4/347/2020 Gemeinde Lüdersdorf Beschlussvorlage öffentlich

Satzung der Gemeinde Lüdersdorf über den Bebauungsplan Nr. 10, Ortsteil Schattin, "Dorfplatz Schattin" - hier - Beschluss über den Entwurf sowie die Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung entsprechend §§ 3 (2) und 4 (2) BauGB

Amt Schönberger Land Datum Fachbereich IV 21.09.2020 Bearbeitung: Gesa Kortas-Holzerland

Beratungsfolge Geplante Ö / N Sitzungstermine Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Bau, Verkehr und Umwelt der Gemeinde Lüdersdorf Ö (Vorberatung) Gemeindevertretung Lüdersdorf Ö (Entscheidung)

Sachverhalt Die Gemeindevertretung der Gemeinde Lüdersdorf hat auf ihrer Sitzung am 22.10.2019 den Beschluss zur Präzisierung des Aufstellungsbeschlusses zum Bebauungsplan Nr. 10, Ortsteil Schattin, „Dorfplatz Schattin“ gefasst. Der Beschluss wurde ortsüblich am 29.11.2019 bekannt gemacht. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 10 umfasst den Bereich - nördlich und westlich der Hauptstraße in Schattin - östlich des Gewässers II. Ordnung (Flurstück 23/1) - südlich der Bebauung an der Hauptstraße in Schattin und betrifft damit Gemarkung Schattin, Flur 1, Flurstücke:12/1 und 12/2. Es werden folgende Planungsziele angestrebt: - Schaffung der bauleitplanerischen Voraussetzung zur Festigung des Standortes der Freiwilligen Feuerwehr im Dorfzentrum von Schattin - die bauplanungsrechtliche Vorbereitung eines Eigenheimgebietes für 4 EFH (Allgemeines Wohngebiet - § 4 BauNVO, eingeschossige Gebäude) - Herstellen eines Gehweges (privat) - Wegebeziehung entlang der Fläche für den Gemeinbedarf - Erhaltung und Schutz des Grünbereiches im westlichen Teil des Plangebietes - Anpflanzen von Bäumen im östlichen Bereich des Plangebietes - Festsetzungen zur Gestaltung nach § 86 Landesbauordnung M-V (LBauO M-V), Aufnahme von Gestaltungsprinzipien aus der umgebenden Bebauung. Der vorliegende Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 10 setzt die o.g. Zielstellungen der Planaufstellung um.

Seite 1 von 150 Das Bebauungsplanverfahren wird im vereinfachten Verfahren entsprechend § 13 BauGB durchgeführt. Die getroffenen Festsetzungen des Bebauungsplanes unterscheiden sich nicht vom Zulässigkeitsmaßstab der umgebenden Bebauung. Es bestehen keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b BauGB genannten Schutzgüter (Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und der Europäischen Vogelschutzgebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes). Mit der Planung wird kein Vorhaben begründet, welches der Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach Anlage 1 zum Gesetz über die Umweltverträglichkeits-prüfung oder nach Landesrecht M-V unterliegt. Es kann damit aufgrund des Verweises auf § 13 Abs. 3 Satz 1 BauGB von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB und dem Umweltbericht nach § 2a BauGB sowie der zusammenfassenden Erklärung nach § 10a Abs. 1 BauGB abgesehen werden. Darauf ist in der Bekanntmachung des Beschlusses hinzuweisen. Hinweise auf das Vorkommen oder eine mögliche Betroffenheit von geschützten Arten oder europäischen Vogelarten im bebauten Plangebiet liegen nicht vor (siehe dazu auch artenschutzrechtlicher Fachbeitrag). Die Gemeinde Lüdersdorf geht daher davon aus, dass keine Betroffenheiten von geschützten Arten oder europäische Vogelarten mit der Vorbereitung und Umsetzung der Planung zu befürchten sind. Im Rahmen des Bauleitplanverfahrens soll nun der vorliegende Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 10 und die Begründung, einschließlich der Anlagen zur Begründung und die vorliegenden Gutachten zum geplanten Bauvorhaben der Freiwilligen Feuerwehr - Geotechnischen Bericht, 17.06.2020, Ingenieurbüro für Bodenmechanik und Grundbau Buchheim und Morgner GmbB, Gägelow, - Schalltechnischen Prognose zum Neubau eines Feuerwehrgerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr Schattin, 07.09.2020, Sachverständigen-Ring Dipl.-Ing. H.-U. Mücke GmbH, Bad Schwartau für die Beteiligung der Öffentlichkeit und berührten Behörden und Träger öffentlicher Belange sowie Nachbargemeinden gemäß §§ 3(2) und 4 (2) BauGB bestimmt werden.

Beschlussvorschlag 1. Der vorliegende Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 10 der Gemeinde Lüdersdorf und die Begründung werden durch die Gemeindevertretung gebilligt und für die weitere Verfahrensführung entsprechend Baugesetzbuch (BauGB) freigegeben. Diese Unterlagen sind einschließlich vorliegender Untersuchungen zum Baugrund und Immissionsschutz für den geplanten Neubau der Freiwilligen Feuerwehr nach § 3 Abs. 2 BauGB, unter Beachtung der Bekanntmachungsvorschriften nach § 4a Abs. 4 Satz 1 BauGB, öffentlich auszulegen. 2. Die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange sowie die Nachbargemeinden sind, entsprechend § 4 Abs. 2 BauGB, über die öffentliche Auslegung zu informieren und zur Abgabe ihrer Stellungnahmen aufzufordern. 3. Der Beschluss ist ortsüblich entsprechend der Hauptsatzung der Gemeinde Lüdersdorf sowie der Bekanntmachungsvorschrift nach § 4a Abs. 4 Satz 1 BauGB bekannt zu machen. 4. Das Bebauungsplanverfahren wird im vereinfachten Verfahren entsprechend § 13 BauGB durchgeführt. Die getroffenen Festsetzungen des Bebauungsplanes unterscheiden sich nicht vom Zulässigkeitsmaßstab der umgebenden Bebauung. Es bestehen keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b BauGB genannten Schutzgüter (Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und der Europäischen Vogelschutzgebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes). Mit der Planung wird kein Vorhaben begründet, welches der Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach Anlage 1 zum Gesetz

Seite 2 von 150 über die Umweltverträglichkeitsprüfung oder nach Landesrecht M-V unterliegt. Es kann damit aufgrund des Verweises auf § 13 Abs. 3 Satz 1 BauGB von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB und dem Umweltbericht nach § 2a BauGB sowie der zusammenfassenden Erklärung nach § 10a Abs. 1 BauGB abgesehen werden. Darauf ist in der Bekanntmachung des Beschlusses hinzuweisen. Finanzielle Auswirkungen keine Anlage/n 1 Gesamtplan Schattin B-Plan Nr. 10 Entwurf September 2020 (öffentlich)

2 A3 und A4 Schattin B-Plan Nr. 10 Entwurf September 2020 (öffentlich)

3 Begründung BP 10, September 2020 (öffentlich)

4 Anlage 1_BG, AFB_September 2020 (öffentlich)

5 Anlage 2_BG_ Baugrund FFW Schattin (öffentlich)

6 Anlage 3_BG, Entwurf_Auszug Gutachten_Immissionsschutz (öffentlich)

7 Baugrunduntersuchung FFW Schattin (öffentlich)

8 Schallgutachten_FFW Schattin (öffentlich)

Seite 3 von 150 Seite 4 von 150 Seite 5 von 150 Seite 6 von 150 Seite 7 von 150 Seite 8 von 150 Seite 9 von 150 Seite 10 von 150 Seite 11 von 150 Seite 12 von 150 Seite 13 von 150 Seite 14 von 150 Seite 15 von 150 Begründung zur Satzung über den Bebauungsplan Nr. 10 der Gemeinde Lüdersdorf, OT Schattin, „Dorfplatz Schattin“

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Begründung

zur Satzung der Gemeinde Lüdersdorf über den Bebauungsplan Nr. 10, Ortsteil Schattin,

„Dorfplatz Schattin“

und zur Satzung über örtliche Bauvorschriften nach § 86 LBauO M-V

- Bebauungsplan der Innenentwicklung nach § 13a BauGB -

- Landkreis -

für den Bereich - nördlich und westlich der Hauptstraße in Schattin - östlich des Gewässers II. Ordnung (Flurstück 23/1) - südlich der Bebauung an der Hauptstraße in Schattin

betreffend Gemarkung Schattin, Flur 1, Flurstücke: 12/1 und 12/2

- Entwurf -

Lüdersdorf, im September 2020

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Inhalt : Teil 1 1. Allgemeines, Bedeutung der Gemeinde Lüdersdorf in der Region, Anlass der Planung, Abgrenzung des Plangeltungsbereiches, Standortbedingungen, Karten- und Rechtsgrundlagen, Bestandteile des Bebauungsplanes

2. Planungsziele des Bebauungsplanes

3. Randbedingungen der Planung und Bezugnahme auf übergeordnete Planungen, Klimaschutz und Festsetzungen und Hinweise bzgl. des Artenschutzes

4. Allgemeine Beschreibung des Planungsvorhabens und planungsrechtliche Festsetzungen 4.1 Festsetzungen zur Art der baulichen Nutzung 4.2 Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung 4.3 Begründung der Festsetzungen zur Bauweise, zur überbaubaren Grundstücksfläche und zur Stellung baulicher Anlagen 4.4 Begründung der Festsetzungen zu der Fläche für den Gemeinbedarf 4.5 Festsetzungen bzgl. des Immissionsschutzes 4.6 Festsetzungen zu den landschaftspflegerischen und grünordnerischen Maßnahmen 4.7 Festsetzungen zu gestalterischen Maßnahmen 4.8 Festsetzungen zu Geh-, Fahr- und Leitungsrechten

5. Erschließung 6. Hinweise 7. Realisierung des Bebauungsplanes, bodenordnerische Maßnahmen und Kostenübernahmen 8. städtebauliche Kennziffern 9. Arbeitsvermerke

Teil 2 Anlagen

Anlage 1 Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag, September 2020, Planungsbüro Thomas Böhm, Hauptstraße 14, 23923 Schattin

Anlage 2 Auszug aus dem Geotechnischen Bericht, 17.06.2020, Ingenieurbüro für Bodenmechanik und Grundbau Buchheim und Morgner GmbB,

Anlage 3 Auszug aus der Schalltechnischen Prognose zum Neubau eines Feuerwehrgerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr Schattin, SACHVERSTÄNDIGEN-RING Dipl.-Ing. H.-U. Mücke GmbH, Bad Schwartau

Hinweis: Die im Planverfahren benannten Gutachten und DIN-Vorschriften können im Amt Schönberger-Land, FB IV, Gemeindeentwicklung und Bauleitplanung, Dassower Straße 4, 23923 Schönberg, eingesehen werden.

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Teil 1

1. Allgemeines

Bedeutung der Gemeinde Lüdersdorf und des Ortsteils Schattin in der Region

Die Gemeinde Lüdersdorf ist im Regionalen Raumentwicklungsprogramm Westmecklenburg (RREP), 2011, als Grundzentrum innerhalb der Stadt-Umland-Region Lübeck eingestuft. ______2

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______Im RREP ist der Bereich des Bebauungsplanes Nr. 10 in einem Bereich Tourismusraum / Tourismusentwicklungsraum dargestellt. Südlich dieses Bereiches grenzt ein Bereich Vorranggebiet Naturschutz und Landschaftspflege an. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 10 selbst befindet sich nicht innerhalb dieser für den Naturschutz und die Landschaftspflege gesicherten Bereiche. Die planerische Zielstellung des Bebauungsplanes, verdichtende Wohnbebauung und Festigung des Standortes der Feuerwehr im Ort, entspricht entsprechend RREP der regionalplanerischen Zielstellung für diesen Bereich.

Anlass der Planung Das Plangebiet befindet sich im Ortszentrum des Ortsteils Schattin. Innerhalb des Plangebietes befindet sich der Standort der Freiwilligen Feuerwehr und des zentralen Standortes für die Löschwasserversorgung des Ortsteils Schattin. An diesen Bereich soll auf einer Freifläche die Möglichkeit zur Errichtung von 4 Einfamilienhäusern in der Formensprache der umgebenden historischen Wohnbebauung geschaffen werden. Im wirksamen Flächennutzungsplan der Gemeinde Lüdersdorf ist das Plangebiets als Dorfgebiet (§5 Baunutzungsverordnung, BauNVO) dargestellt. Die geplanten Nutzungen für das Wohnen und den Gemeinbedarf (hier: Feuerwehr) sind in einem Dorfgebiet zulässige Nutzungen.

In der Gemeinde Lüdersdorf besteht eine sehr hohe Nachfrage an Wohnraum in den verschiedenen Wohnformen, besonders an Eigenheimbauplätzen für alle Altersgruppen der Bevölkerung.

Der jetzige Zustand des Plangebietes ist aus dorfgestalterischer Sicht stark unbefriedigend. Die Fläche ist eine Brachfläche, die negativ im Gemeinde- und Landschaftsbild wirkt. Der Plangeltungsbereich bietet ein Flächenpotential zur Erweiterung der baulichen Flächen der Gemeinde Lüdersdorf, neben der Funktion Feuerwehr/Löschwasserversorgung, auch für die Wohnfunktion im Sektor Eigenheimbau. Die Nutzung der mit dem Bebauungsplan überplanten Flächen wird die Verlagerung von Funktionsflächen für den Eigenheimbau in den tatsächlichen Außenbereich, d.h. hier offenen Landschaftsraum, verhindern.

Prüfung von Alternativstandorten In Vorbereitung dieser Planaufstellung hat sich die Gemeinde Lüdersdorf intensiv mit der Untersuchung von Alternativstandorten für die Einordnung des neuen Feuerwehrgebäudes und der Erweiterung der Wohnbauflächen in Schattin auseinandergesetzt. Im Ergebnis wurde auf den Planungsansatz aus 2002 zurückgegriffen, in dem bereits eine Ausweisung von Wohnbauflächen angestrebt wurde (aufbauend auf den Darstellungen aus dem Flächennutzungsplan für diesen Bereich). Da die Freiwillige Feuerwehr nicht nur für den Einsatzfall im Ortsteil Schattin eine wichtige Rolle spielt, sondern auch ein fester Bestandteil des Dorflebens ist, wurde der Standort für ein neues Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr im relativen Ortszentrum (Bereich Dorfplatz) bestimmt. Alternative Standortangebote wurden wegen schlechterer verkehrlicher und stadttechnischer Erschließung und fehlender „Zentrumsnähe“ und fußläufiger Erreichbarkeit verworfen. Zudem bietet gerade dieser Standort die Möglichkeit, den Grad der Siedlungsausdehnung und damit der Landschaftszergliederung für die notwendigen und angestrebten Funktionsbereiche, basierend auf dem wirksamen Flächennutzungsplan, zu minimieren.

Abgrenzung des Plangeltungsbereiches Bebauungsplanes Nr. 10, Standortbedingungen: Die Fläche des Plangeltungsbereiches des Bebauungsplanes Nr. 10 befindet sich am südlichen Rand des Ortsteils Schattin an und schließt direkt an bestehende Wohnbereiche im Bereich der Hauptstraße an. Die verkehrliche Erschließung des Plangebietes ist über die südlich und östlich des Plangebietes verlaufende Hauptstraße gesichert. Künftig wird ein Gehweg (privat mit Nutzungsrecht für die Allgemeinheit, aber Einschränkungen bzgl. Winterdienst u.ä.) das Plangebiet queren und den Bereich der Gemeinbedarfsfläche besser mit den angrenzenden Funktionsbereichen verbinden.

Der Plangeltungsbereich umfasst ca. 1,12 ha. Der Bebauungsplan wird aufgestellt für den Bereich - nördlich und westlich der Hauptstraße in Schattin - östlich des Gewässers II. Ordnung (Flurstück 23/1) - südlich der Bebauung an der Hauptstraße in Schattin und betrifft damit die Gemarkung Schattin, Flur 1, Flurstücke: 12/1 und 12/2.

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______Standortvorzüge des Plangebietes sind: - Ergänzung eines bereits durch die Wohnbebauung vorgeprägten Bereiches, keine zusätzliche verkehrliche Erschließung für den Fahrverkehr notwendig - das Dorfzentrum im Bereich der Freiwilligen Feuerwehr hat besondere funktionelle Bedeutung - Anschluss an den Übergang in den offenen Landschaftsraum.

Karten- und Rechtsgrundlagen Als Kartengrundlage für diesen Bebauungsplan dient die eine Vermessung aus 2001, aktualisiert 28.06.2017, Vermessungsbüro Lothar Bauer - Kerstin Siwek, , Höhenbezug: ca. HN76 (GPS), Lagebezug: GK S4282, Ergänzungen aus ALK in Randbereichen im September 2017.

Die Aufstellung des Bebauungsplanes erfolgt auf der Basis folgender Rechtsgrundlagen: - das Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.11.2017, BGBl. I S. 3634, zuletzt geändert durch Artikel 6 des Gesetzes vom 27.03. 2020 (BGBl. I S. 587) - die Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung BauNVO ) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786) - die Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung – PlanzV ) vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 4. Mai 2017 (BGBl. I S. 1057) - die Landesbauordnung M-V in der Fassung der Bekanntmachung der Neubekanntmachung der Landesbauordnung M-V vom 15. Oktober 2015 (GVOBl. M-V S. 334), zuletzt geändert durch Drittes Gesetz zur Änderung der Landesbauordnung M-V (3. ÄndG LBauO M-V) vom 19. November 2019 (GVOBl. M-V, Nr. 23, S. 682-687) - Kommunalverfassung für das Land Mecklenburg – Vorpommern vom 13. Juli 2011 (GVOBl. M-V 2011, S. 777), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 23.07.2019 (GVOBl. MV S. 467). Die Gesetze und Verordnungen gelten in ihrer letztgültigen Fassung.

Bestandteile des Bebauungsplanes Die Satzung über den Bebauungsplan Nr. 10 der Gemeinde Lüdersdorf besteht aus: - Teil A: Planzeichnung im Maßstab 1:1.000 mit Planzeichenerklärung - Teil B: Textliche Festsetzungen zum Bebauungsplan und Hinweise - der Verfahrensübersicht

Dem Bebauungsplan wird diese Begründung, in der Ziele, Zwecke und wesentliche Auswirkungen des Planes dargelegt werden, beigefügt.

Der Bebauungsplan Nr. 10 ist ein Bebauungsplan der Innenentwicklung nach § 13a BauGB. Die Voraussetzungen zur Anwendung des Planverfahrens nach § 13a BauGB sind gegeben. Der Plangeltungsbereich ist zum Teil bebaut (Container) und grenzt direkt bereits durch Wohnbebauung geprägte Bereiche entlang der Hauptstraße an. Im Plangebiet wurde eine unterirdische Löschwassereinrichtung (Zisterne mit 100 m³- Löschwasserinhalt) bereits errichtet. Die Baugenehmigung dazu liegt vor.

Das Plangebiet wird von einem Siedlungsbereich mit dem Gewicht eines im Zusammenhang bebauten Ortsteils von drei Seiten umschlossen. Die Flächen innerhalb des Plangeltungsbereiches werden zur intensiveren Nutzung und zur Abrundung der Eigenheim-Bebauungsstruktur nutzbar gemacht. Die vorhandene bauliche Nutzung der Freiwilligen Feuerwehr wird mit einem Erweiterungspotential gesichert. Die baulichen Strukturen am Gesamtstandort werden funktionell und baulich nachverdichtet. Die ausgewiesene Fläche befindet sich in einem Bereich, der im wirksamen Flächennutzungsplan als Dorfgebiet dargestellt ist. Die Fläche des Plangeltungsbereiches umfasst nach grafischer Ermittlung auf der Planzeichnung ca. 1,12 ha. Die Bauflächen für das Allgemeine Wohngebiet umfassen davon ca. 5.383 m² (48%).

Bei der mit dem Bebauungsplan festgesetzten Grundflächenzahl für den Bereich des Allgemeinen Wohngebietes von 0,4 ergibt sich eine zulässige Grundfläche im Sinne von § 19 Abs. 2 BauNVO von (5.383 m² x 0,4) = 2.153 m². Die diesbezügliche Flächenbegrenzung von 20.000 m² nach § 13a Abs. 1 Satz 2 Nr.1 BauGB wird damit unterschritten. Das Verfahren kann damit im beschleunigten Verfahren durchgeführt werden.

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______Die verkehrliche und stadttechnische Erschließung des Plangeltungsbereiches wird bei Umsetzung der Planung gesichert. Sowohl die verkehrliche als auch die stadttechnischen Anschlussbereiche sind vorhanden. Die Ortslage Schattin ist jedoch nicht an die öffentliche Schmutzwasserentsorgung angeschlossen. Auch mittelfristig ist die Errichtung einer zentralen Anlage zur Schmutzwasserentsorgung nicht geplant. Für die Ortslage Schattin ist der Zweckverband Grevesmühlen von der Abwasserbeseitigungspflicht bis 2020 befreit. Für jedes der entstehenden Baugrundstücke ist daher eine eigene Kleinkläranlage, entsprechend den geltenden gesetzlichen Bestimmungen, zu errichten und zu unterhalten.

