Nahversorgung“

Leitbild und Zielerreichung

ie Stärkung lokaler Ökonomie ist im Rahmen darf insbesondere auf dem Gebiet der Fertigungsberu- der Quartiersentwicklung ein anspruchsvolles fe und Einfacharbeitsplätze für geringer Qualifizierte zu DZiel, welches mit den bereitgestellten Instru- verzeichnen, während gleichzeitig die Nachfrage nach mentarien des Förderprogramms der Aktiven Stadtteil­ gut ausgebildeten Fachkräften und hochqualifizierten entwicklung nur unzureichend erreicht werden kann. wissensintensiven Tätigkeitsprofilen zunimmt. Auch im Dies hat mehrere Ursachen, die sich auch in den Er- Handwerk entwickelt sich ein Trend zur Spezialisierung gebnissen einer im Jahre 2002 angefertigten Analyse für bestimmte Nischenleistungen, der wiederum zu einem inkl. einer Unternehmensbefragung ausgewählter Be- steigenden Bedarf speziell ausgebildeter Fachkräfte führt. triebe des Gewerbegebiets Bodestraße wiederfinden*: Auf der anderen Seite leben in Lohbrügge-Nord noch Zum einen ist feststellbar, dass sich die ökonomische Ent- überdurchschnittlich viele Arbeiter, die durch fortschrei- wicklung im gewerblichen Umfeld der Großwohnsiedlung tende Deindustrialisierung erhöhten Arbeitsplatzrisiken Lohbrügge-Nord zunehmend von der sozialen Situati- ausgesetzt sind. Dies wird verstärkt durch den Zuzug wei- on des Quartiers abkoppelt. Auf der einen Seite haben terer Risikogruppen des Arbeitsmarktes wie Migranten vor allem größere mittelständische Unternehmen des und andere in die Sozialwohnungen des Stadtteils. Ar- produzierenden Gewerbes im Zuge des ökonomischen beitslose, Geringqualifizierte und Jugendliche mit unzu- Strukturwandels einen rückläufigen Arbeitskräftebe- reichender Schulausbildung werden häufig den steigen- den Ausbildungsanforderungen der Wirtschaft nicht gerecht. Diese Entwicklung hat zunehmend zur Auflösung bestehender Arbeitsmarktver- flechtungen zwischen den örtlichen Betrieben und dem umliegenden Stadtraum geführt.

Weiterhin bleibt festzuhalten, dass der Großteil der Unternehmen auf Märkte ausgerichtet ist, die das enge Einzugsgebiet des Stadtteils bis hin zu internationalen Märkten überschreiten, was den Abkoppelungsprozess der lokalen Ökonomie von der sozialen Situation im Quartier weiter vertieft.

Gewerbegebiet Osterrade

*vgl. Nützel, U., Wirtschaft und Arbeit für Lohbrügge- Nord, Diplomarbeit TU , Hamburg 2002. Auch kleinere und mittelständische Unternehmen operieren als „global player“ 14 Projekte und Maßnahmen im Bereich Einzelhandel

em landesweit schon seit einigen Jahren statt- findenden harten Konkurrenzkampf im Einzel- Dhandel entspricht ein Umwandlungsprozess der Einkaufszentren, der viele bisherige Standorte und Flächen, die in den 70er und 80er Jahren errichtet wur- den, grundsätzlich in Frage stellt, weil der wirtschaftli- che Betrieb dieser Flächen mittelfristig immer weniger gewährleistet werden kann. So sind kleine, fußläufig gut erreichbare Einkaufszentren (wie die drei in Lohbrügge- Nord vorhandenen) auf Grund ihrer „Introvertiertheit“, Flächenbegrenztheit sowie mangelnder Parkräume etc. häufig in ihrer Existenz bedroht. Die großen Einzelhan- delsunternehmen und Discounter legen deshalb die Standorte ihrer Filialen an viel befahrene Durch- oder Ausgangsstraßen, weil dort ausreichend Flächenpoten- ziale und genügend Parkmöglichkeiten vorhanden sind. Mittelfristig ist eine Versorgung des Stadtteils durch den Ein- zelhandel gewährleistet, wenngleich eine unverkennbare Tendenz in Richtung Großeinkauf mit dem Fahrzeug statt des fußläufigen „Taschenkunden“ – Einkaufs zu verzeichnen ist.

Neue Lidl-Filiale

m Berichtszeitraum errichtete Lidl an der Lohbrüg- ger Landstraße eine Filiale, was einerseits die Ver- Isorgung verbesserte, andererseits die Schließung der Filialen der REWE-Gruppe in den Einkaufszen- tren Mendelstraße und Rappoltweg nach sich zog.

Mendel Passage

ie GWG errichtete das EKZ Mendelstraße für insg. 2,6 Mio.€ und bietet damit seit 2002 größe- Dre Flächen für einen Lebensmitteldiscounter (Plus) und einen Drogeriemarkt (Schlecker) sowie eine Einkaufs- zeile für sechs weitere kleinere Geschäfte.

Lichtdurchflutete Passage des neuen EKZ-Mendelstraße 15 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „lokale Wirtschaft und Nahversorgung“

Einkaufszentrum Rappoltweg Zu prüfen bleibt, ob die Versorgung Lohbrügge-Nords bzw. dessen nördlicher Teil mit einem modernen Einzel- handelsstandort durch eine Ansiedlung am Reinbeker as EKZ Rappoltweg hat ähnlich wie das EKZ Redder gewährleistet werden kann oder ob die vorhan- Mendelstraße vor der Neuerrichtung einen ho- denen Kapazitäten inkl. des EKZ Boberger Dorfanger zur Dhen Nachholbedarf an Modernisierung. Die Versorgung ausreichen. introvertierte Lage ermöglicht es Ortsfremden im Vorbei- fahren kaum, an diesem Standort ein EKZ zu identifizie- ren. Der Parkraum ist nicht ausreichend und z.T. verwahr- lost (überdachter Parkraum Leuschnerstraße). Der Innen- hof ist unübersichtlich und z.T. nur über Stufen erreichbar, was Menschen mit Kinderwagen oder Gehhilfen sowie Rollstuhlfahrer/innen sehr eingeschränkte Zuwegemög- lichkeiten erlaubt. Deshalb nehmen hier die Leerstände weiter zu.

In dieser Situation unternahm die Lawaetz-Stiftung den Versuch, die Eigentümer des Zentrums* auf der Grund- lage einer städtebaulichen Untersuchung für einen zu- rückhaltenden, schrittweisen Modernisierungsprozess zu gewinnen (Geplanter Mitteleinsatz: ca. 250 Tsd. €). Allen Beteiligten war von Beginn an das Risiko und die lang- fristige Perspektivlosigkeit dieses Standorts bewusst. Den- noch waren sich die Eigentümer zunächst einig, in einem ersten Bauabschnitt den Innenhof zu sanieren, was auch bei den Geschäftsleuten und Einzelhändlern, die zu zwei Informationsveranstaltungen zu den Planungen eingela- den waren, auf Zustimmung gestoßen wäre. Schließlich überwog jedoch die Skepsis der Eigentümer über die Sinnhaftigkeit eines solchen „Wiederbelebungsversuchs“ und man verzichtete auf Modernisierungsmaßnahmen. Damit besteht die Gefahr, dass dieser Standort als Einzel- handelsstandort mittelfristig aufgegeben wird. Inzwischen zieht sich die HASPA-Filiale vom Standort zurück. Auch der verbliebene Lebensmittelmarkt Penny sieht mittelfri- stig kaum Perspektiven an diesem Standort. Die Vereinigte Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft (VHW) hat den übrigen Eigentümern angeboten, im Falle längerfristiger Bild oben: Leerstände, die verbliebenen EKZ-Teile zu erwerben, ab- Auf den Verkaufsflächen des früheren REWE-Marktes hat sich ein Textildis- counter niedergelassen zureißen und stattdessen Wohnungen zu errichten. Bild mitte: Leerstand eines Ladenlokals: die Blumenhändlerin hat aufgegeben

*VHW, Anwaltskanzlei, HASPA-Immobilien; REWE – Bild unten: Immobilien lehnten von Beginn an eine Beteiligung ab. Geschäftsleuteversammlung zur Perspektive des Einkaufszentrums 16 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „Gesellschaftliche Infrastruktur“

