Bezirksamt - von Abt. Bauen, Stadtplanung und Naturschutz Fachbereich Stadtplanung

Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf

(2. Fortschreibung 2011)

Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Impressum

Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin Abteilung Bauen, Stadtplanung und Naturschutz Fachbereich Stadtplanung

Bearbeitung: Christoph Noack Modellrechnungen: Axel Reinecke

Titelfoto: Hauptzentrum Schloßstraße (C.Noack, 02.03.2011)

Berlin, 31.08.2011

2 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Gliederung

Vorbemerkung...... 5 1 Zielstellung ...... 7 2 Ausgangslage...... 9 Übergeordnete Zielaussagen...... 9 Rahmenbedingungen für die Einzelhandels- und Zentrenentwicklung im Bezirk13 Die Bezirksregionen nach den Lebensweltlich orientierten Räumen (LOR)...... 17 3 Bestandsaufnahme...... 23 4 Zentrenkonzept...... 27 Hauptzentrum...... 30 Stadtteilzentrum ...... 32 Ortsteilzentren...... 34 Nahversorgungszentren und -standorte...... 41 Ortsteil Steglitz...... 41 Ortsteil ...... 47 Ortsteil Lankwitz...... 53 Ortsteil Zehlendorf ...... 55 Ortsteil ...... 60 Ortsteil ...... 62 Ortsteil ...... 64 Entwicklung neuer Nahversorgungszentren...... 65 Fachmarktagglomeration...... 66 Fachmarktstandorte ...... 67 5 Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen ...... 70 6 Anhang ...... 73

3 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Abbildungs-, Tabellen- und Kartenverzeichnis

Verzeichnis der Abbildungen Abb.1: LEP B-B, Festlegungskarte 2 (Ausschnitt): Städtische Kernbereiche Abb.2: FNP Berlin (Ausschnitt) Abb.3: StEP Zentren 3 (2011) – Ausschnitt Karte Zentrenhierarchie Abb.4: Lebensweltlich orientierte Räume (LOR) im Bezirk Steglitz-Zehlendorf 1 Abb.5: Lebensmittel-Einzelhandel – 500m- Einzugsbereich Abb.6: Lebensmittel-Einzelhandel – 1000m- Einzugsbereich

Verzeichnis der Tabellen Tab.1: Privathaushalte 2009 nach Bezirken und Haushaltsgröße Tab.2: Bevölkerung 2009 nach Bezirken und Beteiligung am Erwerbsleben Tab.3: Bevölkerung 2009 nach Bezirken und monatlichem Nettoeinkommen Tab.4: Privathaushalte 2009 nach Bezirken und monatlichem Haushaltsnettoeinkommen Tab.5: Verkaufsflächen in den Zentren und Nahversorgungsstandorten und Potentiale Tab.6: Definition der Zentren: Gliederung nach Zentrumsart und Ortsteilen

Verzeichnis der Karten (im Anhang) Karte „Übersicht Zentren und Nahversorgungsstandorte“ Karte „Standorte Lebensmitteleinzelhandel ab ca. 200m² VKF“

1 Amt für Statistik Berlin-: Adressverzeichnis für die Lebensweltlich orientierten Räume im Bezirk Steglitz-Zehlendorf, Stand Juli 2010, S.3

4 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Vorbemerkung Steglitz-Zehlendorf und fast alle anderen Berliner Bezirke haben Zentrenkonzepte be- schlossen bzw. erarbeiten derzeit einen Entwurf. Aufgabe ist die Ergänzung der gesamt- städtischen stadtentwicklungsplanerischen Vorgaben „im Hinblick auf die Profilierung und räumliche Abgrenzung der Zentren sowie auf das örtliche Netz der Nahversorgungszent- ren“ 2. Das Zentrenkonzept 3 formuliert Ziele und Leitlinien zur zukünftigen Einzelhandels- und Zentrenentwicklung im Bezirk und soll einen Orientierungsrahmen für mögliche Ein- zelhandelsansiedlungen im Bezirk darstellen.

Bei der Zentrenbetrachtung spielen auch Aspekte wie Kultur, Wohnen, Kommunikation und Integration eine große Rolle. Aber gerade die Nahversorgungsfunktion in Woh- nungsnähe – und damit der Ort sozialer Begegnung – ist durch ein in den letzten Jahren deutlich verändertes Konsumverhalten gefährdet. Auf der Seite der Konsumenten ist eine sehr unterschiedliche Nachfrage- und Bedürfnissituation je nach Lage, Baustruktur, Be- völkerungsstruktur und Ausstattung mit Ladengeschäften des Wohngebiets, ablesbar. Daraus folgt, dass „in unterschiedlichen Wohngebieten von unterschiedlicher Wohnbe- völkerung und damit von unterschiedlichem Verhalten beim Lebensmitteleinkauf auszu- gehen ist“ 4.

Die Folgen für die Lebensqualität der Bevölkerung sind insbesondere in den peripheren Siedlungsbereichen der 1960er und 1970er Jahre spürbar. In den „Ladengebieten“ die- ser Siedlungen werden die Lebensmittelgeschäfte zusehends geschlossen. Neue Ange- bote in nicht integrierter Lage haben dazu geführt, dass „Standorte mit guten Parkmög- lichkeiten ausgebaut und kleinflächigere integrierte Standorte aufgegeben wurden. Gera- de das Netz der Anbieterstandorte mit Lebensmittelsortiment ist heute weniger dicht als noch vor 5 oder 10 Jahren. Galten früher 3.500 Einwohner als Tragfähigkeitsgrenze für einen Lebensmittelmarkt, sind es heute 5.000 und mehr. Die Zahl der kleineren Vollsor- timentsmärkte hat sich in Deutschland in den letzten zehn Jahren von über 60.000 auf unter 40.000 reduziert“ 5.