Die getroffenen Festsetzungen des Bebauungsplanes unterscheiden sich nicht wesentlich vom Zulässigkeitsmaßstab der umgebenden Bebauung. Es bestehen keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b BauGB genannten Schutzgüter (Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und der Europäischen Vogelschutzgebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes). Mit der Planung wird kein Vorhaben begründet, welches der Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach Anlage 1 zum Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung oder nach Landesrecht M-V unterliegt.

Im Rahmen des Artenschutzrechtlichen Fachbeitrages, der Bestandteil der Planung ist (Anlage 1), werden die Belange des Artenschutzes bewertet.

Die Gemeinde Lüdersdorf geht davon aus, dass entsprechend der o.g. Bewertungen keine weiteren Betroffenheiten von geschützten Arten oder europäische Vogelarten mit der Vorbereitung und Umsetzung der Planung zu befürchten sind bzw. durch die Festsetzungen des Bebauungsplanes entsprechende Maßnahmen getroffen wurden. Das Planverfahren wird daher im beschleunigten Verfahren durchgeführt und abgeschlossen werden. Es kann damit aufgrund des Verweises auf § 13 Abs. 3 Satz 1 BauGB von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB und dem Umweltbericht nach § 2a BauGB sowie der zusammenfassenden Erklärung nach § 10a Abs. 1 BauGB abgesehen werden.

2. Planungsziele des Bebauungsplanes 2.1 Planungsziele des Bebauungsplanes sind: - Schaffung der bauleitplanerischen Voraussetzung zur Festigung des Standortes der Freiwilligen Feuerwehr im Dorfzentrum von Schattin, einschl. Löschwasserspeicher- und entnahmestelle für den gesamten Ortsteil Schattin - das bauplanungsrechtliche Vorbereitung eines Eigenheimgebietes für 4 EFH (Allgemeines Wohngebiet - § 4 BauNVO, eingeschossige Gebäude) - Herstellen eines Gehweges (privat) - Wegebeziehung entlang der Fläche für den Gemeinbedarf - Erhaltung und Schutz des Grünbereiches im westlichen Teil des Plangebietes - Anpflanzen von Bäumen im östlichen Bereich des Plangebietes - Festsetzungen zur Gestaltung nach § 86 Landesbauordnung M-V (LBauO M-V), Aufnahme von Gestaltungsprinzipien aus der umgebenden Bebauung.

2.2 Erschließungsstruktur Die verkehrliche Erschließung des Plangeltungsbereiches erfolgt über die Hauptstraße, die südlich und östlich direkt an den Plangeltungsbereich anschließt. Ein neuer Gehweg innerhalb des Plangebietes wird die Bedingungen für Fußgänger am Standort verbessern.

Alle angegliederten neuen Baugrundstücke, einschließlich des Grundstückes der Feuerwehr, sind direkt von der öffentlichen Verkehrsfläche erreichbar. Die geplanten künftigen Grundstücksgrößen werden das Abstellen von Pkw auf den Baugrundstücken ermöglichen. Durch den durch das Plangebiet hinzutretenden Verkehr entsteht keine Überbelastung der vorhandenen öffentlichen Verkehrsfläche (Hauptstraße).

Die Versorgung mit stadttechnischen Medien erfolgt über die am Standort im Bereich der Hauptstraße anliegenden Versorgungssysteme. Für die Ortslage Schattin ist der Zweckverband Grevesmühlen von der Abwasserbeseitigungspflicht bis 2020 befreit.

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2.3 Bebauungsstruktur Ziel der Planung ist die Weiterentwicklung der städtebaulichen Strukturen der vorhandenen Wohnbebauung in den angrenzenden Bereichen des Plangebietes und damit die bauliche Abrundung der bebauten Ortslage von Schattin nach Süden. Dementsprechend werden die entsprechenden Festsetzungen zur Art und zum Maß der baulichen Nutzung sowie die notwendigen gestalterischen Festsetzungen mit dem Bebauungsplan getroffen werden. Bei der angestrebten künftigen Grundstücksgröße der Baugrundstücke innerhalb des Allgemeinen Wohngebietes von > 1.300 m² können am Standort 4 Eigenheimbauplätze geschaffen werden.

2.4 Grün- und Freiraumstruktur Die angestrebten Grundstücksgrößen im Allgemeinen Wohngebiet und die festgesetzten maximal zulässigen Grundflächenzahlen sichern die zusätzlichen Begrünungsmöglichkeiten der Baugrundstücke. Im Bereich der privaten Grünfläche PG 1 ist neben dem Erhalt der Fläche als Grünfläche das Anpflanzen von Bäumen geplant. Der Grünbestand im südwestlichen Bereich des Plangebietes bleibt erhalten.

3. Randbedingungen der Planung und Bezugnahme auf übergeordnete Planungen, Klimaschutz und Festsetzungen und Hinweise bzgl. des Artenschutzes

Der Bereich des Bebauungsplanes Nr. 10 befindet sich zurzeit im unbeplanten Innenbereich der Gemeinde Lüdersdorf. Der Bereich ist nicht bauleitplanerisch vorbereitet. Der Bereich angrenzend an den Funktionsbereich der Freiwilligen Feuerwehr / örtlichen Löschwasserversorgung steht für die bauliche Entwicklung zur Verfügung und wird mit dieser Planung als Wohngebiet in den Gemeindeorganismus einbezogen werden. Als innergemeindlicher Standort bietet das Plangebiet ausgezeichnete Voraussetzungen zur Einordnung von Wohngebäuden am Standort.

Landesraumentwicklungsprogramm Westmecklenburg (LEP M-V 2016) Im LEP ist die Gemeinde Lüdersdorf als Grundzentrum definiert. Grundzentren sollen u.a. als Wohnstandort gestärkt und weiterentwickelt werden. Diese Planaufstellung untersetzt diese regionalplanerische Aufgabenstellung.

Flächennutzungsplan Die Gemeinde Lüdersdorf verfügt über einen wirksamen Flächennutzungsplan. Das Plangebiet ist darin größtenteils als Dorfgebiet (§ 5 BauNVO) dargestellt. Die mit dem Bebauungsplan benannten zulässigen Nutzungen sind in einem Dorfgebiet zulässig. Der Planinhalt des Bebauungsplanes Nr. 10 ist aus den Darstellungen des Flächennutzungsplanes abgeleitet. Der Bebauungsplan ist damit aus dem wirksamen Flächennutzungsplan entwickelt.

Klimaschutz Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ist den Erfordernissen des Klimaschutzes sowohl durch Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegenwirken, als auch durch solche, die der Anpassung an den Klimawandel dienen, Rechnung zu tragen. Dieser Grundsatz ist im Rahmen des Abwägungsprozesses bezogen auf den Gegenstand dieses Bebauungsplanes zu berücksichtigen.

Maßnahme Bewertung aus Sicht des Klimaschutzes ______

Erweiterung Bauflächen am innergemeindlichen - Flächenversiegelung gegenüber des Bestandes, Standort aber - Innenverdichtung, keine Erweiterung nach außen Erhaltung der Grünbereiche am Standort - sehr positiv ______Bewertung: keine Beeinträchtigungen

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______Mit dem Planvorhaben wird eine Ausdehnung versiegelter Flächen erfolgen. Heute vorhandene versickerungsfähige Bodenflächen gehen für die Funktion im Naturhaushalt zum Teil verloren. Tendenziell wird die Standortentwicklung positiv wirken, da damit die Flächenausdehnung bebauter Flächen in den Landschaftsraum für den vorhandenen Nutzungsbedarf eingedämmt wird und die vorhandenen Netze der technischen Infrastruktur effektiver genutzt werden können.

Von der Planung gehen bei Umsetzung der entsprechenden Planungsziele keine klimaschädigenden Wirkungen aus. Die geplanten Maßnahmen werden bezogen auf ggf. eintretende klimatische Veränderungen (Starkwinde, Starkregenereignisse, ansteigende Wasserstände, usw.) realistisch umsetzbar sein.

Die Gemeinde Lüdersdorf wird im Zuge weiterer städtebaulicher Planungen den Belangen des Klimaschutzes weiterhin besondere Beachtung widmen. Die geplanten Maßnahmen aus diesem Bebauungsplan haben, wie oben dargelegt, keine negativen Wirkungen auf den Klimaschutz.

Artenschutz (siehe vor allem Anlagen 1 - Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag) Im Rahmen der Planaufstellung wurde durch das Planungsbüro Thomas Böhm der artenschutzrechtliche Fachbeitrag erarbeitet. Die Ergebnisse sind in das Planverfahren eingeflossen. Der Artenschutzfachliche Fachbeitrag ist als Anlage 1 der Begründung beigefügt.

Ergebnis der Untersuchungen ist, dass die artenschutzrechtlichen Belange in der Planungsebene des Bebauungsplanes hinreichend Berücksichtigung finden, wenn folgende Regelungen und Hinweise bei der Vorbereitung und Umsetzung geplanter Bauvorhaben berücksichtigt werden: - Der in der privaten Grünfläche PG 2 vorhandene Gehölzbestand sowie das Kleingewässer mit seinen Verlandungszonen sind zu erhalten. - Vorhandene weitere Gehölzflächen und Bäume sind zu erhalten und zu schützen. - Die Baufeldberäumung darf nur zwischen dem 1. Oktober und 28. Februar erfolgen.

Die im Artenschutzrechtlichen Fachbeitrag benannten Maßnahmen zum Artenschutz werden als Festsetzungen und Hinweise in den Bebauungsplan aufgenommen. Die Belange des Artenschutzes werden damit durch den Bebauungsplan berücksichtigt.

4. Allgemeine Beschreibung des Planungsvorhabens und planungsrechtliche Festsetzungen 4.1 Festsetzungen zur Art der baulichen Nutzung Die Bauflächen im Geltungsbereich des Bebauungsplanes werden als „Allgemeines Wohngebiet“ festgesetzt (WA 1 bis WA 3). Entsprechend § 4 der Baunutzungsverordnung dienen Allgemeine Wohngebiete vorwiegend dem Wohnen. Die umgebende Bebauung wird durch die Wohnfunktion bestimmt. Es muss daher – auch zum Schutz der benachbarten Wohnbauflächen – gesichert werden, dass sich im Bereich der neuen Wohnbaufläche keine Nutzungen entwickeln, die die Wohnnutzung in diesem Bereich in unzulässiger Weise beeinträchtigen. Dazu gehören auch Nutzungen, die zu einem unerwünscht hohen Verkehrsaufkommen oder Emissionen führen könnten. Es wurde deshalb von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die die Baunutzungsverordnung (BauNVO) bietet, die die Wohnnutzung störenden Nutzungen, die gemäß § 4 BauNVO allgemein oder ausnahmsweise zulässig sind, für den Geltungsbereich des Bebauungsplanes auszuschließen; hier: Ausschluss der Nutzung von „nicht störenden Handwerksbetriebe“.

Die Ausnahmetatbestände für Nutzungen entsprechend § 4 Abs. 3 BauNVO werden nicht Gegenstand dieses Bebauungsplanes, da die aufgeführten Nutzungen nicht dem Gebietscharakter entsprechen. Die ausgeschlossenen Nutzungen sind in der Regel flächenintensiv, erhöhen das Verkehrsaufkommen über Gebühr und haben im unmittelbaren Wohnbereich funktionell keine positiven Wirkungen.

4.2 Begründung der Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung Das Maß der baulichen Nutzung wird durch die Festsetzung der Zahl der Vollgeschosse, die Grundflächenzahl sowie die zulässigen Höhen bestimmt. Diesen Festsetzungen kommt für das gesamte Erscheinungsbild des Plangebietes eine wesentliche Bedeutung zu, um den städtebaulich gewünschten Charakter für das Baugebiet zu sichern.

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______Für die Bauflächen der Allgemeinen Wohngebiete im Plangebiet wird die maximale Grundflächenzahl von 0,4 festgesetzt. Damit besteht für den gesamten Bereich ein Entwicklungspotential, was den Nutzungsanforderungen des Baugebietes im ländlichen Raum entspricht. Mit der Festsetzung der zulässigen Grundflächenzahl von 0,4 beabsichtigt die Gemeinde Lüdersdorf die Schaffung einer großen Variabilität zur Nutzung der Grundstücke durch die Grundstückseigentümer und bietet auch die tatsächliche Möglichkeit für die künftigen Bauherren, bei den angestrebten Grundstücksgrößen, den durch die eigene Nutzung erzeugten Stellplatzbedarf für Pkw auf dem eigenen Grundstück abdecken zu können.

Für den Bereich der Gemeinbedarfsfläche wird eine maximale Grundflächenzahl von 0,7 festgesetzt. Die Überschreitung dieser maximalen Grundflächenzahl entsprechend § 19 Abs. 4 BauNVO bis auf 0,8 ist zulässig.

Die maximal zulässige Trauf- und Firsthöhe für die hinzutretenden Hauptgebäude orientiert sich am Höhenmaßstab der umgebenden Wohnbebauung. Die Höhenfestsetzung bezieht sich auf das Höhensystem HN 76. Der Höhenfestpunkt ist die Schachtdeckeloberfläche (HBP = 14,40 m) des Schachtes vor dem Haus Hauptstraße 17, nordöstlich des Plangeltungsbereiches (in der Planzeichnung gekennzeichnet).

Dieser festgesetzte maximale Wert der zulässigen Traufhöhe in den Baublöcken WA 1 bis WA 3 ist der jeweilige Grenzwert. Es soll eine maximale Traufhöhe über dem künftig angrenzenden Erschließungsraum von maximal 5,00 m über dem jetzigen Gelände ermöglicht werden. Die Festsetzung der maximal zulässigen Anzahl der Vollgeschosse für die hinzutretenden Gebäude orientiert sich ebenfalls am Entwicklungsmaßstab der umgebenden Bebauung.

Die Festsetzungen zur maximalen Geschossigkeit, der maximal zulässigen Trauf- und Firsthöhe und zur ausschließlichen Zulässigkeit von Einzelhäusern sichern zusammen mit den Festsetzungen für den Bereich der Allgemeinen Wohngebiete zur Dachneigung der Hauptgebäude (zulässige Dachneigung der Dächer der Hauptgebäude 30° bis 50°) in den gestalterischen Festsetzungen, dass sich die hinzutretende Wohnbebauung diesbezüglich der umgebenden Bebauung anpasst und sich in den Gesamtrahmen einfügen wird.

Das künftige Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr wird sich bzgl. der Höhenentwicklung und Materialwahl der Fassaden in das bauliche Ensemble einfügen. Es ist aber entsprechend der zulässigen Nutzung ein Solitärbau, welcher in Einzelbereichen der Baukörpergestaltung sich vom „durchschnittlichen“ Wohngebäude in Schattin auch abheben darf.

4.3 Begründung der Festsetzungen zur Bauweise, zur überbaubaren Grundstücksfläche und zur Stellung von baulichen Anlagen Ziel der Planung ist, neben der Sicherung des Funktionsstandortes Feuerwehr, die Entwicklung eines attraktiven und vermarktungsfähigen Eigenheimstandortes zur Erweiterung und Abrundung des Ortsteils Schattin. Das Wohnen soll mit einem intensiven Bezug zwischen den privaten Innenräumen der Wohngebäude, den Grünflächen auf den Baugrundstücken und den angrenzenden begrünten Räumen erfolgen. So wird durch die festgesetzte Bauweise und die Baugrenzen die Grundstruktur definiert, die auch die gezielte Freihaltung privater Grundstücksflächen berücksichtigen.

Gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB kann die Bauweise im Geltungsbereich eines Bebauungsplanes festgesetzt werden. Die Festsetzung der offenen Bauweise wird für die neuen Baufelder im Allgemeinen Wohngebiet für notwendig gehalten, um die Entstehung unmaßstäblicher Gebäude zu verhindern und die Bebauungsstruktur harmonisch zu entwickeln.

Die Festsetzungen der offenen Bauweise und der ausschließlichen Zulässigkeit von Einzelhäusern im Bereich des Allgemeinen Wohngebietes sichern, dass die angestrebte Bebauungsstruktur am Standort mit großzügigen Eigenheimbaugrundstücken erzeugt werden kann. Im Allgemeinen Wohngebiet wird festgesetzt, dass in den zulässigen Einzelhäusern maximal zwei Wohnungen zulässig sind. Damit wird gesichert, dass tatsächlich ein Eigenheimgebiet mit einer geringen Nutzungsdichte je Baugrundstück entstehen kann.

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______Die Baugrenzen in den Baublöcken WA 2 und WA 3 sind in einem großen, ungegliederten Baublock gefasst, um die Variabilität der Baukörperanordnung zu ermöglichen und eine die praktikable Umsetzung des Bebauungsplanes zu ermöglichen.

Die privaten Stellplätze für die neuen Wohngebäude sind auf den Bauflächen der privaten Baugrundstücken zu errichten. Durch die Festsetzung, dass Nebenanlagen im Sinne des § 14 Abs. 1 BauNVO sowie Garagen und Carports im Sinne des § 12 BauNVO im Bereich zwischen der angrenzenden Hauptstraße und der der Hauptstraße zugewandten Baugrenze sowie deren Verlängerung parallel zu den Verkehrsflächen bis zur künftigen Flurstücksgrenze der Baugrundstücke, im Abstand der Baugrenze zu den Verkehrsflächen in diesem Bereich, nicht zulässig sind, wird gewährleistet, dass diese Bereiche auch nicht mit untergeordneten Gebäuden bebaut werden dürfen.

Die angestrebte offene Gestaltung des Baugebietes kann dadurch erfolgen. Es wird damit verhindert, dass die o.g. Anlagen das Raumprofil der neuen städtebaulichen Räume einengen werden. Die neuen Wohngebäude mit ihrem festgesetzten Mindestabstand zum öffentlichen Erschließungsraum, definiert durch die festgesetzte Baugrenze, werden das Raumprofil des öffentlichen Raumes prägen. Diesbezügliche Störungen durch das Herantreten von Nebenanlagen, Garagen und Carports direkt an die Baugrundstücksgrenze zum öffentlichen Straßenraum werden damit ausgeschlossen. Die seitlichen Grenzen für die Bebauung auf den Grundstücken ergeben sich unter Berücksichtigung der Festsetzung der offenen Bauweise aus dem Bauordnungsrecht.

4.4 Begründung der Festsetzungen zu der Fläche für den Gemeinbedarf Innerhalb der Fläche für den Gemeinbedarf ist die Errichtung und Nutzung eines Feuerwehrgebäudes, einschließlich der für diese Nutzung notwendiger Nebenanlagen, Garagen, Carports, Stellplätze und Freiflächen zulässig. Ebenfalls zulässig ist die Einordnung von unterirdischen und oberirdischen Anlagen zur Speicherung und Entnahme von Löschwasser für die Löschwasserversorgung des Ortsteils Schattin.

Mit dieser Festsetzung der zulässigen Nutzungen am Standort wird der Standort der Freiwilligen Feuerwehr am Standort als Teil des Dorfzentrums gesichert; Erweiterungsmöglichkeiten sind ermöglicht.

Im Bereich der Fläche für den Gemeinbedarf sind Geländeauffüllungen zur funktionsgerechten Grundstücksgestaltung notwendig, deren zulässige Ausdehnung und Höhenausmaß mit dem Bebauungsplan festgesetzt werden. Zulässig sind im mittleren Bereich Geländeauffüllungen bis zu 1,50 m. Für den nordwestlichen und südöstlichen Rand der Fläche für den Gemeinbedarf wird festgesetzt, dass maximal ein Geländeauftrag von 1,00 m erfolgen darf. Im Übergangsbereich zum Landschaftsraum am südwestlichen Rand des Plangebietes sind keine Geländeauffüllungen zulässig.

4.5 Festsetzungen bzgl. des Immissionsschutzes Durch die Definition der Wohnbauflächen entsteht kein hinzutretendes Lärmquellenpotential, welches negative Auswirkungen auf angrenzende Funktionsbereiche hat.

