Gesamtfortschreibung Regionalplan Donau-Iller Erläuterungen zu B III 2 Siedlungsbereiche

Rechtliche Grundlagen für die Festlegung von Siedlungsbereichen Der Staatsvertrag zwischen dem Land Baden-Württemberg und dem Freistaat Bayern über die Zusammenarbeit bei der Landesentwicklung und über die Regionalplanung in der Region Donau-Iller enthält mit dem Artikel 19 Abs. 2 Satz 2 Nr. 3 die rechtliche Grundlage für die Festlegung von Siedlungsbereichen im Regionalplan Donau-Iller. Möglich ist hierbei eine Festlegung von Gemeinden oder Gemeindeteilen als Siedlungsbereiche. Im Rahmen der Umsetzung im Regionalplan Donau-Iller ist vorgesehen, nur ganze Gemeinden als Siedlungsbereiche festzulegen. Eine ausnahmsweise Umsetzung der Bauflächen in Teilorten soll in begründeten Fällen den Kommunen vorbehalten sein.

Vorgehensweise bei der Festlegung von Siedlungsbereichen Die Siedlungsbereiche ergänzen die regionalplanerische Steuerungsmöglichkeit der Siedlungsflächenentwicklung, welche durch die Festlegung von Zentralen Orten, Eigenentwicklerkommunen und der Vorrang- und Vorbehaltsgebiete verschiedener Raumnutzungen erfolgt. Um im Regionalplan als Siedlungsbereich festgelegt zu werden, können Kommunen verschiedene Voraussetzungen erfüllen: Siedlungsbereiche dienen grundsätzlich der Stabilisierung und Entwicklung der raumverträglichen Siedlungs- und Infrastruktur und erfüllen ein oder mehrere folgender Kriterien: . Lage an einer Entwicklungs- oder Siedlungsachse. Von Bedeutung ist hierbei ein guter Infrastrukturanschluss, um benachbarte Zentrale Orte zu erreichen (z. B. Autobahn oder wichtige Bundesstraßen), . sind benachbarte Gemeinden von Ober- und Mittelzentren mit anhaltendem Siedlungsdruck und guter Erreichbarkeit dieser Arbeitsmarktzentren, . besitzen eine Lage mit direkter Anbindung des Hauptortes an die geplante Regio-S-Bahn, . in begründeten Einzelfällen auch Gemeinden im ländlichen Raum, welche eine gewisse Versorgungsfunktion für sich und benachbarte Gemeindeteile erfüllen sollen, jedoch die notwendige Tragfähigkeit von Infrastruktureinrichtungen gefährdet ist. Soweit eine Verträglichkeit mit Zielen des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes gewährleistet ist und ein entsprechendes Entwicklungspotenzial für Gewerbe und Wohnen vorhanden ist, können die Gemeinden als Siedlungsbereiche festgelegt werden, soweit dies raumordnerisch vertretbar ist. Grundvoraussetzung ist immer, dass die Gemeinden über das Potenzial verfügen, verdichtetes Bauen umsetzen zu können. Die Gemeinden Rottenacker, Ummendorf und Warthausen nehmen im Rahmen der Siedlungsbereiche eine gesonderte Rolle ein. Sie besitzen mit ihrer jeweiligen infrastrukturellen Ausstattung zwar überörtliche Bedeutung, eine Ausweisung als Zentrale Orte ist jedoch insbesondere aufgrund der fehlenden Verflechtungsbereiche nicht möglich. Um die bereits vorhandene Infrastruktur auszulasten bzw. zu erhalten und die ortsnahe Versorgung der Bevölkerung mit Waren und Dienstleistungen zu erhalten, werden diese Gemeinden als Siedlungsbereiche festgelegt. Zusammen mit der Lage an der Regio-S-Bahn und mehreren der oben genannten Voraussetzungen weisen diese Gemeinden ein besonders hohes Potenzial zur weiteren Ausweisung von Wohn- und Gewerbeflächen auf und werden daher als Siedlungsbereiche festgelegt.

Aletshausen (Lkr. Günzburg): Die Gemeinde liegt auf der Verkehrs- und Siedlungsachse zwischen Günzburg und Mindelheim und weist einen Anschluss an die Mittelschwabenbahn auf. Zudem verläuft die B 16 durch die Gemeinde. Beimerstetten (Alb-Donau-Kreis): Die Gemeinde liegt direkt nördlich angrenzend an den Verdichtungsraum Ulm/Neu-Ulm. Mit dem Bahnhof Beimerstetten ist die Gemeinde direkt ans Oberzentrum mit dem ÖPNV verbunden. Busverbindungen bestehen ebenfalls. Das nahe gelegene Gewerbegebiet Ulm-Nord mit Containerterminal ist sehr gut aus Beimerstetten erreichbar. Ein Potenzial für weitere Wohnbauflächen ist vorhanden. Berkheim (Lkr. Biberach): Die Gemeinde Berkheim kann einen besonders guten, ortsdurchfahrtfreien Anschluss über die B 312 an die A 7 aufweisen. Die Lage in der Nachbarschaft zur Stadt Memmingen ermöglicht, einen Teil des Siedlungsdrucks des Oberzentrums aufzunehmen. Breitenbrunn (Lkr. Unterallgäu): Mit ihrer Lage an der Mittelschwabenbahn und einem direkten Haltepunkt am Ort kann die Gemeinde Breitenbrunn einen positiven Standortfaktor aufweisen.

