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FahrOMIO SS Fol dp 11 Erscheint wöchentlich * A..-t r»o A Landsmannschaft Ostpreußen e. V. CCtA

Jahrgang dö folge dl Pos,vertrlebMtück.Gebühr beiah„ 4. AugUSt 1984 Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13 C 5524 C

Die Grünen: Auf die Einheit pfeifen Bundestagsfraktion fördert Änderung der Präambel

VON Dr. HERBERT HUPKA MdB

Mit den sogenannten etablierten Parteien befinde mich nicht in einer Haftungsgemein• und deren Deutschlandpolitik wollen „Die schaft. Für diesen Unsinn auch noch haften!" GrünenViichts gemein haben. Sowohl 1983 als Der deutschlandpolitische Sprecher der auch 1984 haben sie es abgelehnt, der beson• Grünen (obwohl deutschlandpolitisch ein in deren festlichen Stunde zum Tag der deut• den Augen der Grünen verachtenswerter schen Einheit im Deutschen Bundestag bei• Ausdruck ist), Dirk Schneider, 1939 in Rostock zuwohnen. Als sie in diesem Jahr eine eigene geboren, von den Alternativen aus Berlin Veranstaltung ihrer Bundestagsfraktion mit kommend, bekannte im Deutschen Bundes• Gästen abhielten, wurde bekannt, daß sie die tag: „Ich gehöre einer Generation an, die nur volle uneingeschränkte Anerkennung der die Existenz zweier deutscher Staaten kennt DDR forderten, woraus der Bundestagsabge• und keinen erlebten Bezug mehr zu einem ge• ordnete der Grünen, Joschka Fischer, schloß, meinsamen deutschen Staat hat." daß man dann auch die Präambel des Grund• Über die Sitzung der Grünen am 16. Juni gesetzes ändern müsse. 1984 berichtet „Die Tageszeitung": Dirk Wie sieht nun das deutschlandpolitische Schneider konzentrierte sich auf eine Akzep• Konzept der Grünen aus? Mit dem Begriff tanz der DDR einschließlich ihrer Staatsbür• Deutschlandpolitik und seinem Inhalt haben gerschaft ohne Wenn und Aber." Da der Bun• die Grünen überhaupt nichts im Sinn. desminister für innerdeutsche Beziehungen, „Deutsch-deutsche Beziehungen", nur darauf Heinrich Windelen, „für die Überwindung der wollen die Grünen festgelegt werden. Aber deutschen Teilung" eintritt, muß er angegrif• selbst ihre Hauspostille, die linkslastige „Ta• fen werden, denn das könne nach grüner geszeitung" in Berlin, mußte in einer Bespre• Weltanschauung nur als „globale Konfronta• chung der Diskussion am 16. Juni 1984 in den tionspolitik" verstanden werden. Eintragung in das Gedenkbuch: Ministerpräsident Strauß und (stehend v. 1.) Sozialminister Dr. eigenen Reihen der Grünen feststellen: .Der Es mag mancher einwerfen, warum die Grür Franz Neubauer, Staatssekretär Dr. Ottfried Hennig, Brigadegeneral a. D. Odo Ratza sowie gundlegende Mangel der ganzen Debatte war, nen denn so ernst genommen werden. Dem ist (außen) Oberst a. D. Prentl und der Vorsitzende der Ost- und Westpreußen Stiftung, Dr. Heinz daß es zwar einzelne Vorschläge gab, aber zu widersprechen. Es sind vor allem junge Radke. Über die Einweihung des Mahnmals „Flucht und Vertreibung" im bayerischen Ober• keine kohärente Konzeption." Man nennt das Menschen, meist Studenten und Jung-Aka- schleißheim berichten wir ausführlich auf Seite 4 Foto Keiner ganz einfach: Konzeptionslosigkeit. demiker, die grün wählen, also heißt es auf• Sicher ist, daß die Oder-Neiße-Linie als merken. Zum anderen ist doch die SPD gerade Grenze entsprechend der kommunistischen mit den Grünen erstmalig in Hessen eine Koa• Auslegung des Warschauer Vertrages in den lition eingegangen. Und stehen nicht weitere Genscher im Iran: Augen der Grünen anerkannt ist. Milan Ho- Bündnisse zwischen SPD und den Grünen ins raczek, aus dem sudetendeutschen Groß-Ul- Haus? „Sage mir, mit wem du umgehst, so sage lersdorf in der Tschechoslowakei, seit 1968 in ich dir, wer du bist." der Bundesrepublik Deutschland, erklärte am Auch sei gefragt, woher denn die Grünen Blumen für Ayatollah Beheschti 7. Juni 1984 im Deutschen Bundestag als Spre• kommen? Antwort, auch aus unseren Fami• cher der Fraktion der Grünen: „Die damaligen lien. Wäre es da nicht geboten, mit ihnen zu H. W. — Man verrät kein Geheimnis, wenn achtung aller Menschenrechte und sozusa• Ostverträge sind für uns die vertragliche Basis, sprechen, um sie aufzuklären und an ihre Ver• man feststellt, daß die jüngste Reise des Bun• gen in einem Blutrausch begann, wo denn ei- von der eine Neuregelung unseres Verhältnis• pflichtung auf das Grundgesetz zu erinnern? desaußenministers nach Teheran nicht über• gentlicbdie auf der linken Seite unseres politi• ses zu den osteuropäischen Staaten ausgehen Viele, die ebenso töricht wie gefährlich daher- all ungeteilte Zustimmung gefunden hat. Man schen Spektrums angesiedelten Protestier ge• muß. Die Anerkennung der Oder-Neiße- . reden, sind das Opfer einer falschen Schulpoli• erinnert sich sehr wohl noch der Proteste, die blieben waren. Allüberall herrschte Funkstil• Grenze half, gegenseitige Feindbilder abzu• tik. Feststellen, wie es die Grünen mit Deutsch• den Besuch des (inzwischen gestürzten und le, als zuverlässige Nachrichten überkamen, bauen und ist ein positiver Schritt gewesen." land halten, heißt nicht, sich damit abfinden. verstorbenen) Schah Reza Pahlewi in der Bun• daß etwa 40 000 Menschen dem Henker über• Als in der Fragestunde des Deutschen Bun• Die Irrenden eines Besseren zu belehren, soll• desrepublik begleiteten und man fragte sich, geben oder auf anderem Wege zum Tode ge• destages von der CDU/CSU die Frage gestellt ten wir uns gemeinsam vornehmen. als die islamische Revolution mit einer Ver- bracht wurden. Niemand protestierte auf der worden war, „welche Filme über Ostdeutsch• linken Seite ob der Zahl von 150 000 Gefange• land und die Vertreibung der Deutschen aus nen, aus denen das Regime auch heute noch ihrer Heimat vom Bundesministerium für in• Polen: aussondert, um angebliche Gegner der isla• nerdeutsche Beziehungen angeboten wer• mischen Republik zu vernichten. den", stellte der aus Siebenbürgen stammende Nachdem nun Herr Genscher als erster EG- Abgeordnete der Grünen, Julius Krizsan, die Außenminister seit Beginn der islamischen Zwischenfrage: „Herr Staatssekretär, halten Jaruzelski soll Verträge einhalten Revolution im Jahre 1979 in Teheran einen offi• Sie es für eine objektive Sachdarstellung, ziellen Besuch machte, darf es nicht wundern, wenn in der Ausgangsfrage des Abgeordneten Dr. Czaja: Milliardenschulden abzahlen — statt zu schimpfen wenn an dieser Visite die Frage gestellt wird, Hupka von .Ostdeutschland' gesprochen „wie lange denn ein ursprünglich verabscheu• wird?" Für das Bundesministerium für inner• Bonn — Der Präsident des Bundes der Ver• Frage, welches eben erst auch Egon Bahr in tes Regime nur auszuharren brauche, um den deutsche Beziehungen antwortete Staatsse• triebenen, Dr. Herbert Czaja MdB, vertrat in Moskau bekräftigte, hingenommen wird sowie Status internationaler Ächtung zu überwin• kretär Ludwig Rehlingen „Ja." Bonn die Ansicht, das polnische kommunisti• # die Rechtsverpflichtungen Polens zur Si• den". Diese Frage läßt sich keineswegs nur auf Die deutsche Frage offen zu halten, als sche Regime wolle durch die ständige Be• cherung der kulturellen Identität der Deut• den Iran anwenden, auch im kommunistischen Deutscher in der Haftungsgemeinschaft unse• schimpfung der Deutschen den Nationalismus schen und zur Ausreisefreiheit im Sinne des Machtbereich wurde auf Zeit gespielt und res Volkes zu stehen, hiervon haben sich die im Innern anheizen und die politische Ableh• UN-Menschenrechtspakts erfüllt werden. nicht selten auf diese Weise gewonnen. Grünen, als dies im Deutschen Bundestag an• nung Jaruzelskis bei den Polen mindern. Man Ein menschenrechtlicher Skandal ist Wer nach Teheran kommt, kann den „Blut• gesprochen worden war, ausdrücklich distan• will durch die Vorwürfe die Deutschen ein• # die Trennung von zehntausenden deut• brunnen der Märtyrer", jenes farbig angestrahl• ziert. „Wir stehen als deutsches Volk alle ge• schüchtern und zum Einschwenken auf die scher Ehegatten, die es nicht aushalten konn• te Wasserspiel, nicht übersehen. Hier werden meinsam in der Haftungsgemeinschaft für polnische, über den Vertragswortlaut hinaus• ten und keine Ausreise erhielten, über viele gehende Auslegung des Warschauer Vertra• Jahre hinaus, keineswegs die vom Regime gemeuchelten unser Vaterland", so hatte es der Redner der Iraner geehrt, sondern diejenigen, die durch CDU/CSU-Bundestagsfraktion formuliert, ges zwingen. Nach den Aggressionen durch # die maßlose Diskriminierung der Deut• Ausspähung deutscher Absichten während schen in ihrer Heimat und den Volkszorn zum Tode kamen, eben des• worauf der schon zitierte Abgeordnete der halb, weil ihr Blutkonto gewaltig angewachsen der Vertragsverhandlungen und dem Bruch # die Verhinderung jedes Unterrichts in Grünen, Joschka Fischer, dazwischenrief: „Ich war. Dem „Blutbrunnen" hat der Außenmini• der humanitären Abmachungen ist das eine der deutschen Muttersprache sowie deutscher ster keineswegs Reverenz erwiesen, wohl aber weitere gravierende Verletzung des War• kultureller Vereinigung. Aus dem Inhalt Seite ehrte er mit einem Blumengebinde das Grab schauer Vertrages. Für verlustreiche Umschuldungen und neue des berüchtigten Ayatollah Beheschti, dessen Ellingen: Ausstellung der Kunst- Jaruzelski sollte, statt die Deutschen zu be• Kredite genügt es keineswegs, daß Jaruzelski Name von den Iranern auch heute nur noch mit und Gewerkschule Königsberg ... 9 schimpfen, endlich die gescheiterte zentrali- nur seine Beschimpfungen einstellt. Die Bun• Entsetzen genannt wird; Jahre nachdem er bei GJO lädt zum Volkstanzfest ein . 10 stische Planwirtschaft abbauen, die den deut• desregierung muß entschiedener als bisher einem Attentat ums Leben kam. Trakehner: Nur wenige erreichten schen Steuerzahlern hohe Milliardenverluste darauf bestehen, daß die polnische Militärdik• den rettenden Westen 13 beschert und neue Kredite in ein Faß ohne tatur den über eine Million Deutschen in ihrem Ob der liberale Außenminister diese Kröte Neue Motive für den Boden lenkt. Die Bundesregierung sollte kei• Machtbereich ein Mindestmaß an Menschen• schlucken müßte, sei dahingestellt. Jedenfalls sozialistischen Arbeltswettbewerb nen Pfennig geben, bevor nicht rechten gewährleistet und endlich die bilate• hat eine bundesdeutsche Zeitung diesen Akt in Mitteldeutschland 15 • auch von Jaruzelski, wie beim Vertrags• ralen und multilateralen Vertragsverpflich• als einen „ungeheuerlichen Fehltritt" bezeich• Das europäische Pulverfaß, Teil 1. 24 abschluß, das Offensein der ganzen deutschen tungen einhält. net. Man mag darauf verweisen, daß die deut- 4. August 1984 — Folge 31 — Seite 2 Politik sehe Wirtschaft im vergangenen Jahr Waren Widerstand: im Wert von 7,7 Milliarden Mark nach Iran ge• liefert hat und damit zum Erhalt von Tauson• den von Arbeitsplätzen beigetragen wurde, Wir finden jedoch, daß das Geschäft nicht vor Kirchen haben kein Mandat für Gewalt der Menschlichkeit stehen darf. Ganz abgese• hen davon, daß der Iran, der die USA und ande• re Supermächte als „mit dem Blut unserer Ju• Bundestagspräsident a.D. Gerstenmaier: Drittes Reich und DDR sind vergleichbar gend und anderer unterdrückter Völker be• evangelischen Kirche in der DDR als „Kirche fleckt" bezeichnet, heute ein vitales Interesse keine friedfertigeren Mittel als die Bombe „Die Kirchen hätten in ihrer Opposition im Sozialismus" signalisiere eine zu enge Bin• daran hat, aus der Isolierung heraus und mit wußte, mußte ich den Vorschlagen des opposi• gegen den Nationalsozialismus in zahlreichen dung an die herrschende Ideologie: „Was dem Westen generell ins Geschäft zu kom• tionellen Militärs folgen." Die Kirche daran zu Fällen noch viel mutiger und entschlossener würde man wohl sagen, wenn man von .Kirche men. Schon wurden wieder 1,5 Milliarden Dol• beteiligen, wäre aber nach Ansicht Gersten* antreten müssen, freilich ohne sich an Gewalt• im Nationalsozialismus' geredet hatte und lar bereitgestellt und Waffenkäufer in alle akt ionen wiedem Attentat auf Hitler zu betei• maiers „sinnlos und strikt gegen ihre Berufung sprechen würde?" Das System in der DDR ist Welt in Marsch gesetzt, um Kriegsgerät, selbst ligen." Diese Ansicht vertrat der langjährige und ihren Auftrag" gewesen. — so Gerstenmaier — mit dem Dritten Reich in China, Argentinien und Brasilien, zu erwer• Bundestagspräsident Prof. D. Dr. Eugen Ger• Auch heute hat die Kirche, wie der CDU-Po• insofern vergleichbar, daß es Gehorsam und ben. stenmaier (Bonn) in einem Rückblick auf das litiker betonte, kein Mandat, gewaltanwen• Unterwerfung von allen Menschen und natür- vor 40 Jahren am 20, Juli gescheiterte Attentat dende Widerstandsgruppen wie den in Süd• lieh auch von der Kirche erwarte. Den Vorwurf, Aber keineswegs nur nach dem Westen auf Adolf Hitler. Gerstenmaier ist einer der afrika operierenden Afrikanischen National• die EKD binde sich zu eng an die staatlichen wird Kontakt gesucht. Kürzlich wurde die wenigen Überlebenden der Verschworenen kongreß (ANC) oder die Südwestafrikanische Organe der Bundesrepublik Deutschland, hält Reise eines hochrangigen iranischen Regie• des 20. Juli, die zumeist hingerichtet wurden. Volksorganisation (SWAPO) zu unterstützen, Gerstenmaier dagegen für eine „Masche im rungsvertreters nach Moskau gemeldet. Er wurde zu sieben Jahren Zuchthaus verur• wie es der Weltkirchenrat tue. In den Sonder• Zeitgeist". In einer Demokratie könne sich die Nachdem bisher die Beziehungen zwischen teilt. Wie Gerstenmaier, der in der Nach• fonds seines Antirassismusprogramms, aus der UdSSR und dem Iran schwer belastet kriegszeit auch zahlreiche Leitungsämter in Kirche anders verhalten als unter einem totali• dem diese Bewegungen Gelder erhalten, dürfte waren, darf angenommen werden, daß auch der Evangelischen Kirche in Deutschland tären Regime. Die Kirchen sollten sich nach — so Gerstenmaier — „kein Pfennig, jedenfalls hier eine Lösung der Probleme angestrebt (EKD) innehatte, in einem Interview mit idea Gerstenmaiers Meinung dem Staat nicht an• nicht aus Kirchenopfern und Kirchensteuern" wird. Khomeini und Rafsanjani, die dominie• sagte, habe er die sonntäglichen Gebete für biedern, aber auch nicht „von vorneherein fließen. Auch wenn man Gewalt in bestimm• renden Vertreter des Regimes, suchen eben den Führer und seine Generäle im Gottes• prinzipielle Gegnerschaft verkündigen". ten Fällen für unerläßlich halte, gebe es „ande• überall den Weg aus der Isolierung, in die der dienst immer als „politischen Opportunismus" re Instanzen auf dieser Welt, die dafür geeig• Iran geraten ist. der Kirr heu abgelehnt. Nach seinen Worten Prof. Gerstenmaier war von 1954 bis 1969 net und berufen sind, nicht aber die Kirche". Jedoch zu glauben, daß man im Iran über befand sich nur eine Minderheit der evangeli• Bundestagspräsident. Der 1906 in Kirchheim/ Menschenrechte und deren Gewährung spre• schen Kirchen im Widerstand gegen Hitler. In Deutschland, besonders in der DDR, gibt Teck geborene schwäbische Theologe und chen könnte, wäre verfehlt. Selbst Herr Gen• Das bedeute nicht, daß man von der Kirche je• es nach Gerstenmaiers Auffassung in den CDU-Politiker begründete nach 1945 unter scher wird gehört haben, daß man in Teheran mals erwartet habe, sich an der militärischen evangelischen Kirchen immer noch Tenden• anderem auch das Evangelische Hilfswerk, andersgeartete Vorstellungen über die Men• Aktion des Attentates zu beteiligen: „Die ein• zen zu politischem Opportunismus gegenüber das dann im Diakonischen Werk aufging. schenrechte besitzt, die sich aus dem Koran zigen Waffen der Kirche sind das Wort und das dem Staat. Allein die Selbstbezeichnung der idea und den Auslegungen der Mullahs ableiten. So Gebet. Eine Kirche, die weiß, wozu sie da ist, wird man im Iran das Geschäft mit dem We• kann sich nicht berufen fühlen, den Aufstand sten wie mit dem Osten nutzen, d. h. wo immer zu predigen, selbst nicht in einer Diktatur." es sich anbietet. Menschlichkeit aber, wie sie Bei seiner Mitwirkung am 20. Juli 1944 habe Zeitgeschichte: für das iranische Volk erstrebt werden muß, es sich um einen rein persönlichen Entschluß bleibt weiterhin Sache der „Revolutionswäch• gehandelt: „Ich habe mir gesagt, da muß ge• ter" unter dem munter sprudelnden Märtyrer• handelt werden. Diese Verbrecher müssen Die Wiener Schachpartie der Ideologen brunnen... weg, Und da ich in dieser totalen Diktatur Sensationelle Entdeckung: Trafen sich Hitler und Lenin im Jahre 1909?

Hessen:

Von Bund und Ländern beschlossene Zü2ugsbeschränkungen unterlaufen

Mit ihrem Beschluß, ausländische Jugendli• weil dadurch wieder neue Anreize für den che bis zu 18 Jahren — jetzt 16 Jahre — nach• Zuzug von Ausländern geschaffen werden. ziehen zu lassen, den Zuzug von Ehegatten der Laufs: „Damit ist den Ausländern am allerwe• zweiten Generation zuzulassen und ausländi• nigsten gedient. Die nachreisenden Jugendli• schen Jugendlichen den Nachzug zu einem al• chen im Alter zwischen 1(5 und 18 Jahren leinstehenden Elternteil zu gestatten, habe die kommen mit der fast sicheren .Aussicht' in hessische Landesregierung eine Entscheidung unser Land, keinen Arbeitsplatz und auch getroffen, die innen- und gesellschaftspolitisch keine Lehrstelle zu finden. Damit wird jn un• nicht zu verantworten sei und die rücksichts• verantwortlicher Weise neuer sozialer und ge• los die Solidarität gegenüber dem Bund und sellschaftspolitischer Konfliktstoff geschaffen. den Ländern breche. Diese Feststellung traf Ähnlich sind die Verhältnisse beim Zuzug von der Bundestagsabgeordnete Dr. Paul Laufs Ehegatten der zweiten Generation und beim (CDU), der darauf hinweist, daß noch die frü• Nachzug zu alleinstehenden Elternteilen." here Bundesregierung im Jahre 1982 unter Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion forderte Mitwirkung und Zustimmung der Länder, die hessische Landesregierung dringend auf, auch Hessens, die Zuzugsbeschränkungen für diesen Bescheid wieder rückgängig zu ma• ausländische Jugendliche und Ehegatten der chen. Die sensible Ausländerpolitik dürfe zweiten Generation beschlossen hatte. Die nicht zum Gegenstand von parteitaktischen Entwicklung habe gezeigt, daß diese Maß• und scheinbar öffentlichkeitswirksamen Auf• nahmen unbedingt erforderlich waren und tritten gemacht werden. Der Schaden würde Eine Radierung der Malerin Emma Löwenstamm aus dem Jahre 1909: Handelt es sich bei den keineswegs ausreichten. unabsehbar sein. Er würde nicht nur das Land Spielern wirklich um Hitler und Lenin? poto Wolf Hessen treffen, sondern die Lage auf dem Ge• Die Grenze der Aufnahmefähigkeit von biet der Ausländerpolitik im gesamten Bun• desgebiet nachhaltig verschlechtern. Die SPD Zwei Namen stehen symbolisch hinter den zwei bie und in rund zweijähriger Arbeit aufgerollt, Ausländern ist seit langem in vielen Städten großen totalitären Bewegungen dieses Jahrhun• und ihr Ministerpräsident Börner sollten sich indem er sich mit dem Nachlaß der nicht unbekann• und Gemeinden, insbesondere den Ballungs• derts und hinter vielen Millionen Toten: Der von noch einmal genau überlegen, ob sie einen ten jüdischen Künstlerin beschäftigte und auch gebieten, spürbar überschritten. Es ist zu be• Adolf Hitler und der des Wladimir Iljitsch Uljanow, Kontakt zu ihrer in Prag lebenden Nichte Marianne derartigen Kniefall vor den Grünen wegen der fürchten, daß durch den Bruch der Bund-Län• genannt Lenin. Ansonsten, so waren die Historiker Weinstein — sie war bei der Vorstellung in Ingol• der-Vereinbarung durch Hessen schwere und mit Sicherheit zu erwartenden schädlichen bislang überzeugt, gab es keine Berührungspunkte stadt zugegen — aufnahm. Folgen für die gesamte deutsche und ausländi• kaum absehbare Folgen für den gesamten Be• der beiden Führergestalten. Die Radierung als Indiz dafür, daß sich Hitler und sche Bevölkerung verantworten können. reich der Ausländerpolitik eintreten werden, Diese Überzeugung wurde jetzt schwer erschüt• Lenin in ihrem Leben mindestens einmal begegne• tert: Auf einer Veranstaltung der Zeitgeschichtli• ten, gewinnt noch an Gewicht durch die Unter- chen Forschungsstelle Ingolstadt stellte deren Lei• schriftszüge der beiden dargestellten Schachspieler ter, Dr. Alfred Schickel, der Öffentlichkeit eine Ra• auf der Rückseite der Radierung. Der Regensburger $£XB&0iraujmblatt dierung vor, die — sollte es sich hier nicht um eine Schriftsachverständige Walter Domine hat sie in• UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND raffinierte Fälschung handeln — das Aufsehen der zwischen geprüft: Mit einem „Sicherheitsgrad von Chefredakteur: Hugo Wellems Fachleute in aller Welt erregen wird. Denn die jüdi• 80 Prozent , so der Wissenschaftler, handelt es sich Verantwortlich für den redaktionellen Teil sche Kunstmalerin Emma Löwenstamm (1879 bis dabei wirklich um die Namenszüge Hitlers und Le- 1941) stellte hier eine Szene dar, die zwei Männer nms' Ansgar Graw beim Schachspielen zeigt — Adolf Hitler und Lenin! Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: Ostpreußische Familie: Silke Steinberg Ruth Geede Stattgefunden haben soll die Partie im Jahre 1909 in Wien im Hause des Schriftstellers und Theater- Geschichte, Landeskunde, Jugend: kritikors Julius von Ludassy. Dort trafen sich zu Die Eh rennt a I fei er in Göttingen Soziales und Aktuelles: Ansgar Graw jener Zeit Intellektuelle und Künstler, zu denen der am Sonntag, dem 2. September 1984, Horst Zander spätere nationalsozialistische Diktator als damali• Bonner Büro: Clemens J. Neumann ger Kunststudent ebenso gehörte wie der Führer der die seit 31 Jahren dem Gedenken der Heimatkreise, Gruppen, Berliner Büro: Hans Baidung russischen Oktoberrevolution von 1917. Haupt• Toten beider Weltkriege sowie der sächlich aufgehalten hat sich Lenin in seiner soge• Flucht und Vertreibung gilt, ist ein Ap• Mitteldeutschland: Anzeigen und Vertrieb: Susanne Deuter nannten zweiten Emigrationssphase von 1907 bis pell an alle, die denFriedenwollen.AUe Helmut Grunow 1914 (seine „erste Emigration" dauerte von 1900 bis Ostpreußen und ihre Freunde aus allen Anschrift für alle: Postfach 323255, 2000 Hamburg 13. Verlag: Landsmannschaft Ostpreußen e V . Parkallee 84/86, 1905) zwar in Krakau, aber Wien hat er mehrfach derBundesrepublik Deutschland 2000 Hamburg 13. Bundesgeschaftsfuhrer: Friedrich-Karl Milthaler Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Lands• besucht. Auch dies ist Anlaß für Dr. Schickel, es als mannschaft Ostpreußen und erscheint wöchentlich zur Information der Mitglieder des Förderkreises der Landsmann• und darüber hinaus rufe ich auf, an die• schaff Ostpreußen — Bezugspreis Inland 6.80 DM monatlich einschließlich 7 Prozent Mehrwertsteuer Ausland 8 — DM „weitgehend gesichert" anzusehen, daß es sich wirk• monatlich Bankkonto Landesbank Hamburg, BLZ 200 500 00. Konto-Nr 192 344 Postscheckkontofurden Vertrieb Post• lich um die beiden Personen handelt. Erst nach ser Feierstunde in Göttingen teilzuneh• scheckamt Hamburg 8 426-204. für Anzeigen Postscheckamt Hamburg 907 00-207 — Für unverlangte Einsendungen wird men, um auch an diesem Tage Erbe und nicht gehaftet Rucksendung erfolgt nur. wenn Porto beiliegt — Druck Gerhard Rautenberg 2950 Leer Kriegsausbruch siedelte Lenin in die Schweiz über (Ostfnesl.). Telefon (04 91) 42 88 bis zu seiner Rückkehr nach Rußland 1917. Aultrag unserer Heimat zu erfüllen. Dr. Ottfried Hennig MdB Für Anzeigen gilt Preisliste Nr. 21 Der Privatforscher Felix Edenhofer hat, von Dr. Sprecher der Landsmannschaft Ttltfon (040) 44 6541 (mit Anrufbeantworter) und 44 6542 Schickel wissenschaftlich begleitet, diese offen• sichtliche historische Sensation mit großer Akri• Ostpreußen. 4. August 1984 — Folge 31 — Seite 3 £os £ftyrrufimblQU Zeitgeschichte

as Millionen Deutsche schon seit Wochen Paul von Hindenburg: zustatten, in welchem der Satz stand: „Mein Kanzler mit bangen Gefühlen erwarteten, wurde Adolf Hitler und seine Bewegung haben zu dem Wam Vormittag des 2. August 1934 mit der großen Ziele, das deutsche Volk über alle Standes• Meldung über den reichsdeutschen Rundfunk Ge• und Klassenunterschiede zur inneren Einheit zu• wißheit: „Unser Reichspräsident und verehrungs• sammenzuführen, einen entscheidenden Schritt würdige Generalfeldmarschall Paul von Hinden- Für Deutschland aufgezehrt von historischer Tragweite getan." burg und Beneckendorff ist heute morgen um 9 Uhr Eine Aufwertung des NS-Führers, die Oskar von auf seinem Gut Neudeck in die Ewigkeit eingegan• Hindenburg in einer Rundfunkrede vom 18. August gen." Zum 50. Todestag des Reichspräsidenten am 2. August 1934193 4 noch beförderte, indem er erklärte, daß sein Eine halbstündige Funkstille folgte der Trauer• Vater in Adolf Hitler „seinen unmittelbaren Nach• botschaft. Dann gab Reichsminister Dr. Goebbels VON Dr. ALFRED SCHICKEL folger als Oberhaupt des deutschen Volkes" gese• erste Maßnahmen und Anordnungen „anläßlichdes hen habe. Ablebens des deutschen Staatsoberhauptes" be• Diese Äußerungen und Veröffentlichungen kannt; darunter als wichtigste Neuerung ein am brachten Hindenburg nach dem Krieg in die Kritik, Vortag von der Regierung Hitler beschlossenes Ge• am Aufstieg Hitlers mitgewirkt und damit die erste setz, nach welchem „das Amt des Reichspräsiden• deutsche Demokratie, die Weimarer Republik, mit ten mit dem des Reichskanzlers vereinigt wird". Mit zerstört zu haben, zumindest diesem freiheitlichen dem Lied „Ich hau" einen Kameraden" beschlossen deutschen Staatswesen mit Reserve gegenüberge• die Sender ihre Übertragung aus Berlin. Selten dürf• standen zu sein und es nicht mit der gebotenen Ent• ten Text und Melodie die Deutschen in ihren Emp• schiedenheit gegen seine erklärten Feinde in findungen so tief getroffen haben wie an jenem er• Schutz genommen zu haben. Der vom Reichspräsi• sten Donnerstag im August. Denn in dem Dahinge• denten hinterlassene Brief zum Testament mit der schiedenen sahen viele Millionen Bürger einen auf• Empfehlung, die Monarchie wieder einzuführen, rechten und zuverlässigen Schutz- und Schirm• untermauerte diesen Vorwurf noch. herrn ihrer Freiheit, einen Verteidiger von Recht Gewiß war Paul von Hindenburg kein überzeug• und Gerechtigkeit im Deutschen Reich, an den sie ter Republikaner, sondern ist in seinem Herzen zeit sich in ihrer Not wenden konnten. Ob es die katholi• seines Lebens Monarchist geblieben. Schließlich schen Bischöfe waren, die am 10. März 1933 schrie• wuchs der am 2. Oktober 1847 in Posen geborene ben: „Die Stunde ist gekommen, wo wir uns an das Sohn eines altpreußischen Landjunkers in völlig Reichsoberhaupt wenden müssen mit der dringen• monarchischem Milieu auf, diente nach dem Be• den Bitte um Schutz für Kirche und kirchliches such der Kadettenschule schon im deutsch-deut• Leben und Wirken" und eine Intervention Hinden- schen Bruderkrieg 1866 als preußischer Leutnant

Aversion gegen den „Gefreiten" Denkwürdiger Sieg bei Tannenberg

burgs bei Hitler erreichten, oder sich der Reichsprä• seinem König, nahm am Feldzug gegen Frankreich sident am 4. April 1933 beim nationalsozialisti• 1870/71 teil und war am 18. Januar 1871 bei der Kai• schen Kanzler mit den Worten über die Entlassung serproklamation Wilhelms I. im Schloß Versailles jüdischer Beamter beschwerte: „Für mich ist eine dabei und trat schließlich im März 1911 als kom• solche Behandlung jüdischer Beamter persönlich mandierender General vierundsechzigjährig in ganz unerträglich. Wenn sie wert waren, für den Ruhestand. Deutschland zu kämpfen und zu bluten, sollen sie In Hingabe an das Vaterland ließ er sich im Au• auch als würdig angesehen werden, dem Vaterland gust 1914 reaktivieren, übernahm die 8. deutsche in ihrem Beruf weiter zu dienen" und einen ent• Armee in Ostpreußen und erfocht mit ihr den schuldigenden Rückzieher des braunen Führers denkwürdigen Sieg über die Russen bei Tannen• bewirkte. berg, um dann am 27. November 1914 zum General• Die Respekt heischende Gestalt des Reichspräsi• feldmarschall und knapp zwei Jahre später zum denten, seine weitreichenden verfassungsrechtli• Chef des Generalstabes des Feldheeres ernannt zu chen Vollmachten und sein beeindruckender werden. Nach der deutschen Kapitulation und dem Wahlsieg im April 1932 gaben Hindenburg eine fast Übertritt des Kaisers nach Holland leitete er im einzigartige Rangstellung in Deutschland. Nicht Winter 1918/19 die Rückführung des deutschen von ungefähr baten ihn Liberale, Sozial- und Zen• Heeres und legte dessen Oberbefehl nach Unter• trumsdemokraten nach Ablauf seiner ersten Amts• zeichnung des Versailler Vertrages nieder, um ein periode im Frühjahr 1932 dringend um eine zweite zweites Mal in den Ruhestand zu treten. Bei der Un• Kandidatur, um eine drohende Präsidentschaft Hit• tersuchung der Ursachen für den verlorenen Krieg durch die Weimarer Nationalversammlung leistete lers zu verhindern; und dies, obwohl der ehemals Reichspräsident Paul von Hindenburg Foto Archiv kaiserliche Generalfeldmarschall damals schon im er mit seinem Zitat, daß die deutsche iFront von der 85. Lebensjahr stand und aus seiner Abneigung ge• Heimat nicht hinreichend unterstützt, sondern genüber dem demokratischen Parteienstreit kaum gleichsam „von hinten erdolcht worden" sei, dem tikel 25 der Weimarer Reichsverfassung treffen dem Vizekanzleramt befreiten zwar Hitler großen• einen Hehl gemacht hat. Seine noch größere Aver• Entstehen der sogenannten Dolchstoßlegende Vor• konnte und die dem Verlangen der NSDAP entge• teils von dieser Eingrenzung, doch stand über dem sion gegen den „böhmischen Gefreiten" und dessen schub, ohne dies beabsichtigt zu haben. Gleichwohl genkam. Die Aufhebung des noch von Brüning er• Reichskanzler rang- und machtmäßig immer noch braune Bewegung sowie sein ausgeprägtes Pflicht• blieb er für die meisten Deutschen die populärste lassenen Uniformverbots durch Papen sollte ein der Reichspräsident, war die Abberufung des na• gefühl ließen ihn schließlich 1932 nochmals die Persönlichkeit der Zeit und der Inbegriff des „guten weiteres Zeichen des Entgegenkommens gegen• tionalsozialistischen Regierungschefs durch das schwere Bürde des Staatsoberhauptes des Deut• alten Preußentums". über Hitler sein und die Nationalsozialisten für ein Staatsoberhaupt gemäß Artikel 53 der Reichsver• schen Reiches auf sich nehmen. Und dies nach den Als nach dem Tod Friedrich Eberts am 28. Febru• gemeinsames Handeln zur Meisterung der schwe• fassung zumindest theoretisch immer noch mög• Erfahrungen mit jährlichen Regierungswechseln, ar 1925 im ersten Wahlgang keiner der sieben Be• ren Wirtschaftskrise zu gewinnen suchen. lich. steigenden Arbeitslosenzahlen und erschrecken• werber um das Reichspräsidentenamt die erforder• Alle diese Schritte erwiesen sich jedoch als nutz• der Radikalisierung des innenpolitischen Lebens. Erst mit dem Tod Paul von Hindenburgs war von liche absolute Mehrheit erhalten hatte, wurde er auf los, da die NSDAP ihren erdrutschartigen Wahlsieg Hitler diese Gefährdung seiner Machtstellung ge• Der ihm seit dem 30. März 1930 als Reichskanzler Betreiben der Deutschnationalen für den zweiten vom 31. Juli, der sie mit Abstand zur stärksten Frak• nommen. Pietätlos sorgte der NS-Kanzler schon vor Wahlgang nominiert, nachdem seine Bedenken, zur Seite stehende Zentrumspolitiker Dr. Heinrich tion im neuen Reichstag machte, nicht in eine Ver• dem Ableben des Reichspräsidenten, nämlich am 1. Brüning schien ihm durch seinen Einsatz und erge• daß er doch gar kein Politiker und wohl für dieses antwortlichkeit für das krisengeschüttelte Staats• August 1934, mit dem „Gesetz über das Staatsober• wichtige Amt auch zu alt sei, von Admiral Tirpitz benen Dienst ein hilfreicher politischer Weggenos• wesen führte, sondern nur zu der Forderung an den haupt des Deutschen Reiches" (§ 1: „Das Amt des se und zugleich unentbehrlicher Mitarbeiter, dem er mit einem Appell an sein nationales Pflichtgefühl Reichspräsidenten veranlaßte, ihren Führer mit Reichspräsidenten wird mit dem des Reichskanz• überwunden worden waren. mehr als nur die Regierung anvertrauen konnte und dem Reichskanzleramt zu betrauen. lers vereinigt. Infolgedessen gehen die bisherigen der ihm länger als jeder andere Kanzler vorher im Mit 800 000 Stimmen Vorsprung vor seinem Mit• Hindenburg lehnte dieses Ansinnen entschieden Befugnisse des Reichspräsidenten auf den Führer bewerber Wilhelm Marx von der Zentrumspartei Amte verbunden war. ab und erklärte sich allenfalls bereit, Hitler als mög• und Reichskanzler Adolf Hitler über.") für die weite• Um so überraschender kam wenige Wochen wurde er schließlich am 26. April 1925 zum Reichs• lichen Minister in Erwägung zu ziehen. Als freilich re und endgültige Sicherung seiner Macht. Zugleich präsidenten gewählt. Statistiker stellten fest, daß nach der Wiederwahl zum Reichspräsidenten die auch die zweite Wahl im September 1932 innerhalb ließ er noch am gleichenTage, da Hindenburg starb, weniger Monate den demokratischen Kräften keine am 2. August 1934, die Reichswehr auf seine Person Mehrheit brachte und die Arbeitslosigkeit mittler• vereidigen („Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Das Mißtrauen gegen Hitler blieb weile auf rund 6 Millionen Erwerbslose stieg, wand• Eid, daß ich dem Führer des Deutschen Reiches und Erklärtes und aufrichtiges Bemühen te sich Hindenburg dem Konzept Kurt von Schlei• Volkes, Adolf Hitler, dem Oberbefehlshaber der Entlassung Heinrich Brünings am 30. Mai 1932. chers zu und ernannte Papens einstigen Reichs• Wehrmacht, unbedingten Gehorsam leisten und als diese entscheidenden 0,8 Millionen Stimmen für Noch mehr die Umstände, unter denen der Reichs• wehrminister am 3. Dezember 1932 zum neuen tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen den Wahlsieg von den bayerischen Wählern ge• kanzler seinen Abschied nehmen mußte und die Reichskanzler. Dessen Verlangen, den gerade erst Eid mein Leben einzusetzen.") und damit an sich kommen seien, welche die Empfehlung der Bayeri• ihm nicht einmal Gelegenheit gaben, sich gegen• am 6. November 1932 gewählten Reichstag im Ja• und seinen politischen Willen binden. Eine Eides• schen Volkspartei, Hindenburg und nicht Marx zu über dem Staatsoberhaupt angemessen erklären zu nuar 1933 schon wieder aufzulösen und Neuwahlen verpflichtung, die es später der militärischen Oppo• wählen, befolgt hätten. können. Ein Vorgang, der die Person des weithin vorläufig auszusetzen, hielt der Reichspräsident je• sition überaus schwer machen sollte, hinreichend Wenn sich Paul von Hindenburg letztlich wohl verehrten Reichspräsidenten in Kritik brachte und doch für unannehmbar und entließ Schleicher am Anhänger für eine Erhebung gegen den diktatori• nur als eine Art Reichsverweser oder Platzhalter für eine gewisse Distanzierung zwischen ihm und den 28. Januar 1933 aus seinem Amt. Nun schien in den schen Oberbefehlshaber zu finden, um das NS-Re- einen künftigen Kaiser betrachtete, so fühlte er sein staatstragenden Kräften der Weimarer Republik Augen Hindenburgs tatsächlich kein Weg mehr gime zu beenden. erklärtes und aufrichtiges Bemühen, alle Kreise und zur Folge hatte, zumal Hindenburg mit der Berufung vorbei an Hitler zu führen, zumal Franz von Papen Mag sein, daß Hitlers Ankündigung, die von ihm Schichten des Volkes zu gemeinsamer Arbeit an des umstrittenen Zentrumspolitikers Franz von schon Anfang Januar 1933 Sondierungsgespräche geplante Vereinigung der Ämter des Reichspräsi• einem friedlichen Wiederaufstieg Deutschlands Papen zum neuen Reichskanzler einen „reaktionä• mit dem NS-Führer geführt hatte und diesen auf of• denten und des Reichskanzlers in seiner Person, zusammenzuführen. ren Weg" einzuschlagen schien. Das vom neuen fenbar bescheidene Personalwünsche für seine den Bürgern in einer Volksabstimmung zur endgül• Zur Überraschung seiner vormaligen politischen Regierungschef berufene „Kabinett der Barone", NSDAP festlegen konnte. Die Bereitschaft Hitlers, tigen Entscheidung vorzulegen und dieses Plebiszit Gegner und zur Enttäuschung vieler seiner natio• dem allein sieben Adelige, aber kein einziger Libe• auf so wichtige Kabinettsposten wie das Außen-, in Wahlfreiheit vornehmen zu lassen, das Vertrau• nal-konservativen Wähler wie auch seiner eigenen raler oder Sozialdemokrat angehörte, vertärkte die• Wirtschafts- und Finanzministerium zu verzichten en in das politische Handeln des Führers gestärkt Standesgenossen unterstützte er die Verständi• sen Eindruck vom „autoritären Rechtsruck" noch und sich mit nur drei Nationalsozialisten (Hitler, hat. Immerhin ließ auch die am 7. August 1934 vom gungspolitik Außenminister Stresemanns und zusätzlich. Frick und Göring) in der neuen Regierung zu begnü• Reichskanzler verfügte Amnestie, die besonders machte durch seine Autorität erst wichtige Ent• Statt sich auf parlamentarische Berater oder de• gen sowie Papen das Vizekanzleramt zu überlas• politischen Häftlingen zugute kam („Es ist mein scheidungen zugunsten einer Aussöhnung mit den mokratische Parteipolitiker zu stützen, verließ sich sen, zerstreuten schließlich die bisherigen Vorbe• Wunsch, daß aus Anlaß der Vereinigung des Amtes westlichen Nachbarn möglich. Hindenburg stand der greise Reichspräsident immer mehr auf einen halte Hindenburgs. des Reichspräsidenten mit dem des Reichskanz• vielfach eindeutiger und zuverlässiger hinter der kleinen Kreis von Standesfreunden, dem Franz von So entschloß er sich am 30. Januar 1933 Adolf Hit• lers ... gerichtliche Strafen erlassen und anhängige Friedenspolitik Gustav Stresemanns als manche Papen ebenso angehörte wie der Reichswehrgene• ler zum Nachfolger Kurt von Schleichers zu berufen Strafverfahren eingestellt werden, nach Möglich• Reichstagsfraktion. Er nahm auch die Reichswehr, ral Kurt von Schleicher und sein „von der Reichsver• und ihm das Reichskanzleramt zu übertragen. keit auch Entlassungen aus der Schutzhaft erfolgen die unter Generaloberst von Seeck zu einem „Staat fassung nicht vorgesehener Sohn Oskar". In ihm Dabei gab ihm der Artikel 53 der Reichsverfassung sollen"), auf eine gewisse rechtsstaatliche Normali• im Staate" zu werden drohte, in Zügel und band sie herrschte die Überzeugung vor, daß sich die mit der („Der Reichskanzler und auf seinen Vorschlag die tät hoffen, wie auch das dann tatsächlich erzielte in den Gehorsam gegenüber der Republik. WeltwirtschaftskriseeingestelltensozialenSchwie- Reichsminister werden vom Reichspräsidenten Abstimmungsergebnis vom 19. August 1934 einen So hat Paul von Hindenburg in mehr als nur einer rigkeiten mit den rund 5 Millionen Arbeitslosen ernannt und entlassen") immer noch die Möglich• noch demokratisch anmutenden Anschein er• Hinsicht der Weimarer Republik wertvolle Dienste nicht auf herkömmlich parlamentarischem Wege keit, den Regierungschef nach eigener Entschei• wecken konnte. Es wurde nämlich nicht eine totali• geleistet — und nicht nur mit der Ernennung Adolf würde bewältigen lassen. Dabei trat Papen für eine dung zu entlassen; eine Vollmacht, die auf viele, die täre Stimmenzahl von 99,9 Prozent notiert, sondern Hitlers zum Reichskanzler sich in die Geschichte mögliche Einbeziehung der Nationalsozialisten in Hitler mit Mißtrauen gegenüberstanden, beruhi• gegenüber 38 394 479 Ja-Stimmen immerhin noch des deutschen Volkes folgenschwer eingeschrie• die Anstrengungen zur Überwindung der Krise ein, gend wirkte, zumal Vizekanzler von Papen noch 4 301 429 Nein-Stimmen registriert, was für eine ben. während Schleicher einer autoritären Regierung eine gewisse „Aufpasserrolle" im neuen Kabinett gewisse Entscheidungsfreiheit sprach, aber auf der Es gilt, was ein thüringischer Pastor am Abend ohne Beteiligung des Reichstags den Vorzug gab. wahrzunehmen hatte und Hitler damit weitgehend anderen Seite auch gleichzeitig den 80 Prozent Zu• des 2. August 1934 in einer Gedenkandacht über Hindenburg hörte zunächst auf den amtierenden unter Kontrolle genommen schien. stimmung ein bestimmtes demokratisches Gewicht den toten Reichspräsidenten sagte: „Über alle Reichskanzler und löste auf seinen Vorschlag hin Das Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933, das zu geben vermochte. Grenzen der Meinungsverschiedenheiten hinweg das Parlament auf und setzte auf den 31. Juli 1932 der Regierung Hitler die legislative Gewalt über• Hitlers Ansehen kam dann noch das zum 15. Au• steht für uns Deutsche fest, daß sich Paul von Hin• Neuwahlen an- eine Verfügung, die er auf Grund Ar- trug, und das spätere Ausscheiden von Papens aus gust 1934 veröffentlichte Testament Hindenburgs denburg im Dienste für das Vaterland verzehrt hat." 4. August 1984 - Folge 31 - Seite 4 Politik