Leitbild und Zielerreichung

as diesem Handlungsfeld zugrundeliegende Leit- So entstand ein Projektspektrum von neun neuen oder bild enthält den strategischen Kern des Quartiers­ erweiterten/sanierten Einrichtungen im Stadtteil, die die Dentwicklungsprozesses, nämlich die identifizier- zuvor beklagten Mängel in der gesellschaftlichen Infra- ten Defizite hinsichtlich der mangelhaften Ausstattung des struktur deutlich beseitigen halfen. Quartiers mit Begegnungsmöglichkeiten für unterschiedli- che Bewohner/innengruppen abzubauen und mittels der Für die Belange älterer, pflegebedürftiger Menschen wur- Schaffung geeigneter Einrichtungen zur Verbesserung der den so durch die Einrichtungen der Tagespflegestation am Versorgung des Gebiets mit wohnortnaher und soziokul- KAP und des Erweiterungsbau des DRK-Seniorentreffs an tureller Infrastruktur zu gelangen. der Häußlerstraße bisher vorhandene Betreuungs- und Versorgungsdefizite beseitigt. Mit dem neu eingerichteten Die Förderung von Begegnungsmöglichkeiten ange- Kinder- und Familienhilfezentrum (KiFaz) am Fritz-Linde- sichts fehlender ausreichender Angebote für kulturelle, mann-Weg sowie dem Familienhaus „brügge - ein Haus kommunikative, sportliche und weitere Freizeitaktivitäten für alle“ können Beratungs-, Kommunikations- und Selbst- unterschiedlichster Ausrichtung für unterschiedliche Be- organisationsangebote für Familien vorgehalten werden, völkerungsgruppen hat die Diskussion unter den lokalen die durch einen pädagogischen Mittagstisch sinnvoll er- Akteuren von Beginn an bestimmt. Während zunächst gänzt werden. Mit dem Bau des Kinder- und Jugendtreffs das Projekt „Bürgerhaus“ im Zentrum der Überlegungen „Clippo“ am Bornbrook wird eine im westlichen Teil des stand und gewissermaßen als „Gesamtlösungsmodell“ Fördergebietes lange vorhandene Lücke im Bereich der für alle vorgefundenen Defizite dieses Handlungsfel- Jugendhilfe geschlossen. Der Saalanbau des Kulturzen- des angesehen wurde, verstärkte sich im Laufe der Zeit trums „LOLA“ hat das Spektrum des soziokulturellen An- der Meinungsprozess dahingehend, dass die fehlenden gebots für das Quartier erweitert. Der Betrieb des Sport- Angebote für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen in und Freizeitzentrums des VfL Lohbrügge vergrößerte die verschiedenen, nutzungsfunktional und zielgruppendiffe- sportliche Angebotspalette sowie das Angebot an Räum- renziert unterschiedlich ausgerichteten Profilen angelegt lichkeiten für Vereinsleben, Familienfeiern und sonstigen werden sollten. Treffmöglichkeiten.

Eine wohnungsnahe Begegnungsmög- lichkeit konnte im letzten Jahr der Pro- grammlaufzeit von der Baugenossen- schaft freier Gewerkschafter (BGFG) durch den Umbau eines Waschhauses geschaffen werden.

Bauabnahme „brügge“ – ein Haus für alle, November 2007 17 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „Gesellschaftliche Infrastruktur“

Gemeinschaftszentrum KAP Kathrin Zessin Erzieherin im JUZ und Projektleiterin in ie Umwandlung eines Teils des Gemeindehauses der Auferstehungskirchengemeinde: in eine Tagespflegestätte für Kranke und Alte ist Dseit dem Jahr 2002 abgeschlossen. Die Finan- zierung des Umbaus in Höhe von 411.000 € wurde mit Eigenmitteln der Kirchengemeinde, Krediten und Mitteln der Stadtteilentwicklung sichergestellt. Das zunächst von der Diakonie als Nebenstelle des Cafés in der Rathaus- passage (Beschäftigungsprojekt) betriebene Vor-Ort-Café als zentraler Treffpunkt mit Mittagstisch für das Gemein- schaftszentrum konnte aufgrund von Änderungen in der arbeitsmarktpolitischen Ausrichtung nicht aufrecht er- halten werden. Die Räumlichkeiten werden weiterhin für zeitweiligen Cafebetrieb, Versammlungen und Feiern etc. genutzt. Die Tagespflegestätte selbst verfügt über einen Speisesaal und eine Küche. Die übrigen Räumlichkeiten werden für unterschiedliche, vornehmlich Seniorenakti- vitäten, wie den PC Seniorenclub, Tanzgruppen etc. ge- nutzt. Auch ein Behindertenprojekt fand seine Bleibe in „Was hier in Lohbrügge-Nord fehlte, war den Räumlichkeiten. eine tage- bzw. wochenweise Entlastung der Angehörigen von Demenzkranken. Ohne eine Tagespflegestätte hätten viele Demenzkranke als Alternative nur den sta- tionären Heimaufenthalt wählen können und wären damit aus ihrem Familienver- bund gerissen worden. Die Tagespflege- stätte wird vom DRK betrieben und ist die erste solcher Einrichtungen im Raum Berge- dorf gewesen. Die Räumlichkeiten des „Gemeinschafts- zentrums KAP“ werden natürlich auch von anderen Vereinen genutzt, wie z. B. dem Bürgerhaus oder dem Bridge-Klub oder ei- ner Nähgruppe. Und es werden auch Feste gefeiert, auch Kindergeburtstage. Das Le- ben entwickelt und füllt sich also stetig im Gemeinschaftszentrum.“

18 Susanne Behrens-Henk Leiterin der Tagespflegestätte für kranke und alte Menschen im Gemeinschafts­ zentrum KAP:

„Die Arbeit mit den Menschen hier berei- tet mir sehr viel Freude! Es ist einfach schön zu sehen, dass die Menschen gern hierher kommen und sich zuhause fühlen. Anfangs sind sie häufig sehr niedergeschlagen und es ist offensichtlich, dass es ihnen schwer fallen wird, Kontakt zu den anderen zu fin- den. Wenn sich dann in dieser Umgebung für solche Menschen trotzdem Freund- Der Speisesaal der Tagespflegestätte schaften untereinander ergeben und sie erwartet seine Gäste, der Computer- Raum hat bereits seine Kapazitätsgren- in unseren Kursen endlich mal wieder ein ze erreicht, die PC-Senioren-Gruppe bisschen Lebensfreude empfinden, moti- macht Pause von der Bildschirmarbeit im neuen Cafe. Es zeigt sich: die neu- viert mich das sehr in meiner Arbeit.“ en Räumlichkeiten werden gut ange- nommen

19 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „Gesellschaftliche Infrastruktur“

Saalanbau des Kulturzentrums „LOLA“

as Stadtteilkulturzentrum „LOLA“ an der Loh- Zunächst gestaltete sich die Projektrealisierung wegen brügger Landstraße ist seit 15 Jahren nicht nur zum Teil vorhandener Vorbehalte bei Teilen der Berge- Din Lohbrügge ein anerkannter Treffpunkt für kul- dorfer Kommunalpolitik sowie des nicht unmittelbar im turelle Vielfalt und kreatives soziokulturelles Engagement, Fördergebiet gelegenen Standorts schwierig. Diese Pro- sondern einer der bedeutendsten Kulturanbieter im ge- bleme konnten durch beharrliche Überzeugungsarbeit samten Bergedorfer Raum und über dessen Grenzen hin- gelöst und in einer vorbildlichen Kooperation zwischen aus bekannt. Gleichzeitig gibt es vielfältige, preisgünstige Stadtentwicklungs- und Kulturbehörde durch die Finan- Angebote von Kursen, die sich auch bei Bewohner/innen zierung des ca. 600.000 € teuren Projekts sichergestellt des Fördergebiets großer Beliebtheit erfreuen. Die Pro- werden. Seit der Einweihung im Herbst 2004 erfreut sich jektidee der Saalerweiterung entstand aus der Erfahrung, der neue Saalbetrieb großer Beliebtheit, bei Kulturschaf- bei bestimmten Veranstaltungsformaten dem Besucheran- fenden und Künstlern ebenso wie bei Besucher/innen und drang nicht mehr gerecht werden zu können, eines nicht den Machern selbst, deren Betriebsabläufe nicht nur er- mehr solide zu meisternden Spannungsverhältnisses zwi- leichtert werden konnten. Das vielfältige Kulturprogramm schen notwendiger betriebswirtschaftlicher Kalkulationen erfreut auch jene, die dem Projekt zunächst skeptisch ge- und sozialverträglichen Eintrittspreisen bei zu geringen genüberstanden. Raumkapazitäten sowie ungünstiger Raumanordnungen (insbesondere Garderobe, Theke, WCs) und mangelhaf- tem Lärmschutz.

Kabarettist „Alfons“, Tanz- kurse, Podiumsdiskussi- onen

Durch die Saalvergrö­ ßerung wurde die LOLA zu einem echten Publi- kumsmagneten. Und bringt noch mehr Men- Herr Andresen, Tanztrainer in der schen zusammen „LOLA“: „Ich gebe seit ca. 15 Jahren in der „LOLA“ Tanzkurse. Seit dem Saalanbau haben wir richtig Zulauf! Vorher musste ich häufig Kurse we- gen mangelnder Teilnahme absagen. Jetzt kann ich sogar die Fortgeschrit- tenen – Kurse füllen. Und es ist natür- lich auch eine viel bessere Stimmung, wenn 20 Leute ihr Tanzbein schwin- gen, als wenn sich nur zwei bis drei 20 Paare auf dem Parkett bewegen!“ Ortrud Schwirz Geschäftsführerin im Stadtteilkulturzentrum LOLA:

„Wir sind damals mit unserem 130 qm groß- en Veranstaltungssaal immer wieder an unse- re räumlichen Grenzen gestoßen. Durch den waren oder die Saalkapazität nicht ausreichte. Anbau wurde er um ein Drittel vergrößert. Der Heute steht die LOLA auf wesentlich besseren neue große Saal ist jetzt durch eine Schiebe- wirtschaftlichen Füßen, weil wir uns teurere wand trennbar, wodurch er multifunktional Künstler leisten können, die wiederum mehr nutzbar ist.: Es kann der gesamte Saal bespielt zahlende Menschen anziehen und im großen werden, z. B. bei Tanzveranstaltungen am Wo- Saal auch untergebracht werden können. chenende. Wenn der Saal durch die Schie- Wir sind nun in der Lage, verstärkt auf Anre- bewand geteilt ist, können parallel Veranstal- gungen von außen eingehen und bleiben da- tungen und Projekte stattfinden, ein Yoga-Kurs rüber im Dialog mit dem Stadtteil. Das gefällt in der einen Hälfte und ein Theaterprojekt auf den Bewohnern und führt natürlich zu einem der anderen Seite. positiven feedback – was wiederum für mich Nicht nur der Saal wurde vergrößert, es wur- und meine Arbeit schön ist. den auch Maßnahmen umgesetzt, die die In- Letztendlich ist es auch eine gute Erfahrung, frastruktur unseres Hauses verbessert haben. dass nach der anfänglichen politischen Um- Durch die Flexibilität der Saalnutzung und die strittenheit unseres Projektes jetzt alle Politi- Vergrößerung der räumlichen Kapazitäten hat ker und Behörden froh sind, den „Saalumbau sich eine Verbesserung der Einnahme­situation LOLA“ unterstützt zu haben, denn das Ergebnis ergeben. Früher mussten wir z.B. etlichen ist für alle Beteiligten ein toller Erfolg.“ Künstlern absagen, weil sie entweder zu teuer