Mit dem Bebauungsplan wird jedoch darauf hingewiesen, dass mit der Einordnung der Freiwilligen Feuerwehr am Standort eine Funktionsverdichtung stattfinden wird, die im Ausnahmefall auch relevant für die Belange des Immissionsschutzes ist. Im Vorfeld der Planung hat die Gemeinde daher eine entsprechende Untersuchung dieser Belange beauftragt (Prognose zum Neubau eines Feuerwehrgerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr Schattin, SACHVERSTÄNDIGEN-RING Dipl.-Ing. H.-U. Mücke GmbH, Hamburg), deren Ergebnis in den Bebauungsplan eingeflossen ist: Im Regelbetrieb sowie bei Fahrzeug- und Gerätewartung der Freiwilligen Feuerwehr werden danach die Immissionsrichtwerte an allen relevanten Immissionsorten, auch bei Betrachtung der angrenzenden Bereiche außerhalb des Plangebietes als Allgemeines Wohngebiet, deutlich unterschritten. Eine Überschreitung der zulässigen Spitzenpegel durch die künftige Nutzung in der mit dem Bebauungsplan festgesetzten Fläche für den Gemeinbedarf Feuerwehr tritt im Regelbetrieb sowie bei Fahrzeug- und Gerätewartung der Freiwilligen Feuerwehr nicht auf.

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______Es wird jedoch mit dem Bebauungsplan darauf hingewiesen, dass die Immissionswerte der TA-Lärm im Einsatzfall (Einsätze der Gefahrenabwehr, gemäß der Einsatzübersicht der letzten 3 Jahre Anzahl der Nachteinsätze deutlich unterhalb von 10 Einsätzen) durch den Einsatz des Einsatzhorns und die ggf. notwendigen Zufahrten der Kameradinnen/Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr mit dem Pkw zum Standort des Feuerwehrgebäudes überschritten werden können.

Zur Gewährleistung des Immissionsschutzes sind die schalltechnischen Orientierungswerte für die städtebauliche Planung entsprechend DIN 18005 im Gebiet selbst wie auch in den angrenzenden Gebieten, je nach ihrer Einstufung gemäß Baunutzungsverordnung einzuhalten und nach Möglichkeit zu unterschreiten. Folgende Immissionsrichtwerte „Außen“ (Lärm) dürfen nicht überschritten werden: Allgemeine Wohngebiete (WA) tags 55 dB(A) nachts 45 dB(A) bzw. 40 dB(A) Der niedrigere Nachtwert gilt für Gewerbe- und Freizeitlärm sowie für Lärm von vergleichbaren öffentlichen Betrieben.

Das Plangebiet befindet sich innerhalb der Ortslage von Schattin. Beeinträchtigungen aus dem Fahrverkehr auf der wenig befahrenen Hauptstraße sind nicht zu erwarten.

Mit dem Bebauungsplan werden Festsetzungen für den möglichen Betrieb von Klimaanlagen, Kühlgeräten, Lüftungsgeräten und Luft- und Wärmepumpen im Plangebiet getroffen, damit die nachbarlichen immissionsschutzrechtlichen Belange innerhalb des neuen Wohngebietes auch durch den Betrieb der o.g. Anlagen nicht beeinträchtigt werden.

Geruchimmissionen aus der Landwirtschaft Das Plangebiet befindet sich im Nahbereich zu landwirtschaftlich genutzten Flächen. Emissionen aus der landwirtschaftlichen Nutzung der benachbarten Ackerflächen sind daher nicht auszuschließen. Immissionsschutzrelevante landwirtschaftliche Anlagen sind im Nahbereich zum Plangebiet nicht vorhanden.

Immissionen aus stadttechnischen Anlagen Entsprechend § 3 der Verordnung über elektromagnetische Felder (26. BImSchV) sind Niederfrequenzanlagen, wie Freileitungen und Transformatorenstationen, so umzuverlegen bzw. so zu errichten bzw. zu gestalten, dass eine unzulässige Beeinflussung durch Überschreitung der Grenzwerte bzw. eine Schädigung von Personen ausgeschlossen wird. Die Anordnung der Sammler, der Kontroll- und Einlaufschächte sowie ggf. einer Pumpstation für die Entwässerung hat so zu erfolgen, dass eine Belästigung durch Lärm und Gerüche ausgeschlossen wird. sonstige Immissionen Beabsichtigte Nutzungen von Grundstücken sind unter Berücksichtigung des Standortes so zu planen und bautechnisch so auszuführen, dass sichergestellt ist, dass der Entstehung von Nutzungskonflikten durch Beeinträchtigungen durch Rauchbelästigungen durch das Betreiben und das mögliche Nutzungsverhalten des Betreibers von Feuerungsanlagen, Zweitfeuerstätten sowie Zusatzfeuerstätten für feste Brennstoffe und deren erforderliche Lagerung aus den Außenwohnbereichsgrundstücken unabhängig von der Nennwärmeleistung, die der 1. BlmSchV unterliegt, vorgebeugt wird. Zum Schutz der Nachbarschaft ist die Einhaltung der Immissionsrichtwerte durch entsprechende schall- und bautechnische Maßnahmen zu gewährleisten. Sollten im Plangebiet Wärmepumpen als Gebäudeheizung geplant sein, ist zum Schutz der Nachbarschaft die Einhaltung der Immissionsrichtwerte durch entsprechende bautechnische Maßnahmen zu gewährleisten. Die Einhaltung der Ableitbedingungen für Abgase (Kamin) richtet sich nach § 19 Abs. 1 Nr. 2 der 1. BImSchV. Demnach muss bei Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe mit einer Gesamtwärmeleistung bis 50 Kilowatt, die nach dem 22.03.2010 errichtet wird, der Abstand zum Fenster des benachbarten Wohngebäudes mindestens 15 Meter betragen. Ist dieser Abstand nicht eingehalten, muss die Schornsteinmündung die Oberkanten von Lüftungsöffnungen, Fenstern und Türen des benachbarten Wohngebäudes um mindestens 1 Meter überragen.

Eine Blendwirkung von zulässigen Modulen von Solaranlagen wird für die Umgebung ausgeschlossen. Es sind nur Solarmodule mit einer Antireflexionsbeschichtung zulässig.

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4.6 Festsetzungen zu den landschaftspflegerischen und grünordnerischen Maßnahmen Im Rahmen des Bebauungsplanes wird festgesetzt, dass das auf den Grundstücken anfallende nicht verunreinigte Niederschlagswasser auf den Grundstücken, oder übergeleitet in den Bereich der privaten Grünfläche PG 2, zur Versickerung / Verdunstung zu bringen ist. In Teilbereichen der privaten Grünfläche PG 2 (Bereich GL 2) sind, unter Berücksichtigung des Erhalts vorhandener Bäume und Sträucher, Flächen, Leitungen und Anlagen für die Verdunstung und Versickerung von unverschmutztem Niederschlagswasser aus dem Plangebiet zulässig. Ein Ziel der Entwicklung dieser Fläche ist auch die Vernässung des Bodens in Teilbereichen.

Mit der o.g. Festsetzung wird gesichert, dass die baulichen Maßnahmen in diesen Bereichen, besonders unter Berücksichtigung der relativ großen Baugrundstücke, keinen Einfluss auf den Wasserhaushalt am Standort haben.

Bezüglich des Erhalts und der Pflege des Baumbestandes im Plangebiet sind die naturschutzrechtlichen Regelungen bzgl. des Baumschutzes relevant. Die im Plangebiet vorhandenen Grünbereiche (PG 2) sind zu erhalten. Im Bereich der privaten Grünfläche PG 1 sind standortgerechte Bäume zu pflanzen. Der in der Planzeichnung festgesetzte Standort der zu pflanzenden Bäume kann dabei im Rahmen der weiteren Erschließungsplanung verändert und präzisiert werden. Mit dieser zusätzlichen Begrünung, angrenzend an den des öffentlichen Verkehrsraum Hauptstraße, wird das Ortsbild diesbezüglich harmonisch weiter entwickelt.

4.7 Festsetzungen zu gestalterischen Maßnahmen Der Rahmen der getroffenen gestalterischen Festsetzungen orientiert sich dieser Bebauungsplan am Gestaltungsrahmen der vorhandenen angrenzenden Bebauung im Ortskern von Schattin.

Die getroffenen Festsetzungen für die hinzutretende Wohnbebauung zur Ausbildung von Dächern und Fassaden sowie den den öffentlichen Verkehrsflächen zugewandten, Grundstückseinfriedungen sichern, zusammen mit den weiteren getroffenen Festsetzungen zum Maß und zur Art der baulichen Nutzung, die angestrebte gestalterische Qualität im künftigen Baugebiet.

Für den Bereich der Gemeinbedarfsfläche (Feuerwehr) werden nur eingeschränkt gestalterische Festsetzungen getroffen. Ein Feuerwehrgebäude ist ein Funktionsbau und aus baugestalterischer Sicht auch als ein Solitärbau zu betrachten.

4.8 Festsetzungen zu Geh-, Fahr- und Leitungsrechten Im Bereich der privaten Grünfläche PG 2 am westlichen Rand des Bebauungsplangebietes werden in dem Bereich östlich des Gewässers 2. Ordnung ein Geh- und Fahrrecht in einer Breite von 4,00 m zu Gunsten des Wasser- und Bodenverbandes Stepenitz-Maurine für Instandhaltungsarbeiten an diesem Gewässer festgesetzt (GFL 1). Die Zugänglichkeit dieses Bereiches ist damit für diesbezüglich Befugte gesichert.

Für den in der Planzeichnung gekennzeichneten Bereich GL 2 innerhalb der privaten Grünfläche PG 2 wird ein Leitungs- und Überleitungsrecht zum Zwecke der Verdunstung und Versickerung von unverschmutztem Niederschlagswasser auf die Fläche PG 2 zugunsten des Flurstücks 12/1 (Feuerwehr) sowie für die entstehenden Eigenheimgrundstücke in den Allgemeinen Wohngebieten WA 1 WA 2 und WA 3 aus dem Flurstück 12/2 festgesetzt.

Im Bereich GL 3 der privaten Verkehrsfläche - Gehweg- wird ein Gehrecht für die Allgemeinheit sowie ein Leitungsrecht zum Zwecke der Verlegung von Regenwasserleitungen auf die angrenzende private Grünfläche PG 2 zugunsten der entstehenden Eigenheimgrundstücke in den Allgemeinen Wohngebieten WA 1, WA 2 und WA 3 aus dem Flurstück 12/2 festgesetzt.

Mit den Maßnahmen GL 2 und GL 3 wird den angrenzenden Baugrundstücken die Möglichkeit zur Überleitung von Niederschlagswasser auf die private Grünfläche gegeben.

Im Bereich GFL4, flächengleich mit GF 3, der Verkehrsfläche Gehweg, wird ein Geh-, Fahr- und Leitungsrecht zu Gunsten des Zweckverbandes Grevesmühlen bzw. der entstehenden Eigenheimgrundstücke in den Allgemeinen Wohngebieten WA 1, WA 2 und WA 3 aus dem Flurstück

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______12/2 zum Zwecke der Leitungsverlegung einer Trinkwasserversorgungsleitung zur Versorgung der entstehenden Eigenheimgrundstücke in den Allgemeinen Wohngebieten WA 1, WA 2 und WA 3 festgesetzt. Damit wird eine Alternativmöglichkeit zur Verlegung einer Trinkwasserversorgungsleitung in der Hauptstraße bauleitplanerisch gesichert.

5. Erschließung

Verkehrserschließung Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes wird über die vorhandene Hauptstraße innerhalb der Ortslage Schattin erschlossen. Alle neuen Baugrundstücke erhalten direkte Zufahrten von Hauptstraße. Das Grundstück der Freiwilligen Feuerwehr besitzt bereits eine solche Zufahrt. Dieser Zufahrtsbereich wird ausgebaut werden.

Das durch das Plangebiet hervorgerufene zusätzliche, aber sehr, sehr geringe zusätzliche Verkehrsaufkommen wird durch das angrenzende örtliche Straßensystem aufgenommen. Die im Plangebiet entstehenden Wohn-Baugrundstücke, mit > 1.300 m² Grundstücksfläche, und die festgesetzte maximale Grundflächenzahl von 0,4 ermöglichen, dass der entstehende Stellplatzflächenbedarf der Wohngrundstücke auf den Grundstücken selbst abgedeckt werden wird.

Im Bereich der Gemeinbedarfsfläche ist die Einordnung von funktionsgebundenen Stellplätzen (max. 18 Stück) ebenfalls zulässig.

Notwendig werdende Verkehrsbeschilderungen sind mit der Straßenverkehrsbehörde abzustimmen bzw. ein Verkehrszeichenplan ist zur Anordnung einzureichen. Resultieren aus den Maßnahme Bauarbeiten, die sich auf den Straßenverkehr auswirken, so gilt gemäß § 45 (6) StVO Folgendes: Die Unternehmer müssen – die Bauunternehmer unter Vorlage eines Verkehrszeichenplans – von der zuständigen Behörde eine verkehrsrechtliche Anordnung einholen. Soweit zutreffend sind Sondernutzungserlaubnisse bzw. Zustimmungen der Träger der Straßenbaulast mit einzureichen.

Ableitung von Niederschlägen Der Plangeltungsbereich befindet sich außerhalb einer Trinkwasserschutzzone.

Das im Plangeltungsbereich auf den Baugrundstücken anfallende unverschmutzte Niederschlagswasser wird in erster Linie auf den relativ großen Baugrundstücken bei den anstehenden Bodenverhältnissen zur Versickerung gebracht. Mit dem Bebauungsplan werden jedoch auch Möglichkeiten zum Überleiten des unverschmutzten Niederschlagswassers in Teilbereiche der privaten Grünfläche geschaffen. Die anstehenden Bodenverhältnisse ermöglichen, bei entsprechender Ausbildung der notwendigen Versickerungsbereiche, das Versickern von Niederschlagswasser (siehe Anlage 2, Auszug aus dem Bodengutachten).

Wasserversorgung und Abwasserbehandlung, Löschwasserversorgung Durch die mit diesem Bebauungsplan zulässigen Nutzungen ist eine Erhöhung der notwendigen Trinkwassermenge bzw. anfallenden Abwassermenge verbunden. Ein Anschluss an das öffentliche Trinkwassernetz ist über Anschlüsse an die östlich des Plangebietes verlaufende Trinkwasserversorgungsleitung möglich. Für den Bereich der Allgemeinen Wohngebiete WA 1 bis WA 3 ist ein gemeinsamer Trinkwasseranschluss mit einem Hauptwasserzähler für alle geplanten Wohngebäude vorzusehen. Die interne Weiterverteilung des Trinkwassers erfolgt in Verantwortung der künftigen Bauherren. Dazu sind im Bereich der Verkehrsfläche Gehweg (GFL 4) die notwendigen Geh-, Fahr- und Leitungsrechte vorgesehen. Der Versorger, Zweckverband Grevesmühlen, ist frühzeitig in die Erschließungsplanung einzubeziehen.

Die Ortslage Schattin ist nicht an die öffentliche Schmutzwasserentsorgung angeschlossen. Auch mittelfristig ist die Errichtung einer zentralen Anlage zur Schmutzwasserentsorgung nicht geplant. Für die Ortslage Schattin ist der Zweckverband Grevesmühlen von der Abwasserbeseitigungspflicht bis 2020 befreit.

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______Für jedes der entstehenden Baugrundstücke ist daher eine eigene Kleinkläranlage, entsprechend den geltenden gesetzlichen Bestimmungen, zu errichten und zu unterhalten. Für die Grundstücksentwässerung ist der Grundstückseigentümer verantwortlich. Hinsichtlich einer Überbauung bzw. der Sicherheitsabstände zu Bauwerken sind die allgemeinen Regeln der Technik zu beachten (u.a. DIN 1986).

Die Löschwasserversorgung der hinzutretenden Bauflächen (Grundschutz gemäß DVGW Arbeitsblatt W 405 - 48 m³/h über 2 Stunden) erfolgt über die im Bereich der Gemeinbedarfsfläche vorhandenen Zisterne mit 100 m³ Löschwasserinhalt. Das Plangebiet befindet sich insgesamt innerhalb des Versorgungsradius von 300 m. Darüber hinaus entstehende Bedarfe sind ggf. durch den Verursacher durch Anlegen von entsprechenden Bohrbrunnen abzudecken und im Baugenehmigungsverfahren nachzuweisen.

Gasversorgung Der Standort ist nicht an das regionale Gasversorgungsnetz angeschlossen.

Elektroenergieversorgung Der Standort wird durch das vorhandene Elektroenergienetz versorgt. Versorgungsleitungen befinden sich in der angrenzenden Hauptstraße. Notwendige Leistungs- und Netzerweiterungen, die sich aus dem Leistungserfordernis der geplanten Anlagen am Standort ergeben werden, sind frühzeitig im Rahmen der weiteren Erschließungsplanung mit dem Versorger abzustimmen.

Abfallentsorgung Die Abfallentsorgung für die Bauflächen im Geltungsbereich des Bebauungsplans erfolgt im Rahmen der geltenden Abfallsatzung durch den Landkreis Nordwestmecklenburg als öffentlichem – rechtlichem Entsorgungsträger. Die Baugrundstücke liegen an öffentlichen Verkehrsflächen und sind für Entsorgungsfahrzeuge zugänglich. Die künftigen Baugrundstücke im Plangeltungsbereich können alle direkt von Entsorgungsfahrzeugen angefahren werden.

Telekommunikationsanlagen Das Plangebiet kann an das Telekommunikationsnetz der Deutschen Telekom Technik GmbH angeschlossen werden. Versorgungstrassen befinden sich in der angrenzenden Hauptstraße. Geplante Baumaßnahmen sind mit dem der Deutschen Telekom Technik GmbH abzustimmen.

6. Hinweise 6.1 Denkmalschutz und Verhalten bei Bodendenkmalfunden Im Plangeltungsbereich befinden sich keine Einzeldenkmale. Der Umgebungsschutz für das Baudenkmal Hauptstraße 30 (südlich des Plangeltungsbereiches) ist jedoch zu beachten.

Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes befinden sich keine Bodendenkmale. Wenn während der Erdarbeiten weitere Funde oder auffällige Bodenverfärbungen entdeckt werden, ist gemäß § 11 des Gesetzes zum Schutz und zur Pflege der Denkmale im Land Mecklenburg – Vorpommern ( DSchG M-V ) in der Fassung vom 6. Januar 1998 ( GVOBI. M–V. Nr.1 vom 14. Januar 1998) die untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises Nordwestmecklenburg zu benachrichtigen und der Fund und die Fundstelle bis zum Eintreffen von Mitarbeitern des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege oder dessen Vertreter in unverändertem Zustand zu erhalten. Verantwortlich sind hierfür die Entdecker, der Leiter der Arbeiten, der Grundeigentümer sowie zufällige Zeugen, die den Wert des Fundes erkennen. Die Verpflichtung erlischt 5 Werktage nach Zugang der Anzeige.

6.2 Anzeige des Baubeginns bei Erdarbeiten Der Beginn der Erdarbeiten ist der unteren Denkmalschutzbehörde und dem Landesamt für Kultur und Denkmalpflege spätestens zwei Wochen vor Termin schriftlich und verbindlich mitzuteilen.

6.3 Verhaltensweise bei unnatürlichen Verfärbungen bzw. Gerüchen des Bodens Im Planungsgebiet sind keine schädlichen Bodenveränderungen im Sinne des § 2 Abs. 3 Bundes- Bodenschutzgesetzes bekannt. Mit dieser Auskunft wird keine Gewähr für die Freiheit des Planungsgebietes von schädlichen Bodenveränderungen oder Altlasten übernommen. ______13

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______Werden im Rahmen der Umsetzung des Planvorhabens schädliche Bodenveränderungen, Altlasten oder altlastverdächtige Flächen im Sinne des Bundesbodenschutzgesetzes (BBodSchG) festgestellt, sind besteht in Grundlage von § 2 des Gesetzes zum Schutz des Bodens im Land Mecklenburg- Vorpommern (Landesbodenschutzgesetz – LBodSchG M-V) die Verpflichtung, der unteren Bodenschutzbehörde des Landkreises Nordwestmecklenburg hierüber Mitteilung zu machen.

6.4 Abfall und Kreislaufwirtschaft Alle Baumaßnahmen sind so vorzubereiten und durchzuführen, dass von den Baustellen und fertiggestellten Objekten eine (sach- und umweltgerechte Abfallentsorgung nach den gesetzlichen Bestimmungen) gemeinwohlverträgliche und geordnete Abfallentsorgung entsprechend der Abfallsatzung des Landkreises Nordwestmecklenburg erfolgen kann. Sollten bei Erdarbeiten Auffälligkeiten wie unnatürliche Verfärbungen bzw. Gerüche des Bodens auftreten, ist die Landrätin des Landkreises Nordwestmecklenburg zu informieren. Der Grundstücksbesitzer ist als Abfallbesitzer nach § 15 Kreislaufwirtschaftsgesetz (KRWG) zur ordnungsgemäßen Entsorgung des belasteten Bodenaushubs verpflichtet.