Kapitel B III 2 – Zentrale Orte / Nahbereiche 1/2

Bubesheim (Lkr. Günzburg): Die Gemeinde liegt direkt benachbart zum Oberzentrum Günzburg- und weist an beide Teilzentren eine gute Straßenanbindung auf. In direkter Nähe befindet sich das Interkommunale Gewerbegebiet Landkreis Günzburg (‚Areal Pro‘), das einen gewerblichen Arbeitsplatzschwerpunkt im nördlichen Landkreis Günzburg darstellt. In Bubesheim besteht Entwicklungspotenzial für Wohnbau, um die benachbarten Teiloberzentren zu entlasten. Buxheim (Lkr. Unterallgäu): Durch die direkt benachbarte Lage zum Oberzentrum Memmingen besteht eine sehr gute Verbindung ÖPNV und MIV. Einen Teil des Siedlungsdrucks der Stadt Memmingen kann in Buxheim gedeckt werden. Dettingen a. d. Iller (Lkr. Biberach): Die Gemeinde Dettingen besitzt einen direkten Anschluss an die A 7 und hat guten Zugang zum einem Halt der Illertalbahn im benachbarten Kellmünz. Es besteht ein großes Siedlungsflächenpotenzial. Zudem befindet sich die Gemeinde auf der Siedlungs- und Verkehrsachse zwischen Memmingen und Ulm/Neu-Ulm. Fellheim (Lkr. Unterallgäu): Die direkte Lage an der Illertalbahn mit einem geplanten Halt der Region-S-Bahn qualifiziert die Gemeinde zur Aufnahme eines weiteren Siedlungsdrucks des Oberzentrums Memmingen. Heimertingen (Lkr. Unterallgäu): Die direkte Lage an der Illertalbahn mit einem geplanten Halt der Region-S-Bahn qualifiziert die Gemeinde zur Aufnahme eines weiteren Siedlungsdrucks des Oberzentrums Memmingen. (Lkr. Günzburg): Gelegen zwischen den zentralen Orten , und Jettingen- Scheppach kann die Gemeinde Kammeltal Teile des Siedlungsdrucks dieser Entwicklungsschwerpunkte des Landkreises Günzburg aufnehmen. Ein vorgeschlagener Autobahnanschluss kann die Erreichbarkeit der benachbarten Zentralen Orte weiter verbessern. Kellmünz a. d. Iller (Lkr. Unterallgäu): Die Gemeinde Kellmünz besitzt einen Halt der Illertalbahn und im benachbarten Dettingen besteht ein direkter Anschluss an die A 7. Darüber hinaus befindet sich die Gemeinde auf der Siedlungs- und Verkehrsachse zwischen Memmingen und Ulm/Neu-Ulm. Memmingerberg (Lkr. Unterallgäu): Die Gemeinde Memmingerberg ist unmittelbar mit dem Stadtgebiet von Memmingen verbunden und über den Nahverkehr angebunden. Die Lage des Flughafens Allgäu Airport und des direkt anschließenden Gewerbegebiets als Interkommunales Gewerbegebiet sind von erheblicher Bedeutung. Mittelbiberach (Lkr. Biberach): Siehe 4. Absatz unter „Vorgehensweise bei der Festlegung von Siedlungsbereichen“. Neuburg a. d. (Lkr. Günzburg): Der Markt Neuburg an der Kammel liegt auf der Verkehrs- und Siedlungsachse zwischen Günzburg und Mindelheim und weist einen Anschluss an die Mittelschwabenbahn auf. Pleß (Lkr. Unterallgäu): Die Gemeinde Pleß soll im Zuge des Regio-S-Bahn-Konzepts einen Bahnhalt an der Illertalbahn erhalten. Zusammen mit den vorhandenen Flächenpotenzialen für den Wohnungsbau kann ein weiterer Siedlungsdruck des Oberzentrums Memmingen aufgenommen werden. Rottenacker (Alb-Donau-Kreis): Siehe 4. Absatz unter „Vorgehensweise bei der Festlegung von Siedlungsbereichen“. Stetten (Lkr. Unterallgäu): Die Gemeinde Stetten verfügt über einen Anschluss sowohl an die A 96 als auch an die Bahnstrecke Mindelheim – Memmingen. Zudem verfügt die Gemeinde über ein Siedlungsentwicklungspotenzial und kann einen Teil des Siedlungsdrucks des Mittelzentrums Mindelheim aufnehmen. Sontheim (Lkr. Unterallgäu): ): Die Gemeinde Stetten verfügt über einen Bahnhalt an der Bahnstrecke Mindelheim – Memmingen und einen ortsdurchfahrtfreien Zugang zur A 96. Durch die Nähe zum Oberzentrum Memmingen kann ein Teil des weiteren Siedlungsdrucks aufgenommen werden. Tannheim (Lkr. Biberach): Die Nähe zum Oberzentrum Memmingen und der direkte Anschluss an die Bahnlinie Memmingen – Lindau ermöglichen es der Gemeinde, einen Teil des Siedlungsdrucks des Oberzentrums aufzunehmen. Entsprechende Siedlungsflächenpotenziale sind vorhanden. Trunkelsberg (Lkr. Unterallgäu): Die Gemeinde Trunkelsberg liegt unmittelbar anschließend an das Oberzentrum Memmingen und kann einen Teil des Siedlungsdrucks aufnehmen. Ummendorf (Lkr. Biberach): Siehe 4. Absatz unter „Vorgehensweise bei der Festlegung von Siedlungsbereichen“. Wolfertschwenden (Lkr. Unterallgäu) Warthausen (Lkr. Biberach): Siehe 4. Absatz unter „Vorgehensweise bei der Festlegung von Siedlungsbereichen“.

Kapitel B III 2 – Siedlungsbereiche 2/2