Mein Jakobsweg 5 # Spezial Teil 1

Jakobsweg Südtirol von Ost nach West von Winnebach(Pustertal) an der Nordöstlichen Grenze Italien- Österreich nach Müstair(Münstertal) an der Nordwestlichen Grenze Italien-Schweiz(Graubünden)

Von Fr.19.05. – Sa. 27.05.2017

1.Teil: Winnebach - - - Welsberg - Niederolang - Brunneck - - Niedervintl - Mühlbach - Kloster Neustift bei (Pustertal)

2.Teil: Neustift - Brixen - Klausen - - -Klobenstein - Unterinn am - Bozen (Eisacktal)

3.Teil: Bozen - Sigmundskron - St.Paul - Andrian - - Niederlana - Marling - Meran - Algund - Rabland - - Tschars - Kastelbell - - Laas - Prad am Stilfserjoch - - - Kloster Marienberg - Taufers - Kloster St.Johann in Müstair.

Vorwort:

Es begann schon im letzten Jahr damit als mein Schwiegervater gestorben war und ich 2x anfangen musste. Da hat meine Frau gesagt, dass falls noch einmal so etwas wäre, sie mir nicht mehr anrufen würde. Außerdem musste ich ihr ja schon im Vorjahr(2015) versprechen, dass ich erst in Frankreich weiterpilgere wenn mein jüngster Sohn 18 Jahre alt ist, also frühestens 2018.

Da mir schon früher beim ersten Urlaub in Südtirol in Lana aufgefallen war dass es hier einen Jakobsweg geben müsse, wegen der Jakobswegzeichen. Da habe ich das nur registriert. Aber beim nächsten Urlaub in Südtirol in Algund, habe ich das so richtig bemerkt. Der ganze Waalweg von Lana nach Algund ist ja Jakobsweg, da war meine Neugier geweckt. Zuhause habe ich dann im Internet recherchiert. Der kommt von Osttirol, geht bei Winnebach über die Grenze. Dann über Toblach und Niedervintl nach Mühlbach. Hier geht eine Variante über und über den Brenner wo er dann in Innsbruck auf den Tiroler JW trifft. Die 2.Variante und auch die Interessantere ist die über Klausen, Bozen, Lana, Algund(Meran), Naturns, Prad a. S., Glurns, Taufers nach Müstair in Graubünden. Dieser geht ab Müstair weiter als JW Graubünden durch Graubünden, über Davos, Chur nach Uri an den Vierwaldstätter-See. Dort trifft er auf den JW Schweiz, der dann in Richtung Genf geht. 1Jahr Müstair - Chur | 2.Jahr Chur - Vierwaldstätter-See. Da habe ich beschlossen den gehst du einmal. Es sollte nicht lange auf sich warten lassen. Der Gedanke lies mich nicht mehr los. Und als es dann hieß das ich vorerst nicht in Frankreich weiterpilgern kann, kam mir in den Sinn, dann mache ich halt den Südtiroler JW. Dann begann ich zu planen. Ich habe mir die ganze Zeit überlegt, wann ich gehen könnte und deswegen Urlaub einreiche.

Da es bei uns in der Firma einem Umbruch gegeben. Es wurde angekündigt, dass Urlaubswünsche erst nach der Betriebsruhe im Januar eingereicht werden können Dazu bekam ich einen neuen Kollegen. Auf den musste ich jetzt auch noch Rücksicht nehmen. Bei meinem alten Kollegen, war das nie ein Problem. Und zuhause hatten Urlaubsplanungen Vorrang, wo und wann gehen wir in den Urlaub. Und so traute ich mich gar nicht es meiner Frau zu sagen. Das war ein großer Fehler. Ich dachte, sie meinte, ich würde alles nur am Pilgern ausrichten. Den Eindruck wollte ich vermeiden. Und so hatte ich es lange Zeit, zu lange, meiner Frau nicht gesagt. Ende Januar war der normale Urlaub genehmigt und endlich konnten wir unseren Sommerurlaub buchen.

Als ich mir im Winterurlaub in Telfs im Bücherladen, den Führer „JW-Südtirol“ gekauft hatte, musste ich ihr es zuhause endlich sagen. Jetzt hängt deswegen seither der Haussegen schief. Das ist jetzt halt so. Ich habe ihr versprochen, dass wenn ich vorhabe wieder zu gehen, ich das erst mit ihr rechtzeitig berede und dann max. 1 Woche.

Nach unserem Winterurlaub habe ich angefangen richtig zu planen und auch genau wann. Ich habe dann den Urlaub dafür eingereicht und die Zugtickets gebucht, 1 Tag früher und ich hätte 10 Euro gespart. Dann habe ich mir eine Übernachtungsliste gebastelt. So etwas gibt es für den Südtiroler JW nicht. Alle Übernachtungen unter 50 Euro. Dann habe ich mal die erste gebucht, die in Welsberg. Und weiter habe ich gedacht, das mache ich unterwegs. Als ich dann ein paar Absagen bekam, habe ich mir das anders überlegt. Letzte Woche habe ich dann angefangen die restlichen zu buchen. Erst eines nach dem anderen. Die 2. In Obervintl(40km) | die 3. In Barbian(40 km) | die 4. In der JuHe in Bozen(30km) | die 8. In Taufers, ab hier noch 2 km bis Müstair. Dann gestern Abend habe ich dann zwischen 23:00 Uhr bis 0:30 Uhr die Anfragen für die 5. In Niederlana(42km) | die 6. In Naturns(30 km) und die 7. In Prad am Stilfserjoch(40 km) rausgeschickt. Es hatte ein Weilchen gedauert bis ich die jeweilige Strecke geplant hatte. So kann ich in Bozen und Meran jeweils 2-3 Std. länger bleiben und mich ausgiebig umschauen. War doch ganz stressig das E-Mail wegschicken.

Gestern Nacht, so ca. 0:15 Uhr, ist dann mein ältester Sohn wieder von seinem Urlaub zurückgekehrt. Ist extra zu mir ins Büro gekommen um mir Hallo zu sagen. Wir haben uns dann kurz unterhalten und er hat sich von mir verabschiedet.

Mein jüngster Sohn hat sich schon vorher am Telefon verabschiedet. Ist gerade in Bodelshausen bei seiner Bufdi-Fortbildung. Und um 22:00 Uhr habe ich meinen Rucksack fertig gehabt und bin zum Duschen. Als ich fertig war, habe ich mich von meiner ganz lieben Frau verabschiedet und wir haben uns ganz fest in die Arme genommen. Um 4:00 Uhr ist sie kurz aufgewacht und hat mich ganz fest in den Arm genommen. Als ich dann weggegangen bin, habe ich ihr versprochen, dass ich ganz arg auf mich aufpassen werde.

Das Zusammenpacken hat ja schon vor ein paar Tagen angefangen. Da habe ich alles überprüft und fehlendes neu gekauft. Zuvor hatte ich schon eine neue und sehr leichte Regenjacke von Schöffel, neue Funktionsshirts und -wäsche gekauft. Als ich den Rucksack gepackt hatte, habe ich alles hergerichtet für Morgen, bzw. heute. Erschrocken habe ich festgestellt dass es schon 0:30 Uhr ist. Ich habe den Wecker auf 3:00 Uhr gestellt. So jetzt habe ich nur noch 2,5 Std. Zeit zum Schlafen. Da muss ich jetzt halt durch. Ich habe dann auf dem Sofa geschlafen, damit meine Frau nicht aufwacht.

So und jetzt „Gute Nacht“

Vorbereitung:

 Noch fehlende Ausrüstungsgegenstände kaufen

 Leichtere und auch schnelltrocknende Sachen für eine Wintertour kaufen

 Ersatzhandy besorgen

 2.SIM-Karte für Schweiz besorgen, z.B. Blau

 Neues Tagebuch kaufen

 Neuen Pilgerausweis besorgen, gibt es jetzt auch bei der H-JG

 Strecke von www.jakobsweg.ch >>> https://www.camino-europe.eu/de/eu/it/ und http://www.jakobsweg.it/jakobsweg.html ausdrucken und sich z.T. einprägen

 Übernachtungsliste selber gebastelt aus den Infos der Fremdenverkehrsverbände .on besorgen. Habe ca. 50 E-Mails geschrieben um anzufragen welche Beherbergungsanbieter wirklich geöffnet haben.

 Strecke und Streckenverlauf grob planen

 Zugfahrscheine buchen für die Hinfahrt und die Rückfahrt

 Geistig vorbereiten, das allerwichtigste. Auch das Scheitern einkalkulieren

 Zeitvorgabe für die ca. 270 km max. 8 Tage (mehr Zeit hatte ich nicht)

Kurz vorher (1-2 Tage)

 Rucksack richtig einstellen versuchen

 Ausrüstung nochmals überprüfen

 Letzte noch fehlende Sachen kaufen

 Geld tauschen: Euro in Schweizer Franken für das kurze Stück ab Müstair - Zugfahrt nach Hause

 Den Rucksack probepacken, dabei entscheiden was wegfällt oder ob es i.O. ist. Besonders den Punkt Gewicht beachten. Winterausrüstung hat ein höheres Gewicht wie eine Sommerausrüstung.

Am Abend vorher

 Rucksack richtig packen und einstellen

 Sachen herrichten

 Ein neuer Pilgerausweis(Original aus Spanien) , Muschel und Pilgerkreuz(Tau) und ggf. eine kleine Gideon-Bibel bereitlegen

 Ersatzhandy und 2.SIM-Karte bereitlegen

Und jetzt zu meinem Weg.