Bauabfälle (Bauschutt, Baustellenabfälle, auch aus Abbruch) sind zur Verwertung einer zugelassenen Aufbereitungsanlage zuzuführen. Die Verwertung soll bereits auf der Baustelle durch Getrennthaltung von mineralischen, metallischen, hölzernen und sonstigen Bauabfällen nach Maßgabe des Entsorgers vorbereitet werden. Nicht verwertbare bzw. schadstoffverunreinigte Materialien sind zu separieren und durch hierfür gesondert zugelassene Unternehmen entsorgen zu lassen. Die Abfallentsorgung der Baustelle soll innerhalb von vier Wochen nach Beendigung der Bauarbeiten abgeschlossen sein. Mit Nutzungsbeginn erfolgt die Abfallentsorgung durch den Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Nordwestmecklenburg. Verantwortlich für die Anmeldung ist der nach Abfallsatzung dazu verpflichtete, in der Regel der Grundstückseigentümer.

6.5 Munitionsfunde Im Rahmen der Grundlagenermittlung zur Planung wurde eine Anfrage beim Landesamt für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz M-V gestellt. Entsprechend der vorliegenden Auskunft des Landesamtes für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz M-V vom 27.11.2017 bestehen aus Sicht der landesrelevanten Gefahrenabwehr zum Brand- und Katastrophenschutz keine Bedenken. In Mecklenburg-Vorpommern sind jedoch Munitionsfunde nicht auszuschließen. Vor Bauausführung wird das Einholen einer Kampfmittelbelastungsauskunft beim Landesamt für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz M-V empfohlen.

6.6 Bodenschutz Bei allen Maßnahmen ist Vorsorge zu treffen, dass schädliche Bodeneinwirkungen, welche eine Verschmutzung, unnötige Vermischung oder Veränderungen des Bodens, Verlust von Oberboden, Verdichtung oder Erosion hervorrufen können, vermieden werden. Der Grundstückseigentümer und der Inhaber der tatsächlichen Gewalt über ein Grundstück sowie die weiteren in § 4 Absatz 3 und 6 des Bundes-Bodenschutzgesetzes genannten Personen sind verpflichtet, konkrete Anhaltspunkte dafür, dass eine schädliche Bodenveränderung oder Altlast vorliegt, unverzüglich die Landrätin des Landkreises Nordwestmecklenburg als zuständiger Bodenschutzbehörde mitzuteilen. Diese Pflicht gilt bei Baumaßnahmen, Baugrunduntersuchungen oder ähnlichen Einwirkungen auf den Boden und den Untergrund zusätzlich auch für die Bauherren und die von ihnen mit der Durchführung dieser Tätigkeiten Beauftragten, Schadensgutachter, Sachverständige und Untersuchungsstellen.

6.7 Geodätische Festpunkte Im Plangeltungsbereich befinden sich keine geschützte Festpunkte der amtlichen geodätischen Grundlagennetze des Landes M-V befinden.

6.8 Baumschutz Während der Bauzeit sind die Bäume innerhalb des Plangebietes gemäß DIN 18920 „Schutz von Bäumen, Pflanzbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen“ zweckmäßig zu schützen. Im Kronentraufbereich des gesetzlich geschützten Altbaumbestandes innerhalb des Plangebietes (Bodenfläche unter der Krone) sowie zuzüglich 1,50 Meter nach allen Seiten der Bäume hinaus, ist das Abstellen und Lagern von Baumaterialien und Baufahrzeugen sowie das Befahren unzulässig. Die Beseitigung der Bäume sowie alle Handlungen, die zu einer Zerstörung, Beschädigung, Veränderung oder nachhaltigen Störung der Bäume führen können, sind verboten.

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7. Realisierung des Bebauungsplanes, bodenordnerische Maßnahmen und Kostenübernahmen

Die Realisierung des Bebauungsplanes Nr. 10 soll zeitnah erfolgen. Bodenordnerische Maßnahmen werden notwendig. Die Kosten der Kosten der Planung werden nicht von der Gemeinde getragen, sondern durch einen städtebaulichen Vertrag mit weiteren Begünstigten der Planung übernommen.

8. Kennziffern Der Geltungsbereich des Bebauungsplans umfasst ca. 1,12 ha.

Geltungsbereich insgesamt 11.239 m² 100% ______Allgemeines Wohngebiet 5.383 m² 48% WA 1 1.335 m² WA 2 1.331 m² WA 3 2.717 m²

Gemeinbedarf 1.991 m² 18%

Verkehrsfläche, Gehweg 252 m² 2%

Private Grünflächen 3.613 m² 32% private Grünfläche PG1 774 m² private Grünfläche PG2 2.839 m²

9. Arbeitsvermerke Die Begründung zum Bebauungsplan Nr. 10 wurde durch die Gemeindevertretung am ………….. gebilligt. Der Bebauungsplan Nr. 10 wurde durch die Gemeinde Lüdersdorf in Zusammenhang mit dem Architekturbüro Bürger, Dipl.-Ing. Wolfgang Bürger Mozartstraße 17, 19053 , Tel.: 0385 / 79 99 50, Fax: 0385 / 79 99 51 E-Mail: [email protected] erarbeitet. Der Artenschutzrechtliche Fachbeitrag (Anlage 1) wurde durch das Planungsbüro Thomas Böhm, Schattin, erarbeitet.

aufgestellt: ……………...... - Bürgermeister -

Teil 2 Anlagen Anlage 1 Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag, September 2020, Planungsbüro Thomas Böhm, Hauptstraße 14, 23923 Schattin

Anlage 2 Auszug aus dem Geotechnischen Bericht, 17.06.2020, Ingenieurbüro für Bodenmechanik und Grundbau Buchheim und Morgner GmbB

Anlage 3 Auszug aus der Schalltechnischen Prognose zum Neubau eines Feuerwehrgerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr Schattin, SACHVERSTÄNDIGEN-RING Dipl.-Ing. H.-U. Mücke GmbH, Bad Schwartau

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Seite 30 von 150 ANLAGE 1 Gemeinde Lüdersdorf; B-Plan Nr. 10 Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag

Gemeinde Lüdersdorf; Bebauungsplan Nr. 10 „Dorfplatz Schattin“ Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Stand: September 2020

Auftraggeber

Mahnke & Böhm

Bearbeiter

Dipl. Ing. Thomas Böhm

Verfasser

Planungsbüro Thomas Böhm Hauptstr. 14 23923 Schattin Tel: 038821/60505 Mob: 0172/5401183 [email protected]

1

Seite 31 von 150 Gemeinde Lüdersdorf; B-Plan Nr. 10 Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag

INHALT SEITE

1 Vorbemerkungen 3 1.1 Darstellung des geplanten Bauvorhabens 3 1.2 Rechtliche Vorgaben 4

2 Bestand 6 2.1 Schutzgebiete 6 2.2 Vegetationstypen im Untersuchungsraum 6 2.3 Fauna im Untersuchungsraum 10 2.3.1 Fledermäuse 10 2.3.2 Brutvögel 10 2.3.3 Amphibien 10

3 Zusammenfassende Bewertung 12

Anhang

Planzeichnung Bestand

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1 Vorbemerkungen

Die Gemeinde Lüdersdorf beabsichtigt, den Bebauungsplan Nr. 10 „Dorfplatz Schattin“ aufzu- stellen. Entwicklungsträger ist Familie Mahnke & Böhm.

Die beigefügten Unterlagen dienen der naturschutzfachlichen Einschätzung des geplanten Vor- habens, insbesondere im Hinblick auf geschützte Arten.

1.1 Darstellung der geplanten Massnahme

Das Bearbeitungsgebiet umfasst eine Fläche von 1,1239 ha. Es liegt im Zentrum der Ortslage von Schattin und umfasst die Flurstücke 12/1 und 12/2 in der Gemarkung Schattin, Flur 1.

Die städtebaulichen Belange werden vom Architekturbüro Bürger, Schwerin bearbeitet.

Lage im Raum

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1.2 Rechtliche Vorgaben

Bundesrecht Aus § 44 Abs. 1 und 5 BNatSchG ergibt sich eine möglicherweise notwendige Durchführung einer Artenschutzprüfung (ASP):

Gemäß § 44 (1) BNatSchG ist es verboten, 1. wild lebenden Tieren besonders geschützter Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu ver- letzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädi- gen oder zu zerstören. 2. wild lebende Tiere streng geschützter Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderzeiten erheblich zu stören. Eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszu- stand der lokalen Population einer Art verschlechtert. 3. Fortpflanzungs- und Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Ar- ten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören. 4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören.

Abweichende Vorgaben bei nach § 44 (5) BNatSchG privilegierten Vorhaben:

Für nach § 15 BNatSchG zulässige Eingriffe sowie bei nach den Vorschriften des Baugesetz- buchs zulässigen Vorhaben im Sinne des § 18 Abs. 2, Satz 1 (Vorhaben in Gebieten mit Be- bauungsplänen nach § 30 BauGB, während der Planaufstellung nach § 33 des BauGB und im Innenbereich nach § 34 BauGB) gelten die Verbote des § 44 (1) nur eingeschränkt.

Danach liegt für europäisch geschützten Arten (Vogelarten und FFH-Arten) kein Verstoß ge- gen das Verbot des § 44 (1) Nr. 3 und im Hinblick auf damit verbundene unvermeidbare Be- einträchtigungen auch gegen das Verbot des § 44 (1) Nr. 1 vor, „soweit die ökologische Funktion der von dem Eingriff (…) betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird.“

Die ASP stellt eine eigenständige Prüfung dar, die nicht durch anderweitige Rechtsetzungsver- fahren (hier Aufstellung des B-Planes) ersetzt werden kann.

Der Prüfumfang beschränkt sich ausschließlich auf die nach europäischem Recht besonders geschützten sogenannten „Anhang IV-Arten“ der FFH-Richtlinie. Danach ist die Durchführung einer ASP nicht erforderlich, sofern Vorkommen der genannten Arten im Planungsraum nicht zu erwarten sind oder sofern sich im Untersuchungsverlauf zeigt, dass die ökologische Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird (s.o.).

Um zu beurteilen, ob die Verbotstatbestände des § 44 BNatSchG erfüllt sind und damit eine eigenständige ASP erforderlich würde, ist folglich für das Vorhabengebiet zunächst in Form einer Bestandkartierung eine ausreichende Prüfung durchzuführen, ob geschützte Arten in der rechtlich bezeichneten Weise betroffen sein könnten.

Sofern eine Prüfung ergibt, dass geschützte Arten betroffen wären, bestünde die Möglichkeit, eine Ausnahmegenehmigung nach § 45 (7) BNatSchG zu beantragen. Eine Genehmigung kann u.a. erfolgen, wenn zwingende Gründe des überwiegenden öffentli- chen Interesses einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftlicher Art vorliegen. Sie darf zuge- lassen werden, wenn zumutbare Alternativen nicht gegeben sind und sich der Erhaltungszu- stand der Populationen einer Art nicht verschlechtert.

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Gemäß § 54 Absatz 7 Satz 2 des Bundesnaturschutzgesetzes ist es zum Schutz der Horst- und Neststandorte der Adler, Baum- und Wanderfalken, Weihen, Schwarzstörche und Kraniche ver- boten, 1. im Umkreis von 100 Metern um den Standort (Horstschutzzone I) Bestockungen zu ent- fernen oder den Charakter des Gebietes sonst zu verändern.

Landesrecht M-V Die „Hinweise zu den artenschutzrechtlichen Zugriffsverboten des § 44 Absatz 1 Bundesnatur- schutzgesetz auf der Ebene der Bauleitplanung“ (LUNG M-V, 2.7.2012) konkretisieren die pla- nerischen Anforderungen.

Danach hat zunächst eine Bestanderfassung zu erfolgen, auf deren Grundlage zu ermitteln ist, inwieweit der geplante Eingriff für geschützte Arten relevant ist und welche Konflikte sich aus dessen Umsetzung für diese Arten ergeben könnten.

Dabei ist „die Untersuchung des Vorliegens eines Verbotstatbestandes (…) ebenfalls durch die Bestimmung der Eignung der beeinträchtigten Lebensräume und -strukturen für die geschützten Arten rechtssicher möglich (Potentialanalyse).“

Baurecht Es ist vorgesehen, das Rechtsetzungsverfahren für diesen Bebauungsplan nach § 13a BauGB (Bebauungsplan der Innenentwicklung im beschleunigten Verfahren) durchzuführen.

Gemäß § 13a Abs. (2) 1. BauGB gelten die Vorschriften des vereinfachten Verfahrens nach § 13 Absatz 2 und 3 Satz 1 entsprechen. Danach wird von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB, von dem Umweltbericht nach § 2a, von der Angabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2, welche Arten umweltbezogener Informationen ver- fügbar sind, sowie von der zusammenfassenden Erklärung nach § 10 Abs. 4 abgesehen.

Bei der Beteiligung nach Absatz 2 Nr. 2 BauGB ist darauf hinzuweisen, dass von einer Umwelt- prüfung abgesehen wird.

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2 Bestand

Die vorkommenden Biotoptypen wurden im Frühjahr 2018 kartiert (siehe Anhang).

Eine Erfassung der Fauna über den hierfür erforderlichen Zeitraum vollständiger Fortpflan- zungsperioden erfolgte nicht, da das geplante Baugebiet von geringer Dimension ist, beträchtli- che für die Entwicklung von Tierlebensräumen abträgliche Vorbelastungen bestehen und die vorgefundenen Biotoptypen keine Vorkommen relevanter Arten erwarten ließen.

Eine Abfrage nach bekannten geschützten Arten bei der UNB Kreis Nordwestmecklenburg vom 26.9.2018 ergab, dass keine Erkenntnisse hierzu vorliegen.

Es konnte deshalb davon ausgegangen werden, dass die Ergebnisse der Bestanderfassung geeignet waren, die sich aus o.g. Rechtslage ergebenden Fragestellungen in gebotenem Maße zu klären.

2.1 Schutzgebiete

Im direkten Umfeld des geplanten Vorhabens existieren keine Schutzgebiete.

2.2 Vegetationstypen im Untersuchungsraum

Die verwendeten Biotoptypbezeichnungen entsprechen der aktuellen „Anleitung für die Kartie- rung von Biotoptypen und FFH-Lebensraumtypen in Mecklenburg-Vorpommern, Stand 2013“, herausgegeben vom Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg- Vorpommern (LUNG M-V).

Intensivgrünland (GIM)

Der weit überwiegende Teil des Bearbeitungsgebietes ist als „artenarmes Dauergrünland oder Saatgrasland in intensiver Nutzung mit geringem oder fehlendem Kräuteranteil“ auf minerali- schem Standort einzustufen.

Diese Teilfläche wird als Dorfplatz bzw. zeitweise als Parkplatz für dörfliche Veranstaltungen, Hundeauslauf oder Feuerwehr-Übungsplatz genutzt und dafür zumindest jährlich zweimal, in Teilbereichen häufiger gemäht.

An der nordöstlichen Grenze des Grundstückes wurde 2018 durch die Gemeinde Lüdersdorf ein Unterkunftcontainer für Ausrüstungen der freiwilligen Feuerwehr aufgestellt. Neben dem Container existiert eine Gruppe aus 3 – 4 sehr eng stehenden Traubenkirschen.

Der östliche Bereich der beplanten Fläche (parallel der Hauptstraße) ist durch eine ehemalige Bebauung bzw. Lagerfläche vorbelastet (überformte Böden).

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Dorfplatz, Blickrichtung Nordosten, Baumgruppe zwischenzeitl. gerodet

Detail, Grasnarbe

Schutzstatus: keiner Fläche: insgesamt 8.340 m²

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Feuchtgebüsch stark entwässerter Standorte (VWD) Die westlichste Spitze des Grundstückes wird überwiegend von einem Feuchtgebüsch einge- nommen, kleinflächig noch im Mosaik mit Großseggenried (VGR).

Feuchtgebüsch, im Vordergrund Reste Großseggenried

Schutzstatus: § 20 Fläche: insgesamt 1.100 m²

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Siedlungsgebüsch aus heimischen Gehölzarten (PHX) Im nördlichen Randbereich des Grundstücks haben sich durch längere Nutzungsaufgabe Strauchgehölze angesiedelt. Es handelt sich überwiegend um durchgewachsene, verwilderte Obstgehölze, Weißdorn, Schlehe, Hasel, Brombeere, im westlichen Bereich Weiden. Kleinflä- chig ist diese Teilfläche mit Ruderalfluren durchsetzt.

Siedlungsgebüsch, Blickrichtung Westen

Schutzstatus: keiner Fläche: insgesamt 1.800 m²

Für die Umsetzung der Planung ist, über die bereits durch die Gemeinde Lüdersdorf vorge- nommeine Beseitigung einer Baumgruppe im nördlichen Planungsraum hinaus, keine Fällung von Bäumen geplant. Das bestehende Siedlungsgebüsch sowie das Feuchtgebüsch sollen erhalten und als „Private Grünfläche“ festgesetzt werden.

Fazit: - Der beplante Bereich ist geprägt durch Vorbelastungen wie Überformung gewachsener Bö- den und dörfliche Freizeitnutzungen. - Bäume werden erhalten. - Gehölzstrukturen mit und ohne Schutzstatus werden erhalten. - Aus den im Untersuchungsgebiet vorkommenden Lebensräumen kann abgeleitet werden, dass potentielle Betroffenheiten im Sinne des § 44 BNatSchG lediglich für Fledermäuse und Brutvögel bestehen könnten.

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2.3 Fauna im Untersuchungsraum

Die im Untersuchungsgebiet vorhandenen Biotoptypen sind im Bestandsplan (Anhang) darge- stellt. Im Folgenden wird auf dieser Grundlage die Betroffenheit potentiell vorhandener geschützter Arten bzw. Artengruppen gegenüber dem Vorhaben aufgezeigt und bewertet, es erfolgt damit eine Prüfung der Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG.

2.3.1 Fledermäuse

Aus der vorgefundenen Biotopstruktur kann abgeleitet werden, dass im Bereich der geplanten baulichen Erschließung für Fledermäuse geeigneten Lebensstätten nicht vorkommen. Weder mögliche Sommer- noch Winterquartiere existieren.

Der Untersuchungsraum ist wegen seiner innerörtlichen Lage und seiner Kleinflächigkeit als Nahrungs- und Jagdbereich sowie Flugroute oder Wanderkorridor von marginaler Bedeutung.

2.3.2 Brutvögel

Die im Untersuchungsgebiet vorgefundenen Biotoptypen lassen darauf schließen, dass als po- tentielle Brutvögel im Wesentlichen zu erwarten sind:

Gebüsche, Hecken - Amsel Nest meist niedrig in Hecken etc. - Grünfink Nest meist halbhoch in dichten Gebüschen, in Kletterpflanzen etc. - Mönchsgrasmücke Nest meist niedrig in dichtem Gebüsch - Rotkehlchen Nest am Boden oder bodennah in dichtem Bewuchs - Zaunkönig Nest meist niedrig im Gestrüpp, an efeuberankten Mauern etc. - Zilpzalp Nest in dichtem bodennahen Gestrüpp

Diese Arten sind laut Roter Liste Brutvögel in Mecklenburg-Vorpommern (2014) alle häufig und ohne Gefährdungseinstufung.

Bei eine Prüfung des Bearbeitungsgebietes im Hinblick auf Horstschutzzonen im Sinne des § 54 (7) BNatSchG wurden keine geschützten Horste vorgefunden.

2.3.3 Amphibien

Im Plangebiet existieren keine Laichgewässer für Amphibien. Das Feuchtgebüsch weist ledig- lich eine potentielle Eignung als Landhabitat auf. Es sind den Verbreitungsgebieten nach Vor- kommen von Laubfrosch, Kreuz- und Wechselkröte denkbar.

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Zusammenfassende Bewertung

Baubedingte Zerstörung von Lebensräumen

Die vergleichsweise kleinflächigen baulichen Maßnahmen werden keine Einflüsse auf Fleder- mäuse und Amphibien haben, zumal zu erwarten ist, dass die geplanten Einfamilienhäuser nicht in einem Zuge sondern über einen Zeitraum von mehreren Jahren erstellt werden.

Alle europäischen Vogelarten und deren Fortpflanzungs- und Ruhestätten sind besonders ge- schützt. Da die genannten Arten jährlich neue Nester erstellen, nicht auf ein konkretes Gehölz angewie- sen sind, die vorhandenen Bäume und Gebüsche erhalten werden sollen, im direkten Umfeld der geplanten Maßnahme Ersatzlebensräume in großem Umfang vorhanden sind und die Bau- feldräumung außerhalb der Vegetationsperiode erfolgen soll, werden die baubedingten Effekte des Vorhabens auch auf die Vogelwelt als marginal eingestuft.

Betriebsbedingte Beeinträchtigungen Die im Gebiet vorhandenen Bäume und Gebüsche bleiben erhalten. Hinzukommen werden nach der Bauphase weitere Eingrünungen der Privatgrundstücke und über Festsetzungen ge- regelte Baumpflanzungen.

Da alle genannten Arten ihre Lebensräume auch im direkten Wohnumfeld finden, ist keine von dem geplanten Baugebiet ausgehende Beeinträchtigung geschützter Arten zu erwarten. In Relation zur gegenwärtigen intensiven Nutzung können sich sogar positive Effekte insbeson- dere für die Avifauna einstellen.