21 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „Gesellschaftliche Infrastruktur“

Sport- und Freizeitzentrum des VfL Lohbrügge

Alter Zustand der Umkleidekabinen Ein Prosit auf ein stabiles Fundament wünschen Senator Dr. Freytag, Abrissbagger vor der Bezirksamtsleiter Dr. C. Krupp und VfL-Vereinschef Wechsel Lohbrügger Skyline

Fitness für Körper und Geist

Frau Grevert, Anleiterin des Wirbelsäulengymnastik-Kurses beim VfL Lohbrügge „Wir haben beim VfL Lohbrügge eine schöne Gemeinschaft und eine unkom- plizierte Atmosphäre. Seit dem Neubau des Vereinsgebäudes hat sich die Teil- nehmerzahl meiner Kurse fast verdop- pelt. Der VfL ist wohl darüber für die Menschen attraktiver geworden – und das freut mich!“ 22 Abrissbagger vor der Der Neuanfang ist gemacht Zahlreiche Gäste sind zur Einweihung Lohbrügger Skyline der neuen Räumlichkeiten erschienen

ls größtem Sportverein des Stadtteils (allein 24 Nach der Entwicklung eines Betriebskonzeptes durch Fußballmannschaften) fehlte dem VfL eine moder- die Lawaetz-Stiftung, die die Finanzierung der Betriebs- Ane Begegnungsstätte für Sport- und Freizeitaktivi- kosten des Projekts neben den gängigen Zuwendungen täten. Die bis dato vorhandenen Umkleidekabinen waren des Sportamtes durch Einnahmen aus Gastro-Pacht, nicht mehr zeitgemäß und zudem durch Brandstiftung Platzwartwohnungsmiete und eingesparter Miete der bereits geschädigt. Über das Ziel der Schaffung einer Geschäftsstelle nachwies, bedurfte es noch einiger erheb- Sport- und Freizeitstätte mit Gymnnastikhalle, Vereinsgas­ licher Anstrengungen, dies Konzept bei allen beteiligten tronomie, neuen Umkleideräumen sowie der Integration Finanziers durchzusetzen. der Vereinsgeschäftsstelle und einer Platzwartwohnung herrschte nicht nur bei den Vereinsmitgliedern, sondern Schließlich gelang es, für die Realisierung der mit einer auch bei den übrigen lokalen Akteuren und den Vertre- Gesamtnutzfläche von ca. 960 qm und mit einer Gesamt- tern der Kommunalpolitik frühzeitiges Einvernehmen, lei- summe von 1.380.000 € ausgelegten Maßnahme die Res- stet doch der Verein, der seinen Wirkungskreis auch und sourcen und Mittel von sechs Beteiligten zusammenzufüh- gerade im Fördergebiet hat, mit seiner breiten Palette des ren: Eigenmittel, Verein, Feuerkasse, Hamburger Sport- sportlichen Angebots auch einen erheblichen Beitrag zur bund, Sportamt, Behörde für Bildung und Sport (BBS) und Integration von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU). unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft. Nach ca. einjähriger Bauzeit konnte das Sport- und Frei- Zunächst galt es, die Finanzierung des Projektes sicher- zeitzentrum im Juni 2005 dem Verein resp. der Stadtteilöf- zustellen, da der Verein dies auf dem Hintergrund seiner fentlichkeit übergeben werden. Es wird seither im Stadtteil moderaten Mitgliedsbeitragsstruktur allein nicht realisie- sehr gut angenommen. Der Verein verzeichnet ein halbes ren konnte und der Hamburger Sportbund und der Ham- Jahr nach der Eröffnung einen regen Aktivitätszuwachs burger Fußballverband von einem größerem finanziellen und einen Mitgliederzuwachs von ca. 250 Personen. Engagement für den Verein mit Hinweis auf vergleichbare Fälle, die in der Vereinsinsolvenz geendet waren, abrieten. 23 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „Gesellschaftliche Infrastruktur“

Thomas Meyer 2. Vorsitzender des VfL Lohbrügge

Frage: „Herr Meyer, der Traum eines neuen Vereinsheims ist ja schon älter. Was hat Sie damals veranlasst, dieses Projekt in Angriff zu nehmen?“ raus aus der Sitzung und weiß, die anderen Thomas Meyer: „Die wichtigsten Gründe Mitglieder stehen trotzdem geschlossen hinter waren der schlechte Gebäudezustand und einem. Das gibt auch Kraft, weiter zu machen. der Platz- und Raummangel. Wir hatten z. B. Am meisten hat mir imponiert, wie viel man keine Möglichkeit, Kurse für ältere und jüngere doch gemeinschaftlich in der Gruppe gebac- Menschen anzubieten. Hierzu gehören insbe- ken bekommt! Alleine sind solche Projekte, sondere Mütter, deren Kinder vormittags in der wie unser VfL-Vereinsgebäude oder auch das Schule oder im Kindergarten sind. Außerdem neue Bürgerhaus gar nicht realisierbar. Da war kein normales geselliges Vereinsleben fehlt das Know-how, die Zeit, das Geld, das möglich. Es fehlte ein Platz, wo man sich vor Durchhaltevermögen. Und letztendlich hört oder nach dem Sport noch mal zusammen- auch keiner von der Politik richtig zu. Insbeson- setzen konnte, um sich zu unterhalten oder zu- dere bei umstrittenen Projekten ist es wichtig, sammen etwas zu essen oder zu trinken.“ dass man eine Interessensgemeinschaft wie den Stadtteilbeirat hat, die geschlossen hinter Frage: „Von den ersten Ideen bis zur Realisie- den Projekten steht: Einer für alle – Alle für Ei- rung dauerte es ca. sechs Jahre. Was hat Sie nen! Deshalb besser langsam und in kleinen über diesen langen Zeitraum motiviert, das Schritten zum Ziel als gar nicht!“ Ziel nicht aus den Augen zu verlieren?“ Frage: „Und sind Sie mit dem Ergebnis Ihres Thomas Meyer: „Die Aussicht, dass unser Einsatzes – dem neuen VfL-Gebäude – zufrie- Projekt tatsächlich realisiert werden könnte. den?“ Das kam mir vor wie ein Traum! Etliche Male drohte es zwar zu scheitern. Das ist mitun- Thomas Meyer: „Auf jeden Fall! Wir haben z. ter ganz schön zermürbend, wenn man sich B. seit der Fertigstellung des Gebäudes ca. 250 so eingesetzt hat. Aber dieses Gefühl ist sehr neue Mitglieder bekommen. Auch die Gastro- kurzlebig. Zumal Herr Hagedorn uns trotz aller nomie wird gut angenommen. Zum Positiven hat Widrigkeiten immer bei der Stange gehalten sich vieles auch dadurch geändert, dass meine und uns sehr unterstützt hat. Außerdem bin ich Frau und ich jetzt vor Ort in der Platzwartwoh- seit 37 Jahren beim VfL Lohbrügge. Auch ein nung leben. Durch den Wegfall des langen An- Grund dafür, dass man dann nicht so schnell fahrtsweges bin ich jetzt viel flexibler geworden hinschmeißt, wenn’s mal nicht läuft. Manch- und kann für den Verein durch die Zeitersparnis mal hatte ich auch ein schlechtes Gewissen mehr bewegen. Außerdem ist für die Sportler gegenüber dem Stadtteilbeirat, weil unser VfL- immer ein Ansprechpartner da. Und ein guter Projekt bestimmt über zwei Jahre bei jeder Sit- Kontakt zu den Leuten ist mir wichtig. Dadurch 24zung Thema war. Aber abends geht man dann wird das Vereinsleben lebendig!“ „Clippo“ – Kinder- und Jugendtreff Bornbrook

Rechnung zu tragen. Im Frühjahr 2004 konnte zwischen dem Bezirksamt und den übrigen beteiligten Behörden (BBS, BUG, BSF) eine Vereinbarung getroffen werden, nach der der Kinder- und Jugendtreff auf einem von der Schulbehörde zu veräußerndem Grundstück gebaut wird mit der Maßgabe weiterer funktionaler Veränderungen des Schulgeländes sowie der Sicherstellung der Nut- zung des anliegenden Bolzplatzes für den Schulsport. Das Bezirksamt übernahm durch den Grundstücks­erwerb die Rolle des Bauherrn und beauftragte die BSU

