Spende bitte Zeitung der Partei DIE LINKE. des Kreisverbandes Salzlandkreis 06/2013

Bernd Riexinger in Bernburg Friedrich Schütz Am 6. Juni sprach Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei DIE LINKE, auf einer Veranstaltung des Kreis- vorstandes im Metropol in Bernburg. Nach denen mit André Brie im März und im Mai sollte diese, die langfristig vorbereitet war und nur we- nige Tage vor dem Dresdner Parteitag stattfand, ein Höhepunkt im sogenann- ten Vorwahlkampf sein. Sie sollte dazu beitragen, einen Gedankenaustausch mit einem der beiden höchsten Re- präsentanten unserer Partei zu führen und für den Wahlkampf wichtige, aber noch unklare Fragen zu beantworten. Dazu haben die unter dem Thema „Je stärker DIE LINKE, desto sozialer Bernd Riexinger während seines Vortrages (Foto: privat) das Land“ stehenden Ausführungen einen bedeutenden Beitrag geleistet. nach rechts blickt und entsprechend Bernd Riexinger ging dann auf die Fra- Im folgenden soll auf die wichtigsten handelt. In bezug auf den Kanzlerkan- ge ein, was DIE LINKE ist, worin ihre Aussagen in seinem Vortrag sowie auf didaten Steinbrück erinnerte er an des- Identität besteht. Er verwies auf das einige in den Diskussionsbeiträgen sen völlige Unterstützung der Agenda Grundsatzprogramm der Partei. Von aufgeworfenen Fragen eingegangen 2010 des damaligen Bundeskanzlers den dort in der Präambel angeführten werden. Schröder. Er ist „nicht glaubwürdig Punkten können hier aber nur einige Der Parteivorsitzende begrüßte zu- für linke Politik“. Daran ändert auch erwähnt werden. Danach kämpft DIE nächst in seiner Rede mit einem Blick nichts, wenn die SPD 25 Programm- LINKE als sozialistische Partei für auf die SPD deren berechtigte Forde- punkte „von uns abgeschrieben hat“. - eine andere, demokratische Wirt- rung nach dem Rücktritt des Verteidi- Wenn heute alle Parteien einen sozi- schaftsordnung gungsministers de Maizere wegen der alen Wahlkampf machen, so schlußfol- - einen sozial-ökologischen Umbau Drohnenaffäre. Er stellte dann aber gerte der Redner, dann hat das mit der - ein Recht auf gute, existenzsichernde heraus, daß diese Partei vor den Wah- LINKEN zu tun. Das muß der Bevölke- Arbeit len nach links, nach den Wahlen aber rung deutlich gemacht werden. - ein Leben in sozialer Sicherheit - kulturelle Vielfalt und die Teilhabe al- Aus dem Inhalt: ler Menschen am kulturellen Reichtum Das Thema: - ein gerechtes Steuerkonzept Bundestagswahl 2013 II • Ortsversammlung Schönebeck Seite 1 - 5 Seite 8 - die Durchsetzung von Demokratie • Wahlvorbereitung in Mecklenburg- • im Salzlandkreis und Rechtsstaatlichkeit Vorpommern Seite 9 - eine demokratische, soziale, ökologi- • Erwerbslosenfrühstück Seite 6 sche und friedliche Europäische Union • Drohnen- Skandal Seite 9 - Frieden und Abrüstung, gegen Impe- Seite 7 • Hochwasser an der Saale • Fest der LINKEN Seite 10 rialismus und Krieg Seite 8 • Stadtrat Staßfurt Der Vorsitzende wandte sich dann im Seite 11 Fortsetzung Seite 2 D a s T h e m a: B u n d e s t a g s w a h l 2013 II

