i Wissenswertes Die jüdischen Begräbnisplätze bieten seit alters eine unbegrenzte Liegezeit. Auch der Jüdische Friedhof an der Schönhauser Allee ist ein solcher „Ort der ewigen Ruhe“, aus dem die Bestatteten – so die Vorstellung – einst leiblich wiederauferstehen. Die irdischen Verrichtungen regelte im . Jahrhundert einem zeitgenössischen Bericht zufolge die „Begrabungsgesellschaft, welche sich mit dem Begraben und Reinigen der Todten beschäftigt. Der Arme bezahlt nichts, weder für den Gottesacker noch für Todtenkleider, der Rei- che nach Gefallen.“

Botanisches Bis auf den Norden Europas ist Efeu in unseren Breiten überall zu nden, vor allem aber auf Friedhöfen. An Bäumen und Mauern klet- tert Efeu  bis  m hoch, teilweise auch höher.

Dieses Buch ist all denen gewidmet, die seit Jahrzehnten mit Liebe Grün planten, mit ihren Händen gestalteten und das Geschaffene achteten und pflegten.

Die Natur verbindet sich mit den alten Grabstätten. Jüdischer Friedhof 

gemahnt die  von Ferdinand Friedrich entworfene Gedenk- stätte an die Opfer der nationalsozialistischen Barbarei. Ge- denktafeln erinnern an das Schicksal des Friedhofs. Insgesamt wurden auf dem Friedhof über . Menschen bestattet – arme wie reiche. Zu den bedeutenden Persönlich- keiten, die auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe fanden, gehören u. a. der Komponist Giacomo Meyerbeer (  – ), der Großkaufmann, Mäzen und Verlagsgründer Leopold Ullstein ( – ) sowie der Maler Max Liebermann ( – ). Die unter Efeu versteckten Grabsteine sind Zeugnisse deutsch-jüdischer Kultur, vor allem aber der Geschichte aus der Zeit der Industrialisierung.

Grabstätte der Familie Liebermann

An den Hauptwegen liegen die repräsentativen Begräbnis- stätten. Hier bendet sich auch die Ehrenreihe für jene Verstor- benen, die sich um die Jüdische Gemeinde besonders verdient gemacht haben. In anderen Abteilungen des Friedhofs nden sich überwiegend schlichte Gräber, von denen viele nur durch Herausgegeben vom Bezirksamt Pankow von , Abteilung Verbraucherschutz, Kultur, Umwelt und Bürgerservice, einfache Nummernsteine gekennzeichnet sind. Amt für Weiterbildung und Kultur, FB Museum Ähnlich wie auf dem berühmten Jüdischen Friedhof in Prag mit Unterstützung durch die Abteilung Stadtentwicklung wurden in Einzelfällen die Verstorbenen auch hier übereinan- der bestattet.  Prenzlauer Berg in den heute wieder geschlos- senen „Judengang“, auch „Communikation“ genannt. Er ist , m breit und  m lang und war vormals von ei- ner zweiten parallelen Mau- er begrenzt. Dieser Zugang entstand ebenfalls um  als östlicher Hintereingang – angeblich auf Anordnung des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. (  – ), der auf dem Weg vom Stadt- Blick auf den „Judengang“, der schloss nach Pankow und  als Gartendenkmal neu herge- zum Schloss Schönhausen richtet wurde und nur zu bestimm- nicht von den jüdischen ten Anlässen geö net wird Trauerzügen belästigt wer- den wollte. An der Stelle der Feierhalle wurde  ein Lapidarium ein- geweiht, in dem sich die Besucher über die jüdische Begräbnis- kultur informieren können. Im Eingangsbereich zum Friedhof Natur entdecken in Berlin-Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee

Die am Eingang in der Schönhauser Allee errichteten ehemaligen Fried- hofsbauten, Feierhalle und Leichenhalle, wurden während des Zweiten REIMER Weltkrieges stark zerstört und später abgerissen (Aufnahme um ). Inhalt Prenzlauer Berg 

Inhalt Der Jüdische Friedhof Einführung ...... 8 in Prenzlauer Berg  I Prenzlauer Berg ...... 10 Lage : zwischen Schönhauser Allee, Kollwitzstraße, 1 Der Kollwitzplatz ...... 14 Wörther Straße und Knaackstraße 2 Der Jüdische Friedhof in Prenzlauer Berg ...... 20 Anfahrt : U ; Tram M Önungszeiten : 3 Das Wasserturmgelände und Umgebung ...... 26 Mo – Do  :  –  : Uhr, Fr  : –  :  Uhr 4 Der Stadtplatz MARIE ...... 32 An Schabbat (Samstag) sowie an Sonn- und Feiertagen geschlossen 5 Die Friedhöfe der Gemeinde St. Nikolai Zugang : Schönhauser Allee  und St. Marien und der Friedhof I der Georgen-Parochial-Gemeinde ...... 36 Der Ort der ewigen Ruhe ist schon Ein Ort der 6 Der Leisepark ...... 40 von weitem zu erkennen : Hoch ragen ewigen Ruhe 7 Die Bötzowbrauerei ...... 42 die von Efeu umrankten Baumkro- nen der alten Kastanien und Robini- 8 Der Senefelderplatz ...... 46 en über die Friedhofsmauer an der Schönhauser Allee hinaus. 9 Auf dem Pfe erberg ...... 50 Die anderen Seiten der Anlage, nach Plänen des Stadtbaurats 10 Der Teutoburger Platz ...... 54 Friedrich Wilhelm Langerhans (  – ) gestaltet, liegen ver- 11 Der Volkspark am Weinbergsweg (Bezirk Mitte) ...... 60 steckt hinter den Gartenhäusern der gründerzeitlichen Miets- häuser in der Kollwitzstraße. 12 Der neue und der alte Hirschhof ...... 64 Der  ha große Jüdische Friedhof in Prenzlauer Berg ist  13 Der Pratergarten ...... 68 als Ersatz für den Jüdischen Friedhof in der Großen Hamburger Straße eingerichtet worden. Nach der Erönung des Jüdischen II Prenzlauer Berg ...... 72 Friedhofs in Weißensee  wurde er geschlossen. Noch bis   fanden jedoch vereinzelt Beisetzungen statt. 14 Der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ...... 76 Vom Senefelderplatz aus gabeln sich zwei Straßen, die 15 Der und der Falkplatz ...... 80 Schönhauser Allee und die Kollwitzstraße. Die Bebauungspläne 16 Der Friedhof der Freireligiösen Gemeinde ...... 86 ließen eine dreieckige Restäche zurück. Hier beginnt der Be- 17 Der Helmholtzplatz ...... 90 reich, durch den eine sogenannte Verlorene Straße verläuft. Dem 18 Die Stargarder Straße und Umgebung ...... 94 Grundbucheintrag nach ist das Grün zwischen den Rückfron- ten der Häuser an der Kollwitzstraße und der Friedhofsmauer 19 Der Fröbelplatz ...... 100 öentliches Straßenland. Bis  wurde es deshalb von den 20 Der Ernst-Thälmann-Park ...... 104 Hausbewohnern zum Aufenthalt im Freien genutzt – von Bli- 21 Der Ostseeplatz ...... 110 cken abgeschirmt durch das große eiserne Tor an der Kollwitz- 22 Die Wohnstadt Carl Legien ...... 114 straße. Zwei oene Davidsterne am Tor gestatten einen Blick 23 Der Humannplatz ...... 118 links : Auf dem Jüdischen Friedhof in Prenzlauer Berg Inhalt