Die Eingangsansicht des neuen Jugendtreffs „Clippo“ – Amt für Hochbau – mit der Pla- nung. Die Baukosten beliefen sich auf 821.000 €, die von der Behörde für So- us der Sicht von im westlichen Teil des Förderge- ziales sowie aus Mitteln der Stadtteil- bietes lebenden Jugendlichen, lokalen Akteuren entwicklung aufgebracht wurden. Die Avor Ort und auch der Jugendhilfeplanung des Be- Fertigstellung des ca. 250 qm umfas- zirksamtes wurde zu Beginn des Quartiersentwicklungs- senden Gebäudes sowie die erforder- prozesses ein hoher Bedarf an einer Einrichtung der offe- liche Umgestaltung des Schulgeländes nen Kinder- und Jugendarbeit im Westen Lohbrügges fest- wurde im März 2007 gefeiert. Die Trä- gestellt, da es weder entsprechende Einrichtungen noch gerschaft wurde dem Jugendhilfeträger Aufenthaltsplätze für Jugendliche bis dato gab. Zudem IN VIA/Katholische Mädchenarbeit e.V. sollte ein Standort gefunden werden, der eine sinnvolle übertragen, der bereits mit interessier- Kooperation mit den dortigen Schulen (Schule Mendel­ ten Jugendlichen an der Planung für straße und Gymnasium Bornbrook) ermöglicht, was zu- die Ausgestaltung der Räumlichkeiten nächst mit Schwierigkeiten verbunden war, hatte man doch mitgewirkt und seit 2003 zunächst in den jugendplanerischen Erfordernissen des Standorts ei- aufsuchender Arbeit die Kontakte zu nerseits sowie den Anforderungen des Planungsrechts, Jugendlichen des Gebietsteils aufge- der Vereinbarkeit mit nachbarschaftlichen Interessen nommen hatte. (Senio­renwohnanlagen) und den Veräußerungsbedingun- Vom Wunsch schrittweise zur Wirklichkeit gen der Eigentümer (in diesem Fall der BBS) andererseits

Die zukünftigen Nutzer des Kinder- und Jugendtreffs erkunden bei einer Ralley ihren Stadtteil und versenken eine Liste mit allen Wünschen an ihren zukünftigen Treff in den Grundstein des Hauses, nachdem sie ihre Wünsche lautstark dem anwesendem Publikum – unter ihnen Stadtentwicklungs-Senator Dr. Freytag – vorgetragen haben. 25 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „Gesellschaftliche Infrastruktur“

Das Bürger- und Familienhaus „brügge“

Das fertige „brügge“ – ein Haus für alle Bei der Grundsteinlegung des „brügge“ – von links: Bezirksamtsleiter Dr. Christoph Krupp; CDU-Fraktionsvorsitzender Norbert Reichelt; Senatorin Birgit Schnieber-Jastram und Quartiersentwickler Klaus Hagedorn

eit Beginn der Quartiersentwicklung wurde von der Neuen Aufschwung erhielt das Projekt Ende 2004 durch übergroßen Mehrheit der lokalen Akteure, insbe- die Überlegungen des Förderkreises für Gemeinwesenar- Ssondere dem Bürgerverein Lohbrügge, dem Verein beit – seit 25 Jahren Anbieter von Räumlichkeiten in einer für Gemeinwesenarbeit und anderen, die Errichtung eines mittlerweile abgängigen Schulbaracke für verschiedene Bürgerhauses angestrebt – bis zu 30 Akteure trafen sich Freizeitaktivitäten (Töpfer- und PC-Kurse, Amateurfunker regelmäßig in einer Arbeitsgruppe, um über Standort, Be- und Videogruppen, Amateurmusikgruppen etc.) – in Ko- triebskonzept, Raumprogramm etc. zu diskutieren und zu operation mit dem Träger des pädagogischen Mittagsti- einem tragfähigen Konzept zu gelangen. Per Fragebogen sches, WABE e.V., anstelle der maroden Baracke, ein neues wurden die Bedarfe an Raumkapazitäten bei den Lohbrüg- Gebäude an gleicher Stelle zu errichten. Zur Sicherstellung ger Vereinen und Einrichtungen erhoben, um eine nachfra- der Finanzierung mussten zunächst mehrere Voraussetzun- georientierte und gleichzeitig betriebswirtschaftlich tragfä- gen erfüllt werden: Um die bereits für das ursprüngliche hige Gesamtkonzeption zu ermöglichen. Ursprünglich ba- Haus eingeworbenen und in den Haushalt eingestellten sierte das Konzept auf der Zusammenführung der Räum- Fördermittel für den Bau zu mobilisieren, wurde von der lichkeiten des Kinder- und Familienhilfezentrums (KiFaz) Lawaetz-Stiftung und dem Bezirksamt ein Konzept für mit denen eines Bürgerhauses, welches durch den Betrieb ein Bürger- und Familienhaus „Haus für alle“ entwickelt, eines Café-Bistros abgerundet werden sollte. Als Standort das nicht nur die Förderung durch die BSU in Höhe von war eine Belegenheit an der Leuschnerstraße unterhalb 784.000 € sicherstellte, sondern auch mit dem Fördertitel des EKZ Rappoltweg vorgesehen. Da seitens der Politik der Sozialbehörde (BSF) inhaltlich kompatibel gestaltet eine Subventionierung der Betriebskosten des Projekts aus wurde, um hieraus 511.000 € einzuwerben. Dieses Konzept öffentlichen Mitteln zunächst ausgeschlossen wurde, hätte verbindet eine Reihe von familienorientierten Angeboten sich der Betrieb aus der Einnahmeseite von Gastro-Pacht, und Aktivitäten mit denen, die der Förderkreis für Gemein- KiFaz-Miete und weiteren Einnahmen aus den Nutzungsge- wesenarbeit im alten Gebäude bereits praktizierte, sowie bühren für die Räumlichkeiten tragen müssen. Gleichzeitig die Möglichkeit, Räumlichkeiten für Familienfeiern u.ä. zu gab es Zielkonflikte zwischen dem (für die Finanzierung) mieten. Auch findet ein pädagogischer Mittagstisch hier notwendigen Nebeneinander von KiFaz und privatem Ga- seinen Platz, sowie ein Angebot eines kleinen Bistrobetriebs stro-Betrieb; auch stand nach dem Konjunktureinbruch kein mit Mittagstisch. Die anfallenden Betriebskosten des Ge- Pächter für den Gastronomiebetrieb zur Verfügung. bäudes werden in begrenztem Maße durch das Bezirksamt gefördert. Eigentümer des Gebäudes ist das Bezirksamt. Als sich dann aufgrund der geänderten Ausrichtung der Die Trägerschaft hat Sprungbrett e.V. übernommen. Der im Arbeitsmarktpolitik ein Café-Betrieb als beschäftigungs- Oktober 2006 begonnene Bau war im November 2007 be- förderndes Projekt ebenso als unrealisierbar herausstellte zugsfertig. Am 23.11.2007 fand mit Senator Axel Gedasch- wie die Übernahme der Trägerschaft durch das KiFaz, lag ko und Bezirksamtleiter Dr. Christoph Krupp die feierliche 26das Projekt längere Zeit brach. Eröffnung durch den Träger statt. Kinder- und Familienhilfezentrum (KiFaz) am Fritz-Lindemann-Weg

as Kinder- und Familienhilfezentrum bietet Fa- Stadtentwicklung und Umwelt (90.000 €) getragen wur- milien und alleinerziehenden Eltern und ihren den. Der Umzug des KiFaz in die neuen Räumlichkeiten ist DKindern Rat und Hilfe in besonderen Lebensla- sowohl hinsichtlich einer langfristig günstigen Mietzinsge- gen. Dabei ist ein Arbeitsschwerpunkt die Integration von staltung, als auch wegen seiner in unmittelbarer Nachbar- Familien mit Migrationshintergrund. Die früheren Räum- schaft lebenden Zielgruppen von Vorteil. Die Nutzung der lichkeiten des KiFaz an der Lohbrügger Landstraße waren erheblich erweiterten Räumlichkeiten erfolgte ab Januar sehr beengt und ließen eine Reihe von Aktivitäten nicht zu. 2006. Nachdem der Ausstieg des KiFaz aus dem Konzept für Groß und Klein hatten viel das jetzige „brügge“ – ein Haus für alle entschieden war, Spaß bei der KiFaz-Neuer- öffnung bemühte man sich um neue adäquate Räumlichkeiten, die nunmehr im Erdgeschoss des Hochhauses Fritz-Lin- demann-Weg 2 gefunden wurden, deren Eigentümer die Baugenossenschaft freier Gewerkschafter e.G. (BGFG) ist. Die notwendigen Umbauarbeiten erfolgten in 2005, de- ren Kosten von der BGFG (119.000 €) und der Behörde für

Erweiterung Parktantenhaus

as im Grünen Zentrum gelegene Parktantenhaus fun- Oase im Grünen Zentrum. Durch den giert als ergänzende Kinderbetreuungseinrichtung Anbau mit Küchen- im Stadtteil, bei dem tage- oder stundenweise Kinder- einrichtung bietet D das Parktantenhaus betreuung gewährleistet wird. Die Trägerschaft hatte bis Ende jetzt optimale und 2005 der Lohbrügger Bürgerverein inne; später übernahm entspannende Kin- derbetreuungsmög- die Trägerschaft Sprungbrett e.V. Der Bürgerverein organi- lichkeiten sierte aus Eigenmitteln (11.000 €) und öffentlicher Förderung (31.000 €) die Mittel für einen Funktional-Anbau, der insbesonde- re eine funktionsfähige Küche beherbergt. Fertigstellung: 2005.