Hauptteil seines Vortrages der Frage schiede bei Löhnen und Renten zwi- sind soziale und demokratische Rech- zu: Warum brauchen wir heute eine schen Ost und West ein. te unteilbar. „Wir haben es uns nie vor- starke LINKE? Er ging davon aus, Als einen dritten Grund für eine star- stellen können, daß wir die bürgerliche daß von den Herrschenden so getan ke LINKE stellte der Redner die Re- Demokratie verteidigen müssen.“ wird, als ob wir keine Massenarbeits- duzierung des ungeheuer großen Un- Aus der recht regen Diskussion kön- losigkeit haben. Diese ist aber unbe- terschiedes zwischen Arm und Reich nen hier nur einige Gedanken ange- streitbar vorhanden, wenn sie auch heraus. Er gab einen Überblick über führt werden. So halte ich es für völlig gegenüber früheren Jahren zurückge- die Verteilung der Vermögen und das angebracht, den Osten nicht nur immer gangen ist, nach wie vor aber nicht alle Steuerkonzept unserer Partei (s. DLZ aus der Perspektive der Defizite zu se- Arbeitslosen statistisch erfaßt werden. 5/2013). Uns glaubt man, daß wir den hen, sondern es müssen auch die Sei- Besonders Besorgnis erregend ist die Reichen „etwas wegnehmen wollen“. ten herausgestellt werden, auf denen Zunahme der Jugendarbeitslosigkeit. DIE LINKE will dieses Geld für die Fi- es Vorsprünge gibt. Zu unserem Sozi- Andererseits aber ist genügend Arbeit nanzierung eines Sozialprogramms alprogramm und dem Steuerkonzept vorhanden. Zur Lösung dieser Fra- einsetzen, das diesen Namen auch muß bei den Menschen das Gefühl gen setzt sich DIE LINKE für ein Zu- verdient. Dabei ist alles, wie er bereits entstehen, daß sie umsetzbar sind. kunftsprogramm ein. Die Forderung, bei der Vorstellung des Leitantrages Das zu erreichen, fordert aber neue daß die Arbeit gut sein muß bezieht an den Parteitag herausstellte, genau Bündnispartner. Völlig berechtigt war sich, wie es im Entwurf des Wahlpro- durchgerechnet. Und solche neu vor- auch die Frage: Wie kommen wir dazu, gramms heißt, „auf die Höhe von Lohn gesehenen Steuern wie die Transakti- daß sich die Menschen bewegen? Für und Gehalt, den Inhalt, die Arbeitsab- onssteuer, die Reichensteuer oder die wichtig halte ich den Hinweis, daß wir läufe und die Gestaltung des Arbeits- Millionärsteuer belasten die Reichen uns etwas einfallen lassen müssen, platzes.“ doch nur in einem recht erträglichen damit wir bei vielen Menschen den Die Bundeskanzlerin, so der Redner, Maße. Dem Vorsitzenden ist zuzustim- Eindruck überwinden: Wir reden immer vertritt die Auffassung, daß Deutsch- men, wenn er sagte: „Wir haben noch dasselbe, und es bewegt sich nichts. land gut durch die Krise gekommen nie in der Geschichte solchen Reich- Wir befassen uns zu sehr mit dem Was sei. Das trifft aber für viele Menschen tum gehabt und solche ungleiche Ver- (Inhalt) und zu wenig mit dem Wie (Art überhaupt nicht zu. DIE LINKE setzt teilung.“ der Umsetzung). Und schließlich darf sich deshalb für einen gesetzlichen DIE LINKE ist die einzige Friedens- bei allem nicht die ständige Stärkung Mindestlohn von zunächst 10 Euro partei in Deutschland. „Krieg darf kein der Partei vergessen werden. ein, der aber bis zum Ende der Le- Mittel der Politik sein.“, heißt es im Mit Bernd Riexinger war nach Lothar gislaturperiode auf 12 Euro je Stunde Leitantrag. Die Bundeswehr hat nichts Bisky (1996) und Gabriele Zimmer ansteigen sollte. Es darf nicht überse- in anderen Ländern zu suchen, auch (2001), die jedoch beide auf einem hen werden, daß die Reallöhne immer nicht zur Ausbildung von Soldaten. Landesbildungstag sprachen, zum weiter sinken, so in Deutschland von Deutschland ist gegenwärtig der dritt- dritten Mal ein Parteivorsitzender Gast 2001 bis 2011 um 5 %. Unsere Partei größte Waffenexporteur. Unsere Partei in unserer Vortragsreihe. Trotz des in- setzt sich für ein Verbot der Leihar- fordert dagegen ein Verbot aller Rü- haltsreichen Vortrages und der schon beit ein, denn „Leiharbeit ist moderne stungsexporte. Sie fordert aber auch erwähnten regen Diskussion erfüllte Sklaverei“. Sie ist gegen jede Form der den bedingungslosen Abzug der deut- sich aber meine Vorstellung nicht, die- prekären Beschäftigung. Jene Men- schen Truppen aus Afghanistan sowie se Veranstaltung zu einem herausra- schen, die unter solchen Bedingungen die Beendigung weiterer Auslandsein- genden Höhepunkt in unserer politi- arbeiten müssen, können ihre Zukunft sätze. schen Bildungsarbeit in Vorbereitung nicht planen und leben in ständiger Frau Merkel, so der Vorsitzende, auf die Bundestagswahl werden zu Unsicherheit. Dazu kommen die vielen spricht von einer „marktkonformen lassen. Das lag zu einem großen Teil, befristeten Arbeitsverhältnisse. Und Demokratie“. Das heißt, daß die, wel- aber nicht nur daran, daß das Hoch- es sei auch erwähnt, daß im Osten le- che die Macht haben, „mehr zu sagen wasser gerade zu diesem Zeitpunkt in diglich 38 % der Beschäftigten auf der haben“. Wir sind für eine Demokratie, Bernburg seinen Höhepunkt erreichte. Grundlage von Tarifverträgen entlohnt in der die Bürger/innen etwas zu ent- Enttäuscht war ich darüber, daß keine werden. Schließlich setzt sich unsere scheiden haben. DIE LINKE wird sich der Zeitungen unseres Kreises unse- Partei aber auch für die Überwindung deshalb für neue Formen der demokra- rer Einladung folgte. der immer noch bestehenden Unter- tischen Beteiligung einsetzen. Dabei

Die Linke Zeitung 06/2013, Seite 2 D a s T h e m a: B u n d e s t a g s w a h l 2013 II

Elke Reinke – Kandidatin für den 18. Deutschen Frank Godniak Elke Reinke wurde am 02. Mai 1958 geboren. Sie hat zwei erwachsene Kinder und ist in Aschersleben zu Hau- se. In Ihrer knapp bemessenen Frei- zeit fährt Elke gern Rad und geht gern im schönen Harz wandern. Von Beruf ist sie Elektroingenieurin. Momentan ist Elke Mitarbeiterin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag. Gesellschaftlich engagiert sich Elke sehr stark. Sie ist im kommunalpoli- tischen Forum tätig, ist Mitglied der Deutschen Friedensgesellschaft und Fördermitglied der Kinderhilfe für Sie- (Foto: privat) benbürgen e.V., ist tätig im Sozialfo- einer Gesellschaft, in der die einen im „Der herrschenden Politik muss Wider- rum Aschersleben e.V. und im Akti- Überfluss leben und die anderen ihr stand entgegen gesetzt werden. Nur onsbündnis Sozialproteste. Im Berliner Essen in den Abfalltonnen suchen... so kann man wieder zu einer sozialen Krisenbündnis „Wir zahlen nicht für sagt Elke. Es wird höchste Zeit zum Politik kommen. Eure Krise“ und im Bündnis „Umfairtei- Umverteilen“. Aber nicht nur mit Hartz IV beschäftigt len“ setzt sie sich für soziale Gerech- Weiter sagt sie: „Ich will die Armut sie sich. Auch eine Existenz sichernde tigkeit ein. bekämpfen und Menschen, denen es Rente liegt ihr am Herzen. Es wider- Auch parteipolitisch ist Elke sehr en- heute noch gut geht, vor dem sozi- strebt ihr, dass Rentner sich Minijobs gagiert. In der Landesarbeitsgemein- alen Abstieg bewahren. Es wird höch- suchen müssen um auszukommen. schaft Hartz IV ist sie als Sprecherin ste Zeit, dass die Superreichen in die Die Rentenpolitik eines so reichen tätig. Elke ist Delegierte zum Bundes- Verantwortung genommen werden“. Landes wie Deutschland kann so nicht und Landesparteitag. Seit 2009 ist sie Ihre Aussage zum Thema Hartz IV ist aussehen. Wer sein Leben lang gear- Stadträtin der Stadt Aschersleben und eindeutig, Hartz IV muss weg und es beitet hat, der muss auch eine Rente seit 2010 ist sie im Bundesausschuss muss eine sanktionsfreie Mindestsi- beziehen, von der man vernünftig le- tätig. Im Jahre 2011 wurde Elke in den cherung her. Die Menschen müssen ben kann, ohne noch im Ruhestand Landesvorstand der LINKEN Sachsen- von dem Lohn ihrer Arbeit wieder le- arbeiten zu müssen. Anhalt gewählt. Von 2005 bis 2009 war ben können. Hartz IV reicht nur zum All das und noch einiges mehr hat Elke Elke Mitglied im Deutschen Bundes- dahinvegetieren. dazu bewogen, in diesem Jahr als tag. Elke kämpft vor allem gegen so- Elke ist ein sehr kommunikativer Direktkandidatin des Wahlkreises 68 ziale Ungerechtigkeit und die verfehlte Mensch. Schon deshalb hat sie immer (Harz) und auf der Landesliste für den Arbeitsmarktpolitik in unserem Land. ein offenes Oh für die Menschen. Sie 18. Deutschen Bundestag anzutreten. Sie kam selbst schon in den zweifel- findet immer ein paar Minuten Zeit, um In einer starken Fraktion der LINKEN, haften Genuss der von Schröders Re- den Menschen, die sie ansprechen, will sie sich einbringen und für die Bür- gierung verbrochenen Hartz-Gesetze. zuzuhören. Genau das ist es auch was ger des Wahlkreises kämpfen. Schon deshalb kann man davon aus- Elke will. Sie will ein Ansprechpartner Frank Godniak ist Mitglied des Ortsver- gehen, dass Elke genau weiß wovon für die Menschen sein. Es ist ihr Ziel, bandes Aschersleben sie spricht! „Wir leben heute in Menschen zu zeigen, das man nicht resignieren darf. Die Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl Friedrich Schütz Zur personellen Vorbereitung der Bun- lung. Die Vertreter/innen werden durch Der DISPUT, veröffentlichte in seiner destagswahl gehört neben der Wahl die Kreis- bzw. Stadtverbände gewählt. Mai-Ausgabe unter der Überschrift der Direktkandidatinnen und Direkt- Von Ende Januar (Baden-Württem- „Die Spitzen in den Ländern“ eine kandidaten in den Wahlkreisen die berg) bis Anfang Mai (Saarland) wur- Übersicht mit Abbildungen der Spit- Aufstellung (Wahl) der Landeslisten den diese Versammlungen durchge- zenkandidat/innen. Wir dokumentieren auf der jeweiligen Vertreterversamm- führt, in Sachsen-Anhalt am 13. April. diese auf den Seiten 4 und 5.