24 Der Arnimplatz ...... 122 25 Der Platz des 9. November 1989 ...... 126

III Prenzlauer Berg ...... 130 26 Der Einsteinpark ...... 132 27 Der Volkspark Prenzlauer Berg und Umgebung ...... 136 28 Der Blankensteinpark ...... 142 29 Der Europasportpark ...... 146 30 Der Anton-Saefkow-Park ...... 148 31 Der Arnswalder Platz ...... 152 32 Die Hufelandstraße ...... 156 33 Der Volkspark (Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg) ...... 160

IV Weißensee ...... 166 34 Der Antonplatz ...... 170 35 Das Komponistenviertel ...... 174 36 Spielplatz und Grünanlage „Grüner Hering“ ...... 178 37 Der Jüdische Friedhof in Weißensee ...... 182 38 Der Park am Weißen See ...... 188 39 An der Woelckpromenade ...... 196 40 Die Gartenanlage der Park-Klinik Weißensee ...... 200 41 Der Park des St. Joseph-Krankenhauses ...... 204 42 An Oranke- und Obersee (Bezirk Lichtenberg-Hohenschönhausen) ...... 208 43 Der Faule See ...... 212 44 Die Taut-Siedlung in Weißensee ...... 216 45 Der Stadtrandpark „Neue Wiesen“ ...... 218 Inhalt Kollwitzplatz 

V Alt-Pankow, Ganz in der Nähe Niederschönhausen und Heinersdorf ...... 222

46 Der Pankower Anger – Breite Straße ...... 226 47 Der Paule-Park ...... 232 48 Der Bleichröderpark ...... 236 49 Das Kavalierhaus ...... 240 50 Der Amalienpark ...... 246 51 Schlosspark und Schloss Schönhausen ...... 248 52 Das Freibad Pankow ...... 256 53 Der Brosepark ...... 260 54 Der Herthaplatz und Umgebung ...... 266 55 Der Kissingenplatz und Umgebung ...... 270 56 Der Andreas-Hofer-Platz ...... 274 57 Das Museum Pankow in der Heynstraße ...... 276 58 Der Bürgerpark ...... 280 59 Der Volkspark Schönholzer Heide ...... 286 60 Garten und Hof des alten Pfarrhauses in Heinersdorf ...... 292

Aufnahme von  : Im Rahmen einer Aktion mit Erwachsenen und Kindern entstanden auf dem Hof Kollwitzstraße  selbstgefertigte VI Rosenthal Holzspielgeräte. und Wilhelmsruh ...... 294 Der Abenteuer- und Bauspielplatz „Kolle “ vom „Netzwerk Spiel / 61 Wilhelmsruher See und Garibalditeich ...... 296 Kultur Prenzlauer Berg e. V.“ liegt in der Kollwitzstraße, Richtung 62 Der Ortsteil Rosenthal ...... 300 Senefelderplatz.  auf Initiative von Bewohnern des Kiezes er- 63 Die Zingerwiesen ...... 304 richtet, war er der erste seiner Art im Ostteil Berlins. Bereits seit Mit- te der er Jahre setzte der Bezirk sich dafür ein – ganz im Sinne 64 Die Friedhöfe in Nordend ...... 306 von Käthe Kollwitz, die  in ihrem Tagebuch festhielt : 65 Der Botanische Volkspark Blankenfelde-Pankow ...... 310 „Hier in unserer Gegend in der Stadt rumgewesen, auf dem Wörtherplatz gesessen. Noch nie sind mir die Berliner Kinder, nach- dem ich vom Lande kam, so welk vorgekommen. Traurige Kinder.“  Prenzlauer Berg Inhalt

markt samstags ; der Weihnachtsmarkt an den Adventssonntagen. VII Blankenfelde ...... 316 Alle Märkte bieten eine große Auswahl an frischen und regionalen 66 Die Naturschutzgebiete im Tegeler Fließtal ...... 318 Erzeugnissen sowie Imbissmöglichkeiten an. Handwerkliche Pro- 67 Das Naturschutzgebiet Idehorst ...... 324 dukte in großer Auswahl ergänzen das Angebot. 68 Arkenberge ...... 328

VIII Französisch Buchholz, Biographisches Die künstlerische Laufbahn des Bildhauers Gustav Seitz ( – ) Karow und Blankenburg ...... 332 war geprägt von der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Welt- 69 Französisch Buchholz ...... 334 krieg. Nach einer Lehre als Putzer absolvierte er eine Ausbildung 70 Der Weg zum Kirchhof von Alt-Blankenburg ...... 338 zum Steinmetz und Steinbildhauer und war ab  Meisterschü- ler an der Berliner Akademie der Künste. Nach Kriegsende – Seitz 71 Das Naturschutzgebiet Karower Teiche ...... 340 war von  bis  Soldat – lehrte er ab  als Professor an der Technischen Universität Berlin. Wegen seiner Mitgliedschaft in der IX Berlin-Buch ...... 346 Akademie der Künste der DDR wurde ihm sein Lehramt an der TU entzogen.  siedelte der Künstler in den Ostteil Berlins über. Den 72 Der Schlosspark Buch ...... 348 Auftrag für die Kollwitz-Skulptur erhielt er . Zwei Jahre später 73 Der Campus Berlin-Buch ...... 356 verließ er schließlich aus politischen Gründen die DDR und ließ sich 74 Die Moorlinse ...... 362 in Hamburg nieder. 75 Das Naturschutzgebiet Mittelbruch ...... 364 76 Der Bucher Forst ...... 368 77 Bogenseekette und Lietzengrabenniederung ...... 372 Botanisches Einer der wenigen Orte in Prenzlauer Berg, an dem Lärchen vor- X Kleingartenanlagen kommen, ist der Kollwitzplatz. Die Europäische Lärche benötigt viel in Pankow ...... 379 Licht und wächst vor allem in Hoch- und Mittelgebirgen. Sie ver- trägt heiße und trockene Sommer und sehr kalte Winter mit Tem- peraturen bis zu minus  ° C. In Hochlagen europäischer Gebirge XI Wandertipps ...... 384 prägt sie ganze Landstriche, bildet dort die Waldgrenze und über- Entlang der ehemaligen Mauer nimmt wichtige Lawinenschutzfunktionen. Lärchen können bis zu von Prenzlauer Berg nach Blankenfelde ...... 385  Jahre alt werden. Sie blühen oft bereits Ende März und bilden später kleine, aufrecht stehende Zapfen. Die Nadeln färben sich im An der Panke entlang – Spätherbst prächtig goldgelb. Lärchenholz ist das schwerste und von Berlin-Buch nach Pankow ...... 388 härteste unter den europäischen Nadelnutzhölzern und wird meist als Bau- und Möbelholz verwendet. Bildquellen ...... 392 Literaturempfehlungen ...... 394 Natur entdecken in Berlin-Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee Kollwitzplatz 17

