OG – 2. Satzung zur Änderung Abgrenzungs- und Abrundungssatzung "Hauptort" 1

Ortsgemeinde DUDELDORF

2. Satzung zur Änderung der Abgrenzungs- und Abrundungssatzung für den Bereich "Hauptort" aktueller Stand: 28.03.17 Aufgrund des § 34 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 des Baugesetzbuches (BauGB) i.V. mit § 24 der Ge- meindeordnung von Rheinland-Pfalz (GemO) in der jeweils zur Zeit gültigen Fassung hat der Gemeinderat DUDELDORF am ……………..2017 folgende Satzung beschlossen:

§ 1 Geltungsbereich

1.1 Auf der Grundlage des § 34 Abs. 4, Satz 1, Nr. 3 BauGB werden mit der 2. Satzung zur Änderung der Abgrenzungs- und Abrundungssatzung "Hauptort" bisherige Außenbe- reichsflächen ergänzend in den im Zusammenhang bebauten Ortslagenbereich "Hauptort" der Ortsgemeinde Dudeldorf aufgenommen. Der Geltungsbereich der Satzung umfasst 2 Teilbereiche in der Gemarkung Dudeldorf mit folgenden Flurstücken: Teilbereich 1: Fl. 7, Flst. 4/6 tw., 56/3 tw. Teilbereich 2: Fl. 6, Flst. 36/13, 41/9, 41/10, 41/11, 41/12, 41/13, 41/14, 41/15, 41/16, 41/17, 427/7, 427/8, 427/9 tw., 1116/41 tw 1.2 Der Geltungsbereich der 2. Satzung zur Änderung der Abgrenzungs- und Abrundungs- satzung "Hauptort" der Ortsgemeinde Dudeldorf ist in der, als Anlage und Bestandteil dieser Satzung beigefügten, Liegenschaftskarte im Maßstab 1:1.000 abgebildet.

§ 2 Bauplanungsrechtliche und bauordnungsrechtliche Festsetzung 2.1 Art der baulichen Nutzung 2.1.1 Teilbereich 1: Baugrundstück gem. § 19 BauNVO: x Lager- und Maschinenhalle 2.1.2 Teilbereich 2: Baugrundstück gem. § 19 BauNVO: x Garagen/Carports, Stellplätze gem. § 21 a BauNVO und untergeordnete Nebenanlagen gem. § 14 BauNVO Naturnahe Freizeitanlage: x Naturnahe Freizeitanlage mit Grillhütte, möb- lierten Aufenthaltsbereichen, mobilen Zel- ten/Hütten und Spielplatz mit Spielgeräten

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2.2 Überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB i.V.m. § 16 Abs. 3 BauNVO) 2.2.1 Teilbereich 1: Baugrundstück gem. § 19 BauNVO: Grundfläche 600 m²; Garagen, Stellplätze und ihre Zufahrten bzw. Nebenanlagen gem. § 14 BauNVO sind auch außerhalb der Baugrenzen auf den dargestell- ten Grundstücksflächen gem. § 19 BauNVO zu- lässig, dürfen aber in der Summe aller bauli- chen Anlagen die festgesetzten Grundflächen nicht überschreiten. Bauliche Anlagen oder Befestigungen sind in- nerhalb der ausgewiesenen Ausgleichsflächen nicht zulässig.

2.2.2 Teilbereich 2: Baugrundstück gem. § 19 BauNVO: Grundfläche 100 m² Bauliche Anlagen oder Befestigungen sind in- nerhalb der ausgewiesenen Ausgleichsflächen nicht zulässig. Naturnahe Freizeitanlage: max. Befestigungsgrad (Voll- oder Teilversiege- lung): 450 m². Bauliche Anlagen oder Befestigungen sind in- nerhalb der ausgewiesenen Ausgleichsflächen nicht zulässig. Private Grünfläche (ohne Bauverbot): eine untergeordnete Nebenanlage gem. § 14 BauNVO bis max. 30 m² zulässig