Pilgerreise

1.Tag: Fr.19.05.2017

Hinfahrt: Zug Mössingen-Tübingen-Stuttgart-Ulm-Augsburg-München-Rosenheim- Innsbruck-Brenner-Franzensfeste-Mühlbach-Brunneck-Innichen > Bus nach Winnebach

1.Etappe: Winnebach-Innichen-Toblach-Niederdorf-Welsberg

03:00 Uhr: Aufstehen. Jetzt habe ich noch 1:45 Std Zeit, kurzes Frühstück. Den Rucksack und die anderen Sachen von oben geholt, dann den Rucksack fertig gemacht. Da meine Frau 2x, um 4:00 Uhr und 4:25 Uhr zu mir kam, weil sie aufgewacht war und sie sich dann von mir verabschiedet hat, kam ich in die „Bredouille“. Nächstes Mal werde ich den Rucksack abends ganz fertig machen und alles Aufbruch bereit hinstellen und mache das Frühstück noch schneller. Hatte sie nicht mit eingerechnet. Man lernt ja nie aus. So habe ich mein Frühstück schnell abgeräumt, mich schnell gewaschen, mich sehr schnell angezogen, Rucksack auf. 04:50 Uhr: Aufbruch. Da Haus verlassen und gleich einen Zahn zugelegt. Habe für den 2km Fußweg zum Bahnhof nur 15min. benötigt So war ich um 5:05 Uhr am Bahnhof und hatte noch 10min. Noch einmal gut gegangen. 05:15 Uhr: Der Zug fährt ein und ab geht es. In Tübingen bin ich dann aus dem Zug raus. Und da ich auf dem Nachbargleis einen Zug gesehen habe der nach Stuttgart fährt, ich dachte die Bahn hat wieder mal den Fahrplan geändert, und bin deswegen in den Zug eingestiegen. Im Zug drinnen habe ich in meine Bahn-App geschaut. Dieser Zug fährt gleich ab und mein „richtiger“ 15 min später. Da habe ich beschlossen, ich bleibe im Zug. Ist egal, weil ich, wenn ich normal eine Fahrkarte kaufe ich auch jeden Zug nehmen kann. 05:37 Uhr: Abfahrt in Tübingen. Kein Problem, so habe ich in Stuttgart 10 min. mehr Zeit. 6:38Uhr Ankunft in Stuttgart, schnell zu meinem Zug von Gl.2 nach Gl.16. Auf Gleis 16 steht der IC schon bereit. Ich muss ganz nach vorne laufen, 12 Wagons weiter, meiner ist Wagen 3. Einsteigen und den Platz raussuchen. Meiner ist der einzig reservierte Platz. Wegen Wagen-Umplanungen sitze ich jetzt gegen die Fahrtrichtung. Später habe ich mich umgesetzt. 06:56 Uhr: Abfahrt in Stuttgart. Inzwischen habe ich schon ab Tübingen angefangen mein Tagebuch zu schreiben. Ich sehe kaum aus dem Fenster. Die Orte huschen an uns vorbei. Jetzt ist es 8:05 Uhr und wir sind schon durch Ulm durch. Jetzt kommt Günzburg. Ich lege vorerst mein Tagebuch weg und genieße die Bahnfahrt. Was an dem Zug toll ist, hier gibt es W-Lan, da kann ich wenigstens während der Fahrt kostenlos ins Internet. Dafür schaukelt es ein wenig. Das sieht man an der wackligen Handschrift. Wir fahren durch Augsburg und um 9:13 Uhr fährt der Zug in den Hauptbahnhof von München ein. Kurz nach dem Aussteigen fragt mich eine Frau ob ich auf den Camino gehe? Ich sage ja, aber in Südtirol. Sie fragt mich ob es die erste Tour wäre. Sie wäre schon 3 Mal in Spanien gelaufen und geht dieses Jahr im Sommer dort wieder auf Tour. „So klein ist die Welt“. Sie geht weiter und ich zur Anzeigentafel. Erst hier erfahre ich von welchem Gleis mein Zug abfährt. Mir bleiben noch ca. 20 min. Der Zug fährt von Gleis 13 ab. Wieder muss ich ganz nach vorne gehen. Ich suche Wagen 2 und dort meinen Sitzplatz. Im Großraumwagen, einen Sitz innen. Hier ist nicht im Weg, z.B. kein Aschenbecher oder Mülleimer. Notfalls kann ich meine Füße auch in den Gang ausstrecken. Da sitzen schon 2 Personen, ich glaube Italiener? Aber die sprechen ja Englisch miteinander?!? Die haben mit ihren Koffern die ganze Gepäckablage belegt und kapieren nicht das andere ja auch noch Platz brauchen. Da sehe ich jemanden seine Trolley zwischen die Rückenlehnen der Sitze schiebt. Das mache ich ihm sofort nach und stelle meinen Rucksack auch rein. Als einer der beiden das bemerkt, entschuldigt er sich und meint dass er sein Gepäck eigentlich darunter stellen müsse. Ich sage nur o.k., für mich ist das sowieso besser. So muss ich meinen schweren Rucksack nicht in die Gepäckablage raufhieven und komme ohne Probleme dran. Um 09:34: Uhr fährt der Zug ab. In den Nebensitzen sitzt ein Ehepaar, entweder England oder Australien. Kurz nach der Abfahrt kommen 3 Männer in Freizeitkleidung rein, bei einem erkenne ich einen Holster. Polizei, Bundespolizei? Die gehen weiter bis zur nächsten Sitzreihe. Hier sitzen 4 Personen, dem Aussehen nach Afghanen. Die werde gleich kontrolliert. Die schauen sich die Papiere mit einer Leuchtlupe genauer an, besonders das Amtssiegel. Dann telefonieren die und gleichen die Daten ab. Der eine Polizist klärt die 4 darüber auf, dass er Meldung an die Ausländerbehörde macht und dann höre ich noch „Österreich“ und „Italien“. Wahrscheinlich dürfen die da nicht hin. Anschließend gehen die „Polizisten“. Kurz vor Rosenheim kommt die Fahrscheinkontrolle. Dann ein kurzer Halt in Kufstein und jetzt sind wir bei Jenbach. 10:58 Uhr Achensee, Zillertal.

11:18 Uhr: Einfahrt in Innsbruck. Durchsage, wegen Lokwechsel 10 min. Verspätung. Nach einer ¼ Std geht es weiter. Nächste Durchsage Brenner 12:10 Uhr, also 10 min später, es wird schon reichen für meinen Anschlusszug. Ich schaue im Fahrplan nach, Ankunft 12:00 | Abfahrt 12:15. Der Zug erreicht den Brenner um 12:07 Uhr. Durchsage, weiter um 12:15 Uhr. Dann reicht mein Anschlusszug ja noch, da Planmäßig. Oben am Brenner kommen auf einmal viele Grenzpolizisten in den Zug, gehen auf die 4 Personen zu und verlangen die Ausweispapiere. Die sagen denen dass sie mit diesen Ausweispapieren nicht nach Italien einreisen dürfen. Das sind Aufenthaltsgenehmigungen nur für Deutschland. Die Grenzer geben denen zu verstehen, dass sie jetzt aussteigen müssen. Die raffen schnell ihr Gepäck zusammen und werden von den Grenzpolizisten hinaus begleitet. Draußen warten noch mindestens 10 Grenzer. Die gehen alle weg. Der Zug verlässt den Brenn planmäßig um 12:15 Uhr. 12:44 Uhr: Einfahrt in Fortalezza / Franzensfeste. Ich verlasse den Zug und steige in den Zug nach Innichen.

12:50 Uhr: Abfahrt. In Mühlbach wartet der Zug ca. 5min.auf einen anderen. 13:55 Brunneck. Einfahrt in Innichen um 14:15 Uhr. Gleich umsteigen in den Bus nach Winnebach. Abfahrt 14:20 Uhr. Ankunft in Winnebach um 14:35 Uhr. Aussteigen aus dem Bus. Kurzes Innehalten.

Jetzt beginnt der Südtiroler Jakobsweg. Vorerst orientier ich mich wo der JW ist und wie weit es bis zur Grenze ist. Zur Grenze hin und zurück je 1 km. Ist mir dass das Wert? Dauer mind. ½ Stunde, nur damit ich die Grenze gesehen habe und es dann abhaken kann? Da ich eigentlich schon spät dran bin, der Tag ist noch kurz, beschließe ich dass ich das Wegfallen lasse. Auch vom Kirchenbesuch sehe ich ab, da diese auf einem Hügel ist und das mich bestimmt wieder ¼ Std. kostet. Es gibt ja genügend Kirchen. Habe jetzt schon damit angefangen es einfacher und ggf. nicht so streng nach Plan angehen zu lassen. Dann mal los. 14:55 Uhr: Ich gehe die Straße runter Richtung Ortsausgang und biege nach links in den Jakobsweg ein. Ungefähr auf dem halben Weg zwischen Winnebach und Untervierschach muss ich mal Wasserlassen. Im Zug von München nach Franzensfeste waren die Toiletten nicht benutzbar und im Nahverkehrszug nach Innichen und im Zug nach Winnebach sowieso nicht. Macht zusammen 4 Std. ohne Toilette. Erleichtert gehe ich weiter. In Untervierschach war der JW gesperrt. Umleitung, den Berg hoch und erst in Untervierschach wieder runter. Gleich weiter bis Innichen.

16:15 Uhr: In Innichen besuche ich die sehr beeindruckende romanische Kirche aus dem 8.JH. Hier in der Kirche ist eine total andere Welt. Hier kommst du gleich runter und kannst in dich gehen, das macht bestimmt der „Geist“ von 1200 Jahren. Was die Kirche wohl erzählen könnte. Das macht Gänsehaut. Hier bist du ganz wo anders, hier drin ist es ganz still. Die großen Hallenkirchen, egal welche, haben nicht diese Ausstrahlung. Ich bete ausgiebig und schließe auch alle ein, die mir auf dem Weg helfen und besonders die, die mich aufnehmen. Das war auch noch der Wunsch der Zimmerwirtin von Taufers. Beim Aufbruch habe ich festgestellt, dass es keinen Stempel für meinen Pilgerausweis gibt. Ich habe nachgefragt, man sagte mir ich solle ins Tourismusbüro gehen. Gleich hin meinen Stempel abholen. Dann weiter in Richtung Toblach. Kurz vor Toblach, kommt man an der Drauquelle vorbei, die wenn sie in die Donau mündet, die Wassermenge der Donau verdoppelt, „Info“. Gleich weiter nach Toblach, hier geht der Weg durch Neutoblach durch.

