Salamander soll glühen, Undine sich winden, Sylphe verschwinden, Kobold sich mühen. Wer sie nicht kennte, Die Elemente, Ihre Kraft Und Eigenschaft, Wäre kein Meister Über die Geister.

Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, Faust Dimensionen Marlis Petersen Anderswelt Camillo Radicke

Elfen II 1 Hans Pfitzner: Lockung Op.7,4 2:44 18 Hugo Wolf: Elfenlied (aus „Mörike-Lieder“) 2:10 nIxen und Nöck 19 Friedrich Gulda: Elfe (aus „Vier Eichendorff Lieder“) 1:40 20 : Die Sylphide Op.9 H.X Nr. 2 2 Hans Sommer: Lore im Nachen Op.13,1 2:26 2:12 21 Franz Schreker: Spuk Op.7,4 3 Edvard Grieg: Mit einer Wasserlilie Op.25,4 2:14 2:06 22 Herman Zumpe: Liederseelen (aus Fünf Lieder No. 2) 4 Hermann Reutter: Einsame Nixe 3:02 2:25 (aus 9 Lieder nach Gedichten von Ricarda Huch) 23 Alexander Zemlinsky: Und hat der Tag all seine Qual Op.8,2 4:16 5 Carl Loewe: Der Nöck Op. 129,2 7:57 6 Christian Sinding: „Ich fürcht´nit Gespenster“ 2:13 Gesamtlaufzeit 60:21 (aus Alte Weisen, Op.1,3) 7 Harald Genzmer: Stimmen im Strom 2:21 (aus Liederbuch GeWV 74,3)

Elfen I 8 : Maiennacht 0p.76,15 1:49 9 Bruno Walter: Elfe (aus 6 Lieder für eine Singstimme) 2:01 10 Nikolai Medtner: Elfenliedchen Op.6,3 Aufgenommen im Konzerthaus Blaibach, Recorded at Konzerthaus Blaibach, Germany 1:54 Deutschland vom 2. bis 5. Juli 2018 Recording Dates: 2.-5. July 2018 11 Julius Weismann: Elfe Op.43,4 1:28 Produzent, Aufnahmeleitung, Schnitt & Mastering: Recording Producer, Editor, Engineer & Mastering: 12 : Sommerabend Op.85,1 2:28 Andreas Werner, Silencium Musikproduktion Andreas Werner, Silencium Musikproduktion Solo Musica Ausführender Produzent: Hubert Haas Solo Musica Executive Producer: Hubert Haas Nordlichter Booklettexte: Marlis Petersen, Dr. Joachim Reiber Booklet texts: Marlis Petersen, Dr. Joachim Reiber Englische Übersetzungen: J&M Berridge English translation: J&M Berridge 13 Carl Nielsen: Ariels Sang CNW 302 2:10 Grafik: www.clausen-partner.eu Artwork: www.clausen-partner.eu 14 Christian Sinding: Majnat (aus Galmandssange op. 22,3) 2:38 Fotos © Yiorgos Mavropoulos Photos © Yiorgos Mavropoulos 15 Wilhelm Stenhammar: Fylgia Op.16,4 2:12 16 Yrjö Henrik Kilpinen: Berggeist Op.99,3 2:14 17 Sigvaldi Kaldalóns: Hamraborgin 3:09 Die Anderswelt…

Der Mensch, verwurzelt in der Welt; wagt er es, nach Drüben zu schauen in das Reich der Naturgeister und Elementarwesen? Wenigen von uns ist die Fähigkeit, sie zu sehen und mit ihnen zu kommunizieren, noch geblieben.

Unsere soziale und politische Lebensstruktur, das ewige Ticken der Uhr machen uns zu funk- tionierenden Maschinen und verschleiern uns den Blick ins Zwischenland; zu sehr haben uns die Anforderungen des Lebens eingenommen, als dass noch Zeit und Stille wäre, die Reiche jenseits unseres wissenschaftlich bewiesenen Raums zu erkunden.

Und doch sind sie da; Kinder und vom Kosmos Beschenkte können sie wahrnehmen. An den Übergängen der örtlichen und zeitlichen Dimensionen sind sie zu finden.

Kraftplätze sind ihre Heimat und so manch ein Baumstamm, Wasserlauf, Felsen oder Blumen- feld ist ein Tor zu ihrer Welt. Morgendämmerung und Blaue Stunde sind ihre bevorzugten Zeiten, aber auch zu flirrender Mittagshitze eines Sommertages, wo die Früchte der Bäume üppig duften, lullen sie den Ruhenden mit magischen Träumen ein.

Feen, Elfen, Sylphen, Trolle, Gnome, Kobolde, Nixen, Nymphen, Wasserlilien, Devas, Geister, Irrlichter, Wichtel … der „Tanzplan im Tal“ hat derer unzählige.

Ihre Aufgabe ist die ätherische Gestaltung und der Schutz des Naturraumes, dem sie zugedacht sind. Sie sind zuständig für die Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer und wenn sie uns Menschen begegnen und wir neugierig genug sind, sie kennenzulernen, erleben wir sehr oft innige Naturverbundenheit, Sinnlichkeit, aber auch herrlichen Schabernack.

Viele alte Völker wie die Indianer, afrikanische und asiatische Stämme und auch die nordischen Kulturen leben noch heute mit diesen Wesenheiten, verehren sie und gestalten ihre Lebens- realität in gemeinsamer Absprache und Respekt füreinander.

Wir haben unseren „andersweltbewegenden“ Blick für Sie von der frühen Romantik bis zur klassischen Moderne und in die nordischen Kulturen (Island, Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland) schweifen lassen und hoffen, dass Sie es sich mit unserer CD genussvoll erlauben, der Welt ein bisschen abhanden zu kommen!

Marlis Petersen und Camillo Radicke dimensionen: CD Trilogie der Dimensionen Des Seins

Wir Menschen leben und bewegen uns in Sie sind die Hüter der Tore zu den vier Ele- Dimensionen. Im Hier und Jetzt auf unserer menten unserer Erde und sind im selbstver- Erde, in einer uns selbst geschaffenen WELT. ständlichen Austausch mit vielen nordischen Das ist ein Bereich, den wir kennen, in dem und asiatischen Völkern und den Stämmen wir uns sicher bewegen. Aber wie sehr hat Afrikas und des Pazifik. Können wir sie viel- WELT (CD 1) uns die Zeit und die äußere Welt mit ihren leicht in der Musik erlauschen? Unruhen und Anforderungen im Griff? Ha- ben und nehmen wir uns genug Zeit, uns Mensch & hinzusetzen und nachzusinnen, was für ein grandioses Leben wir haben? Zu solch einer „lauschigen“ Reise durch die Dimensionen möchten wir Sie mit unserer CD- Ist unser Blick offen für die Schönheiten, die Trilogie einladen. Das Liedgut der Klassik das Leben auf der Welt bietet? Oder sind wir und Romantik ist eine reichhaltige Schatz- gefangen in Strukturen, Mustern und Urtei- kiste mit sinnlich schimmernden Ton-Perlen, len und können das Grün des Waldes und das seelentief leuchtenden Dynamik-Edelsteinen ANDERSWELT (CD 2) Blau des Meeres gar nicht mehr sehen? und wild-rohen Klang-Fossilien, die Sie wie im Taumel durch die verschiedenen Bereiche Oft in solchen Momenten flüchten wir uns des Menschseins wandeln lassen. in die Gedankenwelt, kehren den Blick nach Innen auf der Suche nach Wahrheit und See- Das eigene Sein in der WELT in all seinen lenruhe. Wir lassen die Seele fliegen und Facetten mit offenen Augen zu sehen, streifen durch das Dunkel der INNENWELT, die ANDERSWELT zu entdecken und ein eine weitere Dimension, die wir kennen ... Schwätzchen mit einer Elfe unter dem nächs- aber auch nicht kennen, denn so manche ten Feigenbaum zu wagen oder die Augen zu INNENWELT (CD 3) Träume bringen uns in Phantasie-Reiche schließen und die Seele unbewacht in der und zeigen uns die Gestaltwerdung unserer menschlichen INNENWELT fliegen zu lassen, Seelenzustände in abstrusesten Bildern. das ist unser Wunsch für diese, Ihre musika- lische Reise: Im Lied wieder Mensch sein und Manchmal begegnen wir dort Wesen einer die Augen und Ohren und das Herz für unse- anderen Welt. In dieser Dimension der AN- re grandiose Welt öffnen! DERSWELT, die sogar einige wenige von uns auch außerhalb der Träume wahrnehmen Vieldimensionalen Hörgenuss wünschen können, finden sich Wesenheiten der be- Marlis Petersen & Camillo Radicke sonderen Stunde. Im Zwielicht, zur Mittags- stunde und um Mitternacht können sie sich zeigen. Worte zur CD