Oberschleißheim: Unsere Meinung Ein Monument zur deutschen Geschichte Ministerpräsident Strauß weihte das Mahnmal „Flucht und Vertreibung" ein Das Schicksal der Deutschen aus dem Osten sei Druck aus München Im Rahmen einer eindrucksvollen Feierstunde liger Kommandeur einer in Ostpreußen eingesetz• untrennbar Bestandteil der Geschichte unserer erfolgte die Einweihung des Mahnmals „Flucht und ten Flak-Kampfgruppe, den stellvertretenden Lan• ganzen Nation. Kein Jota der Schuld, die ein ver• Die CSU hat die Bonner Schwesterpartei an eine Vertreibung" auf dem historischen Flugplatz Ober• desvorsitzenden des Bd V/Bayern, Franz Blantz, den brecherisches Regime auf den deutschen Namen Vereinbarung aus der Oppositionszeit erinnert. schleißheim bei München durch den bayerischen Landesvorsitzenden der Landsmannschaft der Ost- geladen habe, dürfe geleugnet werden aber ebenso• Damals wurde beschlossen, die .Abtreibung auf Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. Über 700 und Westpreußen/Bayern Hermann Rosenkranz, wenig dürfe von uns Deutschen verlangt werden, Krankenschein' sobald wie möglich aufzuheben. Heimatvertriebene und ihre bayerischen Freunde außerdem die Repräsentanten der befreundeten die Erinnerung an Unrecht und unmenschliche Das Thema droht, unter dem alles vernebelnden waren — trotz fortdauernd wolkenverhangenen Landsmannschaften sowie Vertreter des Wehrbe• Grausamkeit zu verdrängen, nur weil sie gegen Begriff .soziale Indikation in Vergessenheit zu ge• Himmels und schließlich strömenden Regens — reichskommandos VI, des Bundesgrenzschutzes Deutsche begangen worden seien, deren „einziges ratenen Wirklichkeit handelt es sich indenmeisten gekommen, um Zeuge der — sicherlich einmal als und zahlreicher soldatischer Traditionsverbände, Verbrechen darin bestand, daß sie DeUteche Fällen um eine unsoziale Abtreibung, weil sie auf historisches Ereignis zu wertenden — Übergabe schließlich Presse, Rundfunk und Fernsehen und waren". Wenn die Heimatvertriebenen und Flücht• Kosten aller Kassenversicherten geht und die Soli• dieser Gedächtnisstätte in die Obhut des Freistaa• die Mitglieder der aus allen Teilen Bayerns angerei• linge ihrer Heimat gedächten und ihre geschicht• dargemeinschaft jährlich rund 150 Millionen Mark tes Bayern zu werden. sten örtlichen Gruppen der Landsmannschaften, lich gewachsene Identität zu erhalten suchten, habe kostet, obwohl nur selten eine wirtschaftliche Not• Im Auftrag des „Aktionsausschusses zur Errich• die zum Teil in ihren heimatlichen Trachten er• dies nichts mit Revanchismus zu tun. Es gehe hier lage vorliegt. Will die Union eine glaubwürdige tung des Mahnmals Flucht und Vertreibung" be• schienen waren. um Grundlagen der politischen Moral, die keinen Familienpolitik betreiben, so hat sie hier etwas auf• grüßte Brigadegeneral a. D. Udo Ritgen die zahlreich Während eines der Feierstunde vorausgehenden vordergründigen opportunistischen Erwägun• zuarbeiten. erschienenen Ehrengäste, unter ihnen den Schirm• Standkonzertes, das die „Schleißheimer Schloß• gen und auch keinen Entspannungsillusionen geop• herren der Gedächtnisstätte, Ministerpräsident Dr. pfeiffer" in ihren historischen Uniformen darboten, fert werden dürften. Das Deutsche Reich bestehe Der FDP-Generalsekretär Haussmann hat die h. c. Franz Josef Strauß, den neuernannten hatten die Besucher Gelegenheit, die auf einer Flä• Union bereits vorschnell vor einem neuen Streit• rechtlich in den Grenzen von 1937 fort, die endgülti• bayerischen Staatsminister für Arbeit und Sozial• che von ca. 2000 qm errichteten Anlagen des ge Festlegung der deutschen Ostgrenze könne erst punkt mit den Liberalen gewarnt. Er täte besser ordnung, Dr. Franz Neubauer, den Landtagsabge• Mahnmals zu besichtigen: Im Mittelpunkt als Sym• daran, die Öffentlichkeit zu überzeugen, daß die in einem Friedensvertrag mit einem wiedervereU ordneten und Kuratoriumsvorsitzenden der Ost- bol das ehemalige Pionierlandungsboot, umfriedet nigten Deutschland erfolgen. Dieses Mahnmal Bonner Koalition keine Änderung des Paragraphen und Westpreußenstiftung in Bayern, Dr. Erich mit einer auf 18 Pfeilern ruhenden 70 m langen An• 218mitseinenvierIndikationsmöglichkeitenbeab- erinnere nicht nur an das Schicksal der Vertrei• Schosser, den Bürgermeister der Gemeinde Ober• kerkette, als nördliche Begrenzung eine aus Trüm• bungsopfer, es erinnere ebenso an den Heldenmut sichtigt, sondern auch in diesem Fall Mißbrauch schleißheim Max Gaul, den Präsidenten der Bun• merziegeln des Zweiten Weltkrieges errichtete Ge• ausräumen will. Wilhelm Lange und die Tapferkeit der helfenden und rettenden desvermögensverwaltung in Bayern Heinz Kraus, denkmauer, im Rasenvorfeld des Bootes ein auf Verbände der Kriegs- und Handelsmarine und des die Sprecher der Landsmannschaften Ostpreußen einem Betonsockel montierter Schiffsanker als Heeres. Die Gedenkstätte sei aber auch Zeugnis und Westpreußen, Staatssekretär Dr. Ottfried Hen• Erinnerungssymbol für den Rettungseinsatz der dafür, daß Millionen Heimatvertriebene und nig und Brigadegeneral a. D. Odo Ratza, Generalma• Kriegsmarine, schließlich die in die natürlichen Ge• Flüchtlinge sich durch Vertreibung und Ausplün• Fragwürdiges Nein jor a. D. Karl Herzog vom Waffenring Deutscher gebenheiten des Geländes einbezogenen ersten derung, durch Mißhandlung und Verfolgung nicht Pioniere, den Vorsitzenden der Kameradschaft Anpflanzungen als weiterer Rahmen der Anlage. entmutigen ließen, als es darum ging, in der neuen ehemaliger Landungspioniere Oberstleutnant a. D. An den Pfeilern der südlichen Umfriedung weisen Heimat mit den Alteingessenen eine politische, Ein Politiker sollte nie „Niemals" sagen. NRW- Randolf Kugler, Oberst a. D. Sepp Prentl als ehema• zwei Bronzegußtafeln von Gerhard Wydra mit den wirtschaftliche und soziale Ordnung aufzubauen, Ministerpräsident Johannes Rau („Pater Johan• die Sicherheit, inneren und äußeren Frieden und nes") hat dies aber getan, als man ihn fragte, ob er vor allem ein Leben in Freiheit gewährleiste. Die nach den nordrhein-westlälischen Landtagswah• len im Mai 1985 dem Beispiel Holger Börners folgen Vertriebenen seien nicht — wie Stalin dies erhofft und sich auf die Grünen im Lande stützen würde, habe — zum weltgeschichtlichen Sprengstoff ge• falls seine SPD nicht wieder an die Alleinherrschaft worden, der ganz Europa hätte revolutionieren gelangt. Ihm graust vor einem solchen Bündnis, können, sie seien aber auch nicht zur geheimen Re• meinte Rau. Da hat offensichtlich der Taktiker ge• servearmee eines neuen deutschen Nationalismus sprochen, der erst einmal die Wahlen gewinnen oder zur Speerspitze einer neuen antidemokrati• will; alles andere wird sich dann finden. Wenn aber schen Bewegung geworden. Das Leid, das sie erfuh- die SPD im nächsten Jahr nicht wieder die absolute rendurch fanatischen Nationalismus und menschen• Mehrheit im Düsseldorfer Landtag erringt und die verachtenden Totalitarismus habe sie immun ge• FDP draußen bleibt, könnte sich Raus Meinung macht gegenüber den Versuchungen der sozialisti• schnell ändern, wobei ihm Parteichef Brandt sicher schen Revolution wie der nationalistischen Reak• Argumentationshilfe geben wird. Eine große Koali• tion.

tion, die CDU :Landeschel Bernhard Worms bereits für diesen Fall angeboten hat, wird Rau sicher Die Heimat vertriebenen hätten daher das Recht, ebenso entschieden ablehnen wie sein hessischer versicherte Strauß, „von allen Deutschen zu for• Parteifreund. dern, daß sie in nationaler Solidarität zu ihnen und ihrem Recht steheivdaß sie teilhaben an ihrem. Schmerz um ihre alte Heimat, die für uns alle ein Ein rot-grünes Bündnis in Düsseldorf sollte also kostbares, unvergessenes Stück unseres gemein• nicht ausgeschlossen werden, falls die SPD in Re• samen deutschen Vaterlandes ist. Symbol dieser gierungsnähe, aber nicht über die 50 Prozent gemeinsamen Verantwortung ist dieses eindrucks• kommt. Sogar die rot-weiß-grüne Landesfahne ist volle Mahnmal!" auf diesen Fall schon symbolträchtig vorbereitet. Ein ehemaliges Pionierlandeboot erinnert an die Flucht: Das Mahnmal in Oberschleißheim Der Ministerspräsident dankte allen Helfern und W. L. Foto Keiner Spendern für die würdige Ausgestaltung der Ge• denkstätte und insbesondere der Ost- und West• Inschriften „Den Opfern der Vertreibung" und „Den preußenstiftung und ihrem 1. Vorsitzenden Dr. Deutschland: im Deutschen Osten gefallenen bayerischen Solda• Heinz Radke für diese Initiative. Er schloß seine ten" gleichsam auf die Bestimmung des Mahnmals Rede mit dem Versprechen: „Wir sehen in der Tat• hin. Weitere Bronzegußtafeln mit Gedenkinschrif• sache, daß die Gedenkstätte auf bayerischem Boden ten sollen nach und nach an den übrigen Begren• errichtet wurde, das Zeichen der Anerkennung für Verwirrung um die Begriffe bleibt zungspfeilern und an der Gedenkmauer angebracht die besondere Verbundenheit Bayerns mit den werden. Heimatvertriebenen. Sie können darauf vertrauen, Seit wann liegt Thüringen in Ostdeutschland ? — Klares Bild nötig Als der bayerische Ministerpräsident, begleitet daß Sie sich auf den Freistaat Bayern und auf den von seiner Tochter Monika Hohlmeier, eintraf, bayerischen Ministerpräsidenten weiterhin stets In diesem Jahr 1984 ist es schon so offen• Erfreulicherweise gibt es Anzeichen einer spielte das Musikkorps zunächst den Bayerischen verlassen können, daß Bayern auch hier seine ge• sichtlich, daß es dem aufmerksamen Zeitungs• Gegenbewegung, bei der älteren Generation Defiliermarsch und anschließend „Preußens Glo• samtdeutschen Pflichten voll erfüllen wird." leser wie eine staatlich verfügte Sprachrege• hierzulande und bei DDR-Jugendlichen. Gün• ria". Anschließend schilderte Brigadegeneral a. D. lung vorkommen mag: Die durchgängige Er• ter Gaus etwa verwendet in seinem Buch „Wo Udo Ritgen als seinerzeitiger Chef der Seeleitstelle setzung des Begriffs „Mitteldeutschland" Deutschland liegt" (1982) den Begriff „Mittel• Heia in seiner Begrüßungsansprache die Gescheh• durch den Begriff „Ostdeutschland", der bisher deutschland": „Ich bringe es nur aus kulturel• nisse um das „größte Rettungswerk über See der Ge• schichte" vor nunmehr fast 40 Jahren. U. a. führte er Erinnerung an gefallene Soldaten Schlesien, Ost-Brandenburg, Hinterpommern len, historischen Gründen nicht über mich, aus: „Solange die Front der Heeresgruppe Weichsel und Ostpreußen vorbehalten war. In der „Süd• Ein weiterer Höhepunkt der Feierstunde war die den Thüringer Wald, Weimar, Leipzig ost• — deren rechter Flügel bei Frankfurt/Oder und Kü- deutschen Zeitung" vom 23. Mai beispielswei• deutsch zu nennen." Und in einem verbotenen Enthüllung der Bronzereliefdarstellungen „Dank strin, deren linker sich bei Graudenz an die Weich• den Rettern" und „Flüchtlingstrecküber das Frische se liest man von „ausgewiesenen Ostdeut• Text aus Dresden „Grenzpunkte des Systems" sel anlehnte, hielt und Pommern noch geschützt schen", in einer Rezension (18. Juni) des ZDF- Haff" von dem ostpreußischen Bildhauer Gerhard von Andreas Wüstefeld finden wir die Zeile war, standen die Landverbindungen von Danzig Wydra und die Niederlegung von 18 Kränzen an der Films „Besuch von drüben" in der gleichen Zei• „Hinaus fliegt der Falke / übern Schrecken• und dem nördlichen Weichselraum für die endlo• Gedenkmauer unter dem Trommelwirbel der tung von einer „ostdeutschen Tante", wo eine stein bei Aussig". Woher nur, so fragt man sich, sen Bewegungen der Trecks noch zur Verfügung. „Schleißheimer Schloßpfeiffer" und der ergreifen• mitteldeutsche gemeint war. Und in der Ham• kennt der junge Mann den deutschen Namen Am 22. Januas 1945 erreichten sowjetische Panzer• den Chorgestaltung des „Liedes vom Guten Kame• spitzen Elbing und schnitten Ostpreußen von burger „Zeit" vom 1. Juni gelang es Theo Som• für das heute tschechische Usti nad Labern? raden" durch den Chor der Marinekameradschaft Westpreußen und dem Reich ab. Dieses erreichten mer schließlich, in einem Gedenkartikel zur Ein zweites Beispiel: Jörg Hejkal (22), jetzt in Bad Tölz. Die Kränze — des Ministerpräsidenten, Invasion vom 6. Juni 1944, den unsinnigen Satz sie Anfang März, als sie an Kolberg vorbei zur pom- der Landsmannschaften der Ostpreußen und der West-Berlin lebend, gehörte im Januar 1984 zu merschen Küste durchstießen und damit auch niederzuschreiben: „Während die Westdeut• Westpreußen sowie vieler Heimatvertriebenen- den Asylanten in der amerikanischen Bot• Westpreußen abriegelten. Eine schwerwiegende verbände in Bayern, des BdV und der soldatischen schen allmählich zu Gastsiegern aufrückten, schaft Ost-Berlins. In einem Bericht für die Verschlimmerung trat ein, als auch die Großhäfen blieben die Ostdeutschen auf den Trümmern Vereinigungen — galten dem Gedenken der Toten „Welt" vom 4. Juni schrieb er: „Die ostpreußi• Pillau, Danzig und Gotenhafen Ende März in die des Zweiten Weltkrieges, unter ihnen — besonders der Hitler-Katastrophe sitzen." Daß „Spiegel" schen Gebiete werden in der Schule als urpol• Hand des Gegners fielen. Jetzt erhielt die Weich• eindrucksvoll — ein überdimensionaler Laubkranz und „Stern" bei diesem Bestreben, Ostdeutsch• nisch behandelt... Ich habe nie zu hören be• selmündung als Brückenkopf und Heia als Anlauf• zur Erinnerung an die noch nach der Kapitulation land historisch auszulöschen, kräftig mitwir• punkt für alle ankommenden und wieder zum We• kommen, daß es Gebiete gibt, die einmal zu vor Bornholm durch russische Tieffliegerangriffe ken, versteht sich von selbst. Daß sogar die sten laufenden Großgeleite eine entscheidende Be• Deutschland gehörten. Das habe ich mir später am 9. Mai 1945 bei den Rettungsfahrten gefallenen konservative und auf Wiedervereinigung deutung. Insgesamt wurden in dieser Zeit 495000 erarbeitet." Eine ungeheuerliche Aussage: Soldaten, den Oberst a. D. Prentl eigenhändig ge• Deutschlands bedachte „Welt" von dieser Menschen — abgekämpfte Truppenteile, Verwun• bunden hatte. Abschließend erklangen das „Das habe ich mir später erarbeitet", gegen den Tendenz nicht frei ist, belegt ein Leserbrief des dete, Flüchtlinge, Angehörige der Organisation und die , gespielt Willen und ohne Wissen der Schulbehörde Todt und auch einige Tausend Insassen des Kon• CDU-Bundestagsabgeordneten Helmut Sauer yom Musikkorps der Bayerischen Bereitschaftspo• sozusagen. Aber auch in Mitteldeutschland zentrationslagers Stutthof — nach Westen über• r vom 7. Juli, worin moniert wurde, daß von lizei. leben Flüchtlinge und Vertriebene mit ost• führt." „ostdeutschen Grenzwächtern" zu lesen war. Mit der Besichtigung der Sammlungen und Do• deutscher Biographie. In Günter de Bruyns Anschließend sprach — immer wieder von Beifall kumentationsausstellungen des Instituts für ost- Was hier vorgeht, ist rasch auszumachen: Roman „Neue Herrlichkeit" (1984) gibt es die unterbrochen — Ministerpräsident Franz Josef und westpreußische Landesforschung und Volks• „Volkspolen" und der SED-Staat sind höchst 84jährige Alwine Lüderitz aus der Neumark, Strauß: „Wir haben uns heute" — so bekannte kunde und der Eintragung in die Ehrenchronik des interessiert daran, die Demarkationslinie 1945 die alle paar Wochen vom Wandertrieb erfaßt Strauß — „zur Einweihung der Gedenkstätte Flucht Hauses der Ost- und Westpreußen in Bayern durch an Oder und Neiße als endgültige Grenze zwi• wird und in ihr Heimatdorf Klein-Kietz jen• und Vertreibung nicht zusammengefunden, um' ^bayerischen Ministerpräsidenten war der offi• schen Deutschland und Polen erscheinen zu seits der Oder zurückstrebt. Das hat mehr nach mehr als einem Menschenalter alte Wunden zielle Teil der Feierstunde, deren festliche Umrah• lassen. Wobei sich freilich immer wieder Wirklichkeitsgehalt als offizielle Sprachrege• wieder neu aufzureißen, um anzuklagen, um Schuld mung außerdem durch den Ostpreußischen Sän• gegen Schuld anzurechnen oder gar um Revan• Schwierigkeiten ergeben, wenn ostdeutsche lungen. Das läßt hoffen, daß man sich zumin• gerkreis und den Schlesien hör mit der Darbietung Kulturleistungen wie das Wirken Immanuel chismus zu predigen und Haß zu säen — sondern von Chorl.edern nach Texten von Max Halbe und dest in Mitteldeutschland, das an Ostdeutsch• weil wir uns zur ganzen, zur ungeteilten und unver• Kants in Königsberg oder das Schaffen des land angrenzt, der gemeinsamen Vergangen• Agnes Miegel in der Vertonung von Walter Adam fälschten Geschichte unseres Volkes bekennen und erfolgte, beendet, und die Ausstellungs- und Samm- Oberschlesiers Joseph von Eichendorff ge• heit bewußt bleibt. diesem Bekenntnis sichtbar Ausdruck verleihen würdigt werden müssen. lungsraume standen allen Teilnehmern der Veran• Jörg Bernhard Büke (KK) wollen!" staltung offen. Doro Radke 4. August 1984 — Folge 31 — Seite 5 £o$ £Xipmißmblim Aus aller Welt

Fährlinie Rügen/Memel: v Andere Nabelt sich der Ostblock von Polen ab? Meinungen Direkte Verbindung zwischen DDR und UdSSR im Bau — Abhängigkeit von Warschau sinkt weiter „Eisenbahnfährlinie DDR-UdSSR — Brücke der Zaren als totalen Selbstherrscher, dem Menschen würden sich die nationalen Spannungen erhöhen, DIE # WELT Freundschaft über die Ostsee" — unter diesem Titel und Güter bedingungslos gehören, mußte im libe- wie sie durch die Massenansiedlungen von Russen in UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FC« DEUTSCHLAND wurde in einem ausführlichen Artikel in der Wo• ralistischen Polen auf erbitterten Widerstand sto• Riga und neuerdings beim geplanten Bau von Groß• chenendbeilage des „Neuen Deutschland" vom 23. ßen. So rebellierten die Polen von 1795 bis 1918 häfen in Reval und Baltischport entstanden sind. Juni 1984 über den großen Fährhafen Mukran süd• ununterbrochen gegen die russische Herrschaft. Honecker an Moskaus Zügeln lich von Saßnitz auf Rügen berichtet, der seit 800 Gleich 1920 brach ein neuer Krieg um die gemein• Der 30 km von Reval (Tallin) z. Z. errichtete Tief• Bonn — „Die Kreml-Führung fühlt sich un• Tagen im Bau sei. Noch weitere zweieinhalb Jahre same Grenze aus, den Polen gewann. 1939, im wasserhafen hat erstaunliche Ähnlichkeit mit dem gemütlich wegen Honeckers Tun. Moskau be• müßten vergehen, bis zum Herbst 1986 die ersten Bündnis mit Hitler, holte sich die Sowjetunion wie• auf Rügen. Auch er wurde 1981 begonnen, 1986 sol• Fährschifte von Mukran nach Memel in See stechen derum die Gebiete bis zum Bug zurück, brachte die len die ersten (Getreide-)Schiffe anlegen, die obachtet argwöhnisch, wie Ost-Berlin den Be• könnten. polnische Oberschicht z. T. um (siehe Katyn) oder Größeabervon 5,5MillionenTonnenbis2015auf 30 such seiner Nummer eins in der Bundesrepu• Rund 2500 Beschäftigte arbeiten unter Hoch• deportierte sie nach Sibirien. Dasselbe passierte Millionen Tonnen Umschlagsfähigkeit erhöht wer• blik Deutschland vorbereitet. Nicht anders druck indrei Schichten an diesem Zwei-Milliarden- 1944/45, vom Verrat der Russen am Warschauer den — zum drittgrößten der Sowjetunion nach läßt sich deuten, daß die ,Prawda' Honecker Projekt. 6000 Hafenarbeiter sollen einmal hier be• Aufstand 1944, dessen Niederschlagung sie am öst• Wladiwostok und Odessa. Über militärische Bedeu• mahnt, sich an seinen eigenen Worten zu schäftigt sein, d. h. eine Stadt mit über 30000 Ein• lichen Weichselufer tatenlos zusahen, ganz zu tung und Kosten gilt das an anderer Stelle Gesagte. orientieren. Denn auf Parteitagen der SED wohner entstehen, um große Teile des Außenhan• schweigen. 2,5 Millionen Polen wurden aus dem Die Sowjetunion scheint die Ostsee mit Militär- und habe er mehrmals versprochen, denen in der Osten vertrieben, genau so viele bis heute unter• Nachschubstützpunkten überziehen und zum dels mit der Sowjetunion abzuwickeln. Rügen er• Bundesrepublik Paroli zu bieten, die sich an hält eine neue Infrastruktur, Breitspurgleis bis drückt. Bis 1954 dauerten die bewaffneten Aufstän• „Mare nonstrum" machen zu wollen, wo nur noch sie die .aussichtslose These' klammern sollten, Greifswald, das ganze Leben ändert sich dort. Sechs de der Polen gegen die sowjet-kommunistische das Sagen hat. 20 000 Bauarbeiter, zumeist Russen, Fährschiffe sollen jährlich 5,3 Mio. Tonnen Güter be• Herrschaft. Abgelöst wurden sie nun durch die Er• sind bei Reval an der Arbeit. Die Esten, die heute die deutsche Frage offen zu halten... Was fördern. Mit 20 Stunden Fahrzeit für 506 km sei die hebung gegen das eigene, unfähige prosowjetisch- schon über 30 Prozent Russen im Lande haben, Moskau an Ost-Berlins Kurs gegenüber Bonn Beförderung sechsmal so schnell wie bisher. Die kommunistische System. Als Resümee kann man fürchten Überfremdung. Tausende von Esten zogen wirklich irritiert, bleibt vorläufig offen. Jeden• gleichen Anstrengungen würden in Memel ge• sagen: in den letzten drei Jahren in Demonstrationszügen falls erscheint der Angriff der kommunisti• durch Reval und forderten „Mehr Fleisch, weniger macht. Polen, seit Jahrhunderten russenfeindlich, natio• schen Führungsmacht auf ihren zuverlässigen Russen"! In Lettland schrieben sogar Mitglieder des Was soll ein solches Großprojekt, wo doch der ge• nalistisch und stockkatholisch, wosich, wiezurZeit Statthalter auf deutschem Boden als sehr gra• lettischen Zentralkomitees an die Kommunisten samte Außenhandel der Sowjetunion nur so groß der zaristischen Fremdherrschaft, durchschnitt• Schwedens und baten um Hilfe gegen die ständige vierend. Dies geschähe wohl kaum, wenn nicht ist, wie derjenige Italiens, die DDR daran einen An- lich alle 10 Jahre antirussische Aufstände ereignen Russifizierung Lettlands durch Moskau. hinter den Kulissen sowjetische Emissäre mit (1956, 1968, 1970, 1976, Honecker bereits ,Tacheles' geredet hätten. 1980), scheint der Sowjet• Deshalb sollte sich die Bonner Deutschlandpo• Eisenboknf ährlinie DDR-UdSSR: Brück« der Freundschaft Uber di« Osts*« union auf die Dauer zu un• Worüber in dem ND-Artikel gar nichts stand, was sicher. Auf diesen treuen aber jeder Kenner der Situation sich ausrechnen litik nüchtern auf eventuell ganz scharfe Wen• Kostgänger verzichten die kann, ist der entsprechende Ausbau der Militärhä• dungen des Ostens einstellen... Angesichts Sowjets gerne soweit wie fen Pillau und Königsberg. Dort kommen westliche der veränderten Tonlage zwischen Moskau möglich. Auf die DDR, auf Schiffe und Touristen nicht hin, da das nördliche und Ost-Berlin gerät der avisierte Besuch Ho• ihr Mitspracherecht in Mit• Ostpreußen sowjetische militärische Sperrzone ist. neckers in der Bundesrepublik in eine neue teleuropa möchten sie aber Auch alle Baumaßnahmen dort sind Staatsgeheim• Symbolik. Wenn er nicht stattfinden sollte, ist bis zur Regelung der deut• nis. Aber natürlich ist eine Absicherung der DDR klar, daß die Sowjetunion ihn als Eigenmäch• vor allem eine militärische Maßnahme, der Trans• schen Frage nicht ver• tigkeit ansah und deshalb die Zügel anzog." zichten. port von Truppen und Militärgütern das Allerwich- Die Rechnung ist ein• tigste. Selbstverständlich wird von entsprechenden fach. Wenn 20 sowjetische Großbauten in Nord-Ostpreußen im Artikel nichts erwähnt, davon soll der Westen nichts wissen. Aber Halbzeit in Mukran Divisionen in der DDR ste• hen, 30 in Bjelorußland und wir können davon ausgehen — auch hier werden NORDWEST-ZEITUNG der Ukraine, fünf in der Milliardensummen investiert — wie in Baltischport, Tschechoslowakei und die Riga, Murmansk oder Wladiwostok. Flottenmacht in der Ost• FDP jetzt unter grüner Flagge? see, dann hat man Polen Zusammenfassend kann man sagen, Sowjetuni• Oldenburg — „Die FDP ist bei der Suche von allen Seiten im Griff. on und DDR müssen immer gewaltigere Anstren• nach programmatischer Erneuerung fündig Mag sich dort ereignen, was gungen machen, um das Bündnis zusammenzuhal• ten, um mit Krampf und Gewalt Nationen zu teilen geworden. Gemäß der von Generalsekretär will, Polen ist zuverlässig Helmut Haussmann ausgegebenen Devise, eingebunden. Zur Not kann und zu unterdrücken. Die Sowjetunion bezahlt ja Stettin als wichigster dafür schon mit über 15 Prozent ihres Nationalein• .grüne Themen' aufzugreifen, zeigt man in der Hafen und Schlesien als kommens, mit weltweiter Einkreisung, mit wirt• Umweltpolitik Flagge. Das neue Zauberwort Bergbaugebiet (Kohle, schaftlichem Zurückbleiben und sinkendem Le• heißt .ökologische Marktwirtschaft'. Der Zeit• Kupfer, Zink) und Korn• bensstandard. Die DDR muß aus Zahlungsgründen punkt für eine umweltpolitische Offensive der kammer an die DDR kom• die seltsamsten Klimmzüge beim westdeutschen FDP scheint gut gewählt: Die Einführung des men oder gar eine Land• Bruder machen (z. B. Ausreisewelle). abgasarmen Autos und die Inbetriebnahme verbindung nach Ostpreu• von Buschhaus bieten Möglichkeiten, sich in In der Sowjetunion sollte sich die Erkenntnis ßen geschaffen werden. der innenpolitischen Kontroverse zu profilie• durchsetzen, daß die billigste, sicherste und ein• ren. Wenn die FDP bei ihrer ablehnenden Hal• Fakten und Hintergrunde eines Modells Für die Übergangszeit fachste Lösung in der Einheit und Freundschaft mit und um vor allen polni• Deutschland und der Freiheit Polens im Rahmen tung bleibt, ist die Koalition mitten in ihrer schen Überraschungen ge• gerechter Regelungen liegt. Dieter Fötisch nächsten Krise." feit zu sein, ist aber der Fährverkehr über die Ost• see am sichersten. Analog zum Fall Rumänien ist man Südtirol: dann auf Polen nicht unmit• telbar angewiesen, kann die Polen sogar durch Ent• zug der beträchtlichen Das „Paket" von 1971 wird untergraben Transitgebühren des DDR- UdSSR-Handels schädigen Autonomie: Die Abkommen auf dem Papier und die tägliche Praxis „Im Blickpunkt": Ganzseitig berichtet das Neue Deutschland am und erpressen. Das Beispiel Rumänien zeigt sogar, daß 23. Juni über das Projekt Unter den deutschen Südtirolern verstärkt die Durchführung der im „Paket" festgeschrie• man im wahrsten Sinne des^ sich der Verdacht, daß Italien gar nicht die Ab• benen Maßnahmen geglaubt hätten. Drastisch teil von 16 Prozent hat und 12 gutausgebaute Bahn• Wortes dann einen unbotmäßigen Partner links lie• sicht hat, der „Autonomen Provinz Bozen-Süd• unterstrichen werde diese Ansicht dadurch, linien und entsprechende Straßen von der DDR gen lassen kann. Schon hat die DDR die Polen han• tirol" echte Autonomie zu gewähren. Im Ge• daß der römische Ministerrat auch 13 Jahre delsmäßig und in ihrer Bedeutung für die Sowjet• quer durch Ostdeutschland und Polen zur Verfü• genteil: mit wachsender Unruhe werden nach dem „Paket" die Durchführungsbestim• gung stehen? Die DDR ist hoch genug im Westen union überflügelt, auch politisch ist sie seit 1980 Ju• niorpartner der Sowjetunion geworden. Ein weitge• immer mehr Anzeichen registriert, die für mungen über den Gebrauch der deutschen verschuldet, um sich nicht noch solche gewaltigen einen Abbau der bisher gewährten Autono• Sprache bei Gericht, der Polizei und den Kosten aufzubürden! hender Verzicht auf Polens Transitrolle — militä• mierechte und für eine Untergrabung der im Staatsämtern noch nicht erlassen habe. Mag• Verräterisc h ist im ND-Artikel allerdings der risch und wirtschaftlich — wird Polen weiter Bezug auf die Erfahrungen mit den Fähren von Iljit- schwächen und die DDR weiter in den Mittelpunkt „Paket" von 1971 vertraglich festgeschriebe• nago appellierte an alle italienischen Regie- schowsk/Ukraine nach Varne/Bulgarien: Als seit stellen. nen Vereinbarungen sprechen. Den letzten rungs- und Oppositionsparteien, die im Auto• Anstoß für solche Befürchtungen gab das Ur• nomiestatut vorgesehenen Maßnahmen end• den 60er Jahren Rumänien keine sowjetischen und Die Sowjets scheinen die deutsche Karte spielen anderen Ostblocksoldaten mehr ins Land ließ, bei zu wollen und hier langfristig vorzubauen, wobei die teil des römischen Staatsrates, mit dem prak• lich schnell und vollständig durchzuführen. Manövern nicht mehr mitmachte und selbst Trup• Form der Zusammenarbeit durchaus offen ist. So• tisch für Südtirol neben den drei Volksgrup• Wie die Praxis des Alltags in Südtirol aus• pentransporte nach Bulgarien verbot, lösten Russen wohl Chruschtschow wie Breschnew haben ja be• pen der Deutschen, Italiener und Ladiner noch sieht, zeigen Ereignisse am Rande der Politik: und Bulgaren das Problem durch Fährverkehr über tont, daß irgendwann Deutschland als mittlere eine vierte, die der „Gemischtsprachigen" ge• Da ruft eine Südtirolerin die Auskunft der Te• das Schwarze Meer. Großmacht wieder erstehen wird — sowjetische schaffen wurde (siehe Folge 30, Seite 5). lefongesellschaft SIP an, um eine Nummer zu Der Begriff des „Polnischen Korridors" bekommt Diplomaten sagen das unter der Hand ständig. Das erfahren, worauf ihr barsch geantwortet wird, eine ganz neue Bedeutung: Seit Jahrhunderten Nachdem weder der faschistische Terror in langfristige und geschichtsgebundene Denken der Südtirol, noch die sanfteren Assimilierungs- sie solle gefälligst italienisch sprechen, wenn kämpfen Polen und Russen in Osteuropa um die Russen führt eben zu anderen Denkweisen, als die sie eine Nummer wissen wolle. Der deutsche Vorherrschaft. Orthodoxes Christentum bzw. kurzfristige opportunistische Tages- und Gelegen• maßnahmen der italienischen Demokratie das kommunistischer Atheismus auf russischer Seite heitspolitik der westlichen Demokratien im Sinne Deutschtum in Südtirol ausschalten konnten, Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund heute und Katholizismus auf polnischer, sind dabei — wie gewinnen wir die nächsten Wahlen, was will soll jetzt offenbar durch Förderung der „Ge• (ASGB) hatte seine Informationsschreiben zu die äußeren Attribute der Gegensätzlichkeit. Es das Volk hören. Diese hochinteressanten Entwick• mischtsprachigkeit" die deutsche Kultur zwi• den Feiern am 1. Mai bereits Anfang April bei 2 geht aber auch um Gebiete von 250 000 km , die Li• lungen sollten wir weiter verfolgen. Eine Reihe wei• schen Brenner und Salurner Klause aufge• der Post ausgeliefert, sie wurden erst im Juni tauen und Polen sich einverleibten, als das Kiewer terer Schlußfolgerungen drängt sich auf. Die Ostsee weicht werden. So hat denn der Südtiroler den Empfängern ausgeliefert. Die Tageszei• Rußland in Kleinstaaterei zerfiel und 1240 unter wird für die Sowjetunion als militärische Nach• Landeshauptmann Dr. Silvius Magnago auf tung der Südtiroler „Dolomiten" beschwerte dem Mongolen-(Tataren-)Ansturm zerbrach. schubzone und Bindeglied zur DDR immer wichti• der letzten Sitzung des Landtages vor der sich Mitte Juli, daß bei ihr seit Tagen über Ab 1700, seit dem Wiedererstarken Rußlands, ger. Steht die gezielte Einschüchterung Schwedens Sommerpause Italien noch einmal eindring• haupt keine Briefpost mehr ankommt. Mai wurde Polen als Vormacht zurückgedrängt, im (U-Boote) und Dänemarks in den letzten Jahren lich vor jeder Verwässerung des Autonomie• fragt in Bozen, ob die Post bewußt darauf zielt Osten auf sein Gebiet vor 1300 beschränkt und all• damit in Verbindung? Soll der Westen hier ganz mählich russisches Protektorat. Preußen und Oster• herausgedrängt werden? Bei Dänemark wirkte ja statutes und vor dem Hochspielen weiterer die deutsche und ladinische Volksgruppe zi reich griffen ein, um alte Ansprüche wahrzunehmen schon die sowjetische Einschüchterung; die Dänen Abänderungsvorschläge an der bereits ver• schädigen. und zu verhindern, daß Rußland zu weit nach We• stationieren keine neuen Raketen. einbarten Gleichstellung der Deutschen mit Angesichts dieser Situation ist es nicht er sten rückte. Die russische Herrschaft über Polen lief den Italienern gewarnt. staunlich, wenn die Zahl jener Südtirole Nicht nur auf Rügen, auch in Memel müssen rie• damals schon nicht gut. Die Polen als Katholiken Die Verschlechterung des politischen Kli• wächst, die meinen, das Problem ließe sich n> hatten zu Rom und damit zu Westeuropa gehört — sige Hafen- und Umschlagsplätze geschaffen wer• mas „erfüllt mich mit großer Sorge", sagte Mag• noch durch volle Selbstbestimmung und Lehensfreiheit, Rechte von Gruppen, Parlament den. Auch dort müssen Zehntausende Menschen und einzelnen, Privatbesitz und Erbrechte waren zusätzlich angesiedelt werden, die diese Einrich• nago. Das ständige italienische Abrücken Form eines „Freistaates Südtirol" im Rahm zwar verletzt, aber letztlich immer ais gerechtfertigt tungen bedienen. Wer wird das sein? Litauer, oder von getroffenen Vereinbarungen gebe immer des italienischen Staates lösen. angesehen worden. Die russische Vorstellung eines zur zuverlässigeren Absicherung Russen? Damit stärker jenen Südtirolern recht, die niemals an H. O. Lippens 4. August 1984 - Folge 31 - Seite 6 Frau und Familie

Deutschland und Europa Neuerscheinungen 49. Frauenarbeitstagung Zur Familienfrau befördertVers e von Heinrich Papendiek Die Tätigkeiten der Hausfrau verdienen viel mehr Anerkennung nd leuchtest du in dich hinein, / dann eutschland Im Jahr der Europawahlen" glimmt ein winzig Kerzenschein / in dir Ist das Motto der 49. Staatsbürgerlichen und deinem Herzen... / ein Pol der st das Hausfrauen-Dasein wirklich so un• RuheU - und der Schmerzen. -Wie Kerzen• Frauenarbeitstagung, die der Frauen• D würdig, wie so mancher Zeitgenosse be• schimmer so wirken auch die Verse des 1911 in kreis in der Landsmannschft Ostpreußen vom 31. August bis 6. September im Ostheim Ihauptet? Oder hat die Weiblichkeit nicht Westpreußen geborenen Autors Heinrich Pa• durchführt Auch dieses Mal konnten wieder auch zu einem gewissen Teil selbst zu der Ge• pendiek, der lange Jahre in Königsberg gelebt namhafte Referenten gewonnen werden, den ringschätzung der Bezeichnung „Hausfrau" und gearbeitet hat. Neben seiner kaufmanni• Teilnehmerinnen in Bad Pyrmont Informatio• und des damit verbundenen Tätigkeitsfeldes schen Tätigkeit fand er immer wieder Zeit, als nen und allerlei Wissenswertes zu vermitteln. beigetragen, indem sie sich bei der Frage nach freier Mitarbeiter für die Elbinger Zeitung, die So wird u. a. Professor Emil Schlee, Kiel, ein ihrer Beschäftigung ein „Ich-bin-Nur-Haus- Allensteiner Zeitung und die Konigsberger Referat zu dem Thema „Wie können wir die frau" von den Lippen quält? Da Frauen heutzu• Allgemeine Zeitung zu schreiben. Auch nach Jugend für Deutschland gewinnen?" halten tage von immer mehr Selbstverwirklichung dem Krieg und vor allem nach dem Eintritt in und sich zum anderen mit der „Einheit der träumen, sollten sie zunächst einmal damit den wohlverdienten Ruhestand widmete sich Kultur der Deutschen und der Europäer" be• beginnen, ein stärkeres Selbstbewußtsein zu Heinrich Papendiek seinem Steckenpferd — schäftigen. Hans Georg Tautorat, Hamburg, erlangen, damit sie auf die Frage nach ihrer Be• der „Schreiberei". Resultate dieser Leiden• wird über „Organisation, Aufbau und Ziele tätigung auch selbstsicherer antworten kön• schaft liegen nun in zwei Bänden vor, die der der Europäischen Gemeinschaften" und über nen. Die „Nur"-Hausfrau mit ihren vielseitigen rührige Westpreuße und Wahl-Ostpreuße „Das Rechtssystem der EG" sprechen. Aufgaben hat es nun wirklich nicht nötig, ihr im Selbstverlag herausgebracht hat. Den größ• Licht unter den Scheffel zu stellen, erfüllt sie ten Teil der Auflage hat er der Stadt Siegburg, Neben vielen politischen Beiträgen wird doch eine wichtige gesellschaftliche Funktion. wo Papendiek heute lebt, und den dortigen ka• auch diesmal wieder der kulturelle Aspekt ritativen Einrichtungen gespendet. Da die Sie ist in der Familie der ruhende Pol, eine unseres Lebens nicht zu kurz kommen. Arnim Herstellungskosten — nicht zuletzt durch die Eigenschaft, die keineswegs mit Nichtstun Schmidt, Bremen, gibt anhand von Werkbei• sehr geschmackvolle Aufmachung — sehr hoch gleichzusetzen ist. Neben ihren zahlreichen spielen einen Überblick über die ostpreußi• waren, ist der Preis von DM 25 pro Exemplar hausfraulichen Pflichten — wie etwa die der sche Literatur von den Anfängen bis 1800; sicher nicht aus der Luft gegriffen. liebevollen Mutter, der Köchin und der be• sein Referat hat er unter den Titel „ Annke von sorgten Pflegerin ihrer kranken Kinder oder Tharau" gestellt Ein Höhepunkt wird jedoch Die Verse, die in diesen beiden Bänden „Er• des kranken Mannes, der sich diese „Frau für ohne Zweifel die Lesung von Arno Surminski, lebtes Leben" und „Besinnliche Alltäglichkei• alles" bei einer Bezahlung, wie sie angelernte Schriftsteller und Kulturpreisträger der ten" zu finden sind, sprechen an. Heinrich Pa• Arbeiterinnen in der Industrie pro Stunde er• Landsmannschaft Ostpreußen, sein, der den pendiek hat seine Umwelt scharf beobachtet, halten (wöchentlich wären es etwa 680,— Zuhörern im festlichen Kurtheater Auszüge seine Mitmenschen schildert er liebevoll. Die DM), kaum leisten könnte — widmet sich die aus seinen Büchern präsentieren wird; diese Liebe, das Leben, die Natur im Wandel, zwi• Frau wie auch schon früher, als Tradition und Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit schenmenschliche Beziehungen, Trost und Regel noch größeren Einfluß auf das Leben dem Staatsbad Pyrmont durchgeführt Zuversicht — das alles hat Papendiek zum ausübten, anderen Dingen. Viele gehen ihren Thema seiner Verse gewählt, Verse, die Steckenpferden nach und manche engagieren schimmern, schweben, klingen. „Ich wählte... Allein diese knappe Auswahl zeigt schon, Hausarbeit: Auch heute noch ein voll wertiger daß es sich gewiß wieder lohnt, nach Bad Pyr• sich auch politisch oder in Vereinen. Man die Lyrik", schreibt Papendiek in seinem Vor• Beruf Foto BfH mont ins Ostheim zu fahren! Sind auch Sie denke nur an den unermüdlichen Einsatz der wort zu dem ersten Band „Erlebtes Leben", „die dabei? Frauen in der landsmannschaftlichen Arbeit! in der Deutung auch die Phantasie des geneig• Da für die 49. Staatsbürgerliche Frauenar• ten Lesers anregen soll. Gelingt das, ist der Obwohl alle Versuche fehlschlugen, die un• Zeit bestehen. Sollte die Umbenennung zur beitsplanung im Ostheim jedoch nur eine be• Zweck erreicht: Balsam im Alltag geschaffen entgeltliche Tätigkeit durch Müttergehälter Familienfrau aber zu einer Verbesserung des grenzte Anzahl Plätze zur Verfügung steht, zu haben. — P. S. Außerdem sollte ich endlich und Hausfrauenrenten aufzuwerten, haben Selbstwertgefühl beitragen, hat sie allerdings werden Interessenten (Altersgrenze 70 meine Schublade aufräumen, sagt mein Sohn. die durchaus aktiven Frauen zumindest eine schon Gutes bewirkt. Denn nur wer ein selbst• Jahre) gebeten, sich umgehend für die Tagung Kann man da widersprechen?" Ste Änderung in der Ausdrucksform erlangen sicheres Auftreten besitzt und neben den hei• anzumelden. Der Eigenbeitrag beläuft sich auf Heinrich Papendiek, Erlebtes Leben. Lyrische können. Denn einige aufgeweckte Hausfrauen mischen Aufgaben nicht das Interesse für an• 120,— DM. Die Unterbringung in Zwei-Bett- Betrachtungen. Besinnliche Alltäglichkeiten. In haben sich nämlich eigens zur „Familienfrau" deres verloren hat, wird zur viel zitierten Zimmern sowie Verpflegung sind frei. Fahrt- Verse gefaßt Selbstverlag Heinrich Papendiek, befördert. Ob nun dadurch ihr Ruf und damit Selbstverwirklichung gelangen, ohne den , kosten, 2. Klasse Bundesbahn werden erstat• Postfach 1 42, 5200 Siegburg. Jeweils 124 Seiten, Anerkennung der Hausfrauen steigen — das Partner und die Kinder dabei zu vernachlässi• tet Anmeldungen ab sofort bei der Lands• Leinen 25,—DM . . . i. ist gewiß fraglich. Allein schon deshalb, weil es gen. mannschaft Ostpreußen, Ffäuenkreis, Park- immer weibliche Wesen sind und sein werden, Doch die Hausfrau — oh, pardon — die Fa• a¥ee 86, 2000 Hamburg 13. SiS die sich wie die stets freundliche Frau Sommer milienfrau ist und bleibt als wichtiger Bestand• Erzählungen von Grete Fischer aus der Werbung — wer kennt sie nicht? — mit teil der Gesellschaft unersetzbar. Denn irgend• chon so manche Geschichte aus Ostpreu• der Gestaltung einer gemütlichen Kaffeetafel jemand muß sich doch um die lebenswichtigen ßen hat auf meinem Schreibtisch gelegen beschäftigen oder wie die gute alte Clementi• Bedürfnisse... Dinge, wie Kochen, Waschen, Putzen, Kinder• Sund wartete darauf, besprochen oder ein• ne, die nur mit einem ganz bestimmten betreuung, Krankenpflege, Einkaufen und vie• fach nur gelesen zu werden. Und immer wieder Waschmittel eine wirklich porentiefe Reinheit Eine Glosse von Günther Just les andere mehr kümmern, auch wenn es neu• überraschte mich die Einzigartigkeit der Er• der Wäsche erzielt. erdings oft der Hausmann ist, der am eigenen zählungen — und fesselte mich zugleich. Eine ir müssen fortschrittlich sein und für Dieses teilweise durch die Medien bestärkte Leib erfährt, was es bedeutet, „nur" Hausfrau Einzigartigkeit, die sich weniger aus dem In• den Fremdenverkehr mehr tun", einseitige Bild der Frau wird wohl noch lange zu sein. Susanne Kollmitt halt ergibt, da dieser sich im Gegenteil häufig sagte der Bürgermeister von Klein- W sogar ähnelt, sondern die vielmehr durch den kleckersdorf, „das bringt Geld in die Gemein• unerwartet vielfältigen, wieder und wieder de. Aber viel Geld darfs nicht kosten!" verschiedenen Sprachgebrauch bestimmt So kam es, daß dort, wo zwischen Wald und wird. Durch das eigene „Ich", die selbstemp• einem Weg ein Bach munter durch die Wiese fundenen Ängste und Freuden, durch eigene plätscherte, bald ein großer Parkplatz ent• Wirken zwischen Feld und Feder Erfahrungen und Erlebnisse des Autors wird stand. Der Bach wurde gestaut, denn schließ• Vor 130 Jahren wurde die Dichterin Johanna Ambrosius geboren jede Erzählung zu einer unverwechselbaren, lich haben erholungssuchende Autofahrer lebendigen Geschichte. und ihre Familien auch Badebedürfnisse. inhundert Jahre sind nunmehr vergan• ernsohn und betrieb mit ihm die Landwirt• So auch bei Grete Fischer. Die geborene Die Gemeindeväter betrachteten ihr Werk gen, da das auch heute noch so beliebte schaft in Gr. Wersmeningken, Kreis Pillkallen; Stettinerin hat nach ihrer Ausbildung bis zur und fanden, es sei wohlgetan. Parkplatz, Ostpreußenlied der Johanna Ambrosius zwei Kinder entsprossen dieser Ehe — die viel E Flucht 1944 als Fürsorgerin im Memelland ge• Wiese und Bach dienten von nun an den Be• „Sie sagen all', du bist nicht schön..." entstan• zu früh verstorbene Tochter und Sohn Erich, arbeitet und dieses Land liebgewonnen. Ihr dürfnissen des dörflichen Fremdenverkehrs. den ist. Dreißig Jahre war die Bäuerin aus dem der später Lehrer wurde und die Mutter nach Buch „Niemals vergeß ich all' meine Fahr• Und der Wald natürlich, denn innermenschli• kleinen Kirchdorf Lengwethen im Kreis Rag- dem Tod des Vaters 1900 in sein Heim nach ten ...", im Husum Verlag erschienen, ist daher che Bedürfnisse stellen sich nach einem „Pick• nit, wo sie am 3. August 1854 geboren wurde, Königsberg nahm. Dort starb Johanna Ambro• eigentlich auch eine Sammlung von Liebeser• nick" im Grünen zwangsläufig ein. Auch Pär• damals alt, als sie das Lied niederschrieb. Vor• sius am 27. Februar 1939. klärungen an das Memelland. chen hatten Bedürfnisse: sie zelteten hin und ausgegangen war eine entbehrungsreiche Zeit „Johanna Ambrosius gehörte gewiß nicht zu „Es sind dabei keine heiteren Geschichten, wieder. voller Mühsal und Arbeit. Die armen Eltern jenen Vielschreibern", berichtet Margarete die Grete Fischer zu erzählen weiß; Trennung An den Wochentagen war ja wenig Erho• konnten für die aufgeweckte Tochter nicht Kudnig in einem Arbeitsbrief der Landsmann• und Leid, Tod und Vertreibung, aber auch lungsbetrieb in der herrlichen Natur. Aber an viel tun, allein die „Gartenlaube" war eine schaft Ostpreußen, der der Volksdichterin ge• Hoffnungen und Sehnsüchte prägen diese Er• den Wochenenden: Dann reichte der Park• Verbindung zur literarischen Welt, in die Jo• widmet war. „Ihre Verse entstanden bei der zählungen", heißt es im Vorwort von Silke platz am Waldrand nicht aus, das angerollte hanna später einmal aufgenommen werden mühsamen Arbeit auf dem Feld und im Gar• Steinberg. Nie jedoch verlieren sich die Schil• Blech aufzunehmen. Ein Glück, daß man auf sollte. Mit 20 Jahren heiratete sie einen Bau- ten, am Herd und im Stall. Sie mußte sie in Ge• die Wiese ausweichen konnte! derungen der Autorin in Trostlosigkeit, weder danken behalten und konnte sie erst am Sonn• d e | scheinbar aussichtslose Liebe eines fran• Und abends wurde es erst so richtig roman• tag aufschreiben. Dank ihres guten Gedächt• zösischen Kriegsgefangenen zu einer jungen tisch, wenn ein Lagerfeuer die Benzinkut• nisses konnte sie fast 500 Gedichte auswendig! Ostpreußin, noch die zerbrechenden Bande schen beleuchtete und promillenter Chorge• Sie selbst fand das alles ganz natürlich und ein• Warum ich weine einer Nachkriegsliebe oder gar die zu Beginn sang erschallte: „Waldesluhuhust, Waldeslu- fach. ,Nur auf Kommando schreiben kann ich VON JOHANNA AMBROSIUS hoffnungslos erscheinende Flucht einer jun• huhust, O wie einsam schlägt die Brust.. .* nicht, und wenn es mich nicht zum Dichten Wie schön so ein Erholungserlebnis in freier gen, am Leben verzweifelnden Mutter. Immer Du fragst, warum ich weine? drängt, dann beißt mich die Muse in den Fin• Natur sein kann, davon zeugten immer wieder wieder siegen in Grete Fischers „Geschichten Hab ich dir nie gesagt, ger!', steht in einem ihrer Briefe..." Colabüchsen, leere Flaschen und Papier. Sie aus Ostpreußen" der Wille zum Leben und die warum im Mondenscheine Einem ersten Gedichtband (1894) folgen brachten bunte Farbtupfer ins eintönige Grün. Zuversicht über ein fast aussichtsloses Schick• die Nachtigall tief klagt? weitere; Professor Carl Weiß-Schrattental Das Wild nahm regelmäßig Rücksicht auf die sal. Sie schaut des Mondes Helle, aus Preßburg verlegte ihre Verse — 1925 motorisierten Naturgenießer. Es ließ sich nicht Durch einen manchmal eigentümlichen Sehnsucht hebt ihre Brust, bereits hatten sie eine Auflage von 45 000 er• mehr blicken. reicht und waren sogar zum Teil ins Englische Satzbau, bei dem Sätze oft nicht zu Ende ge- wenn leicht die Silberwelle rt werden oder Wenn abends vom Parkplatz fröhliche Ge• uu einfach keinen Anfang sich kräuselt still vor Lust. übersetzt worden. Kronprinz Friedrich emp• sänge oder heiße Rhythmen aus Kassettenre• haben, formt die Autorin ein ihr eigenes le• Wenn alle Blumen strahlen fing Johanna Ambrosius in Berlin — und doch cordern zum Jagdpächter hinüberschallten bendiges Bild der Geschehnisse. Auch der un• so geisterhaft und schön, ist die Ostpreußin stets eine schlichte, warm• und ihm die Langeweile auf dem Hochsitz ver• befangene Leser wird so in das „Durcheinan• dann macht vor Liebesqualen herzige Frau geblieben, die ihre Heimat innig trieben, überkam auch ihn ein Bedürfnis. Aber der der Ereignisse und der Gefühle mit einbe• im Mondschein sie vergehn. liebte. Im Vorwort ihres letzten Buches (1925) nur in Gedanken. Er war ein friedlicher zogen, daß für ihn einen Augenblick lang ein Sie liebt ihn, doch vergebens hatte sie einmal geschrieben: „Das Märchen Mensch. Und außerdem liebte er Gesang und Teil Ostpreußens, das Memelland, wieder zum singt sie für ihn sich müd, meines Lebens ist zu Ende. Ich grüße euch, ihr Musik von der „Wiesendiskothek". Deshalb Leben erweckt wird. Kirsten Engelhard die Tränen ihres Lebens lieben Freunde diesseits und jenseits des Oze• beschloß er, zukünftig zusammen mit der ergießen sich im Lied. ans! Denkt beim Lesen meiner schlichten Lie• Grete Fischer, Niemals vergeß Ich auf all' meinen hohen Jagdpacht auch Vergnügungssteuer der: Sie wollte nichts mehr sein, als ich stets f-arirten.... Geschichten aus Ostpreußen. Husum an die Gemeinde zu entrichten... •aß §^w& Co- KG' Husum- 88 Seiten, karto• war, — ein Mensch!" SiS niert, 8,8Q0 DM Jahrgang"35 £ü5 SXionußrnblüii 4. August 1984 — Folge 31 — Seite 7