Parallel dazu erfolgten bei den großen Einzelhandelsanbietern eine Reduzierung der Be- triebsformen und eine Verstärkung der das Planungsrecht ausnutzenden Betriebsform der Discounter. Deren Standortbedürfnisse sind in integrierten fußläufigen Lagen kaum umsetzbar. Die Discounter „drängen in die wohnortfernen Gewerbegebiete in nicht integ- rierter Lage verbunden mit der Verdrängung bodenpreissensibler Handwerks- und klas- sischer Gewerbegebiete. Darüber hinaus sind nicht nur das klassische Lebensmittelge- schäft sondern auch der Supermarkt um die Ecke gefährdet“ 6.

Insgesamt kann festgehalten werden, dass durch diese Entwicklung vor allem die städti- schen Teilzentren gefährdet sind. Die Folge ist „eine hierarchiearme Versorgungsstruk- tur, die die Versorgung relativ gut sichert, aber die Zentren schwächt“ 7.

2 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: Bericht zur Zentren- und Einzelhandelsentwicklung, 2007, S.7 3 Bezirksamtsbeschluss vom 01.02.2005 4 Kühn, Gerd: Nahversorgung in Großstädten, Difu-Berichte 2/2006, S.9 5 Deutscher Städtetag (Hrsg.): Nahversorgung in den Städten. Aktuelle Herausforderungen und Hand- lungsempfehlungen, Köln/ Berlin, 2005, S.2 6 Deutscher Städtetag (Hrsg.): Nahversorgung in den Städten. Aktuelle Herausforderungen und Hand- lungsempfehlungen, Köln/ Berlin, 2005, S.3 7 Kühn, Gerd: Nahversorgung in Großstädten, Difu-Berichte 2/2006, S.8

5 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

In Steglitz-Zehlendorf ist dies vor allem durch die Schließung vergleichsweise kleiner La- dengeschäfte eingetreten. Bereits jetzt sind einige Bereiche ohne fußläufige Versorgung mit Lebensmitteleinzelhandel. Diese Entwicklung läuft leider völlig konträr zum sozioöko- nomischen Wandel. Gerade für die zunehmende Zahl älterer Menschen wird die fußläu- fige Erreichbarkeit von Nahversorgungsangeboten künftig an Bedeutung gewinnen. Hier wird deutlich, dass die Steuerungsmöglichkeiten eines Zentrenkonzepts begrenzt sind. Planung kann weder den Konzentrations- und Filialisierungsprozess im Einzelhandel verhindern, noch die Ansiedlung bestimmter Betriebsformen grundsätzlich untersagen. Mit dem konzeptionellen Festhalten an kleinen Nahversorgungszentren (z.B. Lichterfelde Süd, Hohenzollernplatz, Wedellstraße/ Brieger Straße) setzt der Bezirk deutliche Prioritä- ten zugunsten der wohnungsnahen Versorgung. Da die Einzelhandelsentwicklung nicht mehr durch einen breiten quantitativen Nachholbedarf gekennzeichnet ist 8, sind ehemals aufgegebene kleinere Standorte (z.B. Lichterfelde Süd), zum Teil mit neuen Anbieterkon- zepten („nahkauf“) wiedereröffnet worden. Standorte, die der Einstufung als zentraler Versorgungsbereich aufgrund aktueller Rechtssprechung nicht genügen, sind als Nah- versorgungsstandorte eingestuft worden.

Klar ist, dass es auch bei erfolgreicher Umsetzung eines Zentrenkonzepts an vielen Stel- len im Stadtbild zu erheblichen Veränderungen kommen wird. Aus Gesamtberliner Sicht wird die Einzelhandelslandschaft in Zukunft stärker durch Filialisten geprägt sein. Der Handel entlang der innerstädtischen Ausfallstraßen steht unter anhaltendem Verände- rungsdruck. Viele kleinere Einzelhandelsbetriebe in den Zentren und in Streulagen erfah- ren Konkurrenz und Verdrängung. Dies gilt insbesondere für die Branchen Nahrungs- und Genussmittel, Einrichtungsbedarf und „baumarktspezifische Sortimente“ 9.

Aufgrund der seit der ersten Fortschreibung des Zentrenkonzepts 10 2008 eingetretenen Entwicklungen im Bezirk (Leerstände, Fertigstellung geplanter Flächen, Konkretisierung neuer Einzelhandelsvorhaben, Überprüfung von Daten) sowie der zwischenzeitlich erlas- senen Ausführungsvorschriften für bezirkliche Zentrenkonzepte 11 sind inhaltliche Korrek- turen an diesem wichtigen informellen Planungsinstrument notwendig geworden.

Verfahrenshinweis Nach Durchführung der Trägerbeteiligung im März/April 2011 und Einarbeitung der Hin- weise erklärte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit Schreiben vom 28.06.2011 ihr Einvernehmen. Der Bezirksamtsbeschluss erfolgte am 26.07.2011. Das Zentrenkonzept ist am 31.08.2011 als fachlicher Teilplan zur Bereichsentwicklungs- planung (Nr. I.3 AV-BEP 12 ) von der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf in der vorliegenden Fassung beschlossen worden (Beschluss Nr.1301, Drs. Nr. 1993/III).

8 Senat von Berlin, Mitteilung zur Kenntnisnahme: Stadtverträgliche Ansiedlung von großflächigen Einzel- handelsunternehmen, Drs. 16/3834 v. 27.01.2011, S.11 9 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung/ IHK Berlin (Hrsg.): Stadtentwicklungsplan Zentren 2020, Standor- te für Einzelhandel und Freizeit, Berlin, 2005, S.22 10 Bezirksamtsbeschluss vom 08.01.2008, BVV Kenntnisnahme am 30.01.2008 11 Ausführungsvorschriften zum Aufbau und Inhalt bezirklicher Einzelhandels- und Zentrenkonzepte (AV Zentrenkonzepte) vom 22.Juli 2009 (Abl. S.2135ff) 12 Ausführungsvorschriften zu § 4 Abs.2 des Gesetzes zur Ausführung des Baugesetzbuchs (AGBauGB) (AV-BEP) vom 21.November 2006 (Abl. S.4188-4189)

6 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

1 Zielstellung Das Konzept bildet den Orientierungsrahmen für die Entwicklung der Zentren und des Einzelhandels im Bezirk Steglitz- Zehlendorf. Es soll gemäß der AV Zentrenkonzepte, insbesondere der darin enthaltenen „Gemeinsamen Steuerungsgrundsätze“ (Ziffer 3.2, siehe Anhang), die entsprechenden Vorgaben aus dem Flächennutzungsplan 13 (FNP Berlin) und dem Stadtentwicklungsplan Zentren 3 14 unter Berücksichtigung der Ausfüh- rungsvorschriften für den Großflächigen Einzelhandel 15 auf Bezirksebene konkretisieren. Hierbei gelten folgende allgemeine Leitlinien:

- Sicherung einer verbrauchernahen Versorgung, insbesondere auch die der nicht mo- bilen Bevölkerung.