Plötzlich ist es da. Niemand hat mit ihm ge- kunst kam die Welle verzögert an. Erst Beet- rechnet. Ein Wesen, fremd und traut zugleich, hovens Nachfahren, die Romantiker in der verstörend und verführerisch, irritierend und Musik, machten die Tore weit auf für die Fi- lockend. Es steigt aus Brunnen, hebt sich aus guren der Anderswelt. Der Spielraum, in dem Flüssen, schwebt durch den Äther. Ungreif- sie fortan ihr Wesen treiben konnten, scheint bar wie die Gefühle, die es auslöst, sind die unermesslich. Das Zwischenreich, in dem die Elemente, aus denen es kommt: das Wasser, Geister zu Hause sind, steht auf urmusikali- die Luft. Von dort spricht es mit denen, die schem Gebiet. sich auf festem Boden wähnen. Trau dich! Lass es zu! Komm! Das ist der Ruf, und nicht Es ist denn auch, im tiefsten und weitesten nur gesagt wird’s. Gesungen entfaltet der Sinn, romantische Musik, die Marlis Petersen Lockruf des Anderen seine ganze Macht. und Camillo Radicke in ihrem „Anderswelt“- Projekt zum Klingen bringen. Romantik Das Andere – es kann so vieles bedeuten. Ein – weniger als Epochenbegriff verstanden, Eigenes, das nach Entfaltung strebt. Ein Ei- sondern vielmehr als Bezeichnung für die gentliches, das auftauchen will, um gelebt zu treibende Macht der Sehnsucht, die das Ei- werden. Oder auch: ein Wahres auf dem Tie- gentliche des Romantischen ist. Sie reicht fengrund des Seins. „Und im Fluss die Nixen weit und trägt die Musik über Zeitenschwel- rauschen –/ Komm herab, hier ist’s so kühl.“ len hinweg – so auch in diesem Programm, Liebe und Tod, Eros und Thanatos klingen das von Carl Loewes „Sylphide“ (1839) bis zusammen, wenn die Anderswelt tönt – so zu Hermann Reutters „Einsame Nixe“ (1971) wie in Joseph von Eichendorffs „Lockung“, eineinhalb Jahrhunderte umspannt. Neben vertont von Hans Pfitzner. Diesem Tönen öff- bekannten Komponistennamen finden sich net sich das Ohr. Es ist, mehr noch als das solche, die selbst kundige Musikfreunde Auge, das Organ für die Sphären des Drüben, kaum je gehört haben. Viel Kostbares und des Drunten und Dazwischen. Rares erschließt diese Reise – Trouvaillen jeder Art. Gleich die zweite Nummer der CD Im Lauschen trifft das Ohr aufs Rauschen, etwa führt zu einem Komponisten, der erst das Aufklingen des Abgedrängten. „Kennst du einmal als Naturwissenschaftler und Direk- noch die irren Lieder/ Aus der alten, schö- tor der ersten deutschen Technischen Hoch- nen Zeit?/ Sie erwachen alle wieder/ Nachts schule bekannt wurde, bevor er sich in der in Waldeseinsamkeit …“ Man kann, ja muss Musikwelt einen Namen machte: Hans Som- solche Verse auch historisch lesen. Es war mer. Auch zollte ihm Respekt die Romantik, die sich diesem Urgrund auf- und lobte seine Oper „Lorelei“, aus der das schloss, es waren Dichter wie Eichendorff, Lied „Lore im Nachen“ stammt. Ums Verhül- die den Kontrapunkt zum rationalistischen len und Enthüllen geht es darin: ein Motiv, Zeitalter setzten und die „irren Lieder“ auf- das sich erotisch schillernd durchs Treiben spürten. Was die Aufklärung geleistet hatte, der Fabelfrauen zieht – besonders pikant in war aller Ehren wert, aber es griff zu kurz, Christian Sindings „Ich fürcht’ nit Gespens- nur die Vernunft sprechen zu lassen und ter“ auf einen Text des gar nicht so biederen das Licht der Tugend zu preisen. Die Poesie Gottfried Keller. lenkte den Blick auf die Schatten und die un- tergründige Wasser-Wogen-Welt. In der Ton- Der Zug zum Anderen – er rührt sich in den „Ich liebte ein junges Mädchen mit einer wun- Dichterworten selbst, die ins andere Element derbaren Stimme …“ Das Bekenntnis könnte hinüberstreben: um Musik zu werden. Stefan in einem Nixenmärchen stehen, aber es ent- Georges „Stimmen im Strom“ sind im Fluss stammt der Biografie von Edvard Grieg. Die ihrer Sprachkunst schon Wortmusik, die Sängerin Nina Hagerup hatte es ihm angetan. vom Komponisten nur anverwandelt werden Sie wurde seine Frau, sie wurde seine Inter- muss. Gelingen kann es, wenn es so sanft und pretin. Für sie schrieb er seine Lieder, darun- sensibel geschieht wie in der Vertonung von ter auch „Mit einer Wasserlilie“, op. 25/4. Der Harald Genzmer (1941). Als Kompositions- Zug dieser Musik scheint kein Halten zu ken- lehrer war Genzmer, der wohl bedeutends- nen, wie verloren im Sog wirkt die Warnung: te Hindemith-Schüler, eine prägende Figur „Hüte dich, am Strom zu träumen!“ Skandi- im deutschen Musikleben der Nachkriegs- navische Komponisten – auch das zeigt diese zeit – ähnlich wie Hermann Reutter, der als CD – scheinen eine besondere Affinität zur Professor der Münchner Musikhochschule Anderswelt zu haben. „Nordlichter“, ein ei- Genzmers unmittelbarer Kollege wurde. In gener Programmblock, reflektiert dies faszi- München wirkte, Jahrzehnte zuvor, auch der nierend vielfältig in Liedern des Dänen Carl heute kaum noch bekannte Herman Zumpe – Nielsen, des Norwegers Christian Sinding, seinerzeit einer der erfolgreichsten Dirigen- des Schweden Wilhelm Stenhammar, des Fin- ten und auch als Komponist viel geschätzt. nen Yrjö Kilpinen und des Isländers Sigvaldi Als junger Mann schrieb er für Wagner Par- Kaldalóns. tituren ins Reine – später wurde er Chefdiri- gent der Münchner Philharmoniker und Ge- Es ist das Spiel von Licht und Dunkelheit, neralmusikdirektor am Prinzregententheater. Dämmerung und magisch durchglühter Nacht, das den Norden zur Wahlheimat der Singen ist ihr Metier. Mit den Stimmen üben Fabelwesen macht. Am helllichten Tag haben die Nixen ihr betörendes Werk. Die Elfen, sie nichts zu suchen. Man sollte sich dadurch ihre luftigen Geschwister, lieben hingegen nicht täuschen lassen, sich nicht gesichert den Reigen und locken zum Tanz. „Bleib bei wähnen im Verstandeshellen und Sonnenkla- uns! Wir haben den Tanzplan im Tal bedeckt ren. Auch Alexander Zemlinsky spricht davon mit Mondesglanze!“, heißt es in Eichendorffs in seinem Lied „Und hat der Tag“, dem letzten „Elfe“, das hier in gleich drei Vertonungen dieser CD. Es gibt die Nacht und „fremder vorliegt. Allesamt Entdeckungen, stammen Welten Genienchor“: Wesen aus einer ande- sie doch vom kaum mehr bekannten, in den ren Welt. Fern. Und doch so nah. 1920er Jahren aber vielgeschätzten Julius Weismann und von zwei Künstlern, die auf Joachim Reiber anderen Musikgebieten weltberühmt wur- den: Bruno Walter und Friedrich Gulda. Wal- ter war Kapellmeister der Wiener Hofoper, als er 1910 seine Eichendorff-Vertonung ver- öffentlichte. Friedrich Gulda schrieb seine Eichendorff-Lieder 1946, als 16-Jähriger. Im selben Jahr gewann er den Internationalen Klavierwettbewerb von Genf. Marlis Petersen