1. Fortsetzung Nachbarschaft und sonntags zur Fahrt in die Ein intelligenter Mann, aber ziemlich unan• wir uns überraschen. Eine Person — nichts Be• Was bisher geschah: Jutta und Silvi sind Kirche, in der die Familie ihre Plätze, wie in sehnlich, kein Pendant zu ihrer schlanken sonderes." Pensionsgäste bei Tante Charlotte. Jutta wird einer Loge, hat. Größe. Und nicht einmal absolut treu, doch Er lächelt: „Sechs Gästezimmer, und alle bis zum Abitur dort bleiben, während Silvi, die Die alte Dame am Schreibtisch blickt durchs davon weiß die alte Dame nichts. Aber das haben zwei Betten." Tochter einer Freundin, zu Besuch ist. Die Fenster und schaut in Gedanken zurück auf Kindermädchen weiß es, sie hat wache Augen „Nicht immer werden beide Betten be• Mädchen haben sich miteinander angefreun• eine glückliche Ehe. Wenn der Tod den Ge• und wache Ohren... So ist das. Schönheit ist nutzt..." det und planen einen Besuch bei Juttas Fami• fährten nimmt, ist das ein großes Unglück. — keine Garantie für ungetrübtes Glück. Man „Nein, es gibt ja Situationen, zum Beispiel, lie, die ein Gut in Ostpreußen besitzt. Weshalb ihr Mann gerade sie gewählt hat? Er könnte Schönheit gezielt einsetzen, man wenn ein Mann kalte Frauenfüße wärmen war ein begehrter Junggeselle. — Du bist könnte auch das Jawort zurückziehen, muß, möchte, darf..." „Nein, die haben nichts zu sagen", wieder• schön, hatte er gesagt, aber da ist mehr als ein wenn... Weshalb nimmt sie es nicht zurück? Und sie denkt, wann wirst du dich zum holt Frau Charlotte. „Das gnädige Fräulein schönes Gesicht, das allein würde mir nicht Die Kinder, und — der Skandal? Eine harte Wärmen entschließen? Bisher hat es dich noch macht sie mundtot, oder ein Blick der gnädigen genügen. Er hatte eine Offenheit, die nie Zeit, in der man sich von dem Gedanken an nicht hingerissen. Oder — bist du enttäuscht? Frau, oder das erhobene Kinn des jungen kränkte. — Nun nimmt Christoph seinen Platz den Skandal tyrannisieren läßt. Briefe von „ihr", die auf deinem Nachttisch Herrn, inzwischen: gnädigen Herrn. Aber die, steht, sind seit längerer Zeit nicht mehr ge• die gnädiger Herr sagen, sitzen nicht mit am kommen. Bleibt auch das Telefon stumm? Es Tisch." scheint so. Hoffentlich gehen meine guten „Anjuschka, schöner Stern der Steppe, was Wünsche für dich in Erfüllung. dein Frauchen mir zutraut: mundtot machen. Komm, wir holen Plätzchen!" Das Wort ist Musik in Anjuschkas Ohren. — Jutta dreht „Zum Abendbrot werden wir einen Gast sich ruckvoll-energisch und vergißt, daß sie haben, eine junge Dame." zum ersten Mal spitze, hohe Absätze unter den Das Stubenmädchen weiß: Zwei Gedecke Füßen hat. Einer der Absätze bleibt im wei• amals im az mehr, und die Köchin sagt: „Jawohl, gnädige chen Teppich hängen, sie stürzt — und er• Frau. Das gnädige Fräulein bringt einen Gast wischt beim Fallen noch soeben Anjuschkas mit." Von Erika Ziegler-Stege spitze Schnauze. Die Hündin springt zurück „Die junge Dame wird im blauen Zimmer und rettet sich zu Frauchen. — Du kannst schlafen." einem die Plätzchen verleiden, sagt ihr Blick. Als „die Gnädige" die Küche verlassen hat, Frau Charlotte lacht und hilft Jutta auf die blickt Erna, das Stubenmädchen, Fräulein Füße. — Einen der Pumps hat sie verloren. Renz, die Köchin an, und dieser Blick fragt: Hat „Das Laufen mußt du noch üben." das vielleicht etwas zu bedeuten in Richtung „Laufen? Ich bin froh, wenn ich in den Din• junger Herr? gern gehen kann. Und morgen kaufen wir Die Köchin verzieht keine Miene, sie hat ge• Schuhe für mich, mit genau so hohen Absät• Titelzeichnung Ewald Hennek lernt zu schweigen. Diese ist ja nicht ihre erste zen!" am Schreibtisch ein. Seit sieben Jahren, mit Die alte Dame blickt auf den Kalender, Stelle, aber eine gute. Die letzte war auch nicht „Und wir kaufen ein Kleid. Oder Stoff dafür, einer Unterbrechung von einem Jahr, um auch schon wieder Mai. Mai 1928. Sie schaut auf die schlecht, eine adelige Herrschaft, hier ist nur und ich näh' es dir!" einmal Student zu sein, für zwei Semester. Schaukelstühle, die vor dem Bücherschrank die Gnädige eine geborene „von". „Geht das denn so schnell?" staunt Jutta. Student am Rhein, in dem feudalen Corps, in um den runden Eichentisch stehen. An diesem Schritte auf der Treppe, die schmal ist und in „Das schaff ich. Glatt, ärmellos, breiter Gür• dem auch Charlottes Mann einmal aktiv war. Tag kann sie sich Rückblicke leisten, es liegt die Zimmer der Angestellten führt. — Ida, für tel. Den kannst du tragen, in der Taille ist kaum Christoph ist tüchtig, verantwortungsbe• nichts Dringendes vor. Nachher wird sie noch alle Näharbeiten, die in einem so großen Haus zu viel, bloß drunter und drüber. Also — ab wußt, ein guter Sohn, ein eleganter junger in ihr kleines Gewächshaus gehen, das seitlich anfallen, zuständig, kommt herab. Den größ• sofort weder Sahne noch Buttercreme. Eiserne Mann von 26 Jahren. Er liebt die Musik... In am Park liegt, und später wird sie in die Ställe ten Teil des Tages führt sie ein Einsiedlerleben, Disziplin!" seinem Schlafzimmer, auf dem Nachttisch, schauen und dann hinübergehen zur großen an der Nähmaschine und am Stopfkorb. Aber „Wer schön sein will, muß leiden." Frau steht ein Mädchenbild. Ist es eine Liebe? Bleibt Weide. Und mit dem Meiereifräulein will sie das Näh- und Bügelzimmer hat zwei große Charlotte amüsiert sich und denkt: Man müßte es eine? War es eine?... Hoffentlich wird er noch sprechen... Fenster, die auf den Hof blicken, auf dem noch mal siebzehn sein, einiges würde ich an• glücklich, eines Tages... So glücklich, wie ich Das Telefon läutet. „Ja, ja gut! Ja, das kannst immer etwas los ist. Zur selben Seite liegen ders machen, aber wieder den Mann heiraten, es war. — Sie streift sich eine lockige, schon du, Juttachen! Wie besprochen." Sie legt den auch die Zimmer des Meiereifräuleins und des den ich geheiratet habe. silbergraue Haarsträhne von der Stirn. Hörer auf die Gabel. Die Tür wird leise geöff• Meiereimädchens. (Dieses Gut hat eine eigene Immer wieder mal ein Blick durchs Fenster, Wohin gehen wieder einmal meine Gedan• net. „Christoph! Jutta möchte ein junges Mäd• Meierei.) Nach der anderen Seite haben die er gehört auch zur Arbeit am Schreibtisch, die ken? Zu „ihm"! In eine Zeit, als ich eine junge, chen mitbringen, eine junge Dame." Köchin, die beiden Stubenmädchen und das sich Mutter und Sohn, sich gegenübersitzend, bescheiden bezahlte Hauslehrerin war, die Küchenmädchen ihre Schlafräume. Dort „Eine junge Dame? Kennen wir sie?" fragt ihr häufig teilen. Auf dem riesigen Hof, der von dann plötzlich Gutsfrau wurde und kaum zehn schaut man durch die Fenster in den Park, ins Sohn. Ställen und Scheunen eingeschlossen wird, ist Jahre später selbst eine Hauslehrerin einstell• Grüne. — Ida blickt lieber zum Hof. Von unten i Leben. Vom Vorfrühling bis zum Spätherbst te und bald darauf noch einen Hauslehrer „Nein. Jutta sagte: Meine neue Freundin." kommt schon mal ein blauer Blick zu ihr her• bewegen sich dort Pferde und Menschen. — dazu, so daß die Kinder mit drei Sprachen auf• Auf Christophs Stirn ist jetzt eine kleine auf, auf die erste Etage. Zu dem blauen Blick Fünf Gespanne, das sind fünf mal vier Pferde, wachsen konnten. Ein Sohn und drei Töchter. Falte. „Doch nur für das Wochenende?" gehört ein Mund, der besser küssen als spre• die zur Feldarbeit gebraucht werden, und zwei Jutta ist die Jüngste, dann kommt noch eine „Ja. Jutta sagt, sie kommt aus der Stadt. Und chen kann. Wozu auch sprechen? Die meisten Kutschpferde, ihre Arbeit besteht darin, die Tochter, dann der Sohn und dann die älteste. ein Gut kennenzulernen ist für sie etwas ganz Menschen sprechen zu viel! Und das gibt oft Herrschaft und auch Gästezum Zug zu bringen Sie ist verheiratet, mit einem Zugereisten, vom Neues... Und schließlich ist sie Frau Charlot• Mißverständnisse, Zerwürfnisse und nichts als und abzuholen und zu einem Besuch in der anderen Ende Deutschlands, aus dem Norden. tes Gast. Eine Tochter ihrer Freundin. Lassen Ärger. Fortsetzung folgt

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Renate Düpjohann-Lauschke Liebeserklärung an Cherry

arf ich Ihnen meine bezaubernde über• wieder einmal Frühling wurde, stellten wir uns mütige Anglo-Araber-Stute Cherry die bange Frage: Würden wir Cherry noch Dvorstellen, die gerade dem Kindesalter wiederfinden? Oder ob sie inzwischen ver• entwachsen ist (gelegentlich auch noch kauft worden war? Sie mußte bereits drei Jahre nicht!)? Cherry begegnete mir zum ersten Mal alt sein. — Dann — eines Tages — überzeug• als Jährling auf den herrlichen Weiden des ten wir uns selbst: Es gab sie noch! Unbeküm• Margarethenhofes, unweit meines neuen Zu- mert wie einst stand Cherry in ihrer Box und hauses. Gemeinsam mit einer Herde ihrer Art• schaute uns freundlich entgegen, ein kräftiges genossen tummelte sie dort vergnügt umher graues Zottel-Tier, mit kugelrundem Weide• und genoß ihr unbekümmertes Dasein. Wir — bauch. Und getreu ihrer lieben alten Gewohn• meine Tochter und ich — hatten zu jener Zeit heit versuchte sie, nach uns zu schnappen, nur viele vierbeinige Freunde, die allesamt auf so ein bißchen spielerisch. Diesen Frechdachs Zuneigung oder unsere Futtertüten warteten, schien wirklich nichts verändert zu haben! wobei ich nicht mit letzter Sicherheit weiß, was Doch ein wenig zugänglicher wurde sie hierbei den Ausschlag gab. Cherry war ebenso schon, wobei ihr eigenwilliger Charakter bei futtergierig wie ihre Kameraden, dabei auch weitem noch keinerlei Vertraulichkeiten zu• noch störrisch und etwas unzugänglich. Doch ließ. Oft beobachteten wir den Bereiter jetzt seltsam — wie lange wir auch auf der Koppel mit seiner Longenarbeit, zu der auch Cherry blieben — stets zog es diesen kleinen Wildling herangezogen wurde. Und hier verblüffte uns in unsere Nähe. Cherry war schon damals ein nicht nur ihr außergewöhnliches Tempera• bildhübsches Wesen: ein Blauschimmel, von ment, sondern die ungewöhnliche Gelehrig• relativ kleinem Wuchs (1,56 m Stockmaß), keit und Aufmerksamkeit, mit der sie uns be• dafür aber sehr kraftvoll; mit langer weißer zauberte. Nach getaner Arbeit befolgte sie be• Blesse, zwei diagonalen weißen Fesseln, sonders gern das Kommando: „Steh!", und schwarzer Zottelmähne und einem schwarzen zwar so augenblicklich, daß sie manchmal wie Unvergessene Heimat: Blick auf Heilsberg mit Schloß und Pfarrkirche Foto Archiv Schweif. Cherrys Jacke schimmerte vom zar• festgewachsen in der Halle zu stehen schien. testen Silbergrau bis hin zum dunklen Blau• Und dann kam dieser Racker ganz unmißver• grau, je nach Jahreszeit und den dadurch be• ständlich auf uns zugetrottet und wollte aus dingten Fellwechsel. Und sie hatte bemer• der Halle geführt werden. Für sie schien dies große Liebe natürlich nicht verborgen geblie• schlage zu erwarten hätten, aber nichts der• kenswerte, herausfordernd-kecke Augen, ein ganz selbstverständlich zu werden; uns hinge• ben war, erwies sich bei allen kommenden gleichen geschah. Im Gegenteil: Unsere Art Erbe ihrer Mutter Cortina, das auch der grazile gen erschien diese Entwicklung langsam ein Verhandlungen als äußerst großzügig. Wir be• der Ausbildung hat sich bisher bestens be• Araber-Kopf verdeutlicht. Doch auch ihr wenig unheimlich. Mehr und mehr ergriff die• kamen Cherry — auf Stottern! Und wir konn• währt. Denn daß es uns immer gelungen ist, Vater Champagner, ein schneeweißer Hengst, ses kleine Geschöpf Besitz von uns. Wohin ten ihr das gewohnte Zuhause erhalten. das rechte Maß zu finden, beweisen Cherrys hatte ihr nicht wenig von seinem Charme und sollte das führen? Es begannen sich bereits Natürlich änderte sich von nun an auch uneingeschränktes Vertrauen, ihre Bereit• seiner Wildheit vererbt. Champagner war der Gedanken einzunisten, wie zum Beispiel: Was unser Leben gewaltig, denn aus den gelegent• schaft, alles zu geben, was von ihr erwartet Nachkomme des berühmten Ghazal. Doch würde einmal aus Cherry werden? Welche Art lichen Besuchen auf dem Gestüt wurde eine wird und ihre absolute Zuverlässigkeit, die wir mochte der Besitzer all dieser wunderschönen Mensch mochte sie kaufen? Für einen Turnier• feste Einrichtung. Wir hatten die Verantwor• bereits in kritischen Situationen erproben Pferde uns noch so angelegentlich auf Cherry reiter war sie nicht großrahmig genug; käme tung für ein Lebewesen übernommen, und mit konnten. Manchmal meine ich, Cherry kann hinweisen, die ein ausgesprochenes Damen• also nur ein Freizeitreiter oder ein Schulbe• Begeisterung stürzten wir uns in diese Aufga• vorausdenken. Es scheint ihr Freude zu ma• pferd zu werden versprach: soviel geballte trieb infrage. An letzteres wollte ich gar nicht be. Sie brachte uns natürlich nicht nur Sonnen• chen, unsere Absichten zu verwirklichen, Kraft war uns nicht recht geheuer; auch von denken, denn wie ein Schulpferdedasein be• tage, sondern auch sehr viele Probleme bei der noch bevor wir sie ihr zu verstehen geben der Finanzierung her verbot sich der Gedanke schaffen ist, hatte ich selber ja erfahren. Schon Ausbildung eines so jungenTieres. Doch letzt• konnten. an ein eigenes Pferd von selbst. fühlte ich mich verantwortlich, und das war lich konnten wir alles bewältigen, und es fan• Der Höhepunkt eines jeden Tages ist für uns Nur sah es für die kommenden Wintermo• schlimm. Und Cherry — als ob sie etwas ahnte den sich immer wieder hilfreiche Menschen, alle drei, wenn wir nach getaner Arbeit oder nate recht traurig aus mit unseren Pferde-Kon- — wurde täglich vertrauter mit uns: sie be• die uns mit Rat und Tat zur Seite standen. Es Spielstunde in Cherrys Box sitzen und mitein• takten.'denn alle Vierbeiner wurden natürlich schnupperte unsere Hände, um sie inbrünstig versteht sich von selbst, daß wir bei Cherrys ander plauschen. Cherry mummelt friedfertig in die schützenden Stallungen gebracht. Reit• abzuschlecken, rieb ihren Kopf an unserer Ausbildung darauf achteten, sie niemals zu an ihrem Heu, läßt dabei hin und wieder ein betrieb gab es auf dem Gestüt nur für einige Schulter und was das Erstaunlichste war: sie überfordern. Und wenn wir Gelegenheit hat• paar Halme auf unsere Köpfe rieseln, um ganz Besitzer von Privatpferden und den dortigen biß überhaupt nicht mehr. ten, sie frei in der Halle herumtollen zu lassen, rasch wieder danach zu angeln und stupst uns Bereiter. Beschlossen wir also, in einem ande• Und dann — eines Tages — kam wirklich konnte Cherry ein wahres Feuerwerk an Tem• dabei wiederholt mit ihrem Samtmäulchen an. ren Reitstall mit Schulbetrieb Unterricht zu der gefürchtete Reitschulbetrieb und streckte perament und Lebensfreude versprühen. Bis ihr dann plötzlich einfällt, daß ja in unseren nehmen; doch der Gedanke an unsere Freunde seine Hände nach Cherry aus. Das gab den Zwar wurden wir noch oft von Besserwissern schier unergründlichen Jackentaschen noch hier ließ uns nicht los. Ausschlag! Nun zögerten wir nicht länger. Der gerügt, daß wir mit unserer Methode des spie• Leckereien verborgen sein müssen. Und sie Die Jahreszeiten wechselten, und als es Besitzer des Margarethenhofes, dem unsere lerischen Lernens dereinst die größten Rück- beginnt, uns systematisch abzusuchen, bis sie zufrieden ein Stückchen Mohrrübe, Apfel oder Brot oder gar ein Leckerli erwischt hat. Dann ist unser Pferd restlos einverstanden mit seiner Welt. Heinz schrade Die Fahrt zum Fischfang An manchen Abenden fällt es mir schwer, mich aus diesem Frieden und unserer Idylle zu aturkundelehrer Paul Breczinski führte Breczinski ein, dort zu fischen. Die Fahrt• Nach Rückkehr entließen wir sie in den Bre- lösen. Und ich bin glücklich über jeden neuen seine Schüler vorbildlich durch die strecke bis zum Teich betrug 16 Kilometer. czinskiteich wieder in die Freiheit. Tag, von dem ich weiß, daß Cherry auf uns war• Pflanzen- und Tierwelt. Er war ein Meine Tante Elise bewirtete uns nach dem tet und uns voller Freude entgegenwiehert. N Breczinski und ich, sein Schüler, setzten uns Freund der Natur und hatte sogar eine Wiese Fang. Aber auch das Pferd bekam gutes Futter. * an einem Sommertag auf einen Einspänner• käuflich erworben. Ein Teich darauf diente Bei dieser feinen Bewirtung lagen uns die ent• wagen. Im Gepäck lag auch eine Flasche Wei• Als ich diese Geschichte niederschrieb, ihm zur Fischzucht. Breczinski war aber auch wendeten Zigarren etwas schwer auf der Seele. zenkorn für Onkel Gustav als Dank für die waren wir noch sehr glücklich mit unserem Sportfischer, der gern in fremden Teichen, die Da sich die Tante aber über die großen Fische Fischerlaubnis. Ein edler Rappe trabte leicht• „Krümel". Doch im November des letzten Jah• ruhig ein Stück von seiner Heimatstadt Kö• freute, waren wir bald wieder froh gestimmt. füßig dem Ziel entgegen. res erkrankte Cherry beiderseits an der Perio• nigsberg entfernt liegen konnten, fischte. Am Ende bedankte sich Herr Breczinski für die dischen Augenentzündung, von der man mit Während einer Rast fragte mein Lehrer: herzliche Aufnahme und sagte schließlich: Sicherheit bisher nur weiß, daß sie in periodi• Mein Onkel Gustav lebte damals im Land• „Was trägst du in deiner Reisetasche?" Ich zog „Die Herzlichkeit ist ein Wesenszug vieler schen Abständen auftritt und zur Erblindung kreis Preußisch Eylau. Zu seinen Ländereien eine Holzkiste mit der Aufschrift „50 Zigarren ostpreußischer Menschen." gehörte eine Viehweide mit einem mittelgro• führen kann. Eine Heilung ist nicht möglich — Mister X-Neuhaus" hervor. „Sie sind mein Auf der Rückfahrt, aber erst außer Sichtwei• ßen Teich. Auf meine Vermittlung hin lud er und ein normales Pferdedasein auch nicht Geschenk an Onkel Gustav", erklärte ich und te von Onkel Gustavs Haus, steckten wir die öffnete den Deckel. Paul Breczinski lobte das mehr. Zunächst traf uns dieser Schlag mit voller reservierten Zigarren in Brand. Der Rauch zog Verzweiflung, doch dann mußten wir begin• Aroma. „Wir wollen uns jeder eine anzünden. angenehm durch unsere Nasen. In deinem Alter von 16 Jahren rauchte ich nen, uns auf ihr Leiden einzustellen und zu Am folgenden Tag nun ging ich zum Zigar• versuchen, es zu erleichtern, wie immer wir auch schon einmal", meinte er und bestärkte renhändler. Er zweifelte an dem Minus von Der Sonne Farbenquell mich in meinem Gefühl, bereits ein junger konnten. Als die akuten Anfälle abgeklungen vier Zigarren, gab sie mir aber dennoch. Beim waren, die Cherrys Augen so sehr geschwächt Mann zu sein. Ich kam mir mit der brennenden nächsten Wiedersehen überreichte ich sie hatten, daß schon der kalte Luftzug in der Reit• Der Abend zieht herauf Zigarre tatsächlich „gehoben" vor. „Zwei Zi• dann Onkel Gustav. Er freute sich über mein halle ausreichte, um eine neue Bindehautent• Die Lüfte kühler wehn garren laß uns für die Rückfahrt zurücklegen", konsequentes Vorgehen. Ich erzählte ihm je• zündung hervorzurufen, begannen endlich Wolken geballt zu Häuf empfahl Breczinski alsdann, „46 Zigarren sind doch nicht, daß ich ein zweites Mal das Zigar• auch meine praktischen Überlegungen. Um Noch weiß am Himmel stehn noch eine gute Zahl für Onkel Gustav." rengeschäft betrat und den Preis für vier Zigar• jeden äußeren Einfluß auszuschließen, begann ren entrichtete. Der Inhaber wunderte sich. Dieser erwartete uns schon am Teich. Er ich — nach Rücksprache mit unserem Tierarzt Das Bild sich wandelt schnell: nahm nach Empfang unserer Aufmerksamkei• Als ich ihm aber die Geschichte der vier Zigar• — für Cherry eine Brille zu konstruieren, die Die Sonne eingehüllt ten sofort einen Schluck aus der Flasche. Eine ren erzählte, verstand er sofort und lachte einmal die Augen luftdicht abschließt, zum In buntem Farbenquell Zigarre dampfte auch bald. „Aber warum feh• höchst vergnügt. Dann sagte er: „Die vortreffli• anderen an ihren unteren Kanten über Lutt• Die Wolken auch erfüllt len vier Zigarren in der Kiste?" fragte er. „Es che Eigenschaft der Ehrlichkeit, die du hier klappen verfügt, die das Beschlagen verhin• könnte sein, daß der Zigarrenhändler sie für zeigst, findet man oft bei den Ostpreußen." dern. Und entgegen allen Prophezeihungen Von diesem Zauberspiel den Einzelverkauf entnommen und dann ver• Aber noch eins: Ich erzählte Herrn Bre• akzeptierte unser geduldiges Pferd diese Mon- Getaucht in Gelb und Blau gessen hat, die Kiste aufzufüllen," erwiderte ich. czinski von meinem Besuch im Zigarrenladen. tur, die wir — zeitlich sehr vorsichtig dosiert — In Rot getönt skurril „Frage ihn," meinte Onkel Gustav nur. Auf ihrer Himmels-Au „Das hast du richtig gemacht", sagte er, gab mir erprobten. Als endlich der ersehnte Augen• Das Zugnetz war breit. Wir zogen es von das gezahlte Geld für die vier Zigarren zurück blick gekommen war und Cherry ohne Steue• Gleich Silhouetten schwarz zwei Kähnen aus durch den Teich. Als es aus• und begründete es damit, daß er den Überfall rungsschwierigkeiten durch die Halle und über Bäume in steifem Stil gebreitet auf der Wiese lag, zeigte es sich, wie auf die Kiste angestiftet hatte und nicht ich. die Weide tollen konnte, waren wir unend• Ein Licht — wie golden Harz ertragreich wir gefischt hatten. Fünf große „Jetzt gibt es keine Geschädigten mehr, weder lich dankbar und froh. Cherry konnte wieder Abschied — der Sonne Ziel Karpfen und drei Schleie entnahm Onkel Gu• Onkel Gustav, den Zigarrenhändler, noch ein pferd-gerechtes Leben führen. Und seit• stav. Ich erhielt auch einige, während die vie• dich," meinte er dann, „aber sage selbst: ohne dem leben wir zwischen Hoffen und Bangen, J. M. Kolle len anderen Fische in die mit Teichwasser ge• die Zigarren wäre die Fahrt zum Fischfang nur daß nichts Schlimmeres geschieht und unser füllte Wanne des Herrn Breczinski kamen. halb so delikat gewesen." Cherry-Tier uns noch lange erhalten bleibt. 4. August 1984 — Folge 31 — Seite 9 £as JXinnuficnblaii Kultur

ünf Jahre besteht er nun schon, der Freun• deskreis der Kunst- und Gewerkschule Kö• Fnigsberg (Pr), einst ins Leben gerufen auf• grund einer Idee des inzwischen verstorbenen „Die Tradition ist verpflichtend letzten Direktors der Schule, Martin Stallmann. Am 4. August, 11 Uhr, wird im Kulturzentrum Werke von drei Lehrern der Kunst- und Gewerkschule Königsberg im Kulturzentrum Ostpreußen Ostpreußen im ehrwürdigen Deutschordens• schloß Ellingen eine Ausstellung eröffnet, die Leben und Werk dreier Lehrer der Kunst- und Gewerkschule einer breiten Öffentlichkeit prä• sentieren soll. Gezeigt werden farbige Architek• turentwürfe, Zeichnungen, Reproduktionen von Bauten und Inneneinrichtungen sowie Graphik von Professor Edmund May, Plastiken, Zeich• nungen und Radierungen von Professor Erich Schmidt-Kestner, weiter Plastiken und Plaketten von Professor Franz Andreas Threyne. Die Aus• stellung, die Bundesgeschäftsführer Friedrich- Karl Milthaler im Namen des Bundesvorstandes der LO eröffnen wird, entstand in Zusammenar• beit mit dem Freundeskreis der Kunst- und Ge• werkschule Königsberg; den einführenden Vor• trag wird Dr. Günter Krüger, Berlin, halten. Die umfangreiche Schau wird dienstags bis sonntags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr biszum 30. September zu sehen sein.

Zwei Berliner und ein Kölner waren es, die das Gesicht der Kunst- und Gewerkschule entschei• dend mitgeprägt haben. Zunächst wäre Professor Edmund May, geboren am 13. November 1876 in Berlin, zu nennen. Nach Studien in seiner Vater• stadt und in München wurde May nach bestan• dener Prüfung zum Königlichen Regierungsbau• führer, später Regierungsbaumeister, ernannt In Ellingen ausgestellt: Neben Werken von Professor Edmund May werden Arbeiten von Professor Erich Schmidt-Kestner (Mitte), der die links und war im Staatsdienst tätig. Von November abgebildete Bildnisbüste seines Kollegen May 1928 schuf, und von Professor Franz Andreas Threyne gezeigt 1905 bis Juli 1909 leitete er das Architekten-Ate• Fotos (3) Archiv Kunst- und Gewerkschule Königsberg lier von Professor Alfred Messel in Berlin, eines Mannes, der als Mays eigentlicher Lehrer gilt. Als Kunstakademie in eine Kunst- und Gewerkschu• rufen, wo er nahezu 10 Jahre bleibt. Neben seiner Kölner Kunstschule bei Professor Brasegger. Im freischaffender Baumeister entwarf und gestalte• le entstand auf seinem Reißbrett. Unmöglich, an Tätigkeit an der Schule entstehen zahlreiche Ersten Weltkrieg wurde der Künstler zum Mili• te er Neubauten, Inneneinrichtungen, Möbel, Be• dieser Stelle alle Arbeiten des Berliners in Ost• Werke, die gewiß jeder Königsberger kennt: tärdienst einberufen. 1920 schließlich ging er leuchtungskörper und sogar Teppiche. preußen aufzuzählen, der in seiner karg bemes• etwa die Reliefs am Hauptbahnhof, die Plastiken nach Königsberg, wo er bei Professor Hermann senen Freizeit auch noch Gelegenheit hatte, Ge• „Jüngling-Akt" vor der Anatomie oder „Spielen• Brachert an der Kunst- und Gewerkschule stu• 1915 wurde May zum Direktor der Königlichen- dichte zu schreiben. 1934 vom Dienst suspen• de Windhunde" im Tiergarten, das Richard- dierte. In diese Zeit fiel auch der Beginn der Ar• Kunst- und Gewerkschule nach Königsberg be• diert und in den Ruhestand versetzt, zog May mit Wagner-Relief im Schauspielhaus. Weiter sind beit an keramischer Architekturplastik. 1921 rufen, 1916 zum Professor und im gleichen Jahr seiner Familie zunächst nach Stuttgart, wo er zu nennen das Sudermann-Denkmal in Heyde- setzte er das Studium bei Professor Wackerle in zum Königlichen Fachschuldirektor ernannt. seine Biographie verfaßte, und später nach Mün• krug und die Bildnisköpfe von Ernst Wiechert München fort, belegte darüber hinaus Kunstge• Auch als Vorsitzender der Kommission für die chen. Dort starb May am 28. Februar 1956. Mit und Hermann Helmholtz, von Oberbürgermei• schichte und Anatomie und ging bald darauf künstlerische Gestaltung der großen ostpreußi• ihm ging ein Mann von dieser Welt, derin 17 Jah• ster Lohmeyer und Professor Edmund May. nach Cadinen, um sich im dortigen Majolika- und schen Krieger-Ehrenfriedhöfe und Gedächtnis• ren das kulturelle Bild Ostpreußens entschei• Durch seine ehrenamtliche Tätigkeit als stellver• Klinkerwerk weiterzubilden. Vier Jahre lang ar• stätten hatte May sich große Verdienste erwor• dend mitgeprägt hat. tretender Leiter des Königsberger Tiergartens beitete er anschließend als Zeichner bei der Kö• ben. Der mit dem Königlichen Roten Adler-Or• entstehen nicht von ungefähr zahllose Blätter mit nigsberger Möbelfabrik R. Herrmann und wurde den und mit dem Eisernen Kreuz am weiß- „Mit Edmund Mays Berufung zum Direktor der Szenen aus dem Leben der Tiere. 1926 als Dozent für Baukeramik an die Kunst- schwarzen Band und dem Verdienstkreuz Aus• Königsberger Kunst- und Gewerkschule ... kam 1942 — Erich Schmidt-Kestner starb am 14. und Gewerkschule berufen. Anfang der vierziger gezeichnete hat auch in Ostpreußen viele Bauten eine Persönlichkeit an die wichtigste Lehranstalt Oktober 1941 in Kassel, wo er seit 1935 an der Jahre wurde Threyne zum Professor ernannt. errichtet, so einige Wohnhäuser in der alten Ostpreußens, die nicht nur in Architekturfragen, dortigen Kunstgewerkschule (später als ihr Di• In seiner freiberuflichen Tätigkeit steht immer Stadt am Pregel, die evangelische Kirche in Met- sondern ebenso im gesamten Bereich der Kunst rektor) wirkte — wurden auf einer Gedächtnis• der Mensch im Mittelpunkt, doch sind — durch gethen, das Direktorgebäude der Waggonfabrik und des Kunstgewerbes Voraussetzungen mit• ausstellung Arbeiten des Bildhauers gezeigt. Die die Wahl des empfindlichen Materials bedingt — „Union" in Königsberg, auch der Entwurf für den brachte, die zu einer durchgreifenden Neuord• Presse schrieb damals: „Die Gedächtnisausstel• nur wenige Arbeiten Threynes erhalten geblie• "Umbau von Schloß Bledau sowie der Alten nung der Kunstausbildung führen sollten", erläu• lung gibt in ihrem Ausmaß ein überraschendes ben. Königsberger werden sich an die feuerver• tert Professor Dr. Joachim Gaus in einer Lebens• Bild vom Schaffen Schmidt-Kestners, das rein goldete Bronzebüste des Komponisten Otto Ni• darstellung des Berliners. „Ein besonderes Ver• stofflich den Bogen spannt vom realistischen colai erinnern, die im Königsberger Opernhaus dienst Mays war die Gründung der Gesellschaft Bildnis und der Tierplastik bis zur großen symbol• aufgestellt war, oder an die Arbeiten am Kneip• der Freunde der Kunst- und Gewerkschule, eine haften Komposition und dem Spiegel seiner bild• höfischen Stadtgymnasium, an der Nordbahn• Jetzt bestellen! Gesellschaft, die die Beziehungen zwischen den nerischen Tätigkeit in graphischen Arbeiten." hofgaststätte, an der Universitätsklinik. Weitere Vertretern des ostpreußischen Kulturlebens und In Ellingen wird auch eine große Zahl der Arbeiten waren in Bartenstein und in Preußisch Ostpreußen-Kunstkalender der Schule zu vertiefen half..." Tiermotive zu finden sein, so daß man sich nicht Holland zu finden. Ebenfalls aus Berlin kam Erich Schmidt-Kest• zuletzt davon überzeugen kann, daß — wie es in Nach dem Krieg flüchtete Threyne nach Bran• arbenprächtig und wieder geschmack• ner in die östlichste Provinz des Reiches. Am 15. einer Biographie heißt — Schmidt-Kestners denburg/Havel, wo er später auch wieder freibe• voll gestaltet liegt er vor mir, der neue Januar 1877 an der Spree geboren, studierte ständiges Bemühen es war, seinen Arbeiten eine ruflich arbeitete. Von 1953 bis 1959 wirkte er als Ostpreußen-Kunstkalender auf das Jahr F Schmidt-Kestner in seiner Vaterstadt und in möglichst geschlossene Form zu geben. „Nach Lehrer an der Werkstatt des dortigen Jugend• 1985! Reproduktionen zauberhafter Gemälde, Düsseldorf. Bereits 1901 wurde er auf der Großen seiner eigenen Aussage arbeitete er nicht gern in heims. 1965 siedelte er nach Freiburg i. Br. übet, die Landschaft Ostpreußens darstellend und Berliner Kunstausstellung mit der Silbermedaille Lebensgröße, sondern lieber überlebensgroß wo er noch im gleichen Jahr am 26. Oktober starb. von begabter Künstlerhand gemalt, künden und 1904 mit der Goldmedaille ausgezeichnet; oder verkleinert." „Das Werk", schreibt Michael Schmaedecke in von dem wohl einmaligen Reiz dieser Provinz. 1905 erhielt er die Goldmedaille in München und Arbeiten in Ton, Bernstein, Keramik, Gips und einer Biographie über Professor Franz Andreas Zum ersten Mal ist auch ein Bild von Königs• den Rom-Preis, der ihm einen Studienaufenthalt Bronze werden von Professor Franz Andreas Threyne, „ist kaum unter einem Begriff zu fassen. berg (gemalt von Erich Gindler) in den Kalen• in der Ewigen Stadt ermöglichte. Ab 1908 lebte Threyne in Ellingen zu sehen sein. Der gebürtige Zeitweise werden moderne Ansätze aufgegrif• der aufgenommen worden — auf vielfachen Schmidt-Kestner als freischaffender Bildhauer in Kölner unter den Wahlostpreußen — Threyne fen. So entsteht zum Beispiel in den zwanziger Wunsch unserer Landsleute. Berlin, nur unterbrochen durch seine Einberu• kam am 10. September 1888 zur Welt — nahm oder dreißiger Jahren Gebrauchskeramik im Die Palette der vertretenen Künstler reicht fung als Soldat im Ersten Weltkrieg. nach der Schulzeit eine Bildhauerlehre bei Zim• Bauhausstil. Durch äußere Umstände gezwun• gen, arbeitet Threyne zeitweise auch im Sinne von Alfred Partikel über Richard Theodor mermann in seiner Vaterstadt auf; ein Arbeitsun• fall unterbrach diese Tätigkeit für zwei Jahre. des offiziellen Kunstgeschmacks, der den fort• Birnstengel und Ernst Schaumann bis zu Ernst 1926/27 wird der Bildhauer als Dozent an die Von 1912 bis 1914 studierte Threyne dann an der schrittlichen Strömungen diametral läuft. Je• Mollenhauer, Hannes Schmucker, Ingrid Wag- Kunst- und Gewerkschule nach Königsberg be• doch verschließt er sich diesen Strömungen ner-Andersson, Erika Eisenblätter-Laskow- nicht, sondern entwickelt beide weiter. Kurz vor ski und Max Pechstein. Wieder ist eine reprä• seinem Tode setzte er sich noch mit abstrahie• sentative Auswahl entstanden, die das Herz renden Darstellungsweisen auseinander, kam eines jeden Kunstliebhabers und Freundes aber nicht mehr dazu, diese zu verwirklichen." Ostpreußens höher schlagen läßt. Ein An• 1981 schrieb Martin Stallmann zur ersten Aus• hangblatt bietet weitere stimmungsvolle In• stellung der Königsberger Kunst- und Gewerk• formationen in Poesie und Prosa über das Land schule in einem Geleitwort: „Die Tradition dieser zwischen Weichsel und Memel. Diesmal hat Schule ist verpflichtend. Ihr Einwirken auf die Dr. Günter Krüger, Berlin, die Zusammenstel• künstlerische und kunsthandwerkliche Entwick• lung der Texte übernommen, nachdem der In• lung in der Provinz und besonders in der Stadt itiator des Kalenders, Professor Herbert Wil- Königsberg war von größter Bedeutung. Die helmi, im vergangenen Jahr gestorben ist. Richtlinien dieses Kunstinstituts waren stets die Das edle Papier, die praktische Ringheftung selbstlose Hingabe an die Erziehungsarbeit. Was und nicht zuletzt die wieder besser lesbaren es für die Allgemeinheit geleistet hat, ist nicht zu Ziffern lassen den Kalender zu einem unent• übersehen." Nun, die an dieser Stelle vorgestell• behrlichen Stück in jedem kunstliebenden ten drei Männer haben sehr viel dazu beigetra• Haushalt werden. Der Subskriptionspreis be• gen, das kulturelle Bild Ostpreußens zu prägen. Mit ihrer Arbeit haben sie Impulse gegeben, die trägt bis zum 31. August DM 24,80 inklusive heute noch — in ihren Schülern — weiterleben. Versandkosten; später wird der Ladenpreis Die Ausstellung im Kulturzentrum Ostpreußen von 26,80 zuzüglich DM 3,— Versandkosten will davon Zeugnis ablegen. Silke Steinberg berechnet. Da die Auslieferung schon jetzt vorgenommen werden kann, ist Eile geboten. Also, jetzt unbedingt bestellen — für die eige• Wer übrigens keine Gelegenheit hat, nach El• ne Familie, für Freunde und Bekannte! Der Ka• lingen zu fahren, dem sei angeraten, den ge• lender 1985 ist auch diesmal wieder ein will• schmackvoll gestalteten Katalog (40 Seiten mit kommenes Geschenk für Freunde in aller vielen Abbildungen, biographischen Daten und Welt, kündet er doch von unserem unverges• Schilderungen des Lebenswerks, farbiger senen Ostpreußen! Schutzumschlag) zum Preis von DM 10,—zuzüg• Bestellungen an die Landsmannschaft Ost• lich Porto direkt bei der Landsmannschaft Ost• preußen, Kulturabteilung, Parkallee 84—86, Otto Schwarz: Blick auf den Hafen von Nidden. Dieses 1892 entstandene Gemälde ist als Juli- preußen, Bundesgeschäftsstelle, Parkallee 84— 2000 Hamburg 13. SiS Blatt in dem Ostpreußen-Kalender zu finden 86, 2000 Hamburg 13, zu bestellen! 4. August 1984 — Folge 31 — Seite 10 Jugend t>05 £fnmufimblatl Die S€D ruft die Jugend zum Arbeitseinsatz

Schüler- und Studentenbrigaden sollen Planerfüllung sichern - Ansonsten droht Verlust des Studienplatzes