Einführung

Der Bezirk Pankow gilt zu Recht als einer der grünsten Be- zirke Berlins. Wie vielfältig und unterschiedlich die Grünanla- gen gestaltet sind und welche Nutzungsmöglichkeiten für die BewohnerInnen und BesucherInnen bestehen, wird in diesem Band vorgestellt. In insgesamt zehn örtlich gegliederten Abschnitten erhält der Leser Informationen zu Orten mit unterschiedlichen Besonderheiten gestalteter, städtischer Naturlandschaft. Dabei werden auch architektonische und künstlerische Gestaltungs- elemente berücksichtigt, die dort zu sehen sind. Ergänzt sind die Ortsbeschreibungen um weitere Informationen, u. a. zu Botanischem, Geheimnisvollem und Wissenswertem. Ein ab- Figurengruppe „Schützende Mutter“ auf dem von Fritz Diederich (1869 – schließendes Kapitel enthält Vorschläge für Wanderrouten. 1951) geschaffenen Sockel (Postkarte um1950 ) Die vorhandenen Park- und Gartenanlagen, Stadtplätze, Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete, die Wälder, die Haffner an der Prenzlauer Allee227 / 228. Dort, unweit vom vielen Kleingärten und ebenso das Grün der Friedhöfe ziehen Kollwitzplatz, ist sie gesichert und mit einer Erläuterung ver- viele Besucher von nah und fern an und sind häug ein wichti- sehen. ger Faktor für die Wahl des Wohnortes. Sport- und Spielplätze bieten zudem viele Möglichkeiten der aktiven Freizeitgestal- Wissenswertes i tung und Erholung. Entstehung und Entwicklung der einzelnen Grünanlagen werden beschrieben, und zugleich wird ihre zumeist langfris- tige und kontinuierliche Pege dokumentiert. Ohne die Pla- nung und gärtnerische Betreuung wäre vieles, was heute so selbstverständlich bestaunt und genutzt wird, nicht denkbar. Zur Geschichte der Grünanlagen gehören auch wiederholte Umgestaltungen je nach Zeitgeschmack sowie Zerstörungen durch Kriege und in Notzeiten, z. B. durch die Nutzung als Gemüsebeete etc. In den Nachkriegsjahren wurden viele der Das Angebot von frischem Gemüse auf dem Ökomarkt wird sehr geschätzt. vorhandenen Anlagen zwar saniert und erneuert. Doch erst Heute sind die Wohnungen in der Kollwitz- und Knaackstraße, in der mit den Sanierungsgebieten in den er Jahren konnten viele Wörther Straße ebenso wie in der weiteren Umgebung begehrt und kriegsbedingte Baulücken auch als Grünächen oder Spielplät- teuer. Zahlreiche kleine Geschäfte wie auch die Märkte beleben das ze gestaltet werden. Die Spuren der ehemaligen Teilung Ber- Wohngebiet und sind eine touristische Attraktion : der Ökomarkt, lins präsentieren sich heute als ein „grünes Band“ entlang des organisiert von der GRÜNEN LIGA Berlin, donnerstags ; der Wochen- ehemaligen Mauerstreifens, dem Mauerpark, bis hinein in das  Prenzlauer Berg Einführung 

Landschaftsschutzgebiet Naturpark Barnim. All dies trägt heu- te aktiv zur Klimaverbesserung in der Berliner Innenstadt bei. Ebenso prägen einzigartige Wohngrünanlagen diesen Bezirk. Die Wohnstadt Carl Legien im Ortsteil Prenzlauer Berg wur- de sogar kürzlich in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Mit seinen Schlossparks bietet Pankow auch herausragende Beispiele der Gartenkunst. Mitte des . Jahr- hunderts setzte sich der vom großen Landschaftsgestalter Peter Joseph Lenné initiierte „Volksgarten“ durch. Nun standen die Grünanlagen allen zur Verfügung. Diese Entwicklung von den Gärten des Adels und des Bürgertums hin zum Volkspark lässt sich beispielsweise rund um den Pankower Anger nachvollzie- hen. Viele Generationen von GartengestalterInnen und Gärt- Vor  – als der Kollwitzplatz noch Wörther Platz hieß nerInnen haben zusammen mit den EinwohnerInnen daran witz-Skulptur bleibt davon nicht ausgenommen. Der Platz ist mitgewirkt, die Grünanlagen in der heutigen Form zu erschaf- Trepunkt von Bewohnern und Besuchern aus Nah und Fern. fen. Es gilt, diese grünen Schätze zu bewahren. Dieser Band Für die Erwachsenen bieten die unzähligen Restaurants, Cafés möchte dazu einladen, die Natur in Pankow aktiv zu entdecken und Bars in der Umgebung die Möglichkeit, die Atmosphäre und zu nutzen sowie sich deren Wert zu vergegenwärtigen. und das Treiben des Kiezes auf sich wirken zu lassen. Seit Be- ginn des Jahres  gilt auf dem Kollwitzplatz Hundeverbot. Wolfgang Krause Die Bronzeplastik des Künstlers Gustav Seitz ( – ), nach einem Selbstporträt der Graphikerin, Malerin und Bild- hauerin Käthe Kollwitz ( – ) gefertigt, steht seit  in der Mitte des Platzes. Gemeinsam mit ihrer Familie lebte die Künstlerin von  bis  in der Kollwitzstraße  a (damals Weißenburger Straße ). Ihr Mann Karl Kollwitz war ein an- gesehener, von vielen geschätzter Arzt, der oft auch ohne Bezah- lung half. Das Wohnhaus der Familie Kollwitz wurde während des Zweiten Weltkrieges zerstört. Die Figurengruppe „Schützen- de Mutter“ von Käthe Kollwitz ist anlässlich des ersten Deutsch- landtreens der Jugend für Frieden und Völkerfreundschaft  auf dem Platz aufgestellt worden. Im Jahr  wurde sie dorthin umgesetzt, wo einst das Wohnhaus der Familie stand. Nachdem das Grundstück wiederbebaut worden war, fand die Plastik  Aufnahme im Bezirksamt in der Fröbelstraße. An dem Neubau erinnert inzwischen eine Gedenktafel an die Künstlerin. Seit dem Jahr  steht die Plastik „Schützende Mutter“ im Hof des Kultur- und Bildungszentrums Sebastian 10 Prenzlauer Berg Prenzlauer Berg 

Der Kollwitzplatz Lage : zwischen Kollwitzstraße, Knaackstraße und Wörther Straße Anfahrt : U ; Tram M, M Sanierungsgebiet Kollwitzplatz  – 

Der Kollwitzplatz liegt im Mit- Nirgendwo ist mehr telpunkt des Ortsteils Prenzlauer Prenzlauer Berg Berg. Der nach Käthe Kollwitz be- nannte Platz hieß bis  Wörther Platz. Diesen Namen erhielt er   in Erinnerung an den Ort Wörth im Unterelsass, der am . Au- gust   Schauplatz einer Schlacht während des Deutsch-Fran- zösischen Krieges war. Zu dieser Zeit gehörte das Gelände um den Platz dem Deutsch-Holländischen Actien-Bauverein, der dort Mietshäuser bauen wollte. Die . m² große, dreieckige Anlage wurde zwischen  und  als typischer Schmuck- platz der Gründerzeit gestaltet, nur wenige Jahre nachdem das umliegende Areal als Wohngebiet erschlossen worden war. Die Entwürfe stammen vermutlich von Hermann Mächtig ( – ), dem damaligen Stadtgartendirektor. Während des Zweiten Weltkrieges blieb das Gebiet um den Platz weitgehend von Zerstörungen verschont.  wurde die Anlage nach Ent- würfen des Gartenarchitekten Reinhold Lingner ( – ) umgestaltet. Bis heute entspricht der Platz in seinen Grundzügen dem Lingner-Plan. Die verschiedenartigen Gehölze, Rasenächen und alten Bäume sind ein wertvolles Stück Natur inmitten des aufwendig sanierten Quartiers. Eine botanische Besonder- heit ist die kleine Lärchenanpanzung hinter der Plastik – im Sommer bietet sie Schattenplätze, im Herbst ist sie eine Au- genweide. Auf dem nach  und  erneuerten Spielplatz mit Tischtennisplatten, Sandkasten, Rutsche und Klettergerüst tummeln sich zu jeder Jahreszeit viele Kinder. Die Käthe-Koll-

links : Das von Lärchen, Kiefern und Ahornbäumen umstandene Denkmal für Käthe Kollwitz auf dem nach ihr benannten Kollwitz-Platz Prenzlauer Berg 11