Nach dem Schulmusikstudium und der gesang- Als Konzertsängerin gibt Marlis Petersen lichen Ausbildung bei der Koloratursopra- Gastspiele rund um den Globus in Zusam- nistin begann Marlis Petersen menarbeit mit bekannten Orchestern und ihre Laufbahn als Opernsängerin 1994 an den Dirigenten in klassischen Konzertbereich wie Städtischen Bühnen Nürnberg und nachfol- auch mit hochkarätigen Barock-Ensembles. gend 1998 an der Deutschen Oper am Rhein Im Januar 2017 eröffnete Sie mit Jörg Düsseldorf-Duisburg. Widmanns Uraufführung der „“ unter der Leitung von die Elbphilhar- Seit 2003 ist sie als lyrische Sopranistin welt- monie in Hamburg. weit unterwegs und beeindruckte mit einer Vielzahl von Opernrollen, ganz besonders Zusätzlich zu den neuen Rollen in der Saison aber mit Alban Bergs Heldin , die sie in 2017/18 - „Maria Stuarda“ (Theater an der zehn verschiedenen Produktionen in Europa Wien) und „Die Lustige Witwe“ (Oper Frank- und USA präsentierte. Ihre letzten beiden In- furt) - folgen in Wien in der Saison 2018/19 szenierungen an der Bayerischen Staatsoper Händels „Alcina“ und die „Salome“ an der München und der New Bayerischen Staatsoper. York entfachten weltweite Aufmerksamkeit und sind beide auf DVD festgehalten. Seit einigen Jahren widmet sich Marlis Petersen mit besonderer Leidenschaft der Zu ihren wichtigen Rollen zählen neben vie- Gattung „Lied“. Sie gab gefeierte Lieder- len weiteren Frauengestalten u.a. Susanna abende, solistisch als auch mit ihrem Vokal- (Le nozze die Figaro), Sophie (Der Rosen- quartett, war zu Gast bei der Schubertiade kavalier), Violetta (La Traviata), Elettra Schwarzenberg und im Pierre Boulez Saal (Idomeneo), Thais (Thais), Manon (Manon) Berlin, präsentierte eigens kreierte Program- und Marietta (Die Tote Stadt). me an der Carnegie Hall, dem Konzerthaus in Wien und der Wigmore Hall in London. Auch als Interpretin zeitgenössischer Musik ist Petersen gefragt. So sang sie im Jahr 2010 mit großem Erfolg Aribert Reimanns Weltpre- miere der „Medea“ an der Wiener Staatsoper. Die Zeitschrift „opernwelt“ kürte sie bereits zum dritten Mal mit dem Titel „Sängerin des Jahres“. CAMILLO RADICKE

Der Pianist Camillo Radicke erhielt seine Camillo Radicke konzertierte u.a. in der musikalische Ausbildung in seiner Heimat- Mailänder Scala, der Metropolitan Opera stadt Dresden bei Regina Metzner, Amadeus New York, dem Teatro Colon Buenos Aires, Webersinke und Arkadi Zenziper. der City Opera Hall Tokio, dem Grand Teatro Liceu Barcelona, der Pariser Oper (Palais Seit Gewinn der internationalen Klavierwett- Garnier), der Brüsseler Oper La Monnaie, bewerbe von Palma de Mallorca (Fr. Chopin) dem Teatro de la Zarzuela Madrid, der 1990, Athen (Maria Callas), 1992 und Vercelli Züricher Oper, dem Teatro Municipal Santiago (G. B. Viotti) 1992, führte ihn eine umfangrei- de Chile und in der Dresden che Konzerttätigkeit als Solist und Kammer- sowie in Konzertsälen wie der Berliner Phil- musiker in zahlreiche Länder Europas, in den harmonie, dem Concertgebouw Amsterdam, Nahen Osten, nach Kuba, Südamerika, Japan, dem Herkulessaal München, der Wigmore Korea und in die Vereinigten Arabischen Hall London, dem Musikverein Wien, dem Emirate. Konzerthaus Wien, dem Mozarteum Salzburg, der Tonhalle Zürich, der Cité de la Musique Er gastierte bei zahlreichen internationalen Paris, dem Sala Prestes Sao Paulo, dem Kon- Festivals wie Salzburger Festspiele, Klavier- zerthaus Dortmund, der Kölner Philharmo- festival Ruhr, Beethoven Fest Bonn, Edin- nie, der Alten Oper Frankfurt, dem Leipziger burgh Festival, Haydn Festspiele Eisenstadt, Gewandhaus sowie in der Elbphilharmonie Rheingau-Festival, Münchner Opernfestspie- Hamburg. le, Dresdner Musikfestspiele, MDR – Musik- sommer und Schubertiade Schwarzenberg. Als Liedpianist war und ist er auch Part- ner von Sängern und Sängerinnen wie Peter In Konzerten mit Orchestern wie der Dresdner Schreier, Olaf Bär, Juliane Banse, Ruth Ziesak, Philharmonie, der Staatskapelle Dresden, den Stella Doufexis, Werner Güra, Konrad Jarnot, Stuttgarter Philharmonikern, dem Münchner , Piotr Beczala und René Pape. Kammerorchester und dem RAI Sinfonieor- chester Turin musizierte er unter Dirigenten wie Marek Janowski, Gerd Albrecht, Michel Plasson, Juri Temirkanow, Tamas Vasary, Bernhard Klee, Ludwig Güttler, Jörg-Peter Weigle und Peter Schreier. The OTHERWORLD...

The human being rooted in the world that sees only what the eye can see…

Does he at once dare a glance to the side where nature, spirits and elemental beings reside? Not many of us have kept the ability to view them and get in contact.

With the constant ticking of the clock, our social and political structures turn us into functional machines, obscuring our vision of the land over there. Life’s demands have a hold on us, not allowing enough time and stillness to take a closer look at the realms beyond the scientifically proven ranges.

Yet they exist... Children and heavenly blessed people can perceive them.

You can discover them at the passage of local and temporal dimensions. Power places are their home and many a tree, stream, rock or flower field is a gateway to their world.

Dusk and dawn are their favourite times but they also love to entice innocent sleepers into drunken dreams while resting under a fig tree at midday.

Fairies, elves, sylphs, trolls, gnomes, goblins, gremlins, nymphs, mermaids, water lilies, devas, ghosts, hinkypunks, imps…. The ‘dance plan of the valley’ has great variety.

Their task is to form and protect the environment to which they belong. They serve the elements Earth, Water, Air and Fire and when we have the chance to encounter them we feel blessed by an intimate touch with nature and sensuality while tickled by its hilarious hoax.

Many ancient people live in vivid exchange with these beings. Native-American, African and Asian tribes, as well as the Northern cultures, worship them and build their living reality in mutual agreement and respect.

We offer you our ‘Otherworldly’ eye from the early Romantic period up to the classical moder- nism, including the Northern countries (Iceland, Norway, Sweden, Denmark and Finland), and now hope you allow yourself to be „lost to the world“…

Marlis Petersen and Camillo Radicke dimensions: CD Trilogy of the Dimensions of Being

We humans live and move in dimensions. In They guard the gates of the four elements of We humans live and move in dimensions. our earth and are in a natural communication In the here and now on our earth, in a WORLD with many of the Nordic and Asiatic folks as we have made for ourselves. It is a place we well as with the African and Pacific tribes. know, where we feel at home. But to what Can we perhaps catch their voices in music? World (CD 1) extent does time and the external world with its disturbances and its demands control our Human & Song lives? Do we take enough time to sit down and reflect on what a wonderful life we have? It is to such an intimate journey through the dimensions that we invite you to travel with Do our eyes see the beauties offered to us our CD trilogy. The Classical and Romantic by life in the WORLD? Or are we caught up repertoire is a rich treasure trove of sen- in structures, patterns and prejudices, unable suously shimmering pearls, soulfully glim- to see the green of the forest and the blue of mering gems and rough raw fossiles. It will the sea? sweep you, as if in delirium, through the vari- Otherworld (CD 2) ous fields of human being. Often in such moments an invitation beckons, asking us to turn and embrace our center, in To open the eyes wide to one´s own existence search of truth an inner piece. We let our in a WORLD full of facets, to discover the souls soar and fly through the dark spaces of one´s eyes and let the soul fly free in the IN- the INNER WORLD, a new, yet mysteriously NER WORLD….this is my wish for your musi- familiar dimension. One we know…… yet do cal journey. Becoming a human being through not know. Many a dreams brings us into the Song and have eyes, ears and heart open fantastic realms and shows us the manifesta- for our amazing world. inner world (CD 3) tion of our inner state with the most obscure images. Wishing you multi-dimensional listening delight Sometimes we meet creatures from another Marlis Petersen & Camillo Radicke world there. In this dimension of the OTHER- WORLD which still a few of us are able to perceive outside their dreams, we can find species of magic moments and time. In the twilight, at noon and midnight they may show themselves. Words to the CD