Seniorentreff Häußlerstaße

ie konzeptionell ursprünglich als Mehrgeneratio- rer Anbau realisiert, der die nenhaus geplante Wohnanlage in der Häußler- Umwandlung einer Wohnung Dstraße beherbergt neben einer Reihe von Senio- erforderlich machte. Die Fer- renwohnungen auch einen Kindergarten und eine Senio- tigstellung erfolgte im Septem- rentagesstätte, die vom DRK betrieben werden. Räumlich ber 2006. Kos­ten: 134.000 €, zu eng gelegen, kam es in der Vergangenheit stets zu In- die jeweils zur Hälfte von GWG teressens- und Raumnutzungskonflikten beider Einrichtun- und BSU aufgebracht wurden. gen, sodass mit der Vermieterin GWG zunächst eine Eta- Die Räumlichkeiten können Der Seniorentreff Häußlerstraße genaufstockung geplant wurde, um neue Räumlichkeiten auch bei Bedarf von Gruppen für den Seniorentreff zu schaffen. Da dies die Statik jedoch und Einrichtungen im Stadtteil nicht zuließ, wurde ein auch preislich erheblich günstige- angemietet werden. 27 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „Gesellschaftliche Infrastruktur“

Nachbarschaftstreff der BGFG

006 entschloss sich die Baugenossenschaft freier Gewerkschafter (BGFG), einen Nachbarschaftstreff 2für Bewohner- und Mietergruppen einzurichten, der damit den westlichen Teil des Fördergebietes zusätzlich aufwerten soll.

Aus einem 160 qm großen ehemaligen Waschhaus im Fritz- Lindemann-Weg wurde ein Gemeinschaftshaus geschaf- fen. Die notwendigen Umbauarbeiten erfolgten in 2007, die Fertigstellung im September 2007. An den Gesamtkosten in Höhe von 395.000 € beteiligten sich die BGFG (198.000 €) Vicky Gumprecht und die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (197.000 €). BGFG, Teamleitung Sozialmanagement

„Seitens der Mieter/innen wurde nach einer Treffmög- lichkeit nachgefragt, sodass die BGFG seit 2003 diesen Treff betreibt und den Aufbau ehrenamtlicher Strukturen unterstützt. Der Raum, den es anfangs gab, war zu klein und die Ausstattung war unzureichend, sodass es ideal war, dass mit Hilfe der Kofinanzierungsmöglichkeit des Programms Aktive Stadtteilentwicklung der Umbau rea- lisiert werden konnte. Nach wie vor ist in dem Gebäude auch eine Waschküche untergebracht, um zufällige Be- gegnungen zu ermöglichen. Die BGFG stellt fachliche Erstrahlt in neuem Glanz – das ehemalige Waschhaus Anleitung und Unterstützung für ihre Nachbarschafts- treffs, die im Wesentlichen von einem Orga-Team be- stehend aus Mieterer/innen betrieben wird. Die Schlüs- selvergabe für Vermietungen (nur tagsüber!) erfolgt über den Verwalter, der sein Büro gegenüber hat. Nach dem Motto der BGFG für ihre Nachbarschaftstreffs von Nachbarn für Nachbarn werden Veranstaltungen an- geboten: Vorträge, Kaffee- und Spielnachmittage und eine Büchertauschbörse. In Vorbereitung ist ein Film- Club. Das KiFaz nutzt den neuen großen Raum eben- falls. Insgesamt ist dies hier ein attraktiver Standort in Lohbrügge zum Wohnen mit vielfältiger Infrastruktur: gute Verkehrsanbindung, Einkaufspassage Mendelstra- ße, KiFaz, Gästewohnung und Verwalterbüro vor Ort und neuerdings mit dem Nachbarschaftstreff.„

28 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „Wohnen“

Modernisierung der Wohnbestände

iele der Wohnbestände der Großwohnsiedlung Aktuell geht der bisher hohe Anteil von Sozialwohnungen im Lohbrügge-Nord, die in den 60er und 70er Jahren Gebiet spürbar zurück, da große Bestände mit Ende der Jahre Verrichtet wurden, sind zum Zeitpunkt der Aufnahme 2005/06/07 aus der Sozialbindung ausgelaufen sind. der Quartiersentwicklung entweder modernisierungsreif (Bäder, Heizungen, Fenster, Fassadendämmung) oder es wurden bereits Modernisierungsmaßnahmen eingeleitet, die – insbesondere im sozialen Wohnungsbau – öffentlich gefördert wurden und werden. Dies betrifft Instandsetzungs- maßnahmen der Bestände Mendelstraße, Grandkoppel- stieg, Schulenburgring, Otto-Schumann-Weg, Korachstraße und umfangreiche Maßnahmen Grandkoppel/Lohbrügger Landstraße, deren finanzielle Größenordnung sich insge- samt in deutlich zweistelliger Millionenhöhe befinden dürfte. Dabei handelte es sich teilweise um Sanierungsmaßnahmen, die den Wohnwert z. B. durch Aufstockung von Geschossen und Anbringung von Balkonanlagen sichtbar erhöhten.

Mit der Abschaffung der Fehlbelegungsabgabe wurde ein wichtiger Rahmen gesetzt, um den Wegzug von Menschen in stabilen Lebenslagen aus Sozialwohnungen zu verlangsamen.

Sanierte Wohnbestände der Vereinigten Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft e.G. an der Lohbrügger Landstraße/Grandkoppel

Die KorachstraSSen-Hochhäuser – frü- her im Stadtteil eher stigmatisiert – sind in den letzten Jahren komplett modernisiert worden. Die Bewohner finden’s gut!

Die Photovoltaikdächer der 5 Hoch- häuser bilden eine unverwechselbare, Moderne Kunst gestaltet weit sichtbare Skyline des Stadtteils Neuer, moderner, licht- jede Etage anders durchlässiger Eingang am Haus Nr. 7 29 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „Wohnumfeld und Freiflächen“

Die Umsetzung des Leitbildes zur Revitalisierung und Modernisierung privater und öffentlicher Flächen zur Verbesserung der Aufenthalts- und Lebensqualität gliedert sich in drei Handlungsbereiche:

• Neugestaltungsmaßnahmen des Wohnumfeldes bei Großwohnanlagen

• Umgestaltung und Belebung des Naherholungsparks „Grünes Zentrum“

• Modernisierung der Schulgelände, Schaffung zeitgemäßer und altersgruppenspezifi- scher Aufenthalts- und Bewegungsräume

Neugestaltungsmaßnahmen des Wohnumfeldes bei Großwohnanlagen

Wohnumfeld Korachstraße 1- 9 als Wahrzeichen des Stadtteils neben dem alten Wasser- turm „Dickkopp“ und bilden weit sichtbar im Umland die ls Folgemaßnahme der umfänglichen Sanierungs- „Skyline“ von Lohbrügge. arbeiten an den Dächern, Fassaden, Hauseingän- Agen und Treppenhäusern, die im Wesentlichen in den ersten Jahren der Förderperiode abgeschlossen wa- ren, realisierte die GWG in den Folgejahren schrittweise eine umfangreiche Wohnumfeldverbesserung. Es wurden neue Pflasterungen und Wegeführungen geschaffen, neue Müllcontainer – Pergolen sowie Neubepflanzungen angelegt und für jedes Hochhaus abschließbare Fahrrad- häuschen aufgestellt. Außerdem wurde ein neuer moder- ner Kinderspielplatz angelegt, der im Sommer 2005 mit einem großen Kinder- und Bewohnerfest eröffnet wurde.

Mit einem Volumen von 1,357 Mio. € Gesamtkosten, Der neue Spielplatz wird von denen aus dem Programm der Aktiven Stadtteilent- begeistert in Besitz genommen wicklung rund 15 % finanziert wurden, ist – nachdem aktuell auch der Abbruch einer schadhaften Tiefgarage realisiert wurde – nunmehr der Gesamtsanierungskom- plex Korachstraße 1-9 erfolgreich abgeschlossen. Er

hat zu einer wesentlichen Verbesserung der Wohnqua- Neugepflasterte lität der Anlage geführt und findet bei den Mieterinnen Zuwegungen und Mietern große Zustimmung. Gleichzeitig sind im Stadtteil bestehende Vorbehalte im Schwinden begrif- fen. Die Korachstraßenhochhäuser stehen nunmehr

Auch die Müll- standorte wurden geschmackvoll und praktisch in die neue Umfeldge- 30 staltung integriert

Wohnumfeld Grandkoppelstieg/ Mendelstraße

ach Abschluss der Fassadensanierung an den Häusern Grandkoppelstieg 4 - 17, Mendelstraße N7 - 17 und Lohbrügger Landstraße 130, gestalte- te die SAGA in zwei Bauabschnitten das komplette Wohn- umfeld der Wohnanlage um. Unter Einbeziehung der Be- wohnerinnen und Bewohner, die auf mehreren Mieterver- sammlungen ihre Vorstellungen und Wünsche gegenüber dem Vermieter und dem Landschaftsplanungsbüro artiku- lierten, wurden 2003 in einem ersten Bauabschnitt neue Wegeführungen, Spielflächen und Geräte, Mietergärten, Geschwungene Wegeführung entlang der Mietergärten Sitzgelegenheiten und Neubepflanzungen geschaffen. Der zweite Bauabschnitt, der 2006 abgeschlossen wurde, wurde ähnlich umgestaltet. Hier wurde vornehmlich eine neue Bewegungsfläche an der Mendelstraße für Kinder geschaffen.

Gesamtkosten der Maßnahme: 694.000 €, von de- nen durch das Programm Aktive Stadtteilentwicklung 345.000 € von der Behörde für Stadtentwicklung und Um- welt übernommen wurden.