§ 3 Naturschutzfachliche und grünordnerische Festsetzungen 3.1 Naturnahe Freizeitanlagen (§§ 1 a, 9 (1) Nr. 15, 20, 25 BauGB) Auf der naturnahen Freizeitanlage sind folgende grünordnerischen Maßnahmen umzu- setzen und im Rahmen einer Gestaltungsplanung zu konkretisieren: x Auf der Fläche sind mind. 3 Stk einheimische Laubbäume oder 75 Stk einheimische Laubsträucher anzupflanzen. x Wege, Plätze, Aufenthaltsbereiche, Fallschutzbereiche, o.ä. sind wasserdurchlässig zu befestigen. 3.2 Oberflächenbefestigung (§§ 1 a, 9 (1) Nr. 20 BauGB) Hofflächen, Hauszufahrten und –zuwegungen und PKW-Stellplätze sind mit wasser- durchlässigen Belägen zu befestigen. Es können z.B. verwendet werden: offenfugiges Pflaster, Drain-Pflaster, Schotterrasen, wassergebundene Decke, Holzpflaster, Rin- denmulch, Sand / Kies, o.ä.. 3.3 Gehölzerhalt / Artenschutz (§§ 1 a, 9 (1) Nr. 20 und 25 BauGB) a) Die in der Satzungskarte zum Erhalt gekennzeichneten Gehölze sind zwingend zu erhalten und auf Dauer ihres natürlichen Lebenszyklus in gutem Pflege- und Ent- wicklungszustand zu sichern. Bei Verlust oder Abgang ist in der, dem Verlust unmit- telbar folgenden Vegetationsperiode einfacher, artgleicher Ersatz (Laubbaum, - strauch) anzupflanzen. Ast- oder Kronenrückschnitte sind fachgerecht und in der Regel nur in geringem Umfang zulässig. Bei Gefährdung der Standsicherheit oder der Verkehrssicherheit, können die Gehölze, von denen Gefahr ausgeht, fachge- recht auf den Stock gesetzt werden.