Suddenly it is there. Nobody has reckoned Poetry directed one’s gaze into the shadows with it. A being that is both strange and and the submerged world of water-waves. familiar, disturbing and seductive, bewilde- This current was late to reach the art of ring and enticing. It climbs from wells, rises musical composition. It was Beethoven’s from rivers, soars through the air. Impalpable successors, the Romantics of music, who as the feelings it arouses, the elements from flung the gates wide to the figures of the which it comes are flowing and fleeting: water Otherworld. The field in which they were and air. From there it speaks to all who henceforth able to live and feel their own believe live on firm ground. Dare! Let it happen! being seems immeasurable. The intermediate Come! That is the call. It is more than a spo- realm in which the spirits are at home is ken word. It is when sung that the beckoning found in music’s inmost domain. call of the Other releases its full power. It is romantic music then, in the deepest and The Other – it can mean so many things. An broadest sense, that Marlis Petersen and entity that seeks its true identity. An actuality Camillo Radicke bring to life in their ‘Other- that seeks to emerge in order to be experi- world’ project. Romanticism, less as the name enced. Or if you like, a truth in the depths of an era but rather as a way to describe the of one’s being. ‘And in the river the water- driving force of yearning, is the essence of nymphs rustle / Come down here, the depths the Romantic. It is a pervasive element car- are so cool.’ Love and Death, Eros and rying music across temporal boundaries, as Thanatos, these opposites coincide when in this programme, which ranges across a the Otherworld rings out, as in Joseph von century and a half from Carl Loewe’s ‘Sylphide’ Eichendorff’s ‘Lockung’ (Enticement), set (1839) to Hermann Reutter’s ‘Lonely Water- by Hans Pfitzner. The ear pricks up at these Sprite’ (1971). Familiar names are joined by sounds. Even more than the eye, it is the composers whom even avid music-lovers organ for the spheres of the beyond, the have scarcely heard. Much that is rare and beneath and the between. precious is to be discovered on this journey, treasures of every kind. In listening, the ear catches the rustling, the call of the suppressed. ‘Do you know the stran- The second piece on this CD for instance, ge songs/ Of the old, the lovely days?/ They leads to a composer who was known first all awake again / By night in woodland solitu- and foremost as a scientist and director of de …’ These lines can, indeed must be read in the first German Technical College before a historical context. It was the Romantic era he made a name for himself in the world of that opened itself to this nether world. It was music, Hans Sommer. None other than poets like Eichendorff that counterpointed Richard Strauss paid tribute to him, praising the age of reason and sensed the ‘strange his opera Lorelei, from which the song ‘Lore songs’. im Nachen’ (Lore in the boat) is taken.

What the Enlightenment had yielded was This is a game of veiling and revealing. A motif of great value, but it fell short. It was not that runs in erotic ambivalence through the enough merely to hear the voice of com- doings of these fabulous female creatures, mon sense and the praise of shining virtue. with particular piquancy in Christian Sinding’s ‘Ich fürcht’ nit Gespenster’ (I setting in 1910. Friedrich Gulda wrote his feared no ghosts) to lyrics by the far from Eichendorff songs in 1946, when he was staid Gottfried Keller. The urge for the Other. just sixteen. That same year he won the It lurks in the very words of the poets as International Piano Competition in . they reach out for that other element, to be made (into) music. Stefan George’s ‘Stimmen ‘I loved a young maiden with a wonderful voice im Strom’ (Voices in the Stream) is music in …’ That confession could be from the tale the very flow of its language, awaiting its of a water-sprite, but it is from the story of adoption by the composer. This is the case Edvard Grieg’s life. The singer Nina Hagerup when the transformation is as gentle and had won his heart. She became his wife and sensitive as in the setting by Harald Genzmer came to be the interpreter of his works. It (1941). As a teacher of composition, Genzmer, was for her that he wrote his songs, among surely the most significant pupil of Hinde- them ‘With a water-lily’, op. 25/4. The pull mith, was a seminal figure in the musical life of this music seems to know no bounds, the of post-war Germany, much like Hermann current snatches away the warning, ‘Beware Reutter, Genzmer’s immediate colleague at of dreaming by the stream!’ the Munich College of Music. Nordic composers, as this CD shows, Munich was the city which resonated years seem to possess a special affinity with the before to the work of the all but forgotten Otherworld. ‘Northern Lights’, a distinct Herman Zumpe, one of the most celebrated section of the programme, reflects the conductors of his time and also much respected fascinating variety in the songs of Carl as a composer. As a young man, he copied Nielsen the Dane, Norwegian Christian out scores for Wagner. Later he was Principal Sinding, Swede Wilhelm Stenhammar, Yrjö Conductor of the Munich Philharmonic and Kilpinen the Finn and Icelandic Sigvaldi General Music Director at the Prinzregenten- Kaldalóns. theater. It is this play between light and darkness, It is with their voices that the water-sprites dusk and magically radiant night, that makes work their enchantment. Singing is their the North the chosen haunt of fabled beings. mission. The elves, their airy sisters, are They have no business being abroad by the more creatures of the dance and invite us light of day. Not that that should deceive us to join them. ‘Stay with us! We have decked into believing ourselves safe in the brightness the dancing floor in the valley with beams of of common sense and the glow of enlighten- moonshine!’ is the message of Eichendorff’s ment. Alexander Zemlinsky is another who ‘Elfe’, heard here in three different settings, addresses the subject in his song ‘Und hat all of them discoveries, coming as they do der Tag’ (And has the Day), the last on this from Julius Weismann, a man admired in CD. The night comes, and with it the ‘chorus the 1920s yet now neglected, and from two of genies from strange worlds.’ Beings from artists famed for their work in other fields another sphere. So far, yet so near. of music, Bruno Walter and Friedrich Gulda. Walter was conductor of the Vienna Court Joachim Reiber Opera when he published his Eichendorff Translation: Janet and Michael Berridge, Peter Lloyd Marlis Petersen

Educated by the famous coloratura soprano Recently, she opened the Elbe Philharmonic Sylvia Geszty, Ms. Petersen began her Hall in Hamburg, presenting Jörg Widmann´s professional career at the Nuremberg State commissioned concerto ‚Arche‘ (Ark). Opera and the German Opera on the Rhine with her international career commencing In addition to her new roles in 2017/18 - shortly thereafter. „Maria Stuarda“ (Theater an der Wien) and „The Merry Widow“ (Oper Frankfurt) - there Among a variety of roles, Ms. Petersen will follow in Vienna next season Händel‘s quickly gained high praise singing Alban „Alcina“ and the „Salome“ at the Bavarian Berg´s heroine, Lulu. After ten productions State Opera. across Europe and the United States her Lulu performances have created a worldwide For several years now Marlis Petersen has sensation. been dedicated to the genre „Lied“ with par- ticular passion. She gave celebrated reci- Other important roles includes Susanna tals, solo as well as with her vocal quartet, (Le nozze the Figaro), Sophie (The Rosen- is a guest at the Schubertiade Schwarzen- kavalier), Violetta (La Traviata), Elettra berg and in the Pierre Boulez Hall Berlin, (Idomeneo), Thais (Thais), Manon (Manon) presented especially created programs at the and Marietta (The Dead City). Carnegie Hall, the Konzerthaus in Vienna and the Wigmore Hall in London. Ms. Petersen is a deeply committed contem- porary music artist, having premiered Aribert Reimanns new opera ‚Medea‘ in 2010 at the , among many others. The German magazine ‚Opernwelt‘ has awarded her the title of ‚Singer of the Year‘ on three separate occasions.