I Prenzlauer Berg  Prenzlauer Berg Prenzlauer Berg 13

I Prenzlauer Berg

1 Der Kollwitzplatz ...... 14 2 Der Jüdische Friedhof in Prenzlauer Berg ...... 20 3 Das Wasserturmgelände und Umgebung ..... 26 4 Der Stadtplatz MARIE ...... 32 5 Die Friedhöfe der Gemeinde St. Nikolai und St. Marien und der Friedhof I der Georgen-Parochial-Gemeinde ...... 36 6 Der Leisepark ...... 40 7 Die Bötzowbrauerei ...... 42 8 Der Senefelderplatz ...... 46 9 Auf dem Pfe erberg ...... 50 10 Der Teutoburger Platz ...... 54 11 Der Volkspark am Weinbergsweg (Bezirk Mitte) ...... 60 12 Der neue und der alte Hirschhof ...... 64 13 Der Pratergarten ...... 68

rechts : Ginkgo mit Herbstlaub in der Knaackstraße  Prenzlauer Berg Prenzlauer Berg 13

I Prenzlauer Berg

1 Der Kollwitzplatz ...... 14 2 Der Jüdische Friedhof in Prenzlauer Berg ...... 20 3 Das Wasserturmgelände und Umgebung ..... 26 4 Der Stadtplatz MARIE ...... 32 5 Die Friedhöfe der Gemeinde St. Nikolai und St. Marien und der Friedhof I der Georgen-Parochial-Gemeinde ...... 36 6 Der Leisepark ...... 40 7 Die Bötzowbrauerei ...... 42 8 Der Senefelderplatz ...... 46 9 Auf dem Pfe erberg ...... 50 10 Der Teutoburger Platz ...... 54 11 Der Volkspark am Weinbergsweg (Bezirk Mitte) ...... 60 12 Der neue und der alte Hirschhof ...... 64 13 Der Pratergarten ...... 68

rechts : Ginkgo mit Herbstlaub in der Knaackstraße Prenzlauer Berg 11

I Prenzlauer Berg 10 Prenzlauer Berg Prenzlauer Berg 

Der Kollwitzplatz Lage : zwischen Kollwitzstraße, Knaackstraße und Wörther Straße Anfahrt : U ; Tram M, M Sanierungsgebiet Kollwitzplatz  – 

Der Kollwitzplatz liegt im Mit- Nirgendwo ist mehr telpunkt des Ortsteils Prenzlauer Prenzlauer Berg Berg. Der nach Käthe Kollwitz be- nannte Platz hieß bis  Wörther Platz. Diesen Namen erhielt er   in Erinnerung an den Ort Wörth im Unterelsass, der am . Au- gust   Schauplatz einer Schlacht während des Deutsch-Fran- zösischen Krieges war. Zu dieser Zeit gehörte das Gelände um den Platz dem Deutsch-Holländischen Actien-Bauverein, der dort Mietshäuser bauen wollte. Die . m² große, dreieckige Anlage wurde zwischen  und  als typischer Schmuck- platz der Gründerzeit gestaltet, nur wenige Jahre nachdem das umliegende Areal als Wohngebiet erschlossen worden war. Die Entwürfe stammen vermutlich von Hermann Mächtig ( – ), dem damaligen Stadtgartendirektor. Während des Zweiten Weltkrieges blieb das Gebiet um den Platz weitgehend von Zerstörungen verschont.  wurde die Anlage nach Ent- würfen des Gartenarchitekten Reinhold Lingner ( – ) umgestaltet. Bis heute entspricht der Platz in seinen Grundzügen dem Lingner-Plan. Die verschiedenartigen Gehölze, Rasenächen und alten Bäume sind ein wertvolles Stück Natur inmitten des aufwendig sanierten Quartiers. Eine botanische Besonder- heit ist die kleine Lärchenanpanzung hinter der Plastik – im Sommer bietet sie Schattenplätze, im Herbst ist sie eine Au- genweide. Auf dem nach  und  erneuerten Spielplatz mit Tischtennisplatten, Sandkasten, Rutsche und Klettergerüst tummeln sich zu jeder Jahreszeit viele Kinder. Die Käthe-Koll-

links : Das von Lärchen, Kiefern und Ahornbäumen umstandene Denkmal für Käthe Kollwitz auf dem nach ihr benannten Kollwitz-Platz  Prenzlauer Berg Einführung 

Landschaftsschutzgebiet Naturpark Barnim. All dies trägt heu- te aktiv zur Klimaverbesserung in der Berliner Innenstadt bei. Ebenso prägen einzigartige Wohngrünanlagen diesen Bezirk. Die Wohnstadt Carl Legien im Ortsteil Prenzlauer Berg wur- de sogar kürzlich in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Mit seinen Schlossparks bietet Pankow auch herausragende Beispiele der Gartenkunst. Mitte des . Jahr- hunderts setzte sich der vom großen Landschaftsgestalter Peter Joseph Lenné initiierte „Volksgarten“ durch. Nun standen die Grünanlagen allen zur Verfügung. Diese Entwicklung von den Gärten des Adels und des Bürgertums hin zum Volkspark lässt sich beispielsweise rund um den Pankower Anger nachvollzie- hen. Viele Generationen von GartengestalterInnen und Gärt- Vor  – als der Kollwitzplatz noch Wörther Platz hieß nerInnen haben zusammen mit den EinwohnerInnen daran witz-Skulptur bleibt davon nicht ausgenommen. Der Platz ist mitgewirkt, die Grünanlagen in der heutigen Form zu erschaf- Trepunkt von Bewohnern und Besuchern aus Nah und Fern. fen. Es gilt, diese grünen Schätze zu bewahren. Dieser Band Für die Erwachsenen bieten die unzähligen Restaurants, Cafés möchte dazu einladen, die Natur in Pankow aktiv zu entdecken und Bars in der Umgebung die Möglichkeit, die Atmosphäre und zu nutzen sowie sich deren Wert zu vergegenwärtigen. und das Treiben des Kiezes auf sich wirken zu lassen. Seit Be- ginn des Jahres  gilt auf dem Kollwitzplatz Hundeverbot. Wolfgang Krause Die Bronzeplastik des Künstlers Gustav Seitz ( – ), nach einem Selbstporträt der Graphikerin, Malerin und Bild- hauerin Käthe Kollwitz ( – ) gefertigt, steht seit  in der Mitte des Platzes. Gemeinsam mit ihrer Familie lebte die Künstlerin von  bis  in der Kollwitzstraße  a (damals Weißenburger Straße ). Ihr Mann Karl Kollwitz war ein an- gesehener, von vielen geschätzter Arzt, der oft auch ohne Bezah- lung half. Das Wohnhaus der Familie Kollwitz wurde während des Zweiten Weltkrieges zerstört. Die Figurengruppe „Schützen- de Mutter“ von Käthe Kollwitz ist anlässlich des ersten Deutsch- landtreens der Jugend für Frieden und Völkerfreundschaft  auf dem Platz aufgestellt worden. Im Jahr  wurde sie dorthin umgesetzt, wo einst das Wohnhaus der Familie stand. Nachdem das Grundstück wiederbebaut worden war, fand die Plastik  Aufnahme im Bezirksamt in der Fröbelstraße. An dem Neubau erinnert inzwischen eine Gedenktafel an die Künstlerin. Seit dem Jahr  steht die Plastik „Schützende Mutter“ im Hof des Kultur- und Bildungszentrums Sebastian Natur entdecken in Berlin-Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee Kollwitzplatz 17