Die Linke Zeitung 06/2013, Seite 3 D a s T h e m a: B u n d e s t a g s w a h l 2013 II

Die Spitzen in den Ländern Zwischen Schleswig- Holstein und Bayern: Die Landeslisten zur Bundestagswahl sind gewählt

(Fotos: Disput Mai 2013)

Die Linke Zeitung 06/2013, Seite 4 D a s T h e m a: B u n d e s t a g s w a h l 2013 II

Die Linke Zeitung 06/2013, Seite 5 D a z u m e i n e i c h

Wir sind gerüstet Zur Vorbereitung auf die Bundestagswahl in Mecklenburg- Vorpommern Friedrich Schütz

Manche von Ihnen, verehrte Leserin- entstandenen Großkreise erschweren wir an der Optimierung der Kommuni- nen und Leser werden wahrschein- natürlich die politische Arbeit, wobei zu kation zwischen den Kreistagsfraktio- lich darüber erstaunt sein, in unserer bedenken ist, daß die Entfernungen in nen... Wir wollen sie stärker als bisher Zeitung einen Beitrag über Mecklen- ihnen im Durchschnitt größer sind als mit der Landtagsfraktion vernetzen burg- Vorpommern zu lesen. Das hat in Sachsen- Anhalt. und auch über das Kommunalpoliti- mehrere Gründe: Zum einen veröffent- Mecklenburg- Vorpommern wird von sche Forum zu allen brisanten Fra- lichte unsere Mitgliederzeitschrift in ih- einer rot - schwarzen Koalition unter gen beraten und qualifizieren“. Dieser rer letzten Ausgabe unter dem in der dem Ministerpräsidenten Erwin Selle- Aufgabe muß meiner Ansicht auch in Überschrift angegebenen Titel einen ring regiert. DIE LINKE hatte bei den unserem Landesverband mehr Auf- Artikel der Landesvorsitzenden und Landtagswahlen am 4. September merksamkeit gewidmet werden. Un- Bundestagsabgeordneten Heidrun 2011, also zu einer Zeit als unsere terstützen möchte ich auch ihre Kritik Bluhm. Zweitens verbindet mich mit Partei recht unbefriedigende Ergeb- an der „schlecht gemachten“ Kreis- diesem Land mehr als mit jedem an- nisse bei den Wahlen erreichte, 18,4 gebietsreform, was ich hier aber nicht deren deutschen Land, habe ich doch % der Stimmen gewinnen können und weiter ausführen kann. dort von 1945 bis 1962 gewohnt, in die Zahl der Mandate um eines auf Zur bisherigen Vorbereitung auf die Schwerin das Abitur gemacht und an 14 erhöhen können, darunter das für Bundestagswahl schreibt die Landes- der Universität Greifswald studiert. Und den langjährigen Europaabgeordneten vorsitzende: „Noch nie hatten wir im drittens haben unser Kreisverband und Andre Brie. Eine Besonderheit dieses Landesverband, aber auch in den Ba- ich persönlich zu zwei Politikern die- Parlaments ist, und das hat es mit dem sisorganisationen eine so engagierte ses Landesverbandes, die schon oft in von Sachsen gemeinsam, die Fraktion und umfassende Diskussion zu einem Bernburg bzw. im Salzlandkreis waren der NPD mit 5 Abgeordneten. Bundeswahlprogramm mit vielen Än- und die ich nicht weiter vorstellen muß, Der Landesverband erhielt bei den derungen und Vorschlägen. In Meck- einen engen Kontakt: Andre Brie und Bundestagswahlen am 27. September lenburg- Vorpommern setzen wir wie- Dietmar Bartsch. 2009 29,0 % der Stimmen und hatte der auf einen konstruktiven Dialog auf Ich möchte zunächst dieses Land mit damit nach Sachsen- Anhalt (32,4%) allen Ebenen“. Mit solchen Themen einigen Angaben vorstellen. Mit einer das zweitbeste Ergebnis in den deut- wie Frieden und soziale Gerechtigkeit Fläche von 23170 km² (Sachsen- An- schen Ländern. Steffen Bockhahn in allen seinen Formen sowie Bildung halt 20445 km²) ist es nach Branden- gewann mit 32,3% das Direktmandat und Wohnen will man die Wählerinnen burg das flächenmäßig zweitgrößte im Wahlkreis Rostock. Weitere Ab- und Wähler erreichen und sie für die unter den ostdeutschen Ländern. Es geordnete des 17. Bundestages sind Politik der LINKEN gewinnen. Auf der ist aber mit 1,6 Millionen Einwohnern Dietmar Bartsch, Martina Bunge und Ostseebäder- Tour vom 30. Juli bis das von allen am dünnsten besiedel- . zum 2. August, beim Friedensfest am te. Verwaltungsmäßig gliedert es sich Wie alle anderen Landesverbände so 3. August in Graal- Müritz will man sich nach der ähnlich wie in Sachsen und hat auch der von Mecklenburg- Vor- mit den Themen des Bundeswahl- Sachsen- Anhalt vor einigen Jahren pommern sich gut auf die Bundes- kampfes direkt an die Wählerinnen durchgeführten 2. Kreisgebietsre- tagswahl vorbereitet. Dietmar Bartsch, und Wähler wenden. form in die Landkreise Nordwest- der stellvertretende Vorsitzende der Dietmar Bartsch hat einmal als Wahl- mecklenburg, Ludwigslust- Parchim, Bundestagsfraktion und Mitglied des ziel für diesen Landesverband 20% + Landkreis Rostock, Mecklenburgische Kompetenzteams (s. DLZ 5/2013), und X verkündet. Dieses Ziel, das ich für Seenplatte, Vorpommern- Rügen und Heidrun Bluhm wurden auf die ersten notwendig und erfüllbar halte, dürfte Vorpommern- Greifswald. Den Status Plätze gewählt (s.Seite 5). Die mei- vor allen ostdeutschen Landesverbän- einer kreisfreien Stadt haben nur die sten Kandidatinnen und Kandidaten den stehen. Das erfordert aber überall Landeshaupstadt Schwerin und Ro- bewerben sich um ein Direktmandat. einen engagierten, zielgerichteten und stock behalten. Nicht unerwähnt blei- Steffen Bockhahn hat erklärt, seines ideenreichen Wahlkampf, den Einsatz ben soll, daß DIE LINKE mit Angelika im Wahlkreis Rostock verteidigen zu aller unserer Kräfte und Mittel. Gramkow in Schwerin, und das ist bis- wollen. her einmalig, die Oberbügermeisterin Die Landesvorsitzende stellte in ihrem einer Landeshauptstadt stellt. Die so Artikel heraus: „Gegenwärtig arbeiten