CAMILLO RADICKE

Born in Dresden the pianist Camillo Radicke He played concerts in Scala di Milano, got his musical education in his home town Metropolitan Opera New York, Teatro Colon by Regina Metzner, Amadeus Webersinke and Buenos Aires, City Opera Hall Tokio, Grand Arkadi Zenziper. Teatro Liceu Barcelona, Grand Theatre Geneve, Palais Garnier Opera Paris, Opera He won First Prizes in the International La Monnaie Brüssel, Teatro de la Zarzuela Piano Competitions from Palma de Mallorca Madrid, Opera Zürich, Teatro Municipal (F.Chopin) 1990, Athens (Maria Callas) 1992 Santiago de Chile and in Semperoper Dresden, und Vercelli (G.B.Viotti ) 1992. as well as in Concert Halls like Philharmonie Berlin, Concertgebouw Amsterdam, Herkules- Since then he has given numerous concerts saal München, Wigmore Hall London, as Soloist and Chamber Musician in nearly Musikverein and Konzerthaus Wien, Mozar- all European countries, the Middle East, teum Salzburg, Tonhalle Zürich, Cité de la Cuba, South America, Japan, Korea and in the Musique Paris, Megaron Athen, Sala Prestes Sao United Arab Emirates. Paulo, Konzerthaus Dortmund, Kölner Phil- harmonie, Alte Oper Frankfurt, Gewandhaus He was guest at international festivals like Leipzig and Elbphilharmonie Hamburg. Salzburger Festspiele, Klavierfestival Ruhr, Beethoven - Fest Bonn, BBC Lunchtime On the list of singers with whom Camillo Concerts London, Edinburgh Festival, Al Radicke has performed as an accompanist, Bustan Festival Beirut, Haydn - Festspie- there are names like Peter Schreier, Olaf Bär, le Eisenstadt, Rheingau-Festival, Münchner Juliane Banse, Ruth Ziesak, Stella Doufexis, Opernfestspiele, Dresdner Musikfestspiele, Werner Güra, Konrad Jarnot, Anke Vondung, MDR - Musiksommer and at the Schubertiade Piotr Beczala, Marlis Petersen and René Pape. Schwarzenberg.

In concerts with orchestras like Dresdner Philharmonie, Staatskapelle Dresden, Stutt- garter Philharmoniker, Münchner Kammer- orchester and the RAI Symphony Orchestra Turin, he worked together with conductors like Marek Janowski, Gerd Albrecht, Michel Plasson, Juri Temirkanow, Tamas Vasary, Bernhard Klee, Ludwig Güttler, Jörg-Peter Weigle and Peter Schreier. NIXEN & NÖCK

1. Lockung Op.7/4 | Hans Pfitzner (1869-1949) Text J. v. Eichendorff (1788 - 1857) © Musikverlag Ries & Erler Translation © Jakob Kellner Hörst du nicht die Bäume rauschen Can‘t you hear the forest rustle Draußen durch die stille Rund? outside through the quiet round? Lockts dich nicht, hinabzulauschen Aren‘t you tempted to listen Von dem Söller in den Grund, down from the balcony to the ground Wo die vielen Bäche gehen where the many brooks flow Wunderbar im Mondenschein wondrously in moonlight - Wo die stillen Schlösser sehen where the silent castles look In den Fluß vom hohen Stein? into the river from the high rock? Kennst du noch die irren Lieder Do you remember the mad songs Aus der alten, schönen Zeit? from former, beautiful times? Sie erwachen alle wieder They all awake again at night, Nachts in Waldeseinsamkeit, in the loneliness of the forest, Wenn die Bäume träumend lauschen when the dreaming trees are listening Und der Flieder duftet schwül and the lilac has a sultry scent Und im Fluß die Nixen rauschen - and in the river the mermaids murmur: Komm herab, hier ist‘s so kühl. come down, here it is so cool.