Neue Spielgeräte für den Nachwuchs

Frau Görin, Anwohnerin: „Hier ist das Angebot für kleine Kinder auf den Spielplätzen größer geworden und wir sitzen oft im Sommer mit Freunden draußen auf den neuen Bänken.“ 31 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „Wohnumfeld und Freiflächen“

Nicht realisierte Vorhaben im Wohnumfeld

„Spielmöglichkeiten“ am „Lindwurm“, dem längsten Bauwerk Lohbrügges

m Rahmen der Erarbeitung des Quartiersentwicklungs- Verhandlungen mit der damaligen Wohnungsverwaltung konzeptes waren sich Fachleute und Bewohnerschaft verliefen ergebnislos, obwohl die Möglichkeiten öffentli- Ieinig, dass der Handlungsbedarf im Wohnumfeld der cher Konfinanzierung entsprechender Vorhaben ausführ- Wohnanlage „Lindwurm“ am Röpraredder offensichtlich ist. lich erläutert wurden. Die Belegung der Ende 2005 aus Die Flächen sind z.T. verwahrlost. Mietergärten oder andere der Sozialbindung gefallenen Anlage erfolgt einseitig mit qualitativ nutzbare Freiflächen sind nicht vorhanden. In der Personen und Familien mit § 5 Wohnberechtigungsschein.

Bewohnerbefragung wurden ebenfalls Forderungen nach Ca. 80 % der Bewohner sind nicht in Deutschland geboren. Verbesserung des Umfeldes der Anlage laut. Als mögliche Mittlerweile wurde die Wohnanlage an einen Fonds veräu- Stabilisierungsmaßnahmen wurden ein Mietertreff in einer ßert. Mit der Verwaltung ist die Paribus-Gruppe mit Sitz in leerstehenden Gewebefläche am Kurt-Adams-Platz, Mie- Hamburg beauftragt, die grundsätzlich Interesse zeigt, sich tergärten sowie altersgerechte Bewegungsflächen (Spiel- an der Verstetigung der Quartiersentwicklung Lohbrügge- und Bolzplatz) angesehen. Nord zu beteiligen. Es besteht Hoffnung, dass sich das Er- scheinungsbild und das Wohnumfeld des Lindwurm verbes- sern wird. 32 Umgestaltung und Belebung des Naherholungsparks „Grünes Zentrum“

n den Jahren 2001 bis 2003 wurde in mehreren Ab- Imptessionen aus dem schnitten ein Maßnahmenbündel zur Verbesserung Grünem Zentrum Ider Aufent­haltsqualität im „Grünen Zentrum“ umge- setzt. Vornehmliche Ziele dabei waren die Belebung und Erhöhung der Besuchsattraktivität für unterschiedliche Zielgruppen und die Zurückdrängung von als Angstraum empfundenen Teilen des Zentrums. In einer äußerst enga- giert arbeitenden Arbeitsgruppe beteiligten sich bis zu 50 Bewohner kontinuierlich in Planungsrunden und stritten z.T. leidenschaftlich um die Prioritätensetzung bei den Verän- derungsmaßnahmen. Schließlich wurden folgende Vorha- ben realisiert:

• Großzügige Bewegungsflächen für Kinder un- terhalb der Korachstraßenhochhäuser

• Bewegungsflächen für Skater mit Funpipes und anderen Geräten auf versiegeltem Grund im westlichen Teil

• Grillstellen und Sitzgelegenheiten im westli- chen Teil

• Ein Duftgarten und eine Fallobstwiese

• mehrere Freischachanlagen

• Bouleplatz in der Nähe des EKZ Rappoltweg

Der Fördermitteleinsatz in Höhe von 596.000 € wurde aus Mitteln der Stadtteilentwicklung und aus Programmen der damaligen Umweltbehörde realisiert.

Stefan (rechts): „Mir und den anderen Kindern macht es hier ziemlich viel Spaß. Der Platz ist klasse!“ 33 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „Wohnumfeld und Freiflächen“

Modernisierung der Schulgelände

Schulgelände Mendelstraße

n den Jahren 2000 – 2003 wurde das Schulgelände in mehreren Bauabschnitten umgestaltet, wobei das große IEngagement einiger Lehrer und der hohe ehrenamtli- che Einsatz von Eltern, Lehrern und Schülern auch anderen Schulen im Stadtteil als Vorbild diente, ebenfalls in größe- rem Maßstab Modernisierungen auf ihrem Schulgelände vorzunehmen.

Es wurden nach Entsiegelungen neue Bewegungsräume, Turn-, Spiel-, und Bolzplätze geschaffen, Sitzecken und -ni- schen angelegt, neue Bepflanzungen vorgenommen und jeweils altersadäquat für unterschiedliche Altersstufen ge- staltet.

Eingesetzte Mittel: 500.000 €, davon ca. 140.000 € Stadt- teilentwicklungsmittel der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU).

Schulgarten, Bewegungsflächen und Klettergeräte bieten vielfältige Betä- 34 tigungsmöglichkeiten in den Pausen Schulgelände Gymnasium Bornbrook

as Gymnasium hatte bereits recht früh einen Planungsworkshop zur Umgestaltung und Ent- Dsiegelung des Schulgeländes durchgeführt, dessen Ergebnis umfangreiche Entsiegelungsflächen für Bewegungslandschaften vorsah, die von der kofi- nanzierenden Schulbehörde nicht aufgebracht werden konnten bzw. die nicht oben auf der Prioritätenskala der schulischen Flächenbedarfe standen, da der Sanie- rungsbedarf an anderen Einrichtungen als höher ein- geschätzt wurde. Gleichwohl wurde 2005 ein Beachvol- leyballfeld angelegt. Weiterhin wurden im Zusammen- hang mit der Errichtung des Kinder- und Jugendtreffs Bei schönem Wetter wird im Schatten der Bäume des Grünen Zentrums „Clippo“ weitere Bewegungslandschaften geschaffen. Beachvolleyball gespielt Eingesetzte Mittel: 42.000 €, davon 25.000 € Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU).

Schulgelände Schule Max-Eichholz-Ring (MER)

en Überlegungen zur Veränderung des Schul- den anwohnenden Kindern in der Nachbarschaft Nut- geländes lagen Zielstellungen zu Grunde, durch zungsanreize zu bieten und das Schulgelände im Sinne Dvermehrte Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten, einer „Nachbarschaftsschule“ auch außerhalb der Unter- nicht nur den Schülerinnen und Schülern, sondern auch richtszeiten zu nutzen. Der Planungsprozess wurde konti- nuierlich mit der Schulkonferenz, also unter Einbeziehung von Eltern und Schülern realisiert. Die Umgestaltung der Außenanlagen hält nunmehr seit 2005 ein Angebot unter- schiedlicher Bewegungs- und Spielanreize im Freien vor, wie einen Berg mit Hangrutsche, einen Fühlpfad, Weiden- tunnel, Sandflächen mit Totempfählen, Bewegungsspinne etc. Mit der Trockenlegung des Bolzplatzes durch eine Drainage-Verlegung ist die Umgestaltung abgeschlossen.

Eingesetzte Mittel: 92 .000 €, davon Stadtteilentwicklungs- mittel der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) 34.000 €.

„Ich finde das Klettergerüst ganz gut – da spielen wir immer ,ticken’ drauf“ meint eine der Kleinen 35 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „Wohnumfeld und Freiflächen“

Thomas Hawellek Schulleiter Schule Max-Eichholz-Ring

„Hauptanlass für das Projekt zur Umgestaltung unseres Schulgeländes war damals ein unzureichendes Spiel- und Bewegungsangebot für Kinder im Grundschulalter sowie eine mangelhafte Geländebenutzung für be- hinderte Kinder. Alle realisierten Maßnahmen werden sehr gut angenommen – von der behindertengerech- Es ist für mich deutlich spürbar, dass die Kinder durch ten Turnhallenzufahrt bis hin zu den neuen Anlagen auf das vielfältige Spiel- und Bewegungsangebot ent- dem Schulhof. spannter und ruhiger geworden sind. Ähnliches wird auch von den Lehrkräften und den Kindern selbst zu- Das Gelände und die Geräte werden aber auch nach- rück gemeldet. Wenn Kinder in den Pausen aktiv sein mittags viel genutzt. Die Eltern lassen sich dann hier in können, wirkt sich das natürlich auch auf den Unter- der Sonne nieder, während ihre Kinder auf dem Schul- richt aus. hof spielen. Nicht nur die Spielgeräte werden da ge- nutzt – Schulhöfe gehören mit zu den raren städtischen Auch die Beteiligung bei der Planung war recht effek- Flächen, auf denen Kinder ungefährdet ihre ersten tiv. Sie bestand im wesentlichen aus der Rückkopplung Fahrrad- und Inlinererfahrungen sammeln können. zwischen den schulinternen Gremien und dem Stadt- teilbeirat. Die Schule hat ja bestimmte Gremien, wie El- ternrat, Lehrer- und Schulkonferenz, die immer beteiligt gewesen sind. Wir hatten auch eine AG „Schulentwick- lung“, in der Lehrer und auch Eltern vertreten waren. Diese Gruppe hat sich viele Gedanken zur Schulhof- gestaltung gemacht und immer wieder ihre Ergebnisse den ausführenden bzw. entscheidenden Personen und Gremien rückgemeldet. Dieser Prozess ist im Rahmen der Schulprogrammarbeit und der Gremienarbeit gut, sauber und engagiert gelaufen.“

Holzgeschnitzte Skulpturen schmücken das Spielgelände

36 Schulgelände Gesamtschule Lohbrügge (GSL)

it einer zwischen Schul- und Stadtentwicklungs- behörde anteilig finanzierten Maßnahme Mkonnte ein Sanierungs- und Neugestaltungs- konzept eines Teils der Bewegungsflächen auf dem Ge- lände schrittweise realisiert werden, so dass mit der Fer- tigstellung in 2005 die Aufenthaltsqualität für Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Altersstufen spürbar verbes- sert wurde. Im Mittelpunkt der von Schülern, Lehrern und Elternvertretern gemeinsam mit einem Landschaftsplaner entwickelten Konzeption stehen Bewegungsräume und Flächen, wie z. B. die mit modernen Kunstoffböden verse- hen Bolzplätze, die sich großer Beliebtheit erfreuen.