Die Linke Zeitung 06/2013, Seite 6 A u s d e m B u n d e s t a g

Keinen Frieden mit den Drohnen Jan Korte Vor wenigen Wochen musste Bundesver- nom agieren. Wie weit diese Technologie teidigungsminister Thomas de Maizière fortgeschritten ist, hat die Firma Sam- eingestehen, dass bei der Beschaffung sung schon vor einigen Jahren gezeigt: von Spionagedrohnen rund 600 Millio- Sie plant die Serienproduktion eines nen Euro in den Sand gesetzt wurden. autonomen Kampfroboters, der sowohl Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass mit tödlichen Waffen, als auch mit einer offenbar schon 2009 erste Probleme auf- Vorrichtung zum Abschuss von Gummi- tauchten und seit mindestens Ende 2011 geschossen und zum Versprühen von klar war, dass es mit der Zulassung der Tränengas bestückt werden kann. unbemannten Aufklärungsflugzeuge für So sehr die Bundesregierung also auch den europäischen Luftraum Probleme abwiegelt und im Vergleich mit den mehr geben könnte. Dennoch wurde an dem oder weniger gezielten Tötungen durch „Euro-Hawk“-Projekt festgehalten. Nun Drohnen, wie sie die US-Regierung soll ein Untersuchungsausschuss klä- praktiziert, auf eine andere „Militärkultur“ ren, wer wann genau was wusste, wann wissen, woher sie das Geld für die Sa- verweist, wie es Verteidigungsminister die Reißleine beim Projekt hätte gezo- nierung von Bibliotheken, Schulen oder Thomas de Maizière im Bundestag getan gen werden können und letztendlich, Sporthallen nehmen sollen. hat, ist der Schritt von Aufklärungsdroh- wer die politische Verantwortung für das Zum anderen stehen wir am Anfang ei- nen hin zu kampffähigen „Killerdrohnen“ Desaster trägt. ner internationalen Entwicklung bei der ein sehr kleiner. Weder innenpolitisch, Nun kann man sich tatsächlich darüber Rüstung, von der man nicht weiß, wie noch außenpolitisch hat eine Bundes- aufregen, dass das Verteidigungsmini- sie weitergehen wird. Fakt ist: In naher regierung bislang freiwillig darauf ver- sterium und die Bundeswehr einen Be- Zukunft werden Länder wie China und zichtet, Technologie einzusetzen, die trag von 600 Millionen Euro praktisch Russland der Entwicklung von Überwa- ihr zur Verfügung steht. Das demokrati- verbrennen. Man muss sich nur einmal chungs- und Kampfdrohnen mitgezogen sche, freiheitliche und friedliche Selbst- ausmalen, welche sinnvollen Projekte haben. Wenn die Entwicklung sich weiter verständnis der Bundesrepublik, die mit diesem Geld hätten finanziert wer- in diesem Maße fortsetzt, stehen wir vor Rechte von Bürgerinnen und Bürgern in den können: Dieser Betrag entspricht einer neuen Phase des Wettrüstens und und außerhalb unseres Landes, werden dem doppelten dessen, was im Land vor einer neuen Art von Kriegen. dabei immer weniger der Maßstab für Sachsen-Anhalt im Jahr für das Hand- Kampfdrohnen bieten die Möglichkeit politisches Handeln. Sie werden immer lungsfeld „Kinder und Jugend“ bereit militärisch zu agieren und intervenieren, weiter durch die Grenze des technisch gestellt werden. Insofern ist die nunmehr ohne die eigenen Soldaten zu gefähr- machbaren abgelöst. fast parteiübergreifende Empörung über den. Dadurch sinkt die Hemmschwelle Auf ihrem Parteitag in Dresden hat DIE diese Verschwendung groß und auch für die verantwortlichen Regierungen, LINKE die Ablehnung der Entwicklung, richtig. Kriegs- und Kampfeinsätze einzuleiten, Beschaffung und des Einsatzes von Spio- An dieser Stelle hören wir aber nicht auf, oder solche umzudeklarieren. Am Bei- nage- und Kampfdrohnen durch die Bun- zu denken: Zum einen: Was wäre denn spiel der USA kann man dies deutlich deswehr beschlossen. Der Beschluss gewesen, wenn die Drohnen tatsächlich feststellen: So wurden die Drohnenflü- der Delegierten fordert außerdem die einsatzfähig wären und die Zulassung ge über Libyen nicht zur Genehmigung internationale Ächtung der Entwicklung, erhalten hätten? Die Grünen hätten viel- vorgelegt – es seien ja keine amerikani- der Herstellung und Verwendung von leicht anstandshalber eine kleine mora- schen Menschenleben gefährdet, somit Spionage- und Kampfdrohnen, sowie lisierende Pressemitteilung eines Hin- wäre der Drohneneinsatz kein zustim- des Handels mit ihnen. DIE LINKE teilt terbänklers herausgegeben, während mungspflichtiger Kriegseinsatz. die Auffassung der Friedensbewegung, sich FDP und SPD-Fachpolitiker beim Der Entwicklung und Verbreitung dieser dass nur durch Verzicht und die welt- offiziellen Übergabetermin der ersten Waffensysteme muss zudem Einhalt weite Ächtung dieser Technologie eine bundesdeutschen Drohne gedrängelt geboten werden, weil ihr eine gefährli- neue Rüstungsspirale, neue Kriege so- hätten, um mit auf das Pressefoto zu che Eigendynamik innewohnt. Kampf- wie Überwachung und Unterdrückung kommen. Vermutlich hätte sich keiner drohnen sind nicht nur in der Luft un- verhindert werden können. außer der LINKEN darüber aufgeregt, terwegs, sondern auch zu Land und auf Jan Korte ist Mitglied im Vorstand der dass jedes Jahr Milliarden in die Rüstung dem Wasser. Die Forschung arbeitet an Linksfraktion im Bundestag fließen, während hierzulande die Kinder- kampffähigen Drohnen, die über Leben armut zunimmt und Kommunen nicht und Tod entscheiden sollen und auto-