2. Lore im Nachen Op.13/1 | Hans Sommer (1837-1922) Text: Gustav Gurski Translation © Sharon Krebs Auf dem ruhenden See Upon the resting lake Schimmerts im Abendgolde There is a shimmering in the evening gold: Das ist die Wasserfee, That is the water fairy, Die Schilfnixe, die holde The nixie of the reeds, the lovely one. Tief verborgen im Rohr, Well concealed in the rushes, Lüftet sie ihren Schleier, She raises her veil, Breitet den wallenden Flor Spreads the undulating gauze Über ihren Schützling, den Weiher. Over her protégé, the pond. Hat ihn so wohl verhüllt, She has enshrouded him so well Dass er mit bangem Wehe That, with anxious woe, Nicht das scheidende Bild He may not see the departing image Seiner Geliebten sehe, Of his beloved, Ihr Bild nicht sehe! May not see her image! 3. Mit einer Wasserlilie Op.25/4 | Edvard Grieg (1843-1907) 4. Einsame Nixe | Hermann Reutter (1900-1985) Deutscher und englischer Text aus: Grieg Vocal Album Vol. III aus “9 Lieder nach Gedichten von Ricarda Huch” © GmbH & Co. KG Translation © John Glenn Paton Sieh, Marie, was ich bringe: See Maria, I am bringing Blume mit der weissen Schwinge Lilies white in sunshine swinging Oft, wenn es dunkelte, Often, when it got dark, auf des Stromes stillen Wogen on the quiet stream let waving hob aus dem Teich sich die reizende Nixe from the pond the charming water-nymph lifted kam sie träumerisch gezogen in the dreamy springtime laving Halben Leibs; es rieselte sacht her upper body; water rippled quietly Wenn sie deinen Busen schmückte, On thy breast in holy consecration, von den schilfigen Haaren. from her reedy hair. kehrte heimwärts die Beglückte press them Maria in exaltation Mondengleich beschien Moon-like, denn auf stillem Wellenthrone There on waves the leaflets hiding, ihre weiße Brust die Gebüsche, her white breast illuminated the thicket ruhte selig ihre Krone rock they dreamily confiding Erlen und Weiden umher, of alders and willows all around, sie leuchteten hell vor den andern, shining brighter than the moon, Hüte dich, am Strom zu träumen, Watch thee child the charmed stream, Und es schimmerten feucht ihre Augen and there glimmered damp her eyes furchtbar können Fluten schäumen! danger, danger there to dream! wie Perlen des Meeres. like pearls from the sea. Neck ist still, als wenn er schliefe, Water sprites but feign to sleep, Nichts bekümmerte sie, Nothing troubled her, Lilien spielen ob der Tiefe. Lilies play above the deep! die alles von Anfang gesehen. who has seen everything from the beginning. Gleich der See dein Busen klar ist, child thy bossom is the stream, Wundersam nun erscholl Marvelously then rang wo ein jeder Traum Gefahr ist. danger, danger there to dream! ihre süße, kristallene Stimme her sweet, crystal voice, Lilien spielen ob der Tiefe, Lilies play above the deep, Leicht wie Luft. Und sie sang light as air. And she sang Neck ist still, als ob er schliefe. water sprites but feign to sleep! von den herrlichen Wundern der Schöpfung, of the magnificent wonders of the creation, Sieh Marie, was ich bringe: See Maria, I am bringing Sang von des Schicksals Gewalt sang of fate‘s power Blume mit der weissen Schwinge Lilies white in sunshine swinging! und dem dunklen Geheimnis des Todes. and the dark mystery of death. auf des Stromes stillen Wogen On the quiet stream let waving Bald wie Akkorde der Harfe Sometimes her magic songs rang kam sie träumerisch gezogen in the dreamy springtime laving ertönten die Zaubergesänge, like tones of the harp, Bald, wie ihr zärtliches Lied sometimes like the tender song die klagende Nachtigall flötet. of the complaining nightingale. Aber niemand hörte die Einsame, But nobody heard the solitary one; träumerisch lauschte dreamily listened Nur die heilige Nacht, only the holy Night, es lauschten die ewigen Sterne. and the eternal stars listened. 5. Der Nöck, op. 129 no. 2 (1860-1) | Carl Loewe (1796 - 1869) 6. Ich fürcht‘ nit Gespenster, op. 1 no. 3 (1885) | Christian Sinding (1856 - 1941) Text: August Kopisch (1799 - 1853) Translation © David Wyatt Text Gottfried Keller (1819 - 1890) Translation © Emily Ezust Es tönt des Nöcken Harfenschall: The notes of the water-sprite‘s harp resound: Ich fürcht nit Gespenster, Keine Hexen und Feen, I fear no ghosts, no witches, no fairies - Da steht der wilde Wasserfall, There stands the wild waterfall, Und lieb‘s, in ihre tiefen Glühaugen zu sehn. and love, in their deep glowing eyes to gaze. Umschwebt mit Schaum und Wogen Surrounds with foam and waves Im Wald in dem grünen Unheimlichen See, By the forest in the green eerie lake, Den Nöck im Regenbogen. The water-sprite, in a rainbow. Da wohnet ein Nachtweib, Das ist weiß wie der Schnee. there lives a night-witch who is as white as snow. Die Bäume neigen The trees nod Sich tief und schweigen, So silently and quiet Es hasst meiner Schönheit Unschuldige Zier; She hates my beauty‘s innocent trappings; Und atmend horcht die Nachtigall. - And the nightingale listens, barely breathing. Wenn ich spät noch vorbeigeh, So zankt es mit mir. when I go past late at night, so she scolds me. »O Nöck, was hilft das Singen dein? „O water-sprite, what are you singing for? Jüngst, als ich im Mondschein Am Waldwasser stand, Earlier, when in the moonlight I stood at the forest lake, Du kannst ja doch nicht selig sein! You cannot indeed be happy! Fuhr sie auf ohne Schleier, Ohne alles Gewand. she rose up without her veil,without all her robes. Wie kann dein Singen taugen?« What good can your singing do?“ Der Nöck erhebt die Augen, The water-sprite lifts his eyes, Es schwammen ihre Glieder In der taghellen Nacht; Her limbs were bathed in the day-bright night; Sieht an die Kleinen, Sees the little children, Der Himmel war trunken Von der höllischen Pracht. heaven was drunk with hellish splendor. Beginnt zu weinen... Begins to weep... Aber ich hab entblößt Meine lebendige Brust; But I uncovered my living breast; Und senkt sich in die Flut hinein. And so sinks into the flood. Da hat sie mit Schande Versinken gemusst! and then, with shame, she had to sink! Da rauscht und braust der Wasserfall, The waterfall roars and foams, Hoch fliegt hinweg die Nachtigall, The nightingale flies high on its way, Die Bäume heben mächtig The trees lustily lift Die Häupter grün und prächtig. Their green, splendid heads. O weh, es haben O woe, the wild children Die wilden Knaben Have grieved 7. Stimmen im Strom, GeWV 74 no. 3 (1941) | Harald Genzmer (1909 - 2007) Der Nöck betrübt im Wasserfall! The water-sprite in the waterfall! Text: Stefan George (1868 - 1933) © SCHOTT MUSIC GmbH & Co. KG Translation © Sharon Krebs »Komm wieder, Nöck, du singst so schön! „Come back, water-sprite, you sing so sweetly! Liebende klagende zagende Wesen Loving lamenting hesitant beings Wer singt, kann in den Himmel gehn! He who sings can go to heaven! Nehmt eure Zuflucht in unser Bereich Take your refuge in our realm Du wirst mit deinem Klingen You may with your song Werdet geniessen und werdet genesen You shall enjoy and shall grow well Zum Paradiese dringen! Penetrate to paradise! Arme und Worte umwinden euch weich. Arms and words softly entwine you. O komm, es haben O come, the children Gescherzt die Knaben: Were just playing: Leiber wie Muscheln, korallene Lippen Bodies like shells · coral-like lips Komm wieder, Nöck, und singe schön!« Come back, o water-sprite, and sing sweetly!“ Schwimmen und tönen in schwankem Palast Swim and resound in the swaying palace Da tönt des Nöcken Harfenschall, Then sound the notes of the water-sprite‘s harp Haare verschlungen in ästige Klippen Hair knotted in branchy crags Und wieder steht der Wasserfall, And again stands the wild waterfall, Nahend und wieder vom Strudel erfasst. Approaching and then recaptured by the eddies. Umschwebt mit Schaum und Wogen Surrounds with foam and waves Bläuliche Lampen die halb nur erhellen Bluish lamps that only half illumine Den Nöck im Regenbogen. The water-sprite, in a rainbow. Schwebende Säulen auf kreisendem Schuh – Hovering pillars upon a circling foot -- Die Bäume neigen The trees nod Geigend erzitternde ziehende Wellen Fiddling trembling pulling waves Sich tief und schweigen, So silently and quiet Schaukeln in selig beschauliche Ruh. Rock [themselves] into blissfully Und atmend horcht die Nachtigall. - And the nightingale listens, barely breathing. contemplative rest. Es spielt der Nöck und singt mit Macht The water-sprite sings and plays lustily Müdet euch aber das Sinnen das Singen Von Meer und Erd und Himmelspracht. Of sea and earth and heaven. Fliessender Freuden bedächtiger Lauf But if you are wearied by the contemplation Mit Singen kann er lachen With his singing he can make you Trifft euch ein Kuss: und ihr löst euch in Ringen the singing Und selig weinen machen! Laugh and weep tears of joy! Gleitet als Wogen hinab und hinauf. Of the measured flow of streaming joys Der Wald erbebet, The forest trembles, Then a kiss falls upon you: and you free Die Sonn entschwebet... The sun floats above... yourselves in the form of rings Er singt bis in die Sternennacht! He sings right until starry night! Glide as waves upward and downward. Der Wald erbebet, die Sonn entschwebet ... Er singt bis in die Sternennacht! ELFEN I

8. Mainacht | Max Reger (1873-1916) aus “Schlichte Weisen” für eine Singstimme und Klavier Op. 76 Text: Klemens Fürst von Metternich (1773 - 1859) Translation © Edward Oxenford Leise streichen Nebelschleier Softly falls the mist, and hovers, über Flur und Wiesen hin, over fields and hills and streams: blaue Veilchen blüh‘n am Weiher, by the pond the violet blossoms, duftig träumet der Jasmin. and the scented jasmine dreams. Helle strahlt der Mond hernieder Over the earth the moon shines brightly, in bezaubernd stiller Pracht, yielding splendour rare to see und der Nachtigallen Lieder And the nightingale’s sweet singing tönen durch die Maiennacht. fills the air with melody. Elfe tändelnd keck und lose Elves around are dancing gaily, küßte rote Knospe sacht, kiss the rosebud with delight, und die Knospe ward zur Rose and the rosebud quickly changes in der lauen Maiennacht. to a rose this May-tide night.

9. Elfe | Bruno Walter (1876 - 1962) aus „6 Gesänge | für Stimme und Klavier“ © Copyright 1910 by Universal Edition A.G., Wien/UE 2596 Text: Josef Karl Benedikt von Eichendorff (1788 - 1857) Translation © Emily Ezust Bleib bei uns! Wir haben den Tanzplan im Tal Stay with us! bedeckt mit Mondesglanze, We have covered a clearing in the dell Johanneswürmchen erleuchten den Saal, with moonlight for the dance; die Heimchen spielen zum Tanze. fireflies illuminate the hall and crickets are playing dance-music. Die Freude, das schöne leichtgläubige Kind, es wiegt sich in Abendwinden: Joy, the fair, overcredulous child, Wo Silber auf Zweigen und Büschen rinnt, is lulled by the evening winds; da wirst du die Schönste finden. where silver runs on branch and bush you will find the fairest girl. 10. Elfenliedchen op. 6 no. 3 | Nikolai Karlovich Medtner (1880 - 1951) Text: Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) Translation © John Bernhoff Um Mitternacht, wenn die Menschen erst schlafen, At midnight-hour, when all mortals slumber, dann scheinet uns der Mond, for us the bright moon shines, dann leuchtet uns der Stern, the stars above us rove: wir wandeln und singen, ‚tis then we go tripping und tanzen erst gern. ‚thro woodland and grove. Um Mitternacht, wenn die Menschen erst schlafen, At midnight-hour, when all mortals slumber, auf Wiesen an den Erlen on meadows, ‚neath the willows, wir suchen unsern Raum, beside the murmuring stream und wandeln und singen we sing and we dance und tanzen einen Traum. our midsummer night‘s dream.