- Definition der bezirklichen Nahversorgungszentren und -standorte unterhalb der Haupt-, Stadt- und Ortsteilzentren.

- Sicherung und Stärkung als attraktive und multifunktionale Zentrumsbereiche.

- Neuansiedlungen von Einzelhandelsbetrieben sollten auf die bezirklichen Zentren konzentriert werden; dies gilt insbesondere für Betriebe mit zentrenrelevanten Sorti- menten.

- Neue Einzelhandelsangebote außerhalb der bestehenden Zentren sollten bezüglich ihrer Auswirkungen auf die Zentrenstruktur untersucht werden.

- Verbrauchermärkte (800 m² VKF – 5.000 m² VKF) und SB-Warenhäuser (ab 5.000 m² VKF) mit einem deutlich über die Nahversorgung hinausgehenden Einzugsbereich sollten vornehmlich nur in höherrangigen Zentren (vom Ortsteilzentrum aufwärts) zu- gelassen werden.

- Nahversorgungsangebote sollten vorrangig innerhalb der Zentrenbereiche angesie- delt werden; außerhalb der Zentrenbereiche in der Regel nur dann, wenn sie der Si- cherung der Nahversorgung dienen und keine schädlichen Auswirkungen auf die be- nachbarten Zentren zu erwarten sind.

- Neue Ansiedlungen von Nahversorgungsbetrieben an weniger integrierten Standorten abseits der Zentren und Wohngebiete sollten vermieden werden.

- Bei Nahversorgungsangeboten in Streulagen sollte die Anzahl der zulässigen Stell- plätze einzelfallbezogen auf das erforderliche Maß begrenzt werden.

- Kommunale, kulturelle und gastronomische Einrichtungen sowie bevölkerungs- und freizeitorientierte Dienstleistungen sind vorrangig innerhalb der städtischen Zentren anzusiedeln.

Für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf heißt dies:

- Ordnung des städtischen Gefüges, Erhaltung der gewachsenen Zentren.

- Stärkung des Hauptzentrums Schloßstraße, des Stadtteilzentrums Zehlendorf-, der Ortsteil- und Nahversorgungszentren sowie Nahversorgungsstandorte.

13 FNP Berlin in der Fassung der Neubekanntmachung vom 12. November 2009 (ABl. S. 2666), zuletzt geändert am 17. Februar 2011 (ABl. S. 438). 14 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: StEP Zentren 3, Stand Senatsbeschluss vom 12.04.2011 15 Ausführungsvorschriften über großflächige Einzelhandelseinrichtungen für das Land Berlin (AV Einzel- handel) vom 29.September 2007 (ABl. S.2957)

7 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

- Ortsteilzentren sollen die örtliche Kaufkraft der Kunden binden; die Nahversorgung für immobile Bewohner muss gewährleistet sein; für kleinere Zentren bieten sich durch kurze wohnungsnahe Wege zusätzliche Chancen.

Der Bezirk ist seit Anfang 2003 einem verstärkten Ansiedlungsdruck, speziell im Le- bensmitteleinzelhandel und großflächigen Einzelhandel ausgesetzt. Dies betrifft v.a. Be- reiche außerhalb der gewachsenen Zentren und Nahversorgungszentren, insbesondere entlang der überörtlichen Hauptverkehrsstraßen (Bundesstraße 1, Goerzallee, Clayal- lee/Teltower Damm, Ostpreußendamm, Malteserstraße). Neuansiedlungen sollten auch künftig vorrangig in der Schloßstraße und in Zehlendorf-Mitte sowie an städtebaulich in- tegrierten Standorten der Ortsteil- bzw. Nahversorgungszentren erfolgen. Eine Zersied- lung des Bezirks und die Ansiedlung von großflächigen Einzelhandelsbetrieben mit zent- ren- oder nahversorgungsrelevanten Sortimenten außerhalb von Siedlungsschwerpunk- ten sind zu vermeiden. Dies gilt auch für kleinflächigen (Lebensmittel-) Einzelhandel an nicht integrierten Standorten, vor allem wenn dies zu einer Kumulation führt und die Ge- fahr einer Schwächung bestehender Nahversorgungszentren besteht.

In diesem Sinne konnten bisher mehrere Ansiedlungsbegehren erfolgreich abgewehrt werden: - Einkaufszentrum Winfriedstraße - Einkaufszentrum Clayallee Ecke Berliner Straße - Discounter Potsdamer Chaussee/ Pfeddersheimer Weg - Verbrauchermarkt und Discounter Curtiusstraße

Das Zentrenkonzept benennt darüber hinaus die Bereiche, in denen Entwicklungen – auch großflächiger Art – möglich sind (bzw. durch die Schaffung von Planungsrecht mög- lich gemacht werden können).

8 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

2 Ausgangslage

Übergeordnete Zielaussagen Das Zentrenkonzept übernimmt bzw. bestätigt die vorhandenen landesplanerischen Vor- gaben zur Zentrenstruktur und konkretisiert diese unterhalb der Ebene der Ortsteilzent- ren, indem es die Nahversorgungszentren und -bereiche benennt und grundstücksscharf abgrenzt.