Die Linke Zeitung 06/2013, Seite 7 P a r t e i l e b e n

Zum 6. Fest der LINKEN Friedrich Schütz Unmittelbar nach der Gründung der neu- Riexinger und führten je- en Partei DIE LINKE am 16. Juni 2007 weils ein einstündiges Gespräch mit ei- beschloß der Parteivorstand, jährlich ein ner Journalistin bzw. einem Schriftsteller. Fest der LINKEN durchzuführen. Mitver- Vier Journalisten, darunter der Chefre- anstalter sind die Zeitung „neues deutsch- dakteur des „nd“ diskutierten zum Thema land“, die Rosa Luxemburg- Stiftung so- „Folgt Merkel auf Merkel?“. Auch über die wie unsere Fraktionen im Bundestag und Euro- Krise wurde diskutiert. Ich verfolg- Europaparlament. Der Veranstaltungsort te die Podiumsdiskussion. „Und wo droht war bis zum vergangenen Jahr die Kul- al Quaida jetzt“ und „Kunst gegen Ban- turbrauerei am Prenzlauer Berg. kenmacht“. Aus dem Gebiet der Kultur Das diesjährige Fest der LINKEN wurde daß der Umzug auf diesen Platz eine po- will ich hervorheben, daß 11 Personen am 31. Mai auf dem Rosa Luxemburg- sitive Entscheidung war, zum einen we- im Karl Liebknecht- Haus ihre neuen Bü- Platz, also dem Gebiet zwischen der gen der Vorteile eines offenen Platzes, cher vorstellten bzw. daraus lasen, dar- Volksbühne, dem Karl Liebknecht- Haus zum anderen aber auch, weil man die an- unter auch Jan Korte mit „Geh doch rü- und dem Kino Babylon mit einigen Ver- geführten Häuser nutzen konnte. ber“. Die bekannte Autorin Daniela Dahn anstaltungen eröffnet, worauf an den Ich möchte nun versuchen, an wenigen stellte in der Volksbühne ihr neues Buch beiden folgenden Tagen ein vielseitiges Beispielen die Vielseitigkeit des Festes „ Wir sind der Staat“ vor. Das musikali- Programm zu Politik, Kultur und Unter- aufzuzeigen und beginne mit der Politik. sche Programm reichte vom Swing- Or- haltung erfolgte. Ich habe auch in einigen So diskutierte mit Schülern chester Andrej Hermlins bis zur moder- vergangenen Jahren einen Einblick in einer 10. Klasse eines Gymnasiums zum nen Musik. Nicht unerwähnt bleiben soll dieses Fest bekommen, stelle aber fest, Thema „Schule ohne Rassismus“. Bernd das „Kinderfest Märchenland“. Wahlprogramm in der Basis diskutiert Ortsversammlung in Schönebeck Sabine Dirlich Zurzeit diskutiert DIE LINKE über ihr Passagen zum Thema „Gute Arbeit“. ist auch in unserer Basis, dass der Ton Wahlprogramm, das beste Wahlpro- Gute Arbeit statt niedriger Löhne und des Wahlprogramms nicht aggressiv, gramm aller Parteien. Unser Anspruch an unsicherer Jobs, ein gesetzlicher Min- sondern werbend ist und wir die Wäh- uns selbst war ziemlich groß. Erfüllt wer- destlohn von 10 € und eine strikte Be- lerinnen und Wähler zur Diskussion um den sollte er durch die Einbeziehung al- schränkung der Leiharbeit in einem er- das Programm eingeladen haben. ler Genossinnen und Genossen, die das sten Schritt. Auch die Forderungen zum Die Genossinnen und Genossen haben wünschen. Und das hat wohl geklappt. Thema Hartz IV haben in der Diskussion vor allem die Erwartung, dass die Kom- Über tausend einzelne Änderungsan- eine Rolle gespielt. Einig waren wir uns promisse, die das Wahlprogramm wie träge zum Entwurf des Wahlprogramms darin, dass Hartz IV weg muss, indem immer enthält, nicht in Frage gestellt sind dafür ein beredtes Zeugnis. Ein Wi- es zu einer sanktionsfreien sozialen und auf dem Parteitag kein unnötiger derspruch, der in allen Diskussionen zum Grundsicherung umgebaut und die Schi- Streit ausgefochten wird. Das gilt vor Wahlprogramm eine Rolle spielt, wird da- kanen gegen die Betroffenen verhindert allem für die jetzt gefundenen Formulie- mit allerdings noch verschärft. Allgemein werden. Logischer Weise sind auch die rungen zum Euro. Wir müssen vor den wird beklagt, dass das Wahlprogramm Forderungen zum Thema Rente beson- Wahlen Einigkeit und Stärke demon- viel zu lang ist, aber die meisten Ände- ders interessant. Es muss wieder eine strieren. Das ist wohl die wichtigste Auf- rungsvorschläge sind Ergänzungen, die Rente geben, die den Lebensstandard gabe dieses Bundesparteitages. das Programm noch verlängern. sichert und Armut nicht zulässt. Ge- MdL Sabine Dirlich ist Mitglied des Orts- Auch in Schönebeck haben wir disku- nauere Formulierungen wünschen sich verbandes Schönebeck tiert. Dass es nicht leicht war, hat eben- die Genossinnen und Genossen bei der falls mit der Länge des Programms zu Frage, wie der Rentenwert Ost bis Ende tun. Unsere Ortsvorsitzende Christa Bei- 2017 an das Westniveau angeglichen er hat deshalb zunächst anhand einer werden soll. Großen Klärungsbedarf gibt Präsentation des Landesverbandes die es zu unseren Vorschlägen der Reich- wichtigsten Punkte des Wahlprogramms tumsbesteuerung und Einbeziehung der erläutert. Großes Interesse hatten unse- Vermögenden in die Finanzierung der re Genossinnen und Genossen an den öffentlichen Ausgaben. Ganz wichtig