16:30 Uhr: Kleine Rast. Der Weg nach Toblach rein war mir zu Mühsam und da ich heute sowieso unter Zeitdruck stehe, ist es mir das auch nicht wert. Sollte ich im Tal mal Urlaub machen habe ich genug Zeit mir die Orte mal genauer anzuschauen. Nach ein paar Minuten Pause gleich weiter bis Niederdorf. Am Ortsende fängt es an zu regnen. Zuerst ziehe ich meine Fleece raus und gehe weiter. In der Unterführung packe ich meine Regenjacke und meinen Schirm raus. Ich denke das reicht. Regenhose? Hätte ich nach kurzem weiterem Weg gut brauchen können. Bei der „alten Kaserne“ ist der Regen jetzt ziemlich schlimm und kommt fast waagerecht daher. Dazu noch starke Böen die mir den Regen ran peitschen. Es regnet nicht, nein es Kübelt. Ich mache den Schirm wieder zu, da es mir den fast wegbläst. Jetzt sehe ich dass meine Hose auch ganz durchnässt ist. Jetzt lohnt es sich nicht mehr, meine Regenhose anzuziehen, da die Hose schon Nass ist und es nicht mehr weit ist. Nach einem weiteren kurzen Stück sehe ich mein Berghotel Gailerhof schon. Es liegt auf einer Anhöhe. Jetzt ist es schon 19:30 Uhr und zum Schluss noch „Bergsteigen“, wenn ich das gewusst hätte….. Also nochmals zusammenraufen und den steilen Buckel hoch. Ich gehe sehr langsam an und muss noch ein paar Mal stehen bleiben. Endlich habe ich es geschafft, gehe rein melde mich an und bekomme meinen Zimmerschlüssel.

20:00 Uhr: Im Zimmer lege ich den Rucksack ab, nehme die Regenhülle ab und hänge diese auf. Meine Jacke runter und auch aufhängen Ich gehe erstmals wieder runter und trinke ganz gemütlich 2 Milchkaffee. Das ist gleichzeitig mein Abendessen. Später gehe ich wieder hoch und hänge erstmals mein Smartphone an das Ladegerät. Von dem vielen schauen und benützen als Navi hat es noch 20%. Ich ziehe erstmals meine Kleidung runter, hänge meine Hose, T-Shirt und Socken auf. Dann das wichtigste, schnellstens meine langen Kompressionsstrümpfe runter. Die habe ich dieses Mal vorsichtshalber zum Zugfahren und Wandern an. 10 Std. Zugfahren ohne viel Bewegung und die jeweilige Belastung durch mein Powerwandern. Lieber Vorsichtig als nachher einen Schaden. So lange Wanderungen mit langen Kompressionsstrümpfen sind mega unbequem, viel Schwitzen und manchmal juckt es auch. Und im „Winter“ erfrierst du in denen. Ich beschließe nicht mehr zu duschen und zog gleich meinen „Schlafanzug“, Funktions-T-Shirt und –Unterhose, an. Jetzt kommt der gemütliche Teil. Da merke ich dass ich im Sitzen einschlafe. Jetzt sehe ich dass eine WhatsApp von meiner Frau gekommen ist. Sie war bei ihrer Freundin beim Geburtstag. Ich schreibe zurück dass es mir gut geht, aber durchnässt bin. Ich und sie Whatsappen noch ein Weilchen. Jetzt bin ich aber zu Müde für alles, auch fürs Tagebuch, deswegen Morgen schreiben. Jetzt noch Zähne putzen und ab ins Bett. Hundemüde schlafe ich gleich ein. Ein schöner aber anstrengender Tag!

2.Tag: Sa.20.05.2017 | Welsburg – – Brunneck – Kiens - St.Siegmund –

Bad Ilstern – Obervintl 40 km

06:00 Uhr: Aufstehen, bzw. der Wecker klingelt. Gestern habe ich erfahren dass es erst um 7:30 Uhr Frühstück gibt. Also gleich das Tagebuch weiterschreiben. Jetzt höre ich auf, weil es schon 7:45 Uhr ist. Noch kurz waschen und anziehen. 08:00 Uhr: Frühstück. Ist ausreichend und gut, bis 8:30 Uhr. Jetzt aller herrichten und zusammenpacken. Brauche ziemlich lange und nochmals Tagebuch schreiben. 10:00 Uhr: Aufbruch. Ich gehe schnell den Berg runter und ins Zentrum von Welsberg und kaufe im Coop, 4 Mineralwasser und 2 Bananen.

10:30Uhr: Jetzt geht es weiter auf dem Wanderweg. Ich komme am Olanger See vorbei und treffe um 11:30 Uhr in Oberolang ein. Ich mache am Dorfbrunnen eine kurze Pause. Jetzt geht es weiter über Mittelolang nach Niederolang, das sind schon 2,5 Km.

13:00 Uhr: Ich bin in Nasen vom Jakobsweg abgewichen und hoch zur kleinen Jakobskirche. Habe dort ein paar Bilder gemacht und kurz innegehalten. Hat sich echt gelohnt, die kurze Anstrengung. Schöne kleine Kirche mit einer Jakobsstatue. Nach 10 min. bin ich weiter, also das kurze Stück zurück zum Jakobsweg(Radweg).Da es hier nur eben ist lasse ich es laufen. Kurz vor Brunneck geht es durch 2 aus dem Fels gehauene Tunnels. Kurz danach geht es schon durch einen Schönen Weg den Fluss entlang, nach Brunneck hinein.

14:30 Uhr: Jetzt gleich in die Altstadt zur Pfarrkirche. Dort halte ich kurz inne, verlasse die Kirche wieder, das Tourismusbüro hat Sa. nachmittags geschlossen, kein Stempel. Ich gehe durch die Sehenswerte schöne Altstadt und überlege ob ich einen Milchkaffee trinke. Beim Ursulinenkloster schaue ich kurz rein. Hier beschließe ich dass ich lieber einen Apfel esse und etwas trinke. Tausche gleich die Flasche für meinen Köcher. „Hier geht es auch ins “. Hier wohnt Osswald, den ich bei meiner letzten Pilgerreise in der Pilgerherberge Gland kennengelernt habe. In Genf verabschiedeten wir uns voneinander. Wenn ich die Mail-Adresse oder die Handy-Nr. gehabt hätte, hätte ich ihm eine Nachricht schreiben können und wir uns kurz treffen.

15:00 Uhr: Aufbruch. Ich gehe im nächsten Vorort über eine Brücke und dann immer den Wegweisern nach, manchmal auch einem Jakobswegzeichen. Ich gehe durch Fussing nach Sonnenburg. 16:00 Uhr. Hier geht es nach Kiens. Leider über einen kleinen Berg, es geht 300 HM hoch. Heute habe ich große Probleme hochzukommen, ich muss ein paar Mal stehen bleiben. Oben am Hof angekommen bin ich sehr geschafft. Hier steht für mich eine schöne Bank zum Ausruhen bereit. Hier bleibe ich für 10 min. sitzen. Auch der kleine Hofhund kommt zu mir schnuppert mich ab und legt sich dann in die Sonne, Bordercollie? Ausgeruht geht es weiter, nach kurzem geradem Stück, geht es wieder runter. Oben hat man einen schönen Ausblick auf Kiens und Ehrenberg. Unten geht der Wanderweg durch den „Falkenau-Hof“, da liegt ein großer Hofhund. Ich schaue ob der Wanderweg nicht doch woanders hingeht, Fehlanzeigen. Da entdecke ich, dass man auch hinten um den Hof herum laufen kann. Kurz nach dem Hof ist ein Gatter, das ziemlich kompliziert und nur unter Lärm aufgeht. Das muss der Hofhund gehört haben, er rast auf mich zu, gerade rechtzeitig bin ich durch das Gatter und schließe es noch. Der Hofhund bellt mich ziemlich an. Die sollten sich hier mal was anderes überlegen.

18:30 Uhr. Ankunft in Kiens an der Kirche. Hier gibt es gleich die nächste Enttäuschung. Ich finde den weiterführenden Weg nicht, der Weg in GPS-Tracks geht durch Bauernhöfe durch, vielleicht ist der Track falsch? Ich suche nach eine anderen Möglichkeit über andere Straßen wieder zum Weg zu kommen, Fehlanzeige. Ich versuche en mal an der Durchgangsstraße, geht auch nicht, da kein Gehweg. Da sehe ich zwar ein Schild “Weg 2“ nach unten, aber unten an der Straße sehe ich kein weiteres Schild. Dann halt zur Bushaltestelle. Da fährt ein Bus nach Obervintl um 19:02 Uhr und wäre dort um 19:15 Uhr. Auf einmal sehe ich das Schild „Weg 2“ wieder, es führt zum Fluss. Dort schaue ich in mein GPS(Handy). Es gibt 2 Möglichkeiten. Wie vom Himmel geschickt kommt eine Frau, die frage ich welche besser ist. Als ich sage ich wolle nach Obervintl, da sagt sie ich solle den hinter den Gleisen nehmen, der führe um St.Sigmund herum. Ich bedanke mich bei ihr und gehe los. Ab hier geht es eben voran und ich sehe auch ein Jakobswegzeichen. In Bad Ilstern geht es nach links. Hier ist auch die alte, inzwischen verkommene Haltestelle der Bahn “St.Sigmund“. Dann weiter immer den Wegzeichen nach Obervintl. Jetzt komme ich zur Brücke, da geht es rechts nach Obervintl. Hier ist der Vorort Viletta „Im Dörfl“, da muss ich hin. So jetzt sind es noch 500m.

20:00 Uhr: Ankunft am Untermoarhof. Ich nehme den Schlüssel in Empfang und kläre noch ab, dass ich das Frühstück um 7:00 Uhr möchte. Oben packe ich erstmals alles aus und hänge meine Kleidung auf. Jetzt kommt schon ein WhatsApp von meiner Frau. Wir Whatsappen noch kurz. Danach duschen. Ich versuche noch Tagebuch zu führen und auch noch Vorplanungen zu treffen, schaffe es gerade noch nach Prad zu schauen. Wecker auf 5:00 Uhr und um 22:00 Uhr gehe ich zu Bett.