Waren in früheren Jahren die Arbeitseinsatze etzt packen sie wieder ihren Feldbeutel und Diese Objekte sind beispielsweise, die „FDJ-Initia- der Studenten und FDJler für die staatlichen Betrie• ziehen in die Arbeitsferien. 60 000 Studenten in tive Berlin" und die Landwirtschaftsprojekte „Havel• be der DDR zumeist mit keinen nennenswerten J Mitteldeutschland müssen auch in diesem Jahr obst" und „Gesunder Wald". Doch 2000 DDR-Stu• Lohnkosten verbunden, so hat sich das geändert. im Rahmen des „FDJ-Studentensommers" während denten sollen in diesem „Studentensommer" erst• Liebe Freunde, Entsprechend dem Kollektivvertrag-des jeweiligen ihrer Semesterferien „an volkswirtschaftlichen mals auch auf der Großbaustelle Mukran eingesetzt Leonardo da Vinci hatte es leicht, Rem- Betriebes erfolgt die Entlohnung der Studenten Schwerpunkten" arbeiten. Der Arbeitseinsatz wird werden. Hier auf der Insel Rügen wird zur Zeit ein brandt hatte es leicht, Dürer hatte es leicht Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, daß von der SED als „eine patriotische Pflicht" bezeich• neuer Fährhafen gebaut, der die DDR mit dem ost• — Talent, Begabung, Genie und Können: die ausbezahlten Löhne an die Studenten grund• net und die Arbeitsleistungen, die die Studenten preußischen Memel verbinden soll. Schon waren sie Künstler. sätzlich steuerfrei und nicht sozialversicherungs• erbringen müssen, sind im laufenden Volkswirt• Heute ist das schwieriger: Mit Talent, Be• pflichtig sind. Die Betriebe müssen für die Dauer des schaftsplan der DDR fest verankert. So erklärte die• gabung, Genie und Können ist bei den Kriti• Für die Volkswirtschaft der DDR sind die Studen• Arbeitseinsatzes kostenfreie Unterkunft stellen ser Tage der 1. Sekretär der FDJ, Eberhard Aurich, kern kein Blumentopl mehr zu holen. Die ten willkommene Arbeitskräfte. Mit ihrer Hilfe und in der Regel erhalten die Studenten Essen und in Ost-Berlin: „Unsere Studenten sind bereit, jeden kann so mancher staatliche Betrieb seine Planzif• Musenjünger unserer Zeit sind vielmehr ge• Trinken frei aus der Betriebskantine. Auftrag der Partei gewissenhaft und konsequent zwungen, auf möglichst „originelle Weise" fern wesentlich verbessern. Bei den mitteldeut• auszuführen." die Probleme, die Umwelt — Stichwort: den schen Werktätigen sind die Arbeitseinsätze der Zieht man eine Bilanz der ökonomischen Initiati• „alltäglichen Faschismus" — „kritisch zu hin• Studenten allerdings weniger beliebt. Da die Stu• ven der Studenten und FDJler, dann wird deutlich terfragen". Und das ist alles andere als ein• Natürlich müssen die Studenten in der DDR die denten in den Betrieben Leistung zeigen müssen, erkennbar, warum die SED nicht müde wird, den fach, denn die meisten Ideen hat schon ir• Weisungen der SED strikt befolgen. Würden sie es schrauben sich automatisch die Arbeitsnormen Einsatz der jungen DDR-Bürger bei jeder Gelegen• gendjemand aus dieser Gilde benutzt und nicht tun, liefen sie Gefahr, ihren Studienplatz zu nach oben. Das geschieht sehr zum Verdruß der heit lobend zu erwähnen. Allein im Jahre 1983 hat• damit abgenutzt: Farbbeutel gegen die verlieren. So ziehen sie nun in den „Studentensom• Werktätigen, die später die gleiche Leistung voll• ten die Jugendlichen im Rahmen des „FDJ-Studen• bringen müssen. So kommt es immer wieder in den Leinwand, eine durch Rasiermesser zer• mer" und leisten in der Regel schwere körperliche tensommers" elf Milliarden Mark erwirtschaftet. Betrieben, wo Studentenbrigaden eingesetzt wer• schnitzte Leinwand, an die Leinwand gena• Arbeit. In diesem Jahr sollen mehr als die Hälfte Dabei gehörte zu den umfangreichsten Maßnah• den, zu Auseinandersetzungen zwischen den ehr• gelte Tomaten, in Leinwand gewickelter aller einsatzbereiten Studenten allein im Bauwesen men die „FDJ-Initiative Berlin", bei der sich etwa geizigen Studenten und Werksangehörigen. Und Mülltonneninhalt, Bilderrahmen ohne und in der Landwirtschaft entsprechende Tätigkei• 14 000 FDJler an Baumaßnahmen in Ost-Berlin be• ten ausüben. Das verlautete jetzt aus Ost-Berlin. wenn dann schließlich noch die Studenten öffent• Leinwand und so fort. Oder leere Aquarien. teiligten und hier Leistungen von 1,9 Milliarden Wie schon in den vergangenen Jahren, sollen sich lich als Vorbilder von der SED propagiert und her• Oder als Kunstwerk verschickte alte Pantof• Mark erbrachten. In der DDR-Landwirtschaft stell• auch in diesem Jahr die Arbeitseinsätze auf die so• ausgestellt werden, dann sinkt die Stimmung der fel, für die, erhält man sie nicht zurück, gigan• ten im letzten Jahr 2500 FDJ-Mitglieder ihre Ar• genannten FDJ-Jugendobjekte konzentrieren. mitteldeutschen Werktätigen auf den Nullpunkt. tische Entschädigungen verlangt werden beitskraft in leistungsschwachen Betrieben zur Ver• (auch das hat es wirklich gegeben: Der Emp• fügung und erwirtschafteten einen enormen Nut• fänger hieß Joseph ßeuys und der Absender zen. Insgesamt waren 1983 in fast 104 000 sogenann• war wohl auch kein Künstler). ten Jugendobjekten mehr als 1,7 Millionen FDJ- Bleiben wir bei dem „Fettkünstler" Profes• Mitglieder tätig. Eine Bilanz, auf die die SED- sor Joseph ßeuys. Sein Markenzeichen: Der Neues von ßernd Stelterouf dem Markt Führung stolz ist. Filzhut. Sein großer Beitrag zur deutschen Kultur: Er wird unseren Nachfahren auch in Der konservative Liedermacher wartet wieder mit gelungener Produktion auf Schon seit genau neunzehn Jahren werden in der hundert Jahren noch die Möglichkeit geben, DDR während der Schul- und Semesterferien viele schallend zu lachen — über einen Scharla• Schüler und Studenten in die Produktion geschickt. tan, der einige Kilo Fett auf einen Stuhl uf seine erste LP („Das darf uns doch nicht setze...", sondern auch die Ihre Zahl steigt, was offenbar mit den in der DDR schmiert oder eine Badewanne einsaut und egal sein") hatten wir im Juni vergangenen Freiheit zur Bedingung Bernd Stelter spürbaren wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu• das als Kunst verkauft. Und schallend zu la• AJahres hingewiesen (Folge 23/83): Seitdem mache), hörenswert das Schaut Euch ins Gesicht sammenhängt. Für immer mehr mitteldeutsche Be• chen vor allem über die Privatleute und öf• ist die Popularität des Liedermachers Bernd Stelter Stück „Königin und Narr". triebe sind Schüler und Studenten während der Fe• fentlichen Stellen, die solch Zeug für teures ständig gestiegen, seine zweite Produktion, die — Am besten aber gefällt rien eine willkommene „Produktionsreserve". Geld oder für Steuerzahlers Groschen kauf• auch als Cassette (unsere Abbildung) erhältliche — dem Rezensenten Stelters Georg Bensch ten. So wurde in Hamburg diesmal gerade Langspielplatte „Schaut Euch ins Gesicht" kann „Westfalenlied" — ein fre• noch verhindert, daß Herr Beuys für 400 000 daher von vornherein auf dankbare Abnehmer ver• ches Stück über einen west• DM (!) ein Spülfeld im Hafengebiet mit trauen. fälischen Separatistenver• Weiden und Pappeln bepflanzen konnte. ein, das beste Chancen Der 23jährige konservative Barde aus Westfalen Das sei nicht schwierig, aber es komme halt hätte, Endlos-Ohrwurm der ist noch professioneller, noch perfekter geworden. auf die Idee an, auf das, was er ausdrücken nächsten Karneval-Saison GJO-flktion läuft weiter Eine bunte Folge von Liedern, teils politischer, teils wolle. zu werden: Würde es nicht komischer Natur, oft auch dem Thema „Liebe" ge• eindeutig „rheinlandfeind- I Lieber Herr Beuys, liebe Zunftgenossen: widmet, überzeugt durch Musikalität und Ab• uf vollen Touren läuft auch weiterhin liehe" Sentenzen aufweisen |^ Kunst kommt von Können — wenn es von wechslungsreichtum. Mutig beispielsweise die die Unterschriftenaktion der Gemein• wie: „Schmeißt das Rhein• "*WölleTT'k~äme, hieße es Wulst, meint Nummer „Grenzenlose Angst" („... vielleicht Aschaft Junges Ostpreußen mit einem land in den Rhein..." (un• Euer Lorbaß stört's dich, daß ich Frieden nicht über alles Appell an die Bundesregierung, sich für eine sere Leser im Rheinland seien versichert, daß in die- sem Lied keine Zeile ernstzunehmen ist und der Wiedervereinigung Deutschlands in seinen Westfale Stelter durchaus zur friedlichen Koexi• rechtmäßigen Grenzen in Frieden und Frei• stenz mit der Nachbarregion im Süden gewillt ist). heit aktiv einzusetzen. Zahlreiche Prominen• erlebnisreiches Zeltlager in der Cifel te, darunter Bundestags- und Europatagsab• GJO-NRW hatte eingeladen — Vielseitiges Programm und beste Stimmung Auch im Rundfunk ist Bernd Stelter inzwischen ge• geordnete, Publizisten, Deutschland-Exper• legentlich zu hören, seine Auftritte werden immer ten und einige der führenden Vertreter in der und 30 G JOler folgten der Einladung zu einem der Zelte und das Aufräumen des Lagerplatzes. In zahlreicher: Ob beim Hamburger Hafengeburtstag aktuellen Diskussion um die deutsche Frage Zeltlager der Landesgruppen Nordrhein- einer Schlußrunde bedankten sich die Teilnehmer oder beim Jugendkongreß des Bundes der Ver• haben ebenso unterschrieben wie viele tau• RWestfalen gemeinsam mit Hessen. Am bei den Gastgebern, der Familie Westphal, die triebenen in Hildesheim. Notiz davon genommen Rande der Nordeifel hatte man auf einem Bauernhof durch ihre Großzügigkeit sehr zum Gelingen des haben offensichtlich nur die großen Plattenfirmen send Bürger der Bundesrepublik und im We• in der Vertriebenensiedlung Hürtgenwald-Raffels• Lagers beigetragen hatte und ihrerseits betonte, noch nicht: Seine neue LP ist leider wieder nicht im sten weilende Mittel- und Ostdeutsche. Wer brand die Zelte aufschlagen dürfen, in deren Mitte daß sie selten eine so disziplinierte Gruppe zu Gast normalen Handel, sondern nur über den Versand diese Aktion durch das Sammeln von Unter• die Fahne mit der Elchschaufel für einige Tage weit gehabt habe, man sei jederzeit wieder willkommen. der GP-Records, Postfach 15 46, 4708 Kamen, er• schriften unterstützen will, erhält Listen bei ins Land grüßte. Mit dieser erfreulichen Aussicht trennte man sich, hältlich und kostet incl. Porto und Verpackung der Gemeinschaft Junges Ostpreußen, Park• Nachdem die erste Nacht mit um diese Zeit auch um sich spätestens im Oktober zum Fototreffen 22 - DM. A. G. allee 84/86, 2000 Hamburg 13. in der Eifel ungewohnter Kälte überstanden war, wiederzusehen. führte Oberstleutnant Hammel in die Geschichte Interessenten an der Arbeit der Landesgruppe des Hürtgenwaldes ein. Ende des Jahres 1944 hat• NRW melden sich bitte bei Bertram Graw, Telefon ten dort erbitterte Kämpfe zwischen amerikani• (0 24 29) 5 85, Im Geyberg 3, 5165 Hürtgnwald-Gey. schen und deutschen Truppen stattgefunden. Noch M. W. heute sind überall Spuren dieser Auseinanderset• Sieben Nationen beim Volkstanz fest zungen zu sehen, und auch Tote werden noch ge• funden. Einen ungefähren Eindruck von den Bedin• Cnde August in Unna-Massen und Kamen: Gäste kommen auch aus Südafrika gungen, unter denen damals die Soldaten kämpfen um 10. Internationalen Volkstanzfest mußten, erhielten die Lagerteilnehmer, als sie zu sich aus einzelnen Mitgliedern des dortigen lädt die Bundespielschar der Gemein• Fuß dem Schlachtverlauf folgten. Nachdem das erst Volkstanz- und Volksmusikerverbandes zu• kürzlich eröffnete „Museum Hürtgenwald 1944" mit Zschaft Junges Ostpreußen nach Unna- sammensetzen — er gehört der deutsch-süd• zahlreichen Dokumenten und Ausstellungsgegen• Massen ein: Ende dieses Monats treffen sich in afrikanischen Kulturvereinigung an — werden ständen aus jener Zeit besichtigt worden war, be• der dortigen Landesstelle (vormals Durch• übrigens schon am 15. August in West• suchte die Gruppe abschließend den Heldenfried• gangswohnheim) Folkloregruppen aus sieben deutschland eintreffen und bleiben bis zum 29. hof Vossenack, wo über 2000 Deutsche ruhen. Die• Nationen, um untereinander ihr Können zu August Gast der Mitglieder der Volkstanz• ser Friedhof wurde lange Zeit jeden Sommer auch vergleichen und dem Publikum ein interessan• gruppe Kant in Kamen. Während dieser Tage von der GJO gepflegt. Mit einer Gedenkfeier been• tes Erlebnis zu bescheren. Die Volkstänzer dete man einen Tag, der sicher bei jedem seine Ein• sollen die jungen Südafrikaner das Leben in kommen aus Belgien, Frankreich, England, drücke hinterlassen hat. der Bundesrepublik kennenlernen, aber auch Dänemark sowie Südafrika und natürlich von Den Sonntag verbrachte die Lagergemeinschaft mit der Problematik der deutschen Teilung be• nach der Morgenfeier mit sportlichen Wettbewer• den GJO-Volkstanzkreisen aus der Bundesre• faßt werden. Darüber hinaus wird die gesellige ben, einer Einführung in den Umgang mit Karte und publik Deutschland. Begegnung — wie auch bei dem gesamten Kompaß und einem Quiz. Ein Vortrag befaßte sich Den Auftakt der gemeinsamen Tage bildet Volkstanzfest — nicht zu kurz kommen, eb mit dem Thema Waldsterben, das auch in der Eifel am Freitag, 24. August, eine Fluchtlichtveran• ein großes Problem ist, für Laien jedoch oft so staltung im Freien ab 19.30 Uhr mit den Vor• schwer zu erkennen ist, daß der Eindruck entstehen führungen der verschiedenen Gruppen, wäh• kann, es sei alles „halb so schlimm". Der letzte rend am nächsten Tag, dem Sonnabend, in Abend in der Eifel wurde mit Volkstanz, Singen, Auch die Landesgruppen Hamburg und Schles• fröhlichen „Spielen ohne Grenze" die Folklore- Sketchen und Würstchengrillen am Lagerfeuer ge• wig-Holstein in der GJO führten kürzlich ein Wo• Fragen zur Nation Tänzer und -Musiker ihre Kräfte einmal in staltet. chenende mit Übernachtung in Zelten durch. Or• ieder Studentenbund Schlesien mitteilte, Mit Wehmut begann am Montag dann der Abbau ganisiert von Volker Borowski und Ansgar Graw einem anderen Rahmen messen. Am Abend schlugen die jungen Leute — auch aus der Landes• des gleichen Tages findet ab 19.30 Uhr in der fuhrt er derzeit eine bundesweite Jugend• Wumfrage zum Thema „Deutsche Frage und gruppe Niedersachsen war ein Gastdabei — in der Kamener Konzert-Aula eine Großveranstal• Treffen junger Königsberger Nähe von Ratzeburg, nicht weit von der Zonen• tung mit allen beteiligten Gruppen statt. Auf Wiedervereinigung" durch. Junge Leute haben die Möglichkeit, sich anhand eines detaillierten Frage• grenze, die Zelte auf. Ein gemütlicher Abend mit den Besuch vieler Interessenten aus dem nläßlich des Königsberger Treffens lädt der Lagerfeuer, Grillfleisch und vor allem dem Singen bogens zu acht deutschlandpolitischen Themen• Großraum Kamen, Unna, Dortmund und kreisen zu äußern, was auch anonym geschehen Jugendwart der Stadtgemeinschaft, Adel• von Volksliedern stärkte die Kameradschaft und Hamm hofft die ausrichtende GJO und die Abert Lemke, Tel. (0 2361) 3 3917, Alte den Zusammenhalt Am nächsten Tag stand vor kann Diese Umfrage, die möglichst viele gastgebende GJO-Volkstanzgruppe Kant in Grenzstraße 153, 4350 Recklinghausen, Jugendli• allem ein Gang an die Zonengrenze Im Mittelpunkt, Schulklassen, Gruppen und Einzelpersonen errei• che zu diesem Wochenende, dem 25. und 26. Au• wo die GJOIer sich einmal mehr von der Unnatür- Kamen. Die Veranstaltung steht unter der chen soll beabsichtigt die Bestandsaufnahme gust, nach Duisburg ein. Sammelpunkt ist am lichkeit der deutschen Spaltung überzeugen konn• Schirmherrschaft von Minister Friedhelm deutschlandpolitiker Kenntnisse und Meinungen Nachmittag des 25. die Jugendherberge Wedau. ten. Ein Spaziergang durch Ratzeburg und eine Fahrtmann, der Reinerlös des Volkstanztref• junger Menschen. Das Ergebnis der Umfrage wird Ein reichhaltiges Programm ist vorgesehen. DerKo- Bootspartie auf dem Ratzeburger See beendeten fens wird einer sozialen Einrichtung zufließen. vom Studentenbund Schlesien im Herbst veröf fent- stenbeitrag beträgt 25,— DM, Fahrtkosten werden die kurze, aber erlebnisreiche Zusammenkunft. Die südafrikanischen Folkloristen, die nicht hcht und nteressenten zur Verfügung gestellt. Wei- erstattet. Um baldige Anmeldung wird gebeten. Foto Graw aus einem bestimmten Ort stammen, sondern Sn DüS^SkH! der Studentenbund Schle• sien, Postfach 3827, 3400 Göttingen. M O 4. August 1984 — Folge 31 — Seite 11 txis Oftpnufimblatt Literatur

^. reift nur hinein ins

«...•v. •'* <•< ' I I —volle Menschen- . V*_>lleben(...)Undwo Geistiges Erbe der unvergessenen Heimat , ' ^ ^ H ihr's packt, da ist es in- •HKlg! I teressant!" DiesGoethe- In zweiter Auflage erschien jetzt das Buch „Große Ost- und Westpreußen" von Dr, Walter Schlusnus ivtv*-' I wort fällt mir ein, SM£ ||| 1 I während ich die Neu- Schichtsepisode. Man gerät in Spannung, ihm auch nur einen Rest von Macht lasse?" tigen Instrument, wie es in baltischen Landen * •• * HMHH ausgäbe eines Buches gleichgültig, wohin der Blick fällt: Man liest Gleich einer Maske haben sich seine Züge zum gebräuchlich war. Das Orchester nahm die er• betracnte: Iii [ITH Ml WalterSchlus- und ist fasziniert, als wäre es das erste Mal, daß Bild des unerbittlichen Siegers verhärtet. I fnd sten nachschwingenden Akkorde auf und in• nus WEM * , • jr *j flb] < Geistostaten — Le- man ein Stück, einen Vorgang aus Preußens — erschrocken, aber dennoch mutig die Köni• tonierte eine bardunierende Begleitung, be• Ej^SBnHHjSSn teuebensfahrter n — Aben- Geschieht e erlährt. Zum Beispiel „Königin und gin: „Üben Sie Großmut, und Sie werden die flügelte und untermalte den verhaltenen Ge• "IFTl ' Große Ost- und Eroberer". Im engen Raum eines Hauses in der beste Gewähr für Frieden haben, Sire!" Er ist sang: ,0 kam das Morgenrot herauf, o ging die West reußer ni<> rst Ksli -JJ P »- ^ - Deutsrhen Straße in Tilsit stehen sich Preu• nie ht überzeugt, aber er zeigl sich überwältigt Sonne doch schon auf! Sah ich herreiten mei• iHHHHHHBHM ausgäbe ßens Königin und Frankreichs Kaiser Napo- von der Schönheit der königlichen Frau, nen Geliebten über das Feld!'" wurde beachtlich erwei• leum gegenüber, ein Vorgang, der ni< ht nur in Es ist ein weiter Weg, eine lange Zeit von tert, und nun ist das Buch, das viele Jahre ver• Ein Vorgang — ein Bild wie aus einem Beet- Preußens Ges< hi< hto, der in der Weltge• Skomand von Sudauen (In der Halle von Sko- griffen war, wieder im Handel. seilet neuestoi Prägung. Jedoch, fül den auf• schichte von Art und Inhalt her einmalig ist. merksam-disziplinierten Leser fängt jedes mentnen) bis zu Graf Yorck von Wartenburg Unwillkürlich schlägt man es auf und ist be• Napoleon: „Wer gibt mir die Gewähr, daß Buch mit der ersten Seite an, und da fühlt man (Hell aus dem Norden bricht der Freiheit reits mitten drin im Geschehen einer Ge- Preußen sich nicht wieder erhebt, wenn i< h sich wie ins Sagenhafte, wie Ins Morgenrot der Licht) stetig sich entwickelnd zur Größe Preu• Geschichte versetzt. Der Herausgeber, Dr, ßens, Niederlagen eingeschlossen und Stets Walter Schlusnus, eröffnet selbst den Reigen die rechten Männer am rechten Platz, Eroberer der Autoren, und zwai mit der Erzählung aus und Erhalter, sorgfältig ausgewählt und le• Freiwillig in den Freiheitskrieg grauer Vorzeit: König Waidewut, bensecht dargestellt, daß man die Atemzüge „Vor Zeit lebte im Lande der Preußen, zu spüren glaubt. Weiterhin: Männer von er• Handschrift von 1814 neu herausgegeben als geschichtliche Quelle noch ehe es diesen Namen trug, ein edles Brü• staunlichem Wissen und Können, von Dief- derpaar: Bruteno, der mit Klugheit Begabte, fenbach bis Emil von Behring, überragende s besteht gewiß Über das alles hinaus kann man aber auch und Waidewut, der Wissende." Die Geschieh' Künstler und Schriftsteller. Nicht zu vergessen kein Mangel an Bü• die französische Landschaft erleben, Städte te von der 11errsr haft der Brüder klingt wie ein Immanuel Kant. chern, die sich mit und Dörfer mit ihren Menschen, wie sie den E Märchen und war doch einmal Wirklichkeit: der Geschichte Preu• Karl August Jordan deutschen Soldaten zumeist freundlich entge• Das alles war Preußen — Ostpreußen, um es Waidewut führte manche guten Sitten und ßens, einschließlich un• Tagebuch** mnd Fnnnermmgr genkommen; Eine Schilderung mit treffender genau zu sagen. Und wollten der eine oder an• «m den treiheittknegen 181 j- Gebräuche ein und begründete angeblich das serer ostpreußischen Charakterisierung von Menschen und vielen dere es als verloren betrachten — Walter Zusammenleben von Mann und Frau in der Heimat, befassen. Trotz• Einzelheiten des täglichen Lebens aus jener Schlusnus hat es uns allen mit seinem Werk Ehe. Außerdem war Gastfreundschaft sein er• dem soll man es dem Zeit. neu geschenkt. stes Gebot. Die Menschen sollten sich, wie die Verein zur Förderung In Familienobhut bis auf den Urenkel des Zu bemerken ist noch: Die Beiträge von an• Götter geboten, des Lebens freuen und glück• der Gesellschaftswis• Verfassers vererbt, wurde das Manuskript für deren Autoren, die er seinen eigenen Schöp• lich sein. Bruteno baute einen heiligen Hain zu senschaften als beson• die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt, fungen beigefügt hat, entsprechen in jeder Romove, um da in Andacht zu beten und den deres Verdienst anrech• mit einem Verzeichnis der Orte und Personen Hinsicht dem von ihm selbstgeschaffenen und Göttern zu opfern. nen, daß er sich um die versehen, die darin genannt werden. Nicht die vorgezeichneten Niveau. Einige Worte aus Tragik rührt die Herzen der Leser an, wo Herausgabe eines Buches bemüht hat, das Historie allein, es ist vielmehr das Menschli• seinem Nachwort erschienen so wichtig, daß Herkus Monte in Erscheinung tritt. Doch vor eine Geschichtsquelle ersten Ranges darstellt: che darin, das die Lektüre erstrebens- und sie hier nicht fehlen dürfen: „... die Weltge• dem Unheilvollen hat der Verfasser eine wun^ Die unveränderte, ungekürzte Wiedergabe darum empfehlenswert macht. Bedauerlich ist schichte denkt in Jahrhunderten. Der Glaube derschöne Szene eingefügt, geschehen im Kö• einer 140 Jahre alten Handschrift, verfaßt von nur, daß bei der nach einem modernen Klebe- an Recht und Freiheit ist dem Menschen niglichen Palast von Palermo: einem ostpreußischen Freiwilligen, der unter bindeverfahren hergestellten umfangreichen ebenso ureigen wie die Unverletzlichkeit sei• „... Immer noch warf das Meer sein schim• General Yorck in den Freiheitskriegen 1813 bis Broschüre sich schon während des Lesens die ner Person. Dies und das weiterzeugende gei• merndes Licht herauf, das sich mit der Saalbe• 1914 als Reiter die Feldzüge von Königsberg einzelnen Blätter lösen. ck stige Erbe unserer Heimat in der Welt läßt uns leuchtung mischte und den Marmor rötlich bis Paris, so wie die Rückkehr in die Heimat zuversichtlich bleiben." Paul Brock Karl August Jordan, Tagebücher und Erinne• färbte... mitgemacht hat. rungen aus den Freiheitskriegen 1813—1814- Her• Walter Schlusnus, Große Ost- und Westpreu• ausgegeben von Wilhelm Jordan. VFG-Reihe,Band Noeh einmal wandte sich der König den ßen. Geistestaten Lebensfahrten — Abenteuer. Aufgrund der genauen Aufzeichnungen Preußenrittern zu: Sing uns von deiner Hei- und noch unter derrt nachhaltigen Eindruck 4, Verein zur Förderung der Gesellschaftswissen• Verlag Köhler + Foltmer, Oldenburg. 304 Seiten, Il• schaften (VFG), Hückeswagen. 152 Seiten, 2 Zeich• mat, Herkus Monte, ein Liebeslied. Freimütig lustrationen, 1 Übersichtskarte von Ost- und West• der damaligen Ereignisse und Vorgänge nungen, 2 Kartenskizzen, broschiert, 18,— DM griff Monte nach der Kankles, seinem neunsai- preußen, Efalin-Einband, 34,— DM. sc^eJ^er im Frühjahr 1840, als Pfarrer in Rag- nit, seine Erlebnisse nieder, nie ht nur in gro• ßen, Zügen. Jede, auch die geringste Einzelheit des Denkens und Erlebens wird darin nach• vollzogen, farbenreich und lebendig wieder• Leben und Wirken zwischen Mächten und Dogmen gegeben. Tage und Nächte höchster Anspan• nung wechseln mit Erlebnissen, die Begeiste• Odyssee eines siebenbürgischen Journalisten von Hermannstadt nach Sibirien mit Rückkehr nach Wien rung auslösen, aber auch Meinungsäußerun• gen über das Fehlverhalten hoher und höch• lfred Honig, der letzte Chefredakteur bunden und für jedes Wort verantwortlich," das Siebenbürgisch- ster Vorgesetzter, die nicht selten scharfe und Direktor des Siebenbürgisch- Es ist seine eigene Aussage, aus der Sub• Deutsche Tageblatt, zu Zwischen Mächten Kritik enthalten. Generalfeldmarschall Blü• A stanz seines innersten Wesens geprägt, aus dessen Leitung er später und Dogmen 1 ^Deutschen Tageblatts, auch langjähri• cher erscheint als strahlender Held, von jedem dem „Geleitwort" entnommen, das er seinem aufstieg, augenschein• ger Schriftleiter der in München erscheinen• respektiert, von allen verehrt. Wo Blücher er• Buch „Zwischen Mächten und Dogmen" vor• lich gerade zu der Zeit, den Siebenbürgischen Zeitung, der hier seine scheint, braucht man um den Sieg nicht zu angestellt hat, Sie wurde Von mir übernommen als in Deutschland der Lebenserinnerungen vorlegt, hat nicht zu hoch bangen. Damals war es noch so, daß die hohen und ausgewählt, weil es sprachtechnisch Nationalsozialismus die gegriffen, wenn er sagte, als ihm 1981 derSie- und höchsten Führer in vorderster Linie kaum eine Möglichkeit gibt, das Höchstmaß Macht übernahm, die benbürgisch-Sächsische Kulturpreis verlie• kämpften. einer geistig-menschlichen Leistung anzuzei• Bewegung, die bei den hen wurde: „Wir Zeitungsschreiber in Sieben• Eine vordergründige Rolle spielte immer gen. In Honig vereint sich mit diesem Verant• Siebenbürger Sachsen bürgen fühlten uns als weltliche Priester der das Pferd. wortungsbewußtsein ein waches politisches wie ein Regen nach lan• Nation, ethisch und moralisch an diese ge- Interesse, das stets das gesamte Weltgesche• ger Zeit der Dürre wirk• hen einschließt. te. „Das Reich" war oh• Die große Bedeutung, die der Geschichte nehin das Zentralgestirn Unüberwindliche Schwierigkeiten des Landes und seiner Menschen innerhalb ihres Denkens und Füh• der Geschichte der deutschen Nation zu• lens. Es mag Honig in Letzter Sommer einer evakuierten Königsbergerin in Ostpreußen kommt, kann hier nur in äußerster Kürze er• dieser Zeit schwergefallen sein, seinen nüch• klärt werden: ternen Sinn zu behalten und durchzusetzen. •ilfe!" wird man• 1944, hielt man es für nötig, Frauen mit kleinen cher sagen, „mit Kindern aus Königsberg zu evakuieren und Die deutsche Volksgruppe in Siebenbürgen Aber dann kam der Krieg und der Unter- (Rumänien), Siebenbürger Sachsen genannt, .Kriegsliteratur auf's Land zu bringen. Auf diese Weise geriet gang, schlimmer noch, es kam der Rückzug der Hi sind Nachkommen von Kolonisten, die König sind wir, nach vierzig die Verfasserin gemeinsam mit zwei anderen Deutschen Wehrmacht und danach die Rus• Geza II. von Ungarn und seine Nachfolger seit Jahren, übergenug ein• Frauen in die Obhut eines Ritterguts, immer• sen-Invasion. Er, der Verfasser des Buches, 1150 im Burzenland ansiedelten. gedeckt." Nicht gerade hin unweit der Stadt. Die Besitzer des Guts wurde nach Sibirien verschleppt, in ein ermunternd für das In• waren gehalten, sie kostenlos aufzunehmen Sie kamen vorwiegend aus dem Gebiet zwi• Zwangsarbeitslager, in dem Menschenleben teresse der in Frage und zu verpflegen. Eine Weigerung gab es schen Mosel, Maas und Niederrhein, erhielten auslöschten wie Kerzen im Zugwind. kommenden Leserschaft nicht. Man gehorchte dem Befehl, jedoch ohne Sonderrechte und legten Städte und Dörfer an. ist der seltsam anmu• Begeisterung oder gar Menschenliebe, man 1940 betrug ihre Zahl 250 000. Der Reformator Was dem Verfasser zu frühzeitiger Heim• tende Titel der angebo• versuchte, so billig wie möglich davonzu• Joh. Hontems setzte die gemeindeutsche kehr verhalf, vermag ein Lächeln auszulösen bei aller Härte der Situation, etwas, das nur bei tenen Neuerscheinung: kommen. Nicht im Herrenhaus — die Frauen, Sprache in Siebenbürgen durch. den Russen denkbar ist: Der Häftling Honig „Ik hab so'n komischet die zu Hause gut und behaglich eingerichtete Was das literarische Leben betrifft, so setzte besaß einen kleinen Koffer, sehr handlich und Jefühl, Frau Paschke." Doch bald wird man Wohnungen besaßen, wurden in der Wasch• mit Beginn des 20. Jahrhunderts eine neue, mit Schlössern versehen, der gefiel einem der feststellen, daß es eine Episode im Verlauf des küche und den entsprechenden Nebenräu• bemerkenswerte Epoche ein, die das deutsche russischen Offiziere im Lager, der in die Lage letzten Weltkriegs gab, am Rande sozusagen, men untergebracht, teilten sozusagen das Volkstum besonders stark betonte. Der Dich• geraten war, ihn sich auszuleihen für eine von der die junge Generation kaum etwas ge• Schicksal von drei französischen und einigen ter Heinrich Zillich gründete die Zeitschrift kurze Reise. Nach der Rückkehr fiel es ihm hört hat, ausschließlich für Ostpreußen gültig: polnischen Gefangenen. „Klingsor". Als Mitarbeiter wirkten insbeson• schwer, ihn wieder zurückzugeben. Um ihn Die Evakuierung von Menschen, insonderheit Mit welchen unüberwindlich scheinenden dere die Erzähler Emil Witting und Erwin behalten zu können, wurde der Eigentümer in Schwierigkeiten sich das gemeinsame Leben von Frauen mit Kindern aus feindgefährdeten Wittstock. die Heimat zurückgeschickt. Gebieten, vor allem aus Königsberg, zu einer von beiden Seiten vollzog und endlich zu Damit wäre der Start in das eigentliche Zeit, da Ostpreußen vom Vormarsch der Rus• einem versöhnlichen Ende gelangte, wird als Thema des vorliegenden Buchs gegeben: Al• In seinem Buch mit das Beste sind die aufge• sen bedroht war. Eine Frau, die es selbst erlebt Eigenerlebnis von der Verfasserin in einer fred Honig, sein Leben und sein Wirken für die zeichneten Erfahrungen, politischer wie auch hat — keine Autorin von Beruf und weniger Weise geschildert, die jedem Leser Interesse Menschen in seinem Land, für deutsches menschlicher Art, die er nach seiner Rück• von der Kunst des Ausdrucks als vom Gefühl abgewinnen wird. Wesen und Wohlstand der Schaffenden, für kehr, sowohl in Wien als auch in Deutschland, her —, erzählt bildreich, unterhaltsam und Bedauerlich ist, daß der Verlag, gemessen Freiheit, Recht und Gerechtigkeit, überhaupt gesammelt hat. Sie geben dem Buch — über spannend. am Wert des Inhalts, der äußeren Aufmachung für das Gute im irdischen Dasein. die Zeit hinaus — einen unschätzbaren Wert und den Bindearbeiten wenig Sorgfalt erwie• P.B. „Der Krieg tobte an vielen Fronten: Stalin• sen hat. L. K. Um das ausüben zu können, was er im Sinn grad stand wie ein brennendes Fanal zur De• Waltraud Paschke, Ik hab so'n komischet Jefühl mit sich trug, hatte er sich den bestmöglichen batte, aber von Parolen überspült. 1943 er• Frau Paschke. Der letzte Sommer in Ostpreußen. Beruf gewählt. Er war Redakteur einer Zeitung Alfred Honig, Zwischen Mächten und Dogmen. blickte mein Sohn das Licht der aus den An• Die kleine Hausbücherei, Nr. 3. Herausgegeben von geworden, und zwar bei einem Blatt von hohem Odyssee eines siebenbürgischen Journalisten. J. G. geln geratenen Welt mit russischer Bomben• Olaf Polenski. Delta Löwe Verlag, Kiel. 160 Seiten, 8 Rang, das seine Wirkung über den örtlichen Bläschke Verlag, St. Michael. 372 Seiten, Ganzlei• nen, 34,80 DM musik." Wie es wörtlich heißt. Ein Jahr danach, Zeichnungen, broschiert, 6,80 DM Kreis Hermannstadt überzeugend ausstrahlte, 4. August 1984 — Folge 31 — Seite 12 Geschichte ttis tfipraißniblatt

Währenddessen war die 1. KD „verschwun• Vor 70 Jahren: den" und ohne Verbindung zur Armee. Bei der überholenden Verfolgung an Kraupischken mreitenstein) vorbei über Kussen-Pi lkallen Sßberg) war sie 10 Kilometer tief hinter Ostpreußen mit schwachen Kräften verteidigt die Alchen Linien gelangt. Sie sorgte für Verwirrung und lieferte sich mit dem Gegner Bereits am 2. August griffen die Russen bei Johannisburg an / Von Oberstleutnant a. D. Reinhoid Reich kleinere Gefechte, um nach 50 Kilometern Marsch und Gefechten abends im Feindgebiet, n den ersten Augusttagen des Jahres 1914 **zr> in Pillkallen (Schloßberg), zur Ruhe Überzuge- fielen russische Truppen in Ostpreußen ein, Deutsdie Grenzwadit im Ieinige Tage nach der Kriegserklärung. Trotz Osten. Das XVII. AK erreichte nach einem Nacht• erheblicher Übermacht wurden diese in drei marsch seine Bereitstellungsräume bei Schlachten entscheidend geschlagen und aus Plicken und Girnen (15 Kilometer südlich Ostpreußen vertrieben. Es handelt sich um die Gumbinnen). Um dem I. AK Hilfe zu bringen, Schlachten bei Gumbinnen, bei Tannenberg griff das XVII. AK in nordöstlicher Richtung und den Masurischen Seen. an. Bei Ribinnen (Weidengrund) und sudlich Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Un• wird das XVII. AK von starken Kräften ange• garn Serbien den Krieg, was über die erfolgte griffen. Bei der 87. Br (35. ID) kommt es im Teilmobilmachung am 30. Juli 1914 zur Ge• Raum Grünweitschen (Grünweide) zu einer samtmobilmachung in Rußland führte. So er• dramatischen Entwicklung, als durch einen klärte Kaiser Wilhelm II. den 2. August 1914 Irrtum sich deutsche Truppen mit Maschinen• zum „Ersten Mobilmachungstag". Am 2. Au• gewehren und Artillerie gegenseitig beschie• gust griffen bereits Kosakeneinheiten bei Jo• ßen. In panischem Schrecken geht die Brigade hannisburg an. In der Folge marschierten deut• bis hinter die Rominte zurück. Die 36. Br bleibt sche Streitkräfte an der ganzen Ostfront auf. auf den Höhen bei Walterkehmen (Groß Wal• Ostpreußen sollte nach dem geänderten tersdorf) liegen. Die Kämpfe des XVII. AK for• Schlieffen-Plan mit schwachen Kräften ver• dern schwere Verluste. Diese werden auf 8000 teidigt und dabei in Kauf genommen werden, Mann geschätzt, gefallen, verwundet oder in Teile Ostpreußens aufzugeben und sich bis zur Gefangenschaft. Allein 200Offiziere waren ge• Weichsel zurückzuziehen. Denn der General• stab war sich darüber einig, daß es zum glei• fallen. chen Zeitpunkt auch zum Kriegmit Frankreich Währenddessen hatte das I. AK mit der 1. kommen würde. Starke Kräfte sollten zuerst und 36. RID den Raum nordostwärts Anger• das vermeintlich schwächere Frankreich burg erreicht, als es in einem Nachtmarsch schlagen, um dann mit zusammengefaßten Kleszowen (Koschauern), etwa 30 Kilometer Deutsche Grenzwacht im Osten: Kampf gegen angreifende Russen Kräften gegen Rußland anzutreten, dessen entfernt, zwischen Darkehmen (Angerapp) Kampfkraft höher eingeschätzt wurde. und Goldap erreichen konnte, um die Flanke des XVII. AK zu schützen, da über Goldap und Die Verteidigung Ostpreußens oblag der 8. schreiten, um den Feind vom ostpreußischen binnen entlang der Angerapp über Angerburg aus der Rominter Heide neuer Feind aufge• Armee, deren Kräfte sich in Ostpreußen be• Boden fernzuhalten. Er begann am 14. August und der Festung Lotzen. Teile des XVII. AK, taucht war. Auf dem Marsch wurde das Korps fanden, und zwar am 17. August 1914 von Nor• sein AK befehlswidrig bis in die Linie Goldap- die mit der Eisenbahn von Deutsch Eylau überraschend von Südosten angegriffen. Die den nach Süden: 2. LBr bei Tilsit, I. AK bei Stallupönen (Ebenrode) vorzuschieben und kamen, fehlten noch, ebenso Teile des I. AK. Gumbinnen, 1. KD bei Pillkallen (Schloßberg), unterschlug dieses Handeln dem AOK. Am 17. Da zu befürchten war, daß der Feind den linken das I. RAK bei Angerburg, das XX. AK südlich August traten die Russen auf der ganzen Front Flügel umgehen könnte, wurde die 2. LBr mit Militärische Abkürzungen Allenstein, das XVII. AK bei Deutsch Eylau, von Suwalki bis Schillehnen (Waldheide) zum der 1. KD an den linken Flügel gelegt. An deren die 70. LBr von Thorn und schließlich die Fe• Angriff an. Stelle trat die Hauptreserve der Festung A SS Armee stungshauptreserve Königsberg bei Inster- Die erste Feindberührung hatte die 1. ID (I. Königsberg. AK — Armeekorps burg. — Armee-Oberkommando AK) bei Dopönen (Grünweide) südlich Stallu- Am 19. August erwarteten unsere Truppen AOK Unseren Truppen standen zwei russische pönen (Ebenrode). Um die Mittagszeit drohte den Angriff in der Angerapp-Stellung. Das Br Brigade Armeen gegenüber. Südlich des Njemen beiden Flügeln die Umfassung durch die russi• mußte der Tag der Entscheidungen werden, D -= Division (Memel) stand die Njemen-Armee mit 4 AK, schen Verbände. Durch kampfkräftige und denn von der Südfront wurde gemeldet, daß GRAK = Garde- Reserve-Armeekorps einer Schützenbrigade, 5 1/2 KD. Im Süden wendige Führung konnte die Gefahr gebannt die Narew-Armee verstärkt auf die ostpreußi• ID = Infanterie-Division hatte die Narew-Armee noch nicht die Grenze werden. Erst durch Munitionsanforderungen sche Grenze drängt. Deshalb sollte im Nord- IR = Infanterie-Regiment Ostpreußens erreicht. Sie umfaßte 3 AK und 3 für die Artillerie erfuhr das AOK, daß das I. AK abschnitt diefmtscheidung im Angriff gesucht KD = Kavallerie-Division KD, zu tfdhen noch Reserven gezählt werden weit vor den befohlenen Linien mit dem Geg• werden, um Kräfte freizubekommen. Die 2. ID LBr = Landwehr-Brigade müBfeiir'die allein die Stärke der deutschen ner schon im Kampf stand (etwa 30 Kilometer). griff gegen die Nordflanke an, während sich die LD = Landwehr-Division Truppen überstiegen. Die Befehlshaber waren Der Kampfplan des AOK wurde dadurch sehr 1. ID und die beiden anderen AK in der Mitte OHL = Oberste Heeresleitung die Generale Rennenkampf und Samsonow, in Frage gestellt. Die zur Entlastung angetre• zum Angriff bereitstellten. Der Angriff kam Er• RAK = Reserve-Armeekorps kriegserfahrene Soldaten, die 1904/05 den tene 2. ID brauchte nicht mehr einzugreifen, da folg versprechend voran. Der deutschen Füh• RID = Reserve-Infanterie-Division russisch-japanischen Krieg mitgemacht hat• die 1. ID den Sieg errungen hatte. Der Südflü• rung kam entgegen, daß General Rennen• ten. gel dieses Abschnitts der Russen war einge• kampf für den 20. August verzögerten Vor• zwischen Kleszowen (Koschauern) und Ga- Der Oberkommandierende der 8. Armee, stürzt. Der errungene Sieg konnte aber nicht marsch befohlen hatte. waiten (Herzogsrade) rastende 1. RID mußte Generaloberst von Prittwitz, war vor eine ausgenutzt werden. Nachdem der Nordflügel der 2. LBr bei Brei• sich eines Angriffs auf ihre gesamte Flanke er• schwere Aufgabe gestellt, da damals aufgrund Auf Befehl des AOK und ohne Störung tenstein unter erheblichen Verlusten zurück• wehren. Die übrigen Truppen der Division durch den Feind setzte sich das I. AK während gehen mußte, konnte die 1. KD den Angriff rus• gingen aus eigenem Entschluß zum Gegenan• n 0S \ - St Vi, der Nacht ab, um dadurch 10 Kilometer Raum sischer Kavallerieeinheiten abweisen. Im griff über und konnten den Gegner werfen. Die nach Westen zu gewinnnen. Am 18. August er• Norden umfaßte die 2. ID den rechten Flügel 36. RID griff in den Kampf bei Gawaiten (Her• folgte von dort aus der Weitermarsch auf des Gegeners durch einen Nachtmarsch, um zogsrade) ein und konnte auch hier den Feind Gumbinnen. Die Verluste der angreifenden diesen bei Mallwischken (Mallwen) zuwerfen. werfen. Zwischenzeitlich hatte die 3. RID Russen waren ganz erheblich, zweitausend Die 1. ID erreichte nach harten Artillerieduel• Benkheim, 30 Kilometer nordöstlich Anger• Gefangene wurden eingebracht. Die nördli• len Brakupönen (Roßlinde). Die 2. ID brachte burg erreicht, um in den frühen Morgenstunden chen Teile der 8. A versammelten sich auf der über 4000 Gefangene, die 1. ID 2000 Gefangene auf Kleszowen (Koschauern) in den Rücken Linie Kraupischken (Breitenstein)—Gum• ein. des Feindes zu dringen. Der Kaiser ernannte den im Ruhestand lebenden General von Hindenburg zum neuen Oberbefehlshaber Der Frontverlauf unserer Truppen am 20. raloberst von Moltke, mit dem Oberbefehls• Osten die 70. und 75. LBr, am linken Flügel die August: Von Goldap über Walterkehmen haber der 8. Armee reifte beim Chef des Gene• 37. ID bis zum Südrand des Lansker Sees. Die 3. (Groß Waltersdorf) — Gumbinnen — Niebud- ralstabs die Entscheidung beim AOK 8 einen RID, bei Allenstein stehend, wurde dem Korps zen (Herzogenkirch) — Mallwischken (Mall• Führungswechsel, vorzunehmen. General• zugeführt. Dem Korps standen im Süden 4 Di• wen). oberst von Moltke schlug der OHL als neuen visionen und einige KD gegenüber, während Das AOK war über die allgemeine Lage Oberbefehlshaber den General von Be• von Osten her durch das Waldgebiet bei Jed- nicht ausreichend unterrichtet. Die Stärke des neckendorf und von Hindenburg vor, der be• wabno zwei halbe Divisionen angriffen. Feindes auf dem Gefechtsfeld war nicht zu be• reits im Ruhestand lebte und reaktiviert wor• Wird fortgesetzt stimmen, desgleichen, was noch an Reserven den war. Als Chef des Generalstabs des AOK vorhanden war, wie hoch seine Verluste an stellte man ihm den Generalmajor Ludendorff jeutscae Menschen und Material waren, wie die Stim• zur Seite. Am 22. August vollzog der Kaiser die mung der Truppe war usw. Das AOK war sich Ernennungen. Am Abend machte General• auch nicht darüber klar, daß es bei Gumbinnen oberst von Moltke Ludendorff mit seiner Auf• Lage der deutschen und russischen Truppen mit den letzten Kämpfen schon eine Entschei• fassung über die Kriegsführung in Ostpreußen nach dem 2. August Zeichnung Archiv Reich dung gegeben hatte oder eine solche über• bekannt. haupt herbeigeführt werden könne. Dabei war Generalmajor Ludendorff fuhr am 22. Au• der mangelhaften Aufklärungsmöglichkeit die Narew-Armee im Süden in vollem An• gust in der Nacht mit der Eisenbahn von Ko• kein genaues Bild des aufmarschierenden marsch. blenz über Hannover, wo der neue Oberbe• Feindes festzustellen war. Überall schnürte Nach Beratungen mit seinem Chef des Ge• fehlshaber zustieg, um am 23. August in Ma• russische Kavallerie über die Grenze. Bren• neralstabs, Generalmajor von Waldersee, ent• rienburg einzutreffen. Sofort begann die nende Gehöfte signalisierten deren Weg. Es schied sich der Oberkommandierende zum Stabsarbeit. Die Beurteilung der Lage ergab, wurde erwartet, daß die Njemen-Armee den Abbruch der Gefechte und Rückzug, obwohl daß die Narew-Armee auf 60 Kilometer Breite Angriff beginnen werde. Durch Fliegeraufklä• die Truppenführer anderer Meinung waren. die südliche Grenze überschritten hatte, um rung war festgestellt, daß die Narew-Armee Sein Entschluß ist aus der Lage heraus nicht über die Straße Soldau — Neidenburg Ortols• mit großen Teilen noch nach Norden mar• anfechtbar. burg zu erreichen. Das XX. AK vertrat die An• schierte. Der Rückzugsbefehl beinhaltete als Ziel sicht in hinhaltendem Kampf allein der Na• Das AOK 8 wollte mit starken Kräften zwi• nicht die Weichsel, sondern Westpreußen. rew-Armee entgegentreten zu können bis die schen Insterburg und Angerburg an der Ange- Dieser Entschluß entsprach aber nicht der Auf• aus der Nordgruppe herausgezogenen Korps rapp verteidigen, den Feind also „auflaufen" fassung der Obersten Heeresleitung. Solch heran seien. Vor der Njemen-Armee blieben lassen, um gegebenenfalls an dieser Front von große Landesteile sollten nicht aufgegeben nur schwache Kräfte zwischen der Deime und Norden bei Tilsit und im Süden bei Angerburg werden. Auch fürchtete man durch die Flücht• der Seenplatte liegen. Dem Abzug folgte die zu umfassen. Der Kommandierende General lingsmassen eine Einengung der Bewegung Njemen-Armee nur sehr zögernd. des I. AK, General von Francois, wollte den der kämpfenden Truppe. Am 23. August standen westlich Gilgenburg Feind bereits an der Grenze zum Kampf stellen Aufbruch zur Front: Fahnenunterottiziere in Nach einem Ferngespräch am 21. August die Festungstruppen Unger, das XX. AK zwi• Königsberg und mit Offensiworstößen die Grenze über- zwischen dem Chef des Generalstabs, Gene• schen Gilgenburg und Thurau (41. ID), nach Fotos Müller-Holm (1). Archiv Reich (1) 4. August 1984 — Folge 31 — Seite 13 tm £fiDnu(?mrjlati Trakehner Pferde