Einführung

Der Bezirk Pankow gilt zu Recht als einer der grünsten Be- zirke Berlins. Wie vielfältig und unterschiedlich die Grünanla- gen gestaltet sind und welche Nutzungsmöglichkeiten für die BewohnerInnen und BesucherInnen bestehen, wird in diesem Band vorgestellt. In insgesamt zehn örtlich gegliederten Abschnitten erhält der Leser Informationen zu Orten mit unterschiedlichen Besonderheiten gestalteter, städtischer Naturlandschaft. Dabei werden auch architektonische und künstlerische Gestaltungs- elemente berücksichtigt, die dort zu sehen sind. Ergänzt sind die Ortsbeschreibungen um weitere Informationen, u. a. zu Botanischem, Geheimnisvollem und Wissenswertem. Ein ab- Figurengruppe „Schützende Mutter“ auf dem von Fritz Diederich (1869 – schließendes Kapitel enthält Vorschläge für Wanderrouten. 1951) geschaffenen Sockel (Postkarte um1950 ) Die vorhandenen Park- und Gartenanlagen, Stadtplätze, Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete, die Wälder, die Haffner an der Prenzlauer Allee227 / 228. Dort, unweit vom vielen Kleingärten und ebenso das Grün der Friedhöfe ziehen Kollwitzplatz, ist sie gesichert und mit einer Erläuterung ver- viele Besucher von nah und fern an und sind häug ein wichti- sehen. ger Faktor für die Wahl des Wohnortes. Sport- und Spielplätze bieten zudem viele Möglichkeiten der aktiven Freizeitgestal- Wissenswertes i tung und Erholung. Entstehung und Entwicklung der einzelnen Grünanlagen werden beschrieben, und zugleich wird ihre zumeist langfris- tige und kontinuierliche Pege dokumentiert. Ohne die Pla- nung und gärtnerische Betreuung wäre vieles, was heute so selbstverständlich bestaunt und genutzt wird, nicht denkbar. Zur Geschichte der Grünanlagen gehören auch wiederholte Umgestaltungen je nach Zeitgeschmack sowie Zerstörungen durch Kriege und in Notzeiten, z. B. durch die Nutzung als Gemüsebeete etc. In den Nachkriegsjahren wurden viele der Das Angebot von frischem Gemüse auf dem Ökomarkt wird sehr geschätzt. vorhandenen Anlagen zwar saniert und erneuert. Doch erst Heute sind die Wohnungen in der Kollwitz- und Knaackstraße, in der mit den Sanierungsgebieten in den er Jahren konnten viele Wörther Straße ebenso wie in der weiteren Umgebung begehrt und kriegsbedingte Baulücken auch als Grünächen oder Spielplät- teuer. Zahlreiche kleine Geschäfte wie auch die Märkte beleben das ze gestaltet werden. Die Spuren der ehemaligen Teilung Ber- Wohngebiet und sind eine touristische Attraktion : der Ökomarkt, lins präsentieren sich heute als ein „grünes Band“ entlang des organisiert von der GRÜNEN LIGA Berlin, donnerstags ; der Wochen- ehemaligen Mauerstreifens, dem Mauerpark, bis hinein in das  Prenzlauer Berg Inhalt

markt samstags ; der Weihnachtsmarkt an den Adventssonntagen. VII Blankenfelde ...... 316 Alle Märkte bieten eine große Auswahl an frischen und regionalen 66 Die Naturschutzgebiete im Tegeler Fließtal ...... 318 Erzeugnissen sowie Imbissmöglichkeiten an. Handwerkliche Pro- 67 Das Naturschutzgebiet Idehorst ...... 324 dukte in großer Auswahl ergänzen das Angebot. 68 Arkenberge ...... 328

VIII Französisch Buchholz, Biographisches Die künstlerische Laufbahn des Bildhauers Gustav Seitz ( – ) Karow und Blankenburg ...... 332 war geprägt von der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Welt- 69 Französisch Buchholz ...... 334 krieg. Nach einer Lehre als Putzer absolvierte er eine Ausbildung 70 Der Weg zum Kirchhof von Alt-Blankenburg ...... 338 zum Steinmetz und Steinbildhauer und war ab  Meisterschü- ler an der Berliner Akademie der Künste. Nach Kriegsende – Seitz 71 Das Naturschutzgebiet Karower Teiche ...... 340 war von  bis  Soldat – lehrte er ab  als Professor an der Technischen Universität Berlin. Wegen seiner Mitgliedschaft in der IX Berlin-Buch ...... 346 Akademie der Künste der DDR wurde ihm sein Lehramt an der TU entzogen.  siedelte der Künstler in den Ostteil Berlins über. Den 72 Der Schlosspark Buch ...... 348 Auftrag für die Kollwitz-Skulptur erhielt er . Zwei Jahre später 73 Der Campus Berlin-Buch ...... 356 verließ er schließlich aus politischen Gründen die DDR und ließ sich 74 Die Moorlinse ...... 362 in Hamburg nieder. 75 Das Naturschutzgebiet Mittelbruch ...... 364 76 Der Bucher Forst ...... 368 77 Bogenseekette und Lietzengrabenniederung ...... 372 Botanisches Einer der wenigen Orte in Prenzlauer Berg, an dem Lärchen vor- X Kleingartenanlagen kommen, ist der Kollwitzplatz. Die Europäische Lärche benötigt viel in Pankow ...... 379 Licht und wächst vor allem in Hoch- und Mittelgebirgen. Sie ver- trägt heiße und trockene Sommer und sehr kalte Winter mit Tem- peraturen bis zu minus  ° C. In Hochlagen europäischer Gebirge XI Wandertipps ...... 384 prägt sie ganze Landstriche, bildet dort die Waldgrenze und über- Entlang der ehemaligen Mauer nimmt wichtige Lawinenschutzfunktionen. Lärchen können bis zu von Prenzlauer Berg nach Blankenfelde ...... 385  Jahre alt werden. Sie blühen oft bereits Ende März und bilden später kleine, aufrecht stehende Zapfen. Die Nadeln färben sich im An der Panke entlang – Spätherbst prächtig goldgelb. Lärchenholz ist das schwerste und von Berlin-Buch nach Pankow ...... 388 härteste unter den europäischen Nadelnutzhölzern und wird meist als Bau- und Möbelholz verwendet. Bildquellen ...... 392 Literaturempfehlungen ...... 394 Inhalt Kollwitzplatz 

V Alt-Pankow, Ganz in der Nähe Niederschönhausen und Heinersdorf ...... 222

46 Der Pankower Anger – Breite Straße ...... 226 47 Der Paule-Park ...... 232 48 Der Bleichröderpark ...... 236 49 Das Kavalierhaus ...... 240 50 Der Amalienpark ...... 246 51 Schlosspark und Schloss Schönhausen ...... 248 52 Das Freibad Pankow ...... 256 53 Der Brosepark ...... 260 54 Der Herthaplatz und Umgebung ...... 266 55 Der Kissingenplatz und Umgebung ...... 270 56 Der Andreas-Hofer-Platz ...... 274 57 Das Museum Pankow in der Heynstraße ...... 276 58 Der Bürgerpark ...... 280 59 Der Volkspark Schönholzer Heide ...... 286 60 Garten und Hof des alten Pfarrhauses in Heinersdorf ...... 292