Landesplanung Der Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) 16 enthält Festlegungen zum Einzelhandel (Ziffer 4.7 ff. LEP B-B). Danach sind großflächige Einzelhandelseinrichtun- gen auf die Metropole Berlin sowie die Ober- und Mittelzentren im Land Brandenburg zu konzentrieren. Innerhalb sollen derartige Einrichtungen, wenn sie zentrenrelevan- te Sortimente anbieten, auf städtische Kernbereiche begrenzt bleiben. Diese sind im LEP B-B festgelegt und entsprechen gesamtstädtisch den Zentren bis zur Ebene der Stadt- teilzentren, in Steglitz-Zehlendorf die Schloßstraße und Zehlendorf-Mitte.

Abb.1: LEP B-B, Festlegungskarte 2 (Ausschnitt): Städtische Kernbereiche

Flächennutzungsplan (FNP Berlin) Das übergeordnete stadtentwicklungspolitische Ziel zur Flächenentwicklung im Einzel- handel ist im Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan 1994 als erster Leitsatz for- muliert worden:

„Die historisch gewachsene polyzentrale Struktur Berlins soll erhalten und ausgebaut werden. Vorhandene Zentren sollen gestärkt, Lücken im Zentrengefüge, insbesondere im Ostteil der Stadt, geschlossen werden. Dabei wird eine wohnungsnahe Versorgung an-

16 vom 31.03.2009 (GVBl. S. 182)

9 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

gestrebt, die bestehenden Unterschiede im Versorgungsstandard sollen abgebaut wer- den“.

Das Zentrenkonzept des FNP geht deshalb davon aus, die Versorgung des gesamten Stadtgebietes mit Einrichtungen des Einzelhandels durch Stärkung und Ausbau des po- lyzentralen Zentrengefüges mit einer Hierarchie von Haupt-, Stadtteil- und Ortsteilzentren sowie Nahversorgungszentren sicherzustellen 17 .

Dargestellt wird das FNP-Zentrenkonzept mit dem Symbol „Einzelhandelskonzentration“ (Schwarze Balken). Hierbei sind die Haupt- und Stadtteilzentren in ihrer geplanten Grö- ße, die Ortsteilzentren symbolisch in einheitlicher Größe dargestellt.

Abb.2: FNP Berlin (Ausschnitt) 18

Für Steglitz-Zehlendorf sind 7 „Einzelhandelskonzentrationen“ dargestellt: Hauptzentrum Schloßstraße; Stadtteilzentrum Zehlendorf Mitte; Ortsteilzentren: Lichterfelde West, Lich- terfelde Ost, Lankwitz- Leonorenstraße, Mexikoplatz, Wannsee-Königstraße. Weitere Versorgungsbereiche (rund 60% der Einzelhandelsflächen) befinden sich in Streulagen, die im FNP nicht gesondert dargestellt sind. Es ist die Aufgabe der Zentrenkonzepte der Bezirke, diese Lagen zu benennen und zu klassifizieren.

Der FNP lehnt die Entwicklung von nicht integrierten Einzelhandelsstandorten (Verbrau- cher- und Fachmärkte) abseits der Siedlungsschwerpunkte wegen des damit verbunde- nen Kfz-Verkehrsaufkommens und der negativen Auswirkungen auf eine verbraucherna- he Versorgung in den Zentren „im Regelfall“ ab 19 . Ziel soll vielmehr sein, solche Ver- triebsformen in die vorhandenen bzw. neu ausgewiesenen Zentren zu integrieren und ihre Anziehungskraft für deren Stärkung zu nutzen.

17 vgl. SenStadtUm: FNP 94 – Erläuterungsbericht, Berlin, 1994, S.134-135 und SenStadt: Flächennut- zungsplanung Berlin – Bericht 99, Berlin 1999, S.32 18 Stand Neubekanntmachung v. 12.11.2009 (Abl. S.2666) 19 vgl. ebenda, S.140

10 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

StEP Zentren StEP Zentren, Teil 1: Zentren und Einzelhandel (1999) Im StEP Zentren 1 wurde Steglitz-Zehlendorf mit Teilen von - und -Schöneberg südlich der Ringbahn als „Südwestraum“ mit folgendem Zentrengefüge definiert: Hauptzentrum Schloßstraße; Besonderes Stadtteilzentrum Zeh- lendorf Mitte; Ortsteilzentren Kranoldplatz (Lichterfelde Ost), Leonorenstraße (Lankwitz), Drakestraße (Lichterfelde West), Mexikoplatz; Fachmarktagglomeration Goerzallee. Der Südwestraum wies eine durchschnittliche Gesamtausstattung mit Verkaufsfläche, eine geringe Kaufkraft-Bindungsquote und die höchste Kaufkraft in Berlin auf. Dieser Wi- derspruch ist „durch die Siedlungsstruktur und das Einkaufsverhalten der Einwohner be- dingt. Insbesondere in den dünn besiedelten Ortsteilen hat ruhiges, ungestörtes Wohnen Vorrang, so dass längere Wege zu den Einkaufsstätten die Folge sind“ 20 . Vor diesem Hintergrund sollen nach Maßgabe des StEP Zentren „ergänzende Flächenzugänge im Südwestraum nicht der Schaffung neuer Einzelhandelsstandorte (Streulagen), sondern ausschließlich der Stabilisierung vorhandener zentraler Lagen – vom Ortsteilzentrum bis zum Hauptzentrum - dienen.

StEP Zentren 2 (StEP Zentren 2020) – Standorte für Einzelhandel und Freizeit (2005) Es handelte sich um die Ergänzung des StEP Zentren und Einzelhandel, mit dem Schwerpunkt auf die stadtverträgliche Einbindung von Freizeitentwicklungen in das Zent- renkonzept. Hinzu kamen aktuelle Analysen und Trends zum Einzelhandel sowie die Be- nennung des Handlungsbedarfs in den einzelnen Zentren.