Es ist nach menschlichem Ermessen nicht vorstellbar, dass eine lokale Population durch das geplante Bauvorhaben gefährdet sein könnte, es sind keine erheblichen Beeinträchtigungen im Hinblick auf die Verbote des § 44 BNatSchG zu erwarten.

Sicher ist nach aktuellem Kenntnisstand angesichts der Kleinflächigkeit des Vorhabens, dass (dem Wortlaut des Gesetzes folgend) die „ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vor- haben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird“.

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3 Zusammenfassende Bewertung

Zusammenfassend ist nach den vorliegenden Erkenntnissen festzustellen:

- Ein aus § 44 Abs. 1 BNatSchG ableitbares Zugriffsverbot liegt nicht vor, da Handlun- gen, die zu einer Tötung, Zerstörung oder Verletzung relevanter Arten, ihrer Fort- pflanzungsstadien bzw. zu einer Zerstörung von Nistplätzen, Gelegen, Fortpflan- zungs- und Ruhequartieren, Rastplätzen etc. führen könnten, nicht gegeben sein werden.

- Die Durchführung einer Artenschutzprüfung (ASP) ist nicht erforderlich.

- Die Beantragung einer Ausnahmegenehmigung nach § 45 BNatSchG ist nicht erfor- derlich.

- Durch Minderungsmaßnahmen können Auswirkungen des Vorhabens auf Flora und Fauna weiter minimiert werden: -- Die Baufeldräumung wird zwischen dem 1.10. und dem 28.2. vorgenommen. -- Zu erhaltende Gehölzflächen fließen als Festsetzung in den B-Plan ein.

- Der Umsetzung des Vorhabens nach § 13a BauGB stehen keine erkennbaren Gründe entgegen. Von einer Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB kann danach abgesehen werden.

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PLANZEICHNUNG BESTAND

12/1

GIM

12/2

PHX

VWD

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AUSZÜGE

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5.0 Gründungstechnische Schlussfolgerungen 5.1 Allgemeines Gebäude

Am Gebäudestandort für das Feuerwehrgebäude ist eine Mutterbodenschicht bzw. sind teilweise Auffüllungen bis zu einer max. Teufe von –1,00 m nur in BS1/20 und BS3/20 vorhanden, die entfernt und ausgetauscht werden müssen

Die Oberkante des Fertigfußbodens mit +14,60 m DHHN liegt deutlich höher als das jetzigen Geländeniveau. Fundament oder Frostschütze liegen demnach überwiegend in Bereichen innerhalb des tragfähigen Baugrundhorizontes. Lediglich an den Stellen BS1/20 und BS3/20 wäre noch ein Bodentausch mit nichtbindigen Boden (Gründungspolster) notwendig.

Es ist unter der Platte eine kapillarbrechenden Schicht von etwa 30 cm aus Tragschichtmaterial (Schottertragschicht) anzuordnen, da das Gebäude einer Belastung aus Fahrverkehr ausgesetzt wird.

Zufahrtsstraße

Der Oberbau der Zufahrt zum Gerätehaus und die Umfahrt zu den Parkplätzen müssen entsprechend der Verkehrsbelastung angepasst werden.

Für den schweren Verkehr bis zum Gerätehaus sollte eine höhere Belastungsklasse als für die hinteren Parkplatzflächen gewählt werden. Um den Versiegelungsgrad nicht zu erhöhen, sollte versickerungsfähiges Pflaster gewählt werden.

Versickerungsanlage

Im hinteren Grundstücksbereich soll die Versickerungsanlage als Muldenversickerung oder Grabenversickerung ausgebildet werden. In BS6/20 wurden innerhalb des aus Sand bestehenden Bodenprofils hochbindige Schluffbänder festgestellt, die die Versickerungsfähigkeit einschränken. Es wird empfohlen, bereichsweise punktuell (mehrfach jeweils ca. 1 m²) diese Schluffschicht freizuräumen und mit Sand zu verfüllen, um die Sickerfähigkeit zu verbessern.

5.2 Gebäudegründung Aufnehmbarer Sohldruck Für die Bemessung der lotrecht belasteten Streifenfundamente auf dem gewachsenen Baugrund und dem aufgebrachten Gründungspolster, folgender Bemessungswert des Sohlwiderstand σR,d [kN/m²] (Tabelle 6) zugelassen. Für die Bemessung werden mindestens steife Gründungsbedingungen (Schluff) und mindestens mitteldicht-dicht gelagerter Sand vorausgesetzt.

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7.0 Wasserhaltung 7.1 Wasserhaltungsmaßnahmen während der Bauzeit

Die Geländeoberfläche besteht aus nichtbindigem Boden. Nach gegenwärtigen Erkenntnissen ist keine Wasserhaltung notwendig.

Sollten dennoch bindige Bereiche (Schicht 3) innerhalb der Baugrubensohle auftreten, ist Niederschlagswasser, sowie Wasser aus wasserführenden Schichten, durch eine offene Wasserhaltung aus dem Gründungsbereich zu entfernen. Der als gewachsener Baugrund anstehende tonige Schluff ist nach längerem Offenhalten stark wasserempfindlich. Bereits geringe Wasserzugaben weichen den Boden schnell auf.

7.2 Wasserhaltungsmaßnahmen zum Schutz von Bauwerken Das Gelände ist zum Gebäude hin mit einem leichten Gegengefälle zu profilieren. Dadurch wird verhindert, das Oberflächenwasser an das Bauwerk dringt.

Der unterstehende tonige Schluff ist nur sehr schwach wasserdurchlässig, so dass nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann, dass sich innerhalb des Gründungspolsters Wasser kurzeitig aufstauen kann. Erdberührte Wände und Bodenplatten sind der Wassereinwirkungsklasse W1.2-E ausgesetzt.

Der aufliegende Sand ist zur Versickerung im Sinne der DWA-A-138 geeignet. Der darunter liegende tonige Schluff gilt als Wasserstauer.

Die Durchlässigkeit der Sande wurden indirekt aus der Kornverteilung mit

. -5 -4 kf = 4,9 * 10 bis 1,1 * 10 m/s (Anlage 2) bestimmt. Es wird vorgesehen das anfallende Niederschlagswasser aus der Dachentwässerung in eine Muldenversickerungsanlage zu führen.

Für die Bemessung einer Muldenversickerung mit aufliegender Mutterboden- und Rasenschicht wird eine Wasserdurchlässigkeit von

-5 kf = 2 *10 m/s (Mutterboden) festgelegt. Die Durchlässigkeit der unterlagernden Sande ist demnach größer.

Unter Verkehrsflächen mit bindigem Planum ist eine Planumdrainage anzuordnen.

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7.3 Regenwasserversickerung

Eine Versickerung von Regenwasser ist als Mulden- und Rigolenversickerung möglich. Der Planer favorisiert eine Versickerung mit Muldenversickerung. Grund- oder Schichtenwasser wurde in einer Höhe +10 ,00 m DHHN angetroffen. Die Muldenhöhe liegt bei +12,00 DHHN. Damit liegt eine ausreichende Filterschicht vor.

Für die Versickerung der anfallenden Regenwassermengen werden die Durchlässigkeiten der Schichthorizonte bei BS5/20 und BS6/20 (Standort der Versickerungsanlage) zur Bemessung herangezogen.

Als Versickerungsschicht ist Sand vorhanden.

Die Wasserdurchlässigkeit der anstehenden Sande wurde indirekt bestimmt mit

-4 -5 kf = 1.1 * 10 m/s bis 4,9 * 10 (siehe Anlage 2)

Die Wasserdurchlässigkeit der sandigen Mutterbodenschicht, welche die Mulde abdeckt wird mit

-5 kf = 2 * 10 m/s angenommen.

Die Herstellung der Muldenversickerung ist generell kostengünstiger, jedoch gibt es Einschränkungen in der Flächennutzung und einen erhöhten Pflegeaufwand.

Die Versickerungsmulde wird so bemessen, dass ein kurzzeitiger Aufstau möglich ist. Die Einstauhöhe wurde so auf zm < 30 cm begrenzt. Aufgrund des örtlichen einseitigen Zulaufes kann es an der Einlaufstelle zu Bodeneriosionen kommen. Hier sind besondere Anforderungen im Rinnenbereich notwendig, die den Wasserzulauf beruhigen (Steine, Schotter oder ähnliches).

Der Mindestabstand der Mulde zum Gebäude ist mit mindestens 2,00 m einzuhalten, um Feuchteschäden zu vermeiden.

Die Mulde sollte in den tiefsten Punkten des Versickerungsbereiches ausgebildet werden. Die Versickerungsebene sollte möglichst gerade sein, bzw. so segmentiert sein, dass die Ebenen in gestaffelt unterschiedlichen Höhen liegen.

Der fehlende Boden wird mit einem nichtbindigen Füllboden (sandiger Bodenhub) aufgefüllt, die Mulde ausgeformt und mit sandigem Schotterrasenboden 10 cm angedeckt (humoser versickerungsfähiger Schotter, mit Rasensaat oder ähnliches -5 durchlässiges Material, humoser Sand kf > 2* 10 m/s)

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Abb.2: Aufbau der Muldenversickerung (aus DWA –A- 138) mit Zulaufrinne oder oberirdischer Zuleitung

Im hinteren Grundstücksbereich soll die Versicherungsanlage als Muldenversickerung oder Grabenversickerung ausgebildet werden. Wie in Abschnitt 5.6 schon beschrieben, wurden in BS6/20 innerhalb des aus Sand bestehenden Bodenprofils hochbindige Schluffbänder festgestellt, die die Versickerungsfähigkeit einschränken. Es wird empfohlen, bereichsweise punktuell (mehrfach jeweils ca. 1 m²) diese Schluffschicht freizuräumen und mit Sand zu verfüllen, um die Sickerfähigkeit zu verbessern.

7.3.1 Flächen und Abflussbeiwerte

Für die Versickerung werden die Dachflächen und versiegelte Flächen in die Berechnung einbezogen. Es werden nur die Flächen angerechnet, deren Niederschlagswasser in die Versickerungsanlage gelangt: (Abflussbeiwerte nach ATV-DWK-A 117 und ATV-DWK-M 153) Tabelle 10 (Angabe des Planers)

Einflussfläche ca .: AE= ca. 2000 m²

Fläche : Abflussbeiwerte : Dachfläche ca.: Dachfläche (Halle) 781,31 m² (Flachdach) 0,95 Verkehrsfläche (Feuerwehr) 139,3 m² (versiegelt) 0,95

Rechenwert Bemessungsfläche: Au = 874,6 m²

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7.3.2 Bemessungsregen

Für die Berechnung der Versickerung wurde ein Bemessungsregen aus KOSTRA – Daten verwendet. Als Niederschlagsspende werden Niederschlagsereignisse mit unterschiedlicher Regendauer verwendet, die alle 5 Jahre einmal auftreten. D.h. durchschnittlich alle 6 - 10 Jahre werden Regenereignisse auftreten, an denen die Kapazität der Versickerungsanlage nicht mehr ausreicht.

Tabelle 11 (KOSTRA-Daten – Bereich Schattin Spalte 41/ Zeile 18) Regendauer Regenmenge

D rD (0,2) min (l/s.ha) 5 230,0 10 186,7 15 155,6 20 134,2 30 106,7 45 83 60 68,6 90 50,6 120 40,6 180 29,8 240 24 360 17,6 540 12,9 720 10,4 1080 7,6 1440 6,1 2880 3,4 4320 2,4

8.0 Bemessung einer Versickerungsanlage

5.3.1 Allgemeines

Als Versickerungsanlage wird eine Muldenversickerung favorisiert.

Der angeschnittene Grundwasserhorizont bei den Sondierungen liegt bei ca. +10,00 m DHHN. Damit ist eine Mindestsickerschicht bis zum Grundwasserleiter von >1,0 m vorhanden.

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Die Zuleitung muss frostfrei gegründet sein. Das heißt die Mindesttiefe sollte bei - 0,80 m liegen. Es ist eine Vorfilterung, ebenfalls als kleinerer Absetzschacht, vorzunehmen.

Muldenversickerung s. Anlage 3.2 -5 Durchlässigkeit des Bodens kf = 7,4*10 m/s Durchlässigkeit des Bodens (Korrekturwert n. -5 DWA und Mutterboden !) kf = 2*10 m/s

Sickerfläche der Mulde AS,M 120 m²

Zuschlagsfaktor DWA-A-117 fz = 1,2

Tabelle 10 erforderliches Speichervolumen der Mulde Regendauer Regenmenge Speichervolumen

D rD (0,2) VR min (l/s.ha) m³ 5 230,0 7,44 10 178,3 11,17 15 147,8 13,48 20 127,5 15,06 30 101,7 17,05 45 79,3 18,36 60 65,8 18,68 90 48,1 16,61 120 38,6 13,99 180 28,1 7,45 240 22,6 0,48

Maximales Speichervolumen der Mulde: Vm = 18,68 m³ Einstauhöhe auf der Sickerfläche: zm = 0,16 m

Als maßgebende Regendauer wird ein Bemessungsregen von 60 min mit einer Regenmenge 65,8 l/(s*ha) zugrunde gelegt.

gewählte Breite der Mulde: 6,00 m gewählte Länge der Mulde: 20,00 m gewählte Tiefe der Mulde: 0,30 m

Speichervolumen 36,00 m³ > 18,68 m³ Das Speichervolumen ist doppelt so groß wie erforderlich.

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Die Deckschicht der Mulde (Oberboden) ist möglichst dünn auszubilden, damit die darunterliegende durchlässige Sandschicht nicht behindert wird. Die -5 Durchlässigkeit dieser Decksicht ist mit kf > 2,0*10 m/s auszubilden.

Es ist nicht auszuschließen, dass ein Regenereignis (alle 5 Jahre) stattfindet kann, in dem größere Regenereignisse stattfinden. Die Bemessung erfolgt generell bei einem Bemessungsregen mit einer 5 jährigen Wiederkehr.

Die gründungstechnischen Schlussfolgerungen gelten nur in Zusammenhang mit den zur Verfügung gestellten Planungsunterlagen.

Sollte sich während der Planung und Baudurchführung von diesem Bericht abweichende Verhältnisse oder Bedingungen ergeben, ist der Verfasser sofort zu konsultieren. Eine weitere Verwendung der ermittelten Baugrundwerte für andere benachbarte Grundstücke ist ohne Zustimmung des Verfassers unzulässig. ______

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BS1/20 BS2/20 BS3/20 +14,52 m DHHN OK Fußboden BS4/20 +14,22 m DHHN +14,16 m DHHN AMu Auffüllung + Mutterboden +13,92 m DHHN m dunkelgrau, sandig 0.10 Mu Mutterboden OH AMu Auffüllung + Mutterboden 14.00 A dunkelgrau [OH] Auffüllung + Mittelsand dunkelgrau schwarz, sandig Mutterboden + Sand braungelb - gra, grobsandig 0.15 0.15 OH SE Mu dunkelgrau G1 feinsandig gering humos A Auffüllung + Sand Mittelsand grobsandig 0.40 Wurzelreste SE braungrau, Bauschutt braun, feinsandig 1.00 G1 gering humos 13.00 Schluff gering tonig SU* G1 1.30 1.00 Feinsand gering mittelsandig braun, stark feinsandig wn =15.6 % wn =18.3 % Schluff gering tonig UL-UM hellgrau, gering schluffig G2 1.90 braun, Feinsandbänder wn =26.7 % G2 1.70 G1 1.60 wn =19.9 % Schluff tonig Mittelsand feinsandig SE-SU UM 12.00 braun - braungelb, Schluffbänder braun 1.80 Schluff gering tonig Mittelsand etwas grobsandig UL-SU* 2.60 wn =24.3 % braun, feinsandig braun, feinsandig etwas wn =25.6 % kiesig 3.30 3.00 wn =26.3 % 2.50 Schluff gering tonig Mittelsand etwas grobsandig 11.00 braungelb, gering feinsandig SU*-UL Schluff tonig 3.45 braungelb, feinsandig 3.60 Feinsandbänder 3.30 wn =22.6 % braungelb ab 4.8 m grau, UL-UM G2 etwas kiesig 3.40 4.20 Feinsandbänder G2 4.00 4.00 10.00

Schluff stark feinsandig braungelb ab 5 m grau, SU*-UL wn =25.6 % 9.00 Schluffbänder Feinsandbänder

G3 6.00

8.00 G3 6.00 Konsistenzen / Lagerungsdichten / Bodenarten Wasser Wasserstand steif 19.05.20 nass Lagerungsdichten mitteldicht D<0,3 locker D=0,3 locker-mitteldicht Ingenieurbüro Neubau Feuerwehrgerätehaus D=0,4 mitteldicht Bodenmechanik u. Grundbau D=0,5 mitteldicht-dicht Schattin Bearb.: Buchheim/Morgner D>0,5 dicht Buchheim und Morgner PartGmbB 23968 Gägelow, Bellevue 10 Flur:1 Flurstück 12/2 Dipl.-Ing.Jörg Buchheim Bauherr: Gemeinde Lüdersdorf Amt Schönberger Land Sondierprofile M1:50 Dipl.-Ing. Grit Morgner Kenn.-Nr. : 046-A-20 Tel.: 03841/6262-0 Fax:: 6262-29 BlN. : 2.1 Seite 53 von 150

Ok Fußboden 14.60 m DHHN

m BS5/20 BS6/20 14.00 +13,06 m DHHN 12,98 m DHHN

13.00 Mu Mutterboden Mu Mutterboden dunkelgrau schwarz OH dunkelgrau schwarz wn =14.4 % 0.20 wn =13.6 % Vgl =1.8 % 0.20 Feinsand gering mittelsandig Vgl =1.65 % G1 SE Versickerungsmulde grau-dunkelgrau, gering humos Feinsand schluffig 0.80 SU* 12.00 braungrau, gering humos Feinsand stark schluffig braun-braungelb, schluffig stark SU* G1 1.40 feinsandig Schluff tonig braun UM G2 2.00 1.80 11.00 Schluff tonig UM Mittelsand feinsandig braun braun-braungelb, etwas grobsandig SE 2.70 G32.95 3.00 10.00 G22.80 3.00

9.00

8.00 Konsistenzen / Lagerungsdichten / Bodenarten Wasser Wasserstand steif 19.05.20 weich - steif Lagerungsdichten locker D<0,3 locker D=0,3 locker-mitteldicht Ingenieurbüro Neubau Feuerwehrgerätehaus mitteldicht D=0,4 mitteldicht Bodenmechanik u. Grundbau D=0,5 mitteldicht-dicht Schattin Bearb.: Buchheim/Morgner D>0,5 dicht Buchheim und Morgner PartGmbB 23968 Gägelow, Bellevue 10 Flur:1 Flurstück 12/2 Dipl.-Ing.Jörg Buchheim Bauherr: Gemeinde Lüdersdorf Amt Schönberger Land Sondierprofile M1:50 Dipl.-Ing. Grit Morgner Kenn.-Nr. : 046-A-20 Tel.: 03841/6262-0 Fax:: 6262-29 BlN. : 2.2 Seite 54 von 150 ANLAGE 3

AUSZÜGE

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1.0 Inhaltsverzeichnis 1.0 Inhaltsverzeichnis ...... 2 2.0 Unterlagenverzeichnis und Anlagenverzeichnis...... 2 2.1 Verwendete Unterlagen...... 2 2.2 Anlagen ...... 4 3.0 Feststellungen ...... 4 4.0 Baugrundverhältnisse ...... 4 4.1 Durchgeführte Untersuchungen...... 4 4.2 Höhenbezug und Lage der Sondierpunkte ...... 4 4.3 Bodenschichtungen ...... 5 4.3.1 Schicht 1, Mutterboden, Mutterbodenauffüllungen, OH, [OH]...... 5 4.3.2 Schicht 2, Auffüllung, Sand gering humos teilw. Bauschutt und Wurzelreste [A]5 4.3.3 Schicht 3, gewachsenener Baugrund Schluff tonig – gering tonig [UL – UM – SU*]...... 5 4.3.4 Schicht 4, gewachsenener Baugrund Mittelsand grobsandig kiesig bis Feinsand mittelsandig SE...... 6 4.4 Wasserstände...... 7 4.5 Betonaggressivität ...... 7 4.6 Bodenklassifikation (Bodengruppe / Bodenklasse)...... 7 4.7 Erdstoffmechanische Eigenschaften...... 8 4.8 Homogenbereiche nach ATV DIN 18300 /Wiederverwendung ...... 9 5.0 Gründungstechnische Schlussfolgerungen ...... 10 5.1 Allgemeines...... 10 5.2 Gebäudegründung Aufnehmbarer Sohldruck...... 10 5.3 Einbindetiefe ...... 11 5.4 Bautechnische Hinweise...... 11 5.4.1 Allgemeine Hinweise für eine Flachgründung ...... 11 5.4.2 Verkehrsflächen...... 13 5.4.3 Empfehlungen zur Gründung von Rohrleitungen...... 14 5.5 Ausbildung der Baugrube...... 15 5.6 Wiederverwendbarkeit von Auffüllung...... 15 6.0 Setzungsprognose ...... 16 7.0 Wasserhaltung...... 18 7.1 Wasserhaltungsmaßnahmen während der Bauzeit ...... 18 7.2 Wasserhaltungsmaßnahmen zum Schutz von Bauwerken ...... 18 7.3 Regenwasserversickerung ...... 19 7.3.1 Flächen und Abflussbeiwerte...... 20 7.3.2 Bemessungsregen ...... 21 8.0 Bemessung einer Versickerungsanlage ...... 21 5.3.1 Allgemeines ...... 21