Aufnahme von  : Im Rahmen einer Aktion mit Erwachsenen und Kindern entstanden auf dem Hof Kollwitzstraße  selbstgefertigte VI Rosenthal Holzspielgeräte. und Wilhelmsruh ...... 294 Der Abenteuer- und Bauspielplatz „Kolle “ vom „Netzwerk Spiel / 61 Wilhelmsruher See und Garibalditeich ...... 296 Kultur Prenzlauer Berg e. V.“ liegt in der Kollwitzstraße, Richtung 62 Der Ortsteil Rosenthal ...... 300 Senefelderplatz.  auf Initiative von Bewohnern des Kiezes er- 63 Die Zingerwiesen ...... 304 richtet, war er der erste seiner Art im Ostteil Berlins. Bereits seit Mit- te der er Jahre setzte der Bezirk sich dafür ein – ganz im Sinne 64 Die Friedhöfe in Nordend ...... 306 von Käthe Kollwitz, die  in ihrem Tagebuch festhielt : 65 Der Botanische Volkspark Blankenfelde-Pankow ...... 310 „Hier in unserer Gegend in der Stadt rumgewesen, auf dem Wörtherplatz gesessen. Noch nie sind mir die Berliner Kinder, nach- dem ich vom Lande kam, so welk vorgekommen. Traurige Kinder.“ Antonplatz 

Wissenswertes i Die bauliche Entwicklung von Weißensee setzte Mitte des . Jahr- hunderts ein. Um die Fahrt von und nach Berlin einfacher und kom- fortabler zu machen, wurde die Königschaussee (heute Berliner Allee) ausgebaut.  nahm die Pferde-Omnibus-Linie zwischen Alexanderplatz und Antonplatz ihren Betrieb auf. Die Quartiere am Antonplatz entstanden in der Zeit nach . Die Bebauung des Platzes ergab zu keiner Zeit ein geschlossenes Erscheinungsbild. Es gab viergeschossige Gründerzeitbauten mit verzierten Fassaden, zweigeschossige schlichte Vorstadthäuser und freistehende eingeschossige Gebäude. Der Bau am nördlichen Rand des Platzes wurde  als Kino und Wohnhaus errichtet und beherbergte die Decla-Lichtspiele mit  Plätzen bzw. ab  das UFA-Theater.  erö nete das Kino wieder, nun unter dem Namen „Toni“.  erfolgte der Umbau des Kinosaales. Zehn Jahre später erwarb der Regisseur Michael Verhoe- ven (geb. ) das Haus. Es wurde  /  renoviert und um einen kleinen Saal („Tonino“) erweitert. Dieser musste nach einem Brand  geschlossen werden. Neu gestaltet konnte er ein Jahr später wiedererö net werden.

Kino „Toni“ – ein traditionsreiches Filmtheater  Weißensee Weißensee   ner“ von Karl-Heinz Schamal (geb. ). Mit der Festlegung Der Park am Weißen See des Sanierungsgebietes „Komponistenviertel“  erfolgte auch  die Neugestaltung des nördlichen und südlichen Platzes. Vor dem Kino „Toni“ entstand ein befestigter Stadtplatz mit einigen Lage: zwischen Berliner Allee, Albertinenstraße, Amalienstraße, Bäumen, auf dem regelmäßig ein Wochenmarkt stattndet. Parkstraße und Rennbahnstraße Der Antonplatz Süd wurde  nach den Entwürfen des Anfahrt: Tram M, M, ,  ; Bus , ,  Büros Hanke + Partner, das den zuvor ausgelobten Wettbewerb für sich entschieden hatte, als öentliche Grünäche gestaltet. Weißensees Schmuckstück ist „Weißensee, ein Dorf Den künstlerischen Wettbewerb um die Gestaltung des Brun- der fast kreisrunde, , ha große eine Meile von Berlin … nens in der Mitte gewann der Künstler Matthias Heinz (geb. und bis zu  m tiefe Weiße See Es ist daselbst ein  ). inmitten einer weitläugen Park- sehr schöner Garten … Die Eingänge zur Grünanlage an der Berliner Allee und der anlage. Um die Wasserqualität Es gehet von Berlin dahin zu bewahren, dürfen ihm weder Bizetstraße sind mit terrassenartigen Sitzelementen und Grä- eine Allee …“ serpanzungen ausgestaltet. Eine großzügige Rasenäche mit Abwässer noch Grundwasser zu- geführt werden. Sein Pegel wird Friedrich Nicolai ( – ): Staudeninseln und diagonal verlaufende Wege gliedern die Flä- Beschreibung der Königlichen che. Die schon vorhandenen Ahornbäume sind als prägendes heute über das städtische Wasser- Residenzstädte Berlin und Element erhalten geblieben und durch kleinkronige Neupan- leitungssystem geregelt, und die Potsdam, Berlin  zungen (Japanische Zierkirschen und Felsenbirnen) ergänzt Qualität des Wassers wird regel- worden. mäßig kontrolliert. Die , km lange Uferpromenade und die Nebenwege führen zu zahlreichen botanischen und künstlerischen Sehenswürdig- keiten. Besonders beeindruckend sind die wertvollen, zum Teil über  Jahre alten Bäume im Park. Unter ihnen sind Pappeln, Trauerweiden, Buchen, verschiedene Eichenarten und weiß bzw. rot blühende Kastanien, ja sogar Esskastanien. Naturdenk- male, die als botanische Besonderheit unter Schutz stehen, sind eine Sommerlinde, der Schwarznussbaum, die Zerreiche, die Baumhasel und einige Kastanienbäume.

Frucht des Schwarznussbaumes links : Weißensees inozielles Wahrzeichen: der Weiße See mit seiner Der nördliche Antonplatz,  Fontäne  Weißensee Weißensee 

Der Antonplatz  Lage : Kreuzung Berliner Allee, Langhansstraße, Max-Steinke-Straße Anfahrt: Tram M, , M Sanierungsgebiet Komponistenviertel  –  

Der Antonplatz ist der Mittel- Die „Piazza“ von punkt des historischen Zentrums Weißensee von Weißensee und wurde   am Kreuzungspunkt der Berliner Allee (bis  Königschaussee) und der Langhansstraße angelegt. Der von Straßen umgebene Platz war nur zum Teil befestigt. Sein südlicher Rand wurde geschlossen bebaut, während die nördliche Seite durch freistehende Gebäu- de begrenzt war.

Etwas oberhalb des Strandbades benden sich der Rosengarten und eine aus Sommerblumen gestaltete Sonnenuhr, die von einer Buchsbaum- hecke umgeben ist.

Der nördliche Antonplatz zu Beginn des . Jahrhunderts, in der Bildmitte ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I. Frühling im Park am Weißen See Im Zweiten Weltkrieg wurde die Bebauung an der Südseite Dem Strandbad gegenüber liegt die  nach einem Ent- des Antonplatzes zerstört. Die nun entstandene freie Fläche – der wurf des Gemeindebaurates von Weißensee, Carl James Büh- Antonplatz Süd – erfuhr  eine Gestaltung als Grünäche ring (  – ), erbaute Seebrücke. Sie bietet einen weiten mit Brunnen, Sitzbänken, Pergolen und der Plastik „Der Gärt- Blick über den See. Die Brücke überdeckte früher die Kühl- anlage des nahe gelegenen Elektrizitätswerks und später einen links : Auf dem neu gestalteten Antonplatz kann man sich dem Verkehrs- Regenwasserablauf. Zwei steinerne Skulpturen auf der Brüs- lärm entziehen. Park am Weißen See 191