11. Elfe | Julius Weismann Text und Übersetzung wie Bruno Walter “Elfe”

12. Sommerabend op. 85 (Sechs Lieder) no. 1 | Johannes Brahms (1833 - 1897) Text Heinrich Heine (1797 - 1856) Translation Emma Lazarus (1849 - 1887) Dämmernd liegt der Sommerabend Dusky summer-eve declineth Über Wald und grünen Wiesen; Over wood and verdant meadow, Goldner Mond, am blauen Himmel, Golden moon in azure heavens, Strahlt herunter, duftig labend. Wafting fragrance, softly shineth. An dem Bache zirpt die Grille, By the brook-side chirps the cricket, Und es regt sich in dem Wasser, Something stirs eithin the water, Und der Wandrer hört ein Plätschern, And the wanderer hears a rustling, Und ein Athmen in der Stille. Hears a breathing past the thicket. Dorten, an dem Bach alleine, In the streamlet, white and slender, Badet sich die schöne Elfe; All alone the nymph is bathing, Arm und Nacken, weiß und lieblich, Beautiful her arms and shoulders Schimmern in dem Mondenscheine. Shimmer in the moonbeams‘ splendor. Nordlichter

13. Ariels Sang | Carl Nielsen (1865-1931) Text Helge Rode (1870-1937) Translation © Holger Scheibel Selv naar Tordenen tynger E’en when tempest oppresses, er Æteren fri og klar. The ether is free and clear. Hør mig! Ariel synger Music, Ariel stresses, Musik er Gudernes Svar. The gods’ own answer, now hear! Jeg skal hviske gennem Larm, I shall whisper through the storm, gennem Kulde lyse varm, Through the cold come light and warm, gem mig i din Barm, Hide me in your form, synes du dit Haab forgik? Did you think your hope was wrong. Ariel, Tro det ej, Trust me well, husk at jeg I am your music and song. Ariel, - er din Musik. Be not afraid to dwindle, Frygt ikke for at segne, You’re shielded by winds of spring. du værnes af Vaarens Vind. All you have done will kindle Intet af dit skal blegne, And sparkle in thousands that sing. men straale i tusinde Sind. As you sing, I say, right here, Se, imens du synger her, You are there, too, soul so sheer, er din Sjæl dog ogsaa der, Far as well as near; Baade fjærn og nær, And, when one day you do quit, og naar du engang gaar did, Then you will straaler du Sparkle still, her endnu, Full of beauty, spirit, wit. fuld af Skønhed, Aand og Vid.

14. Majnat | Christian Sinding (1856 - 1941) Text: Vilhelm Krag (1871 - 1933) Übersetzung © Wilhelm Henzen Det er nat så vide over vei og vang, Nun um Weg und Wiese nächtges Dunkel graut: det er stillt i veiret, men dog er det klang alle Lüfte schweigen, und doch wird es laut som fra månestrålers fineste strenge. wie von wunderfeinen Mondstrahlensaiten. Hvor underligt at sidde så ene og forladt! Wie seltsam, hier zu sitzen so einsam und allein! Gad vidst, om det ei er slig majlys en nat Wer weiss, ob nicht bei solchem Maimondenschein alverne danser over enge? Elfen im Grünen tanzend gleiten? Det er nat så vide over vei og vang. Nun um Weg und Wiese nächtges Dunkel graut. Jeg hører der bæve gjennem luften en sang, Ich hör wohl erbeben durch die Luft einen Laut, men tonerne kan jeg ikke finde. Doch kann ich die Töne nimmer finden. Det er drømme som kommer, og drømme som går, Das sind Träume die kommen und Träume die gehn, drømme fra ivinter og drømme fra ivår, Träume bald vom Winter und bald von Frühlingswehn, og vemod, som vugger mig isinde. und wiegend ein wehmuthvoll Empfinden. Og vemod, som vugger sig så vide over land, Und Wehmuth, ja Wehmuth wiegt vemod indtil verdens den yderste rand, so weit sich übers Land, og længsler, som flokkes og trænges. weit bis zu des Weltmeeres äusserstem Rand, Det hulker i skoge og det græder i krat. und Sehnsucht in drangvollem Schwärmen. Å Gud, hvor det er tungt slig majlys en nat, Im Walde wie schluchzt es, und im Busch wie das klagt! at sidde her så ensom og længes! Ach Gott wie ist das schwer solch mailichte Nacht so einsam und allein sich zu härmen! 15. Fylgia | Wilhelm Eugen Stenhammar (1871 - 1927) 17. Hamraborgin | Sigvaldi Kaldalóns (1881-1946) Text: Gustaf Fröding (1860 - 1911) Translation © Charles Wharton Stork Text: Davíð Stefánsson (1895-1964) Translation © Egill Árni Pálsson Fylgia, Fylgia, fly mig ej, Fylgia, Fylgia, do not flee! Hamraborgin rís há og fögur Majestically towers the city of rocks när jag drags av det låga mot dyn, When I‘m all on fire to enfold you. og minnir á ástir og álfasögur. Reminiscent of love and elven tales. du skygga, förnäma, sky mig ej, Timid one, exquisite, shun not me! Á hamarinn bláa og bergið háa The blue and tall rock face när med lumpna tankar jag skymmer din Though with stupid thoughts I behold you, sló bjarma lengi. Shimmering with light veka gestalt, You whose form is so pure it seems Þar er sungið á silfurstrengi. Silver strings heard from within. som svävar i skönhet och stjärnglans To hover in beauty and starry beams, Og meðan djáknar til messu hringja, And while the deacons call to mass och drömmar av ljus för min syn Till it melts in the light opnast bergið og álfar syngja. The rock opens and the elves sing. så nära mig, Before my sight; Strengir titra, og steinar glitra Strings tremble and stones glimmer men så fjärran dock As near me it flies, í stjörnusalnum. In the starlit hall. som den fjärran, fjärran skyn, Yet far Friður ríkir í fjalladalnum. Peace fills the mountain valley. du eftertrådda, du oåtkomliga, As the distant, distant skies, du flicka av skönhetslängtan, Unapproachable, coveted one that you are, Úr byggð er sveinninn í bergið seiddur, A young boy is seduced into the rock, du väsen i dräkt av livets skiraste silverskir Maiden of longed-for loveliness, af álfadætrum í dansinn leiddur. by elven daughters led to the dance. med lyckliga drag och kärlekens skäraste Spirit attired in the silvery sheen of life‘s most Hann hlær og grætur og heillast lætur He laughs and cries and is lured törnrosskimmer i hyn. ethereal dress, af huldumáli. by the elven tounge. Fylgia, Fylgia, fly mig ej, Whose happy cheek is aglow with love‘s pinkest Bergið lokast sem brúðarskáli. The rock closes like a bridal hall. du skygga, förnäma, sky mig ej, wild-rose caress! Og svo er drukkið og dansinn stiginn, Then they drink and dance, du min skönhetslängtan, Fylgia, Fylgia, do not flee! unz syrtir að kveldi og sól er hnigin. Untill dusk, when the sun is down. som mot dagens sorger Timid one, exquisite, shun not me! Í hamrinum bláa og berginu háa Inside the blue and tall rocks är min skyddande tröst i nattens syn! My longed-for loveliness, er blundað á rósum. They slumber in a bed of roses. You that in nightly visions bless Nóttin logar af norðurljósum. The night burns with northern lights. With consolation for the day‘s distress!

16. Berggeist | Yrjö Henrik Kilpinen (1892 - 1959) Text: Hermann Hesse (1877 - 1962) © Suhrkamp Verlag Translation © Sharon Krebs Ein starker Geist hält seine weiße Hand A strong spirit holds his white hand Weit über seine Berge ausgespannt. Outstretched far over his mountains. Groß ist das Leuchten seines Angesichts, Great is the shining of his countenance, Ich aber fürcht‘ ihn nicht: er tut mir nichts. But I do not fear him: he does me no harm. In schwarzen Schlüften hab‘ ich ihn gespürt, In black gorges I have discerned him, Auf hohen Gipfeln sein Gewand berührt. Upon high peaks [I have] touched his garments. Ich hab ihn oft aus leisem Schlaf geweckt I often awakened him from a light slumber Und zwischen Tod und Leben frech geneckt. And cheekily teased him between life and death. Und stundenlang, wenn ich im Herzen litt, And for hours on end, Ging er auf Gletscherwegen leise mit when I was suffering in my heart, He softly accompanied me upon the glacial paths Und legte gütig seine kühle Hand Auf meine Stirne, bis ich Frieden fand. And kindheartedly placed his cool hand Upon my brow until I found peace. Elfen II