3.Tag: So.21.05.2017 | Obervintl – Brixen – Klausen – Kloster Säben – Villanders –

Barbian 40 km

05:00 Uhr: Aufstehen. Ich wache kurz um 4:30 Uhr auf, schlafe aber wieder ein. Um 5:00 Uhr geht der Wecker und um 5:30 Uhr nochmals. „Mist“, mein Smartphone weckt mich nicht. Habe wohl die Weckzeiten gelöscht. Also neu eingeben, jeden Tag um 5:00 Uhr. Ich schaue nochmals nach Prad und buche gleich mein Zimmer. Ich schaue im Pilgerführer, im Höhenprofil geht es 2x steil hoch. Werde versuchen bis spätestens um 17:38 in Klausen am Bahnhof zu sein, letzte Möglichkeit mit dem Bus nach Villanders hoch zu fahren. Jetzt wird es Zeit. Schnell runter zum Frühstück. Da ich früh dran bin, heute ein bisschen schneller. Ich sollte endlich aufbrechen. 09:00 Uhr: Aufbruch 1.Versuch. Meine Frau rief mich an, erzählt dass mein jüngster Fieber hat und dass sie von Gestern noch ganz gefrustet ist. Ich habe auf Lautsprecher umgeschaltet und nebenher meine restlichen Sachen gepackt. Als ich fertig war ging ich los. 09:30 Uhr: Aufbruch 2.Versuch. Jetzt klappt’s. Bin dann runter zum Fahrradweg nach Obervintl. War ein bisschen umständlich. Hätte vielleicht wieder über die Brücke gehen sollen und von dort auf dem Fahrradweg direkt nach Niedervintl gehen sollen. Bin dann aber den Fahrradweg nach Obervintl gelaufen, aber an Obervintl vorbei und musste bei der Fa.ALKO, wieder auf die Straße zurück. Dann neben der Straße über den Vorort „Lodenwelt“ gelaufen. Dort gibt es eine Lodenfabrik und ein ziemlich großes Hotel. Dann in Niedervintl musste ich noch ein Stück hoch und war dann im Dorf.

10:15 Uhr: Eintreffen bei der Kirche. Da gibt es 2 Kirchen die zusammengehören. Eine ganz alte romanische und eine neuere. Die alte Kirche hat mich sehr beeindruckt. Um 10:30 Uhr bin ich weiter über eine Brücke. Dort nur ein kurzes Stück, dann bei der nächsten Brücke war der Weg gesperrt. Also über die Brücke. Beim Weiterwandern habe ich gesehen warum. Der Weg war zum Teil verschüttet. Bei der Mühlbacher Klause, war zwar ein Schild, das der JW über eine kleine Brücke wieder auf die andere Seite geht. Dem habe ich aber nicht getraut. Ich bin also den Weg über die Klause nach Mühlbach. Die Klause war verschlossen, deswegen nur ein paar Bilder von außen. Weiter bis zur Kirche in Mühlbach.

11:15 Uhr: Hier in der Kirche war gerade Messe, also bin ich nicht in die Kirche rein. Lieber gleich weiter. Nach Mühlbach geht es gleich eine Steigung hoch. Dafür gibt es hier eine Quelle, an der ich mir meine Flasche wieder aufgefüllt habe. Die Flasche von Gestern habe ich schon beim Vermieter in Obervintl aufgefüllt. Gleich weiter bis Schabs, 12:00 Uhr, und hier gleich den Weg nach Neustift eingeschlagen. 12:40 Uhr. Oben aus dem Wald heraus konnte ich den 1.Blick auf Neustift genießen.

13:00 Uhr: Ich war jetzt auf der Höhe vom Kloster Neustift. Wenn ich ganz viel Zeit gehabt hätte, hätte ich mir das ganz ausgiebig angeschaut. Ich bin dann doch lieber bis Brixen weitergegangen.

13:35 Uhr: Eintreffen in Brixen am Dom. Den habe ich mir ganz ausgiebig angeschaut und habe beschlossen in einem Café auf dem Domplatz einen Kaffee zu trinken. Den habe ich mir verdient. Das war aber eine sehr dünne Brühe. Habe dann auch noch ein Selfie gemacht und denen daheim einen Gruß geschickt. Ich habe kurz überlegt und die Unterlagen angeschaut. Ich hätte 16 km bis Klausen vor mir gehabt, davon 11km mit 400 HM und um 17:38 Uhr geht der letzte Bus von Klausen nach Villanders. Ich packte alles zusammen und ging los. Als ich aber den JW nicht fand, bemerkte ich dass ich das gar nicht schaffen könne und dann in Klausen weiterlaufen müsse. 2 so steile Aufstiege schaffe ich heute nicht mehr. So beschloss ich noch die Stadt Brixen anzuschauen und dann zum Bahnhof zu gehen. Um 15:25 Uhr war ich dann am Bahnhof und bin dann mit dem Zug für nur 1,50Euro nach Klausen gefahren.

15:32 Uhr: Einfahrt des Zuges in Klausen. Ich bin gleich zum Zentrum gegangen. Ich wollte unbedingt zum Kloster Säben hoch. Da habe ich mir die weiterführende Tour angeschaut. Fehlanzeige. Dann die von Brixen nach Klausen, Volltreffer. Ich hatte oben einen Querweglaufen müssen um wieder auf den JW zu kommen. Das mache ich. Also hoch zum Kloster Säben. 250 HM hoch, welche Quälerei.

16:30 Uhr: Dafür bin ich oben bei der Kapelle belohnt worden. Eine Bank im Schatten um auszuruhen und an einem Brunnen kühles Trinkwasser. Ich habe erst die Flasche leergetrunken und dann wieder aufgefüllt. Dann habe ich 2 Bilder per WhatsApp zu Bi geschickt. Bin dann hoch zum Kloster und habe das dann auch noch angeschaut. Ich hatte im Innenhof bei der Kapelle noch überlegt ob ich wieder runter soll und den Bus nach Villanders nehmen. Ich hatte wohl zu lange ausgeruht und war zu spät dran. So hätte ich es wohl nicht mehr rechtzeitig geschafft. Wäre auch wahrscheinlich gefährlich geworden auf dem Kopfsteinpflaster nach unten zu rennen. Na dann halt hochlaufen.

17:30 Uhr: Aufbruch. Ich musste erst vom Kloster wieder 100 HM absteigen, durch einen steilen Waldweg, dann eine Straße runterlaufen bis zum Abzweig rechts hoch. Ich glaube wenn ich gewusst hätte was mich jetzt erwartet, hätte ich lieber schnell den Weg runter zum Busbahnhof nach Klausen genommen und doch noch den Bus nach Villanders genommen. Hätte wahrscheinlich doch noch gereicht. Habe mich im Kloster aber anders entschieden. Also den sehr steilen Abzweig hoch. Es ging nur immer so weiter hoch. Schätzungsweise eine Steigung von z.T. 45°. Ich musste alle paar Meter stehen bleiben, so hat mich das geschlaucht Mir ging auch immer die Kraft aus den Beinen. Fast oben gab es in einem Weinberg eine ebene Stelle und ein Häuschen. An das habe ich mich angelehnt und ausgeruht. Danach ging es wieder steil weiter hoch, wollte gar nicht aufhören. Unterwegs kam ein junges Mädchen entgegen, gehörte bestimmt zu einem Bauernhof. Nach einem weiteren Stück Quälerei war ich endlich oben. Da gab es auch eine Bank. 18:30 Uhr: Hier habe ich mich ausgeruht. Nach dem reinschauen in mein GPS habe ich festgestellt, dass ich es heute nur bis Villanders schaffe. Dort werde ich dann meinen Zimmervermieter anrufen und fragen ob er mich abholt.

19:20 Uhr: Ankunft in Villanders an der Bushaltestelle, hier habe ich mich hingesetzt. Vorher habe ich noch kurz die Kirche angeschaut. Der Türgriff war in 1,5m Höhe, sehr ungewöhnlich. Dann habe ich meinen Zimmervermieter angerufen und gefragt ob er mich abholen könne, er meinte in ca. 20 min. In der Zwischenzeit wurde mir Kalt und ich habe mir sofort meinen Fleece angezogen. Nach genau 20min. war er da. Rucksack in den Kofferraum und einsteigen. Die Fahrt war sehr rasant, Rallyefahrer. Wie der um die Kurven gepfiffen ist und auf der teilweise sehr schmalen Straße gefahren ist. Egal, Hauptsache ich werde gefahren. Um 20:00 Uhr waren wir dann auf dem Hof angekommen. Er hat mich dann auf mein Zimmer geführt. Getränke sollte ich einfach nur aus dem Kühlschrank im Frühstücksraum nehmen. 2 Flaschen Mineralwasser und einen Apfelsaft zum Mischen. Dann bin ich auf das sehr schöne Zimmer wieder hoch. Er fragte mich noch um wieviel Uhr ich Frühstücken möchte. Ich sagte 7:00 Uhr. Dann ist er mit seiner Frau weggegangen. So jetzt sitze ich auf meinem Zimmer und schreibe an meinem Tagebuch. Bald gehe ich duschen und dann ins Bett. Ich habe mit ihm ausgemacht, dass ich morgen Früh kurz die Kirche anschaue und erst danach den Rucksack abhole. So jetzt gehe ich duschen und danach ins Bett. Jetzt ist es 22:00 Uhr. Gute Nacht.

4.Tag: Mo.21.05.2017 | Barbian – Unterinn am Ritten – Bozen 26 km

05:00 Uhr: Aufstehen. Ab 4:40 Uhr kann ich nicht mehr schlafen. Um 5:00 Uhr geht der Wecker und ich stehe auf. Da ich gestern dazu gekommen bin Tagebuch zu schreiben, habe ich nur die Planung für heute, Barbian nach Bozen, und für morgen, Bozen nach Niederlana gemacht. Heute Morgen werde ich kurz, ohne Rucksack, zur Kirche gehen. Die hat einen ziemlich schiefen Turm und dann gleich wieder zurück um sofort aufzubrechen. Dann habe ich in Bozen mehr Zeit zur Verfügung. Morgen werde ich entweder ab Andrian auf dem Radweg nach Lana gehen oder ich nehme den Bus ab Andrian bis Tissens und laufe von dort nach Lana. Mal sehen. Ich habe inzwischen fast alles gepackt, damit ich nach dem Frühstück aufbrechen kann.

07:00 Uhr: Frühstück ist i.O. bis 7:30 Uhr. Jetzt schnell hoch und alles zusammenpacken. Den Rucksack lasse ich im Zimmer, gehe ins Dorf um die Kirche mit dem schiefen Turm anzuschauen, 7:45-8:15 Uhr. Dann will ich gleich aufbrechen.

08:30 Uhr: Aufbruch. Jetzt geht es los, an den Wasserfällen vorbei. Über Saubach nach Lengstein. Gleich nach Barbian geht es rechts hoch zu den Wasserfällen, ca. 1km. Das war mir zu viel. Habe lieber am Weg ein paar Bilder davon gemacht.