Das Milchhäuschen nach 1913 auf einer Postkarte (Ausschnitt): Hier wurde Spaziergängern Milch angeboten. tung der Seebrücke erinnern daran, dass Weißensee einst ein Fischerdorf war: Sie stellen Triton dar, den Sohn Poseidons, des Meeresgottes aus der griechischen Mythologie. In unmittelbarer Nähe der Seebrücke liegt ein beliebtes Tiergehege. Nicht weit davon entfernt wurde noch bis zum Ersten Weltkrieg in Kellern unter einer wenig genutzten Park- fläche das im Winter aus dem See geschlagene Eis gelagert. Im Jahr 1920 ließ der Gemeinderat dort eine Plansche und einen Spielplatz anlegen, die noch heute genutzt werden. Das Restaurant „Milchhäuschen“ am Ufer mit seiner 2007 erweiter- ten Seeterrasse erfreut sich ebenfalls nach wie vor gro- ßer Beliebtheit. Vom Parkeingang Ama- lienstraße, unweit der Al- bertinenstraße mit ihrer Die Plastik, 1938 von Heinrich Drake kleinen Grünfläche, ge- (1903 – 1994) geschaffen, steht inmitten langt man zu einem etwas der kleinen Anlage an der Amalien- abseits liegenden Garten. straße. Darin wächst eine als Naturdenkmal geschützte Türkische Baumhasel (Corylus colurna) neben weiteren Gehölzen wie Weiß- und Rotdorn, Liguster, Holunder, Haselnuss und dem Pfeifenstrauch.  Weißensee Weißensee 169

i Wissenswertes Glaubt man den Chronisten, war Weißensee um das Jahr  als Stra- ßendorf am Ostufer des Sees erbaut worden. In einer Urkunde aus dem Jahr  ist es als „Wittenze“ (niederdeutsch für „weiter, heller See“) verzeichnet. Lebensgrundlage der Dorfbewohner war zunächst das nach der letzten Eiszeit entstandene schreiche Gewässer. Schon bald nach der Gründung rodeten sie die umliegenden Wälder und schufen so Flächen für Ackerbau und Viehzucht. Von  bis  gehörte diese „Dorfschaft“ der Berliner Patrizierfamilie Blankenfelde. Es entstand ein Rittergut, das nach mehrfacher Teilung und Besitzer- wechseln  von Johann Heinrich Leberecht Pistorius ( – ) erworben wurde. Er baute großächig Karto eln an und entwickel- te einen neuartigen Destillationsapparat zur Schnapsbrennerei, die ihm enorme Gewinne bescherte. Nach Pistorius‘ Tod wurde sein Ne e Friedrich Wilhelm Lüdersdor ( – ) neuer Gutsherr. An der Stelle des bisherigen Gutshauses ließ er ein zweigeschossiges schlossähnliches Gebäude mit zwei turmartigen Kopfbauten errich- ten und die Fläche zum See hin zu einem Park umgestalten. Nach  entwickelten sich „Schloss“ und Park allmählich zu einer Vergnü- gungsstätte. Rudolf Sternecker, Besitzer der nahe liegenden Brau- erei, erö nete nach dem Vorbild des Kopenhagener Tivoli  das „Weltetablissement Schloss Weißensee“. Zu seinem Erfolg trug auch

Im „Schloss“ waren seit  zwei Kompanien des . Garde-Reserve-Regi- ments untergebracht. Vor ihrem Abzug, am . Februar , verbrannten die Soldaten ihre Schlafsäcke und entfachten dabei ein Feuer, das nur Teile des rechten Gebäudeügels und der Terrasse verschonte. Park am Weißen See  die Pferdeeisenbahn bei, die ab  zwischen dem Alexanderplatz und Weißensee verkehrte. Nachdem Sternecker sein Geschäft  überraschend aufgegeben hatte, erwarb Bürgermeister Carl Woelck ( – ) im Jahr  das Areal für die Gemeinde Weißensee, um es zu einem Volkspark umgestalten zu lassen.

Wissenswertes i Bereits  wurde am Ostufer des Sees eine Badeanstalt erö net. Ihr Bauherr, Hermann Hartke, begründete mit seinem von Sichtblenden umschlossenen hölzernen Steg eine inzwischen  Jahre alte Traditi- on des Badevergnügens am Weißen See. Ab  nutzte der Weißen- seer Schwimmverein das Strandbad und achtete streng darauf, dass Damen und Herren getrennt voneinander ins Wasser gingen. Das von Architekt Carl James Bühring ( – ) im Jahre  geplante Ge- meindebad wurde drei Jahre später eingeweiht. Es bestand aus einer Holzkonstruktion mit Restaurant und Veranda. Noch immer hieß es: „Die Damen rechts, die Herren links!“ Der Badespaß wurde noch grö- ßer, als man  einen Sprungturm errichten ließ. Trotz der Zerstörungen fand bereits kurz nach Kriegsende, Ende August , ein Schwimmfest statt. Die Weißenseer Schwimmsparte zählte schon wieder  Aktive. In den er Jahren wurde ein Abriss des Bades erwogen, der aber verhindert werden konnte. Am . Juni  feierte man die Wiedererö nung des Seebads, das um einen großen Sandbereich und ein Becken für Nichtschwimmer erweitert worden war.  ist die Liegeäche mit Ostseesand aufgefüllt wor- den. Es gibt Strandkörbe, eine Strandbar und für Kinder neben dem Nichtschwimmerbereich auch einen Spielplatz.

Badefreuden in den er Jahren  Weißensee Der Faule See 

Freilicht- Ganz in der Nähe e bühne Der Teich an der Hansastraße, , ha groß, gehört ebenfalls zu den d Resten des früher wasserreichen Areals nordöstlich von Berlin. Weil er ein Rückzugsgebiet für Amphibien und Reptilien ist, wurde er als „Geschützter Landschaftsbestandteil“ ausgewiesen. Im Umwelt- ehemaliges Tiergehege büro Pankow in der Hansastraße  A erhält man weitere Informa- c II f tionen zum Thema Umweltschutz. Die Bitburger Teiche wurden Mitte des . Jahrhunderts als Re- j g B genwasserreservoir angelegt. Dieses , ha große Feuchtbiotop 5 besteht aus einem ständig Wasser führenden Teich, kleinen Tüm- Weißer See peln, in denen unregelmäßig Wasser steht, und einem Grabensys- I tem. Das Gebiet wurde schon  zum Flächennaturdenkmal er- klärt. Hier leben u. a. Knoblauch- und Wechselkröte, Kammmolch, III i Erdkröte sowie Gras- und Moorfrosch. Auch Zilpzalp, Kuckuck und IV 4 Fischreiher sind gelegentlich zu beobachten. Die Teiche selbst be- h wohnen Blessrallen und Stockenten. Auf dem Brachland, das die Teiche umgibt, gedeihen Gifthah- 3 nenfuß, Kamille und Kleiner Ampfer. Auf den seltenen Glatthafer- wiesen ndet man Wildkräuter wie Gamander-Ehrenpreis, Gemeine b Nachtkerze oder Kriechendes Fingerkraut. In der Nähe der Teiche C wachsen u. a. wilde Paumen-, Kirsch- und Birnbäume. 1

2 a

A

Stamm- umfang Messung Alter in Naturdenkmale in m im Jahr Höhe Jahren 1 Kastanie (Aesculus hippocastanum), ,  ca. 