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b) Die sonstigen auf den Baugrundstücken vorhandenen Gehölze sind möglichst zu erhalten und in gutem Pflege- und Entwicklungszustand zu sichern. c) Während angrenzender Bauarbeiten sind alle Gehölze fachgerecht (Krone, Stamm und Wurzelwerk) zu schützen. d) Sind Gehölze zwingend zu entfernen, muss dies gem. BNatSchG außerhalb der Vegetationsperiode, d.h. in der Zeit von 01. Oktober bis 28/29. Februar d.J. erfol- gen. Die artenschutzrechtlichen Bestimmungen des § 44 Bundesnaturschutzgesetz sind zu beachten. 3.4 Teilbereich 1 - Ausgleichsmaßnahme A 1.1 (§§ 1 a, 9 (1) Nr. 20, 25 BauGB) Auf der in der Satzungskarte mit A 1.1 gekennzeichneten öffentlichen Grünfläche sind auszuführen und auf Dauer zu erhalten: a) Auf der Fläche sind in offenen Baumscheiben (Pflanzgruben 80 x 80 x 80 cm, Bo- denverbesserung und Langzeitdünger) 10 Stk Hochstamm-Obstbäume lokaler Sor- ten oder Wildobstarten im versetzten 10 x 10 m Verband anzupflanzen und ord- nungsgemäß gegen Wildverbiss (Wurzelballen, Stamm) zu sichern. Die neu angepflanzten Bäume sind in den ersten 5 Jahren mind. 1 mal jährlich, da- nach alle 2 Jahre einem Erziehungsschnitt zu unterziehen. Zur Kronenerhaltung sind ältere Bäume alle 3-5 Jahre zu schneiden. Zur Förderung des Jungbaumwachstums ist die Düngung erforderlich, erlaubt ist hierfür die Verwendung von organischen Düngern im Baumscheibenbereich. Die Bäume sind auf Dauer zu erhalten. Bei Verlust oder Abgang ist in der, dem Ver- lust unmittelbar folgenden Vegetationsperiode einfacher, artgleicher Ersatz anzu- pflanzen. Die Bäume müssen zum befestigten Fahrbahnrand der B 50 mind. einen Abstand von 7,5 aufweisen. b) Die gehölzfreie Fläche ist als Wiese nachfolgend extensiv zu bewirtschaften: x mind. 1-malige – max. 2-malige Mahd / Jahr; nicht vor dem 15. Juni, Aufnahme und Verwertung des Mähgutes, x Verzicht auf flächigen Einsatz von Dünger x Verzicht auf Veränderung des Bodenreliefs und Umbruch Die festgesetzte Art der Grünlandnutzung muss auf Dauer gewährleistet bleiben. c) Die Errichtung baulicher oder sonstiger Anlagen jeglicher Art (z.B. Komposthaufen, Gerätehütten, Kinderspielgeräte etc.) oder eine Veränderung des natürlichen Ge- ländeverlaufs durch Aufschüttung der Flächen bzw. eine Einbeziehung der Kom- pensationsfläche in den Freizeitbereich ist unzulässig. 3.5 Teilbereich 1 - Ausgleichsmaßnahme A 1.2 (§§ 1 a, 9 (1) Nr. 20, 25 BauGB) Auf dem in der Satzungskarte dargestellten Standort ist ein hochstämmiger Obstbaum lokaler Sorten anzupflanzen und auf Dauer zu erhalten. Der Baum in den ersten 5 Jah- ren mind. 1 mal jährlich, danach alle 2 Jahre einem Erziehungsschnitt zu unterziehen. Zur Kronenerhaltung ist der Baum in zunehmendem Alter alle 3-5 Jahre zu schneiden. Zur Förderung des Jungbaumwachstums ist die Düngung erforderlich, erlaubt ist hier- für die Verwendung von organischen Düngern. Bei Verlust oder Abgang ist in der, dem Verlust unmittelbar folgenden Vegetationsperi- ode einfacher, artgleicher Ersatz anzupflanzen. 3.6 Teilbereich 2 - Ausgleichsmaßnahmen A 2.1, A 2.2 (§§ 1 a, 9 (1) Nr. 20, 25 BauGB) Die in der Satzungskarte mit A 2.1 und A 2.2 gekennzeichneten Flächen sind ohne weitere Maßnahmen der natürlichen Entwicklung bis zum Klimax "Weiden-Ufergehölz" zu überlassen. Die Errichtung baulicher oder sonstiger Anlagen jeglicher Art (z.B. Komposthaufen, Ge- rätehütten, Kinderspielgeräte etc.) Befestigungen oder eine Veränderung des natürli- chen Geländeverlaufs durch Aufschüttung der Flächen bzw. eine Einbeziehung der Kompensationsfläche in den Freizeitbereich sind unzulässig.

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3.7 Umsetzung und Zuordnung (§§ 1 a, 9 (1) Nr. 20 und 135 BauGB) Die Ausgleichsmaßnahmen sind zugeordnet A 1.1 / A 1.2 100 % dem Baugrundstück in Teilbereich 1 A 2.1 100 % dem Baugrundstück in Teilbereich 2 A 2.2 100 % der naturnahen Freizeitanlage in Teilbereich 2 Die festgesetzten Maßnahmen sind in der ersten Pflanzperiode nach Gebrauchsfertig- keit des jeweils zugeordneten Gebäudes bzw. der Freizeitanlage zu realisieren.

§ 4 Anbaurichtlinien an öffentliche Straßen 4.1 Anbaufreie Zone Gem. § 9 Fernstraßengesetz ist entlang der freien Strecke der B 50 - gemessen vom befestigten Fahrbahnrand - eine anbaufreie Zone von 20 m einzuhalten. Gehölzpflan- zungen sind in Abstimmung mit der Straßenmeisterei durchzuführen. 4.2 Zufahrten Grundstückszufahrten sind im Bereich der freien Strecke der B 50 unzulässig.