09:20 Uhr: Bis Saubach war der Weg auch noch einigermaßen eben, oder es geht leicht abwärts. Ab hier fängt es an zuerst runter, dann wieder rauf, immer zwischen 50 und 150HM.

09:45 Uhr: Rotwand, dann nach St,Verena, da geht es ziemlich hoch. 10:10 Uhr. Alte Kapelle, aber zu, mit Infotafel, wie zuhause. Danach weiter. Bei Moar in der Sulze habe ich den JW verlassen und bin auf der Straße gelaufen, bis Lengstein.

10:50 Uhr: Lengstein. Der JW geht daran vorbei, Blödsinn dieser große Bogen, richtig Gaga. Ab hier hört spätestens der Spaß auf. Schon vor Lengstein geht es auf 950HM. Jetzt geht es nur noch rauf und runter. Vorher max. 50 Hm, jetzt 100-150 HM. Und dazu wird es immer heißer, max. 27°C. Abend sehe ich dass es mich ziemlich abgefackelt hat, trotz Sonnencreme. Ich schaffe es fast nicht mehr. Jeden Schatten nütze ich aus. In jeden Brunnen stecke ich meine Hände zum Abkühlen rein und ein paar Mal fülle ich die Flasche mit Wasser auf. Wenn es steil runter geht muss man auf große Steine, Wurzeln, Blätter und Sand aufpassen. Wenn es steil hoch geht, muss ich z.T. alle paar Meter stehen bleiben und verschnaufen. Das schlaucht sehr. Irgendwann beschließe ich im Eindruck der Anstrengung, bei der Hitze, dass es mit dem Graubündner JW wohl nichts mehr wird. Da fehlt mir wohl die Kondition. Da geht es rauf auf 2600 HM Ich schaue mir das dann an, aber ich kann das wohl begraben. Vielleicht laufe ich dann von Mühlbach-Franzensfeste-Sterzing-Brenner nach Innsbruck und wenn es reicht bis Bregenz. Später könnte ich von dort wieder bis nach Einsiedeln. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Aber vielleicht geschehen ja noch Wunder.

14:35 Uhr: Ankunft in Unterinn am Ritten, bei der Kirche. Als ich wieder draußen war, suchte ich mir ein schattiges und luftiges Plätzchen. Kirchenstufen an der Seite, da habe ich eine längere Pause gemacht. Da um die herum auch der Friedhof ist, eigentlich auf dem Friedhof. Da ich hier oben kein Internetempfang hatte, ging mir der Bus durch die Lappen, immer 5min. nach ganz wäre 15:05 Uhr, so ein Pech! Irgendwann brach ich auf und ging meinem GPS nach. Dachte der Start und Ende sind immer an einem Bahnhof oder eine Bushaltestelle. Hier wohl nicht. Habe schließlich jemanden, der ein Garagendach oder Terrasse mit Bitumenbahnen versiegelt hat, nach der Bushaltestelle gefragt. Sagte mir ich solle da gerade aus auf die Straße und dann nach links. An der Bushaltestelle stellte ich fest dass der nächste Bus erst 16:05 Uhr kommt. Dann bin ich zuerst mal zum Sparladen und habe dort 3 Apfelsaftschorle, 2 Mineralwasser, 1 Riesenapfel und 1 Banane gekauft um meine Vorräte aufzufüllen. Ich habe dann die Brühe, die ich zum Schluss gemixt hatte ausgeleert. Heute Morgen habe ich mit dem milden Apfelsaft und dem Mineralwasser ein herrliches Apfelsaftsaftschorle gemixt. Hat wunderbar den Durst gelöscht. Ich hatte 2 Apfelsaftschorle und 1 Mineralwasser in meine leeren Flaschen gefüllt. Nachdem ich meine 1.Flasche Apfelsaftschorle fast leergetrunken hatte, füllte ich ein bisschen Quellwasser rein. Ging gerade so. Habe das leergetrunken. Jetzt habe ich den restlichen Apfelsaftschorle mit dem Mineralwasser vermischt, also verdünnt. War aber grauslich. Habe tapfer die 1.Flasche geleert. Dann beim Spar von dem neuen Apfelsaftschorle, 1 leergetrunken. Kurz vor 16:00 Uhr bin ich zum Bushäuschen rüber. 16:10 Uhr: Abfahrt mit dem Bus. Die Fahrt mit dem Bus war entspannend mit viel Landschaft.

16:25 Uhr: Ankunft in Bozen am Busbahnhof. Habe die JuHe schon während der Fahrt erblickt. Um 16:38 Uhr habe ich dort eingecheckt. Zuerst bekam ich Zimmer 312. Dort war aber das letzte untere Bett schon belegt. Habe ein neues Zimmer bekommen, 402. Da war noch ein unteres frei. Habe das Bett, die Decke und das Kissen gleich überzogen, so dass das jeder sieht. Dann habe ich meinen Rucksack ausgeräumt, in meinen Schrank eingeräumt und meinen Rucksack dazu. Dann bin ich in die Innenstadt, hier habe ich als Grüßle nach Hause 2 Selfies verschickt. Habe erst den Walther-Platz, dann den Dom angeschaut. Da dort aber um 18:00 Uhr Gottesdienst ist, ging ich dann nach kurzem Orgelspiel wieder raus. Dann zur Dominikaner-Kirche. Da war im hinteren Teil ein Wortgottesdienst, die Stimme aus dem Lautsprecher. Habe zuerst im vorderen Teil die schönen Fresken fotografiert, dann in der Kapelle auch sehr schöne und noch ein paar allgemeine Bilder gemacht. Dann bin ich wieder raus. Dann über den Obstmarkt weiter zum Franziskaner-Kloster und dort dieses angeschaut. Jetzt habe ich aber genug Kirchen besucht. Lieber noch ein bisschen durch die Lauben zum Walther-Platz. Dort wollte ich noch einen Cappuccino trinken, denn einen „normalen“ Kaffee können sie einfach nicht. Habe mir dann ein Straßencafé rausgesucht, einen Cappuccino bestellt und gleich bezahlt. Da kommen auch schon 2 WhatsApp von meiner Frau und meinem ältesten Sohn, die meinen ich sähe aber arg zerknautscht aus, bestimmt weil ich keine Sonnenbrille aufhätte, Da machte ich ein Selfie wie ich ganz zufrieden den Cappuccino trinke. Ich Whatsappe noch was ich heute erlebte und wünsche noch eine schöne gute Nacht. Zurück in der JuHe schrieb ich ein bisschen im Tagebuch, habe geduscht und weitergeschrieben. Jetzt ist es 22:30 Uhr. Zeit zum Zähneputzen und Schlafengehen. Gute Nacht !!!

5.Tag: Di.22.05.2017 | Bozen – St.Pauls – Andrian(Tissens – Niederlana 36 km

>>> Entweder bis Andrian laufen, mit dem Bus bis Tissens und von dort weiter nach Lana, oder ich laufe kpl. Aber von Andrian nach Niederlana auf dem Fahrradweg.

06:00 Uhr: Aufstehen, früher geht es nicht, da erst um 7:30 Uhr Frühstück gibt. Da kann ich ohne Geräusch schon mal alles zusammenpacken. Ich wache vor 6:00 Uhr auf und schalte den Wecker aus. Kurz darauf musste ich nicht mehr leise sein, denn es kam der LKW der das Altglas abgeholt hat. War ein ziemlicher Krach, da mussten alle im Zimmer lachen. Jetzt ungestört anziehen und zusammenpacken. 07:30 Uhr: Frühstück. Im Zimmer sind 2 tschechische Motorradfahrer und 1 Mann aus Wien. Der ist mit dem Zug nach Innsbruck gefahren und ist mit seinem 3-Gang-Hollandrad auf der Via Augusta über den Reschen und Meran bis nach Bozen gefahren. Er wollte eigentlich über 3 Alpenpässe bis nach Genf. Er meinte das wäre nicht gegangen, weil diese noch gesperrt wären. „Das geht auch mit einem 3-Gang-Hollandrad nicht. Ein sehr gutes Trecking- oder Mountainrad muss sein.“ Nach dem spärlichen Frühstück mit Waschwasser als Kaffee, bäh, bin ich wieder aufs Zimmer. Habe dort die Zähne geputzt und mich eingecremt. Dann den Rucksack fertig gemacht.

08:45 Uhr: Aufbruch. Ich gehe in die Innenstadt über den Waltherplatz und suche den Zugang zum Jakobsweg. In der Nähe des Obstmarktes stoße ich drauf. Die Straße führt direkt über die Brücke(Tafer) direkt beim „Ötzi Museum“. Vor mir steht ein Monumentalbau aus der Zeit von Mussolini. Ich biege nach links ab und folge dem Fluss nach. Auf dem halben Weg aus Bozen raus, welch ein Zufall, sehe ich auf einer Bank eine Pilgerin die gerade das Buch “Jakobswege in Südtirol“ liest. Ich frage wohin sie geht. Sie geht heute bis nach Mals und hört dann auf. Sie meint, manchmal gehe sie nach dem Buch, manchmal nach GPS-Tracks. Sie erzählt mir sie wäre vom Bodensee und wäre schon mal von Zuhause nach Santiago gepilgert und dann von Lausanne nach Rom. Sie ist auch schon den Jakobsweg Graubünden gepilgert. Sie pilgere immer nur die angegebenen Tagesetappen und nimmt jedes Mal ihren ganzen Urlaub. Als ich ihr erzähle wann und wo ich angefangen habe, meinte sie das wäre aber eine Leistung. Ich habe mich dann verabschiedet und bin weiter. Nach dem Abzweig nach rechts und weiteren 1,5 km führt der Radweg nach links über eine Brücke, nach weiteren 200 Meter kann man nach links zum Schloss Sigmundskron hoch oder nach rechts auf den JW weiter. Ich habe mich für links entschieden, also hoch zum Schloss.