Die Linke Zeitung 06/2013, Seite 8 Ö f f e n t l i c h k e i t s a r b e i t

Dietmar Bartsch in Bernburg und Staßfurt Jörg Lemmert Am 27. Mai war Dietmar Bartsch, stell- vertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, im Salz- landkreis Gast. Der ehemalige Ge- schäftsführer der Partei DIE LINKE und jetzige Stellvertreter von Gregor Gysi in der Führung der Bundestags- fraktion ist Wirtschaftswissenschaftler und steht für die konsequente Wahr- nehmung der Interessen Ostdeutsch- lands in der Bundespolitik. Unter dem Motto „Fraktion vor Ort“ stand er zusammen mit MdB Jan Korte den Bürgerinnen und Bürgern in Staßfurt und Bernburg in öffentlichen Bürger- sprechstunden Rede und Antwort. Trotz des eher durchwachsenen Wetters gab es großen Andrang an den Infoständen in Staßfurt-Nord und vor der Einkaufs- passage am Zepziger Weg in Bernburg. Großer Andrang bei der Bürgersprechstunde der Abgeordneten in Staßfurt (Foto: privat) Viele Interessierte kamen, um mit den stand die größte Rolle spielte. Darüber ist gut so: Wir haben den Anspruch, Abgeordneten ins Gespräch zu kom- hinaus wurde natürlich über den bevor- Politik für die Menschen zu machen, men. Unter ihnen z. B. Vorsitzende ver- stehenden Wahlkampf diskutiert. also müssen wir sie auch mit ihnen dis- schiedener Vereine und in Staßfurt auch Dietmar Bartsch zeigte sich erfreut über kutieren. Wer diesen Austausch nicht Stadtratschef Walter Blauwitz. die gute Resonanz: „Das Wetter konn- sucht, wird zwar nicht nass, hat aber Im Mittelpunkt der Gespräche stand da- te die diskutierfreudigen Bürgerinnen auch keinen Draht zu den Realitäten bei die Entwicklung Ostdeutschlands. und Bürger heute nicht aufhalten. Die der Bürgerinnen und Bürger.“ Die Angleichung von Löhnen, Renten öffentlichen Bürgersprechstunden von Jörg Lemmert ist Wahlkreismitarbeiter und Lebensverhältnissen war das The- Jan Korte sind in Bernburg und Staß- von Jan Korte ma, welches bei den Gästen am Info- furt ja schon eine Institution. Und das Erwerbslosenfrühstück in Bernburg Jana Lankau Wann ist eine Tätigkeit arbeitsmarkt- gesundheitliche Beeinträchtigungen zu oder in der Integration. Einsatzstellen neutral? Diese Frage stand beim 16. beachten und nicht zuletzt auch, dass sind gemeinwohlorientierte Institutionen. Erwerbslosenfrühstück am 27. Mai im die 1-Euro-Jobs nicht zum Abbau re- Der Dienst muss arbeitsmarktneutral Wahlkreisbüro von Birke Bull und Jan gulärer Arbeitsplätze führen. sein, das heißt, dass die Tätigkeiten der Korte im Fokus. Neben den Kosten der Diese sogenannte Arbeitsmarktneutra- Freiwilligen unterstützend und zusätzlich Unterkunft waren die sogenannten 1-Eu- lität spielt auch beim Bundesfreiwilli- sein müssen und keine hauptamtlichen ro-Jobs und der Bundesfreiwilligendienst gendienst eine große Rolle. Er wurde Stellen ersetzen. Wenn hingegen in Ein- Gesprächsthemen. Kann Jedem und nach dem Wegfall der Wehrpflicht (und zelfällen die Freiwilligen die Arbeit von Jeder jede Tätigkeit zugemutet werden, damit auch des Zivildienstes) eingeführt Hauptamtlichen erledigen, sind Zweifel war die Frage, die an einem geschilder- und hat das Ziel, altersunabhängig frei- an der Arbeitsmarktneutralität erlaubt. ten Beispiel diskutiert wurde. Laut Ge- williges bürgerliches Engagement zu Hier hat sowohl die Verwaltung als auch setz im Prinzip schon. In bestimmten Fäl- fördern. Profitieren tun davon die ver- die Politik die Aufgabe, stärker zu kontrol- len, sei es bei der Arbeit mit Kindern oder schiedensten Bereiche der Gesellschaft. lieren und notfalls einzugreifen. SeniorInnen, beim Einsatz im Tierheim Diejenigen, die eine Aufgabe finden, Jana Lankau ist Wahlkreismitarbeiterin oder Ähnliches sollte aber unbedingt auf und diejenigen, die durch diese Arbeit von MdL Birke Bull Freiwilligkeit geachtet werden, weil sonst Hilfe erfahren, sei es in sozialen, öko- . alle Beteiligten unter der Fehlbesetzung logischen und kulturellen Bereichen, im zu leiden haben. In anderen Fällen sind Sport, im Zivil- und Katastrophenschutz