Eingesetzte Mittel: 300.000,- €, davon 143.000 € Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU).

Auch die Zelluloidballkünstler kommen nicht zu kurz

Frage: „Wie gefällt Euch die Schulhofumge- staltung?“ Schüler: „Ziemlich gut! Jetzt ist hier immer ziemlich was los! Vorher war’s öde.“

Frage: „Was gefällt Euch am besten? Womit Der neue Bolzplatz – die nötige Bewegung sorgt für mehr Kon- spielt Ihr am häufigsten?“ zentration im Unterricht Schüler: „Eigentlich gefällt uns alles ganz gut. Aber am liebsten spielen wir auf dem Bolz- platz und an den Basketballkörben. Und am allerliebsten hier an den Tischtennisplätzen – auch jetzt, wo’s so kalt ist.“ 37 MaSSnahmen zum Handlungsfeld „Wohnumfeld und Freiflächen“

denfalls, wenn die Kinder sich hier wohlfühlen und dass die neuen Angebote nicht nur uns, sondern auch ande- ren Freude bereiten!“

Frage: „Wie lief der Planungs- und Umsetzungspro- zess ab? “

Frau Volkmann: „Wir hatten recht unterschiedliche Planungsphasen. Zum einen wurde eine Fragebogen- Annegret Volkmann aktion gestartet: „Was sollte alles auf dem Schulhofge- Abteilungsleiterin Gesamtschule Lohbrügge lände verändert werden, was wollen wir?“ Dabei sind natürlich jede Menge Wünsche aufgeworfen worden. Frau Volkmann: „Alle Anlagen und Spielgeräte wer- Sie wollten natürlich einen Bolzplatz, sie wollten natür- den äußerst gut angenommen! In den Pausen ist hier lich einen Basketballplatz, sie wollten Spielgeräte ha- jetzt richtig was los. Alles stürmt zum Bolzplatz, zu den ben und sie wollten „Kuschelecken“ haben – geschützte Tischtennisplatten usw. Die Kinder freuen sich jetzt rich- Sitzplätze, in denen man im Sommer draußen in ver- tig auf ihre Pause, weil sie dann Spaß haben und sich trauter Runde mal miteinander reden kann. nicht mehr so viel streiten, wie früher. Auch nachmittags und am Wochenende ist auf dem Das waren die Hauptwünsche, die wir dann an einen Schulhof häufig etwas los. Die Kinder unseres pädago- Garten- und Landschaftsarchitekten weitergegeben gischen Mittagstisches spielen hier z. B. nachmittags haben. Dieser Planer hat die Ideen und Wünsche der Hockey. Aber es kommen auch Kinder und Jugendliche, Kinder dann in einen ganz tollen Plan umgesetzt. Die- die hier nicht zur Schule gehen. Sie nutzen den Basket- ser Plan wurde mit den Kindern und Eltern diskutiert, ballplatz vielfältig und regelmäßig, z. B. für Streetball. bis er realisierbar war.“ Aber das ist ja auch gewollt und beabsichtigt. Wir sind eine Schule des Stadtteils und die sollte ihre Angebote auch anderen zur Verfügung stellen. Ich freue mich je-

38 Schulgelände des Gymnasiums Lohbrügge (GyLo)

Die neue Trampolinfläche des GyLo

uch die Lehrer-, Eltern- und Schülerschaft des Gymnasiums Lohbrügge hat im Verlauf des Jahres A2005 in verschiedenen Projekten Überlegungen und Pläne zur Umgestaltung diverser Flächen auf ihrem Schulgelände entworfen, die im Jahr 2006 abgeschlos- sen wurden. Es handelt sich hierbei vornehmlich um neue Sitzecken- und Kommunikationsgelegenheiten aus Holz, Bewegungsflächen (Trampolinfläche, Kletterwand, -diver se Flächen für Ballspiele sowie analog der Bolzplätze auf dem Gelände der Gesamtschule Lohbrügge, Kunststoff- flächen zum Fußballspielen) sowie Überdachungen und eine Sitzpyramide aus Stein. Der neue Bolzplatz des GyLo

Eingesetzte Mittel: 115.000 €, davon 50.000 € Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU). 39 Stadtteilkarte

KiFaz Fritz-Lindemann-Weg EKZ Mendelstraße Außengelände Kita Schulenburgring Naherholungspark „Grünes Zentrum“

1 2 3 4

Saalanbau Kulturzen- trum LOLA, Lohbrügger Landstraße (außerhalb Kartenaus- schnitt)

Sanierung 23 Wohn- bestand Grand- koppel/ Lohbrügger Landstraße

2 Wohn- 22 umfeld Grand- koppel- stieg

Sanierung 21 Wohn- bestand Grand- koppel- stieg

Holz- 20 schwing- schlange Schule Mendel- straße

Nachbar- 19 18 17 16 schaftstreff Fritz-Linde- mann-Weg

Schulgelände Mendelstraße „brügge“ – Ein Haus für alle Bolzplatz Gesamtschule Lohbrügge Kinder- und Jugendtreff Clippo am Bornbrook Schulgelände Gymnasium Bornbrook Gutachten EKZ Rappoltweg Anbau Parktantenhaus

5 6 7 8

9 Moderni- sierung Eingänge Korach- straße

10 Spielpatz Korach- straße

2 11 Gemeins- schaftszen- trum KAP

12 Senioren- treff Häußler- straße

Wohnen Öffentlliche Grünflächen Öffentliche Einrichtungen N Nahversorgungszentren 21 Projektstandorte 15 14 13

41 Schulgelände Gymnasium Lohbrügge Sport- und Freizeitzentrum VfL resümee und ausblick

Nach acht Jahren Quartiersentwicklung Lohbrügge-Nord Auf die Frage, was getan werden muss, damit diese Zu- endete der aktive Prozess für das Fördergebiet der „Ak- kunftsbilder Wirklichkeit werden, wurden folgende Ziele tiven Stadtteilentwicklung“ zum 31.12.2007. Die Lawaetz- und Maßnahmen überlegt: Stiftung hat den Übergang nach dem Auslaufen der Pro- grammförderung im Rahmen von Gesprächen mit vielen 1. Aktive Stadtteilarbeit mit dem Schwerpunkt auf die För- Akteuren vorbereitet. derung von Begegnungsmöglichkeiten zum Beispiel durch jährliche Stadtteilfeste. Das Grüne Zentrum für Im November fand eine öffentliche Abschlussveranstal- Veranstaltungen nutzen und Ausbau von dezentralen tung mit ca. 40 Personen im „brügge“ – ein Haus für alle Aktivitäten. Darüber hinaus durch Öffentlichkeitsarbeit statt. Mit der Abschlussveranstaltung wurde über einen das Image des Stadtteils fördern. Rückblick auf die gelungene Arbeit hinaus auch auf den 2. Die Zusammenarbeit soll weiter verbessert werden Ausblick auf die anstehende Weiterarbeit nach Beendi- durch Ansprache und Aktivierung von Menschen mit gung des Programms „Aktive Stadtteilentwicklung“ Wert Migrationshintergrund und verstärkte Kooperationen gelegt. Menschen aus Politik, Verwaltung, Einrichtungen zwischen Schulen und Senioreneinrichtungen. Außer- und Stadtteilbeirat sowie Bewohner und Bewohnerinnen dem sollen Schulveranstaltungen in Kirchen ins Auge haben die Abschlussveranstaltung gemeinsam mit gro- gefasst und der Kontakt zur freiwilligen Feuerwehr ver- ßem Interesse gestaltet. bessert werden. 3. Angebote für unterschiedliche Zielgruppen sollen er- Als größte Stärken von Lohbrügge-Nord wurden überein- weitert werden. Für Jugendliche mehr Angebote durch stimmend heraus gearbeitet: Sportvereine und grundsätzlich mehr Räume für Ju- gendliche ab 14 Jahren. Außerdem Lese- und Sprach- • Die soziale Infrastruktur mit Parktantenhaus im Grünen förderung für Kinder und für Senioren Computerkurse. Zentrum, LOLA als Stadtteilkulturzentrum, Jugendfreizeit- Im Bereich Kultur sollen Projekte zum Thema Jung und zentrum, Kindertagesstätten, Schulversorgung, Senioren- Alt und interkulturelle Begegnungen angestrebt wer- einrichtungen, „brügge“ – ein Haus für alle, Stadtteilbei- den. rat und die gute Zusammenarbeit der Einrichtungen im 4. Etwas überraschend war das besondere Interesse von Stadtteil einigen Workshopteilnehmern und -teilnehmerinnen an dem Thema Verkehr. Gewünscht wird eine Zone 30 • „Das grüne Lohbrügge“ mit dem Grünen Zentrum, vie- in Lohbrügge-Nord und der Ausbau des Fahrradnet- len Spielplätzen, guten Ausflugsmöglichkeiten und zahl- zes. An verschiedenen Stellen gilt es, den Straßenzu­stand reichen gut ausgebauten Radwegen. zu verbessern, z. B. Straßenbelag Reinbeker Redder. Gewünscht wird außerdem die Sperrung Leuschner- straße für ein Straßenfest.