10:45 Uhr: Schloss Sigmundskron. Als ich aber gesehen habe das der Eintritt 10,-€ gekostet hätte, machte ich nur ein Foto vom Innenhof des Schlosses. Ich wollte ja auch kein Museum anschauen sondern nur ein paar Bilder machen vom Schloss und von oben auf Bozen zu. So schaute ich auf mein GPS wie weit ich zu gehen hätte. Nach rechts müsste ich runter gehen um auf den JW zu kommen. Dann müsste ich aber wieder hoch gehen. Also bin ich nach links auf der Straße hoch. Da sollte nach ca. 400m eine kleine Straße in Richtung JW abzweigen. Das war ein Reinfall, alles Einfahrten zum Ost- oder Weingut. Dann bin ich halt die Straße hoch bis nach Girlan.

11:35 Uhr: In Girlan habe ich an einem Brunnen mit Bank eine kleine Pause gemacht und an dem Brunnen meine Hände gekühlt und meine Apfelschorle und meine Mineralwasserflaschen gemixt. ½ zu ½. Hat gepasst. Dann zur Kirche und weiter nach St.Pauls. Dort bin ich um 12:40 Uhr eingetroffen und wiederum eine kleine Pause gemacht. Gleich weiter gelaufen nach Missian, 13:15 Uhr. Von hier aus geht es wieder nach unten.

14:30 Uhr: In Andrian angekommen und eine größere Pause gemacht. Zuerst in die Kirche dann zum Schatten mit Bank und in einem Brunnen die Hände gekühlt. Anschließend zu einer Gaststätte und eine Apfelschorle für sofort und einen Apfelsaft für unterwegs bestellt. Den habe ich sofort mit Mineralwasser gemixt.

15:25 Uhr: Damit ich den Restweg auch noch schaffe, da es wieder 27°C hat breche ich jetzt auf. Zuerst erreiche ich Nals um 15:50 Uhr. Durch Zufall finde ich die Kirche. Ich gehe weiter in Richtung Niederlana.

18:00 Uhr: Eintreffen in Niederlana im Gasthof Krone. Ich beziehe kurz mein Zimmer und trinke eine „Eiskalte Coke“. Dann gehe ich kurz einkaufen im „Eurospin“. Da gibt es nur Eigenmarken. Ich suche Apfelsaft, Mineralwasser und ein Tonic Wasser mit Pink- Grapearoma raus. Um 18:45 Uhr bin ich ins Café um 1 Cappuccino zu trinken. 19:45 Uhr: Zurück auf mein Zimmer. Habe noch im Café angefangen WhatsApp zu verschicken. Auf dem Zimmer ging es weiter. Irgendwann habe ich allen eine gute Nacht gewünscht. Dann habe ich noch meine Sachen hingerichtet. Anschließend zum Duschen, dann um 22:00 Uhr ins Bett.!!!

6.Tag: Mi.23.05.2017 | Niederlana – Meran – Algund – Naturns 26 km

05:00 Uhr: Aufstehen. Das Smartphone weckt mich, es ist an der anderen Bettseite. Also aufstehen, ums Bett herum, das Ding aus. Ich gehe zur Balkontüre und öffne diese. Wow, was für ein Vogelgezwitscher. Es lockt mich raus und sitze ein Weilchen bis mir Kalt wird. Welch ein Morgen, frische Luft, Vogelkonzert, was will man mehr? Ich gehe wieder rein. Erst mal meine Blasen versorgen. Das liegt nicht an meinen Socken sondern an meinen Kompressionsstrümpfen. Das offene Ende liegt genau an der Stelle am kleinen Zeh, wo ich eine Blase habe. Auf beiden Seiten. Also gleich die beiden Blasenpflaster präpariert. In der Mitte jede Seite ca. 1/3 eingeschnitten und jeweils in Gegenrichtung aufgeklebt. Jetzt noch ein bisschen Tagebuch schreiben und meine Sachen zusammenrichten, vielleicht komme ich heute schneller weg. Das mir beim Weg von Niederlana, über Lana nach Meran rein, nicht die Rübe abbrennt. Habe gestern schon das Mineralwasser und den Apfelsaft in den Flaschen 1 zu 1 vermischt. So kann ich das Zeug bei Bedarf auch noch verdünnen. Habe gestern Abend versucht den Riesenapfel aus Unterinn zu essen, habe aber nur die Hälfte geschafft. 07:00 Uhr: Frühstück. Dieses ist ordentlich und der Kaffee war bisher der beste und stärkste. Gleich einen Stempel abholen und bezahlen, im Zimmer alles zusammenräumen.

08:00 Uhr: Aufbruch. Gleich hoch zum Brandiswaalweg und langsam gehen dass die Muskeln in Fahrt kommen. Habe von der Kirche in Niederlana nur Bilder von außen gemacht, da diese verschlossen war. Um 08:40 Uhr in Lana kurz die St.Nepomukkirche angeschaut, dann vorbei an der Seilbahn und zum Marlinger Waalweg. Dem folge ich bis zum Gasthaus Waalheim. 10:45 Uhr ab hier Abstieg nach Marling. 11:00 Uhr. Gleich weiter nach Meran rein. 12:00 Uhr: Meran. Mittagspause bis 13:00 Uhr, habe eine Cappuccino getrunken. Weiter über den Tappeinerweg und Wanderwege bis nach Algund.14:45 Uhr. Ab hier hochgestiegen auf den Algunder Waalweg und von dort weiter bis nach Töll. 16:15 Uhr. Von Töll bis Rabland auf dem Radweg. 16:45 Uhr. In Rabland hoch auf einen „unsinnigen Halbhöhenweg“. Radweg wäre auch gegangen uns wäre auch einfacher gewesen. Ziemliche Anstrengung zum Schluss. 18:30 Uhr: Ankunft in Naturns am kleinen Kirchlein St.Procolus, das leider schon geschlossen hatte. Es ist aus dem 7.JH, einer der ältesten Kirchen in Südtirol und hat wundervolle Fresken „Der Schaukler“. Gleich weiter an der Hauptstraße entlang zum Einkaufen. 18:50 Uhr und weiter zum Haus Fliri wo ich um 19:15 Uhr ankam. Gleich nach W-Lan gefragt und das um 7:00 Uhr Frühstück ist. Ich gehe nicht mehr aus dem Haus, da ich ganz kaputt bin. Mache ein Selfie mit Getränk und schicke es an meine Frau. Die ist beim Essen mit einer Freundin. Als ich anfange Tagebuch zu schreiben merke ich dass ich gleich einschlafe. Also schnell duschen. Kleine Planung wie ich am Morgen gehe und ggf. mit Zug/Bus fahre. Es ist jetzt 22:00 Uhr. Gute Nacht.!!!

7.Tag: Do.25.05.2017 | Naturns – Schlanders – Prad a. S. 39 km

05:00 Uhr: Aufstehen. Ich schreibe meiner Frau ein ganz liebes „Whatsäpple“. Damit sie weiß dass ich an sie denke. Tagebuch schreiben und den Zugfahrplan Schlanders – Laas runterladen. 400 HM muss nicht sein. Rucksack zusammenrichten und ab zum Frühstück 07:00 Uhr: Frühstück. Werde schon von der Oma Fliri erwartet, die jüngere Frau muss zum Arbeiten. Das Frühstück ist der Hammer. Guter Kaffee, Käse, Marmelade, super Vintschgauerle und dann noch einen ganzen Teller Tomate Mozzarella, nur für mich, zum reinliegen, lecker. Dann haben der Opa und die Oma Fliri mich abwechselnd gefragt wo ich herkomme und wohin es heute und wie weit es bei meiner Pilgerreise geht. So hat das Frühstück bis 08:00 Uhr gedauert. Jetzt alles zusammenräumen und dann geht es los. 08:40 Uhr: Aufbruch. An der Straße raus, wie mit dem GPS angezeigt. Keine Markierungen, nach dem Ort geht ein kleiner Trampelpfad nach unten, erst ignoriere ich das, merke aber dass, das der richtige Weg ist, denn auf der Straße entlang ist für Fußgänger nicht möglich. Also über eine Leitplanke geklettert, den Hang runter und weiter auf dem Trampelpfad. Am Ende von diesem geht ein Fußgängerweg weiter bis Staben. Der Radweg auf der anderen Seite der Etsch wäre schöner gewesen. 09:30 Uhr: Staben. Ich suche nach dem vermeintlichen Aufgang(GPS-Tracks). Ich schaue welche Wege sonst nach oben führten. Bei der Kirche geht einer nach oben. Solcher “Bockmist“ passiert noch öfters. Ich mache Bildschirmfotos, für GPS-Tracks wegen Streckenänderung. Nach dem Besuch der Kirche gehe ich weiter. Jetzt geht es steil nach oben. Um 10:40 Uhr komme ich in Tschars an, immer entlang der Waalwege. 12:00 Uhr: Kastelbell. Zuerst denke ich wo ist das Schloss (Kastelbell = schönes Schloss), als ich um die Ecke komme sehe ich dieses. Gleich weiter nach , an dem ich um 12:45 Uhr oberhalb vorbeikomme. Um 14:00 Uhr durch Goldrain und um 14:25 Uhr durch Vezzan. Vor Schlanders entscheide ich mich, dass ich jetzt vom JW weggehe und den ersten Abzweig nach unten nehme. Da möchte zuerst eine Gruppe Mountainbiker runter, da warte ich lieber. Als die nach untern abgefahren sind gehe ich auch los. Hier muss ich Megaaufpassen. Hier geht es Hammermäßig runter, sehr steil und Steinig. Unten gehe ich an den Mountainbikern vorbei, da diese sich niedergelassen haben. 15:45 Uhr: Schlanders. Ich gehe durch die Stadt, kaufe ein kaltes Apfelsaftschorle und gehe gleich weiter zum Bahnhof. Ich hatte beschlossen den steilen und anstrengenden Teil von Schlanders nach Laas per Zug zu umfahren. Um 16:10 Uhr geht der Zug ab. 16:18 Uhr: Ankunft in Laas. Am Bahnhof ist auf einem Lagerplatz eine Unmenge von Laaser Marmor gelagert. Er wird direkt vom Berg oben per Schienentransport heruntergebracht. Ich gehe in die Innenstadt zur Kirche und schaue mir dieses Prachtstück zuerst einmal an. Die ist kpl. aus weisem Laaser Marmor. Dann zu einem Platz mit Baum, Bank und Brunnen. Da mache zuerst einmal Pause und fülle in meine Flasche frisches kaltes Wasser und gehe dann wieder los. Zuerst über die Brücke, dann nach links und auf ebenem Weg bis kurz vor Tschengels. Ab hier geht es wieder nach oben. 18:00 Uhr: Tschengels. Ankunft an der Kirche. Ich gehe nicht hinein sondern mache hier nur meine letzte kleine Pause. Hier tausche ich nochmals das Wasser in der Flasche gegen frisches aus dem Brunnen. Dann gehe ich wieder los. Es steigt immer an bis zu der kleinen Kapelle am Wegesrand. Jetzt geht es wieder runter. An der Kapelle sehe zum ersten Mal Prad. Hier denke ich dass ich es noch bis 19:00 Uhr schaffen könne, da hier alle Läden schließen. Als ich unten war begegnete ich einem Paar, das mich fragte wo ich herkomme und wie weit das ist. Als ich erzähle aus Naturns und das das 40 km weg ist, nicken beide Ehrfürchtig. Ich gehe an der Kneipanlage vorbei und weiter ins Dorf. Am Dorfanfang werden ein paar Kühe vor mir her in den Stall getrieben. 19:00 Uhr: Prad am Stilfserjoch. Ankunft. Da ich zuerst in die falsche Richtung gegangen bin, komme ich am Garni Ortler erst um 19:15 Uhr an. Ich beziehe mein Zimmer, Rucksack runter, gleich wieder 2 Stockwerke runter ins Café. Hier trinke ich noch ganz gemütlich einen heißen, starken Cappuccino. Dann habe ich noch 2 Kugeln Eis mitgenommen und bin noch ein bisschen durchs Dorf herumgegangen. Dann hat sich mein Bauch gemeldet, ich solle doch aufs WC. Im Zimmer oben wollte ich dann nicht wieder weg. Als ich das Zimmer bezogen hatte, habe ich noch gleich eine Flasche Orange-Karotte mit nach oben genommen. So blieb ich auf dem Zimmer und Whatsappe mit meiner Frau wegen unserm Hochzeitstag. Sie hatte einen anstrengenden Tag, mit Oma zum Essen und Spazierengehen und anschließend mit unserem jüngeren Sohn in die HNO wegen Ohrenschmerzen. Dann habe ich noch Tagebuch geschrieben und geduscht. Hundemüde bin ich dann um 23:00 Uhr ins Bett.