2.0 Unterlagenverzeichnis und Anlagenverzeichnis 2.1 Verwendete Unterlagen U1 Auftrag zur Baugrunduntersuchung U2 Lageplan Grundriss Schnitte Vorabzug 20.05.20 Axel Danne Architekten U3 Leitungsauskunft und Leitungspläne Hansegas, Telekom, Zweckverband, Edis U5 Laboranalysen U6 Verwendete Normungen und Richtlinien:

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EC 7 Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik, Allgemeine Regeln (sowie NAD) Erkundung des Baugrunds (sowie NAD) DIN 1054-2010-12 Baugrund- Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau DIN 1055-2010-11 Lastannahmen DIN 4017:2006-03 Grundbruchberechnungen DIN 4019:2015-05 Setzungsberechnungen DIN 4020:2010-12 Geotechnische Untersuchungen für bautechnische Zwecke DIN EN ISO 22475-1 Geotechnische Erkundung und Untersuchung DIN EN ISO 22476-2:2012 Geotechnische Untersuchungen und Erkundung Felduntersuchung Teil 2 Rammsondierung TP BF-StB Teil B15.1 Leiche Rammsondierung DPL-5 Mittelschwere Rammsondierung DPM-10 DIN EN 1536:2015-10 Bohrpfähle DIN EN 12699:2015-07 Verdrängungspfähle DIN 4020:2010-12 Geotechnische Untersuchungen für bautechnische Zwecke DIN EN ISO 14688-1:2013-12 Geotechnische Erkundung und Untersuchung - Benennung, Beschreibung und Klassifizierung von Boden - Teil 1: Benennung und Beschreibung DIN 4023:2006-02 Geotechnische Erkundung und Untersuchung - Zeichnerische Darstellung der Ergebnisse von Bohrungen und sonstigen direkten Aufschlüssen DIN 4030-1:2008-06 Beurteilung betonangreifender Wässer, Böden und Gase DIN 4095:2016-11 Baugrund; Dränung des Untergrundes zum Schutz baulicher Anlagen DIN 4123:2013-04 Gebäudesicherung im Bereich von Ausschachtungen, Gründungen und Unterfangungen DIN 4124:2012-01 Baugruben und Gräben; Böschungen und Arbeitsraumbreiten DIN18533-1:2017-7 Abdichtungen von erdberührten Bauteilen DIN 18196:2011-05 Bodenklassifikation für Bautechnische Zwecke DIN EN ISO 17829-1:2015-03 Wassergehalt DIN 18122-2:2000-09 T1 Zustandsgrenzen DIN EN ISO 17892-12 :2018-10 Bestimmung der Fließ- und Ausrollgrenze DIN EN ISO 17892-4 :2017-04 Bestimmung der Korngrößenverteilung DIN 18127:2012-09 Proctorversuch DIN18128:2002-12 Bestimmung des Glühverlustes DIN 18300:2016-09 Erdarbeiten DIN 18319:2016-09 Rohrvortrieb EA-Pfähle ZTV E-StB 17 Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen u. Richtlinien für Erdarbeiten im Straßenbau ATV-A-138 Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur. Versickerung von Niederschlagswasser.

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2.2 Anlagen BlN 1.0 Sondierstellenplan BlN 2.1 - 2.2 Sondierungen

A1.1 - 1.7 Schichtenverzeichnis A2 Kornverteilungen A3 Prüfbericht LAGA A4 Probennahmeprotokoll

A4 Berechnung Muldenversickerung A5 KOSTRA Daten -Blatt

3.0 Feststellungen Die Gemeinde Lüdersdorf plant die Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses in Schattin, Gemeinde Lüdersdorf. Der Standort befindet sich auf der Flur 1, dem Flurstück 12/1, der Gemarkung Lüdersdorf.

Die Höhenlage des Fertigfußbodens wurde im Plan [U2] etwa +14,60 DHHN. angegeben. Die Geländeoberfläche ist nordwestliche Richtung geneigt. Der hintere Grundstücksbereich ist wegen starken Bewuches nicht befahr oder begehbar (schraffierter Bereich BlN 1.0)

Genaue Angaben zu den Einwirkungen aus den Lasten auf den Baugrund, sowie die Art der Gründung waren zum Zeitpunkt der Baugrunduntersuchung nicht bekannt.

4.0 Baugrundverhältnisse 4.1 Durchgeführte Untersuchungen

Zur Beurteilung der Baugrundverhältnisse wurden im Baufeld des Gebäudes insgesamt vier Sondierungen mit einer max. Teufe von -6,00 m niedergebracht. Zwei Sondierungen wurden weitestgehend im Bereich der geplanten Versickerungsmulde durchgeführt.

In den Laboruntersuchungen wurden:

- Wassergehalte der Bodenschichten - Glühverluste der humosen Bodenschichten - Korngrößenverteilungen - Wasserdurchlässigkeiten (kf-Wert) - LAGA – Mindestuntersuchungssprogramm für die Aushubböden durchgeführt. 4.2 Höhenbezug und Lage der Sondierpunkte Als Höhenbezug wurde der im Sondierstellenplan (BlN1.0) bezeichnete Schacht mit einer Höhe von +14,63 m DHHN aus dem übermittelten Lageplan [U2]

Seite 63 von 150 Seite 5 von 23 zum geotechnischen Bericht, Kenn-Nr. 046-A-20 Neubau Feuerwehrgerätehaus, Schattin Gemeinde Lüdersdorf angenommen. Es wurde dem Schacht direkt keine Höhe zugeordnet. Jedoch liegt diesem in unmittelbarer Nähe eine zugeordnete Höhe (im Lageplan BLN1.0) vor. Die Schachthöhe ist bauseits zu überprüfen und ggf. zu korrigieren ! Ausgehend von der zugeordneten Schachthöhe mit angenommenen +16,63 m DHHN werden mit dem durchgeführten Nivellement die Sondierpunke folgenden Höhen zugeordnet: Tabelle 1 Höhenbezug der Sondierungen Sondierung Höhe Endteufe Endteufe Bemerkung bezogen auf m DHHN m m DHHN Festpunkt +14,63 - - siehe BlN1.0 BS1/10 +8,97 -6,00 +2,97 BS2/20 +8,14 -4,00 +4,14 Gebäude BS3/20 +7,69 -4,00 +3,69 BS4/20 +7,64 -6,00 +1,64

BS5/20 +8,81 -3,00 +5,81 Versickerung BS6/20 +8,98 -3,00 +5,98

4.3 Bodenschichtungen

4.3.1 Schicht 1, Mutterboden, Mutterbodenauffüllungen, OH, [OH] Im Untersuchungsgebiet des Gebäudes steht eine ca. 0,10 m bis ca. 0,40 m mächtige Mutterbodenschicht bzw. Mutterbodenauffüllung an. Darunter folgen in in den nordwestlichen Grundstückslagen (BS1/20 und BS3/20) weitere Auffüllungen. In den übrigen Sondierungen wurde unter dem Mutterboden der gewachsene Baugrund angetroffen. 4.3.2 Schicht 2, Auffüllung, Sand gering humos teilw. Bauschutt und Wurzelreste [A] Im Bereich der nordwestlichen Grundstücksseite (BS1/20 und BS3/20) sind unterhalb der Mutterbodenauffüllung Auffüllungen aus humosem Sand mit Bauschuttanteilen vorhanden. Diese Auffüllungen sind ca. 1,0 m mächtig und werden von tonigem Schluff (Schicht 3) als tragfähigen gewachsenen Baugrund unterlagert.

4.3.3 Schicht 3, gewachsenener Baugrund Schluff tonig – gering tonig [UL – UM – SU*] Im nordwestlichen Bereich des Gebäudes steht unterhalb der Auffüllungen (Schicht 2) der gewachsene tragfähige Baugrund ab einer Teufe von –1,00 m unter der Geländeoberfläche an.

An der entgegengesetzten Seite (südöstlich) sind diese Böden erst ab einer Teufe von -1,30 bis -3,40 m vorhanden und werden von einer Sandschicht (Schicht 4) überlagert.

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Die tonigen bis gering tonigen Schluffe in der Bodengruppe UM-UL weisen mit einem natürlichen Wassergehalt von

wn = 18% bis 26,7% eine steife Konsistenz auf und wurde bei allen Sondierungen bis zum jeweiligen Endaufschluss angetroffen.

4.3.4 Schicht 4, gewachsenener Baugrund Mittelsand grobsandig kiesig bis Feinsand mittelsandig SE

Im südöstlichen Gebäudebereich sind unter der Mutterbodenschicht tragfähige Sande vorhanden.

Die Sande stehen mit einer Schichtstärke von 1,20 m bis 3,00 m an und werden anschließen von tonigem Schluff (Schicht 3) unterlagert.

Unterstehend sind die Korngrößenverteilung der Sande dargestellt, die nach ihrer Korngrößenverteilung in einen Feinsand mittelsandig bis Grobsand, mittelsandig, kiesig eingeteilt werden könnnen.

Abb 1. Kornverteilung BS4/20 – P2 BS5/20 – P2 BS6/20 – P2

Die Lagerungsdichte wurde aufgrund der Eindringung beim Sondieren in mitteldicht eingeteilt.

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4.4 Wasserstände Nach Ende der Rammkernsondierungen wurde nur in den unten gelisteten Bohrungen Wasser festgestellt. Tabelle 2 Sondierung Bohransatz Wasserstand Wasserstand Bemerkungen Bohrende von Höhe Ansatzpunkt m DHHN m m DHHN siehe BlN1.0 BS1/10 +8,97 -3,95 +10,57 BS2/20 +8,14 -3,60 +10,62 Gebäude BS3/20 +7,69 -3,45 +10,71 BS4/20 +7,64 -3,30 +10,62

BS5/20 +8,81 -2,95 +10,11 Versickerung BS6/20 +8,98 -2,70 +10,28

Die festgestellten Wasserstände weisen nur geringe Unterschiede auf. Die Fließrichtung kann anhand der Datenlage nicht genau bestimmt werden. Aufgrund der festgestellten Differenzen wird aber angenommen, dass die Fließrichtung westlich in die niedriger liegenden Grundstücksbereiche (BS5/20 und BS6/20) erfolgt.

4.5 Betonaggressivität nicht durchgeführt

4.6 Bodenklassifikation (Bodengruppe / Bodenklasse)

Tabelle 3 Nr. Bodenschicht Bodenart Bodengruppe Bodenklasse Frost- empfindlichkeit DIN4023 DIN18196 DIN18300 ZTVE StB Mutterboden, 1 Mu, [Mu] OH, [OH] 1 - Mutterbodenauffüllung Auffüllung 2 [A] [A] 3 F1 Sand, humos, Bauschutt U, t UM Schluff tonig bis gering tonig 3 U, t- UL 4 F3 Schluff feinsandig U, fs+ SU*

mS, gs, g Mittelsand grobsandig,kiesig 4 [SE] 3 F1 Feinsand mittelsandig fS, ms

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4.7 Erdstoffmechanische Eigenschaften

Tabelle 4

Nr. Bodenart Lagerungs- ϕ´k c´k γk γ´k Es,k dichte [°] [kN/m²] [kN/m³] [kN/m³] [MN/m²] Konsistenz Auffüllung - Gründungspolster Mittelsand, [SE] mitteldicht 36 - 19 11 30 – 50 grobsandig, kiesig Auffüllung 16- 2 Sand, humos, [A] mitteldicht 30 - 9 - 10 5 – 30* Bauschutt 18* Schluff tonig bis U, t 18 - 3 gering tonig Schluff U, t- steif 25 5 - 10 9 - 11 8 - 10 19 feinsandig U, fs+

mS, Mittelsand gs, g 4 grobsandig,kiesig mitteldicht 36 - 19 20 30 - 50 Feinsand mittelsandig fS, ms

* starke Streuung

ϕ´k charakteristischer Reibungswinkel c´k charakteristische Kohäsion γ k charakteristische Wichte γ`k charakteristische Wichte unter Auftrieb Es,k charakteristischer Steifemodul

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4.8 Homogenbereiche nach ATV DIN 18300 /Wiederverwendung

Hinsichtlich der Einteilung der angetroffenen Böden in Homogenbereiche wird folgender Vorschlag unterbreitet:

Tabelle 5 Wiederverwendung der Böden

DIN Schicht Bodenart Homogenbereich Bemerkungen 18196

als Oberboden und zur Mutterboden, Mu, 1 O Andeckung Mutterbodenauffüllung [Mu] wiederverwenden

wieder verwendbar zur Geländeregulierung aufgrund von PAK nur in Auffüllung 2 [A] A hydrologisch günstigen Sand, humos, Bauschutt Deckschichten wiederwendbar ansonsten Entsorgung LAGA Z1 wieder verwendbar in steifer Konsistenz zur U, t Geländeregulierung, Schluff tonig bis gering 3 U, t- B Rohrgrabenverfüllung tonig Schluff feinsandig U, fs+ außerhalb von Verkehrsflächen, nicht als Gründungspolster. wieder verwendbar zur mS, gs, Geländeregulierung, Mittelsand g Rohrgrabenverfüllung unter 4 grobsandig,kiesig C Feinsand mittelsandig Verkehrsflächen, als fS, ms Gründungspolster mit U>3 (Feinsand nicht verwenden)

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5.0 Gründungstechnische Schlussfolgerungen 5.1 Allgemeines Gebäude

Am Gebäudestandort für das Feuerwehrgebäude ist eine Mutterbodenschicht bzw. sind teilweise Auffüllungen bis zu einer max. Teufe von –1,00 m nur in BS1/20 und BS3/20 vorhanden, die entfernt und ausgetauscht werden müssen

Die Oberkante des Fertigfußbodens mit +14,60 m DHHN liegt deutlich höher als das jetzigen Geländeniveau. Fundament oder Frostschütze liegen demnach überwiegend in Bereichen innerhalb des tragfähigen Baugrundhorizontes. Lediglich an den Stellen BS1/20 und BS3/20 wäre noch ein Bodentausch mit nichtbindigen Boden (Gründungspolster) notwendig.

Es ist unter der Platte eine kapillarbrechenden Schicht von etwa 30 cm aus Tragschichtmaterial (Schottertragschicht) anzuordnen, da das Gebäude einer Belastung aus Fahrverkehr ausgesetzt wird.

Zufahrtsstraße

Der Oberbau der Zufahrt zum Gerätehaus und die Umfahrt zu den Parkplätzen müssen entsprechend der Verkehrsbelastung angepasst werden.

Für den schweren Verkehr bis zum Gerätehaus sollte eine höhere Belastungsklasse als für die hinteren Parkplatzflächen gewählt werden. Um den Versiegelungsgrad nicht zu erhöhen, sollte versickerungsfähiges Pflaster gewählt werden.

Versickerungsanlage

Im hinteren Grundstücksbereich soll die Versickerungsanlage als Muldenversickerung oder Grabenversickerung ausgebildet werden. In BS6/20 wurden innerhalb des aus Sand bestehenden Bodenprofils hochbindige Schluffbänder festgestellt, die die Versickerungsfähigkeit einschränken. Es wird empfohlen, bereichsweise punktuell (mehrfach jeweils ca. 1 m²) diese Schluffschicht freizuräumen und mit Sand zu verfüllen, um die Sickerfähigkeit zu verbessern.

5.2 Gebäudegründung Aufnehmbarer Sohldruck Für die Bemessung der lotrecht belasteten Streifenfundamente auf dem gewachsenen Baugrund und dem aufgebrachten Gründungspolster, folgender Bemessungswert des Sohlwiderstand σR,d [kN/m²] (Tabelle 6) zugelassen. Für die Bemessung werden mindestens steife Gründungsbedingungen (Schluff) und mindestens mitteldicht-dicht gelagerter Sand vorausgesetzt.

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Tabelle 6, EC7 - σσσR,d [kN/m²], Gründung auf gewachsenem Baugrund, (Schluff, steife Konsistenz mit aufliegender 1,0 m Gründungspolster oder gewachsenem Baugrund (Sand) Streifenfundamente 10 m

σR,d [kN/m²] Einbindetiefe Fundamentbreite [m] [m] 0,50 1,00

0,50 310 230*/320** >0,80 260 200*/280** ohne Grundbruchbelastung /Setzung < 2,0 cm * Setzungsmaß auf < 2,0 cm begrenzt ** Grundbruchbelastung / Setzung > 2,0 cm Werden Setzungen > 2 cm toleriert, kann der Sohlwiderstand bis zur Grundbruchbelastung erhöht werden. Ggf. ist ein lastverteilendes Gründungspolster erforderlich, dazu ist der Verfasser dieses Berichtes zu konsultieren. Für Einzelfundamente dürfen die Werte der Tabelle 6 um 10 % erhöht werden.

Eine Gründung mit elastischer Lagerung (elastisch gebettete Platte) kann auf dem gewachsenen Baugrund mit einem Bettungsmodul von

8 ≤≤≤ ks, k ≤≤≤ 14 MN/m³ (Plattenmitte / Plattenrand) angenommen werden. Eine Dimensionierung der Gründung nach dem Steifezifferverfahren ist mit einer tiefenabhängigen Steifeziffer nach Tabelle 4 durchzuführen.

5.3 Einbindetiefe Die frostsichere Erdüberdeckung für die Fundamente bzw. Frostschürzen im Außenbereich ist mit einer Mindesteinbindetiefe von

te ≥≥≥ 0,80 m (Einbindung Gründungspolster oder Sand) te ≥≥≥ 1,00 m (Einbindung in tonigen Schluff) einzuhalten.

5.4 Bautechnische Hinweise 5.4.1 Allgemeine Hinweise für eine Flachgründung Sämtlicher Mutterboden und aufgefüllter Baugrund (auch Verfüllung eventueller Leitungsgräben oder Dränagegräben) ist aus dem Gründungsbereich des Gebäudes zu entfernen. Die Leitungen die sich im Gründungsbereich befinden sind abzubrechen und umzuverlegen. Die Leitungsenden von evt. vorhandenen Rohrleitungen sind zu verdämmen, um einen unkontrollierten Bodentransport zu vermeiden.

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Unterschiedliche Höhen in der Gründungssohle (d.h. Höhenkote des gewachsenen Baugrundes) sind unter einem Winkel von

! 0 30 ° abzutreppen. Werden bei den Aushubarbeiten weich bis steife Abschnitte im tonigen Schluff festgestellt, ist ein Gründungspolster von maximal 50 cm unter der Platte und dem Gründungspolster erforderlich. Als Gründungspolster ist ein nichtbindiger steinfreier Erdstoff mit einem Ungleichförmigkeitsgrad von

U ≥≥≥ 5,0 zu verwenden, bei dem der max. Feinkornanteil 10 % der Körnung d ≤ 0,063 mm nicht überschreitet. Das Gründungspolster ist lagenweise mit einer maximalen Einbaudicke von 40 cm einzubauen und zu verdichten. Der Verdichtungsgrad des Gründungspolsters ist mit

Dpr≥≥≥ 98 % einfacher Proctordichte herzustellen und nachzuweisen.

Bei einer Mächtigkeit des Gründungspolsters von

ds 1 1,00 m ist der Verdichtungsgrad des Gründungspolsters mit

Dpr≥≥≥ 100 % einfacher Proctordichte herzustellen und nachzuweisen.

Aufgrund der Bodenaufschlüsse mit unterschiedlich mächtigen Auffüllungen, ist nach dem Bodenaushub durch Baugrubenabnahmen die Baugrubensohle aktenkundlich durch den Verfasser dieses Berichtes abnehmen zu lassen.

Die Baugrubenabnahme ist nicht Bestandteil des Gutachtens. Bei der Abnahme wird der Zustand der Gründungssohle, die Tiefe und gegebenenfalls der Böschungswinkel dokumentiert.

In Wintermonaten ist ein Durchfrieren der Gründungssohle zu verhindern. Durchgefrorener Baugrund hat sein Porenvolumen verändert und besitzt geringere Trageigenschaften. Gefrorener Boden ist durch ein nichtbindiges Gründungspolster zu ersetzen.