§ 5 Hinweise Die nachfolgenden Hinweise und Empfehlungen können nicht als Festsetzungen in die Sat- zung aufgenommen werden, sind aber als fachrechtliche Vorgaben dennoch bei der Planung und Realisierung von Vorhaben zu beachten. 5.1 Gewässerrandstreifen Im Teilbereich 2 ist entlang des Langebaches (Fließgewässer 3. Ordnung) ist auf ei- nem 10 m breiten Gewässerstreifen der § 31 des Landeswassergesetzes zu beachten. 5.2 Denkmalschutz a) Im Teilbereich 1 liegen gem. der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, (http://www.roscheiderhof.de/kulturdb/client/einObjekt.php?id=13012) wahrschein- lich Bodendenkmäler (keltisch/römische Siedlungsreste; Fundstellenkatalog: Die kel- tisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld. Dirk L. Kraus- se unter Mitarbeit von Antje Fischbock, 2006. - Dirk Krausse: Eisenzeitlicher Kulturwan- del und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Verlag: Philipp von Zabern, Mainz, 2006. Beilage 1.), die im Rahmen der Baugenehmigung bzw. den Bauausführungen zu be- rücksichtigen sind. Je nach Art und zu erwartender Wertigkeit der Fundstelle sind eine gezielte Prospektion zur Standort-Feinabstimmung bzw. vorbeugende Ausgra- bungen erforderlich. Die vorgesehenen Erdarbeiten (Hallenbau) sind mit der Landesarchäologie Trier zeitlich und sachlich abzustimmen. Vertretern der Landesarchäologie Trier ist bei Bedarf danach ein Zeitraum von bis zu 16 Arbeitstagen (Mo.-Fr.) für archäologische Untersuchungen einzuräumen. b) Sollten bei Erdarbeiten, Bau- oder Abbrucharbeiten prähistorische oder historische Gegenstände (bewegliche oder unbewegliche), von denen bei ihrer Entdeckung an- zunehmen ist, dass sie Kulturdenkmäler sind oder als solche gelten, gefunden wer- den oder Flurdenkmäler durch die Baumaßnahme betroffen sein, ist dies unverzüg- lich der Denkmalfachbehörde (Generaldirektion Kulturelles Erbe RLP, Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Trier [Rheinisches Landesmuseum]) Tel: 0651/9774-0 o. [email protected]) mündlich oder schriftlich anzu- zeigen. Die Anzeige kann auch bei der Unteren Denkmalschutzbehörde, Kreisverwaltung des Eifelkreises -Prüm (Tel: 06561/15-0 o. [email protected]), der Ver- bandsgemeindeverwaltung oder der Gemeindeverwaltung erfolgen; diese leiten die Anzeige unverzüglich an die Denkmalfachbehörde weiter.