Das Zentrenkonzept wurde durch eine flächenmäßige Darstellung der Einzelhandelskon- zentrationen und der Zentren tragenden Stadträume illustriert. Dies bildete eine räumli- che Präzisierung der symbolischen Zentrendarstellung im FNP. Das Berliner Zentren- konzept zeigte die Zentrenhierarchie in ihrer Abstufung von den Zentrumsbereichen „His- torische Mitte“ und „City West“ über die Hauptzentren, die besonderen und sonstigen Stadtteilzentren bis hin zu den Ortsteilzentren. Die bezirklichen Zentren aus dem StEP Zentren 1 sind hierbei bestätigt worden.

Für Steglitz-Zehlendorf wurde festgestellt, dass es sich um den Bezirk mit der höchsten Kaufkraft Berlins (Index 112-120) aber mit geringer Kaufkraft-Bindungsquote handelt. Die Bestands-Verkaufsfläche war für den Bezirk mit 295.000 m², der „Zielkorridor 2020 mit 350.000 bis 370.000 m² VKF angegeben.

StEP Zentren 3 21 Der neue Stadtentwicklungsplan StEP Zentren 3 ist am 12.04.2011 vom Senat beschlos- sen worden und ersetzt den StEP Zentren 2.

Übergeordnete Leitlinien: 1. Metropole Berlin profilieren 2. Polyzentralität sichern und qualifizieren 3. Tourismus als Faktor der Zentrenentwicklung berücksichtigen 4. Großflächigen Einzelhandel in die Zentren lenken 5. Nahversorgung sichern

20 ebd. S.45 21 download unter: http://www.senstadt.verwalt- berlin.de/planen/stadtentwicklungsplanung/de/zentren/news.shtml . Bearbeitung: Junker und Kruse, Stadt- forschung, Dortmund, im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

11 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

6. Städtebauliche und architektonische Qualitäten von Zentren und Einzelhandels- standorten sichern 7. Grundsätze zur Einzelhandelssteuerung definieren 8. Das bauplanungsrechtliche Instrumentarium konsequent anwenden 9. Investitions- und Planungssicherheit gewährleisten 10. Kommunikation und Kooperation der Berliner Bezirke intensivieren

Der StEP enthält neben aktuellen Analysen und Trends zum Einzelhandel übergeordnete Steuerungsgrundsätze zur Einzelhandelsansiedlung und die Benennung der Handlungs- bedarfe in den einzelnen Zentren. Der StEP Zentren 3 bestätigt die Zentrenstruktur im Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Zuguns- ten einer einheitlichen Bezeichnung für Stadtteilzentren entfällt der Zusatz „Besonderes“ für das Stadtteilzentrum Zehlendorf-Mitte. Die Verkaufsflächen der Bezirke sowie eine Differenzierung auf der Ebene der Zentren und Fachmarktagglomerationen werden im StEP Zentren 3 nicht dargestellt. Auch gibt es keine Entwicklungskorridore für Verkaufsflächen mehr. Diese müssen künftig einzelfall- bezogen ermittelt werden. Der Zentrenatlas ist nunmehr in den StEP Zentren integriert worden.

Abb.3: StEP Zentren 3 (2011) – Ausschnitt Karte Zentrenhierarchie

12 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Rahmenbedingungen für die Einzelhandels- und Zentrenentwicklung im Bezirk

Räumliche Lage Steglitz-Zehlendorf ist der drittgrößte Berliner Bezirk mit 10.252 ha Fläche und (am 31.10.2010) 295.000 Einwohnern. Er setzt sich aus den Ortsteilen Wannsee, Nikolassee, Zehlendorf, Dahlem, Lichterfelde, Steglitz und Lankwitz zusammen.

Im Südwesten Berlins gelegen, erstreckt er sich auf ca. 19 km von der Glienicker Brücke im Westen bis zum Kamenzer Damm im Osten, vom Platz am Wilden Eber im Norden bis zum Teltowkanal im Süden (ca. 6 km). Der Bezirk grenzt im Westen an Potsdam und , im Norden an Charlottenburg- Wilmersdorf, im Osten an Tempelhof- Schöne- berg und im Süden an die Landkreise Teltow-Fläming (Großbeeren) und Potsdam- Mittelmark (Stadt Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf).

Flächennutzungs- und Bebauungsstruktur: Siedlungsbereiche Der Bezirk kann siedlungstypologisch als gering verdichtet und stark durchgrünt be- zeichnet werden, es überwiegt die offene Bauweise. Ausgehend von den ehemaligen Dorflagen Stolpe (Wannsee), Zehlendorf, Giesensdorf, Lichterfelde, Steglitz und Lank- witz, dem Rittergut Düppel und der Königlichen Domäne Dahlem entstanden Ende des 19.Jahrhunderts ausgedehnte Villen- und Landhauskolonien, insbesondere in Wannsee (Kolonie Alsen), Nikolassee (Kolonie Wannsee, Schwanenwerder), Zehlendorf- West („Schlachtensee“), Dahlem, Lichterfelde (Lichterfelde-West und -Ost) und Südende. Der Ortsteil Steglitz unterscheidet sich hiervon stadtstrukturell sehr deutlich: beiderseits der Schloßstraße befinden sich gründerzeitliche Miethäuser mit Vorder- und Hinterhäusern, die den Übergang der offenen äußeren Stadt hin zur geschlossenen, verdichteten, urba- nen Innenstadt definieren.

Insgesamt sind im Bezirk 4.312 ha mit Gebäuden und zugehörigen Freiflächen genutzt, darunter 2.864 ha Wohnfläche und 153 ha Gewerbe- und Industriefläche.