ie Zahl des beschäftigten technischen Gestütspersonals lag bei 200. In der DLandwirtschaft werden an Deputanten und Freiarbeitern etwa 750 Menschen tätig gewesen sein, so daß der gesamte Personalbe• stand rund 1100 Beschäftigte aufwies. Wenn man berücksichtigt, daß zu Groß-Trakehnen außerdem ein Krankenhaus mit Arzt und Krankenschwester, eine Apotheke, 9 Schulen mit 11 Lehrern, ein Hotel und verschiedene La• dengeschäfte gehörten, so erkennt man ein für ländliche Verhältnisse im äußersten Osten des alten Vaterlandes recht beachtliches Ge• meinwesen von über 3000 Seelen. Das Charakteristikum dieser Gemeinschaft aber, das als verbindliches Element die Atmo• sphäre und den Stil Trakehnens beherrschte, war das in allen Herzen gehegte, das in jeder Äußerung und Haltung bekundete Bekenntnis zum Pferd und die selbstverständliche allge• meine Anteilnahme an allem, was die Pferde anging. Die gesamte verantwortliche Leitung der Gestütsverwaltung oblag einem Oberland• stallmeister, während der Gesundheitszu• stand der Pferde von einem Oberstveterinär überwacht wurde. Die bereits namentlich er• wähnten Gestütsvorwerke, für die jeweils ein Vorwerksvorsteher verantwortlich war, waren in 8 Inspektionen unter der Leitung je eines Wirtschaftsinspektors gegliedert. Sie unter• standen dem im Hauptgestüt wohnenden Wirtschaftsdirigenten, dem für die landwirt• schaftliche Verwaltung ein Assistent und ein Speicherverwalter sowie das Gutsbüro zur Seite standen. Die Landwirtschaft Trakehnens, die sinn• gemäß vorrangig auf die Erfordernisse des Hauptgestützuchtbetriebs zugeschnitten sein mußte, befand sich in einer anerkannt vorzüg• lichen Verfassung und zeugte infolge der mehr als 200jährigen, dem Staat verantwortlichen sachgemäßen Wirtschaftsweise, wie sie für einen mit so weitwirkenden Sonderaufgaben betrauten preußischen Staatsbetrieb aller• Symbol ostpreußischer Pferdezucht damals und heute: Nachbildung des Trakehner Hengstes Tempelhüter in Verden (Aller) Foto Paul dings wohl als selbstverständlich gelten durf• te, von einem ausgezeichneten Leistungs• hochstand. Es ließen sich in großen Linien die allgemei• solcher Räumungs- und Verteilungsplan war genen Vorwerke Trakehnens durch den Orts• Trakehnen hatte aber auch ohne seine be• nen Ausstrahlungen Trakehnens auf das Ge• seinerzeit aufgestellt und dem Ministerium gruppenleiter jede Evakuierung unter schärf• rühmten Pferde schon starke Reize: Die groß• füge der privaten ostpreußischen Pferdezucht eingereicht worden. Aber nach 1934 verlief die ster Strafandrohung untersagt. artige Planung des gesamten Gebiets und die umreißen und seine Einflüsse auf die großflä• ganze Angelegenheit im Sand. So bestand also Die von Trakehnen aus in Marsch gesetzten weiträumige Anordnung der 16 Gestüthöfe, chigen Abgrenzungen der Erbmasse zu einem bei Kriegsausbruch im September 1939 kei- Gestütpferde fanden in Georgenburg bei In- ihre Einbettung in die natürliche Landschaft, geographischen Blutatlas kennzeichnen. So nerlei Vorbereitung für eine eventuell not• sterburg ihre erste Notunterkunft, während g^chmackvoll geschaffene gärtnerische An• wurden zum Beispiel in Weedern im Kreis wendig werdende Evakuierung, und dieses Ver- die bespannten Trecks im südwestlichen Teil lagen von beeindruckender Großzügigkeit Darkehmen (Angerapp) überwiegend Füchse, Säumnis wurde auch in den folgenden Kriegs- der Provinz unterkamen. In einer weiteren und Gefälligkeit, die herrlichen fast 200jähri- in Szirgupönen im Kreis Gumbinnen vorwie- jähren nicht nachgeholt, vielmehr war jede Etappe wurden die Gestütpferde nach Meck• lenburg und nach Schlesien gebracht. Und da• nach gelang es nur noch, einen kleinen Teil von Beschälern und Zuchtstuten nach Hol• Nur wenige erreichten den rettenden Westen stein zu bringen. Alle übrigen in Mecklenburg verbliebenen Die Entwicklung des ostpreußischen Warmblutpferdes von der Ordenszeit bis zur heutigen Zucht (III) Pferde fielen in sowjetische Hände und wur• den in die Sowjetunion abtransportiert. Nur VON HANS HEIDUSCHAT ein kleiner Teil jener edlen ostpreußischen Pferde Trakehner Abstammung, die von priva• ten Züchtern gezogen worden waren, erreich• gen Eichenalleen von Vorwerk zu Vorwerk, gend Rappen und im von Simpsonschen Pri• vorbereitende Maßnahme ausdrücklich ver• te den rettenden Westen. die gewaltigen Grünlandflächen, die wohltu• vatgestüt Georgenburg überwiegend Braune boten. Allen in und um Gelnhausen lebenden Ost• ende Unterbrechung ihrer flachen Ebene gezüchtet. Als die sowjetischen Armeen sich im Som• preußen ist der Name Reisch, Perkallen, sicher durch kleine Gehölze und die gepflegte Land• Vor dem Hauptverwaltungsgebäude Tra• mer 1944 der ostpreußischen Grenze näherten, ein Begriff (um nur eins von unzähligen Beispie• wirtschaft. Und wenn man in den weiten satt• kehnens befand sich auf einem hohen Sockel fragte der damalige Leiter der Gestütsverwal• len zu nennen). Reisch selbst, in jener Zeit als die Nachbildung des edelsten in Trakehnen tung, Landstallmeister Dr. Ernst Ehlert, beim grünen Koppeln die riesigen Herden der edlen Reserveoffizier an der Front stehend, hatte gezogenen Beschälers „Tempelhüter" in natür• Ministerium wegen Sicherstellung des Ge• Trakehner getrennt nach Farben (Braune, rechtzeitig veranlaßt, daß sich aus seinem licher Größe, die heute in Moskau steht und stütmaterials an, erhielt jedoch vom Reichs• Füchse, Rappen, Schimmel) weiden sah, dann züchterischen und landwirtschaftlichen Groß• von der ein Abguß in Verden an der Aller auf• verteidigungskommissar und Gauleiter Koch schlug das Herz eines jeden Pferdeliebhabers betrieb etwa 15 Wagen, bespannt mit je vier gestellt werden konnte. einen ablehnenden Bescheid mit der zyni• höher. Trakehnern unter Leitung seiner Frau mit Un• Aber auch Trakehnen blieb nicht verschont. schen Bemerkung, daß im gegebenen Falle die terstützung einiger Männer, die nicht im 1656 fielen die Tataren in Ostpreußen ein und edlen Trakehner schneller als die sowjeti• Wehrdienst standen, auf den Treck nach We• von 1709 bis 1710 fiel etwa ein Drittel der Be• schen Panzer sein würden. sten begaben. Ein kleiner Teil dieses Trecks völkerung der damals wütenden Pest zum Immer wieder auf Schwierigkeiten stoßend landete nach vielen Wochen und großen Stra• Opfer. Während des Siebenjährigen Kriegs und entgegen dem Befehl gelang schließlich pazen im Raum Gelnhausen. Die Familie war die Provinz durch russische Truppen be• der Abtransport der Hauptbeschäler und von Reisch fand auf dem Geisberg Unterkunft und setzt und mußte nach der Schlacht von Groß etwa 140 ausgewählten Mutterstuten nach lebte dort einige Jahre. Jägersdorf für fünf Jahre an Rußland abgetre• Gradit und Neustadt. Mitte September konn• ten werden. 1794 machte der drohende Einfall ten nochmals etwa 60 einjährige Hengste und Und wenn es heute in der Bundesrepublik polnischer Aufständischer eine teilweise 140 der besten Absatzfohlen nach Hunnes• Deutschland doch wieder eine große Zahl Räumung Trakehnens erforderlich. Zwischen rück und nach Pommern verladen werden. Mit kleinerer und größerer Zuchtbetriebe des 1806 und 1812 zwangen die unbeschreiblichen Rücksicht auf die militärische Lage waren be• edlen Trakehner Warmblutpferdes gibt, die Kriegsnöte zur zweimaligen Flucht des gesam• reits in den ersten Septembertagen die zwei• aus den wenigen vor 40 Jahren herübergeret• ten Hauptgestüts. Und im Ersten Weltkrieg jährigen Hengste an die Landgestüte in Ost- teten Beschälern und Mutterstuten und unter war der zweimalige Russeneinfall Anlaß zur und Westpreußen verteilt und die gleichaltri• den in den ersten Jahren schwierigsten Ver• vollständigen Evakuierung Trakehnens. gen Stuten an ost- und westpreußische Züch• hältnissen unter Verzicht auf vieles andere es Schließlich brachte die totale Austreibung ter abgegeben worden. Mitte Oktober waren möglich machten, ihre Zuchtställe so auf- und 1944/45 mit der Besetzung der ganzen Provinz immerhin noch mindestens 800 Pferde und auszubauen, wie sie heute dastehen, so ist dies durch fremde Truppen auch eine fast unab• Fohlen in Trakehnen nebst Vorwerken vor• nur aus Liebe zum Pferd geschehen. wendbare Vernichtung der gesamten ost• handen. preußischen Pferdezucht. Wenn auch Tra• Auf den Turnierplätzen nicht nur in der kehnen während der Kriegsjahre, bedingt Am 17. Oktober früh ordnete das Landrats• Bundesrepublik, sondern weit über deren durch Personalmangel, Truppenbelegung amt Ebenrode die sofortige Räumung von Grenzen hinaus, ja in aller Welt, hat das Tra• oder Einquartierung, mit nicht unerheblichen Menschen, Gestüt- und Ackerpferden, Rind• kehner Warmblutpferd wieder seinen verdien• vieh und Schafen sowie möglichst allem toten Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, war der ten Platz eingenommen. Und wenn heute auf Inventar an. Letzteres schied bis auf Wagen und Gestütsbetrieb doch bis zum Herbst 1944 Auktionen für edle Trakehner Spitzenpreise einige Habe der Leute von vornherein aus. recht und schlecht aufrechterhalten worden. von 35 000,- bis 100 000,- DM erzielt werden, Alles andere wurde aber bis gegen Mittag in wollen wir die Hoffnung und den Wunsch zum Bereits Anfang der dreißiger Jahre bestand Marsch gesetzt, wenig belästigt von Fliegern. beim preußischen Landwirtschaftsministe• Ausdruck bringen, daß auf züchterischem Ge• rium die Absicht, für den Fall kriegerischer Im Kreis Gumbinnen wurde die Räumung biet in der Bundesrepublik doch wieder solch Entwicklungen die Gestütpferde Trakehnens nicht befohlen, vielmehr durch den stellver• ein zentrales Trakehnen erstehen möge, wie Heute nur noch Erinnerung: Der Ortseingang in den Schutz des Heilsberger Dreiecks bzw. tretenden Landrat direkt verboten. Daher wir Ostpreußen und unsere Freunde es ken• von Trakehnen Foto Baumann der Festung Königsberg zu evakuieren. Ein wurde für die vier im Kreis Gumbinnen gele• nen. ENDE 4. August 1984 - Folge 31 - Seite 14 Glückwünsche

ii x*„r*a ooh Walter, ausTawe, Kreis Elch- Nischk, August, aus Orteisburg, jetzt 2221 Menghu• sen, am 11. August pitr gratulieren — 72 am 8. August , Oertel, Lina, aus Labiau, Haffstraße 3, jetzt Bülow- r 't! Gertrud geb. Riemann, aus Königsberg, straße 57, 2400 Lübeck 1, am 9. August ^ÄlÄiße 4, jetzt Ruinenstraße 10, Pasuch, Johann, Müllermeister, aus Schwarzen- Jahns, Herta, aus Gumbinnen, Luisenstraße 3, jetzt 4600 Dortmund 41, am 9. August zum 96. Geburtstag ofen, Kreis Neidenburg, und Hirschbergmühle, Helene geb. Kaiweit, aus Talheim/Anger- Mierau, Charlotte, geb. Hahn, aus Pörschken, Kreis Hinrich-Wrage-Staße 16, Immenhof, 2427 Ma• Kreis Osterode, jetzt Mühlgasse 9, 6908 Wies• Heiligenbeil, jetzt Steinbücheler Weg 1, 5000 lente-Gremsmühlen, am 20. Juli loch, am 6. August Tu^ Köln 80, am 30. Juli Jennet, Kurt, aus Königsberg, Hechtweg 13, jetzt Skrotzki, Frieda, geb. Plewa, aus Rudau, Kreis Or- Steenkamp27,2427Malente-Gremsmühlen,am Letuf August, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm-Straße telsburg, jetzt Über den Born 12, 3452 Hehlen, 129, jetzt Buchenstraße 38,6348 Herborn, am 6. zum 95. Geburtstag 26. Juli am 8. August Elfreich, Detlof, aus Lotzen, jetzt Katernberger Kaiser, Wilhelm, aus Markthausen (Popelken), Stritzel, Fritz, aus Lyck, Bismarckstraße 44, jetzt Kie• Kreis Labiau, jetzt Schulstraße 5, 7532 Niefern, Nagl^Frieda, geb. Lehmann, aus Gumbinnen Straße 160, 5600 Wuppertal 1, am 11. August fernstraße 25, 5650 Solingen 11, am 12. August Bismarckstraße 56, jetzt Eiderstraße 74, 2370 am 31. Juli Trost, Ludmilla, geb. Sahm, aus Ebenrode, Güter• Lau, Werner, Amtsgerichtsrat a. D., aus Königsberg, Rendsburg, am 7. August u a zum 94. Geburtstag straße 6, jetzt Perthesstraße 14, 4708 Kamen, am 0 chowskl,Frieda,ausKönigsberg,Schrebersorctra^ 0 jetzt Kaiserstraße 17, 6418 Hünfeld, am 21. Juli 8 Presting, Ruth, geb. Knauf f, aus Kobulten, Kreis Or- 2. August Messidat, Paul, aus Königsberg, jetzt Am langen 15, jetzt Albert-Schweitzer-Straße 20, 2400 Lü• telsburg, jetzt Altenheim, Oberhainer Weg 21, Trustorff, Otto, aus Nadrau, jetzt Reichenberger Berg 7, 8900 Augsburg 28, am 4. August beck 1, am 5. August 6393 Wehrheim 1, am 11. August Straße 53, 2208 Glückstadt, am 1. August Säbels, Bruno, Lehrer i. R., aus Buchwalde/Gilge- Schweiger, Marie, geb. Egger-Freiberger, aus La- Wilzewski, Gertrud, aus Lyck, Kleine Mühle, jetzt Paschkewitz, Herbert, aus Köskeim, Kreis Ange• nau, Kreis Osterode, jetzt Deventerweg 11,4770 biau und Königsberg, Admiral-Scheer-Straße Auchtweide 9, 7340 Geislingen/Steige, am 8. rapp, und Polleyken, Kreis Gerdauen, jetzt hr.- Soest, am 5. August 14, jetzt Kolpingstraße 18, 7560 Gaggenau, am August Mezger-Straße 12, 7707 Engen, am 12. August Sanden, Anna, geb. Scherlies, aus Fließdorf, Kreis 30. Juli Zarm, Emma, aus Maulen, Kreis Königsberg-Land, Philipp, Ida, geb. Duddeck, aus Gumbinnen, Bis• Lyck, jetzt Blumenstraße 31,4194 Hau-Bedburg, jetzt Haubenschloßstraße 3, 8960 Kempten, am marckstraße 48, jetzt Heilswannenweg 18, 3210 Wiese, Elisabeth, geb. Domnick, aus Hermannha• am 6. August gen, Kreis Rastenburg, jetzt Markt 12, 2427 Ma- 11. August Elze, am 11. August Schwarz, Erna, geb. Schulz, aus Milken, Kreis Lot• lente-Gremsmühlen, am 24. Juli Ziffer, Minna, geb. Grube, aus Labiau, Hotel zur Poluda, Marie, aus Rogallen, Kreis Lyck, jetzt Am zen, jetzt Sandweg 3, 4350 Recklinghausen, am Post, jetzt Bremer Straße 47, 2820 Bremerhaven, Galgenberg 39, 3250 Hameln, am 10. August 7. August zum 92. Geburtstag am 23. Juli Schunak, Martha, aus Passenheim, Kreis Ortels- Heinecker, Anna, geb. Quaß, aus Karwinden, Kreis zum 85. Geburtstag burg, jetzt bei Bickele, Heckenweg 1,8860 Nord- Pr. Holland, jetzt Dorfstraße 4, 2171 Geversdorf, Blumenthal, Anna, geb. Will, aus Königsberg, zum 81. Geburtstag lingen, am 10. August am 28. Juli Waldburgstraße 4, jetzt Yorckstraße 1, 2120 Lü• Bandilla, Lisa, Realschulkonrektorin i. R., aus Stabaginskl, Hermann, aus Liep, Kreis Königsberg- neburg, am 3. August Schloßberg, Hindenburgallee 9, jetzt Hebbel• Land, jetzt Eichenberg 34,4330 Mülheim, am 10. zum 91. Geburtstag Burger-Bunkowski, Margarete, aus Osterode, Bis• straße 22/24, 2400 Lübeck 1, am 4. August August Bardeck, Luise, geb. Neumann, aus Groß Allendorf, marckstraße 25, jetzt Stettiner Straße 130, 4000 Bogdanski, Wilhelmine, geb. Domsalla, aus Wald- Unruh, Auguste, geb. Gramatzki, aus Lakendorf, Kreis Wehlau, jetzt Reher Weg99,3250 Hameln, Düsseldorf-Garath, am 5. August pusch, Kreis Orteisburg, jetzt Schüttlackenstra- Kreis Elchniederung, jetzt Eichenweg 4, 4045 am 8. August Kudritzki, Ida, geb. Danisch, aus Schönhorst, Kreis ße 33, 4650 Gelsenkirchen, am 12. August Kleinenbroich, am 6. August Schulz, Heinrich, aus Königsberg, Zeppelinstraße 4, Lyck, jetzt Pillauer Straße 9, 2330 Eckernförde, Brandt, Hedwig, geb. Schwarz, aus Wormditt, Kreis Walter, Anna, aus Plauen, OT Dettmitten, Kreis jetzt 2878 Wildeshausen, am 8. August am 8. August Braunsberg, und Königsberg, Scheffnerstraße 7, Wehlau, jetzt Memeler Straße 16, 2380 Schles• Olias, Helene, geb. Kolbe, aus Lenzendorf, Kreis jetzt Arsenalstraße 3, 2370 Rendsburg, am 7. wig, am 8. August zum 90. Geburtstag Lyck, jetzt Hindenburgstraße 11, 2720 Roten• August Wetzel, Helene, geb. Buszilowski, aus Kölmersdorf, Alex, Franz, aus Hohenbruch (Lauknen), Kreis La- burg, am 12. August Heinrich, Martha, aus Wilkendorf, Kreis Wehlau, Kreis Lyck, jetzt zu erreichen über Alfred Ma• biau, jetzt Brookwisch 9, 2077 Großensee, am 9. Rogalla, Otto, aus Seliggen, Kreis Lyck, jetzt Am jetzt Quandelholz 17, 3000 Hannover 21, am 8. suhr, Reinickendorfer Straße 43a, 2000 Ham• August Teich 7, 3406 Bovenden 1, am 10. August August burg 73, am 7. August Hasenpusch, Marta, geb. Volgnandt, aus Hanswal• Scheffler, Otto, aus Wosseden, Kreis Heilsberg, Herrmann, Max, aus Gumbinnen, Bismarckstraße de, Kreis Heiligenbeil, jetzt Graßweg 26a, 2300 jetzt Steinstraße 4, 7113 Neuenstein, am 3. Au• 69, jetzt Friedrich-Syrup-Straße 16, 5400 Ko• blenz 1, am 3. August zum 75. Geburtstag Klausdorf-Altenholz, am 7. August gust Bergen, Ida, geb. Kellmereit, aus Shirgsten, Kreis Marquardt, Emma, geb. Nabitz, aus Hirnsdorf, Wierzoch, Rudolf, aus Seedanzig, Kreis Orteisburg, Kaesler, Elli, aus Friedland, Kreis Bartenstein, Aa• chener Straße 166, jetzt Stresemannstraße 39a, Lotzen, jetzt Siedlerstraße 15, 4019 Monheim- Kreis Pr. Holland, jetzt bei Berta Neuber, Ting• jetzt Teufenstraße 49, 7210 Eschbronn-Locher• Baumberg, am 1. August straße 18, 3043 Schneverdingen, am 8. Juli hof, am 8. August 2400 Lübeck 1, am 2. August Moerke, Minna, geb. Paske, aus Langendorf, Kreis Brooks, Dorothea, aus Königsberg, Albrechtstraße 4, jetzt Andersenring 21, 2400 Lübeck 1, am 2. zum 84. Geburtstag Labiau, jetzt Wallbergstraße 34,4450Lingen, am zum 89. Geburtstag 30. Juli August Jakobeit, Therese, Landwirtin, aus Weißensee, Goetz, Gertrud, ehemalige Inhaberin der Firma Elbe, Erna, geb. Migge, aus Heydekrug, jetzt Her• Franz Eder Nachfolger, aus Kreuzingen, Kreis Parakenings, Emma, geb. Welsch, aus Brittanien, Kreis Wehlau, jetzt Grüne Straße 32, 2340 Kap- Kreis Elchniederung, jetzt Nörvenicher Straße zog-Bruno-Weg 14, 2000 Hamburg 61, am 12. peln-Mehlby, am 9. August Elchniederung, jetzt Hegelstraße 18, 4010 Hil• August den, am 7. August 78, 5160 Düren, am 6. August Lattko, Helene, aus Grabnick, Kreis Lyck, jetzt Am Schäfer.^Cäte, geb. Rahn, aus Lindental (Sandfluß), Jesgarcz, Rudi-Karl, aus Lotzen, jetzt Teichweg 3, Eichelberg la, 5000 Köln 7, am 11. August Koßmann, Gertrud, aus Kuckerneese, Kreis Elch• 3051 Haste, am 8. August niederung, jetzt Kollenrodtstraße 47, 3000 Han• Kreis Elchniederung, jetzt Schaeferweg 6a, 2214 Pöllsner, Friederike, geb. Ollesch, aus Lindenort, Hohenlockstedt, am 7. August Kemries, Emma, geb. Alexy, aus Gorlau, Kreis Lyck, K reis Orteisburg, jetzt Ittersstraße 35,4000 Düs• nover 1, am 9. August jetzt Jüliusstraße 40, 3300 Braunschweig, am 12. Remunat, Franz, aus Wolfsee, Kreis Lotzen, jetzt Schramm, Erich, aus Neuhausen-Tiergarten, Kreis seldorf 13, am 6. August . u*ia .. , - Königsberg-Land, jetzt Goethestraße 58, 3200 August Zerrath, Gertrud, geb. Mantwill, aus Neusorge, Ostlandstraße 22, 7260 Calw-Wimberg, am TO. Naruhn, Erich, aus Königsberg, Bismarckstraße 12, August Hildesheim, am 7. August Kreis Elchniederung, jetzt Medebekskamp 2, Walter, Anita, geb. Reddig, aus Memel, jetzt Mewes- jetzt Dohlenweg 5a, 5000 Köln 50, am 3. August 2120 Lüneburg, am 7. August Schaefer, Erna, aus Gallgarben, Kreis Königsberg- Neumann, Anna, geb. Olschewski, aus Stahnken, Land, jetzt Diekmoorweg 8, 2000 Hamburg 62, Berns-Straße 12, 5650 Solingen, am 4. August Wodtke, Winfriede, geb. Klink, aus Gumbinnen, Kreis Lyck, jetzt Friedrichsdorf 47, 2742 Gnar• zum 88. Geburtstag am 12. August renburg, am 8. August Winkelmann, Hugo, aus Königsberg, Sedanstraße Roonstraße 6, jetzt Liegnitzer Straße 29, 2800 Funk, Helene, geb. Zacharias, aus Labiau, Wilhelm• Peters, Werner, jetzt Auf dem Klei 7, 2940 Wil• 5/6, jetzt Stettiner Straße 46, 2984 Hage, am 30. Bremen 2, am 10. August straße 4, jetzt Kaiser-Friedrich-Straße 360, 4100 helmshaven, am 7. August Juli v Duisburg, am 31. Juli zum 80. Geburtstag Preuß, Ella, geb. Junker, aus Ginkelsmittel, Kreis Kossack, Ida, geb. Knier, Hebamme i. R., aus Alten• zum 83. Geburtstag Achenbach, Erika, aus Königsberg, Gebauhrstraße Elchniederung, jetzt Stettiner Straße 14, 5140 kirch, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt bei ihrer Tochter Albutat, Maria, aus Neuhausen, Kreis Königsberg, 31a, jetzt Bahnhofstraße, 2214 Hohenlockstedt, Erkelenz, am 10. August Lydia Sauff, Danziger Straße 14 b, 2057 Wentorf, jetzt Spann 6, 2000 Norderstedt, am 7. August am 22. Juli Rohmann, Paul, aus Puppen, Kreis Orteisburg, jetzt am 6. August Bischof, Rudolf, aus Lyck, jetzt Am Mühlenberg 61, Adamzik, Adam, aus Sentken, Kreis Lyck, jetzt Brandisstraße 3, 4784 Rüthen-Möhne, am 7. Au• Kratzert, Dr. Magdalena, geb. Jopp, aus Königstein, 3559 Lichtenfels, am 9. August Dardanellenweg 47, 1000 Berlin 42, am 11. Au• gust Amtsgasse 6, Kreis Pirna/Elbe, jetzt Goden- Dickschus, Gertrud, aus Karkeln, Kreis Elchniede• gust Warmer, Elfriede, geb. Höpfner, aus Groß Borken, bergsredder 10a, 2427 Malente-Gremsmühlen, rung, jetzt Krähenstraße 1/13,2400 Lübeck 1, am Brack, Kurt, aus Rastenburg, Angerburger Straße Kreis Ortelsburg, jetzt Kirchstraße 4, 4458 Neu• am 27. Juli 10. August 33, jetzt Birkenstraße 31, 5407 Boppard 4, am 1. enhaus, am 9. August Sablotny, August, aus Orteisburg, Ulmenstraße 3, Glashoff, Charlotte, aus Seestadt Pillau, Schulstra• August Fortsetzung auf Seite 20 jetzt zu erreichen über Hildegard Kaschner, ße 7, jetzt Beim Priggenkamp 15, 2160 Stade, am Waldstraße 15, 6231 Sulzbach, am 26. Juli 22. Juli Hallmann, Gertrud, aus Brandenburg, Kreis Heili• Bitte deutlich schreiben, an der punktierten Linie abtrennen und senden an Das Ost• zum 87. Geburtstag genbeil, Berliner Straße 103, jetzt Breite Straße preußenblatt, Abteilung Vertrieb, Postfach 32 32 55, 2000 Hamburg 13 Bogdahn, Benno, aus Widminnen, Kreis Lotzen, 58, 2400 Lübeck 1, am 6. August jetzt Ihlpool 2, 2420 Eutin, am 10. August Hartmann, Ernst, jetzt Schillerstraße 7, App. 1701, Gajewski, Anna, aus Lyck, Hindenburgstraße 60, 8788 Bad Brückenau, am 27. Juli jetzt Gneisenaustraße 91, 1000 Berlin 61, am 9. Jakubowski, Emil, aus Sentken, Kreis Lyck, jetzt Vor- und Zuname August Hamburger Straße 55,2400 Lübeck 1, am 11. Au• Gerlach, Hans, aus Balga, Kreis Heiligenbeil, und gust Straße und Ort _ Königsberg, jetzt Max-Winkelmann-Straße 65a, Schade, Herbert, Verwaltungsrat a. D., aus Rasten• 4400 Münster, am 6. August burg, jetzt Rostocker Straße 33,2900 Oldenburg, bestellt für mindestens 1 Jahr bis auf Widerruf ab Madeya, Else, ausOrtelsburg, jetzt Sterleyer Straße am 31. Juli 44, App. 162, 2410 Mölln, am 10. August Wittkowski, Ottilie, aus Neidenburg, jetzt Kling- Raudszus, Berta, geb. Ulrich, aus Rudlauken, Kreis sorstraße 87, 1000 Berlin 41, am 6. August Insterburg, jetzt Oberer Erbisberg 41/14, 7920 Heidenheim, am 5. August zum 82. Geburtstag Unabhängig« WodMnnNung für Deutschland Schulz, Grete, geb. Rogge, aus Hermsdorf/Stolzen• Bischoff, Gertrud, aus Insterburg, Göringstraße 27, Der Bezugspreis von monatlich 6,80 DM Inland / 8,00 DM Ausland wird im voraus gezahlt für berg, Kreis Heiligenbeil, jetzt bei Rehberg, Wa- jetzt Weberstraße 30, 5100 Aachen, am 7. Au• grierweg 58, 2000 Hamburg 61, am 2. August gust Inland: Wegg, Anna, geb. Kossack, aus Nordenburg, Kreis Bode, Elf riede, aus Pillkallen, jetzt Muhrenkamp 27, • 1 Jahr ="81,60 DM • \\ Jahr = 40,80 DM Q V, Jahr = 20,40 DMQ 1 Monat =6.80 DM Gerdauen, jetzt Dörpfelder Höhe 1, 5609 4330 Mülheim, am 4. August Ausland; Hückeswagen, am 2. August Donder, Anna, geb. Solinski, aus Stettenbach, Kreis • 1 Jahr = 96.00 DM\J % Jahr = 48,00 DM Q '/, Jahr * 24,00 DMQ 1 Monat = 8,00 DM Lyck, jetzt Rhonestraße 1, 5000 Köln 71, am 12. zum 86. Geburtstag August 1. Lastschrifteinzugsverfahren vom Giro-Kto. Nr. Hänelt, Magdalene, geb. Kastroll, aus Wolittnick, Bäring, Otto Paul, aus Knöppelsdorf-Görken, Kreis bei Bankleitzahl Königsberg-Land, jetzt Dortmunder Straße Kreis Heiligenbeil, und Königsberg, Zeppelin 146a, 4335 Waltrop, am 9. August 104, jetzt Eckerkoppel 48a, 2000 Hamburg 72, Postscheckkonto Nr. beim Postscheckamt Baldus, Hedwig, aus Haffwinkel (Labagienen) Kreis am 11. August Labiau, jetzt Harburger Straße 9, 3043 Schne• Haupt, Charlotte, geb. Olivier, aus Gumbinnen, 2. Dauerauftrag oder Einzelüberweisung auf das Konto Nr. 192 344 der Hamburgischen Landes• verdingen, am 25. Juli Friedrich-Wilhelm-Platz 19, 7500 Karlsruhe 1, bank (BLZ 200 50000) oder das Postscheckkonto Hamburg 8426-204 Bialek, Alfons, jetzt 5300 Bonn, Kennedyallee 102, am 8. August • Bin Ostpreuße Heimatkreis Jahre alt am 10. August Kastroll, Susanne, aus Königsberg, Zeppelin 104, Unterschrift des neuen Beziehers: Biller, Ernst, Lehrer i. R., aus Schützenau, Kreis Jo• jetzt Dreistücken 15, 2000 Hamburg 39, am 11. hannisburg, jetzt Bergstraße 1,2732 Sittensen, am August Werber Straße 4. August Kolossa, Wilhelmine, aus Julienhöfen, Kreis Sens• Birkner, Hedwig, aus Stobingen, OT Ripkeim, Kreis burg, jetzt Scharhörnstraße 13,2400 Lübeck, am Wohnort Wehlau, jetzt Tulpenweg 3, 3073 Liebenau, am 8. August 12. August Kruska, Karl, aus Erdmannen, Abbau, Kreis Johan• Bankverbindung des Werbers: Essner, Otto, aus Brenndenwalde, Kreis Angerapp, nisburg, jetzt Denzer Straße 6, 6000 Frankfurt/ jetzt Altenwalder Chaussee 4a, Altenheim, Am Main 80, am 29. Juli Konto-Nummer: BLZ: Schloßgarten, 2190 Cuxhaven, am 7. August Liefert, Ilse, aus Treuburg, jetzt Hopfenschlag 4, Gerlitzkl, Gustav, aus Grabnick, Kreis Lyck, jetzt 2400 Lübeck 1, am 6. August Nur für bezahlte Janresabonnements: Als Werbeprämie erbitte ich 20 DM auf mein Konto Loosekamp 15, 3110 Uelzen, am 9. August Niemzyck, Ida, geb. Boritzki, aus Lyck, jetzt Hin• bzw. den Heimatroman „Der Strom fließt" von Paul Brock Ibscher, Helene, ausOrtelsburg, jetzt Drachenweg term Knick 1,3216 Salzhemmendorf 3, am 6. Au• (den entsprechenden Wunsch bitte ankreuzen) 20, 7800 Freiburg 24, am 8. August gust 31 Mitteldeutschland txis tftpnutlmblau 4. August 1984 — Folge 31 — Seite 15

.,v, ,,y., .->.;,,.-•• • Was einem die Lüneburger... \ <; Beliebte Wanderungen und Ausflugsfahrten durch die Dübener Heide

ie Lüneburger Heide hat ihr Gegen• den „Ausflugsatlas Bezirke Leipzig-Halle" aus stück im anderen Teil Deutschlands in dem VEB Tourist Verlag Berlin-Leipzig besor• Dder Dübener Heide. Denn was die eine gen; darin finden sich auch Karten über die für die Hamburger, Bremer und Hannoveraner, Dübener Heide. ist die andere für die Einwohner von Leipzig, Eine ihrer höchsten Erhebungen ist der Bitterfeld und Dessau: ein ausgedehntes und Wurzelberg (182 Meter) an der Straße Bad beliebtes Gebiet für die Naherholung. Düben-Schmiedeberg. Das letztere ist mit sei• Die Dübener Heide wird im Osten von der nem Kurpark und seinen Renaissance-Bür• Elbe zwischen Torgau und Wittenberg (das gerhäusern ein weiteres lohnendes Ausflugs• heute den offiziellen Zusatz „Lutherstadt" ziel. trägt) und im Norden vom weiteren Stromver• lauf zwischen Wittenberg und Dessau be• Die größte Sehenswürdigkeit von Bad grenzt. Im Süden und Westen fällt Sachsens Düben, das der nördlich davon gelegenen zweitem Hauptfluß, der Mulde, zwischen Ei• Heide zu ihrem Namen verhalf, ist die Burg mit lenburg und Dessau die gleiche Aufgabe zu. ihrer interessanten Geschichte. Sie wurde 981 Das sandige Hügelland mit seinen Altmorä• erstmals urkundlich erwähnt. 1533 fand in ihr nen- und Sanderflächen wurde von der Eiszeit der Prozeß zwischen dem Kaufmann Hans geformt und ist mit Kiefern- und Mischwald Kohlhase, den Heinrich von Kleist zur literari• bestanden. Mehrere Stellen der Dübener schen Figur des Michael Kohlhaas stilisierte, Heide, die für ihren Reichtum an Pilzen und und dem Junker G. von Zaschwitz statt. Im Beeren bekannt ist, sind zu Landschafts- oder Dreißigjährigen Krieg wurde 1631 auf der Naturschutzgebieten erklärt worden. Burg Düben die Schlacht von Breitenfeld ein• Eines der beliebtesten Ausflugsziele in der geleitet. Eine Einzigartigkeit in Europa: Die unter Denkmalschutz stehende Schiffsmühle in Bad Düben westlichen Heide ist der „Ochsenkopf", ein Be• Von der Burg sind noch Mauern, der Tor• Foto ap triebsferienheim mit öffentlich zugänglicher turm und das Haupthaus, in dem sich das Gaststätte, das mitten im Wald an der Verbin• Landschaftsmuseum der Dübener Heide und dungsstraße von Radis zur Fernstraße F 2 eine Kohlhase-Gedenkstätte befinden, übrig• Fachwerkgiebel auf der Rückseite, der Markt• Kilometer) fort. An diesem Teilstück liegt die (Leipzig-Wittenberg) liegt. Von hier aus kann geblieben. Im Burggarten an der Mulde steht brunnen aus dem 16./17. Jahrhundert und ein höchste Erhebung der Dübener Heide, der 187 man zwei schöne Rundwanderungen unter• die letzte in der DDR erhaltene Schiffsmühle. barockes Bürgerhaus sehenswert. Meter betragende Hohe Gieck. Das ist zwar nehmen. Die erste führt in gut anderthalb Am Markt sind das nach einem Brand 1719 Von Leipzig sind es auf der F 2 bis Bad Düben keine alpine Zahl, aber der Wilseder Berg Stunden über das Forsthaus Thielenhaide mit wiederaufgebaute Rathaus mit der klassizisti• 34 Kilometer. Die Fernstraße setzt sich von bringt es als höchste Erhebung der Lüneburger einem Gehege einheimischer Tiere und durch schen Wache und der „Alten Post" mit ihrem hier in nördlicher Richtung bis Wittenberg (33 Heide sogar nur auf 169 Meter. BfH das Naturschutzgebiet Kochwitz mit seinen mächtigen Laubbäumen zurück zum Aus• gangspunkt. Der zweite Rundweg bean• sprucht rund zwei Stunden und verläuft am tief eingeschnittenen Friedrichsee, durch Gniest Bedeutend mehr Mostkappen und auch andere Waren und am Königssee entlang. Diese beiden Endmoränengewässer gehören zur Gniester Neue Motive für den sozialistischen Arbeitswettbewerb—Verbunden mit den „Plandiskussionen" in Betrieben Seenplatte, die im Sommer gern besuchte Ba• deplätze bietet. er sozialistische Wettbewerb soll in der werden mit den „Plandiskussionen" in den Be• Eine der jüngsten und besonders wichtigen Eine weitere Wanderung führt von Lubast DDR ungefähr die gleiche leistungsstei- trieben. Hierbei handelt es sich in der Regel Forderungen lautet beispielsweise, den wirt• an der F 2 und am nördlichen Rand der Heide Dgernde Funktion ausfüllen, die in der um Sitzungen von Vertrauensleuten der Ge• schaftlichen Nutzen mit Hilfe neuer Produkte östlich der Fernstraße in südlicher Richtung Bundesrepublik Deutschland der freien Kon• werkschaft, die nach den Referaten mitteilen und neuer Fertigungsverfahren zu steigern. über Ateritz, die Gotwalds und Sackwitzer kurrenz zugeschrieben wird. Deshalb ist dieser (meist wird das vom fertigen Manuskript abge• Von den Betrieben wird verlangt, daß sie 1985 Mühle und vorbei am Roten Mühlenteich zu• sozialistische Wettbewerb auch alt. Neu sind lesen), wie und wo sie die gesteckten Ziele für im Durchschnitt mindestens ein Drittel ihrer nächst nach Reinharz. Hier steht an einem See lediglich die Anlässe, zu deren Ehren er durch• 1985 noch überbieten können. Produktion erneuern, sei es durch gründliche "das.von 1696 bis 1701 errichtete barocke Jagd- geführt wird. Darüber wird in Presse, Funk und Fernsehen Verbesserungen bekannter oder durch Ent• und Wasserschloß mit einem schlichten Das Hauptmotiv ist der Frieden, wie uner• viel berichtet. Noch nie war jedoch in den wicklung neuer Modelle. Hauptbau und einem 68 Meter hohen Turm. müdlich erklärt wird. Ihm dient, wer mehr Massenmedien der DDR zu hören oder zu An dieses Programm erinnert ein Bericht Im Schloß, das heute ein Genesungsheim be• Milch aus einer Kuh melkt oder weniger Ze• lesen, daß bei einer Betriebsversammlung der „Berliner Zeitung" der SED über die Plan- herbergt, sind noch zwei Rokokosäle erhalten. ment pro Wohnungsneubau verbraucht. Alles etwa gewisse Erleichterungen für die geplante diskussin in einer Volkseigenen Strickwaren• Die zur gleichen Zeit erbaute Dorfkirche be• und jedes, was besser gemacht wird, stärkt — Aufgabenstellung gefordert worden wären. fabrik. Dort wurde erklärt, man wolle 1985 sitzt ebenfalls einen besonders hohen Turm, so sagen die Agitatoren — die DDR und damit Auch Wünsche nach mehr Lohn oder weniger einen größeren Teil der Produktion als bisher der im Verein mit dem Schloßturm den Wan• den Frieden. Daß der Frieden bewaffnet sein Arbeitszeit gehören den Veröffentlichungen erneuern, nämlich 37 Prozent. Was als große derer schon von weitem grüßt. muß, verkünden unzählige Plakate in Stadt nach zu urteilen nicht zu den „Diskussionen" Leistung dargestellt wird, kann freilich auch und Land. über den Plan für das kommende Jahr. anders gedeutet werden, denn über 60 Prozent Ein weiteres Wettbewerbsmotiv ist seit Wie üblich, so spiegeln auch diesmal die Be• der im nächsten Jahr herzustellenden Strick• über einem halben Jahr der 35. Jahrestag der richte über Selbstverpflichtungen jene Vor• waren würden demnach nicht der neuesten 13 Kilometer lange „Durststrecke" Staatsgründung. Seit einigen Wochennun soll haben wider, die von der Partei- und Staats• Mode entsprechen. der Arbeitswettbewerb außerdem verbunden führung als Schwerpunkte angesehen werden. Ein weiterer Schwerpunkt der wirtschaftli• Es empfiehlt sich, in einer der beiden Gast• chen Tätigkeit, der zwar schon seit Jahrzehn• stätten von Reinharz eine Erfrischung zu sich ten genannt, aber jetzt offenbar wirklich ernst zu nehmen, denn nun folgt eine 13 Kilometer genommen wird, ist die Steigerung der Kon• lange „Durststrecke", an der lediglich Schutz• Das „Lachkabinett" im Sommerpalais sumgüterproduktion. Auch hierfür wurden an• hütten und Ruhebänke stehen, bis man nach „Perle des Elstertals" nennt sich die einstige Residenzstadt Greiz stolz läßlich der „Plandiskussion" zahlreiche Bei• Bad Düben gelangt. Auf diese Weise hat man spiele für Selbstverpflichtungen veröffent• die gesamte Heidelandschaft auf einem rund b Greiz im nördlichen Vogtland liegt Gestalt. Heute sind Greizer Bürger die Schloß• licht, von denen einige zeigen, daß es auch um 20 Kilometer langen Weg durchquert. Für oder noch zum südöstlichen Thüringen bewohner. Außerdem ist ein Teil des Staatsar• kleine Dinge geht. So hat das Volkseigene diese Tour kann man Bad Düben als Aus• gehört, darüber scheiden sich die Gei• chivs Weimar hier untergebracht. Gummiwerk in Ost-Berlin während der „Plan• gangspunkt wählen und zunächst mit dem Bus O ster in der kleinen Kreisstadt an der Weißen Im Unteren Schloß, das nach einem Stadt• debatte" mitgeteilt, bis Ende Mai seien zwei der Linie Leipzig-Wittenberg bis Lubast fah• Elster. Die echten „Gräzer" sind schlicht für brand im 19. Jahrhundert in klassizistischem Millionen Mostkappen zusätzlich für den In• ren, um von dort zurückzuwandern. Als Orien• Thüringen und kümmern sich nicht um gegen• Stil wiederaufgebaut wurde, hat heute das landsbedarf und den Export hergestellt wor• tierungshilfe sollte man sich an Ort und Stelle teilige Meinungen. Einig ist man sich, daß die Heimatmuseum mit einer komplett eingerich• den. Im nächsten Jahr will der Betrieb weitere rund siebendreiviertel Jahrhunderte alte teten vogtländischen Bauernstube sein Domi• neun Prozent bei seiner Produktion zulegen. Stadt sowohl ihrer reizvollen Lage als auch zil, aber auch der Musikschule, aus der viele Nicht das Mitleid mit Verbrauchern, die oft ihrer zahlreichen Sehenswürdigkeiten wegen prominente Musiker hervorgegangen sind, vergeblich nach bestimmten Konsumgütern als „Perle des Elstertals" gilt. Und obgleich steht hier ausreichend Platz zur Verfügung. fragen, sondern ganz kühle wirtschaftliche man heute von der Zeit der Duodezfürsten im „Ohne Greizer ist eigentlich kein namhaftes Überlegungen stehen bei der Absicht Pate, die allgemeinen nicht mehr viel hält, sind die Orchester im ganzen Lande denkbar", mei• Konsumgüterproduktion nun endlich kräftig Greizer doch ein bißchen stolz darauf, daß der nen die Musikfreunde in der Stadt an der El• anzukurbeln. Gerhardt Muth vom Vorstand Walzerkönig Johann Strauß die Fürsten von ster. des Gewerkschaftsbundes erläuterte in der Reuß-Schleiz-Greiz in seiner Operette „Wie• Zu den Sehenswürdigkeiten, auf die Grei• „Tribüne" die Hintergründe: „Höhere Leistun• ner Blut" verewigt hat, auch wenn die Hand• zer stolz sind, gehört auch das 1779 erbaute gen führen bekanntlich zu höheren Einkom• lung an der Donau und nicht an der Elster Sommerpalais. Lithographien, Radierungen men. Der Anreiz, das zu erreichen, wird aber spielt. und Zeichnungen berühmter Deutscher, Nie• nur dann voll wirksam, wenn man für sein Geld Schon früh entfalteten die Bewohner der derländer, Engländer und Franzosen, darunter auch etwas kaufen kann." kleinen preußischen Residenz regen Gewer• von Dürer, Rembrandt, Hegarth und Daumier, Gerade hieran hat es jedoch in den letzten besinn. In der verschachtelten Altstadt rechts beherbergt die Bücher- und Kupferstichsamm• Jahren gehapert. In der veröffentlichten Mei• der Elster ist seit mehr als 300 Jahren die lung. Zum Fundus von 35 000 Büchern gehört nung kommen die Klagen der Verbraucher sel• Tuchweberei heimisch. Mit der Industrialisie• auch eine Spezialbibliothek der französischen ten zum Ausdruck. Offiziell werden die Zu• rung im 19. Jahrhundert begann ein beachtli• Aufklärung. Eine noch ziemlich junge Abtei• stände verharmlost. So hieß es zu der Tatsa• cher wirtschaftlicher Aufschwung. Heute ist lung findet das besondere Interesse der Grei• che, daß 1982 zeitweise kaum Butter und der VEB Greika mit seinen 5000 Beschäftigten zer und ihrer Besucher. Es ist das sogenannte Fleisch zu haben waren, es habe „Rhythmus• der wichtigste Arbeitnehmer der Stadt. Stoffe „Lachkabinett", auch „Satiricum" genannt, störungen" gegeben. Wie die Indlandsversor- aus Wolle, Seide oder Chemiefasern, leichte eine Auswahl von Karikaturen, deren Grund• gung der DDR beschnitten wurde, um den frü• und schwere Ware, weiß oder bunt stehen auf stock eine großzügige Spende des „Eulenspie- heren Import- in einen Exportüberschuß ver• dem Fertigungsprogramm. gel"-Archivs bildet. Da führt nicht nur heitere wandeln zu können, zeigt eine Tabelle im Sta• Auf steilem Berggipfel erhebt sich über dem Verspieltheit den Grafikern die spitze Feder. tistischen Jahrbuch der DDR. Je Einwohner heutigen Leninpark — einem um 1800 in eng• Ironisch, oft ganz schön bissig wird da Kritik nahm die Leistung, das produzierte National• lichem Stil angelegten 40 Hektar großen Land• geübt. Und weil es in der DDR keine vergleich• einkommen, 1982 um rund drei Prozent zu, schaftspark — das Obere Schloß mit seinen bare Sammlung gibt, findet in Greiz seit 1980 während das im Inland verwendete National• auch eine „Biennale der Karikatur" statt. An der Weißen Elster: Die Kreisstadt Greiz sehenswerten Barock- und Rokokodekoratio• einkommen um drei Prozent schrumpfte. Foto ADM nen. Im 18. Jahrhundert erhielt es seine jetzige Anton Reich Dieter Fuchs 4. August 1984 — Folge 31 — Seite 16 Heimatkreise £as tfiurcußmblüit