8.Tag: Fr.26.05.2017 | Prad a. S. – Glurns – Mals – Burgeis – Kloster

Marienberg - Taufers 31 km

05:00 Uhr: Aufstehen. Habe gleich meinem Sohn einen lieben Geburtstagsgruß per WhatsApp geschickt. Bin gespannt wann der sich meldet. Jetzt gerade führe ich Tagebuch. Werde mich jetzt anziehen und das meiste zusammenräumen. Nach dem Frühstück werde ich ohne Rucksack zur Kirche und noch Getränke kaufen. Jetzt also zusammenrichten und mich anziehen. 07:15 Uhr: Frühstück bis 8:00 Uhr. Es ging so, leider nur normale Tafelbrötchen. Dann kurz den Rucksack gepackt. Anschließend zur Johanneskirche und zum M-Preis um Getränke zu kaufen. 9:00 Uhr wieder auf dem Zimmer, Apfelschorle mischen, Rucksack auf, Treppe runter, bezahlen und wie immer beim Bezahlen eine Stempel in meinen Pilgerausweis. 09:15 Uhr: Aufbruch. Die Straße runter, über die Brücke und vielleicht zu St.Georg und den Weg nach Glurns einschlagen. Ich bin aber nicht zu St.Georg, da auf einem Hügel und ich schon eine tolle Kirche angeschaut hatte. Also schnurgerade in Richtung Glurns. Um 10:15 Uhr bin ich durch Lichtenberg durch und gleich weiter nach Glurns. 11:15 Uhr: Glurns, Europas kleinste Stadt. Die große Kirche am Ortseingang war verschlossen. Da bin ich gleich durch die Stadtmauern in die Stadt. Kleine schnuckelige Stadt. Es gibt hier noch eine Kirche, die schon für die Nacht der Kirchen geschmückt wurde. Ich wollte eigentlich in Glurns eine Pause machen, aber die Menschenmengen haben mich abgeschreckt. Also habe ich Glurns um 11:45Uhr wieder verlassen. 12:15 Uhr: Mals. Nach 15 min war ich durch und bin eine Straße hochgegangen und nicht wie der JW verläuft. Das hat bestimmt wieder mal 1 km eingespart. Oben habe ich die Straße verlassen und bin vorsichtig über eine Kuhweide mit Muttertieren und Kälbern, in Richtung Burgeis. Dann runter bis zur Reschenstraße, diese überqueren und weiter runter nach Burgeis wo ich um 13:30 Uhr eingetroffen bin. Ich bin dann gleich hoch zum Kloster Marienberg wo ich dann von 14:00-14:30 Uhr Pause gemacht habe. Da dachte ich so kurz vor der Schweiz gibt es vielleicht endlich wieder einen richtigen JW- Stempel für meinen Pilgerausweis. Ich fragte im Museumsshop nach, die Frau meinte ich solle mal an der Klosterpforte klingeln. Ich klingelte und fragte den Padre und tatsächlich bekam ich einen schönen Stempel in meinen Pilgerpass. Er fragte mich noch kurz woher ich komme und wohin ich jetzt gehe, dann verabschiedete ich mich wieder. Da ich nach Taufers nicht den normalen „Stundenweg „ gehen wollte, da dieser 3km länger ist und hinten müsste ich sowieso 100HM aufsteigen. So wählte ich einen anderen Weg, runter nach Schleis und auf der anderen Seite wieder hoch. Das sind je 200 HM runter und wieder Hoch. 14:30 Uhr: Aufbruch zum letzten Wegstück. Eigentlich hätte ich auf der Straße ein ziemliches Stück runtergehen müssen und von dort erst zur Burg von Burgeis gehen, dann nach Schleis. Es gab aber kurz nach dem Kloster schon einen Weg nach unten, den ich dann auch gegangen und um 15:00 Uhr in Schleis eingetroffen bin. Nachträglich stellte sich heraus, dass ich ab hier auch den Fahrradweg nach Taufers hätte nehmen können, dann wäre der Weg voraussichtlich ein Stück länger gewesen hätte aber nur noch eben laufen müssen. Ich bin aber gleich die Straße wieder rauf gegangen, die aus dem Ort heraus und den Berg wieder hoch führt. Es ging bis auf eine gewisse Höhe, dann war ich wieder auf dem JW. Also ab jetzt immer den JW entlang. Ab hier wurde der Weg immer enger, wie in einem richtigen Gebirgspfad, z.T. so eng, ca. 1,5 Schuhe breit und auch auf der linken Seite ziemlich runter. Dazu kam dass es zum großen Teil keinen Schatten mehr gab. Da kam ich an eine Stelle wo es 2 Wegweiser gab. Einer gerade aus, der originale „Stundenweg“ mit 2 Std. und einer nach unten mit 1Std. 40 min. Da habe ich mich für den schnelleren entschieden. Hatte mir das im GPS kurz angeschaut. Es ging erst sehr steil, dann steil und dann weniger steil runter. Ich hatte schon die Hoffnung, dass der Weg jetzt so nach Taufers weitergeht. Leider ging der Weg wieder steil nach oben. Wundersamer weise gab es wenigstens einen Brunnen wo ich mich erfrischen konnte. Gleich wieder steil nach oben. Der Weg hieß „Tauferer Waalweg“, ich habe aber gar keinen Waal gesehen. Endlich ging er dann wieder normal runter. Unten auf der Straße geht es dann nochmals leicht rauf. Jetzt sehe ich den Kirchturm von Taufers. 18:30 Uhr: Ankunft an der Kirche von Taufers. Hier fragte ich noch ein paar Leute wie lange hier die Läden offen hätten. Als die mir sagten 18:30 Uhr, war mir klar dass ich schon wieder zu spät gekommen bin. Dann wollte ich die tolle Kirche noch anschauen, war leider auch schon zu. Hier ist das größte Fresko von Südtirol. Also bin ich gleich weiter. Ich muss fast durch den ganzen Ort laufen, bis ich zum Haus Abarth komme, meine heutige und meine letzten Übernachtungsmöglichkeit. 18:45 Uhr: Ankunft im Haus Abarth. Ich klingle, es wird mir aufgetan und ich werde mit den Worten Begrüßt: “sind sie der Jakobspilger?“ Ich bejahe. Wir gehen rein. Als sie den Zimmerschlüssel holt, frage ich Frau Abarth gleich nach Getränken. Sie zählt mir Bier, Wein, Apfelsaft, Zitronenlimo und Wasser auf. Ich nehme Zitronenlimo und Wasser. Die Zitronenlimo ist von der gleichen Firma wie die Pink-Grape aus dem Eurospin von Naturns. Das kannst du erst trinken wenn du genügend Mineralwasser dazu gegeben hast. Im Zimmer stelle ich als erstes den Rucksack ab. Dann setze ich mich auf den Balkon. Bevor ich die Schuhe runter mache, versuche ich das W-Lan einzuschalten. “Nur mit Passwort“. Ich suche im Zimmer nach einem Zettel mit Passwort. Ich finde diesen und gebe das Passwort ein. Jetzt kann ich die Schuhe ausziehen. Bei Getränken im Stuhl auf dem Balkon, das hat was. Jetzt mache ich ein paar Bilder von den Schneebergen und schicke diese per WhatsApp an die Familie. Die freut sich über meine tolle Aussicht. Nach einem Weilchen muss ich meinen Fleece holen, weil es mir zu kalt wurde. Mit Fleece ging es noch kurze Zeit. Dann als es nicht mehr ausreichte, ging ich rein und schloss die Balkontüre. Ich packte den Rucksack aus und fing mal an Tagebuch zu schreiben, das ging ein Weilchen. Irgendwann wurde ich zu müde. Ich stellte den Wecker auf 6:00 Uhr und zog mir die Socken und Kompressionsstrümpfe aus. Wieder gingen mit den Socken gleichzeitig meine Blasenpflaster runter. Ich werde morgen keine Blasenpflaster mehr dran machen. Jetzt richtete ich mir die Sachen für Morgen hin, packte meinen „Schlafanzug“ und Duschsachen und ging ins Etagenbad zum Duschen. Als ich fertig war versuchte ich es nochmals mit meinem Tagebuch. Das ging nicht sehr lange, ich war einfach zu müde. So ging ich um 22:00 Uhr ins Bett.