Die Linke Zeitung 06/2013, Seite 9 Ö f f e n t l i c h k e i t s a r b e i t

DIE LINKE im Salzlandkreis leistet Hochwasserhilfe Jörg Lemmert Zwei Wochen lang war der Salzlandkreis fest im Griff des Hochwassers an Elbe und Saale. Die Rekordstände in vielen Orten verlangten den Einsatzkräften und unzähligen freiwilligen Helferinnen und Helfern alles ab. Unter den Freiwilligen waren auch viele Genossinnen und Ge- nossen aus dem Salzlandkreis. Mitglie- der der Partei halfen u.a. in Könnern, Bernburg, Saale-Wipper und im Elbe- Saale-Winkel beim Sandsäcke füllen und beim Errichten von Schutzwällen ge- gen die Wassermassen. Auch nach dem Rückzug der Fluten gab es wieder reich- lich zu tun, so galt es Hunderttausende Blick auf das Saalehochwasser in Bernburg (Foto: privat) von Sandsäcken wieder zu leeren. den sich einfach dafür, mit anzupacken. beim Aufräumen vollen Einsatz zeigten. Politik und Umweltkatastrophen ist und So wurden u.a. MdL Birke Bull, MdB Ro- „Die überall zu spürende Hilfsbereitschaft bleibt ein schwieriges Thema: Wer sich semarie Hein und MdB Jan Korte beim und Solidarität ist kein wirklicher Trost, am Deich blicken lässt, gilt schnell als Kampf gegen die Fluten gesichtet. aber ein wärmendes, schönes Signal“ Wichtigtuer. Lässt man es sein, kommt Unser Dank gilt allen Helferinnen und formulierte es Bundesgeschäftsführer der Vorwurf des Desinteresses auf. Die Helfern, die unermüdlich versuchten, Matthias Höhn während der Flut. Abgeordneten im Salzlandkreis entschie- das Schlimmste zu verhindern und auch DIE LINKE als einzige politische Kraft beim Heimatfest in Rathmannsdorf Klaus Magenheimer In bewährter Weise wurde auch in die- Eröffnet wurde das Fest durch die Musik- Staßfurt das Tierparkfest und in Löder- sem Jahr mit einer breit zusammenge- formation „Three – Voices“ aus Könnern. burg eine weitere Veranstaltung konnten setzten Arbeitsgruppe unter Vorsitz des Zwei der männlichen Mitglieder kamen sie nicht von einem Besuch abhalten. Ortsbürgermeisters das Heimatfest vor- gerade aus dem Hochwassereinsatz. Die Lediglich der angekündigte erneute Be- bereitet. Mit dabei in den Tagen vom 7. Anteilnahme der Besucherinnen und Be- such des Bundestagsabgeordneten Jan bis 9. Juni waren die Mitglieder des Orts- sucher gegenüber den Hochwasserop- Korte fiel buchstäblich ins Wasser. verbandes unserer Partei, die unter an- fern führte bei der Gruppe zur Entschei- Das Heimatfest lebt von eigenen Bei- derem den mehrstündigen Einlassdienst dung 100 Euro der Gage zu spenden. trägen und vom Mitmachen vieler Ein- absicherten. Das Fest stand im Zei- Das wurde mit viel Beifall quittiert. wohnerinnen und Einwohner, ob alt chen des 60. Jahrstages der Durchfüh- Dem Aufruf zur Spende schlossen sich oder jung. Das bewiesen vor allem die rung des Heimatfestes – im Sprachge- viele Besucherinnen und Besucher an Mitglieder vom Jugendtreff, die nicht brauch als Kinderfest bezeichnet. den kommenden Tagen an, und es kam nur umfangreiche Kinderbeschäftigung Weil an diesen Tagen auch das Jubilä- eine Spendensumme von 403 Euro zu- durchführten, sondern die sonntägli- um des 50 jährigen Bestehens der Kin- sammen. Dass dieses Ereignis in et- che Kaffee- und Kuchentafel im Dorf- dertagesstätte begangen wurde, waren was weiterer Entfernung alle bewegte, gemeinschaftshaus mit Elan und brei- natürlich mehrere Programmteile für bewiesen auch die Kameradinnen und ter Unterstützung durchführten. die Kinder geplant, so eine Hundeshow Kameraden der örtlichen Freiwilligen Bei wiederum prächtigem Wetter gab mit rechnenden Tieren aus Atzendorf, Feuerwehr, die nach Beendigung ihres es eine Reihe von freudigen Wie- Kutschfahrten, Kinderkarussell. Hilfseinsatzes am Fest teilnahmen, aber dersehen mit ehemaligen Mitbewoh- Die Kinder beteiligten sich an sportli- immer in Abrufbereitschaft waren. nern, die aus Arbeitsgründen nicht chen Wettkämpfen und vielem andere Erneut konnte man spüren: Dieser klei- mehr in ihrem Heimatdorf sind, aber n mehr. Höhepunkt war wiederum das ne Ortsteil an der Liethe ist immer wieder sich zu solchen Anlässen immer wie- Programm die Kinder der Tagesstätte „ ein Magnet. Viele Einwohner, vor allem der scharenweise einfinden. Pappelkiste“. Sie wurden dabei begleitet eine große Kinderschar, manche noch Siegerehrungen, ein Quiz und Dan- und unterstützt durch Frau Annemarie im Kinderwagen, aber auch aus der Um- kesworte des Ortsbürgermeisters an Hildebrandt, die eben vor 50 Jahren die gebung waren wiederum viele Gäste vor die Sponsoren beendeten die drei erste Leiterin dieser Einrichtung war und Ort. Sie genossen Kultur und Unterhal- tollen Tage auf dem „ Quell“. mehrere Generationen im ehemaligen tung, erfreuten sich an den Kuchenba- Forsthaus bildete und auch erzog. saren. Auch das Stadtfest in Güsten, in

Die Linke Zeitung 06/2013, Seite 10 K o m m u n a l p o l i t i k

Ernsthafte Debatte unter Begleitung vieler besorgter Bürgerinnen und Bürger Sitzung des Staßfurter Stadtrates Klaus Magenheimer Durch ein dichtes Spalier von Kindern tern erfolgte dann eine Auch wir sehen die Notwendigkeit für und Erwachsenen und Plakaten mus- „Lehrstunde“ der Demokratie – man einen beschlossenen Haushalt, aber sten die Stadträte am 6. Juni ihren Weg könnte es schon als Vorwahlkampf be- nicht unter diesen Bedingungen. zum Tagungssaal suchen. Anlass dieser zeichnen. Nach langer Debatte fanden Die Einschüchterungsversuche führ- weiteren Protestaktion waren die Vor- unsere Anträge die klare mehrheitli- ten letztlich dazu, dass der Haushalt schläge des Oberbürgermeisters, aus che Zustimmung. Die ausgezählten für das Jahr 2013 in namentlicher Sparsamkeitsgründen die Grundschulen 8 Neinstimmen kamen von der CDU- Abstimmung mehrheitlich beschlos- in Neundorf und Löderburg schließen zu Fraktion, die sich als diejenigen be- sen wurde. Der parteilose Oberbür- wollen. Diese Konsolidierungsmaßnah- zeichneten, die im Gegensatz zu den germeister kann sich offensichtlich auf men führten zu Unterschriftensammlun- anderen Fraktionen noch ein normales die CDU-Fraktion verlassen. gen für den unbedingten Erhalt dieser Verhältnis zur Realität haben. Ein Einsparungsvorschlag betraf beiden Bildungseinrichtungen und zur Der Realitätssinn wurde dann in einer auch die Entschädigungen der Stadt- Bildung von Bürgerinitiativen. schwer zu beherrschenden Debatte räte und Ortsbürgermeister für ihre Unsere Fraktion hat bei Zusammen- um den Haushalt und den Konsoli- ehrenamtliche Tätigkeit. Sie sollten treffen mit den Bürgerinitiativen offen dierungsvorschlägen sichtbar. wesentlich gekürzt werden. die Ablehnung dieses Schließungsvor- Nach neuem Haushaltsrecht erarbei- Dieser Vorschlag kam kurioser Wei- habens zum Ausdruck gebracht und tet, wies der Haushalt eine Lücke auf. se von denen, deren Parteivordere Unterstützung zugesagt. Um ein ent- Die soll dann durch Steuererhöhungen, im Landtag eine Diätenerhöhung um sprechendes Verwaltungshandeln auf Gebührenerhöhungen und Austritt aus 18 % für angemessen ansahen und den Weg zu bringen, unterbreiteten wir langfristigen Verträgen in der kommen- gemeinsam mit der SPD beschlos- in zwei getrennten Stadtratsvorlagen, den Zeit geschlossen werden. Unsere sen. Diesen Vorschlag kann man die jeweiligen Schuleinzugsbereiche Fraktion hat grundsätzlich zum Ausdruck wirklich nicht ernst nehmen. so zu ändern, dass die erforderlichen gebracht, dass sie die Ursachen für die Klaus Magenheimer ist Fraktionsvorsit- Schülerzahlen erreicht werden. prekäre Lage der Stadt in der verfehl- zender im Staßfurter Stadtrat Unter Beobachtung der betroffe- ten Politik des Bundes und des Landes nen Schülerinnen, Schüler und El- sieht und darum nicht zustimmen wird.