wird der Film „Flucht und Rettung über die Ostsee" und um Insterburg. Der Leser wird erstaunt sein, gezeigt Am Xbend spielt die Kapelle Behnke zum wieviel Detailwissen noch bekannt ist über alle or• Tanz auf. Sofern jetzt noch Quartiere gewünscht Aus den Heimatkreisen ... ganisatorischen und personellen Veränderungen in werden sollte dies umgehend über das Hotel „Zum den Zeiten der Reichswehr, über die Entwicklung Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• Ruthen Haus", Telefon (0 47 06) 2 der Waffen und Geräte, über Persönlichkeiten im wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. militärischen wie im zivilen Bereich, über Ereignis• das Verkehrsamt Bremerhaven, Telefon (04 71) se und Geschehnisse, die die Menschen damals be• 'S 09-22 43 vorgenommen werden. Zudem ist un. wegten. Im Hinblick auf das Streben, Geschichte Albert Fröse, Telefon (04 71) 8 88 81, bei Rückfragen Heiligenbeil und Vergangenheit lebendig zu machen, ist dem stets bereit, Auskunft zu geben. Herausgeber und dem Verleger Dank dafür zu zol• Kreistreffen - Wir bitten Sie als Leser des Ost- Kreisvertreter: Dr. Siegfried Pelz, Telefon (04102) preußenblattes sehr darum, allen Ihnen bekannten HEIMATTREFFEN 6 41 31, Dörpstede 9, 2070 Großhansdorf len, daß Unwiederbringbares und Wertvolles vor Vergessenheit und Untergang bewahrt wurden. Das Landsleuten aus dem Kreis Labiau davon Kenntnis Susanne Riedel 95 Jahre — Am 4. August begeht Buch „Mit klingendem Spiel — Insterburg 1919 bis zu geben, daß unser Kreistreffen am 15. und 16. Sep• 1984 eine der ältesten Heiligenbeilerinnen, Susanne 1939" (124 Seiten, 155 Fotos, Ganzleinen) verkör• tember in Otterndorf stattfindet. Riedel, geborene Wollermann, in körperlicher und pert ein Stück deutscher Geschichte — und nicht 4.—7. August, Fischhausen: Ortstref• geistiger Frische ihren 95. Geburtstag. Die Jubilarin das schlechteste! Zu beziehen zum Preis von Lotzen fen Pillau. Stadthalle, Eckernförde wurde als Tochter des Heiligenbeiler Kreisarztes 29,80DM zuzüglich 3,00 DM Versandkosten von Kreisvertreter: Rudolf Madeya, Telefon (04405) 8073, und Leiters des Kreiskrankenhauses, Dr. Karl 11. August, Labiau: Treffen der Haffdör• der Geschäftsstelle der Kreisgemeinschaft Inster• Edewechterdamm, 2908 Friesoythe Theodor Wollermann, am 4. August 1889 in Heili• fer Haffwinkel (Labagienen), Rinder• burg Stadt und Land. Mitgliederversammlung — Im Rahmen des Jah• ort und Deimemünde (Peldzen). genbeil geboren. Sie wuchs dort mit fünf Geschwi• reshaupttreffens der Kreisgemeinschaft Lotzen fin• Hotel Deutsches Haus, Bremerha• stern auf, besuchte die Höhere Töchterschule in det am Sonntag, 26. August, um 11.15 Uhr in der Heiligenbeil und anschließend das Lewitzsche Ly• ven-Schiffdorf. kleinenHolstenhalle in Neumünster die ordentliche zeum in Königsberg. Nach dem Lehrerinnenexa• Johannisburg Mitgliederversammlung statt. Ich lade dazu herz• 12. August, Rößel: Hauptkreistreffen. men, das Susanne Riedel in Königsberg 1909 ableg• lich ein. Die Tagesordnung ist wie folgt: 1. Eröffnung Stadthalle. Neuss. te, kehrte sie als Lehrerin an der Höheren Töchter• Kreisvertreter: Gerhard Wlpplch. Karteistelle: Waitz- der Mitgliederversammlung durch den Kreisvertre• 18./19. August, Rastenburg: Hauptkreis• schule in ihre Heimatstadt zurück. Noch heute ste• straße 1, 2390 Flensburg. Schriftführerin: Roswitha ter; 2. Bericht über die Kreistagssitzung vom 24. Au• treffen. Niederrheinhalle, Wesel hen ehemalige Schülerinnen aus der Zeit mit der Ii' ran sc n, Fasanen weg 14, 7012 Fellbach gust durch den Vorsitzenden des Kreistages; 3. Sat• 23. August, Gumbinnen: Regionaltref• Jubilarin in Verbindung. 1914 heiratete sie den Arzt Die Kreisgemeinschaft lädt hiermit zum Haupt• zungsänderung auf Veranlassung des Registerge• fen. Mautkeller, Königstraße 60, Dr. Kurt Riedel, der später ebenfalls lange Jahre kreistreffen am 9. September in Dortmund, Reinol- richts durch den Vorsitzenden des Kreistages; Ver• Nürnberg Kreisarzt und Leiter des Heiligenbeiler Kreiskran• di-Gaststätten, ein. Dieses Treffen gilt als Hauptmit• schiedenes von dem Kreisvertreter. Der Mitglie• kenhauses war. Ihre Lehrtätigkeit gab sie auf. gliederversammlung. In dieser Versammlung steht 24. —26. August, Lotzen: Jahreshaupt- derversammlung schließt sich die Feierstunde an. Neben den Familienpflichten war Susanne Riedel die Wahl des Kreistags an. Innerhalb der im Hei• treffen. Neumünster Einladung zum Haupttreffen nach Neumünster stets im Vaterländischen Frauenverein vom Roten matbrief genannten Frist sind als Mitglieder des — Wie Sie, liebe Landsleute, gewiß schon im „Löt- 24. —26. August, Wehlau: Schülertref• Kreuz aktiv. Die älteren Heiligenbeiler erinnern Kreistages vorgeschlagen worden: Gerhard Wip• fen Wehlau/Tapiau. Bückeburg zener Heimatbrief" gelesen haben, findet in diesem sich sicherlich der Wohltätigkeitsveranstaltungen pich, Klaus Beyer, Gerhard Bosk, Wilhelm Czypull, Jahr vom 24. bis 26. August wieder das Jahreshaupt- 25. /26. August, Bartenstein: Treffen der in Korns Gesellschaftshaus und viele Landsleute Christa Ebhardt-Reimer, Rudolf Heidt, Eva Kli-treffen in Neumünster statt. Wir feiern damit Kirchengemeinde Schönbruch. Ho• auch ihrer tätigen Hilfe. Nach der Umorganisation schewski, Dorothea Lux, Emil Marzinzik, Max Ma- gleichzeitig das 30jährige Bestehen der Patenschaft. tel Schaperkrug, Bundesstraße 214, des Roten Kreuzes im Jahre 1934 wurde sie Lehrerin seizik, Traute Michelmann, Heinz Pedak, Walter Folgendes Programm ist vorgesehen: Freitag, 24. Celle der weiblichen DRK-Bereitschaften des gesamten Sargorski, Roswitha Thomsen, Heinrich August, 15.30 Uhr, öffentliche Kreistagssitzung im Kreisgebietes. In der Landesschule bildete sie Hel• Wischnewski, Gerhard Wydra, Kurt Zwilka. 26. August, Königsberg-Stadt: Regional• Ratskeller; 19 Uhr, Empfang der Kreistagsmitglie• ferinnen und Schwesternhelferinnen aus und leitete treffen West. Mercatorhalle, Duis• der durch die Kreisgemeinschaft Lotzen im C.-von- ihren Einsatz während des Krieges. Anfang 1945 burg Königsberg-Stadt Saldern-Haus; 20 Uhr, Empfang der Kreistagsmit• wurde das Heiligenbeiler Krankenhaus nach Palm• Stadtvorsitzender: Klaus WelgelL Geschäftsstelle: Rein• 31. August — 2. September, Elchniede• glieder durch die Stadt Neumünster. Sonnabend, nicken verlegt. Landsmännin Riedel und die bis hold Neumann, Tel. (02 21) 52 21 84, Leostr. 63,5000 Köln 25. August, ab 9 Uhr, Besichtigung der Lotzen-Aus• rung: Treffen des Kirchspiels Hein• dahin in Heiligenbeil verbliebenen DRK-Helferin- 30. Kartei: Tel. (02 03) 2 83 21 51, Museum Haus Königs• stellung im C.-von-Saldern-Haus; 9.45 Uhr Abfahrt berg, Mülheimer Straße 39, 4100 Duisburg richswalde. Hotel Schaumburger nen gingen mit nach Palmnicken. Dort erlebte Su• mit Bussen vom C.-von-Saldern-Haus nach Ro• Hof, Steinhude am Meer sanne Riedel, wie später in Cranz, Jahre der russi• Treffen in Duisburg — In der Nacht vom 26. auf thenhusen/Ratzeburger See; 10 Uhr, Abfahrt der 31. August — 1. September, Fischhau• schen Internierung. Im Januar 1948 verstarb in den 27. August 1944 fand der erste große Luftangriff Busse vom Hauptbahnhof Neumünster, 12.10 Uhr, sen: Ortstreffen Germau. Gasthof Zur Cranz ihr Mann, Dr. Kurt Riedel. Erst im Juli 1948 auf Königsberg statt, der die Zerstörung unserer Va• Abfahrt mit dem Dampfer von Rothenhusen; 13.15 konnte sie die Heimat verlassen, als alle Deutschen terstadt einleitete. Dieses Ereignis steht im Mittel• Post, Lohfelden Uhr, Ankunft in Ratzeburg; 13.30 Uhr, gemeinsames aus dem nördlichen Ostpreußen ausgewiesen wur• punkt des Königsberger Treffens, das am Sonntag, 31. August — 2. September, Königs• Mittagessen; 15 Uhr, Dombesichtigung und Spa• den. In Westdeutschland fand sie ihre beiden Töch• dem 26. August, in der Mercatorhalle in Duisburg ziergang durch Ratzeburg; 16.45 Uhr, Abfahrt mit berg-Land: Ortstreffen der Schulge• ter wieder. Seit dieser Zeit lebt die Jubilarin teils im stattfindet. Es beginnt um 9.30 Uhr mit der Eröff• meinschaft Legden-Gamsau. Dib• Bussen nach Neumünster; 18.15 Uhr, Ankunft in Hause ihrer Tochter in Lüdersen bei Springe, teils in nung einer Ausstellung im Museum Haus Königs• Neumünster am Rathaus, Besichtigung der Lotzen- bersen Regensburg bei ihrer Ältesten. Die Kreisgemein• berg, in der Fotos, Berichte und anderes das schreck• Ausstellung im Rathaus; 20 Uhr, bunter Abend im 1. September, Fischhausen: Ortstref• schaft Heiligenbeil gratuliert ihrer treuen Lands• liche Geschehen dokumentieren. In einer Gedenk• Restaurant der Holstenhallenbetriebe. Sonntag, fen Trankwitz. Forsbacher Mühle, männin, die nahezu jedes Jahr nach Burgdorf zum stunde, tiie zwischen 11 und 12 Uhr in der Mercator• den 26. August: 9 Uhr, Saalöffnung; 9 Uhr, Kranz• Forsbach Kreistreffen kommt — so auch dieses Jahr — von halle stattfindet, wird die Stadtgemeinschaft außer• niederlegung im Heldenhain, anschließend Besich• 1. September, Gumbinnen: Regional- Herzen und wünscht weiterhin viele lebenswerte dem auf den Opfergang Königsberg hinweisen. tigung der Lotzen-Ausstellungen; 11.15 Uhr, Mit• Jahre. Nach dem Mittagessen in der Mercatorhalle zeigt treffeft Haus Blumenthal, Moerser gliederversammlung; 11.30 Uhr Feierstunde, es die Agnes-Miegel-Gesellschaft dort einen Fernseh• Straße 49 Krefeld spricht Uwe Greve, es wirkt mit das Orchester der film. Außerdem berichtet Willi Scharloff über „Kö• Immanuel-Kant-Schule; 14.30 bis 15.30 Uhr, Kon• 1. September, Tilsit-Stadt: Tilsiter Insterburg Stadt und Land nigsberg damals und heute". Königsberger Marzi• Runde (abends) gemeinsam mit Til- zert des Mädchenmusikzuges Neumünster. Alle Kreisvertreter Stadt: Prof. Dr. Georg-Winfried Schmidt pan, Bernstein, Bücher, Postkarten usw. werden Landsleute sind zu diesem Treffen herzlich eingela• sit-Ragnit und Elchniederung. „Wein• Kreisvertreter Land: Klaus-Peter Steinwender. Ge• zum Kauf angeboten. Unsere Mitbürger, besonders den. Wer den Ausflug am Sonnabend mitmachen dorf" an der Rheinpromenade, Ko• schäftsstelle: Telefon (02151) 48991 (9—12 Uhr von aus Westdeutschland, sind zu diesem Treffen herz• möchte, muß sich unbedingt bei der Geschäftsstel• blenz Mo.—Fr. oder nach tel. Vereinbarung), Altes Rathaus, lich eingeladen. Am Marktplatz 10, 4150 Krefeld 11 le, Telefon (0 43 21) 6 51 07, Franz-Wiemann-Straße 1./2. September, Goldap: Jahreshaupt- Bürgerring — Sonnabend, 25. August, tagt in der 27a, 2350 Neumünster, anmelden, da sonst weder treffen. Schützenhalle, Stade Wahlaufruf — Satzungsgemäß rufen wir hiermit Mercatorhalle der Bürgerring. Dies ist ein Gremium, der Platz im Bus noch das Mittagessen gewährleistet 1 ./2. September, Osterode: Haupt• zur Wahl der Rats- und Kreisausschußmitglieder das aus der Stadtvertretung und den Vorsitzenden sind. Für die Fahrt einschließlich Dampferfahrt und der Kreisgemeinschaften Insterburg Stadt und oder Leitern Königsberger Gruppen, Vereine und kreistreffen. Stadthalle, vsterode am Mittagessen wird ein Kostenbeitrag von 15 DM er• Land e.V. auf, da die Wahlzeit der im Amt befindli• Gemeinschaften besteht. Die Tagung soll der Koor• hoben, der im Bus kassiert wird. Harz chen Mitglieder Ende 1984 abläuft. Erfreulicherwei• dinierung unserer Arbeit dienen. 1. /2. September, Preußisch Eylau: Re• se haben sich wieder eine ganze Reihe Insterburger Jugendwochenende — Zum Königsberger Tref• gionaltreffen/Ehrenmalfeier. Stadt• aus Stadt und Land bereit erklärt, sich für die Arbeit fen am 25. und 26. August aus Anlaß der 40jährigen Neidenburg halle und Gaststätte Hunoldshof, zur Verfügung zu stellen, darunter auch Vertreter Wiederkehr der Vernichtung unserer Stadt lädt der Kreisvertreter: Wolf-Joachim Becker, Telefon (0211) Göttingen der jungen Generation. Als Wahlberechtigter kreu• Jugendwart der Stadt Königsberg, Adelbert Lemke, 306954, Martinstraße 93, 4000 Düsseldorf 1 2. September, Memellandkreise: Ost• zen Sie bitte auf der für Sie zuständigen Vorschlags• Jugendliche zu diesem Wochenende ein. Fahrtko• Einladung zur Sitzung des Kreistages — Die Sit• seetreffen, Malente liste höchstens 9 Kandidaten an und senden Sie den sten werden erstattet. Kostenbeitrag etwa 25 DM. zung findet am Sonnabend, dem 22. September, um eigenhändig unterschriebenen Wahlschein bis — Wir treffen uns nachmittags in der Jugendher• 2. September, Tilsit-Stadt, Tilsit- 11 Uhr in der Verwaltungs- und Wirtschaftsakade• spätestens 30. August 1984 an die Geschäftsstelle. berge Duisburg-Wedau und nehmen am Abend an mie in der Wittener Straße 61,4630 Bochum 1, statt. Ragnit, Elchniederung: Regionaltreff en. Dort können auch weitere Wahlscheine angefor• der Hafenrundfahrt teil. Dabei wollen wir uns mit• Die Mitglieder, die noch eine gesonderte Einladung Stadthalle, Koblenz dert werden. Ein Wahlschein darf nur von einem einander bekanntmachen und eventuell Vorberei• erhalten, werden unter Hinweis auf die Beschlußfä• Wähler benutzt werden. Wahlscheine, auf denen tungen für den nächsten Tag treffen. Am Sonntag, higkeit ohne Rücksicht auf die Zahl der Erschiene• mehr als 9 Namen angekreuzt sind, sind ungültig. 26. August, beteiligen wir uns am Treffen, damit nen hiermit geladen. Tagesordnung: 1. Eröffnung, Wir möchten besonders darauf hinweisen, daß bei auch die Jugend präsent ist. Anmeldungen an Totenehrung; 2. Feststellung der Anwesenden, der Elchniederung dieser Wahl auch die Möglichkeit besteht, während Adelbert Lemke, Telefon (0 2361) 3 3917, Alte Tagesordnung und der frist- und satzungsgemäßen Kreisvertreter: Horst Frischmuth, Telefon (0511) des Jahreshaupttreffens in Krefeld zu wählen. Die Grenzstraße 153 (Königsberger Platz), 4350 Reck• Einladung; 3. Bericht des Kreisvertreters über die

80 4057, Hildesheimer Straße 119, 3000 Hannover 1 Kandidaten werden am Samstag während des „Ost- linghausen. Geschäftsjahre 1982 und 1983 (30. Juni 1984); 4. Be• Das 1. Treffen der ehemaligen Bewohner des pYeußischen Abends" persönlich vorgestellt. Wir Roßgärter Mittelschule — Unsere Schulgemein• richt des Geschäftsführers; 5. Finanz- und Kassen• Kirchspiels Groß Friedrichsdorf findet von Freitag, rechnen mit einer großen Wahlbeteiligung als Be• schaft lädt alle Ehemaligen mit ihren Angehörigen bericht; 6. Berichterstattung der Kassenprüfungs• 21., bis Sonntag, 23. September, in Steinhude am weis für die ungebrochene Heimattreue. zum Königsberger Treffen in Duisburg am Sonntag, kommission über erfolgte Prüfungen und Prüfung Meer (bei Hannover) statt. Die Einladungen mit Der Wahlausschuß dem 26. August, ein. Beginn der Veranstaltung um der Jahresabschlußrechnung; 7. Entlastungen; 8. Programm und Quartieranmeldungen sind bereits Die Wahlvorschlagslisten Insterburg Stadt und 9.30 Uhr mit der Eröffnung der Fotoausstellung „40 Wahl eines Kreisältesten; 9. Bildband; 10. Heimat• an alle Landsleute aus diesem Kirchspiel, deren An• Insterburg Land wurden in Folge 28 auf Seite 14 Jahre Zerstörung Königsbergs" im Museum Haus stube; 11. Wahlen zum Kreistag 1986; 12. Erteilung schriften in der Kartei vorhanden sind, herausge• vollständig veröffentlicht. Sie können auch von der Königsberg, Mülheimer Straße 39. Dann in der klei• von Vollmachten für den Kreisausschuß; 13. Ver• gangen. Wer noch keine Einladung erhalten hat, Geschäftsstelle angefordert werden. nen Mercatorhalle von 11 bis 12 Uhr öffentliche Ge• schiedenes. Düsseldorf, 2. Juli 1984, gez. Wolf-Jo• teile mir dieses bitte mit. Zum Kirchspiel Groß denkstunde; anschließend Mittagessen und in achim Becker, Kreisvertreter. Friedrichsdorf gehören folgende Gemeinden: Ar- Mit klingendem Spiel: Insterburg 1919 bis 1939 einem Nebenraum kurzer Fernsehfilm mit Agnes gemünde (Bittehnischken), Argental (Ackmonie- — Das geschichtliche Auf und Ab der Kreisstadt Miegel. 14 Uhr Dia-Vortrag „Königsberg damals Ortelsburg nen), Erlen (Obolin), Groß Friedrichsdorf, Groß Insterburg und seiner großen Garnison haben 13 und heute" von Willi Scharloff. Die Mercatorhalle V rtre tei : Gustav Heinrichsdorf, Groß Marienwalde, Klein Fried• ?Qoo A r L Heybowitz, Telefon (052 58) Autoren fessend, anschaulich und zutreffend be• ist für das Treffen ab 9 Uhr geöffnet. Die Anlauf- und 78 82, Am Elchenwald 7, 4796 Salzkotten-Thüle richsdorf, Klein Heinrichsdorf, Klein Marienwalde, schrieben. Der Bearbeiter der verschiedenen Bei• Informationsstelle für unsere Schulgemeinschaft ist Ug USt mke 103 Jahre Köllmisch Schnecken, Neufelde, Noiken (Schillel- träge, Horst Fritz Zander, gleichzeitig der Heraus• gut ausgeschildert und wird von Schulkamerad ^ 1 Jf ~ „103jähriger wethen), Peterswalde, Plein, Rosenwalde, Rucken• geber, hat das einmalige Bild- und Datenmaterial Günther Honskamp betreut. Wir sehen erwar• schluckte 30 Jahre schwarzen Kohlenstaub." Unter feld (Rucken F.), Schneckenwalde (Tunnischken), mit geschickter Hand so zusammengestellt, daß tungsvoll dem Interesse unserer jüngeren Genera• dieser Schlagzeile brachte das Westfalenblatt Wildwiese (Oschke), Schnecken Forst. auch Menschen, die weder Insterburg noch Ost• tion und jener Ehemaligen entgegen, deren Schul• einen Bencht über August Lemke, jetzt wohnhaft in preußen kennen, Freude und Interesse finden wer• ausbildung durch das Kriegsgeschehen unterbro• Halle/W. im Marienheim, am 17. Juli 1881 geboren Fischhausen den, wenn sie sich mit den Aufzeichnungen und chen wurde. und aufgewachsen in Ortelsburg. Die Kreisgemein• Kreisvertreter: Louis-Ferdinand Schwarz. Geschäftsstel• Darstellungen beschäftigen. In dem Buch „Mit klin• schaft gratuliert unserem Landsmann zu dem le: Gisela Hußfeld, Telefon (0 41 01) 2 20 37 (di. — fr. 8 bis gendem Spiel" erscheint vor dem Leser das weite Labiau außergewöhnlichen Geburtstag, den er in erstaunli- 12 Uhr), Postfach 1705, 2080 Pinneberg j h\im Kreis der Gratulanten verlebt hat. Land mit seinen prächtigen Menschen, ihren Sitten Kreisvertreter: HansTerner, Geschäftsstelle: Hildegard Fischerei im Samland — Unter diesem Thema und Gebräuchen, ziehen vor seinen Augen die Re• KnutU, Telefon (04 81) 7 1757, Naugarder Wec 6, 2240 Wiedersehen in Weißenburg - Einige getreue wurde am 17. Juli im Altonaer Museum in Ham• gimenter, Schwadronen und Batterien ihre Straße. Heide Landsleute aus dem Heimatkreis Ortelsburg trafen burg, Museumstraße 23, eine Ausstellung eröffnet, Sie prägten Insterburg über lange Zeiten, ja ohne sie Treffen der Haffdörfer — Am kommenden sich angezogen durch das ostpreußische Kultur• über die auf Seite 23 ausführlich berichtet wird. Die gäbe es nicht Insterburg, wie wir es kennen. In dem Sonnabend, dem 11. August, findet in Bremerha• zentrum Ordensschloß Ellingen, zu einem Wieder• Geschäftsstelle der Kreisgemeinschaft wird be• Buch wird auch erinnert an die nationalen und in• ven-Schiffdorf, Hotel Deutsches Haus, das 10. Jah• sehen in Weißenburg. Auch dieses Mal bekamen müht sein, zu gegebener Zeit von dieser Ausstel• ternationalen Erfolge der ostpreußischen Reiterei restreffen der Haffdörfer Haffwerder (Labagienen/ wir bestätigt, daß wo Ortelsburger sich einfinden, lung wertvolles Material für die Kreisgemeinschaft und Pferdezucht, an den berühmten Insterburger Rinderort) und Deimemünde (Peldzen) statt, wozu s e mit Sonnenschein belohnt werden. Als Veran• Turnierplatz, an die Militaries, Dressurprüfungen, zu gewinnen und empfiehlt die Ausstellung, wo wieder eine starke Teilnahme der früheren Bewoh• staltungslokal wurde uns das Kolpinghaus durch die Korpsdauerritte, an die glanzvollen unverges• Leiter de s immer es möglich ist, zu besuchen. Sie ist eine Kost• ner dieser Orte erwartet wird. Das Treffen beginnt ?S , Kulturzentrums Kochanski von Ko- senen Reitjagden und nicht zuletzt an die Gast• barkeit und einmalige Gelegenheit, mit der Heimat um 16 Uhr mit einer Kaffeetafel. Im Anschluß singt chan empfohlen, in dem wir gut aufgenommen und freundschaft in den kleinen und großen Häusern in wenigstens auf diese Art in Verbindung zu treten. die Chorgemeinschaft Schiffdorf-Elmlohe. Danach durch die Wirtin, die auf ihre Königsberger Ab• Fortsetzung auf Seite 20 4. August 1984 — Folge 31 — Seite 17 IMS Ofipnulimblai! Landsmannschaftliche Arbeit

Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in

Niedersachsen Festes sorgte der Sauerländer-Musikzug. Sogar Be• Vorsitzender: Ernst Rohde. Nord: Werner Hoffmann, such aus Ubersee hatten die Memelländer. Dr. Ha• Telefon (0 58 22) 8 43, Max-Eyth-Weg 3, 3112 Ebstorf rald Davis aus den USA war mit Frau Ruthild, geb. Sud: Ernst Rohde, Telefon (0 53 21/2 3950), Hubertus- wet> 45, 3380 Goslar. West: Fredi Jost, Telefon (054 31) Grusa, und Kindern zu Gast. 35 17, Hasestraße 60, 4570 Quakenbrück Neuss — Sonntag, 12. August, Stadthalle, Feier der Patenschaftsübernahme und Hauptkreistref• Braunschweig — Mittwoch, 8. August, 19 Uhr, Kolpinghaus, Kasernenstraße 30, Heimatabend mit fen. Zu diesem großen Ereignissind alle Landsleute, einem Vortrag vom Vorsitzenden Heinz Rosenfeld insbesondere die Landsleute aus dem Kreis Rößel, über die Volksabstimmung 1921 in Südostpreußen. aber auch alle Bürger des Kreises Neuss recht herz• lich eingeladen. Um 9 Uhr hält Konsistorialrat — Sonnabend, 18. August, Busfahrt zum ostpreußi- BChen Jagdmuseum nach Lüneburg. Abfahrt 8 Uhr Woelki die Heilige Messe in der Münsterkirche in St. bei Real, Wilhelmstraße. Mitglieder fahren frei; Quirin. Um 11 Uhr beginnt die Feier der Paten• Anmeldungen bis 8. August. — Pfarrer Dr. Winkler! schaftsübernahme für den Kreis Rößel durch den aus Königsberg, hielt auf dem vergangenen Heimat• Kreis Neuss. Beginn des Hauptkreistreffens gegen abend einen sehr interessanten Diavortrag über 14 Uhr mit Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens seine Missionsarbeit in Indien. — Am Heimatabend der Landsmannschaft Ostpreußen durch den Bun• im Juni hielt Dr. Geginat, Insterburg, Chefarzt der desvorstand an Lm. Erich Stockdreher. — Zum Strahlenklinik Braunschweig, einen aufschlußrei• Hansemarkt, der im Rahmen der 2000-Jahr- chen Vortrag über Krebs, Früherkennung und Vor• Feier begangen wurde, vertrat die Gruppe die beugung. Nach beiden Vorträgen folgten lebhafte Hansestädte Königsberg, Braunsberg, Elbing Diskussionen. und Danzig. Schon von weitem konnte man den Lüneburg — Donnerstag, 9. August, 15 Uhr, Hotel Stand, der mit Fahnen von Königsberg, Danzig und Scheffler, Bardowicker Straße 7, Zusammenkunft der Fahne mit der Elchschaufel geschmückt war, der Frauengruppe unter dem Thema „Ost- und sehen. Auch konnten die zahlreich erschienenen Westpreußen verpflichtet". Besucher alte Bilder der Hansestädte besichtigen. Ferner wurden die Gäste mit original ostpreußi• Oldenburg — Sonnabend, 25. August, Busfahrt Erinnerungsfoto 501 schen Spezialitäten bewirtet. Königsberger Marzi• zur größten Greifvogelwarte Europas in Berlebeck Propsteikirche Königsberg (Pr) — „Wer erkennt sich wieder auf diesem Bild und pan, Pillkaller, Bärenfang, Grützwurst und Königs• und zur Rattenfängerstadt Hameln. Anmeldungen berger Rinderfleck fanden reißenden Absatz. In schreibt mir?", fragt Ella Veit, geborene Taube, aus deren Besitz diese Aufnahme werden ab 13. August in der BdV-Geschäftsstelle, einem Geschäft in der Fußgängerzone wurde ein stammt. Sie zeigt den Jugendverein „Maria Victoria" der Propsteikirche Königsberg Raiffeisenstraße 31, von Montag bis Donnerstag, großes Schaufenster mit wertvollen Königsberger (Pr). Den Gesichtern nach zu urteilen, muß es ein fröhlicher Ausflug an die Ostsee von 10 bis 12 Uhr, entgegengenommen. Gemälden und Bernstein dekoriert, das von der gewesen sein. Zuschriften unter dem Kennwort „Erinnerungsfoto 501" an die Redaktion Wesel — Die Kreisgemeinschaft Rastenburg Stadtgemeinschaft Königsberg ausgeliehen worden des Ostpreußenblatts, Postfach 32 32 55, 2000 Hamburg 13, leiten wir gern an die Ein• veranstaltet mit Unterstützung ihrer Patenstadt war. — Ein Erlebnis war die Busfahrt nach Trier. Wesel eine Ausstellung „Ostpreußen" im Centrum senderin weiter. sd Durch die Schnee-Eifel, entlang der belgischen Wesel (Rathaus). Dort wird in systematischer Dar• Grenze ging es in die alte Römerstadt. Auf dem Pro• stellungeine Ubersicht über das Leben und die Lei• gramm standen: gemeinsames Mittagessen, Stadt• stung in der Heimat gegeben. Lm. Raimund Tiesler Rosengarten. Weiterfahrt über Kassel nach Dillen• wurde „Olympia" von Franz Molnar. — Am Landes• rundfahrt mit einem sehr guten Fremdenführer, burg. — Die Gruppe war zu Gast bei der Dillenbur- hält dort Einführungsvorträge: Donnerstag, 16. Au• treffen in Hessen konnten nicht alle Landsleute aus dann Kaffeetrinken oberhalb von Trier, mit herrli• ger Polizei. Im vollbesetzten Verkehrsraum bei Kaf• gust, 11 Uhr und 19 Uhr. Die Vorträge sind insbe• Frankfurt/Main teilnehmen. Es fuhr jedoch ein Bus chem Blick auf die Stadt. Die Heimfahrt führte durch fee und Kuchen konnte der stell vertretende Polizei• nach Grünberg mit vielen Teilnehmern unter der sondere für Lehrer und Schüler gedacht. Die Aus• das schöne Moseltal. Mit der Besichtigung eines chef, Hauptkommissar Schneider, seine Gäste be• Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden Horst stellung endet am 19. August mit dem Hauptkreis• Weinkellers und der dazu gehörden Weinprobe grüßen. Bei seinen Vorträgen stand die Verkehrs• Zilian und des Kulturreferenten Kurt Stolzenberg. treffen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 10 bis endete der schöne Ausflug. statistik im Vordergrund. Hauptmeister Kettrukat Beide berichteten ausführlich über den Geist und 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr Sonnabend und Sonntag, ; sprach über die Verschmutzung und Verseuchung das Ziel dieser großen Veranstaltung. Kurt Stolzen• 10 bis 13 Uhr; montags geschlossen. Recklinghausen — Gruppe Agnes Miegel: Frei• der Umwelt. Obermeister Müller gab mit seinem berg verstand es vortrefflich, seinen Vortrag über tag, 3. August, 19 Uhr, Polizeikantine-Cäcilienhöhe, ausgebildeten Schäferhund eine Sondervorstel• Ursache, Verlauf und Ausgang der Volksabstim• Nordrhein-Westfalen Heimatabend der Gruppe. — Dienstag, 14. August, lung. Da^nn fuhr man nach Hirzenhain zur Fischer• mung am 11. Juli 1920 in Südostpreußen und Schle• Vors. der Landesgruppe: Alfred Mikoleit Geschäftsstel• 15 Uhr, Bahnhofsgaststätte, Treffen der Frauen• hütte, eine Erholungsstätte der Polizei. Schneider sien den mit Spannung lauschenden Gästen und le: Tel. (02 11) 3957 63, Neckarstr. 23, 4000 Düsseldorf gruppe. und Kettrukat, beide gebürtige Ostpreußen, waren Landsleuten darzubieten. — Zum Regionaltreffen Alsdorf — Gustav Sankul, aus Kutten, Kreis An• auch in der Hütte sehr aktiv. Schneider, der sich als der Marienburger in Bad Mergentheim lud die Vor• gerburg, feierte am 27. Juli seinen 80. Geburtstag. Er Hessen Sc hotte und natürlich mit Dudelsack vorstellte, er• sitzende des Kreises Marienburg, Bianca Tausch, war bis zum 19. Lebensjahr in der Landwirtschaft in Vors. der Landesgruppe: Otto von Schwichow, Tel. freute mit dem Ostpreußenlied. Vorsitzende Anne• die Landsleute ein. Der Einladung folgten der Vor• Kutten tätig und verließ 1922 die Heimat, um in (0 64 21) 4 79 34, Heinrich-Schütz-Str. 37,3550 Marburg liese Franz bedankte sich auch im Namen aller sitzende Hermann Neuwald und 35 Teilnehmern. Gerthe bei Bochum als Bergmann zu arbeiten. 1923 Dillenburg — Dienstag, 21., bis Donnerstag, 23. Landsleute für die Einladung und den gelungenen — Als Gast im Haus Dornbusch war Lm. Dzder- kehrte er wieder nach Kutten zurück und wurde bei August, 3-Tages-Fahrt in die Lüneburger Heide. Nachmittag. zewski.derim vergangenen Jahr erst aus dem Kreis der 1. Eskadron FA 1 in Insterburg Berufssoldat. Abfahrtszeiten mit folgenden Zusteigmöglichkei• Osterode zusammen mit seiner Frau nach Frank• Durch einen Reitunfall und Erteilung des Versor- ten: Sinn: 6.30 Uhr, Rathaus; Herborn: 6.35 Uhr, Frankfurt (Main) — Die Gemeinschaftsveran• furt/Main gezogen war. Er berichtete über sein gungsscheines wurde er nach Dallwitz (Stagut- Busbahnhof; Burg: 6.40 Uhr, Post; Dillenburg: 6.50 staltung der Gruppe wurde von neunzig Teil• Leben in der Heimat. — In Anerkennung langjähri• schen), Kreis Insterburg, entlassen. Hier heiratete er Uhr, Berliner Straße, Hochhaus; 6,55 Uhr, Hinden• nehmern besucht. Nachdem sich die Wogen der ger Mitgliedschaft wurden am 80. Geburtstag Maga- die Tochter des Bauern Friedrich Czepull. Als Ver• burgstraße 15, Deutsche Bank; Haiger: 7 Uhr, Bahn• Wiedersehensfreude gelegt hatten, begrüßte der rete Adam und am 70. Geburtstag Willi Dreher mit sorgungsanwärter war er beim Postamt Bokellen hofsstraße, Möbelfranz. Ab Westhofener Kreuz Vorsitzende, Hermann Neuwald, die Landsleute dem Ehrenzeichen der Landesgruppe Hessen aus• aushilfsweise beschäftigt, bis er im September 1931 über Herfort, Minden, Porta Westfalica, Schlüssel• und Gäste. Mit wenigen Worten vermittelte er gezeichnet. Ferner wurde das Vorstandsmitglied seinen Dienst als Postbeamter in Berlin-Hermsdorf burg, Vogelpark Walsrode mit Besichtigung nach einen Überblick von der unter seiner Leitung statt• Ruth Haas bei einer Feierstunde im Frankfurter antrat. 1939 begann der Kriegsdienst, wo Gustav Tewel. In Tewel Übernachtung. Von dort aus Wei• gefundenen Studienreise nach Österreich, wo Römer für ihren Einsatz in der Altenhilfe und Be• Sankul als Wachtmeister tätig war. Nach zweijähri• terfahrt nach Lüneburg. Ziel ist das Ostpreußische sowohl auf die Kultur als auch auf die Menschen bei treuung mit der Römerplakette der Stadt Frankfurt ger Kriegsgefangenschaft in Texas, USA, gelangte Jagdmuseum. Rückfahrt über Undeloh, Schnever• ihrer Arbeit, hier waren es besondes die Weinbau• ausgezeichnet. er 1946 nach Alsdorf, Kreis Aachen, wo er bis zur dingen nach Tewel. Heimreise über Fallingbostel ern, ein Augenmerk gelegt wurde. Höhepunkt war Kassel — In der Mitgliederversammlung berich• Wiedereinstellung zum Postbeamten als Bergmann nach Göttingen. Besuch des Soldatenehrenmals im der Besuch des Burgtheaters in Wien; gespielt arbeitete. Er war Gründungsmitglied der örtlichen tete Lm. Hans-Joachim Fröhlich aus den Erinne• landsmannschaftlichen Gruppe, dessen Vorsitzen• rungen des Landarztes Dr. Kittel, in Preußisch Li• der er 21 Jahre war. 12 Jahre gehörte Gustav Sankul tauen vor 100 Jahren. Seine Wirkungsstätte war das dem Ortsvertriebenenbeirat und acht Jahre dem kleine Städtchen Ruß, am gleichnamigen Mün• Kreisvertriebenenbeirat an, er war 15 Jahre Kreis• dungsarm der Memel im nördlichsten Grenzkreis schatzmeister des Bd V sowie Kreisvorsitzender der der Provinz Ostpreußen. Am Ende seiner 36jähri- landsmannschaftlichen Gruppe. Sein letztes Amt, gen Tätigkeit in der kleinen Stadt Ruß gelang es Dr. Ehrenmalfeier in Göttingen Kittel 1902, daßseine kleine Stadt alsTagungsstätte als Vorsitzender der Gruppe, legte er 1976 in jünge• re Hände und wurde Ehrenvorsitzender. Der Bund für einen deutschen Ärztetag ausgewählt wurde, der Vertriebenen-Landesverband NRW hat Gu• eine Gelegenheit, seinen Heimatraum mit der ur• nommen. Deshalb werden jetzt alle Kriegsto• stav Sankul die Emst-Moritz-Arndt Medaille ver• wüchsigen Natur, der vielfältigen Tierwelt und sei• liehen. ten in das Gedenken eingeschlossen. Auf diese ner im alten Brauchtum lebenden Bevölkerung, Weise haben die Gedenkstunden in der Ver• Kenner und Bewunderer zu verschaffen. Bielefeld — Sonntag, 26. August, Haus Königs• gangenheit bereits zu einer dauerhaften Ver• Wiesbaden — Dienstag, 28. August, 19.30 Uhr berg, Duisburg, Treffen. — Mittwoch, 29. August, 15 Haus der Heimat, Vorstandssitzung. Uhr, Volksbank Bielefeld; Aufbau der Ausstellung söhnung beigetragen. „Ostpreußen — Westpreußen (Land, Leute, Zur Erinnerung an unsere Toten werden vor Leben)", anläßlich der Ostdeutschen Wochen. dem Ehrenmal wieder kleine Blumensträuße Rheinland-Pfalz Sachkundige Helfer sind herzlich willkommen. — niedergelegt und zu einem großen Blumenbeet VorsitzenderderLandesgruppe:OttoMoratzky,Telefon Donnerstag, 30. August, die Ausstellung kann in zusammengefügt. Jeder Strauß soll eine (063 72) 4786, Talstraße 24, 6791 Bechhofen/Pfalz den Räumen der Volksbank, Bielefeld, Kesselbrink Koblenz — Sonnabend, 25. August, 17 Uhr, Kol• Schleife mit dem Namen eines Toten erhalten; 1, während der Öffnungszeiten der Bank voraus• pinghaus Koblenz/Horchheim, ostpreußisches sichtlich bis zum 12. September besichtigt werden. auch Sie können Sträuße für Ihre Angehörigen Sommerfest. Für Überraschungen ist gesorgt, zur — Freitag, 31. August, 15 Uhr, Volksbank Bielefeld, bestellen. Kostenbeitrag 5 DM. Bitte fordern Tombola kann jeder beisteuern. Kesselbrink 1; Eröffnung der Ausstellung „Ost• Sie bei der LO-Kreisgruppe Göttingen Stadt preußen — Westpreußen (Land, Leute, Leben)". und Land, Hasenweg 38, 3400 Göttingen, für Neustadt an der Weinstraße — An der größten Weinprobe der Welt, entlang der deutschen Wein• Dortmund — Sonntag, 5. August, 9 Uhr, Bus• Bestellungen und Spenden zur Durchführung bahnhof, Bahnsteig 9; Fahrt der Gruppe zur Landes• straße zwischen Bockenheim und Schweigen, s ist ein schöner Brauch, die Gräber der der Feier Zahlkarten an. Den Einzahlungsbe• waren auch die Ostpreußen im Rahmen der BdV- gartenschau nach Hamm, unter dem Thema „Erleb• leg können Sie als Spendenquittung verwen• te Vergangenheit, lebendige Gegenwart". Anmel• Menschen, die uns nahestanden, Kreisgruppe Neustadt/Weinstraße beteiligt. In dungen zu dieser Fahrt nimmt Christa Wank, Tele• mit Blumen zu schmücken. Die Gräber den. Den Namen Ihres Toten vermerken Sie einem Abschnitt von 150 Metern bildeten die Ost• E bitte auf dem Empfängerabschnitt. Gegebenen• preußen mit Schlesiern, Pommern und Sudeten• fon 464507, entgegen. unzähliger Opfer der beiden Weltkriege sind falls können Sie Ihre Sträuße auch durch eine deutschen eine Kette weinfroher Menschen. Dabei r£SSen Gruppe Rüttenscheid-Altstadt: Sonn• jedoch unbekannt. Andere können nicht ge• abend, 25. August, Jahresausflug nach Groß Reken Überweisung auf das Konto der Göttinger hatte jede ostdeutsche landsmannschaftliche pflegt werden, weil es die politischen Verhält• Gruppe genügend Gelegenheit zur Selbstdarstel• (Westfalen). Abfahrt, 9 Uhr, vom Südeingang Kreisgruppe Nr. 46 417 bei der Kreissparkasse nisse nicht zulassen; dennoch dürfen sie nicht lung. Sie taten dies auf vielfältige Weise: die Ost• Hauptbahnhof mit dem Bus der Familie Gossens. vergessen werden. Die Gedenkstunde am 2. Göttingen (BLZ 260 501 10), oder an Erna preußen mit Wappen, Karten und Trachten. Die Anmeldungen bei Landsmännin Berg, Telefon September um 11.15 Uhr am Ehrenmal im Ro• Zabka, Geismarlandstraße 100, 3400 Göttin• große Ostpreußenkarte, auf offener Straße deutlich 78 93 88. ^ „ sengarten in Göttingen gilt besonders ihnen, gen, bestellen. In jedem Fall wird gebeten, den sichtbaraufgehängt, erweckte dasbesondere Inter• Iserlohn — Gruppe Memelland: Die Gruppe aber auch allen anderen Kriegsopfern. Namen Ihres Toten und Ihren Absender in esse der Gäste ausdem benachbarten Ausland. Dei sorgte dafür, daß ein Ferientag für Daheimgeblie• Vorstand der Kreisgruppe hatte mehrfach Gele• Das Ehrenmal im Rosengarten wurde vor 31 Druckschrift zu vermerken. Ebenso können bene ein wenig unterhaltsamer verlief. Viele Kinder genheit, anhand dieser Karte auf die Demarkations• fanden sich zum größten Teil mit ihren Eltern vor Jahren für die Gefallenen der Göttinger und Sie für unbekannte Soldaten und Zivilisten Sträuße bestellen, um Ihr Opfer zu ehren. linie, das Frische Haff, auf Danzig oder Heia hinzu• dem gepachteten Turnervereinshaus an der Kant• Ostpreußischen Garnisonen geschaffen. Bald weisen und dabei fehlende oder vergessene Schul• straße ein. Die Frauen und Männer sowie der Vor• entwickelte es sich auch zu einer Erinnerungs• Allen Teilnehmern an der Gedenkstunde kenntnisse aufzudec ken und neu zu beleben. Allen sitzende Werner Grußening hatten alles vorberei• stätte für die Opfer unter der ostpreußischen wird auch eine Fahrt an die Zonengrenze emp• Helfern und Freunden der Gruppe, die allein durcl tet. Auf dem Programm standen Sackhüpfen, Tau• Zivilbevölkerung. An den Gedenkstunden fohlen. Bei größeren Reisegruppen ist eine Be- ihre Gegenwart zum Gelingen des großen Wein ziehen und eine Pferdekutschfahrt. Selbstgebacke• haben außerdem von Jahr zu Jahr mehr Ange• zuschussung durch die Landesregierung mög• spektakeis beigetragen haben, sei an dieser Stelle ne Waffeln und Raderkuchen wurden angeboten. herzlich gedankt. Fortsetzung auf Seite 20 Für die musikalische Umrahmung des gelungenen hörige anderer europäischer Nationen teilge• lich. Friedrich Zempel Forum freier Meinungen