9.Tag: Sa.27.05.2017 | Taufers – Müstair – 2 km – Kloster anschauen

| Heimweg: Müstair – Zernez (Bus)

Zernez – Zürich – Horb – Tübingen – Mössingen(Zug)

06:00 Uhr: Aufstehen. Habe einen Teil zusammengerichtet und schreibe gerade an meinem Tagebuch. Ich werde gleich aufhören und auch meine Ladegeräte zusammen räumen. Ich brauche heute auch kein GPS mehr. Jetzt ziehe ich mich an und gehe zum Frühstück. 07:20 Uhr: Frühstück. Sehr viel und reichhaltig Besonders der Käse und das Vintschgauer Brot waren extra gut. 8:00 Uhr, wieder auf das Zimmer um zusammenzuräumen und den Rucksack zu packen. Noch zur Toilette. Ich verabschiede mich noch von der sehr netten Frau Abarth. Die hatte schon viele Pilger da. 08:45 Uhr: Aufbruch. Zuerst zu Denner um Getränke zu kaufen. Nur das notwendigste. Vielleicht gibt es da Aperol Spritz, für meine Frau? Der Denner ist genau nach der Grenze und in der Schweiz gibt es das nicht mehr. Habe mich dort mit Erfrischungsgetränken, zu Normalpreisen eingedeckt. Dann weiter. 09:30 Uhr: Ankunft im Kloster St.Johann in Müstair. Hurra, ich bin angekommen. Die Gefühle überkommen mich, ich bin sehr ergriffen. Zuerst schaue ich mir das Kloster von außen an. Dann gehe ich in die Klosterkirche. Diese ist aus dem 8.JH. mit Orginalfresken. Die Schönheit und der Ausdruck der Fresken überwältigen einen, es haut einen fast um. Da sind 1200 Jahre Geschichte, von Kaiser Karl gegründet. Die Klosterkirche wurde erst als Kirche ohne Zwischendecke gebaut. Bis hier oben gehen die Fresken. Atemberaubend. 1 Seite in 5 Reihen, das Leben und das Leiden Jesu. Dann im Chor die Geschichte von Johannes dem Täufer. Die Farben sind noch klar. Später im 12.JH wurde das Kloster ein Frauenkloster und die wollten was Neues. Sie liesen die Fresken übertünchen und neue Fresken auftragen. Diese sind kräftiger und bunter. Alle Fresken sind wunderschön. Dann wieder später ließ eine neue Äbtissin ein Kreuzgewölbe einziehen. Dies hat die Kirche gerettet. Dann gerade 7 Jahre später, ließ ein Habsburger die Kirche in Brand schießen. Es blieb auf der Seite ein Loch. Durch den Schnee und Regen der hereinkam, sind auf dieser Seite keine Fresken erhalten. Als im Jahr 1960 eine Zentralheizung eingebaut wurde, fing es an die Fresken zu zerstören. Leider wurde dies erst ca. 30 Jahre später erkannt. Einiges ist deswegen für immer verloren. In den 1990 er wurde das Kloster zum Welterbe erklärt und deswegen restauriert und gleichzeitig die Zentralheizung wieder entfernt. Die Kosten zum Erhalt des Klosters betragen ca. 100000 CHF pro Jahr, den der Förderverein und die Benediktinerinnen teilen. Diese tragen ihr Kloster selber. Sie schaffen nach dem Motto, „Ora et labora – Bete und arbeite“. Welche Leistung. Woher ich dieses Wissen habe? Als ich mir die Kirche angeschaut hatte, kam eine Gruppe rein, die eine Führung durch die Kirche, das Kloster und das Museum machten. Ich blieb einfach und hörte den plastischen Ausführungen der Führerin zu. Als diese in der Kirche fertig war, ging sie weiter ins Museum. So kam ich zu einer kostenlosen Führung. Mir reichte die Kirche. Für mich sind das Kloster und das Museum im inneren nicht so interessant. Voller Ergriffenheit verließ ich die Kirche wieder und ging in den Museumsshop, der Gleichzeitig die Tourist Info von Müstair ist. Ich kaufte mir dort ein Glas Honig vom Kloster und erhielt einen von mir begehrten Stempel in meinen Pilgerausweis. Dann verlies ich den Shop wieder und verstaute den Honig in meinem Rucksack. Ich machte noch ein Foto von der Rückseite der Kirche von den 5 Apsiden. Der Turm und das restliche Kloster kamen erst im 14. + 16. JH dazu. Ich ging dann zum Buswartehäuschen auf dem Parkplatz und wartete auf den Bus nach Zernez. 11:28 Uhr: Der Bus kam und fuhr Pünktlich wieder ab. Diese Fahrt geht über St.Maria, Fuldera, Tschierv, über den Ofenpass, Buffalora, Il Fuorn nach Zernez. Alle Achtung für die Radfahrer die den Pass hoch und wieder runterfahren. Es gibt sehr viele Autofahrer und Motorräder. Der Busfahrer ließ sehr oft überholen, besonders an einer Ampel. Diese Busfahrt ist sehr Lohnenswert, wegen der schönen Fahrt und dem Alpenpanorama. Das einzige was stört ist der hohe Preis von 22 CHF. 12:36 Uhr: Ankunft in Zernez. Jetzt habe ich ca. 50 min. Aufenthalt. Ich lief ein bisschen umher und kaufte mir im Ort beim Denner ein Lusso(Langnese) Magnum mit weißer Schokolade. War richtig lecker. Und Fabrikeis tut mit nichts, im Gegensatz zum Eis aus der Eisdiele, vielleicht liegt es an der Sahne. Dann war es Zeit zum Weiterfahren. 13:29 Uhr: Abfahrt nach Landquart. Susch, Klosters, Landquart. Das Alpenpanorama in Klosters ist schon toll. Hier spielte eine Gruppe Einheimischer Jugendlicher auf den Laptop ein Quizz, sie sprachen Rätoromanisch. Ankunft in Landquart um 14:36 Uhr. 14:39 Uhr: Weiterfahrt über Sargans nach Zürich. Es war eine gemütliche Fahrt. Nur eines hat gestört. 2 ewig herumnölende Teenies, die auf „Klassenfahrt“ waren und jetzt wieder nach Hause fuhren. Der Rest der Klasse war friedlich und beteiligte sich am Frage- und Antwortspiel, ähnlich „Stadt, Land, Fluss“. 15:53 Uhr: Ankunft im Hauptbahnhof von Zürich. Dort habe ich erstmals das Teegetränk von Teekanne entsorgt, ekelhaft “BASF“. Im Bahnhof kosten Erfrischungsgetränke ca. 3,50 CHF. Da ich aber weiß dass es in der Nähe ein COOP mit normalen Preisen gibt, bin ich dorthin. Kalte Coke für 1,30 CHF, das ist doch was. Jetzt schnell wieder zurück zum Bahnhof. Bin gleich zum Gleis 6 gegangen und habe dort auf den Zug nach Stuttgart gewartet. Der ist um 16:25 Uhr eingefahren. Ich bin gleich eingestiegen und habe meinen reservierten Platz aufgesucht, meine Rucksack abgelegt und mich hingesetzt. 16:35 Uhr: Abfahrt nach Horb. Zug fährt über Schaffhausen, Singen, Tuttlingen, Rottweil nach Horb. Dort ist der Zug um 18:44 Uhr eingetroffen. 18:53 Uhr: Abfahrt nach Tübingen. Um 19:24 Uhr wird der Zug in Tübingen eintreffen. Wenn der Zug dann um 19:28 Uhr wieder Tübingen verlässt, werde ich meiner Frau ein WhatsApp oder eine SMS schicken, dass ich jetzt losfahre. Dann kann sie mich um 19:42 Uhr in Mössingen am Bahnhof abholen. Ich freue mich schon ganz arg darauf wieder heim zu kommen zu meinen Liebsten. Ich habe sie alle so arg lieb.

PS: Nachher gibt es Blumenkohl, meine erste richtige Mahlzeit nach 9 Tagen, außer Frühstück. Danach noch Schmandkuchen. Lecker !!!

Nachwort

Übrigens ist diese Jakobswegwanderung, die erste bei der meine Frau danach sagte, dass es auch ihr gut getan hat Mal alleine zu sein. Danach waren wir beide viel zufriedener. Sie sagte zu mir dass ich das im nächsten Jahr wiederholen könne, aber maximal 7 Tage. Auch müsse ich das rechtzeitig mit ihr besprechen.

Am 31.10.2017 haben wir den Urlaub für nächstes Jahr besprochen und ich habe auch meine Jakobswegwanderung angesprochen. Den Weg weiterzugehen von Müstair nach Chur. Entweder die letzte Juni Woche oder die erste Juli Woche, da vorher die Pässe noch zu wären. Da sieht sie auch dass ich auf mich aufpasse. Mal sehen wann ich dann real gehe.

Die Planungen für nächstes Jahr habe ich schon wieder angefangen.

Es werde voraussichtlich 6 Etappen, von Müstair nach Chur. Die erste wird nach der Anreise am Nachmittag nur ca. 15 km dafür mind. 500 HM gehen, bis nach Lü. Das andere sind dann voraussichtlich Doppeletappen von zusammen max. 30 km, dafür z.T. auch 800 Hm. Die Pässe liegen z.T. in einer Höhe von bis zu 2600 HM.

Auch hat mich Ueli zu sich eingeladen da mein Zug jedes Mal über Zürich geht. Hoffentlich klappt das mit meiner Tour und seinen Reisen.

Dann im Jahr 2019 werde ich dann die restlichen Etappen auf den Graubündner Jakobsweg von Chur bis nach Amsteg und weiter bis an den Vierwaldstätter See machen. So schließ sich „mein Jakobsweg“ wieder.

Im Jahr 2020 dann weiter auf den Französischen Jakobsweg. Von Genf bis Le Puy. Dann in weiteren 2-3 Jahren bis St.Pied de Port oder über Lourdes, Montfort-Pass.

Dann auf einmal oder 2 Mal auf dem Camino Frances nach Santiago de Compostella und zum Abschluss ans Ende der Welt in Finisterre.

Ich werde dahin kommen Jakobus, mein Versprechen gilt immer noch.