Nach dem ersten Weltkrieg und besonders nach der Eingemeindung von Steglitz und Zehlendorf nach Groß-Berlin 1920 ist die Siedlungsentwicklung in deutlich verdichteter Art und Weise fortgeführt worden. Siedlungsbauten und Wohnanlagen der 1920/ 30er Jahre sind vor allem in Nikolassee, Lankwitz, Lichterfelde und Zehlendorf entstanden. Nach dem 2. Weltkrieg sind weitere (Wohnungs-) Bautätigkeiten vor allem in Dahlem- West, Düppel-Süd, Zehlendorf-Süd, Lichterfelde-Süd und Lankwitz durchgeführt worden. Ende des 20. Jahrhunderts erforderte der Abzug der Alliierten die Entwicklung weiterer Wohnungsbaustandorte in Dahlem und Lichterfelde, zunächst für Bundesbedienstete.

Wald-, Grün- und Wasserflächen Steglitz-Zehlendorf wird im Westen durch die ausgedehnten Waldflächen des Grune- walds und des Düppeler Forsts (2.452 ha) und durch die Wasserflächen der Havel, der Havelseen und der Grunewaldseen (1.127 ha) geprägt. Hinzu kommen auf 747 ha eine Vielzahl von Parks und Grünanlagen, die zum Teil durch Grünzüge miteinander vernetzt sind. Nennenswert sind hier vor allem der Volkspark Klein- Glienicke in Wannsee, die Rehwiese in Nikolassee, der Heinrich-Laehr-Park in Zehlendorf, der Thielpark in Dahlem, der Botanische Garten in Lichterfelde, der Stadtpark in Steglitz und der Gemeindepark in Lankwitz.

Wissenschaft und Forschung

13 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Seine Prägung erhält der Bezirk auch durch die Vielzahl der hier ansässigen Universi- täts- und Forschungseinrichtungen. Besonders Dahlem ist durch die Freie Universität (34.000 Studierende 2008), Institute der Technischen Universität und der Humboldt Uni- versität, die Max-Planck-Institute, die biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirt- schaft und das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärme- dizin ein Wissenschafts- und Forschungsstandort mit internationalem Rang.

Hinzu kommen der Botanische Garten, das Klinikum Benjamin-Franklin der Charité und die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Lichterfelde, der FU- Campus in der Lankwitzer Malteserstraße, die FU- Veterinärmedizin in Düppel und das „Helmholtz Zentrum Berlin für Materialien und Energie“ (ehem. Hahn-Meitner-Institut) in Wannsee.

Wirtschaft und Gewerbe Einen sehr geringen Anteil an der Bezirksfläche machen Gewerbe- und Industrieflächen aus (153 ha). Nennenswerte Gebiete sind in Lichterfelde das 84 ha große Industriegebiet am Zehlendorfer Stichkanal südlich Beeskowdamm/ Goerzallee und die Lankwitzer Ge- werbegebiete in der Siemensstraße und der Haynauer Straße.

Verkehr Der Bezirk ist verkehrlich sehr gut erschlossen. So führen drei Fernbahnstrecken (Mag- deburger Bahn, Anhalter Bahn, Dresdner Bahn), vier S-Bahn-Linien (S1 Wannsee - Ora- nienburg; S7 Potsdam – Wannsee – Ahrensfelde; S 25 Teltow-Stadt – Hennigsdorf; und S 2 - Bernau), zwei U-Bahn-Linien (U9 Rathaus Steglitz – Osloer Straße; U3 Krumme Lanke – Nollendorfplatz), zwei Bundesautobahnen (A 115 AVUS; A 103 Ab- zweig Zehlendorf) und eine Bundesstraße (B 1) sowie der Teltowkanal durch bzw. in den Bezirk. Die Bahnhöfe Wannsee und Lichterfelde-Ost sind Haltepunkte des Regional- bahnverkehrs.

Stadträumlich wirken die Bahntrassen, die im Einschnitt verlaufende Dahlemer U-Bahn und der Teltowkanal jedoch auch als Barriere, genauso wie die großen Hauptverkehrs- straßen (Bundesstraße 1: Königstraße/ Potsdamer Chaussee/ Potsdamer Straße/ Berli- ner Straße/ Unter den Eichen/ Schloßstraße; Teltower Damm, Clayallee, Argentinische Allee, Hindenburgdamm, Goerzallee, Ostpreußendamm, Kaiser-Wilhelm-Straße, Hild- burghauser Straße, Malteserstraße.

14 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Statistische Grundlagen

Haushalts- und Familienstruktur

Tabelle 1: Privathaushalte 2009 nach Bezirken und Haushaltsgröße 22

Ende 2009 lebten im Bezirk Steglitz-Zehlendorf 292.400 Personen in 158.200 Privat- haushalten mit einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von 1,8 Personen (= Berliner Durchschnitt), davon waren 77.400 Einpersonen- und 80.800 Mehrpersonenhaushalte.

Erwerbsstruktur

Tabelle 2: Bevölkerung 2009 nach Bezirken und Beteiligung am Erwerbsleben 23

In Steglitz-Zehlendorf wurden 2009 insgesamt 142.500 „Erwerbspersonen“ (Erwerbstäti- ge und Erwerbslose) gezählt (48,8% der Bezirksbevölkerung). Der Anteil der Erwerbstä-

22 Quelle: Statistisches Jahrbuch Berlin 2010, Ergebnisse Mikrozensus, S.50 23 Quelle: Statistisches Jahrbuch Berlin 2010, Ergebnisse Mikrozensus, S.49

15 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

tigen an den Erwerbspersonen betrug 91,3%. Nur 8,7% der Erwerbspersonen waren er- werbslos.

Einkommen

Tabelle 3: Bevölkerung 2009 nach Bezirken und monatlichem Nettoeinkommen 24

Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf wird durch einen großen Anteil von Einkommensbeziehern in den oberen Einkommensgruppen charakterisiert. Fast die Hälfte (49,3%) der Bevölke- rung konnte über monatliche Nettoeinkommen von mehr als 1.100 € verfügen, im Berli- ner Durchschnitt waren das 42,7% aller Bürger. Ohne Einkommen bzw. mit weniger als 900 € im Monat mussten 46,9% der Berliner Bevölkerung auskommen, in Steglitz- Zehlendorf waren es 42,9%.