Der Verdichtungsgrad des Gründungspolsters kann durch die dynamische Fallplatte, durch eine Zylinderentnahme (beides in Lagen von ca. 60 cm Gründungspolsterstärke) oder durch Rammsondierung DPL-5 überprüft werden.

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5.4.2 Verkehrsflächen Im Bereich des zukünftigen Planums stehen laut Bodenaufschluss Auffüllungsböden der Schicht 2 und der gewachsene Baugrund der Schicht 4 an. Der Untergrund wird in die Frostempfindlichkeitsklasse F1 – gering frostempfindlich eingeordnet. Hier kann ein Verformungsmodul von

Ev2 > 45 MN/m² angenommen werden.

Stehen wider erwartens bindige Böden der Schicht 3 an, ist der Untergrund in die Frostempfindlichkeitsklasse

F3 – stark frostempfindlich einzuordnen. Hier ist der ein Verformungsmodul von

Ev2 ~ 20 ...30 MN/m² angenommen werden.

Für den Baustellenverkehr wird die Anlage einer Baustraße empfohlen.

Stehen im Planum bindige Böden der Schicht 3 an, ist das Planum zu drainieren.

Es ist im Zuge der Baumaßnahme auf dem Planum der Verformungsmodul durch Plattendruckversuch nach DIN 18134 zu bestimmen, um vor Ort eine entsprechende Festlegung für Mehr- oder Mindermengen zu treffen.

Wenn auf dem Planum ein Verformungsmodul von 45 MN/m² nicht erreicht wird, sind folgende Zuschläge einzukalkulieren:

Tabelle 7 erforderlicher Zuschlag bei Planum EV2 < 45 MN/m²

erf. Zuschlag Material Verformungsmodul [cm] auf Planum EV2 5 Bodentausch 40 MN/m²

10 Bodentausch 30 MN/m²

20 Bodenaustausch 20 MN/m²

Um evtl. auftretende unterschiedliche Tragfähigkeiten zu vergleichmäßigen und die Aushubkosten zu minimieren, kann auf dem Planum die Verlegung eines Geogitters mit Vliesstoff (Kombigrid) erfolgen.

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5.4.3 Empfehlungen zur Gründung von Rohrleitungen Die Kanal- und Leitungsbauarbeiten sind nach DIN 4124 auszuführen. Die Grabensohle ist in den Wintermonaten vor Frost zu schützen. Gefrorener, sowie aufgeweichter Boden ist von der Grabensohle zu entfernen und durch ein nichtbindiges Gründungspolster zu ersetzen. Die Auflagerung der Rohre ist nach DIN EN 1610 auszubilden. Falls in der Grabensohle kein Sand (Schicht 4) ansteht ist als Gründungspolster bzw. Rohrauflager ein nichtbindiger steinfreier Erdstoff mit einem Ungleichförmigkeitsgrad von

U ≥≥≥ 5,0 zu verwenden, bei dem der max. Feinkornanteil 10 % der Körnung d ≤ 0,063 mm nicht überschreitet. Die Lagerungsdichte des Gründungspolsters bzw. Rohrauflagers ist mit

Dpr ≥≥≥ 97 % einfache Proctordichte herzustellen. Alternativ kann erdfeuchter Magerbeton als Gründungspolster verwendet werden. Ist im Leitungsgraben Sand vorhanden sind Steine auszusondern.

Unter Verkehrsflächen ist der Rohrgraben ausschließlich mit nichtbindigem Füllboden zu verfüllen!

Es ist der Verdichtungsgrad in der Rohrleitungszone: Dpr ≥≥≥ 97 % einfache Proctordichte in der Verfüllzone: Bis -0,50 m unter Planum mit Dpr ≥≥≥ 98 % einfache Proctordichte Ab -0,50 m bis UK Planum mit Dpr ≥≥≥ 100 % einfache Proctordichte nachzuweisen. (ZTV E-StB 17) Für die Rohrgrabenverfüllung außerhalb von Verkehrsflächen ist ein Verdichtungsgrad von

Dpr≥≥≥ 97 % einfacher Proctordichte erforderlich, um Sackungen zu vermeiden.

Der Verdichtungsgrad der Verfüllzone kann auch bis 30 cm über dem Rohrscheitel mit einer Rammsondierung nach DIN 4094 dokumentiert werden. Ggf. kann der Nachweis des erreichten Verdichtungsgrades mit dynamischer Fallplatte oder Zylinderentnahme in Lagen von 50 cm erfolgen. (Es gilt die Richtlinie ZTVA StB 12)

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5.5 Ausbildung der Baugrube Nichtverbaute Gräben und Baugruben mit einer Teufe von mehr als ≥ 1,25 m müssen mit abgeböschten Wänden hergestellt werden. Der Böschungswinkel darf in der Auffüllung und im Sand (Schicht 2 und 4) von ααα ≤≤≤ 45 ° und im tonigen Schluff (Schicht 3) ααα ≤≤≤ 60 ° nicht überschritten werden.

5.6 Wiederverwendbarkeit von Auffüllung (Probennahmeprotokolle Anlage 4) Bei der Baugrunduntersuchung wurden keine organoleptischen Auffälligkeiten (Farbe Geruch) festgestellt, die auf mögliche Altlasten hinweisen können. Es wurden zwei Mischproben nach dem Mindestuntersuchungsprogramm, LAGA Tabelle II. 1.2-1, auf unspezifischen Verdacht, untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden mit der Einschätzung und Bewertung der aktuellen Richt- und Grenzwerte LAGA für Verwertung von Boden Stand 2004 verglichen. Es wurde ein Mischprobe aus den Sondierungen BS1/20 und BS3/20 aus den Auffüllungen hergestellt:

BS1 Probe P1 0,10 m bis 1,00 m BS3 Probe P1 0,15 m bis 1,00 m

Im Folgenden sind die Ergebnisse in Tabelle 8 zusammengefasst.

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Tabelle 8 Analyseergebnisse nach LAGA 2004

Gebäude LAGA Zuordnung 2004 Parameter Einheit - Grenzwerte (Sand) BS1/20und BS3/20

0,10-1,00m 0,15-1,00m PB Nr. 20-04175-02775 Z0 Z1 Z2 Feststoff MKW C10- 22 mg/kg <100 100 300 1000 MKW C10- 40 mg/kg <100 100 600 2000 EOX mg/kg <1 1 3 10 TOC % 0,53 0,5 (1) 1,5 5 Arsen mg/kg 1,91 10 45 150 Blei mg/kg 13,1 40 210 700 Cadmium mg/kg <0,400 0,4 3 10 Chrom mg/kg 12,6 30 180 600 Kupfer mg/kg 6,03 20 120 400 Nickel mg/kg 6,14 15 150 500 Quecksilber mg/kg <0,05 0,1 1,5 5 Zink mg/kg 46,3 60 450 1500 PAK mg/kg 3,59 3 3 (9) 30 Benzo(a)pyr en mg/kg <0,27 0,3 0,9 3 Eluat pH – Wert 8,14 6,5-9,5 6,5-9,5 5,5-12 Elekt. Leitfähigkeit mg/L 109 250 250/(1500) 2000 Chlorid mg/L 1,7 30 30(50) 100 Sulfat 1,8 20 20(50) 200

Zuordnung

LAGA 2004 Z1

Für den Bereich Gebäude ist der Zuordnungswert ist aufgrund der Grenzwertüberschreitung des Parameters TOC und PAK in der Mischprobe in Z1 einzustufen. Boden mit diesem Zuordnungswert darf nur in Gebieten mit hydrologisch günstigen Deckschichten eingebaut werden.

Die Analyseergebnisse des beauftragten Labors sind im Prüfbericht 20-04175-02775 in der Anlage 3 enthalten.

Aufgrund der Grenzwertüberschreitungen wird empfohlen, eine fachtechnische Bewertung bzw. Begleitung durch einen Sachverständigen für Altlastenuntersuchungen und -Gutachten vornehmen zu lassen.

6.0 Setzungsprognose Für die Gründungen auf dem gewachsenen Baugrund bzw. auf dem Gründungspolster können die Setzungen der nachstehenden Tabelle entnommen werden.

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Der dazugehörige CHARAKTERISTISCHE Sohldruck nach DIN1054 (alt) ergibt sich aus der Division des Bemessungswertes des Sohlwiderstandes mit 1,4. Die Setzungen entsprechen dem charakteristischen Bemessungswerten.

Tabelle 9 auf gewachsenem Baugrund (Schluff) mit 1,0 cm Gründungspolster (Streifenfundament, 1,0 m Einbindetiefe)

Bemessungswert des Sohlwiderstandes σR,d nach EC7

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7.0 Wasserhaltung 7.1 Wasserhaltungsmaßnahmen während der Bauzeit

Die Geländeoberfläche besteht aus nichtbindigem Boden. Nach gegenwärtigen Erkenntnissen ist keine Wasserhaltung notwendig.

Sollten dennoch bindige Bereiche (Schicht 3) innerhalb der Baugrubensohle auftreten, ist Niederschlagswasser, sowie Wasser aus wasserführenden Schichten, durch eine offene Wasserhaltung aus dem Gründungsbereich zu entfernen. Der als gewachsener Baugrund anstehende tonige Schluff ist nach längerem Offenhalten stark wasserempfindlich. Bereits geringe Wasserzugaben weichen den Boden schnell auf.

7.2 Wasserhaltungsmaßnahmen zum Schutz von Bauwerken Das Gelände ist zum Gebäude hin mit einem leichten Gegengefälle zu profilieren. Dadurch wird verhindert, das Oberflächenwasser an das Bauwerk dringt.

Der unterstehende tonige Schluff ist nur sehr schwach wasserdurchlässig, so dass nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann, dass sich innerhalb des Gründungspolsters Wasser kurzeitig aufstauen kann. Erdberührte Wände und Bodenplatten sind der Wassereinwirkungsklasse W1.2-E ausgesetzt.

Der aufliegende Sand ist zur Versickerung im Sinne der DWA-A-138 geeignet. Der darunter liegende tonige Schluff gilt als Wasserstauer.

Die Durchlässigkeit der Sande wurden indirekt aus der Kornverteilung mit

. -5 -4 kf = 4,9 * 10 bis 1,1 * 10 m/s (Anlage 2) bestimmt. Es wird vorgesehen das anfallende Niederschlagswasser aus der Dachentwässerung in eine Muldenversickerungsanlage zu führen.

Für die Bemessung einer Muldenversickerung mit aufliegender Mutterboden- und Rasenschicht wird eine Wasserdurchlässigkeit von

-5 kf = 2 *10 m/s (Mutterboden) festgelegt. Die Durchlässigkeit der unterlagernden Sande ist demnach größer.

Unter Verkehrsflächen mit bindigem Planum ist eine Planumdrainage anzuordnen.

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7.3 Regenwasserversickerung

Eine Versickerung von Regenwasser ist als Mulden- und Rigolenversickerung möglich. Der Planer favorisiert eine Versickerung mit Muldenversickerung. Grund- oder Schichtenwasser wurde in einer Höhe +10 ,00 m DHHN angetroffen. Die Muldenhöhe liegt bei +12,00 DHHN. Damit liegt eine ausreichende Filterschicht vor.

Für die Versickerung der anfallenden Regenwassermengen werden die Durchlässigkeiten der Schichthorizonte bei BS5/20 und BS6/20 (Standort der Versickerungsanlage) zur Bemessung herangezogen.

Als Versickerungsschicht ist Sand vorhanden.

Die Wasserdurchlässigkeit der anstehenden Sande wurde indirekt bestimmt mit

-4 -5 kf = 1.1 * 10 m/s bis 4,9 * 10 (siehe Anlage 2)

Die Wasserdurchlässigkeit der sandigen Mutterbodenschicht, welche die Mulde abdeckt wird mit

-5 kf = 2 * 10 m/s angenommen.

Die Herstellung der Muldenversickerung ist generell kostengünstiger, jedoch gibt es Einschränkungen in der Flächennutzung und einen erhöhten Pflegeaufwand.

Die Versickerungsmulde wird so bemessen, dass ein kurzzeitiger Aufstau möglich ist. Die Einstauhöhe wurde so auf zm < 30 cm begrenzt. Aufgrund des örtlichen einseitigen Zulaufes kann es an der Einlaufstelle zu Bodeneriosionen kommen. Hier sind besondere Anforderungen im Rinnenbereich notwendig, die den Wasserzulauf beruhigen (Steine, Schotter oder ähnliches).

Der Mindestabstand der Mulde zum Gebäude ist mit mindestens 2,00 m einzuhalten, um Feuchteschäden zu vermeiden.

Die Mulde sollte in den tiefsten Punkten des Versickerungsbereiches ausgebildet werden. Die Versickerungsebene sollte möglichst gerade sein, bzw. so segmentiert sein, dass die Ebenen in gestaffelt unterschiedlichen Höhen liegen.

Der fehlende Boden wird mit einem nichtbindigen Füllboden (sandiger Bodenhub) aufgefüllt, die Mulde ausgeformt und mit sandigem Schotterrasenboden 10 cm angedeckt (humoser versickerungsfähiger Schotter, mit Rasensaat oder ähnliches -5 durchlässiges Material, humoser Sand kf > 2* 10 m/s)

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Abb.2: Aufbau der Muldenversickerung (aus DWA –A- 138) mit Zulaufrinne oder oberirdischer Zuleitung

Im hinteren Grundstücksbereich soll die Versicherungsanlage als Muldenversickerung oder Grabenversickerung ausgebildet werden. Wie in Abschnitt 5.6 schon beschrieben, wurden in BS6/20 innerhalb des aus Sand bestehenden Bodenprofils hochbindige Schluffbänder festgestellt, die die Versickerungsfähigkeit einschränken. Es wird empfohlen, bereichsweise punktuell (mehrfach jeweils ca. 1 m²) diese Schluffschicht freizuräumen und mit Sand zu verfüllen, um die Sickerfähigkeit zu verbessern.

7.3.1 Flächen und Abflussbeiwerte

Für die Versickerung werden die Dachflächen und versiegelte Flächen in die Berechnung einbezogen. Es werden nur die Flächen angerechnet, deren Niederschlagswasser in die Versickerungsanlage gelangt: (Abflussbeiwerte nach ATV-DWK-A 117 und ATV-DWK-M 153) Tabelle 10 (Angabe des Planers)

Einflussfläche ca .: AE= ca. 2000 m²

Fläche : Abflussbeiwerte : Dachfläche ca.: Dachfläche (Halle) 781,31 m² (Flachdach) 0,95 Verkehrsfläche (Feuerwehr) 139,3 m² (versiegelt) 0,95

Rechenwert Bemessungsfläche: Au = 874,6 m²

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7.3.2 Bemessungsregen

Für die Berechnung der Versickerung wurde ein Bemessungsregen aus KOSTRA – Daten verwendet. Als Niederschlagsspende werden Niederschlagsereignisse mit unterschiedlicher Regendauer verwendet, die alle 5 Jahre einmal auftreten. D.h. durchschnittlich alle 6 - 10 Jahre werden Regenereignisse auftreten, an denen die Kapazität der Versickerungsanlage nicht mehr ausreicht.

Tabelle 11 (KOSTRA-Daten – Bereich Schattin Spalte 41/ Zeile 18) Regendauer Regenmenge

D rD (0,2) min (l/s.ha) 5 230,0 10 186,7 15 155,6 20 134,2 30 106,7 45 83 60 68,6 90 50,6 120 40,6 180 29,8 240 24 360 17,6 540 12,9 720 10,4 1080 7,6 1440 6,1 2880 3,4 4320 2,4

8.0 Bemessung einer Versickerungsanlage

5.3.1 Allgemeines

Als Versickerungsanlage wird eine Muldenversickerung favorisiert.

Der angeschnittene Grundwasserhorizont bei den Sondierungen liegt bei ca. +10,00 m DHHN. Damit ist eine Mindestsickerschicht bis zum Grundwasserleiter von >1,0 m vorhanden.

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Die Zuleitung muss frostfrei gegründet sein. Das heißt die Mindesttiefe sollte bei - 0,80 m liegen. Es ist eine Vorfilterung, ebenfalls als kleinerer Absetzschacht, vorzunehmen.

Muldenversickerung s. Anlage 3.2 -5 Durchlässigkeit des Bodens kf = 7,4*10 m/s Durchlässigkeit des Bodens (Korrekturwert n. -5 DWA und Mutterboden !) kf = 2*10 m/s

Sickerfläche der Mulde AS,M 120 m²

Zuschlagsfaktor DWA-A-117 fz = 1,2

Tabelle 10 erforderliches Speichervolumen der Mulde Regendauer Regenmenge Speichervolumen

D rD (0,2) VR min (l/s.ha) m³ 5 230,0 7,44 10 178,3 11,17 15 147,8 13,48 20 127,5 15,06 30 101,7 17,05 45 79,3 18,36 60 65,8 18,68 90 48,1 16,61 120 38,6 13,99 180 28,1 7,45 240 22,6 0,48

Maximales Speichervolumen der Mulde: Vm = 18,68 m³ Einstauhöhe auf der Sickerfläche: zm = 0,16 m

Als maßgebende Regendauer wird ein Bemessungsregen von 60 min mit einer Regenmenge 65,8 l/(s*ha) zugrunde gelegt.

gewählte Breite der Mulde: 6,00 m gewählte Länge der Mulde: 20,00 m gewählte Tiefe der Mulde: 0,30 m

Speichervolumen 36,00 m³ > 18,68 m³ Das Speichervolumen ist doppelt so groß wie erforderlich.

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Die Deckschicht der Mulde (Oberboden) ist möglichst dünn auszubilden, damit die darunterliegende durchlässige Sandschicht nicht behindert wird. Die -5 Durchlässigkeit dieser Decksicht ist mit kf > 2,0*10 m/s auszubilden.

Es ist nicht auszuschließen, dass ein Regenereignis (alle 5 Jahre) stattfindet kann, in dem größere Regenereignisse stattfinden. Die Bemessung erfolgt generell bei einem Bemessungsregen mit einer 5 jährigen Wiederkehr.

Die gründungstechnischen Schlussfolgerungen gelten nur in Zusammenhang mit den zur Verfügung gestellten Planungsunterlagen.

Sollte sich während der Planung und Baudurchführung von diesem Bericht abweichende Verhältnisse oder Bedingungen ergeben, ist der Verfasser sofort zu konsultieren. Eine weitere Verwendung der ermittelten Baugrundwerte für andere benachbarte Grundstücke ist ohne Zustimmung des Verfassers unzulässig. ______

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O BS6/20 +12,98 m DHHN

O BS2/20 O BS4/20 +14,22 m DHHN +13,92 m DHHN

O BS5/20 +13,06 m DHHN

Strächer und Bäume (nicht begehbar)

O BS1/20 +14,52 m DHHN O BS3/20 +14,16 m DHHN

OK Schachtdeckel mit +14,63 m DHHN angenommen (bitte prüfen !)