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Anzeigepflichtig sind der Finder, der Eigentümer des Grundstückes, sonstige über das Grundstück Verfügungsberechtigte, der Besitzer des Grundstücks und der Lei- ter der Arbeiten, bei deren Durchführung der Fund entdeckt wurde. Die Anzeige durch eine dieser Personen befreit die Übrigen. 5.3 Gehölzrodungen Vor dem Fällen von Bäumen, die einen Brusthöhendurchmesser von mindestens 50 cm besitzen, muss eine fachgerechte Kontrolle auf Vogel- oder Fledermausbesatz durchgeführt werden. Wird ein Besatz festgestellt, darf die Rodung erst NACH nach- gewiesenem Ausflug erfolgen. Ein nachgewiesenes unbesetztes Fledermausquartier ist durch Verschluss des Einflugbereiches zu sichern. Falls eine vollständige Besatz- kontrolle aus technischen Gründen nicht möglich ist, dürfen potentielle Quartierbäume erst Ende September d.J. gefällt werden. 5.4 Gehölzpflanzungen a) Bei allen Gehölzpflanzungen sind die Grenzabstände gem. die §§ 44 bis 47 LNRG zu beachten bzw. ist bei Unterschreitung das Einverständnis des Grundstückseigen- tümers einzuholen. b) Bei allen Gehölzpflanzungen ist die fachgerechte Umsetzung der Pflanzarbeiten zu beachten. c) Während der Bauarbeiten sind vorhandene oder neu angepflanzte Gehölzen mit- samt Stamm, Krone und Wurzelwerk fachgerecht zu schützen. d) Neu anzupflanzende Bäume sollten in bodenoffene Pflanzbeete oder Baumschei- ben mit mind. 2 m Durchmesser gesetzt werden. e) Für die Bepflanzungen können folgende Gehölzarten verwendet werden (nicht ab- schließend und nicht ausschließlich einheimische Arten): Laubbäume Bergahorn (Acer pseudoplatanus), Eberesche (Sorbus aucuparia), Esche (Fraxinus excelsior), Feldahorn (Acer campestre), Mehlbeere (Sorbus aria), Schwedische Mehlbeere (Sorbus intermedia) oder Zierlaubbäume; [Hochstamm, 2xv, o.B., mind. 12-14 cm Stammumfang]; Tafelobstbäume Sorten s. http://www.streuobstsortengarten-rlp.de/pages/download/Hochobst.pdf Wildobstbäume Castanea sativa (Ess-Kastanie), Cornus mas (Kornelkirsche), Cydonia oblonga (Quitte), Mespilus germanica (Mispel), Sorbus aucuparia (Eberesche), Sorbus do- mestica (Speierling), Juglans regia (Echte Walnuss), Wildapfel (Malus sylvestris), Wildbirne (Pyrus communis) Sträucher Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus), Hartriegel (Cornus sanguinea), Hasel (Corylus avellana), Heckenkirsche (Lonicera xylosteum), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra), Weißdorn (Crataegus laevigata), Wildrosen (Rosa spec.) oder Laub-Ziersträucher [3-5 Grundtriebe, 2 x v, o.B., 150-200] 5.5 Grund- und Oberflächenwasserbehandlung Maßgeblich für Art und Umfang der Maßnahmen zur naturnahen Bewirtschaftung des anfallenden Niederschlagswassers sind die Vorgaben der Satzung der Verbandsge- meinde in der jeweils zum Zeitpunkt des Bauantrages gültigen Fassung. a) Das auf Dachflächen und sonstigen befestigten Flächen innerhalb der Baugrundstü- cke anfallende überschüssige Niederschlagswasser ist vollständig und ableitungs- frei auf dem Grundstück mit 50 l/m² befestigte Fläche zurückzuhalten. Die Rückhal- tung kann über Retentionszisternen mit Brauchwasserspeicher und integriertem Rückhaltevolumen erfolgen, eine Rückhaltung / Versickerung über flache Mulden und Rigolen oder eine Rückhaltung / Verdunstung über Wasserflächen. Dem vorhandenen Mischwasserkanal darf kein weiteres Oberflächenwasser (auch kein Notüberlauf) zugeführt werden.