Tabelle 4: Privathaushalte 2009 nach Bezirken und monatlichem Haushaltsnettoeinkommen 25

Fast die Hälfte der 158.200 Steglitz-Zehlendorfer Haushalte (48,1%) verfügt über ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 2.000 €, über ein Drittel der Haus-

24 Quelle: Statistisches Jahrbuch Berlin 2010, Ergebnisse Mikrozensus, S.49 25 Quelle: Statistisches Jahrbuch Berlin 2010, Ergebnisse Mikrozensus, S.50

16 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

halte (35,2%) verfügt über mehr als 2.600 €. Mit weniger als 1.300 € mussten 28,6% der Haushalte im Bezirk auskommen.

Die Bezirksregionen nach den Lebensweltlich orientierten Räumen (LOR)

Abb.4: Lebensweltlich orientierte Räume im Bezirk Steglitz-Zehlendorf 26

Prognoseraum: 01 Region A (Bezirksregionen: 01 Schloßstraße, 02 Albrechtstraße) Der 679,2 ha große Prognoseraum „01 Region A“ umfasst den kompletten Ortsteil Steg- litz mit 70.460 Einwohnern (am 31.12.2007) im Nordosten des Bezirks. Er grenzt im Westen an den Ortsteil Dahlem (Englerallee und Breitenbachplatz), im Norden an Wil- mersdorf (Kreuznacher Straße) und (Bornstraße, Walther-Schreiber-Platz, Holsteinische Straße), im Osten an Schöneberg (Thorwaldsenstraße, Insulaner) und Tempelhof (Dresdner Bahn), im Süden an den Teltowkanal und im Südwesten an Lich- terfelde (Bäkepark, Botanischer Garten).

Mittelpunkt des Bereichs ist die Schloßstraße zwischen Hermann-Ehlers-Platz und Wal- ther-Schreiber-Platz mit einer Vielzahl von Warenhäusern und Einzelhandelsbetrieben, kommunalen Einrichtungen (Bürgeramt im Alten Rathaus Steglitz, Schwartzsche Villa, Gutshaus Steglitz, Ingeborg-Drewitz-Bibliothek) und einem Lichtspielhaus, einem Kino- center und einem Theater. Durch den Bau des Einkaufszentrums „Das Schloss“ am Alten Rathaus Steglitz wurde vor allem der südliche Abschnitt der Einkaufsmeile gestärkt. Nach der Eröffnung des neuen Karstadt-Warenhauses am 2.April 2009 soll nun der Be- reich des denkmalgeschützten Warenhauses Wertheim zu einem Einkaufszentrum („Boulevard Berlin“) umgestaltet werden (Eröffnung 2012). Im Zuge der Baumaßnahmen wird die Treitschkestraße teilweise in den Komplex integriert und der dahinterliegende Harry-Bresslau-Park neu angelegt.

Nahversorgungszentren und -bereiche: Bismarckstraße, Albrechtstraße, Steglitzer Damm, Südende, Siemens-/ Halskestraße, Klingsor-/ Birkbuschstraße, Breitenbachplatz

26 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Adressverzeichnis für die Lebensweltlich orientierten Räume im Bezirk Steglitz-Zehlendorf, Stand Juli 2010, S.3

17 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Der Prognoseraum ist verkehrlich durch mehrere überörtliche Hauptverkehrsstraßen her- vorragend angebunden. Der Verkehr wird vorrangig über die Schildhornstraße, die Schloßstraße, die Autobahn A103, die Thorwaldsenstraße, die Albrechtstraße, den Steglitzer Damm, den Munsterdamm, die Siemens-/ Halskestraße und die Birk- buschstraße abgewickelt. Auch der Öffentliche Personennahverkehr ist in der Region sehr gut ausgebaut. Neben der S-Bahn-Linie 1 (mit den Bahnhöfen Feuerbachstraße und Rathaus Steglitz), der S-Bahn-Linie 25 (mit dem Bahnhof Südende), der S-Bahn-Linie 2 (mit dem – in Tempelhof gelegenen - Bahnhof Attilastraße), der U-Bahn-Linie 9 (mit den Bahnhöfen Walther- Schreiber-Platz, Schloßstraße und Rathaus Steglitz) übernehmen diverse Buslinien die Feinverteilung der Fahrgäste, vor allem am Umsteigeschwerpunkt Rathaus Steglitz.

Städtebaulich ist Steglitz durch seinen Wohncharakter ohne nennenswerte Industriean- siedlungen geprägt. Bis zum ersten Weltkrieg nahm die Bebauung vor allem in den Zo- nen der geschlossenen Bauweise kräftig zu. Nach der Phase des Baus von Mietshäu- sern mit Vorderhaus, Hinterhaus und Seitenflügel sowie kleinen Höfen entstanden für ihre Zeit vorbildliche Wohnanlagen in geschlossener aber aufgelockerter Bauweise (z.B. Forststraße, Fritschweg, Klingsorstraße bzw. Feuer- und Rauchlose Siedlung Immen- weg, 1931-34). Vorwiegend geschlossen bebaute Gebiete aus der Zeit von 1870 bis 1880 sind nordwestlich der Schloßstraße um den Ahornplatz, im Karree Lepsius-, Flem- ming-, Gritzner- und Schildhornstraße, in den Blöcken zwischen Treitschkestraße und der Friedenauer bzw. der Wilmersdorfer Grenze und beiderseits der Albrechtstraße an- zutreffen. Die niedrigste Baudichte weist das Viertel am Fichtenberg auf.

Als Grün- und Erholungsbereiche sind in diesem verdichteten Ortsteil v.a. der Stadtpark Steglitz, der Bäkepark, der Ruth-Andreas-Friedrich-Park am Fichtenberg, der Gustav- Mahler-Platz, der Elisabeth-Bergner-Park, der Harry-Bresslau-Park und der Lauenburger Platz zu nennen. Der flächenmäßig sehr große Friedhof Bergstraße kann dieser Nutzung eingeschränkt zugeordnet werden.