18. Elfenlied | Hugo Wolf (1860 - 1903) Text: Eduard Mörike (1804 - 1875) Translation © Sharon Krebs Bei Nacht im Dorf der Wächter rief: Elfe! At night in the village the watchman called out: Ein ganz kleines Elfchen im Walde schlief -- „Eleven!“ Wohl um die Elfe! -- A tiny little elf was sleeping in the forest -- Und meint, es rief ihm aus dem Tal Just at eleven o’clock! -- Bei seinem Namen die Nachtigall, And he thinks that from out the valley Oder Silpelit hätt‘ ihm gerufen. The nightingale must have called him by name, Reibt sich der Elf‘ die Augen aus, Or that [Silpelit] 1 might have called to him. Begibt sich vor sein Schneckenhaus The elf rubs his eyes, Und ist als wie ein trunken Mann, Steps out in front of his snail-shell house, Sein Schläflein war nicht voll getan, And is like a drunken man, Und humpelt also tippe tapp [For] his little sleep was not long enough; Durch‘s Haselholz in‘s Tal hinab, And he hobbles about thus, tip tap Schlupft an der Mauer hin so dicht, Through the hazelwood down into the valley, Da sitzt der Glühwurm Licht an Licht. Slips along closely beside the wall; »Was sind das helle Fensterlein? There sits the glow-worm, light upon light. Da drin wird eine Hochzeit sein: „What bright windows are those? Die Kleinen sitzen bei‘m Mahle, There must be a wedding celebration inside; Und treiben‘s in dem Saale. The little folk are sitting at the feast Da guck‘ ich wohl ein wenig ‚nein!« And carousing about in the ballroom. -- Pfui, stößt den Kopf an harten Stein! I shall just peep inside a bit!“ Elfe, gelt, du hast genug? -- Faugh! he bumps his head against hard stone! Gukuk! Gukuk! Well, elf, I guess you’ve had enough? Cuckoo! Cuckoo!

19. Elfe | Friedrich Gulda (1930-2000) Text und Übersetzung wie Bruno Walter “Elfe” (die Strophe „Bleib bei uns!“/“Stay with us!“ wird am Ende wiederholt) 20. Die Sylphide Op.9 H.X Nr. 2 | Carl Loewe 22. Liederseelen (aus Fünf Lieder No.2) | Herman Zumpe (1850-1903) Text: Johann Gottfried Herder (1744 - 1803) Translation © Sharon Krebs Text: Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898) Translation © Emily Ezust Liebes, leichtes, luft‘ges Ding, Schmetterling! Dear, light, airy thing, In der Nacht, die die Bäume mit Blüten deckt, In the night that covers the trees with blossoms, Das da über Blumen schwebet, Butterfly! Ward ich von süßen Gespenstern erschreckt, I was frightened by sweet ghosts: Nur von Tau und Blüten lebet, That hovers there above the flowers, Ein Reigen schwang im Garten sich, a row of them danced about the garden, Blüte selbst, ein fliegend Blatt, Living only on dew and blossoms, Den ich mit leisem Fuß beschlich; into which I was creeping with light feet. Das, mit welchem Rosenfinger, Itself a blossom, a flying leaf, Wie zarter Elfen Chor im Ring Like a delicate elven choir in a ring, Wer bepurpurt hat? That, with what a rosy finger! Ein weißer, lebendiger Schimmer ging. a white, living shimmer passed by. Someone has crimsoned. Die Schemen hab‘ ich keck befragt: The phantoms I boldly asked: War‘s ein Sylphe, der dein Kleid so bestreut? Wer seid ihr, luftige Wesen? Sagt! „Who are you, airy creatures? Tell me!“ Dich aus Morgenduft gewebet, Was it a sylph, who sprinkled „Ich bin eine Reihe von Stapfen im Schnee.“ „I am a cloud, reflected in the lake.“ Nur auf tage dich belebet? Your dress thus? „Und ich bin ein Wölkchen, gespiegelt im See.“ „I am a row of footsteps in the snow.“ Seelchen, und dein kleines Herz Who wove you from the scent of morning, „Ich bin ein Seufzer gen Himmel empor!“ „I am a sigh lifted to heaven!“ Pocht da unter meinem Finger, Who only gave you a lifespan of days? „Und ich ein Geheimnis, geflüstert in‘s Ohr.“ „I am a secret, whispered in the ear!“ Fühlet Todesschmerz. Dear soul, and your little heart „Ich bin ein frommes, gestorbenes Kind.“ „I am a pious, deceased child.“ Pulses there under my finger, Fleuch dahin, o Seelchen, sei froh und frei! „Und ich bin ein üppiges Blumengewind –“ „I am a lush wreath of flowers.“ Feels the pain of death. Mir ein Bild, was ich sein werde, „Und die du wählst, und der‘s beschied „And that which you choose, and to which Wenn die Raupe dieser Erde Fly thence, oh dear soul, be Die Gunst der Stunde, die wird ein Lied.“ the Hours Auch wie du ein Zephyr ist, Joyful and free! show their goodwill, will become a new song.“ Und in Duft und Tau und Honig For me an image of that which I shall become, Jede Blüte küßt. When the caterpillar of this earth Like you, is a zephyr, 23. Und hat der Tag all seine Qual | Alexander Zemlinsky (1871-1942) And in scent and dew and honey Text: R.F. Arnold (1872-1938) nach dem dänischen Originaltext von Jacobsen Translation © Emily Ezust Kisses every blossom. Und hat der Tag all seine Qual And once all the miseries of the day Tautränend ausgeweint, 21. Spuk Op.7/4 | Franz Schreker (1878-1934) have been wept away in dewy tears, Dann öffnet Nacht den Himmelssaal Text: Dora Leen (+1942) Translation © Sharon Krebs then Night opens the hall of Heaven In ewigen Trübsinns stiller Qual. in the eternal gloom‘s quiet misery. Im Mondgeflimmer, In the flicker of moonlight, Und eins und eins And one by one im Zauberschimmer In the shimmer of magic Und zwei und zwei and two by two führen die Elfen den Reigen; The elves dance the roundelay; Zieht fremder Welten Genienchor spirit-choirs of distant worlds fernher leise From far away, quietly, Aus dunklem Himmelsgrund hervor, rise up from the dark floor of the sky, fröhliche Weise A merry tune Und über irdischen Lüsten und Schmerzen, and over earthly joys and sorrows, tönen klingende Geigen. Is played by resounding violins. In Händen hoch die Sternenkerzen, holding star-candles high in their hands, Schreiten sie langsam über den Himmel hin. Zur Schenke hin To the tavern they slowly stride across the sky. Tieftraurig gehen sie, mit stürmenden Sinn With a stormy spirit Deep in sorrow do they go, [Getreu] 1 dem Gebot . . . eilt der Forstmann durch nächtlichen Wald. The forester hastens through true to their orders; Verwunderlich wehen, Im Dorf bei Tanz the nighttime woods. and with astonishment, Von des Weltraums kalten Winden bedroht, und Kerzenglanz In the village by dancing threatened by the cold winds of the world, jubelnde Freude ers And candle-glow Der Sternenkerzen flackernde Flammen. 1 the flickering flames of the star-candles sigh. Rejoicing happiness rings out. Zemlinsky: „Treu“ Sehnsuchtsumstrickt ein Mädchen blickt, In the coils of yearning vom Tanze die Wangen so rot. A maiden gazes forth, Ein bleich‘ Gesicht Her cheeks so red from the dance. im Mondenlicht A pale face küssen die lachenden Elfen zu Tod. In the moonlight, Translations for tracks 1, 2, 4, 5, 6, 7, 9, 16, 18, 20, 21, 22, 23 are reprinted The laughing elves kiss it to death. with kind permission from the LiederNet Archive, www.lieder.net DANK / THANKS

… für die Wegbegleitung zur Realisierung unserer CD for paving the way to the realization of our CD ... Thomas E. Bauer und seinem Team vom Konzertsaal Blaibach Hans Christoph Mauruschat, Hans-Sommer-Archiv Peter Lloyd, translation assistance

Special and heartfelt thanks for my great colleagues who helped me approaching the Nordic languages: Magnus Baldvinsson (Iceland), Agneta Eichenholz (Sweden), Bo Skovhus (Denmark), Johannes Weisser (Norway)

Bereits erhältlich Also available WORLD (CD 1) WORLD (CD 1) SM 274 SM 274 & © 2018 Solo Musica GmbH Agnes-Bernauer-Straße 181, 80687 München www.solo-musica.de SM 294