Ingenieurbüro Neubau Feuerwehrgerätehaus Bodenmechanik u. Grundbau Schattin Bearb.: Buchheim/Morgner Buchheim und Morgner PartGmbB 23968 Gägelow, Bellevue 10 Flur:1 Flurstück 12/2 Dipl.-Ing.Jörg Buchheim Bauherr: Gemeinde Lüdersdorf Amt Schönberger Land Sondierstellenplan Dipl.-Ing. Grit Morgner Kenn.-Nr. : 046-A-20 Tel.: 03841/6262-0 Fax:: 6262-29 BlN. : 1.0 Seite 83 von 150

BS1/20 BS2/20 BS3/20 +14,52 m DHHN OK Fußboden BS4/20 +14,22 m DHHN +14,16 m DHHN MuA Auffüllung + Mutterboden +13,92 m DHHN m dunkelgrau, sandig 0.10 Mu Mutterboden OH MuA Auffüllung + Mutterboden 14.00 A dunkelgrau [OH] Auffüllung + Mittelsand dunkelgrau schwarz, sandig Mutterboden + Sand braungelb - gra, grobsandig 0.15 0.15 OH SE Mu dunkelgrau G1 feinsandig gering humos A Auffüllung + Sand Mittelsand grobsandig 0.40 Wurzelreste SE braungrau, Bauschutt braun, feinsandig 1.00 G1 gering humos 13.00 Schluff gering tonig SU* G1 1.30 1.00 Feinsand gering mittelsandig braun, stark feinsandig wn =15.6 % wn =18.3 % Schluff gering tonig UL-UM hellgrau, gering schluffig G2 1.90 braun, Feinsandbänder wn =26.7 % G2 1.70 G1 1.60 wn =19.9 % Schluff tonig Mittelsand feinsandig SE-SU UM 12.00 braun - braungelb, Schluffbänder braun 1.80 Schluff gering tonig Mittelsand etwas grobsandig UL-SU* 2.60 wn =24.3 % braun, feinsandig braun, feinsandig etwas wn =25.6 % kiesig 3.30 3.00 wn =26.3 % 2.50 Schluff gering tonig Mittelsand etwas grobsandig 11.00 braungelb, gering feinsandig SU*-UL Schluff tonig 3.45 braungelb, feinsandig 3.60 Feinsandbänder 3.30 wn =22.6 % braungelb ab 4.8 m grau, UL-UM G2 etwas kiesig 3.40 4.20 Feinsandbänder G2 4.00 4.00 10.00

Schluff stark feinsandig braungelb ab 5 m grau, SU*-UL wn =25.6 % 9.00 Schluffbänder Feinsandbänder

G3 6.00

8.00 G3 6.00 Konsistenzen / Lagerungsdichten / Bodenarten Wasser Wasserstand steif 19.05.20 nass Lagerungsdichten mitteldicht D<0,3 locker D=0,3 locker-mitteldicht Ingenieurbüro Neubau Feuerwehrgerätehaus D=0,4 mitteldicht Bodenmechanik u. Grundbau D=0,5 mitteldicht-dicht Schattin Bearb.: Buchheim/Morgner D>0,5 dicht Buchheim und Morgner PartGmbB 23968 Gägelow, Bellevue 10 Flur:1 Flurstück 12/2 Dipl.-Ing.Jörg Buchheim Bauherr: Gemeinde Lüdersdorf Amt Schönberger Land Sondierprofile M1:50 Dipl.-Ing. Grit Morgner Kenn.-Nr. : 046-A-20 Tel.: 03841/6262-0 Fax:: 6262-29 BlN. : 2.1 Seite 84 von 150

Ok Fußboden 14.60 m DHHN

m BS5/20 BS6/20 14.00 +13,06 m DHHN 12,98 m DHHN

13.00 Mu Mutterboden Mu Mutterboden dunkelgrau schwarz OH dunkelgrau schwarz wn =14.4 % 0.20 wn =13.6 % Vgl =1.8 % 0.20 Feinsand gering mittelsandig Vgl =1.65 % G1 SE Versickerungsmulde grau-dunkelgrau, gering humos Feinsand schluffig 0.80 SU* 12.00 braungrau, gering humos Feinsand stark schluffig braun-braungelb, schluffig stark SU* G1 1.40 feinsandig Schluff tonig UM braun G2 2.00 1.80 11.00 Schluff tonig UM Mittelsand feinsandig SE braun braun-braungelb, etwas grobsandig 2.70 G32.95 3.00 10.00 G22.80 3.00

9.00

8.00 Konsistenzen / Lagerungsdichten / Bodenarten Wasser Wasserstand steif 19.05.20 weich - steif Lagerungsdichten locker D<0,3 locker D=0,3 locker-mitteldicht Ingenieurbüro Neubau Feuerwehrgerätehaus mitteldicht D=0,4 mitteldicht Bodenmechanik u. Grundbau D=0,5 mitteldicht-dicht Schattin Bearb.: Buchheim/Morgner D>0,5 dicht Buchheim und Morgner PartGmbB 23968 Gägelow, Bellevue 10 Flur:1 Flurstück 12/2 Dipl.-Ing.Jörg Buchheim Bauherr: Gemeinde Lüdersdorf Amt Schönberger Land Sondierprofile M1:50 Dipl.-Ing. Grit Morgner Kenn.-Nr. : 046-A-20 Tel.: 03841/6262-0 Fax:: 6262-29 BlN. : 2.2 Seite 85 von 150 Ingenieurbüro Buchheim Kenn-Nr. und Morgner PartGmbB 046-A-20 Bellevue 10 Schichtenverzeichnis 23968 Gägelow Anlage: 03841 62 62 0 für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben 1.1

Vorhaben: Feuerwehgerätehaus in Schattin

Datum: Bohrung BS1/20 / Blatt: 1 Höhe: 14,52 m DHHN 19.05.20

1 2 3 4 5 6 a) Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Bemerkungen Proben Bis b) Ergänzende Bemerkung 1) Sonderprobe ... m Wasserführung Tiefe unter c) Beschaffenheit d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge Art Nr in m Ansatz- nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust (Unter- 1) punkt f) Übliche g) Geologische h) i) Kalk- Sonstiges kante) Benennung Benennung 1) Gruppe gehalt

a) Auffüllung + Mutterboden sandig

b) 0.10 c) d) e) dunkelgrau

f)Auffüllung g) h) i)

a) Auffüllung + Mittelsand G 1 1.0 m grobsandig feinsandig gering humos Wurzelreste

b) 1.00 c) mitteldichtd) mittel e) braungelb - gra

f)Auffüllung g) h) i) SE +

a) Schluff gering tonig G 2 1.90 m stark feinsandig

b) 1.90 c) mitteldichtd) mittel e) braun

f)Schluff g) h) i) SU* o

a) Schluff tonig Wasserchnitt G 3 6.0 m Feinsandbänder 4.20 m BE 3,95 m b) 6.00 c) steifd) mittel e) braungelb ab 4.8 m grau f)Schluff tonig g) h) i) UL-UM ++

a)

b)

c) d) e)

f) g) h) i)

1) Eintragung nimmt der wissenschaftliche Bearbeiter vor

Seite 86 von 150 Ingenieurbüro Buchheim Kenn-Nr. und Morgner PartGmbB 046-A-20 Bellevue 10 Schichtenverzeichnis 23968 Gägelow Anlage: 03841 62 62 0 für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben 1.2

Vorhaben: Feuerwehgerätehaus in Schattin

Datum: Bohrung BS2/20 / Blatt: 1 Höhe: +14,22 m DHHN 19.05.20

1 2 3 4 5 6 a) Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Bemerkungen Proben Bis b) Ergänzende Bemerkung 1) Sonderprobe ... m Wasserführung Tiefe unter c) Beschaffenheit d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge Art Nr in m Ansatz- nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust (Unter- 1) punkt f) Übliche g) Geologische h) i) Kalk- Sonstiges kante) Benennung Benennung 1) Gruppe gehalt

a) Mutterboden

b) 0.15 c) d) e) dunkelgrau

f)Mutterboden g) h) i) OH o

a) Mittelsand grobsandig G 1 1.30 m feinsandig

b) 1.30 c) mitteldichtd) mittel e) braun

f)Mittelsand g) h) i) SE o

a) Schluff gering tonig Wasserchnitt G 2 4.0 m feinsandig 3.0 m Bohrende 3,60 m b) 4.00 c) steif-mitteldichtd) mittel e) braun

f)Schluff g) h) i) UL-SU* ++

a)

b)

c) d) e)

f) g) h) i)

a)

b)

c) d) e)

f) g) h) i)

1) Eintragung nimmt der wissenschaftliche Bearbeiter vor

Seite 87 von 150 Ingenieurbüro Buchheim Kenn-Nr. und Morgner PartGmbB 046-A-20 Bellevue 10 Schichtenverzeichnis 23968 Gägelow Anlage: 03841 62 62 0 für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben 1.3

Vorhaben: Feuerwehgerätehaus in Schattin

Datum: Bohrung BS3/20 / Blatt: 1 Höhe: +14,16 m DHHN 19.05.20

1 2 3 4 5 6 a) Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Bemerkungen Proben Bis b) Ergänzende Bemerkung 1) Sonderprobe ... m Wasserführung Tiefe unter c) Beschaffenheit d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge Art Nr in m Ansatz- nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust (Unter- 1) punkt f) Übliche g) Geologische h) i) Kalk- Sonstiges kante) Benennung Benennung 1) Gruppe gehalt

a) Auffüllung + Mutterboden sandig

b) 0.15 c) d) e) dunkelgrau schwarz f)Auffüllung g) h) i) [OH] o

a) Auffüllung + Sand G 1 1.0 m Bauschutt gering humos

b) 1.00 c) mitteldichtd) mittel e) braungrau

f)Auffüllung g) h) i) ++

a) Schluff gering tonig Feinsandbänder

b) 1.70 c) steifd) mittel e) braun

f)Schluff g) h) i) UL-UM o

a) Mittelsand feinsandig Wasser Bohrende G 2 1.70 m Schluffbänder 3,45 m

b) 2.60 c) mitteldichtd) mittel e) braun - braungelb f)Mittelsand g) h) i) SE-SU o

a) Schluff gering tonig gering feinsandig Feinsandbänder

b) 4.00 c) steifd) mittel e) braungelb

f)Schluff g) h) i) SU*-UL ++ 1) Eintragung nimmt der wissenschaftliche Bearbeiter vor

Seite 88 von 150 Ingenieurbüro Buchheim Kenn-Nr. und Morgner PartGmbB 046-A-20 Bellevue 10 Schichtenverzeichnis 23968 Gägelow Anlage: 03841 62 62 0 für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben 1.4

Vorhaben: Feuerwehgerätehaus in Schattin

Datum: Bohrung BS4/20 / Blatt: 1 Höhe: 13,92 m DHHN 19.05.20

1 2 3 4 5 6 a) Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Bemerkungen Proben Bis b) Ergänzende Bemerkung 1) Sonderprobe ... m Wasserführung Tiefe unter c) Beschaffenheit d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge Art Nr in m Ansatz- nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust (Unter- 1) punkt f) Übliche g) Geologische h) i) Kalk- Sonstiges kante) Benennung Benennung 1) Gruppe gehalt

a) Mutterboden + Sand

b) 0.40 c) mitteldichtd) mittel e) dunkelgrau

f)Mutterboden g) h) i) OH o

a) Feinsand gering mittelsandig G 1 1.60 m gering schluffig

b) 1.60 c) mitteldichtd) mittel e) hellgrau

f)Feinsand g) h) i) o

a) Schluff tonig

b) 1.80 c) steif d) e) braun

f)Schluff tonig g) h) i) UM o

a) Mittelsand etwas grobsandig feinsandig etwas kiesig

b) 2.50 c) mitteldicht d) e) braun

f)Mittelsand g) h) i) o

a) Mittelsand etwas grobsandig Wasser G 2 3.40 m feinsandig etwas kiesig Bohrende 3,30 m

b) 3.40 c) mitteldicht d) e) braungelb

f)Mittelsand g) h) i) ++ 1) Eintragung nimmt der wissenschaftliche Bearbeiter vor

Seite 89 von 150 Ingenieurbüro Buchheim Kenn-Nr. und Morgner PartGmbB 046-A-20 Bellevue 10 Schichtenverzeichnis 23968 Gägelow Anlage: 03841 62 62 0 für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben 1.5

Vorhaben: Feuerwehgerätehaus in Schattin

Datum: Bohrung BS4/20 / Blatt: 2 Höhe: 13,92 m DHHN 19.05.20

1 2 3 4 5 6 a) Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Bemerkungen Proben Bis b) Ergänzende Bemerkung 1) Sonderprobe ... m Wasserführung Tiefe unter c) Beschaffenheit d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge Art Nr in m Ansatz- nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust (Unter- 1) punkt f) Übliche g) Geologische h) i) Kalk- Sonstiges kante) Benennung Benennung 1) Gruppe gehalt

a) Schluff stark feinsandig G 3 6.0 m Schluffbänder Feinsandbänder

b) 6.00 c) mnass ab 3.5 m d) e) braungelb ab mitteldicht 5 m grau f)Schluff g) h) i) SU*-UL ++

a)

b)

c) d) e)

f) g) h) i)

a)

b)

c) d) e)

f) g) h) i)

a)

b)

c) d) e)

f) g) h) i)

a)

b)

c) d) e)

f) g) h) i)

1) Eintragung nimmt der wissenschaftliche Bearbeiter vor

Seite 90 von 150 Ingenieurbüro Buchheim Kenn-Nr. und Morgner PartGmbB 046-A-20 Bellevue 10 Schichtenverzeichnis 23968 Gägelow Anlage: 03841 62 62 0 für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben 1.6

Vorhaben: Feuerwehgerätehaus in Schattin

Datum: Bohrung BS5/20 / Blatt: 1 Höhe: 13,06 m DHHN 19.05.20

1 2 3 4 5 6 a) Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Bemerkungen Proben Bis b) Ergänzende Bemerkung 1) Sonderprobe ... m Wasserführung Tiefe unter c) Beschaffenheit d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge Art Nr in m Ansatz- nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust (Unter- 1) punkt f) Übliche g) Geologische h) i) Kalk- Sonstiges kante) Benennung Benennung 1) Gruppe gehalt

a) Mutterboden

b) 0.20 c) d) e) dunkelgrau schwarz f)Mutterboden g) h) i) o

a) Feinsand gering mittelsandig G 1 0.8 m gering humos

b) 0.80 c) locker-mitteldichtd) leicht-mittel e) grau-dunkelgrau

f)Feinsand g) h) i) SE o

a) Feinsand stark schluffig G 2 2.0 m schluffig stark feinsandig

b) 2.00 c) mitteldichtd) mittel e) braun-braungelb

f)Feinsand g) h) i) SU* o

a) Schluff tonig Bohrende G 3 3.0 m Wasser 2,95 m

b) 3.00 c) weich-steifd) mittel e) braun

f)Schluff tonig g) h) i) UM o

a)

b)

c) d) e)

f) g) h) i)

1) Eintragung nimmt der wissenschaftliche Bearbeiter vor

Seite 91 von 150 Ingenieurbüro Buchheim Kenn-Nr. und Morgner PartGmbB 046-A-20 Bellevue 10 Schichtenverzeichnis 23968 Gägelow Anlage: 03841 62 62 0 für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben 1.7

Vorhaben: Feuerwehgerätehaus in Schattin

Datum: Bohrung BS6/20 / Blatt: 1 Höhe: 12,98 m DHHN 19.05.20

1 2 3 4 5 6 a) Benennung der Bodenart Entnommene und Beimengungen Bemerkungen Proben Bis b) Ergänzende Bemerkung 1) Sonderprobe ... m Wasserführung Tiefe unter c) Beschaffenheit d) Beschaffenheit e) Farbe Bohrwerkzeuge Art Nr in m Ansatz- nach Bohrgut nach Bohrvorgang Kernverlust (Unter- 1) punkt f) Übliche g) Geologische h) i) Kalk- Sonstiges kante) Benennung Benennung 1) Gruppe gehalt

a) Mutterboden

b) 0.20 c) d) e) dunkelgrau schwarz f)Mutterboden g) h) i) OH o

a) Feinsand schluffig G 1 1.40 m gering humos

b) 1.40 c) locker-mitteldichtd) mittel e) braungrau

f)Feinsand g) h) i) SU* o

a) schluffig tonig

b) 1.80 c) steifd) mittel e) braun

f)schluffig tonig g) h) i) UM o

a) Mittelsand feinsandig Wasserchnitt G 2 3.0 m etwas grobsandig 2.80 m Wasser Bohrende b) 2,70 m 3.00 c) mitteldichtd) mittel e) braun-braungelb

f)Mittelsand g) h) i) SE o

a)

b)

c) d) e)

f) g) h) i)

1) Eintragung nimmt der wissenschaftliche Bearbeiter vor

Seite 92 von 150 Ingenieurbüro für Bodenmechanik und Grundbau Prüfungsnummer: 1-3 Buchheim & Morgner PartmbB Körnungslinie Probe entnommen am: 19.05.2020 23968 Gägelow, Bellevue 10 Tel. (03841) 6262 -0 Fax (03841) 626229 FFW Schattin Art der Entnahme: Sondierung Bearbeiter: Buchheim Datum: 26.10.216 Hauptstr.6a Arbeitsweise: DIN 18123 Schlämmkorn Siebkorn

Schluffkorn Sandkorn Kieskorn Feinstes Steine Fein- Mittel- Grob- Fein- Mittel- Grob- Fein- Mittel- Grob- 100 3 1 2

90

80

70

60

50

40

30

20 Massenanteile der Körner < d in % der Gesamtmenge

10

0 2 0.001 0.002 0.006 0.01 0.02 0.06 0.1 0.2 0.6 1 2 6 10 20 60 100 Korndurchmesser d in mm

Bezeichnung: BS4/P2 BS6 P2 BS5 P2 Bemerkungen: 2 Anlage: 046-A-20 Bericht: Bodenart: S, fg' S, fg' fS, ms, gs Tiefe: 2,50-3,40m 1,80-3,00 m 0,80-2,00 m k [m/s] (Beyer): 1.1 * 10-4 6.4 * 10-5 4.9 * 10-5 U/Cc 2.9/0.8 5.6/0.8 2.7/0.7 T/U/S/G [%]: - /0.9/90.9/8.2 - /3.1/84.4/12.5 - /3.4/92.6/4.0 Bodengruppe SE SE SE

Seite 93 von 150 Seite 94 von 150 Seite 95 von 150 Seite 96 von 150 I N G E N I E U R B Ü R O F Ü R B O D E N M E C H A N I K U N D G R U N D B A U

Buchheim & Morgner Part GmbB Telefon (03841) 6262-0 Bellevue 10, 23968 Gägelow Fax (03841) 6262-29 Dipl.-Ing. Jörg Buchheim B-1440-2008 Internet: www.baugrund-gutachten.de E- Dipl.-Ing. Grit Morgner B-1439-2008 Mail: [email protected]

Probennahmeprotokoll MP1 Anlage 4

Projekt: FWW - Schattin Gerätehaus Kennr.: 046-A-20

Datum : 19.05.2020 06.03.18

Auftraggeber: Gemeinde Lüdersdorf Amt Am Markt 1 19205 Gadebusch

Zweck der Probennahme: Mindestuntersuchungsprogramm, LAGA Tabelle II. 1.2-1, auf unspezifischen Verdacht

Probenstelle: Flur 1 6 Flurstück 12/1131-132

Probennehmer: Dipl.-Ing Jens Morgner Anwesende Personen: Dipl.-Ing. Jörg Buchheim

Art der Probe: Auffüllungen: Sand humos Bauschutt and humos sandig bis lehmig Probennahmeort: Proben aus Baugrunduntersuchung / geotechnischer Bericht Entnahmetiefe: BS1/20 - P1 0,10 – 1,00 m BS3/20 - P1 0,15 – 1,00 m 1,10 m Entnahmegerät: Sondierung Art der Probennahme: Mischprobe je 1/2 / Probenanzahl 1 Probenbezeichnung: Bodenmischprobe 1 Probenbehälter: Braunglas Probenmenge : 1 Liter Farbe: braunhell bis dunkelbraun Geruch: ohne Lageskizze:

Probennehmer: Morgner Unterschrift:

Seite 97 von 150 I N G E N I E U R B Ü R O Seite 1/2 Anlage 5 F Ü R B O D E N M E C H A N I K U N D G R U N D B A U

Buchheim & Morgner PartGmbB Bellevue 10, 23968 Gägelow Telefon: (03841) 6262-29 Fax: (03841) 6262-29 Dipl.-Ing. Jörg Buchheim Internet: www.baugrund-gut Dipl. Ing. Grit Morgner E-Mail: info@baugrund-gu Bemessung der Muldenversickerung nach DWA-A 138 Bemessung Muldenversickerung

Bauvorhaben: FFW Schattin BV: 046-A-20 Datum: 18.06.2020 Bearbeiter: Dipl. Ing. Jens Morgner

Einflußfläche ca .: AE= 2000,00 m² Abflußbeiwerte : Dachfläche Einfamilienhaus 781,31 m² ψ = 0,95 versiegelte Fläche 139,30 m² ψ = 0,95

Rechenwert Bemessungsfläche: Au = 874,6 m²

Durchlässigkeit der Mulde kf = 7,40E-05

Durchlässigkeit der Mulde (Korrekturwert) kf = 3,70E-05 Beiwert 0,50

Sickerfläche der Mulde (aus der Planung) AS,M 120,00 m²

Zuschlagsfaktor DWA-A-117 fz = 1,2

KOSTRA Lüdersdorf Raster 41/18 Regendauer Regenmenge Speichervolumen

D rD (0,2) VR min (l/s.ha) m³ 5 230,0 7,44 10 178,3 11,17 15 147,8 13,48 20 127,5 15,06 30 101,7 17,05 45 79,3 18,36 60 65,8 18,68 90 48,1 16,61 120 38,6 13,99 180 28,1 7,45 240 22,6 0,48 360 16,5 -15,01 540 12,1 -39,52 720 9,7 -65,07

Seite 98 von 150 1080 7,1 -117,72 Anlage 5 1440 5,6 -172,42 Bauvorhaben: FFW Schattin BV: 046-A-20 Seite 2/2

Erforderliches Speichervolumen "Mulde"

Maximales Speichervolumen der Mulde: Vm = 18,68 m³ Einstauhöhe auf der Sickerfläche zm = 0,16 m

Maßgebliches Regenereignis: 60 min 65,8 l/(s.ha) aus Planungsangaben: gewählte Breite der Mulde: 6,00 m gewählte Länge der Mulde: 20,00 m gewählte Tiefe der Mulde: 0,30 m

Speichervolumen 36,00 m³ > 18,68 m³ (ist doppelt so groß wie erforderlich)

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