Nachdem Bilanz über die gemeinsamen Erfolge gezogen Weitere Themen waren die Wiederbelebung des Ein- worden war, entwickelten die Teilnehmer und Teilneh- kaufszentrums Rappoltweg, das Bauen für Familien durch merinnen in Kleingruppen Zukunftsbilder für Lohbrügge. Schließung von Baulücken nördlich des Reinbeker Red- Folgende Mottos wurden entwickelt: ders, eine Billebrücke für Lohbrügge-Nord sowie die Ver- besserung der Sauberkeit. Für die positive Weiterentwick- • „Brügge zwischen Jung und Alt.“ lung von Lohbrügge-Nord bleibt im Rahmen der Versteti- gung Lohbrügge-Nord genug zu tun! Die Lawaetz-Stiftung • „Grünes Zentrum verbindet.“ wurde für ein halbes Jahr mit der Verstetigung beauftragt. Danach soll die neue Quartiersentwicklung Lohbrügge- • „Komm, mach mit für ein grünes und menschliches Ost die Verstetigung Lohbrügge-Nord weiterführen. Mit Loh­brügge.“ dem Stadteilbeirat und der Bezirksverwaltung wird ab- gestimmt, welche der aufgezählten Punkte weiter verfolgt werden sollen. Das vorhandene Engagement der Akteure in Lohbrügge lässt erwarten, dass eigenständig Ziele und Aufgaben weiter verfolgt und umgesetzt werden! 42 resümee und ausblick

Abschlussveranstaltung November 2007

Präsentation der Arbeitsgruppenergebnisse

Dr. Christoph Krupp im Partnerinterview mit einer jungen Lohbrüggerin

Arbeitsgruppenergebnisse 43 Resümee und Ausblick

Die Quartiersentwicklung war von folgenden Leitvorstel- Eine Verbesserung der Wohnqualität und des Wohnumfel- lungen geprägt: des der Wohnbebauung wurde für den ganzen Stadtteil erreicht. Der noch offene Punkt bezüglich des Gebäude- komplexes „Lindwurm“ wird im Rahmen der Quartiersent- 1. Förderung des Zusammenlebens der verschiedenen wicklung Lohbrügge-Ost wieder aufgegriffen. sozialen und ethnischen Bewohnergruppen. Eine Stärkung des Einkaufszentrums Rappoltweg konnte 2. Verbesserung der Versorgung mit wohnortsnaher während der Quartiersentwicklung nicht erreicht werden. sozio-kultureller Infrastruktur. Die Bezirksverwaltung ist gemeinsam mit den Vermietern 3. Stärkung der lokalen Ökonomie. weiter an einer Lösung interessiert. 4. Verbesserung der Beschäftigungsmöglichkeiten im Quartier. So geht es weiter: 5. Verbesserung der Wohnqualität und des Wohnumfel- Die Wohnungsgesellschaften wollen gemeinsam mit dem des. Bezirksamt, das die Verstetigungsmittel der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt erhält, die Verstetigung fi- nanzieren. Ein Quartiersentwickler wird ca. einen Tag in Um diese Leitvorstellungen umzusetzen, lag der Schwer- der Woche im Gebiet tätig sein können. Darüber hinaus punkt auf Investitionen in unterschiedlichsten Bereichen. stehen Mittel für den Aufbau einer aktivierenden Websei- Der investive Mitteleinsatz ergab zusammengefasst: te zur Verfügung. Ziel der Verstetigung ist es, Lohbrügge- Nord als lebenswerten Stadtteil bekannter zu machen und Anteil Aktive die vorhandenen Angebote so breit wie möglich zu kom- Eigen-/ Stadtteil­- Gesamt munizieren. Drittmittel entwicklung Für die Unterstützung der Aktiven Stadtteilentwicklung 3.935.470 € 7.797.530 € 11.733.000 € durch Bürger/innen, Menschen aus der Politik, der Ver- 34 % 66 % 100% waltung und Unternehmen – insbesondere der Woh- nungsgesellschaften – möchten wir uns an dieser Stelle ca. 1/3 der Investitionen der Aktiven noch einmal herzlich bedanken. Stadtteilentwicklung brachten ca. 2/3 Investitionen von Privaten oder aus anderen Programmen zusätzlich Lawaetz-Stiftung, Hamburg im März 2008 nach Lohbrügge-Nord.

Es wurden nicht nur fast alle im Quartiersentwicklungs- konzept (2002) anvisierten Projekte realisiert, sondern auch die Verstetigung dieser Projekte soweit wie möglich geklärt. Eine Übersicht über die Projekte befindet sich auf der folgenden Seite. Zur Verstetigungsstrategie gehört auch, dass der Stadtteilbeirat in Lohbrügge-Ost weiterar- beiten und Lohbrügge-Nord mit im Blick haben wird.

44 Übersicht der realisierten Projekte

PROJEKT GESAMTKOSTEN ANTEIL AKTIVE (gerundet) STADTTEILENTWICKLUNG

1. Neubau EKZ-MendelstraSSe 2.600.000,00 € --

2. FördermaSSnahmen ESF-Politikbereich F (7) 80.000,00 € --

3. Gutachten EKZ-Rappoltweg 20.000,00 € 20.000,00 €

4. Gemeinschaftszentrum KAP 409.000,00 € 179.000,00 €

5. Saalanbau LOLA 600.000,00 € 280.000,00 €

6. Sportzentrum VFL 1.380,000,00 € 840.600,00 €

8. „Haus für alle“, Leuschnerstr. 1.295.000,00 € 784.000,00 €

9. Seniorentreff HäuSSlerstaSSe 134.000,00 € 66.970,00 €

10. KiFaz, Fritz-Lindemann-Weg 209.000,00 € 90.000,00 €

11. Erweiterung Parktantenhaus 42.000,00 € 31.000,00 €

12. Clippo – Kinder- und Jugendtreff bornbrook 821.000,00 € 311.000,00 €

13. Nachbarschaftstreff der BGFG „Altes Waschhaus“ 395.000,00 € 197.000,00 €

14. Wohnumfeld KorachstraSSe 1.357.000,00 € 198.900,00 €

15. Wohnumfeld Grandkoppelstieg/ MendelstraSSe/Lohbrügger Landstr. 694.000,00 € 345.000,00 €

16. Umgestaltung „Grünes Zentrum“ 596.000,00 € 179.000,00 €

17. Schulgelände MendelstraSSe 500.000,00 € 140.000,00 €

18. Schulgelände Gymnasium Bornbrook 42.000,00 € 25.000,00 €

19. Schulgelände Max-Eichholz-Ring 92.000,00 € 34.000,00 €

20. Schulgelände Gesamtschule Lohbrügge 300.000,00 € 143.000,00 €

21. Schulgelände Gymnasium Lohbrügge 115.000,00 € 50.000,00 €

22. AuSSengelände Kita Schulenburgring 52.000,00 € 21.000,00 €

Summe 11.733.000,00 € 3.935.470,00 €

45 In eigener Sache

Die Lawaetz-Stiftung ist eine Hamburger Organisation, Das Lawaetz-Haus in Neumühlen ist der Hauptsitz unserer die den Menschen, der Politik und den regionalen Verwal- Stiftung. In attraktiver Umgebung und unmittelbarer Nähe tungen hilft, auf dem Arbeitsmarkt, in der Stadtentwick- zum Elbstrand können die Räume auch für geschäftliche lung und im Bildungssektor Lösungen herbeizuführen, die und private Veranstaltungen gemietet werden. von allen Beteiligten mitgetragen werden. Weitere Informationen erhalten Sie unter folgender Wir wurden 1986 von der Freien und Hansestadt Ham- Adresse: burg als Stiftung bürgerlichen Rechts gegründet, um zwi- Johann Daniel Lawaetz-Stiftung schen der politischadministrativen Ebene und den betei- Geschäftsführender Vorstand: ligten Bevölkerungs- und Handlungsgruppen vermittelnd Karin Schmalriede tätig zu sein. Unter dem Leitprinzip ”Hilfe zur Selbsthilfe” Neumühlen 16-20 mobilisieren und stärken wir die Potenziale unserer Kun- 22763 Hamburg den. Damit leisten wir einen Beitrag zur sozialen und öko- Tel: 040 – 39 99 36-90 nomischen Entwicklung Hamburgs, aber auch in anderen E-Mail: [email protected] europäischen Regionen. www.lawaetz.de In 2008 arbeitet die Stiftung in sechs Quartieren des Ham- burger Programms zur „Aktiven Stadtteilentwicklung“.

Zu unseren Aufgaben zählen insbesondere • Existenzgründungsberatung aus der Erwerbslosigkeit, • Beratung von Projekten, die aus dem Europäischen Sozialfonds gefördert werden, • Evaluation und Begleitforschung, Entwicklung und Begleitung von transnationalen Projekten, • Schaffung und Erhalt von Wohnraum für Familien und benachteiligte Bevölkerungsgruppen, • Quartiersentwicklung in herausfordern­den Stadtquar- tieren sowie • Moderation bei gesellschaftspolitischen Problemlagen.

46 47 Klaus Hagedorn Barbara Weigel Martina Stahl Ulrike Jakisch Vanessa Steenwarber

Impressum

Herausgeber:

Johann Daniel Lawaetz-Stiftung Neumühlen 16 - 20, 22763 Hamburg Tel. 040 / 39 99 36 - 0, www.lawaetz.de

ViSdP: Karin Schmalriede

Redaktion: Klaus Hagedorn, Karin Schmalriede, Ulrike Jakisch, Vanessa Steenwarber, Martina Stahl

Layout: Die Creativen GmbH

Fotos: Lawaetz Stiftung, Die Creativen GmbH

Auftraggeber: Bezirksamt Bergedorf Fachamt Sozialraummanagement Dr. Ingrid Stöckl, Tel. 040 / 42 891 - 25 30 [email protected] Wentorfer Straße 38, 21029 Hamburg

© 2008 Lawaetz Stiftung, Hamburg