2 Zerreiche (Quercus cerris) ,  m ca. 

3 Schwarznuss (Juglans nigra) ,   m ca. 

4 Sommerlinde (Tilia platyphyllos) ,  m ca. 

5 Baumhasel (Corylus colurna) ,  m Unzählige Lebewesen sind auf totes Holz angewiesen.  Weißensee Park am Weißen See 

Denkmal, Plastik, Gedenkstein Künstler, Gestalter a Denkmal für die antifaschistischen Kathrin Steisinger und Studenten Widerstandskämpfer der Kunsthochschule Weißensee ( aufgestellt) b Shetlandpony mit Fohlen Stefan Horota ( aufgestellt) c Junger Arbeiter Christa Sammler ( aufgestellt) (gescha en ) d Gedenktafel Nationales Aufbauwerk  der Freilichtbühne Weißensee Einweihung . Mai  e Liegender Franziska Schwarzbach ( aufgestellt) (gescha en ) f Seelöwin und Seelöwe () Willy E. Schade

g Seebrücke () (Aussichtsterrasse) Carl James Bühring, Triton-Figuren auf der Hans Schellhorn Aussichtsterrasse h Schwimmer Otto Placzek Die neue Aussichtsplattform bietet einen weiten Blick über den See. ( aufgestellt) (gescha en ) i Aufbauhelferin ( aufgestellt) Eberhard Bachmann den Vögeln, für Amphibien, Reptilien und holzbewohnende Insekten. Ein Besuch während der Morgen- oder Abendstun- j Jaguar ( aufgestellt) Heinrich Drake (gescha en ) den in den Monaten April bis Juni beschert ein vielstimmiges Vogelkonzert. Im Sommer muss man nur dem Quaken der Frö- sche folgen, um zum zentral gelegenen See zu gelangen. Am Botanische Besonderheiten bzw. besondere gärtnerische Westufer beeindrucken einige über  Jahre alte Pappeln mit Gestaltung Beschreibung mächtigen Stammumfängen. Unzählige Holzbewohner und I Rosengarten aus Blumen gestaltete Sonnenuhr Baumpilze sind auf solche Altbäume angewiesen. und angepanztes Rotholz Von einer in den See ragenden Plattform können Wasser- II Blindenduftgarten behindertengerechter (nicht ö entlich) Parkteil mit Erklärungstafeln vögel beobachtet werden. In den Herbst- und Wintermonaten in Braille-Schrift rasten hier durchziehen- zwei Esskastanien botanische Schönheit de Graugänse und En- III tenvögel auf ihrem Weg IV Christusdorn botanische Schönheit nach Süden. Da in Tro- ckenzeiten kein zusätz- Gebäude liches Wasser zur Verfü- A Alte Brauerei gung steht, wird der Was- B Ehemaliges Wohnhaus serhaushalt des Sees auch Bertholt Brecht und Helene Weigel künftig Anlass zur Sorge Im See laichen Erdkröten, Moor- und Standort des ehemaligen „Schlosses“ See-, Teich- und Kleiner Wasserfrosch. geben. C Impressum Berlin-Buch 

Herausgeber : Herausgegeben vom Bezirksamt Pankow von Berlin, Abteilung Verbraucherschutz, Kultur, Umwelt und Bürgerservice, Bogenseekette und Amt für Weiterbildung und Kultur, FB Museum www.berlin.de / museum-pankow / Lietzengrabenniederung mit Unterstützung durch die Abteilung Stadtentwicklung.  Die Publikation schließt an die gleichnamige Sonderausstellung im Museum Pankow vom 11.7.2015 bis 7.2.2016 an. Lage : zwischen Hobrechtsfelder Chaussee, Schönerlinder Straße Projektidee und -erarbeitung : Wolfgang Krause und der Regionalbahn im Süden Redaktion : Wolfgang Krause, Bernt Roder, Wolfgang Thormeyer Anfahrt : S (Bahnhof Buch, etwa  Min. Fußweg in westlicher Lektorat : Anna Felmy (Reimer Verlag Berlin) Richtung) Dr. Susanne Pocai, Berlin Herstellung : Marie-Christin Selig (Reimer Verlag Berlin) Im Naturpark Barnim liegt Stadtnah und sehr Scans, Karten und grafischer Entwurf : mattheis. Werbeagentur GmbH, Berlin das , ha große, zweigeteil- Layout : Sybille Zerling, Wilhelmshorst ursprünglich te Naturschutzgebiet (NSG) Buchhandel : Dietrich Reimer Verlag GmbH, Berliner Straße 53, 10713 Berlin Bogenseekette und Lietzengra- www.reimer-verlag.de, www.facebook.com / reimerverlag benniederung, das  unter Schutz gestellt wurde. Aufgrund ISBN : 978-3-496-01530-7 unterschiedlicher Wasser- und Bodenverhältnisse existiert auf © 2017 (Redaktionsschluss 12. Juli 2016) Bezirksamt Pankow von Berlin kleiner Fläche ein vielfältiges Waldbild mit kleinen Lichtungen Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek und Gewässern. Die Naturschutzgebiete sind ein beliebtes Nah- Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten erholungsgebiet im Berliner Nordosten. sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Mitte des . Jahrhunderts reichte der Wald noch über das Alle Rechte vorbehalten gesamte Gebiet bis zum Lietzengraben. Die Bogenseekette mit Printed in Germany den vermutlich durch Torfgewinnung entstandenen Karpfen- Druck : druckhaus köthen GmbH & Co. KG, Köthen Papier: Profimatt, 100 g / m² nach FSC-Standard teichen existierte zu dieser Zeit bereits. Der Bogensee selbst ist Der Dank gilt allen Leihgebern und Unterstützern, wie auch : Kleingartenverbände natürlichen Ursprungs. Bereits   gab es ein Grabensystem Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee, Landesdenkmalamt Berlin, Senatsverwaltung zur Entwässerung. Mit der Rieselfeldwirtschaft zu Beginn des für Stadtentwicklung und Umwelt, Abt. Städtebauförderung / Stadterneuerung und . Jahrhunderts gelangte nährstoreiches Wasser in das heu- dem Referat Naturschutz, Landschaftplanung und Forstwesen, BA-Pankow : Straßen- und Grünflächenamt SGA( ), insbesondere Leane Benjamin und Wolf Sasse, Stadtpla- tige NSG. Die Wasseräche des damals verlandeten Bogensees nungsamt, Vermessungsamt, Umweltamt und FB Stadterneuerung; der HAIN und der nahm wieder zu. Mit dem Ende der Verrieselung versiegten ei- BFU, dem Freundeskreis der Chronik Pankow e. V., Jahn / Mack&Partner, S.T.E.R.N. und WERKSTATT sowie Prof. Erhard Mahler, Peter Richter, Dr. Günter Winkler, nige Gräben, der Bogensee drohte auszutrocknen. Von  bis Reinhild Zagrodnik und besonders für die Qualifizierung des Manuskriptes  sanken auch die Grundwasserstände in den Auorstungs- Dr. Susanne Pocai und Sybille Zerling gebieten nördlich des Bucher Forstes – im Bucher Forst selbst dagegen kaum, da hier eine Verbindung zwischen den Gewäs- Mit Unterstützung der Wohnungsbaugesellschaften HOWOGE, sern der Bogenseekette und der näheren Umgebung bestand. GESOBAU AG und Gewobag sowie Ströer Media GmbH Die Lietzengrabenniederung blieb von alledem verschont. Autoren : Lietzen- und Seegraben sind die beiden einzigen ständig wasser- Leane Benjamin, Elfi Czaika , Dr. Christina Lindemann (WERKSTATT), Susanne Jahn (Jahn / Mack & Partner), Wolfgang Krause, Gisela Langfeldt, führenden Fließgewässer des Gebietes. Während es um den Bo- Heinz Lochner und Monika Schröder (S.T.E.R.N.), Alfred Molle, Volker Schönert gensee einen stattlichen Röhrichtgürtel aus Schilf, Rohrkolben Textvorlagen : Hannelore Sigbjoernsen, Dr. Axel Täumler links : Das Naturdenkmal Stiel-Eiche am Lietzengraben im Feuchtgebiet