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Die Bemessung der Rückhalteanlagen ist im Rahmen des jeweiligen Bauantrages mit den VG-Werken abzustimmen und der Nachweis mit den Antragsunterlagen einzureichen. b) Darüber hinaus gelten folgende Empfehlungen / Anregungen / Auflagen der Was- serwirtschaft: - Im Teilgebiet 2 ist oberflächennahes Grundwasser nicht auszuschließen und die Deckschichten sind ungünstig ausgebildet. Entweder ist auf eine Unterkellerung / tiefere Abgrabungen zu verzichten oder im Boden liegende Bauwerksteile sind gegen drückendes Wasser zu schützen. - Die Vermischung von Schmutzwasser mit Niederschlagswasser oder der An- schluss von Drainagen an das Ableitungssystem für das Schmutzwasser ist was- serwirtschaftlich unzulässig. c) Den Entwässerungsanlagen klassifizierter Straßen dürfen gem. Vorgabe des Bau- lastträgers keine Abwässer oder Oberflächenwässer zugeführt werden. Es ist eben- falls nicht gestattet, die Notüberläufe von Versickerungsmulden oder Regenrückhal- tebecken an das straßeneigene Entwässerungssystem anzuschließen. 5.6 Bodenschutz / Altlasten a) Im Geltungsbereich ist mit unterschiedlichen Bodenverhältnissen zu rechnen, daher werden Baugrunduntersuchungen (ggfs. inkl. Überprüfung der Rutschgefährdung) für die erforderlichen Gründungsarbeiten empfohlen. Die Anforderungen der ein- schlägigen DIN-Normen sind dabei zu beachten. b) Insgesamt ist der Baugrund der hier anstehenden Muschelkalk und Keuper insbe- sondere aufgrund vorhandener Störungslinien als eher ungünstig zu bezeichnen. In- folge des hohen Tongehaltes neigen die Lockergesteine bei Wassergehaltsände- rungen zum Schrumpfen bzw. Quellen. Bei starker Durchnässung können auch ge- ring geneigte Hänge instabil werden und Rutschungsschäden zeigen. Für Bebauung in hängigem oder rutschgefährdeten Gelände werden generell folgende Empfehlun- gen gegeben: x die Anschnittshöhe sollte begrenzt werden (z.B. <1,5 m Höhe), x durch die Bebauung sollten keine nennenswerten zusätzlichen Lasten aufge- bracht werden (Kräftegleichgewicht), x Neubauten sollten in setzungsunempfindlicher Bauweise und mit einer ausge- steiften Gründung ausgeführt werden, x auf Versickerungsanlagen sollte verzichtet werden c) Bei allen Bodenarbeiten, auch bei Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen, sind die Vorgaben nach § 202 BauGB sowie die Forderungen des Bodenschutzes (BBodschG und BBodschV) zu beachten. d) Werden bei Baumaßnahmen Abfälle (z.B. Bauschutt, Hausmüll etc.) angetroffen oder ergeben sich sonstige Hinweise (z.B. geruchliche/visuelle Auffälligkeiten), ist die SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz in Trier zu informieren. e) Anfallende Bodenaushub- und Bauschuttmassen sind entsprechend den abfall- und bodenschutzrechtlichen Bestimmungen ordnungsgemäß und schadlos zu verwerten bzw. zu entsorgen. 5.7 Gesundheitsschutz Das Plangebiet liegt gem. Radonprognosekarte des LGB RLP (Juni 2015) innerhalb eines Bereiches, in dem lokal ein hohes Radonpotenzial (> 100 kBq/m³), das zu- meist eng an tektonische Bruch- und Kluftzonen gebunden ist, ermittelt wurde. 5.8 Ressourcenschutz a) Es wird empfohlen, Niederschlagswasser zu sammeln (z.B. in Zisternen, unterirdi- sche Stauräume, Wasserteichen) und als Brauchwasser (Toilette, Beregnung der Außenanlagen) zu nutzen. Dabei sind die hygienischen Auflagen des Bundesge- sundheitsamtes, die aktuelle Trinkwasserverordnung und die entsprechenden Sat- zungen der Kommune in den jeweils gültigen Fassungen zu berücksichtigen.