Reiter war stärker Verkaufen sich die Vertriebenen zu billig? Betr Folge 26, Seite 3, „Nacht der langen Messer", von Dr. Alfred Schickel. Versuchen die Politiker die Vertriebenen lieh werden sie nicht einmal den Versuch un• tern ein fernes Land, das in den Erinnerungen Wenn man ehrlich die dama igen Zusam• einzulullen, indem sie ihre Versöhnungsbe- ternehmen, in neue Verhandlungen einzutre• und Erzählungen ihrer Vorfahren einen Platz menhänge und Geschehnisse beleuchten will reitschaft loben? Tatsächlich haben die Politi• ten. Diese Politiker loben unsere Versöh• hat, aber zu der die neue Generation mehr und dann darf man nicht nur den Eklat vom 30. Jum ker auf den Pfingsttreffen nicht dargelegt, wie nungsbereitschaft, um uns moralisch in die mehr jeden Bezug verliert. 1934 sehen, sondern man muß die Vorge• sie die Interessen der Vertriebenen national Pflicht zu nehmen, damit wir uns weiterhin Das nächste Ostpreußentreffen findet in schichte kennen, welche zwangsläufigf «m und international vertreten wollen. Sie gaben ruhig verhalten und durch Forderungen unser einem Jahr statt. Dies könnte ein neuer Anfang Eklat führen mußte! Ein Pferdehebhaber nur allgemeine Grundsatzerklärungen ab, Image von den versöhnungsbereiten Vertrie• sein, wenn die Verantwortlichen den Mut fin• würde das so formulieren: „Weil Hitler seinen den, die Politiker zu fragen: „Was habt ihr für durch die sie sich zu nichts verpflichteten. Und benen nicht zerstören. Pferden, die seine Arbeit jahrelang taten den uns getan, und was werdet ihr für uns tun?" So• wieder einmal rührten sie kräftig die Werbe- Man nimmt uns nicht ernst. Viel zu lange versprochenen Hafer nun (nach dem 30. Janu• lange die Ostpreußen sich nicht gegenseitig trommmeln für ihre Parteien, denn die Stim• haben wir uns in die Rolle der zu Dank ver• ar 1933) nicht gab und ihnen mit dem .Metzger aus den Augen verlieren, brauchen wir uns men der Vertriebenen sind ein wesentlicher pflichteten drängen lassen. Wir sind keine drohte, versuchten sie ihren Reiter abzuwer• keine Sorgen zu machen, auch wenn erst nach• Faktor, wenn es darum geht, Wahlen zu ent• Asylanten oder Ausländer erster Klasse, die fen'" Doch der „Reiter Hitler" war starker! folgende Generationen unser Werk vollenden. scheiden. für ihre Aufnahme hier dankbar sein müßten. Alois Bude, Römerberg Wilhelm Klumbies, Mönchengladbach Die Vertriebenen verkaufen sich viel zu bil• Auch wir sind Deutsche im Sinne des Grund• lig. Erst war es die SPD, die mit allgemeinen gesetzes, die von ihrem Grundrecht auf Frei• Grundsatzerklärungen die Stimmen der Ver• zügigkeit Gebrauch gemacht haben. Die Ver• triebenen für sich verbuchen konnte, um die triebenen müssen ein neues Selbstbewußtsein Wahlen zu gewinnen. Als sie dann aber an der erlangen. Trakehner Zucht in Südwestafrika Macht war, verfolgte sie ungeniert eine Ostpo• Die Arbeit der Vertriebenenverbände muß Eine für Ostpreußen sehr wichtige Neuig• Trakehner Pferdes" in Südafrika zusammenzu• litik gegen die Interessen der Vertriebenen. von dem Ziel getragen sein, politischen Einfluß keit aus Südwestafrika dürfte für alle Lands• finden, mit dem Ziel, unserer edlen Pferderasse Die jetzigen Regierungsparteien haben aus• zu nehmen, damit sie h keine Partei der Stim• leute und insbesondere Pferdefreunde sehr in• eine neue Heimat zu geben. drücklich erklärt, daß sie sich an die geschlos• men der Vertriebenen sicher sein kann, ohne teressant sein. Das Ziel dieser Interessengemeinschaft ist senen Ostverträge halten werden. Offensicht- etwas für sie getan zu haben. In Otjiwarongo trafen sich jüngst Farmer es, zunächst einen Trakehnerhengst in Süd• Unsere Kinder und Enkel sind größtenteils und Pferdebegeisterte, genauer gesagt Tra- westafrika aufzustellen und ihn mit geeigne• in der Bundesrepublik Deutschland geboren. kehner-Pferd-begeisterte Menschen, um sich ten Stuten anzupaaren, um späterhin viel• Für sie ist die Heimat der Eltern und Großel• zu einer Interessengemeinschaft „Freundedes leicht einige reingezüchtete Trakehner Stuten Alle drei Strophen folgen zu lassen, um somit allmählich eine Zucht des Ostpreußischen Trakehner Pferdes Betrifft: Folge 21, Seite 4, „Soll Ostdeutsch• mit der Elchschaufel als Brandzeichen aufzu• land vergessen werden?" von Jörg-Bern• bauen. hard Büke (KK). Initiator dieser Interessengemeinschaft ist In seinem interessanten Artikel „Soll Ost• der Ostpreuße Kurt Ehlert vom Gut Budschen deutschland vergessen werden?" ist dem Ver• bei Buddern im Kreis Angerburg. Als junger fasser ein Irrtum unterlaufen. Er schreibt näm• Mann schon war Kurt Ehlert in Ostpreußen ein lich, daß die dritte Strophe des Deutschland• bekannter Springreiter. Mit 20 Jahren kam er liedes seinerzeit zur Nationalhymne erklärt nach Südwestafrika und baute hier den Reit• worden sei. Das wird zwar heute gern und teil• sport aus, daneben war er erfolgreicher Rin• weise ganz bewußt behauptet, ist aber nicht der-Farmer. Jetzt im Alter von 82 Jahren richtig. möchte er sein Lebenswerk mit der Zucht des Vielmehr ist das Deutschlandlied mit sei• edlen Trakehner Pferdes krönen. Bekannte nen drei Strophen unsere Nationalhymne. Ich Persönlichkeiten aus Südwest haben sie h die• verweise dabei auf das „Bulletin" des Presse- ser Interessengemeinschaft angeschlossen und Informationsamtes der Bundesregierung und eine beträchtliche Summe für die An• vom 6. Mai 1952 mit dem Briefwechsel zwi• schaffung des Hengstes bereit gestellt. schen Bundeskanzler und Bundespräsidenten Das Rosenau-Trio wohnte im Hause von sowie der amtlichen Kommentierung. Nach Kurt Ehlert und war überrascht, daß er auch im dem yorschlag von Adenauer sollte bei „Staat- hohen Alter rüstig, rege und sehr unterneh• lichenVeranstaltungen" nur die dritte Strophe mend ist. Schon um 6 Uhr in der Frühe ist er in gesungen werden. Uwe Greve hat in seinem seinem Reitstall, in dem 18 Pferde stehen, und Aufsatz „Das Lied der Deutschen" (Folge reitet täglich aus. Außerdem gibt er der Jugend 9/1982) auf diesen richtigen Sachverhalt hin• Reitunterricht. gewiesen. Leider wird dieser oft — auch von Es gibt kaum einen Südwestler, der in der amtlicher Seite (Liederbuch der Bundeswehr!) Die Vertriebenen haben ihre Kultur mit in die Welt genommen. So trifft man sogar in Süd west- Bevölkerung mehr bekannt ist und auch vor• — verfälscht und dadurch die Öffentlichkeit afrika heute eine große Trakehner Zucht an. Überall sind die ostpreußischen Pferde bekannt: getäuscht. Unser Foto zeigt die Teilnehmer einer Trakehner-Voltigierschau in Travemünde/Prival ehrt wird, als unser Kurt Ehlert. Trotz des jahrzehntelangen Aufenthaltes in Südwest hat Es schmerzt mich immer, wenn bei feierli• Foto Grommelt er, was uns besonders angenehm berührte, chen Veranstaltungen der Vertriebenen, vor sein echtes, unverfälschtes Ostpreußisch be• allem unserer Ostpreußen, nur die dritte Stro• wahrt. Kurt Ehlert ist eifriger Leser des Ost• phe der Nationalhymne gesungen wird. Gera• preußenblattes und zeigte sich über alle Ost• de wir Ostpreußen hätten allen Grund, die Auf sozialpolitischen Abwegen? preußenbelange genauestens informiert. „Memel" zu erwähnen und damit im Lied auf Betr.: Folge 20, Seite 2 „Zwischen Welt• sen, die weit unter der Entlohnung von Mitar• Willi Rosenau, Baden-Baden unser Land hinzuweisen. Wir sollten unsere fremdheit und Klassenkampf" von D. H. beitern bei gleicher Tätigkeit liegen. Aus die• Nationalhymne mit der ersten Strophe begin• Mit dem Artikel „Zwischen Weltfremdheit sem Grund bin ich für die 35-Stunden-Woche. nen! Dr. Ulrich von Witten, Celle und Klassenkampf" haben Sie nach meiner Manfred Minuth, Hameln Meinung zu einseitig gehandelt. Wir Heimat• vertriebenen sollen doch, da wir die große Not Traum „Trabant" der Isolierung kennengelernt und durchge• Betr.: Folge 21, Seite 13 „Witz der Woche". Bürger umnebelt macht haben, solche aktuellen Themen von Wo leben wir? Über Ihren „Witz der Woche" in der Folge 21 allen Seiten beleuchten und auf die sozialen habe ich zuerst einmal gelacht. Betr.: Folge 22, Seite 1, „Die düstere Welt Als langjähriger Leser Ihrer Zeitung fällt mir Auswirkungen hin untersuchen. Doch dann kamen mir Bedenken. Zeigte der Horror-Macher", von Kurt Ziesel besonders in der jüngsten Vergangenheit auf, Ich bin seit Februar dieses Jahres arbeitslos doch dieser Witz die ganze Armseligkeit der Wie wohltuend sind — wie immer — Ziesels daß Ihre Verfasser sich häufig des Wortes und kenne die seelische Not der Arbeitslosig• Menschen dort „drüben" auf. Wie oft erlebe ich klare Gedanken in unserer von linken Medien „Bundesrepublik" anstatt Bundesrepublik keit. Obwohl durch Erspartes abgesichert, es, daß man beim Besuch in fast allen Dingen indoktrinierten Welt. Das mußte einmal her• Deutschland oder BR Deutschland bedienen. steht ein Arbeitsloser abseits der Gesellschaft. beneidet wird. Da bestaunt man das Auto, die ausgestellt werden, mit welchen Mitteln die Ich meine, wir als Deutsche sollten uns nicht Man verliert die Kreditwürdigkeit und wird als Kamera, die Schuhe und auch die modische linke Journaille versuc ht, qua Fernsehen eine nach dem richten, was uns das Ausland vor• Nichtstuer abgestempelt. Hinzu kommt dann Kleidung, obwohl ich gerade beim Besuch Mit• eigene Meinungsbildung des mündigen (?) macht: nur von der Bundesrepublik zu spre• das Schicksal, zum Spielball zu werden. Man teldeutschlands darauf achte, nicht auffallend Bürgers zu umnebeln, ja zu unterdrücken. So chen, sondern stets — vor allem wo es ange• kann Arbeit bekommen, die Entlohnung je• zu erscheinen. Wie steht man beneidend um lange es solch aufrechte Männer gibt, die allen bracht ist — auf Deutschland hinzuweisen. doch liegt einige Stufen unter der letzten. Wir unsere schönen und eleganten Autos. Immer Anfeindungen zum Trotz das sagen, was wirk• Es gibt in der Schweiz m. E. keinen, dem es Arbeitslosen wissen, daß der alte Wohlstand wieder muß ich diesen Menschen sagen, daß lich not tut, brauchen wir den Kopf nicht hän• einfiele, sein Land, das bereits viel länger eine nicht wieder erreichbar ist. Für uns ist es daher sie mit ihrem Fleiß und Können sicher die glei• gen zu lassen. Wendelin Müller, München Bundesrepublik im wahrsten Sinne des Wor• deprimierend, Arbeiten annehmen zu müs- chen schönen Autos bauen könnten, daß sie' tes ist, als ein solches Staatengebilde zu beti• den gleichen Lebensstandard hätten wie wir. teln, vielmehr spricht man nur von der Und daß ich es tief bedauere, daß sie auf viele Schweiz und ebenso geschieht es in den Län• Dinge verzichten müssen, die bei uns alltäg• dern, die für die Schweiz Ausland sind. Ich lich sind. Daß ich aber dies nicht ändern könn• Untragbarer Politiker am Werk wäre Ihnen dankbar, wenn Sie zukünftig wie• te. der regelmäßig unser Land als BR Deutsch• Betr.: Folge 23, Seite 4, „Ostdeutschland Herr Genschers Standpunkt, ein Unrecht land bezeichnen würden. Bei dieser Gelegen• Sehen Sie, diese Gedanken kamen mir dann, wurde ausgemerzt", und Folge 25, Seite 2, könne nicht durch ein neues aus der Welt ge• heit bestätige ich gern, daß meine Frau und ich als ich nachdenklich wurde. Der Trabant ist „Warschau um Entschuldigung bitten?" von schaffen werden, ist falsch. Ein Unrecht ist — als Hamburger — schon seit vielen Jahren der Wunschtraum vieler Bürger Mittel• A. G. vielmehr zu beseitigen, damit nicht neues Un• gern und aufmerksam Ihr Ostpreußenblatt deutschlands. Sie wissen, daß dieser Wagen heil entsteht. Ohne die Beseitigung eines sol• lesen. Werner Massmann, Hamburg im Vergleich mit westdeutschen Fahrzeugen Mit Entsetzen haben nicht nur die Vertrie• chen Unrechts kann niemals Versöhnung ent• lediglich Schrottwert hat. Und deshalb fühlen benen, sondern alle deutschen Patrioten die stehen. Das müßte auch Herr Genscher wis• sie sich oftmals als Menschen zweiter Klasse, Aussage von Herrn Genscher über die polni• sen. Alle Deutschen aber, für die Deutschland wenn man den Maßstab anlegt, den wir West• sche Westgrenze gelesen. Nicht, daß mit der auch weiterhin rechtlich zumindest in den Großes Interesse deutschen gewohnt sind. Kritik daran die Charta der Vertriebenen un• Grenzen von 1937 besteht, sind nach dieser Mit großem Interesse lese ich in Ihrem Blatt Kein Vorwurf an Sie, nur meine Gedanken! gültig gemacht werden soll, aber diese Formu• Aussage des Außenministers stark daran in• die Reihe von Friedric h Borchort über Burgen lierung richtet sich ja nicht nur gegen das Werner Cordier, Bielefeld teressiert, wie sich CDU und CSU dazu stellen. in Ostpreußen. Außerdem ist die Tendenz Grundgesetz, sondern setzt sich rücksichtslos Wehe dem, der aus Opportunismus ein Völ• Ihrer Zeitung hocherfreulich in einer Zeit, in über das Völkerrecht hinweg, das gerade in kerrecht preisgibt. Er verliert nicht nur die der Begriffe wie Vaterland, Gerechtigkeit, bezug auf Volksvertreibungen und willkürli• V on den zahlreichen an uns gerichteten Leserbriefen kön• Achtung aller anderen Völker, sondern wird in Klarheit, National- und Geschichtsbewußt- nen mt nur Wenige, und diese oft nur auszugsweise veröfTent- che Grenzveränderungen sehr klare Aussagen der Sklaverei enden. Herr Genscher ist daher sein nicht mehr selbstverständlich sind. Ich henen. Die Leserbriefe geben die Meinung der Verfasser macht. Erst kürzlich wurden sie von namhaf• wieder, die sich nicht mit der Meinung der Redaktion zu als verantwortlicher Politiker untragbar ge• lese als Schlesier Ihr Blatt mit viel Teilnahme! 7l uin cht-Ano"yme oder anonym bleiben wollende ten Völkerrechtlern in Erinnerung gebracht. worden. Dr. Lothar Klatt, Celle Gabriele von Altrock, Frankfurt am Main Zuschriften werden nicht berücksichtigt 4. August 1984 — Folge 31 — Seite 19 &as tftymrämblatt Ostpreußen in aller Welt

„Was du ererbt von deinen Vätern hast, er• heißt dieses Wort in der Zulu-Sprache „Land wirb es, um es zu besitzen!" Diese Schiller- der Menschenfresser". Das ist gottlob längst Worte haben in keinem Land der Welt, wo vorbei. Doch erlebten wir einige Zeit später bei Deutsche leben, mehr Gültigkeit als in Süd- einem „Betriebsfest" auf einer Farm, daß die und Südwestafrika. Diese Tatsache fand der Zulus wie weiland früher die Menschenfresser Baden-Badener Künstler Willy Rosenau, Spiri• von dem geschlachteten Ochsen die Leber tus rector seines Trios, mit Helga Becker (Pia• und Lunge roh mit Wollust verspeisten. Der nistin) und Martin Winkler (Sprecher) bei sei• dazugehörige Ochse am Spieß kam erst an ner Tournee erneut bestätigt. Bei 23 Gastspie• zweiter Stelle. Die in Umzumbe in Klausur len in 18 Städten war das Trio erfolgreich. Willy lebenden Kapuzinerinnen kommen aus Rosenau schreibt darüber: Deutschland. Ihr Mutterhaus ist in Pfaffendorf ach vier ausgedehnten Tourneen durch bei Koblenz. In diesem Kloster, das malerisch Süd- und Südwestafrika, bei denen auf einer Bergkette über dem Indischen Ozean Nnicht nur deutsche Freunde gewonnen liegt, wird — wie es der Name ausdrückt — wurden, freut man sich doppelt auf dieses tau• „ewig gebetet". Tag und Nacht im Wechsel von sendfach interessante Land und seine vielras• einer Stunde beten zwei Nonnen vor dem sigen Menschen. Windhuk, Hauptstadt von Altar. Namibia, 1650 m über dem Meeresspiegel, in Auch in dieser Weltabgeschiedenheit gibt der trockenen, klaren Luft des Hochlandes, es Sorgen. Hier sind es die Affen. Rings um die wurde gleich zu einem Höhepunkt. Unsere Klosteranlage, die von hohen Mauern umge• »Mozart"- und „Schubert-Hörfolgen" waren ben ist, hausen in den Palmen-, Bananen- und sehr gut besucht und brachten keine Kritiken. Eukalyptuswäldern große Affenfafnilien. Sie Der Deutsche Rundfunk Südwestafrika haben längst entdeckt, daß im Klostergarten hatte eine Talkshow mit mir veranstaltet, bei die schönsten Früchte und Gemüse wachsen. der ich auch von meiner ostpreußischen Hei• Begegnung in Afrika: Willy Rosenau (3. von rechts, 1. Reihe) im Kreis der Ostpreußengruppe Trotz christlicher Nächstenliebe geht es natür• mat erzählte und darauf hinwies, daß die Ost• Windhuk lich nicht, daß sich die Affen hier nach Belie• preußen aus Windhuk für ihren „fahrenden ben „bedienen". So muß immer eine Nonne auf Ostpreußen-Sänger" ein Zusammensein im Dingo Cao, dem Kreuzkap. Hier branden die für den Bau zur Verfügung gestellt. Das Haus „Affenwacht" sein. Aber die Äfflein haben Vestibül des deutschen Gymnasiums arran• Wogen des Atlantiks gegen riesige Felsen, und war verschwenderisch mit Rosen geschmückt, spitz bekommen, daß die Zeit des Hochamtes giert hätten. Rund 40 Ostpreußen hatten sich in dem Gestein tummeln sich 120000 und ich hatte die Freude, mit Christian Müller am Sonntagmorgen, wenn laut Ordensregel dann eingefunden, wo wir einen Freude brin• schwarzglänzende Pelzrobben. Es ist erstaun• zu sprechen. Bald vernahm ich auch hier hei• alle Schwestern in der Kirche sein müssen, genden Nachmittag mit vielen Gesprächen lich, wie geschickt sie sich zwischen den meter• matliche Klänge. Es ist zwar schon die zweite eine gute Zeit für ihre Raubzüge ist. Dann klet• „Weiß du noch...?" und prächtig mundenden hohen Wellen und den eisenharten Kanten Generation, aber das weiche, breite Ostpreu• tern sie über die Mauer und stehlen wie die Raderkuchen, Mohnstrietzel und Streuselku• der Felsen bewegen. Wie ein Pfeil schnellen ßisch ist noch sehr genau zu hören. Raben. Ist das Amt dann zu Ende, sitzen sie mit chen verlebten. Ich revanchierte mich mit sie den Wellenkamm entlang, gehen in die Bedingt durch das Sprachengemisch der ihrer Beute genüßlich auf der Mauer und spei• einer Vortragsstunde meines Soloprogramms Fluten nach unten und schießen blitzschnell in ersteingewanderten Holländer, insbesondere sen. „Frohe Meister — Heitere Geister" aus Ost• die Höhe. Von weitem schon hört man ihr Ge• die Verquickung mit Englisch zur Landesspra• Interessant war der Besuch auf einer Kroko• preußen. schrei, das dem der Schafe ähnelt. che, dem Afrikaans, sind in der Umgangsspra• dilfarm, die ähnlich einzuordnen ist wie eine Versüßt wurden die Windhuk-Tage auch In Otjiwarongo wohnte ich wieder in dem che merkwürdige Verbindungen und Entstel- Schweine- oder Kälberzucht. Die Krokodile wachsen hier doppelt so schnell wie in der Freiheit und sind mit drei Jahren etwa 2,50 Meter lang. In der Freiheit kann ein Tier vier Wochen ohne Nahrung leben. Die Farm hat das älteste Krokodil der Welt mit 90 Jahren Heimatliche Laute und 2,50 Meter Bauchumfang. Es rührt sich nicht von der Stelle. Ein Krokodil kann höch• stens 100 Jahre alt werden. Die Tiere werden durch Genickschuß getötet und ihr „Fell" zu unter südlicher Sonne Handtaschen, Schuhen und anderen Luxusar• tikeln verarbeitet. Bei den Deutschen in Süd- und Südwestafrika — Fünfte Afrika-Tournee des Rosenau-Trios Abschluß unserer Tournee waren die Gast• spiele in Johannesburg, der größten Stadt des Landes. In der Randse University, immer noch durch die Gastfreundschaft der Ostpreußen- gepflegten Haus meines Reiterfreundes Kurt lungen entstanden, so daß bei den deutschen die berühmteste und größte der Welt, gewan• Witwe Martha Sandelowski. Ihr Mann, der Ehlert vom Gut Budschen bei Buddern im Einwanderern folgende Redewendungen nen wir mit der Hörfolge „Mozartreise" die Großfarmer, stammte aus Nordenburg und Kreis Angerburg. Kurtchen ist inzwischen 82 durchaus üblich sind: „Kurt nimmt heute Herzen im Sturm. In der deutschen Schule fand das tragisch-komische Ende in einer Pra- Jahre alt, betreut immer noch einen Reitstall abend die Hilde aus!" Das „ausnehmen" heißt waren 600 Schüler mucksmäuschenstill, was, Jinenschachtel. Bei einem Ungewitter war die mit 20 edlen Pferden, gibt Reitunterricht für soviel wie „ausführen". Ein anderer Aus• wie uns die Lehrer versicherten, nach andert• Urne zu Bruch gekommen, und so wurden die die Jugend und reitet noch täglich mit der aus spruch: „Kurt wird morgen die Schweine ver• halb Hörstunden eine ungewöhnliche Rarität letzten Reste in eine Pralinenschachtel ge• Gumbinnen stammenden Gräfin Barbara zu führen." Afrikanisch: „verfuren", das ist also sei. sammelt und bis zur Beendigung des wochen• Bentheim aus. Kurt Ehlert gehört zu den be• verladen, verfrachten. Ein Besucher aus Abschluß und Höhepunkt der Südafrika- langen Dauerregens in einer Pralinenschach• kanntesten Persönlichkeiten von Südwest und Deutschland sagte zu diesen Redewendun• Gastspiele war die Abendveranstaltung in der tel auf dem Kamin „aufbewahrt". hat sich auch dadurch einen Namen gemacht, gen: „Na, eure Sprache hat sich aber schon deutschen Schule mit der Hörfolge „Hoch auf Dann ging es in das Innere des Landes, wo daß er beim Tod des farbigen Pferdepflegers sehr vermischt." Worauf der Angeredete er• dem gelben Wagen", zu der auch Ostpreußen wir überall wie alte Freunde von vielen Zuhö• Paulus, der 30 Jahre lang im Reitstall tätig war, widerte: „Ja, ja, unsere deutsche Sprache geht mit einem Kleinbus aus Pretoria gekommen rern herzlich begrüßt wurden. Überrascht mit 20 Reiterkameraden im Reitdreß hoch zu schon ziemlich nach hinten raus." Auch dies waren. Aus diesem Anlaß hatte ich den Ost• waren wir, als nach unserem Gastspiel in der Roß in die Werft der Schwarzen ritt und dem ein Ausspruch, der in den Rahmen dieses preußenteil noch erweitert und fand auch mit Aula der Deutschen Schule Karribib, der auch treuen Paulus die letzte Ehre gab. Seitdem Sprachenquodlibets fällt. Mundartgedichten begeisterte Zustimmung. ein Schülerheim angeschlossen ist, die Jungen verneigen sich alle Farbigen, selbstdie kleinen Helmut Tillwick aus Neukirch im Kreis Elch• nicht in ihren Betten schliefen, sondern unter Kinder, in tiefer Ehrfurcht vor unserem huma• In Durban, der bedeutendsten Hafen- und niederung ist vor 32 Jahren ausgewandert und nen Landsmann. — Seine Schwester Anni ist dem funkelnden Sternenhimmel im Garten Fremdenverkehrsstadt Südafrikas am Indi• betreibt seit 26 Jahren eine ausgedehnte Farm übrigens die berühmte „Löwenkönigin", die in des Internats in Schlafsäcken. — Ich brauchte schen Ozean, fanden drei Gastspiele für Uni• vor Johannesburg. Schon „sieben Jahrestref• jungen Jahren 18 Löwen und zwei Panther er• meine Ohren nicht besonders zu spitzen, denn versität, die Deutsche Schule und den Deut• fen der Landsmannschaft Ost- und Westpreu• legte, was bisher noch keiner Frau in Südwest schon nach den ersten Worten erkannte ich, schen Club statt. Wie gute alte Bekannte wur• ßen" hat er organisiert, und es werden immer gelungen ist. daß der Internatsleiter, Horst Gräfe, ein den wir im nahen Kloster Mariannhill begrüßt mehr Landsleute, die seinem Ruf folgen. Landsmann ist. Obwohl er schon als zweijähri• Nach 12 Gastspielen in Südwest flogen wir und im von tropischen Bäumen und Pflanzen In einem Bericht, den die deutsche Vereini• ger Bub von Tilsit mit seinen Eltern auf die nach Südafrika, wo die Deutsche Botschaft umsäumten Gästehaus aufgenommen. Das gung nach Bonn sandte, heißt es: „Aufführun• Flucht ging, trägt er die Heimat noch auf der Pretoria unsere Gastspiele mitvorbereitet Kloster hat rund 300 Mönche und Nonnen, die gen von Künstlern nach Art des Rosenau-Trios Zunge. hatte. Über Kapstadt und Port Elizabeth zu achtzig Prozent aus Deutschland kommen sind für uns beglückend und erfolgreich. Ein Swakopmund, im Süden Afrikas, die zweit• kamen wir nach East London, der Stadt mit der und hier wiederum aus dem Bistum Würzburg. dankbares, begeistertes Publikum erlebt sozu• größte Stadt von Namibia, hat heute noch die riesigen Mercedes-Niederlassung. Der „Deut• Unter blauem Afrikahimmel im Klostergarten sagen die Heimat, wie es sie verlassen hat und meisten deutschsprechenden Bewohner und sche Club" feierte sein 25jähriges Bestehen, erfreuten wir diesen sehr aufgeschlossenen in Erinnerung behalten möchte." Auch bei die• Kreis. hat auch von ihrem deutschen Charakter und wir waren als „Festprogramm" verpflich• ser Tournee konnten wir geistige Bande im kaum etwas verloren. Von unseren zwei Gast• tet. Der Club hat ein eigenes Haus auf dem Ge• Sinne der Völkerverständigung und Freund• spielen in dieser Stadt hatte die Aufführung biet einer Rosenfarm. Der deutsche Besitzer, Ein Abstecher führte uns wieder zweihun• schaft knüpfen. Für uns war der schönste Dank „Hoch auf dem gelben Wagen" unter freiem Rosenzüchter Christian Müller, hat den Club dert Kilometer weiter zum Kloster „Der Ewi• der immer aufklingende Wunsch unserer Zu• Himmel im romantischen Hof des „ Woerman- vor 25 Jahren mitgegründet und das Gelände gen Anbetung" nach Umzumbe. Übrigens hörer: „Auf Wiedersehen!" Willy Rosenau Museums" großen Besuch und fand starke Re- 'sonanz. In dieser Hörfolge reist das Trio in Wort und Lied 30 Minuten durch Ostpreußen. Frieda Jung, Agnes Miegel, Fritz Kudnig und Siegfried Lenz kommen zu Wort und zeugen von der Schönheit unserer Heimat. Kein Wunder, wenn am Schluß überall, ähn• lich wie in Swakopmund, Ostpreußen erschei• nen, um sich, im Innern angerührt, für diese Begegnung mit der geliebten Heimat zu be• danken. Gleich zwei Schulkameraden aus An• gerburg begrüßten mich nach dieser Auffüh• rung. Siegfried Schulz, Sohn aus der Maschi• nenfabrik Schulz in der Entenstraße, hat es bis zum Direktor und Chefingenieur der staatli• chen Telefonwerke gebracht. Erwin Boldt, Sohn des Bäckermeisters Boldt aus Angerburg in der Theaterstraße, ist Generalvertreter einer technischen Firma, die ihre Niederlas• sungen in Süd- und Südwestafrika hat. Ein Erlebnis, das zu genießen wir bei den früheren Reisen keine Zeit hatten, war der Be• Freudiges Wiedersehen: Willy Rosenau mit seinen Schulkameraden Siegfried Schulz und Erwin Boldt; Kurt Ehlert und Gräfin Barbara zu such der Robbenkolonie auf dem Felsen bei Bentheim; Helmut Tillwick (Leiter der Gruppe Südafrika) und Frau Irene Fotos (4) Rosenau — Seite 20 4. August 1984 — Folge 31 Allgemeines

Roewer Erich, aus Gumbinnen, Brunnenstraße 6, September am Ehrenmal im Rosengarten in Göttin• j"zt Am Steinsgraben 40, 3400 Gottingen, am gen. Wir verbinden diese Feier mit einem Regional • treffen und Wiedersehen der Kreisangehörigen, Schack'wil.y, aus Groß Lindenau Kreis Könißj Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in ... die in der Umgebung von Göttingen wohnen, aber berg-Land, jetzt Dr.-Simons-Straße 12, f\W auch aus anderen Regionen anreisen. Es ist bereits Tradition unserer Kreisgemeinschaft, am Sonn• Mühlacker-Enzberg, am 7. August Schwede, Fritz, aus Bergau, Kreis Komgsber -Land. Fortsetzung von Seite 17 sern, altem und neuem Rathaus sowie der mittelal• abend, 1. September, am Festprogramm der LO- R jetzt Pülsöhde 43, 5600 Wuppertal 22, am 10. Baden-Württemberg terlichen Stadtbefestigung, legte man in der neuer• Kreisgruppe Göttingen in der Stadthalle teilzu• bauten Stadthalle gemeinsam die Kaffeepause ein. nehmen. Nach der Totenehrung und Kranznieder• Vorsitzender der Landesgruppe: Werner Buxa, Tel. SewAzykUErich, aus Gumbinnen, Albrechtstraße 27, (072 37) 7853, Postfach 351, 7530 Pforzheim Anschließend wurde die Heimfahrt mit der bereits legung am 2. September um 11.15 Uhr am Ehrenmal üblichen Brotzeitpause angetreten. Die Gruppen im Rosengarten treffen sich die Kreisangehörigen jetzt Felchtholzweg 15, 8031 Neugulchmg, am Landesgruppe — Sonntag 9. September, in trennten sich nach einem Tag des Gedankenaus• im Gartenlokal Heinholz-Kehr, Telefon (05 51) Pforzheim, Ostpreußisches Landestreffen mit tausches und der gemeinsamen Erlebnisse. Man 7 5008, Bismarckstraße (Ende), oberhalb der Ten• SiskoVskl! Elisabeth, geb. Chittka, aus Altkirchen Platzkonzert, Glockenspiel („Land der dunklen war sich darin einig, diese Gruppen-Freundschaft nisplätze. Organisation: Edith Wasquindt, Telefon Kreis Ortelsburg, jetzt Abeln Karre 8, 3307 Wälder"), Ummarsch durch die Stadt, landsmann• weiter auszubauen und zu festigen. (05 51) 79 54 59, Hauptstraße 12, 3400 Göttingen, Schöppenstedt, am 12. August schaftliche Begegnung, Großkundgebung mit BdV- Coburg — August Schmidt, seit 25 Jahren im und Fritz Paul, Telefon (05 51) 79 33 82, Mitteldorf• Wippich, Heinz, aus Lyck, jetzt Hauenriede 89,3110 Vizepräsident Odo Ratza, Rahmenprogramm. Vorstand und seit elf Jahren Vorsitzender der straße 7a, 3400 Göttingen. Auf die Anzeigen unter Stuttgart — Der Ostdeutsche Kulturring hatte zu Uelzen, am 9. August Gruppe, geboren am 3. August in Altenstein/Has• der Überschrift „Ehrenmalfeier in Göttingen" in un• einem Lichtbildervortrag über die Samlandküste zur diamantenen Hochzeit berge, feiert seinen 75. Geburtstag. In Coburg er• serem Ostpreußenblatt machen wir wegen Pro• eingeladen, das Bernsteinland an der Ostsee. Pro• Kuntze, Hans, und Frau Magdalene, aus Augstu- lernte er das Korbmacherhandwerk und ging 1928 grammablauf und Blumenspenden besonders auf• fessor Dr. Schienemann begrüßte als Vorsitzender poenen, Kreis Gumbinnen, jetzt Schiffbeker auf die Walz. Nach mehreren Zwischenstationen, merksam. Unterbringungen sind über den Frem• Ost- und Westpreußen, Schlesier, Pommern sowie Weg 168, 2000 Hamburg 74, am 12. August wie Stolp und Bütow, Pommern, kam August denverkehrsverein, Telefon (05 51) 5 4000, Neues Danziger und gab zunächst einen geschichtlichen Schmidt 1932 nach Königsberg und ein Jahr darauf Rathaus, Am 82er Platz, 3400 Göttingen, anzufor• Überblick über das Samland und hob dabei beson• nach Marienburg. Hier heiratete er 1932 seine Frau dern. zur goldenen Hochzeit ders das Bernsteinvorkommen hervor. Im Geden• Gerda, geborene Zittlau, aus Marienwerder und be• Trams, Paul und Frau Käte, geb. Gennies, aus Schule ken an den Hochsommer, die Hauptsaison an der gann seine Existenz als Kaufmann. Zuletzt besaß er Bewern, Kreis Heydekrug, jetzt Stahlstraße 77, Ostsee in den samländischen Badeorten, zeigte das Korb- und Spielwarengeschäft in der Kuhl• 3320 Salzgitter r Herbert Muschlien, gebürtiger Rauschener, anhand mannstraße 6. Nach den Kriegswirren kam August von Lichtbildern, die einzigartige schöne Steilküste Wir gratulieren zum Abitur Schmidt sein erlernter Beruf zugute. Er legte die zwischen Cranz, Rantau und Brüsterort. Farbauf• Marsolin, Sabine (Marsolin, Gerhard, und Frau Gi• Meisterprüfung ab und übernahm mehrere Vertre• nahmen und schwarz-weiß Bilder gaben in Verbin• Fortsetzung von Seite 14 sela, geb. Mattischent, aus Schloßberg), jetzt tungen. Als Groß- und Einzelhandelskaufmann dung mit der Schilderung aus eigenem Erleben den Pfalzstraße 18, 4000 Düsseldorf 30, am Cecilien- gründete er mehrere Geschäfte, u. a. in Amberg, Hof Weide, Ursula, geb. Genserowski, aus Pobethen, Zuschauern einen Einblick in eine Landschaft, die Gymnasium in Düsseldorf und Coburg. Schon früh stellte Schmidt sich in den Kreis Samland, jetzt Duisburger Straße 294, im wesentlichen unverändert geblieben ist. Seltene Pott, Christine (Pott, Dr. Dr. med. Hans, und Frau Dienst der landsmannschaftlichen Arbeit und war 4330 Mülheim-Speldorf, am 3. August Farbfotos wie vom Zipfelberg bei Klein Kuhren, Rosemarie, geb. Katzur, aus Königsberg), jetzt Mitbegründer der „Selbsthilfe der Heimatvertrie• Zempei, Irma, geb. Lumma, aus Ortelsburg, jetzt Er• vom Wachtbudenberg, abgerutschten Lupinenfeld Oberneul. Landstraße 30, 2800 Bremen 33, am benen". Seit 30 Jahren ist er Mitglied der lands• furter Straße 25, 4620 Castrop-Rauxel, am 10. bei Warnicken und von Bernsteinfischern mit Ke• Alten Gymnasium in Bremen mannschaftlichen Gruppe. 1971 wurde er mit dem August schern, fanden besondere Aufmerksamkeit. Bilder Ehrenzeichen der Landsmannschaft Westpreußen vom Ostseebad Rauschen vertieften den Einblick in zum 70. Geburtstag ausgezeichnet. Im BdV-Kreisverband ist Schmidt das Badeleben und die Anziehungskraft der sam• Ciesielski, Siegmund, aus Königsberg, I.R. 1, jetzt seit 12 Jahren Mitglied und wurde 1981 stellvertre• ( Kulturnotizen ) ländischen Badeorte von einst. Professor Dr. Schie• Bildhauerstraße 9, 5600 Wuppertal-Elberfeld, tender Vorstand, zudem hat er noch weitere Vorsit• nemann würdigte den Lichtbildervortrag als Be• am 11. August ze inne. „Wiesenwildnis" ist der Titel eines Films des reicherung des Wissens um die ganze Heimat. Glismann, Lotte, geb. Meding, aus Groß Stürlack, Ostpreußen Henry Makowsky, den das ZDF in sei• • Garmisch-Partenkirchen — Mittwoch, 15. Au• Villingen — Mittwoch, 8. August, Sommeraus• Kreis Lotzen, jetzt Friedenstraße 36,2080 Pinne• ner Reihe „Paradiese aus Menschenhand" am gust, 15.30 Uhr, Hotel Königshof, Jagdrestaurant, flug der Gruppe nach Neckartenzlingen, Besichti• berg, am 8. August Sonnabend, 4. August, 19.30 Uhr, ausstrahlt. GAP, Treffen. Gezeigt wird die farbige Diaserie gung des Adler-Bekleidungswerks, anschließend Grünhagel, Ella, geb. Riemke, aus Fürstenau, Kreis Ostpreußen wird anhand von Karten, Schauta• „Herrensitze und Gutshäuser in Ostdeutschland: Fahrt zur Landesgartenschau nach Reutlingen. Der Pr. Holland, jetzt Petershäger Weg 256, 4950 feln, Kunstwerken und Darstellungen landschaftli• Ost- und Westpreußen, Danzig, Ost-Pommern, Fahrpreis beträgt 12,50 DM. Eintritt zur Garten• Minden, am 5. August cher Eigenheiten auf einer Ausstellung vorgestellt, Ost-Brandenburg und Schlesien". Außerdem erläu• schau 5 DM. Anmeldungen nimmt Kurt Baasner Heinrich, Else, aus Neumalken, Kreis Lyck, jetzt die noch bis zum 19. August in der Städtischen Ga• tert Oberregierungsrat a. D. E. Perkuhn, Grainau, entgegen. Scheeßeler Straße 10, 2139 Sittensen, am 7. Au• lerie im Centrum, Am Kornmarkt, 4230 Wesel, zu seine Pläne für die Errichtung eines ostpreußischen gust sehen ist. Die Ausstellung wurde von der Kreisge• Museums-Dorfes mit Fischer-, Bauern- und Vor• Hill, Margarete, geb. Mertins, aus Langenberg, meinschaft Rastenburg in Zusammenarbeit mit der Bayern laubenhäusern. — Seit Juli 1983 treffen sich Ost- Kreis Elchniederung, jetzt Karlsstraße 16, 2860 Stadt Wesel organisiert. Die Ausstellung ist bis zum Vorsitzender der Landesgruppe: Hermann Rosenkranz, und Westpreußen, Danziger sowie Pommern wie• Osterholz-Scharmbeck, am 6. August 10. August Dienstag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr Telefon (091 31) 38539, Erwin-Rommel-Straße 6,8520 der jeden Monat. Die Nachmittage wurden von dem Holstein, Erich, aus Rockelheim, Kreis Wehlau, und von 14 bis 18 Uhr, Sonnabend und Sonntag von Erlangen Journalisten Hans Joachim Paris mit Diavorträgen jetzt Buxtrup 11,4400 Münster-Wolbeck, am 11. 10 bis 13 Uhr, und vom 11. bis 19. August Montag Augsburg — Das Ziel des traditionellen Som• und von Hans Joachim Schütz mit Erzählungen Augttst von 14 bis 20 Uhr, Dienstag bis Freitag von 10 bis 20 mersausflugs der Kreisgruppe, zusammen mit den über seine Reisen von Kolberg nach Masuren ge• Jonat, Lydia, geb. Ölke, aus Gumbinnen, Wilhelm• Uhr, Sonnabend und Sonntag von 10 bis 13 Uhr ge• Mitgliedern der Gruppe Memmingen, war diesmal staltet. Auch Dr. Irene Jacobsen trug mit ihren Rei• straße 33, jetzt Clara-Bertram-Weg 2, 2080 Pin• öffnet. Bad Buchau am Federsee. Drei Busse mit etwa 125 seberichten aus Dorpat und Reval, unterstützt Personen hatten sich auf den Weg gemacht. Inter• neberg, am 10. August durch herrliche Farbaufnahmen, zum Gelingen der Das ostdeutsche Lied — Singen, Singleitung und essant ist dieses Naturschutzgebiet deshalb, weil Kattenstein, Lieselotte,ausGutten, jetzt Beethoven• Treffen bei. Chorsingen — steht im Mittelpunkt einer Fachta• der Federsee zueinem großen Teil bereits verlandet straße 1, 3012 Langenhagen, am 12. August Nürnberg — Dienstag, 21. August, 14.30 Uhr, im gung, die der Bund der Vertriebenen vom 29. bis 31. ist und man nur über einen Steg zum See gelangen Kellner, Hugo, Vors. Richter a. D. am Bundesver• Oktober im Ostheim in Bad Pyrmont durchführt. kann. Auch das Federsee-Museum wurde besucht. Kaufmarkt-Restaurant am Plärrer, Kaffeerunde des waltungsgericht, aus Gumbinnen, Wilhelm• Frauenkreises. Nähere Informationen erteilt der BdV, Referat für Nach dem Mittagessen wurde in Steinhausen die straße 7, jetzt Thielallee 113,1000 Berlin 33, am 6. Kultur und staatsbürgerliche Bildung, Gorch-Fock- älteste und schönste Do rfkircheder Welt besichtigt August Straße 1, 5300 Bonn 1. — mit kurzen Erläuterungen durch den dortigen Zu allen Veranstaltungen, die hier angeboten Kuhn, Irma, geb. Paschke, aus Schönfeld, Kreis Hei• ligenbeil, jetzt Isenbergstraße 1, 4300 Essen 1, Über Hermann Oberth.den Vater der Weltraum• Pfarrer. In Biberach, der Stadt mit den Bürgerhäu• werden, sind Gäste stets willkommen. fahrt, hat Dr. Michael Kroner eine Broschüre her• am 10. August ausgebracht, die der BdV, Gorch-Fock-Straße 1, Olschewski, Hermann, aus Lyck, jetzt Hindenburg• 5300 Bonn 1, als Arbeitshilfe 41/1984 allen Interes• straße 22, 2838 Sulingen, am 11. August Aus den Heimatkreisen ... senten anbietet. Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• IN ZWEITER AUFLAGE: wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. Urlaub/Reisen Ostpreußen Fortsetzung von Seite 16^ selligen Runde ein. Am Sonntagvormittag kam Geschichte und Geschichten stammung stolz ist, vorzüglich versorgt wurden. Der noch eine kleinere Ortelsburger Gruppe zur Besich• von Paul Brock Luxus-Busreisen Kreisvertreter führte in seiner Begrüßungsanspra• tigung des Kulturzentrums. ÄÜf^* ^^8) Eine Reise kreuz und quer • vom 4. 10. — 7. 10. 1984 nach Danzig che aus, daß der Vorstand unserer Kreisgemein• Leistungen: Fahrt im Luxusbus mit Bord• schaft zu unseren in Bayern lebenden Landsleuten Osterode durch die Heimat — von der service, 3x ÜHP im erstkl. Hotel, alle Zi OOO r\mm kam, um ihnen den langen Weg zu unseren Veran• Kreisvertreter: Walter Westphal, Tel. (0 45 21) 33 45, Ol• Memel bis zur Weichsel, vom DU/WC, Reiseleitung, Stadtrundfahrt 4t570,~— U M staltungen im norddeutschen Raum abzunehmen. denburger Landstraße 10, 2420 Eutin. Geschäftsführer: Samland bis nach Masuren. . vom 21. 9.-28. 9. 84 nach Lotzen /Masuren + ViSag6b 46 ~ DM Er stellte die Mitarbeiter einzeln vor und erläuterte Kurt Kuessner, Tel. (04 31) 7 51 71, Bielenbergstraße 36, 256 Seiten, 16 Fotos, 1 Uber• Leistungen: Fahrt im Luxusbus mit Bord• 2300 Kiel 14. sichtskarte, brosch., 17,— DM service, Reiseleitung, 7x ÜHP im erstkl die Arbeitsgebiete, die von ihnen ehrenamtlich be• Hotel, alle Zi. DU /WC, Ausflug mit Mittaq- eon r\mm sorgt werden. Schatzmeister Grothe gab einen aus• Das Hauptkreistreffen findet am 1. und 2. Sep• essen OOV. DM führlichen Überblick über unsere Geschäfte bzw. tember in Osterode am Harz statt. Am Freitag be• Staats- und Wirtschaftspoliti• Anmeldung und Durchführung: + Visageb. 46 — DM Betreuungsaufgaben. Nach dem Mittagessen fuh• reits treffen sich die Soldaten um 17 Uhr zu einem sche Gesellschaft (S WG), Postf. wester-tours Grillabend. Der Sonnabend beginnt schon um 9.30 ren die Teilnehmer in einem langen Konvoi zum 323128, 2000 Hamburg 13 Joe Wessels (n?) Kulturzentrum, wo sie von dem Leiter begrüßt und Uhr in der Rommel-Kaserne. Um 12.30 Uhr Überga• SEESTRASSE 117. 1000 Bertin 65 K£ durch die Ausstellungsräume geführt wurden. be der Erinnerungsstätte für die beiden Oberschu• ^fjj^ TEL. 451 1021 \y ffN«* Damit wurde den Teilnehmern Gelegenheit gebo• len im Kreisgymnasium (Nähe Stadthalle). 16.30 ten, sich am Objekt ein Bild von der Entstehung und Uhr, Kranzniederlegung am Ehrenmal Uehrder Berg Verschiedenes Entwicklung des ostpreußischen Kulturzentrums und ab 19 Uhr der alljährliche Kameradschafts• „Haus am Kurpark" bietet erholsame • -«3*^2/ zu machen. Nach der Besichtigung fanden sich un• abend. Am Sonntag ab 9 Uhr Öffnung der Stadthal• Landsleute! Wer hat für mich (solid. Urlaubstage, familiäre Atmosphä• Am Fuß der Schwab. Alb in Kirch• sere Landsleute wieder im Kolpinghaus zu einer ge- le. 11 Uhr, Beginn der Feierstunde. Die Mitglieder• Ostpreußin, 72 J.) kl. sonnige Woh• re. Abholung mögl. Tel. 0 2662/ heim 11 -Teck, Württ. bei Ostpr. Fe- versammlung ist auf 14 Uhr festgelegt. Wichtigster nung mit WC, Diele, Heizung, zum 3710, 5238 Hachenburg. rien-Wohng. zu vermieten. Ernst Punkt: Neuwahlen. 1.10. 84? Angeb. u. Nr. 41 918 an Balzer, Bussardweg 28, Tel. 0 70 21 - Das Ostpreußenblatt, 2000 Ham• Winzerfremdenpension, gesunde Luft, 4 24 60 Ein ostdeutscher Tag Unsere Heimatstube im Museum am Rollberg ist burg 13 Ruhe und Erholung im romanti• am Freitag von 10.30 bis 16 Uhr, am Sonnabend von schen Seitental am Rhein. Nähe Lo- Inserieren Bei der Landesgartenschau in NRW 10 bis 12 Uhr und am Sonntag von 10 bis 16 Uhr ge• Wohnung, 3 ZKBB, Gar., Terr., 90 qm, reley und Rüdesheim. FI. k. u. w. W., öffnet. Ein Besuch lohnt sich immer. DM 5,—/qm Kaltm. im Kneippkur- Et.Du., Z., ruh. 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Am 3. August 1984 feiert Ein unvergeßlicher Lebenskreis hat sich geschlossen. Die 25. Freizeit im Ostheim mein lieber Onkel Otto Scheffler Ruth Vogtenberger unter der Leitung von Frau Margot Hammer Jahre aus Wosseden, Kreis Heilsberg jetzt Steinstr. 4, 7113 Neuenstein • 18. 11. 1894 in Königsberg (Pr) wird am 6. August 1984 f 19. 7. 1984 in Stuttgart Herbstliche Ostpreußentage in Bad Pyrmont unser lieber Vater Geburtstag Basteln, Singen, Vorträge, zum Mittagessen ostpreußische Gerichte August Bosch (V) Eva Fritzweiler, geb. Kießwetter vom 15. bis 24. Oktober 1984 aus Königsberg (i. Pr) im Kreise seiner Ehefrau, seiner Matthias M. Frltzweller 9 Tage Vollpension, pro Person: jetzt Stuttgarter Straße 68 beiden Söhne, Schwiegertöchter, im Einzelzimmer DM 464,— 7300 Esslingen a. N. vier Enkel und zwei Urenkel. im Doppelzimmer DM 410,— Es gratulieren Grillparzerstraße 10/11, 1000 Berlin 41 Anmeldungen werden jetzt erbeten. Es gratulieren recht herzlich Deine Kinder und Enkel seine Nichte Erika mit Familie Die Einäscherung erfolgte am 24. Juli in Stuttgart. Weihnachtsfreizeit 1984/1985 Psalm 23 Weihnachten und Neujahr gemeinsam mit Landsleuten in ostpreußi• scher Atmosphäre. vom 18. Dezember 1984 bis 4. Januar 1985 Am 6. August 1984 feiert mein lieber Mann, unser guter Vater, 17 Tage Vollpension, einschl. Festessen an den Feiertagen, Kaltes Schwiegervater und Großvater Büfett/Silvester, Weihnachts- und Neujahrsüberraschungen und Paul Susseck Plötzlich und unerwartet verschied fern unserer Heimat meine liebe Frau Gästebetreuung, pro Person: aus Gut Wahrendorf bei Nikolaiken, Kreis Sensburg im Einzelzimmer DM 965,— im Doppelzimmer DM 860,— jetzt Auf der Schanze 18, 3108 Winsen/Aller Annemarie Kloß Die Kurtaxe ist gesondert zu entrichten. geb. Böhnke ACHTUNG, SEHR WICHTIG! Gäste, die sich für ein Einzelzimmer Geburtstag. haben vormerken lassen, werden gebeten, sich Jetzt endgülUg an• • 7.11.1920 f 21. 7. 1984 zumelden. Da weniger Einzelzimmer vorhanden sind, als Voranmel• in Seeberg, Kreis Rosenberg in Werfen Wir gratulieren herzlich und danken für all seine Liebe und Fürsorge. dungen vorliegen, entscheidet der Poststempel über die Vergabe. Möge mein lieber Mann, unser guter Vater uns noch recht lange erhal• Anmeldungen für beide Freizeiten bitte schriftlich an ten bleiben! Das wünschen Es trauern um sie OSTHEIM E.V., Herrn H.-G. Hammer seine Frau Elfriede, geb. Kalt Ludwig Kloß Sohn Peter und Frau Carola Volker Kloß und Marelke Parkstraße 14, 3280 Bad Pyrmont Sohn Manfred und Frau Ute Gerhard und Roswitha Schultheis, geb. Kloß Für Klassentreffen o. ä. sind im September und Oktober 1984 noch seine Enkelkinder Silvia, Heike, Kerstin und Marc und Christoph einige Termine freigeworden. Anfragen an vorgenannte Anschrift sowie Angehörige werden erbeten.