Für den Erhalt unserer Kommunalen Wohnungs- und Baugesellschaft Ralf-P. Schmidt

Die Staßfurter LINKE engagiert sich nungswirtschaft, die sich für die Woh- gemeinsam mit anderen StadträtIn- nungsfrage aller gesellschaftlichen nen, MieterInnen und BürgerInnen für Schichten verantwortlich fühlt, nie- den Erhalt der kommunalen Wohnun- manden ausgrenzt und das Recht auf gen in Staßfurt. Damit stellen wir uns Wohnen durchsetzt, für eine Woh- klar gegen die Verkaufsabsichten von nungsbaugesellschaft, die soziale und Oberbürgermeister Rene Zok. städtebauliche Fragen der Kommune Warum? Weil Wohnen für uns kein betrachtet, die Obdachlosigkeit verhin- marktwirtschaftliches Instrument ist, dert! sondern ein wichtiger Bestandteil der Die LINKEN Vertreter in den dazu Daseinsfürsorge - analog Bildung, Ge- geschaffenen Gremien stehen Ih- sundheit, Wasser und Strom. nen dazu Rede und Antwort: Wir kennen keine Beispiele, bei denen es - Im Aufsichtsrat : Dr. Walter Blauwitz den MieterInnen nach dem Wohnungs- - In der Gesellschafterversammlung: verkauf an einen Miethai besser ging - Klaus Magenheimer und Ralf-P. Schmidt ganz im Gegenteil! Viele Beispiele gibt es werden. Die Staßfurter und Fördersted- - Im Ausschuss Entwicklung der Woh- mittlerweile, wo MieterInnen ohne Rech- ter Wohnungen gehören allen BürgerIn- nungs- und Baugesellschaft Staßfurt te dastehen, keine Ansprechpartner ha- nen unserer Stadt - deshalb möchten wir, mbH: Ralf-P. Schmidt und Gerhard ben oder die Heizung aufgrund der feh- dass sich alle StaßfurterInnen in diese Wiest lenden Betriebskostenweiterleitung an Diskussion einmischen. Ralf-P. Schmidt ist Mitglied im Staßfurter den Wärmelieferanten einfach abgestellt Wir stehen für eine kommunale Woh- Stadtrat

Die Linke Zeitung 06/2013, Seite 11 Kreisvorstand und Redaktion Plakatspende für MdB Jan Korte Nachruf gratulieren im Wer Jan Korte beim Kampf um Juni das Direktmandat im Wahlkreis recht herzlich Anhalt unterstützen möchte, kann Am 11. Juni 2013 verstarb uner- für 10 Tage ein Großflächenplakat wartet im Alter von 78 Jahren unser Zum 93. Geburtstag in einem Ort seiner Wahl schalten. Genosse Dr. Wolfgang Käthner. Frida Dolseius Spendenformulare gibt es in den In seiner beruflichen Tätigkeit als Bürgerbüros und direkt auf Dozent der Hochschule für Land- Zum 91. Geburtstag wirtschaft und Nahrungsgüterwirt- Heinz-Werner Zeißig www.jankorte.de schaft leistete er eine von allen Zum 88. Geburtstag anerkannte vorbildliche wissen- Elli Killmann schaftliche Arbeit. Als Referent der URANIA für wirtschaftswissen- Ausstellungseröffnung im Zum 87. Geburtstag schaftliche Themen war er in den Anna Schäfer Bürgerbüro Bernburg Betrieben und Einrichtungen sehr Günter Gottwald Am 30.07.2013 präsentiert Udo gefragt. In den 1990er Jahren wur- Isensee aus Bernburg ab 18:30 Uhr de er für die PDS in den Kreistag Zum 84. Geburtstag unter dem Titel “Die Welt” seine Bernburg gewählt, deren Fraktion er Helmut Böhme surrealistischen Kohlezeichnungen ab 1996 mehrere Jahre leitete. Hier im Bürgerbüro von Birke Bull und gelang es ihm, linke Politik glaub- Zum 83. Geburtstag Jan Korte. Alle Interessierten sind haft und überzeugend zu vertreten. Margit Keller auf ein Glas Sekt und einen kleinen Wir ehren und achten Wolfgang Imbiss eingeladen! Zum 82. Geburtstag Käthner für seine Aufrichtigkeit, Wilfried Breithaupt seine Zuverlässigkeit, seine feste Überzeugung von der Notwendig- Zum 81. Geburtstag LINKE Straßengespräche in keit einer besseren und gerechteren Marianne Strauß Aschersleben Welt sowie für seine kritischen und Am 11.07.2013 um 10 Uhr auf dem konstruktiven Diskussionen in unse- Zum 80. Geburtstag Holzmarkt in Aschersleben. ren Veranstaltungen. Margot Lausch Wolfgang fehlt uns sehr. Wir werden Martin Lehmann ihn nicht vergessen.

Zum 75. Geburtstag Mitgliederversammlung BO Bernburg-Talstadt Jörg Barczinski DIE LINKE Aschersleben Kreisvorstand Die nächste Mitgliederversamm- Zum 70. Geburtstag lung mit Vorstandsneuwahl findet Wolfgang Haberstroh am 22.06.2013 um 10 Uhr in Lilli´s DIE LINKE ZEITUNG Restaurant in Aschersleben statt. Zum 65. Geburtstag Herausgeber: Manfred Bölke Kreisvorstand DIE LINKE. Herbert Meyer Salzlandkreis Tel.: 03471/310492 Wir gratulieren auch allen Sitzung des Kreisvorstandes Mail:dielinke-salzlandkreis@t-on- anderen Mitgliedern unseres Der Kreisvorstand tagt wieder am line.de Kreisverbandes, die im Juni 27.06.2013 um 18 Uhr im Fraktions- 06391 Bernburg, PF 1104 Geburtstag haben büro in Staßfurt. Redaktion : Friedrich Schütz (V.i.S.d.P), Joachim Redmann, Klaus Magenheimer, Einsendeschluss für die näch- Jörg Lemmert ste DLZ ist der 01. Juli 2013 und Bei nicht vereinbarten und nach Redakti- Redaktionsschluss war der 13. Juni onsschluss eingegangenen Artikeln kann 2013 die Veröffentlichung nicht garantiert werden.

Die Linke Zeitung 06/2013, Seite 12