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b) Die Umsetzung aktiver und passiver Maßnahmen zur Nutzung regenerativer Ener- giequellen wird empfohlen. c) Die Errichtung und der Betrieb von Erdwärmesonden erfordern eine wasserrechtli- che Genehmigung der Unteren Wasserbehörde der Kreisverwaltung. 5.9 Immissionen Durch die umliegende landwirtschaftlich genutzte Feldflur kann es betriebs- und witte- rungsabhängig zu subjektiv wahrnehmbaren Geruchs- und Lärmbelästigungen kom- men, die aber im Rahmen der guten fachlichen Praxis zulässig sind. Aufgrund der Lage des Plangebiets zum Flugplatz ist mit Lärm- und Abgasemissionen durch den militärischen Flugbetrieb zu rechnen. 5.10 Ver- und Entsorgungs- bzw. Telekommunikationseinrichtungen Die Sicherheitsbestimmungen der Betreiber der Ver- und Entsorgungs- bzw. Tele- kommunikationsleitungen bezüglich Bebauung und Bepflanzung im Bereich der Si- cherheitsstreifen von geplanten bzw. vorhandenen unter- und oberirdischen Leitungen sind zu beachten. 5.11 Abfall- und Recyclingabfuhr Die Fahrzeuge der Abfall- und Recyclingentsorgung können die neuen Baugrundstü- cke wegen mangelnder Wendemöglichkeit nicht anfahren. Die Müllbehälter / Wertstoffe müssen an den nächst gelegenen, anfahrbaren Abfuhrstandort gebracht werden. 5.12 Straßenbeleuchtung Unter Umständen werden Leuchten entlang der Straßengrenze vor den Anwesen er- richtet werden, um erforderliche Sicherheitsabstände einhalten zu können und durch gleiche Leuchtenabstände eine gleichmäßige Ausleuchtung der Straße zu erreichen. Die Beanspruchung privater Grundstücksteile ist zu dulden. Auf die Duldungspflicht gem. § 126 BauGB wird hingewiesen. 5.13 Militärische Anlagen Die Plangebiete befinden sich im Bauschutzbereich gemäß § 12 Luftverkehrsgesetz (LuftVG) des US Flugplatzes , im Interessengebiet der Luftverteidigungs- radaranlage Erbeskopf sowie in einem Interessengebiet „Richtfunk". Bauanträge mit Angabe der Gebäudehöhen sind dem Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, Fontainengraben 200, 53123 Bonn zur Prüfung vorzulegen.

§ 6 Inkrafttreten 6.1 Inkrafttreten Mit Bekanntmachung tritt die Satzung in Kraft.

Dudeldorf, ...... 2017

(S)

Stefan Lonien (Bürgermeister)

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Rechtsgrundlagen 1. Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.09.2004 (BGBl. I, S. 2414), zuletzt geändert durch Artikel 6 des Gesetz vom 20.10.2015 (BGBl. I, S. 1722) 2. Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.01.1990 (BGBl. I, S.132), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 11.06.2013 (BGBl. I, S. 1548) 3. Planzeichenverordnung (PlanZV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 18.12.1990 (BGBl. I, S. 58) zu- letzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 22.07.2011 (BGBl. I, S. 1509) 4. Landesbauordnung Rheinland-Pfalz (LBauO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 24.11.1998 (GVBl., S. 365), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 15.06.2015 (GVBl., S. 77) 5. Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. 02.2010 (BGBl. I, S. 94), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 30.11.2016 (BGBl. I, S. 2749) 6. Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17.05.2013 (BGBl. I, S. 1274), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 30.11.2016 (BGBl. I ,S. 2749) 7. Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 29.07.2009 (BGBl. I, S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 19 des Gesetzes vom 13.10.2016 (BGBl. I, S. 2258) 8. Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 06.10.2015 (GVBl., S. 283), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 21.12.2016 (GVBl., S. 583) 9. Landeswassergesetz (LWG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 14.07.2015 (GVBl., S. 127), zuletzt geändert durch § 28 des Gesetzes vom 27.11.2015 (GVBl., S. 383) 10. Wasserhaushaltsgesetz (WHG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 31.07.2009 (BGBl. I, S. 2585), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 04.08.2016 (BGBl. I, S. 1972) 11. Denkmalschutzgesetz (DSchG) vom 23.03.1978 (GVBl., S. 159), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Ge- setzes vom 03.12.2014 (GVBl., S. 245) 12. Gemeindeordnung Rheinland-Pfalz (GemO) in der Neufassung der Bekanntmachung vom 31.01.1994 (GVBl., S. 153), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 22.12.2015 (GVBl., S. 477) 13. Landesstraßengesetz Rheinland-Pfalz (LStrG) in der Fassung vom 01.08.1977, zuletzt geändert durch § 9 des Gesetzes vom 22.12.2015 (GVBl., S. 516) 14. Bundesfernstraßengesetz (FStrG) in der Fassung vom 28.06.2007 (BGBl. I, S. 1206), zuletzt geändert durch Artikel 466 der Verordnung vom 31.08.2015 (BGBl. I, S.1474 )

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