Werfen, Siegblick 5227 Windeck/Sieg 21 Posen—Allenstein—Danzig vom 1.9.-8.9. HP nur659,- 1959 1984 Mit Super-Luxusbus, Toilette und Bordservice, Reiseleitung, gute Hotels, 1-. Kat. Du/Bad/WC. Abf. Aachen-Köln-Dort- 7. August mund-Hannover-Helmst. und unterwegs möglich. Helmut und Ingried Borowski LASCHET-IBERIO-REISEN KG Ortelsburg und Rundfließ, Kreis Lyck Nach längerem Leiden verstarb am 24. Juli 1984 meine liebe Frau, 5100 Aachen, Lochnerstraße 3, Tel. 0241 /2 5357 feiern das Fest der Silbernen Hochzeit, unsere liebe Mutter und Schwiegermutter Eure Kinder Reinhard, Karin, Christine Frieda Lange Regina, Stefan, Peter geb. Steppat FABartiB i 3 SfJ D © U3 G Ulrike und Volker aus Worreningken, Kreis Tilsit-Ragnit sind stolz und dankbar. i im 74. Lebensjahr. Körte Block 23, 2000 Hamburg-Ohlstedt

Jahre In stiller Trauer Dietmar Lange und Frau Goldene Hochzeit Gunter Lange und Frau wurde am 1. August 1984 feierten Plötzlich und unerwartet rief Gott, der Herr, meine liebe Frau, her• und aUe Angehörigen zensgute Mutti, Schwester, Schwägerin und Tante Willy Laurien Erich Staedler aus Königsberg (Pr)-Ponarth Buddestraße 9—11 und Frau Hilde, Liselott Langel jetzt Schulstraße 7 geb. Schwandt geb. Reiner Reventlouallee 17, 2300 Kiel 4901 Hiddenhausen • 27. 6. 1919 in Tilsit/Ostpreußen f 26. 6. 1984 Telefon 0 52 23/82353 am 27. Juli 1984 zu sich in die Ewigkeit. Die Trauerfeier fand am Montag, dem 30. Juli 1984, um 14.15 Uhr in Es gratulieren herzlich In stiller Trauer der großen Halle des Krematoriums statt. Frau Frieda Laurien Familie Dietrich Langel alle Geschwister Bussardstraße 11, 2830 Bassum 1 und alle Angehörigen Kinder und Enkel Collinistraße 18, 6830 Schwetzingen Am 15. Juni 1984 verstarb nach schwerer Krankheit im 77. Lebens• Die Trauerfeier fand im engsten Familienkreise statt. jahr unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, unsere gute Omi, Schwe• Am 7. August 1984 feiert unsere ster, Schwägerin und Tante liebe Mutter und Oma, Frau Ihre Margarete Ida Kaiweit Familienanzeige Klara Gendig geb. Warda in das geb. Rietz Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, Lyck/Ostpreußen, Kaiser-Wilhelm-Straße 128 flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus. Ostpreußenblatt aus Widrinnen, Kreis Rastenburg Ihre Liebe und Fürsorge werden wir sehr vermissen. Heute entschlief unsere liebe Schwester und Tante jetzt Düpp 30, 4060 Viersen 1 Marlanne Benoni, geb. Kaiweit Dr. Heinz Benoni ihren Geburtstag. Charlotte Görke und Katharina Lehrerin aus Sensburg, Ostpreußen Klaus Kaiweit Es gratulieren recht herzlich und • 5. 12. 1899 Ursula Kai weit, geb. Daun wünschen weiterhin alles Gute mit Heidi und Nicole Am 4. August 1984 Hannelore Bavar, geb. Kaiweit feiert unser lieber Vater ihre Söhne mit Familien In stiller Trauer mit Alexander, Jasmin und Martin im Namen aller Angehörigen Max Anders Helene Grube, geb. Görke aus Jakunea Kreis Angerburg Luise Köhn, geb. Görke Trierer Weg 27, 5047 Wesseling jetzt Culinstraße 16 B Die Beerdigung fand am 20. Juni 1984 in 4200 Oberhausen statt. 2000 Hamburg 74 Ihren Geburtstag Kurstift, 8788 Bad Brückenau, den 16. Juli 1984 Geburtstag Crangerstraße 117, 4650 Gelsenkirchen-Buer seinen feiert am 4. August 1984 Aussegnung im Familienkreis, Beisetzung der Urne auf dem Haupt• friedhof Buer. Es gratulieren herzlich Minna Hellwig Zu früh und unerwartet ging nach kurzem Krankenlager seine Frau Iris aus Markthausen-Siedlung meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Omi, unsere Schwester, Schwägerin und Tante und die Kinder jetzt Bachstraße 29 Silke und Manfred 8501 Großhabersdorf In deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott. Annemarie Balzereit Ps 31,6 geb. Morgenroth Gott der Herr hat unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter •3.11.1914 f 18. 7. 1984 aus Allenburg, Kreis Wehlau Am 11. Juli 1984 feierten Frau Auguste Czerlinski für immer von uns. Auguste Traufetter, geb. Dombrowski geb. Janowski und am 22. Juli 1984 Herr aus Eichhöhe, Kreis Sensburg In Liebe und Dankbarkeit im hohen Alter von 95 Jahren nach einem gesegneten Werner Balzereit Artur Traufetter Leben voller Liebe und Fürsorge in Frieden zu sich ge• Jürgen Balzerelt aus Bergfriede, Kreis Osterode nommen. Brigitte Balzerelt, geb. Goicke jetzt Hofackerstraße 96, 8119 Großweil, * In süller Trauer, doch getröstet Christiane Balzereit-von Gierke Kreis Garmisch-Partenkirchen Margarete Knuth, geb. Czerlinski Elke von Gierke mit Svenja Tel. 088 51/5738, Siegfried Czerlinski und Frau Elfriede Dr. Ewald Czerlinski und Frau Hannelore sowie alle Angehörigen Christiane Czerlinski, geb. Eichler ihren Geburtstag und alle Enkel und Urenkel Armsener Straße 32, 2800 Bremen-Osterholz Brockdorffstraße 23, 2000 Hamburg 73, den 14. Juli 1984 Weiterhin Gesundheit, Glück und Segen wünschen Die Beisetzung fand am Dienstag, dem 24. Juli 1984, um 14.00 Uhr Die Trauerfeier fand am Montag, dem 23. Juli 1984, um 14.45 Uhr in alle Verwandten, vor allem die Hamburger auf dem Friedhof Hamburg-Rahlstedt in aller Stille statt. der Kapelle des Osterholzer Friedhofs statt. Jahrgang 35

Durch einen sanften Tod ist heute unsere liebe Mutter, Schwieger• Kurt Döpner mutter und Großmutter, unsere Schwester, Schwägerin und Tante Müh und Arbeit war dein Leben, •7.1.1888 t 12-7. 1984 Ruhe hat dir Gott gegeben. äUs Preußisch Bahnau/Ostpreußen Lore Frank In stiller Trauer nehmen wir Abschied von meinem lieben geb. Haslinger Mann, guten Vater, Bruder, Schwager und unserem Onkel •14.1.1912 f 25. 7. 1984 In stiller Trauer Georg Naudszus und Frau Rosemarie Königsberg (Pr) Fritz Ipach geb. Doepner • 10. 1. 1911 f 22. 7. 1984 Katharina, Christine und Alfred von uns gegangen. aus Ackmonienen, Kreis Stallupönen sowie alle Angehörigen

In Dankbarkeit Werner Frank Grotenheid 2, 2371 Kleinvollstedt Gerd und Bärbel Frank Erika Ipach, geb. Hofer Andreas und Maike Wilhelm Friedrich Ipach und alle Angehörigen Frieda Ipach und Anverwandte

Hinter dem Gartel 12, 2860 Osterholz-Scharmbeck Aber ich weiß, daß mein Erlöser lebt und als der letzte wird er über dem Staub sich erheben. Und ist meine Haut auch noch so zerschlagen Auf Wunsch der Verstorbenen fand die Trauerfeier im engsten Fami• Potsdamer Straße 47, 4800 Bielefeld 17 und mein Fleisch dahingeschwunden, so werde lienkreis statt, anschließend die Überführung zur Einäscherung. ich doch Gott sehen. Ich selbst werde ihn sehen — und ich werde bleiben im Hause des Herrn Anstatt zugedachter Kränze und Blumen wäre im Sinne der Verstor• Die Beerdigung fand am Donnerstag, dem 26. Juli, auf dem Friedhof in immerdar. Hiob 19, 25-27/Psalm 23,6 benen eine Spende zugunsten der Deutschen Gesellschaft zur Ret• Heepen statt. Gott der Herr holte heute im begnadeten Alter von fast 91 Jahren tung Schiffbrüchiger auf das Konto Nr. 9232091 bei der Kreisspar• unseren lieben, gütigen Vater, Schwiegervater, Großvater und Ur• kasse in Osterholz-Scharmbeck. großvater, Bruder, Onkel und Vetter Karl Grabowski Gott rief meinen geliebten Mann, unseren lieben Bruder, aus Kutzburg, Kreis Ortelsburg zu sich. nach kurzer, schwerer Krankheit aus dieser Zeit in seinen himmli• Am 22. Juli 1984 verstarb nach langem, qualvollem Leiden im Alter schen Frieden. von 64 Jahren Hans Koslowski Traurig, doch in Liebe und Dankbarkeit schauen wir ihm nach. Dipl.-Ing. Elfriede Becker 3. 5. 1923 - 14. 7. 1984 geb. Olsowsky Helmut Grabowski aus Liebstadt Paula Grabowski, geb. Nientied aus Rastenburg, Ostpreußen Hildegard Grabowski Im Namen ihres Sohnes als Enkelkinder: Wolfgang Olsowsky und Familie, Düsseldorf Im Namen aller Angehörigen Udo Grabowski und Frau Heidrun und ihrer Geschwister Regina Koslowski.geb. Westphal-Blietz geb. Vahlefeld Gustav Olsowsky und Familie, Nürnberg Professor Dr. Leo Koslowski mit Familie mit Tanja und Nadine Gerhard Olsowsky und Familie, Pforzheim Eva-Maria Koslowski und Anverwandte Kurt Olsowsky und Familie, Düren-Arnoldsweiler Hans Olsowsky und Familie, Düren Herta Allenstein, geb. Olsowsky, und Familie Porta Westfalica in memoriam: Eiche 11, 5830 Schwelm, den 28. Juli 1984 Dr. Franz Koslowski 1891 — 1959

Fährstraße 14, 4952 Porta-Westfalica Hildegard Koslowski, geb. Jorzig,x1897 — 1942 Wir haben sie in Düren/Arnoldsweiler zur ewigen Ruhe gebettet. Annemarie Koslowski, geb. Bolz, 1909 — 1964 Dietrich Koslowski, 1923 — 1945 Werner Koslowski, 1926 — 1944 R. i. P. Sei getreu bis a n den Tod» Unser geliebter Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, der Senior der Familie, ist aus einem erfüllten Leben abgerulen wor• Jean-Paul-Straße 6, 8520 Erlangen den. Bruno Micheel Tübingen, Stuttgart • 4. 11. 1913 in Tilsit Wolf gang Pickert f 20. 7. 1984 in Flensburg 3. Februar 1897 — 19. Juli 1984 General der Flakartillerie a. D. Ein Herz steht still, Inhaber des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub wenn Gott es will. Wir nahmen Abschied von meinem lieben Mann, unserem guten und anderer hoher Kriegsauszeichnungen Im Namen der Familie Vater, Schwager, Onkel und Cousin Sein Herz schlug für seine große Familie und für Deutschland. Klaus Micheel Otto Knorr geb. 17. 1. 1906 gest. 13. 7. 1984 Werner und Hannelore Pickert aus Pr. Eylau, Mühlenweg 1 mit Heike und Elke und den Urenkeln Gesa und Mela In stiller Trauer Helmut und Heidewig Pickert Herr hier bin ich, Anna Knorr, geb. Schmidt mit Sabine, Renate, Wolfgang, denn Du hast mich gerufen Kurt Knorr Heute entschlief plötzlich und unerwartet unser guter Marlene Knorr, geb. Metties Dieter, Martin und Johannes Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel Hans-Wolfgang Albrecht Günther und Barbara Schweigkofler Christine Albrecht,geb. Knorr mit Jörg, Uwe und Karsten Ewald Stumkat Ulrike Knorr geb. 6. 9. 1899 gest. 11. 7. 1984 aus Eichhorn, Kreis Insterburg Breslauer Weg 14, 3160 Lehrte-Sievershausen Die Beisetzung fand am 17. Juli 1984 in Sievershausen statt. In Liebe und Dankbarkeit Rote Turmstraße 14, 6940 Weinheim, im Juli 1984 Christel Stumkat Alfred und Ingeborg Stumkat mit Michael und Anverwandten

Frankenstraße 85, 4040 Neuss Bitte, Auf Adlerflügeln getragen übers brausende Meer der Zeit. schreiben Sie Getragen auf Adlerflügeln bis hinein in die Ewigkeit. Uber Berge und Täler und Gründe deutlich, immer hoher zur himmlischen Höh Die Flügel sind stark, die mich tragen Ernst Weiß die Flügel auf denen ich steh. wenn Sie •13.7.1908 f 12. 7. 1984 Wir trauern um unsere liebe Mutti und Schwester aus Rastenburg und Bartenstein eine Anzeige aufgeben. In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied. Besondere Sorgfalt Erika Kliss ist notwendig geb. Großmann Lotte Weiß Sabine und Luigi Pirollo mit Andreas bei der Niederschrift •26.12.1913 t 25. 7. 1984 Ernst-Dietrich und Annemarie Weiß mit Michael und Wolfgang von Namen, Heimat- Eberhard Weiß und Christine Bartsch und jetziger Anschrift. Burkhardt Kliss Wolf gang Kliss und Frau Heike Daher bitte möglichst Kuth Schaefer, geb. Großmann Kanalstraße 9, 8420 Kelheim, Cinisello Balsamo, Kelheim, Erding in Druck- oder Ludwig-Frank-Straße 23, 7630 Lahr Maschinenschrift. Die Beerdigung war am 16. Juli 1984 auf dem Waldfriedhof in Kel•

and am FreUa8 11 Um 15 Uhr heim. UÄ'' ' • d«» Bergfriedhot in 4. August 1984 — Folge 31 — Seite 23 txis tftpnufimblaU Aktuelles

Dokumente von der Fischerei im Samland Fotos aus den zwanziger Jahren zeigen die Frauen und Männer aus Neukuhren und den Nachbardörfern Hamburg — Ein Mann sc hleppt einen riesi- Eröttnung wollten Journalisten unser Samland chung, keine Verfälschung. Es sind Dokumen- gen Lachs. Der Vierzigpfünder wurde in der mit den Bewohnern Lapplands, den Samen, in tarfotos, und sie zeigen die Vorgänge der Fi• Ostseevordersamländischen Küste gefangen. Verbindung bringen! scherei auf See und an Land. Fischer Hermann Bast aus Neukuhren bringt Um so erfreulicher die bis ins kleinste Detail Ein Beispiel nur: Die Strömlingsfischerei. ihn an Land. Dieses in Sujet und sachlicher gehende Einführung von Dr. Meyer-Friese mit Da „pflücken" die Frauen die Fische aus den Aussage einmalige Foto weist auf einem Pla• einem fundierten Kurzvortrag über die Fische• Netzen, da ist zu sehen, wie sie die Dorschan• kat auf die Ausstellung „Fischerei im Sam• rei an der Samlandküste. Von der Chronik des geln mit Strömlingen bestecken. „Strömling" land", hin, die im Altonaer Museum in Ham• Caspar Hennenberger bis zu diesen Experten• hieß übrigens auch das Stationsboot der burg bis zum 14. Oktober zu sehen ist. Über 80 fotos aus den zwanziger Jahren spannt sich Außenstelle Neukuhren, das auch im Hafen Fotos und Exponate bieten hier eine Doku• der Bogen. Der interessierte Besucher kann von Memel und Perwelk gezeigt wird. Eine mentation von einmaliger Geschlossenheit. auch aus dem begleitenden Fachblatt viel er• weitere Fotoreihe: Die Dorschfischerei mit „Fotografische Dokumente der Fischerei an fahren. Von den Fischopfern der Prußen für den Fängen von der 20 SM nördlich von Neu• Samlands Nordküste aus den Jahren 1926 bis ihren Gott Gorcho und den Privilegien, die der kuhren gelegenen Dorschbank. Selbst Abla• 1928" ist der Untertitel dieser Ausstellung in Orden vergab. Damals gab es strenge Vor• gerungen mit Meerasseln sind zu sehen, die den Räumen des Altonaer Museums-Nord- schriften für den Fang von Stör, Lachs, Dorsch, beim Fischen in die Netze gelangten. Man deutschen Landesmuseums oberhalb des Elb• Hering und Tobiasfisch. Agnes Miegels Worte sieht aufgepallte Kutter am Strand und das ufers von Altona. Es handelt sich durchweg um fallen einem ein: „... doch der silberne Hering Auslegen für den Neunaugenfang im Haff, Aufnahmen, die der Fischereibiologe Dr. Jo• ward nie wieder gesehn!" Und die Zeiten des Schleppfischerei mit Segelkahn und — als hannes Lundbeck in jungen Jahren an der Störfangs sind ebenfalls lange vorbei. Welche große Rarität — Aufnahmen von der Klapper• Samlandküste machte. Er war der erste Leiter Lachse aber unsern Fischern in das Netz gin• fischerei, die eigentlich damals verboten war der Außenstation Neukuhren, die das Institut gen, zeigt das Foto von Hermann Bast. und doch in jenen schweren Jahren still• für Fischerei der Universität Königsberg 1926 Den und andere Männer und Frauen aus schweigend geduldet wurde. Einmalig: Vierzigpfündiger Lachs aus der Ost• errichtete. Neukuhren und den weiteren Fischerdörfern Neben den rund siebzig Fotos Kurenwimpel see Foto Altonaer Museum Seine Kamera ist zu sehen, da liegen auch der Samlandküste zwischen Cranz und Brü• an der Wand aus dem Bestand des Museums: seine sorgfältigen Notizen. Die großartigen sterort erkannten ehemalige Fischereibiolo• Aus Rossitten und Nidden, aus Perwelk und Monaten besucht, sollte es nicht versäumen, Fotos, von denen auch die Fachwelt keine Ah• gen sofort, als sie die Aufnahmen des vor zehn Preil. Leuchtend in ihren Farben, Bilderge• die Ausstellung im Altonaer Museum zu nung hatte, wurden dem Altonaer Museum, Jahren verstorbenen ehemaligen Leiters der schichten im Schnitzwerk, so wie sie sich einst sehen. Viele werden dann der Aufforderung dessen Abteilung für Schiffahrt weit bekannt Bundesforschungsanstalt für Fischerei in auf dem Mast der Kurenkähne drehten. Auch nachkommen: „... wir möchten gerne noch ist, fast durch Zufall zugespielt. Berühmt sind Hamburg, Professor Lundbeck, sahen. Sie hat• das Modell eines Keitelkahns ist zu sehen. etwas mehr erfahren. Wissen Sie etwas?" So dje dort gesammelten Galionsfiguren: Eine ten damals als junge Wissenschaftler in Neu• Wie ist die Heimat wieder nahe! Und wer in manch ein Ostpreuße wird noch viel mehr wis• schmückt auch die Front des Museums und ist kuhren gearbeitet und das Land und die Men• Hamburg wohnt oder die Hansestadt in diesen sen. Ruth Geede Sinnbild für die lebendige Dokumentation von schen lieb gewonnen, so daß unauslöschliche Schiffahrt und Fischerei, in die sich nun diese Erinnerungen blieben. So konnten sie jetzt die Sommerausstellung '84 nahtlos einreiht. Informationen zu den Fotos von Lundbeck lie• „Als ich die Negative sah, sagte ich: die müs• fern, so daß eine authentische Dokumentation sen wir haben!" erklärt Museumsdirektor Pro• über die Samlandfischerei in den zwanziger Danziger im aktiven Ruhestand fessor Gerhard Kaufmann. Er und der Leiter Jahren entstand, die Experten als kulturge• der Abteilung Schiffahrt, Dr. Boye Meyer-Frie• schichtliche Ausstellung von Rang bezeich• Wissenschaftler Karl Heinz Gehrmann vollendete das 70. Lebensjahr se, erkannten auf den ersten Blick, welch eine nen. Und um auf das „Spektakuläre" zurück zu Kostbarkeit ihnen hier geboten wurde. „Nichts kommen: sie ist im besten Sinne „spektakulär", Berchtesgaden (KK) — Auf dem Dietfeld- und Mitherausgeber der bekannten Buchreihe Spektakuläres"? wurden sie von Journalisten• denn Aufnahmen von der Fischerei in solch hof in Berchtesgaden beging am 21. Juli Dr. „Heimat im Herzen" des Akademischen Ge• seite gefragt, als die Ausstellung angekündigt großer Zahl und in der Geschlossenheit der Karl Heinz Gehrmann seinen 70. Geburtstag. meinschaftsverlags in Salzburg. 1952 wurde er wurde. Es kam sogar die Frage: „Wo liegt denn Abläufe sind eine Seltenheit. Dorthin, wo er nach Kriegsende schon einige von Professor Dr. Max Hildebert Boehm nach überhaupt dieses Samland?" Selbst bei der Da ist keine Romantik, keine Verherrli• Jahre gelebt hat, in die von ihm geliebten Lüneburg an die dort von ihm gegründete Ost• Berge, zog er sich zurück, nachdem er 27 Jahre deutsche Akademie berufen. Gehrmann lang in Lüneburg gewirkt hatte. wurde 1961 Direktor der heutigen Ost-Aka• Im Jahr 1914 in Danzig geboren und dort demie, 1964 Leiter des Nordostdeutschen Kul• Höhepunkt war der Festkommers aufgewachsen, studierte er Germanistik, Ge• turwerks e.V. sowie Chefredakteur der Zeit^ schichte und Volkskunde in München, am schritt „deutsche Studien" (1963--»l£ß0). Irrt' Äi Kiel trafen sich die aus Königsberg stammenden Burschenschaften Herder-Institut in Riga und an der Techni• Jahre 1977 wurde ihm das Bundesverdienst• schen Hochschule in Danzig. Er promovierte kreuz verliehen. Kiel — Zu ihrem 2. Königsberger Burschen• faßten Beschluß, das 3. Königsberger Bur• 1940 mit „Studien zu den Danziger nieder• Als er vor fünf Jahren, mit Vollendung des schaftstreffen anläßlich des 105. Stiftungsfe• schenschaftler-Treffen in vier Jahren in Mar• deutschen Cato-Übersetzungen". Nach Aus• 65. Lebensjahrs, verabschiedet wurde, be• stes der Alten Königsberger Burschenschaft burg durchzuführen, wurde der Kommers mit bildung zum Flugzeugführer in Ostpreußen scheinigte man dem Wissenschaftler Gehr• Alemania in Kiel trafen sich die vier — heute dem Absingen der Nationalhymne und dem (1938/39) nahm er als Gruppenfluglehrer an mann, der aus diesem Anlaß mit dem Nieder• noch bestehenden — Burschenschaften aus Auszug der Chargierten beendet. Nachzutra• der Fluglehrerschule der Luftwaffe und als sächsischen Verdienstorden I. Klasse ausge• Königsberg: Nämlich die Burschenschaft gen bleibt nur noch das Bedauern der Veran• Staffelkapitän (Nachtjagd) am Zweiten Welt• zeichnet wurde, er habe „Wege aufgezeigt, um Königsberg zu Hamburg, die Kö• stalter darüber, daß die übrigen neun noch exi• krieg teil; bei einem Einsatz im Jahre 1943 ohne Aufgabe des eigenen Standpunktes zu nigsberger Burschenschaft Gothia zu Göttin• stierenden, über das gesamte Bundesgebiet wurde er schwer verwundet. einer Entkrampfung des Verhältnisses zwi• gen und Teutonia-Germania zu Marburg verteilten, Königsberger Korporationen „trotz Nach dem Krieg lebte Dr. Gehrmann zu• schen den osteuropäischen Völkern und den sowie die bereits erwähnte Alemania in Kiel. Einladung den Weg nach Kiel nicht fanden". nächst in Berchtesgaden. Er begann als Maurer Deutschen zu gelangen". Schon der gut besuchte Begrüßungsabend M. T. und war seit 1946 Redakteur, Verlagslektor Gehrmann ist Vorsitzender des Preisge• auf dem Alemanenhaus an der Kieler Förde richts des Georg-Dehio-Preises der Künstler• bot Gelegenheit, alte Kontakte wieder aufzu• gilde Esslingen, Vorsitzender des Stiftungsrats frischen und neue zu knüpfen. Ebenso großen der Stiftung Nordostdeutsches Kulturwerk Anklanges erfreuten sich ein Schiffausflug seit seiner Gründung, Mitglied des Stiftungs• über die Kieler Förde zum Laboer Marineeh• rats der Ostdeutschen Galerie Regensburg und Vorsitzender des Vorstands des Nordost• renmal und ein großer Festball, der — tradi• deutschen Kulturwerks, Lüneburg. Er ist Eh• tionsgemäß — vom Alten Herrn Dr. Adalbert renmitglied der Künstlergilde und Inhaber Münchmeyer (Alte Straßburger Burschen• ihrer Medaille „Pro arte". Die Pommersche schalt Alemania 1930 und Alte Königsberger Landsmannschaft zeichnete ihn mit ihrer Gol• Burschenschaft Alemania 1974) und seiner denen Ehrennadel aus, die Danziger mit der Gattin eröffnet und angeführt wurde. Silbernen Medaille. Höhepunkt des Treffens aber war der Fest• kommers: Die 21 Chargierten der vier Königs• Bereits 1938 veröffentlichte Gehrmann sein berger Bünder, gemeinsam mit denen des Buch „Die Baltischen Staaten. Brücke zwi• Schwarz-Roten Verbandes (SRV), dem die schen Ost und West". Er ist Herausgeber meh• Alte Königsberger Burschenschaft seit 60 Jah• rerer Bände der Reihe „Heimat im Herzen", Mitherausgeber des Werks „Die Vertriebenen ren angehört, sowie die rund 250 von nah und in Westdeutschland" (unter der Leitung von fern angereisten Bundes-, Verbands- und Waf• Professor Eugen Lemberg). Rundfunkarbeiten fenbrüder gaben ihm in eindrucksvoller Weise und zahlreiche Beiträge in Zeitschriften gehö• ein würdiges und farbenprächtiges Gepräge ren zu seinen weiteren publizistischen Arbei• innerer Verbundenheit und äußerer Geschlos• ten. senheit, die nicht nur den souveränen Leiter dieser Veranstaltung, Thomas Weber (Ale• Bisher „Versäumtes" will Dr. Gehrmann im „Ruhestand" aufarbeiten. Ob er dabei wohl mania in Kiel) nachhaltig beeindruckte. daran denkt, was Professor Dr. h. c. Fritz T. Ep• Kurze Grußworte sprachen unter anderem stein bei Gehrmanns Verabschiedung am 20. für die Stadt Kiel Stadtpräsident Sauerbaum, Juli 1979 ihm in Lüneburg ans Herz legte: „Die die jeweiligen Altherrrenvorsitzenden sowie tiefschürfenden und nachdenklichen Einlei• je ein Vertreter der Deutschen Burschenschaft 55. Stiftungsfest im Sommer des Jahres 1930: Burschenschaft Teutonia Königsberg — 1. Reihe tungen zu den einzelnen Heften der .deut• sowie des Schwarz-Roten Verbandes. (von links nach rechts): Pullach, ?, Böker, Schaumburg, ?, W. Werner, Rebischke, Losereit, Pete• schen Studien', gezeichnet K. H. G., sollten ge• In seiner Festrede legte Verbandsbruder reit, Lindenberg, Kristukat, Görtz, Craemer, Kosemund, Lemke, Bewersdorf K., Kiesler und sammelt herausgegeben werden, als Muster• Hans-Georg Wormit (Burschenschaft Germa• Domseit. 2. Reihe: Beyer ?, Kondritz, Brandt, Flotow, Böntwien ?, Lenhoff I, Lehmrodt I, Hil- brandt, Seelmann-Eggebert, Fischerl, Schmadalla, Manstein, GroßmannI, Bräun II, Engelmann, beispiel einer politischen und kulturellen Pu• nia Königsberg zu Hamburg), ehemaliger Prä• blizistik von höchsten Graden und höchster sident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Stritzel und Weisner. 3. Reihe: Gambal I, Neuhausen, Dombowski, ?, Lepsien, Kuthning, Weie, Hüppi, Guddas I, Lehmann, Karschudt, Staffehl, Endrigkeit I, Damrau I, Beckmann, Böhnke I, Eindringlichkeit und Verantwortlichkeit, und und Staatssekretär a. D., interessante Auszü• Dannat, Biella, Hasford und Zollenkopf. 4. Reihe: Langkau, ?, Putschke I, Günther II, Damrau II, — bei aller Verschiedenheit der Themen — ge aus der Geschichte der Alten Königsberger Hoffmann, Sulanke II, Sulanke I, Sulanke III, Waldow, Fett, Tulke, Taubert, Zollenkopf II, Bul- ein Beweis der Aufgeschlossenheit und Ge• Burschenschaft Alemania dar und ging auch demann III, Klein IV, Schwendowius, Baumüller, Gehrmann I, Nowak III und Steiner. 5. Reihe schlossenheit eines wahrhaft humanistisch auf die derzeit verlorene Alma Mater in Kö• (zweitoberste Reihe): John, Pantiko ?, Radtke, Vibrans, Treptau, Müller V, Schirmann, Palme, Denkenden und Gebildeten." Professor Ep• nigsberg ein, wobei er zu dem Schluß kam, daß Ollas ?, Wüsenburg I, Rahnenführer, Müller III, Seefeld, Thews, Gehrmann II, Schröder, Wüsen- stein schloß damals mit den Worten: „Es ist die man gerade im Hinblick auf die in der Vergan• burg II, Brandtner I, Philipp, Lakeit, Rudowski, Federmann II, Febrenz, Flach, Strauß, Salowski, Hoffnung des Sprechers, daß Sie sich dieser genheit durchgestandenen Widrigkeiten auch Chucholowski, Dombrowski, Meckelburg, Briese II. 6. Reihe (letzte Reihe): Neeff, Schwellnus, Anregung wie auch dem Schreiben Ihrer Erin• voller Zuversicht in die Zukunft blicken Endrigkeit II, Plassmann, Braun III, Seeck, Riecke, Pochwalla, Gielke, Barutzky, Schöning I, nerungen im Ruhestand nicht verschließen könne. Schmidt II, Behrendt II, Brandtner II, Legien, Popien, Schöning II und Grüning Foto privat und entziehen werden." Erik Thomson Nach dem per Akklamation einstimmig ge• Dokumentation

waldstätter See, er möge seinen Hochzeitsurlaub

Das Jahr 1984 ist denkwürdig:Zum 80. Mal weiterhin ungestört verbringen. stornheit jährt sich im April der Tag, an dem die „En• c ~A Rpweise für jene Kriegsiusu rnneu tente Cordiale" zwischen Frankreich und lÄfifc* Sum d™ Roich 1918 und wäh- England geschaffen wurde, jenes Bündnis, Sder loVnden Jahre ""t.-rs.o man dem wenig später auch Rußland beitrat. Damit war die Einkreisung Deutschlands be• b n r e siegelt. Der 70. Jahrestag der Ermordung des wS :o elr dif.Rep ublik Deutsches Reich' Zu Österreich-ungarischen Thronfolgers Franz kriminalisieren? Ferdinand und seiner Gemahlin in Sarajewo Das diplomatische Vorfeld des Furstenmordes fiel auf den 28. Juni. Am 1 .August vor 70 Jah• von Sarajewo nahm seinen Ausgang letztlich am Ii. ren begann der Erste Weltkrieg und das ver• Mai 1890, als Kaiser Wilhelm II. endgültig und im hängnisvolle Diktat von Versailles fand vor Widerspruch zu seinem am 21. März 1890 dem rus- 65 Jahren statt. Dieser Diktat friede war — so sichenBotschafterGrafSchuwalowgegebenenWort sieht es der unseren Lesern wohlbekannte den von Bismarck am 18. Juni 1887 mit Rußland ab• Historiker und Publizist Dr. Wolfram von geschlossenen „Rückversicherungvertrag in un• Wolmar — der Ausgangspunkt des Zweiten gewöhnlich brüsker Form nicht mehr erneuernil.eß Weltkriegs. In dieser und zwei weiteren Fol• Am 20. März des gleichen Jahres hatte Wilhelm II. gen wird Dr. von Wolmar seine These an Hand - er stand damals im 31. Lebensjahr und erst im jüngerer und jüngster Forschungsergebnisse zweiten Jahr seiner Regierung - den Reichsgrun- darstellen. dungskanzler Otto von Bismarck unvermittelt und in menschlich rücksichtsloser Weise aus dem Amt or kurzem waren es siebzig Jahre, seit ein entlassen, und den General von Caprivi zu seinem greller Blitz am 28. Juni 1914 von Sarajewo Nachfolger ernannt, ohne sich vorher vergewissert Vausganz Europa, ja die Welt schlechthin auf• zu haben, ob dieser die bisherige Außenpolitik geschreckt hat. In der Hauptstadt Bosniens hatte bruchlos weiterführen konnte und wollte. Das war der serbische Attentäter Gawrilo Princip den die Stunde Fritz von Holsteins, Geheimrat und Lei• Thronfolger Österreich-Ungarns, Erzherzog Franz ter der politischen Abteilung im Auswärtigen Amt, Ferdinand, und seine Gemahlin, Sophie Herzogin außenpolitischer Monomane, der als „graue Emi• von Hohenberg, erschossen. Vorausgegangen war nenz" zuletzt die Außenpolitik Bismarcks und sei• am 5. Oktober 1908 die „Annexion" Bosniens und nes Sohnes Herbert aus dem Hintergrund heraus der Herzegowina durch die habsburgische Donau• torpedierte. War Holstein schon am Sturz des Für• monarchie. Die Türkei, Serbien, Montenegro hatten sten maßgebend beteiligt, so war er über dessen protestiert und einflußreiche Kreise des zaristi• Nachfolger Caprivi der Initiator jener verhängnis• schen Rußland hatten massiv zum Krieg gedrängt. vollen Außenpolitik, die den Deutschen Kaiser Doch als das Deutsche Reich Petersburg wissen ließ, dazu brachte, den RückVersicherungsvertrag mit es werde seine Bündnisverpflichtungen gegenüber dem zaristischen Rußland nicht mehr zu erneuern. der Donaumonarchie einhalten, wich Rußland, das Auch wenn der deutsch-russische RückVersiche• sich von dem verlorenen Krieg gegen Japan noch rungsvertrag lange, was seine Bedeutung angeht, nicht wieder erholt hatte, zurück. Aber eine wirkli• überschätzt wurde (Bismarck selbst war sich der Be• grenztheit des Vertrages bewußt), so wurde seine che Entspannung trat nicht ein. Europa lebte auf Das Attentat von Sarajewo am 28. Juni 1914: Die Nachricht vom Tode Erzherzogs Franz Ferdi• dem berüchtigten Pulverfaß, an das sich die glim• Nichterneuerung und die unschöne, den Zaren Al• mende Lunte näher und näher heranfrißt. nand und seiner Gattin schlug... exander III. verletzende Art und Weise zum Mark• stein der folgenschwersten Krise Europas. Der Attentäter Princip war kein Einzeltäter, er schwellig die Tendenz hatte, das mit Österreich- Wiener Regierung zu besonderer Vorsicht aufgeru• war Werkzeug der serbischen Irredenta. Geleitet Ungarn verbündete Deutsche Reich mit der Haupt• fen hatte. Dies geschah vor allem mit dem Blick auf Hans Lothar von Schweinitz, Deutschlands Bot• wurden die Aktionen von serbischen Generalstabs• last an Verantwortung zu befrachten. das angekündigte Eintreffen des französischen schafter in St. Petersburg, schrieb am 17. April 1891 offizieren, dem Oberst Dimitrijewitsch und dem Hier bot sich den wirklichen Kriegsschuldigen — Staatspräsidenten Poincare zu einem Staatsbesuch an Bismarcks Nachfolger Caprivi: „Nach den Euerer Major Tankositsch. Sie waren die Köpfe der Geheim• allen voran Serbien, dann aber auch dem damaligen des Zarenhofes in St. Petersburg. Das von Kaiser Exzellenz bekannten Vorgängen vom 20. bis 22. organisationen „Schwarze Hand" und „Narodna revanchebesessenen Frankreich und dem krisen• Wilhelm II. nach Bismarcks Entlassung nie für mög• März vorigen Jahres konnte es uns nicht überra• Odbrana", deren Wirken auch der serbischen Re• geschüttelten und deshalb zur Flucht nach vorn lich gehaltene Zusammengehen des autokratisch- schen, daß Rußland mehr Anlehnung an Frankreich gierung in Belgrad hinreichend bekannt war. Daß sie neigenden Zarenreich — der Besuch Kaiser Wil• monarchistisch regierten Zarenreiches mit dem ul• suchte als zuvor; hierzu war es nicht nur berechtigt, es unterließ, Wien davor zu warnen, den Erzherzog- helms II. in Begleitung des Staatssekretärs im trarepublikanischen Frankreich, war zur politi• sondern sogar gezwungen..." Das außenpolitische Thronfolger und seine Gemahlin zum Abschluß der Reichsmarineamt, Großadmiral von Tirpitz, beim schen Realität geworden. Zar Nikolaus II. mußte mit Grundgesetz des Deutschen Reiches von 1871 in großen Manöver der Österreich-ungarischen Armee österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand in entblößtem Haupt bei der Ankunft Poincares und seiner ungemein gefährdeten geopolitischen und nach Sarajewo reisen zu lassen, hatte unter ande• dessen Schloß Konopischt, knapp 40 Kilomerter seiner Begleitung in St. Petersburg die bis dahin in geostrategischen Mittellage zwischen den unruhi• rem seinen Grund darin, daß hinter der großserbi• südlich von Prag, dazu an, die Schuld am Attentat Rußland verbotene, jakobinische, inzwischen zur gen europäischen Flankenmächten Rußland und schen Geheimbündelei Rußland mit Geld, Waffen von Sarajewo auf das Deutsche Reich und auf die französischen Nationalhymne erhobene Marseil• Frankreich und der eifersüchtig seine maritime und dem von ihm gesteuerten Panslawismus stand. Donaumonarchie abzuwälzen. Unisono behauptete laise anhören. Man schrieb den 20. Juli 1914. In Monopolstellung hütenden europäischen See• Erst nach dem Ersten Weltkrieg erfuhr man, daß die man in Belgrad, Paris, Petersburg und bald auch in Wien wie in Berlin fürchtete man, eine Aussprache macht England hat Otto von Bismarck 1877 wie folgt Waffen des Attentäters und seiner Komplizen aus London, in Schloß Konopischt hätten der Deutsche zwischen Zar Nikolaus II. und dem französischen festgeschrieben: Es gehe nicht um irgendeinen serbischen Armeewaffendepots stammten, die Kaiser und der österreichische Thronfolger am 12. Staatspräsidenten könnte — wenn Österreich-Un- Ländererwerb, sondern um die politische Gesamtsi• wiederum z. T. von Rußland beliefert worden sind tuation, „in welcher alle Mächte außer Frankreich und daßserbische Zöllner den Attentätern geholfen unser bedürfen, und von Koalitionen gegen uns hatten, unbemerkt die Grenze zu überschreiten. Die durch ihre Beziehungen zueinander nach Möglich• Mitverantwortung der Belgrader Regierung an der Blick in die Geschichte: keit abgehalten werden". Dieses „Spiel mit den fünf Kugeln" (Österreich, Rußland, England, Italien und #«üi $• <*rtra^latr. ***** Frankreich), das der politischen Virtuosität wegen überaus kompliziert war, erschien schon dem er• sten Nachfolger Bismarcks, namentlich unter dem Das europäische Pulverfaß abwertenden Einfluß Fritz von Holsteins, „viel zu timixt rrtaW** »ntoMt jfttS»w» i *a> »**<*» Samt. kompliziert", als das Graf Caprivi oder der ihm auf Von der Entente Cordiale bis zum Zweiten Weltkrieg (I) dem Posten des Reichskanzlers 1894 folgende ©et öjlenxiujiiüj* Ifpufolga VON Dr. WOLFRAM VON WOLMAR

und 13. Juni 1914 — nur zwei Wochen vor dem garn sofort in Serbien einmarschiert wäre — Anlaß ' Mord — einen militärischen Überfall auf Serbien zum kriegerischen Eingreifen Rußlands und Frank• reichs geben. *»» «<**«. |MMM> »Matt ante» *t mm* mmm « mm «mm. beschlossen. Erzherzog Franz Ferdinand mußte mm* «w* m» «m* C*»WT «M *r*«rM* ot tum fiton *» tot sterben, „um jene Gefahr von Serbien abzuwen• Diese Vorsichtsmaßnahme, die der Erhaltung des «nw«j ***tx «Müia m MBtMtK*taff«K«w«»n« den". Die Fälscherlegende verkaufte die Entente- Friedens dienen sollte und durch die eine weitere £*t«jr»e, m. 3tat nuitfmrm mümt J&rrrr**"«. Kriegspropaganda nach der Methode „Haltet den Woche verloren wurde, war — wie wir später noch *tmm.i WU ttt <$x$enn.T***tt Wh*» t» tott m England und seit 1908 durch das Hinzutreten Ruß• ? StmftffQMtr H- «artMit toi* Mt Ctw**» kr CtiM Selbstverständlich haben Kaiser Wilhelm und lands, jener Einkreisungsring um Deutschland ge• N Ossrti »et yntrwiHrtlMti WM. na HWIIM tn Franz Ferdinand über die schwierige Lage Europas *Hto StA («rtoucr) war« pti«;i» a* Aufc» «a| legt worden war, den Otto von Bismarck so gefürch• 1890 enüieß Wilhelm II. seinen Kanzler Bis• rim» 9tm$ww# » to Sitttut» tet, der ihm den Nachtschlaf oft genommen und den völkerstaat der k.u.k.-Monarchie von innen und von marck: Hätte die europäische Konfrontation «tri*?*. *V*r HiWctti. hn aMn ji Ii In I» er den „cauchemar des coalitions" („Alptraum der