Prognoseraum: 02 Region B (Bezirksregionen: 03 Lankwitz, 04 Ostpreußendamm) Der 1.493 ha große Prognoseraum „02 Region B“ umfasst den kompletten Ortsteil Lank- witz und den Teil von Lichterfelde südlich des Teltowkanals mit 74.962 Einwohnern (am 31.12.2007) im Osten des Bezirks. Sie grenzt im Südwesten an die Stadt Teltow, im Nordwesten und Norden an den Teltowkanal, im Osten an (Dresdner Bahn) und und im Süden an den Landkreis Teltow-Fläming.

Der Teltowkanal trennt den Planungsbereich deutlich vom übrigen Bezirk. Er stellt damit eine räumliche Zäsur im Stadtgefüge dar, die nur durch 9 Brücken (davon eine Bahn- und eine Fußgängerbrücke), überwunden werden kann. Dementsprechend war es folge- richtig, diese Barriere bei der Definition der Planungsregionen zu berücksichtigen. Eine weitere Barriere stellt die den Bereich fast mittig von Südwesten nach Nordosten durch- ziehende Bahntrasse der Anhalter Bahn dar. Querungsmöglichkeiten bestehen ebenfalls nur an 9 Stellen.

Versorgungstechnisch ist der Bereich durch die beiden Ortsteilzentren Lichterfelde-Ost und Leonorenstraße gut ausgestattet. Bei dem Ortsteilzentrum Lichterfelde-Ost (Kra- noldplatz) handelt es sich um das historische Zentrum am Bahnhof zur Versorgung der Villenkolonie. Es erstreckt sich von der Kaiser-Wilhelm-Straße (Höhe Zietenstraße) bis zum Oberhofer Weg. Durch das neue Einkaufszentrum „LIO“ in der Lankwitzer Straße

18 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

hat der Bereich Kranoldplatz eine deutliche Aufwertung erhalten. Mittwochs und sams- tags findet hier ein Wochenmarkt statt.

Das Ortsteilzentrum Leonorenstraße liegt zwischen dem S-Bahnhof Lankwitz und der Dreifaltigkeitskirche. Vor dem alten Rathaus Lankwitz, in dem seit Ende 2007 die Abtei- lung Soziales und Sport untergebracht ist, findet montags und freitags ein Wochenmarkt statt.

Nahversorgungszentren und -bereiche: Wedellstraße/Brieger Straße, Malteserstraße Süd, Giesensdorf, Saaleckplatz, Thermometersiedlung.

Der Prognoseraum ist verkehrlich durch mehrere überörtliche Hauptverkehrsstraßen an- gebunden. Der Verkehr wird vorrangig über den Ostpreußendamm, die Siemensstraße, die Königsberger Straße, die Lankwitzer Straße, die Kaiser-Wilhelm-Straße, die Leono- renstraße, die Malteserstraße, den Kamenzer Damm und die Hildburghauser Straße ab- gewickelt. Der Öffentliche Personennahverkehr ist in der Region gut ausgebaut. Mit dem Regionalbahnhof Lichterfelde-Ost bestehen seit Mai 2006 direkte Regionalverbindungen (RE 3, RE 4, RE 5) über Südkreuz, Potsdamer Platz, Hauptbahnhof und nach Rostock, Stralsund, Schwedt, Nauen, Wittenberge, Wismar bzw. Richtung Süden nach Wünsdorf-Waldstadt, Lutherstadt Wittenberg, Jüterbog, Ludwigsfelde, Elsterwerda und (Elster). Neben der S-Bahn-Linie Richtung Hennigsdorf bzw. Tel- tow-Stadt (mit den Bahnhöfen Lankwitz, Lichterfelde-Ost, Osdorfer Straße und Lichter- felde-Süd) übernehmen diverse Buslinien die Feinverteilung der Fahrgäste.

Städtebaulich ist der Bereich als sehr heterogen zu bezeichnen. Während sich zwischen Teltowkanal und der Anhalter Bahnstrecke stark durchgrünte Wohnquartiere mit zum Teil hochherrschaftlichen Villen aus der Zeit um 1890 befinden (Marienstraße, Komponisten- viertel Lankwitz), geht die Bebauung östlich der Bahn Richtung Stadtgrenze bzw. Marien- felde in eine kleinteilige Siedlungs- (Heimstätten-Siedlung Malteserstraße, 1920/21, Sied- lung Seydlitzstraße, 2.000 WE, 1929; Genossenschaftssiedlung „Märkische Scholle“ Ostpreußendamm/ Schwelmer Straße, 1929-1932, Ergänzungen 1959- 1968, 841 WE für 1.600 Ew) und Einfamilienhausstruktur über.

In Lankwitz sind nach dem Krieg – bedingt durch einen schweren Bombenangriff 1943 mit 85% Zerstörung – weite Bereiche mit Geschosswohnungssiedlungen in Zeilenbau- weise entstanden (Westpreußensiedlung Bruchwitzstraße 1955-58; Wohnanlage Am Gemeindepark, 1958/59; Großsiedlung in der Wedell-, Belß- und Lüdeckestraße. Hinzu kommt eine Trabantensiedlung am Stadtrand, die sog. „Thermometersiedlung“ der GSW am Bahnhof Lichterfelde-Süd (Bauzeit 1968-70, 2.700 WE für 5.000 -6.000 Ew) mit bis zu 18-geschossigen Hochhäusern.

Gewerblich strukturierte Bereiche befinden sich am Teltowkanal (Barnackufer, Wiesen- weg, Nicolaistraße, Hafen Lankwitz) und in der Haynauer Straße/ Kamenzer Damm.

Südlich der Thermometersiedlung befindet sich eine der größten Wohnungsbau- Flä- chenreserven Berlins, das im Besitz der Bahn bzw. Vivico befindliche, 110 ha große Are- al der ehemaligen „US-Geisterstadt“.

Einziger größerer zusammenhängender Grünbereich ist der Gemeindepark Lankwitz. Kleinere Grünanlagen befinden sich im Lichterfelder Bereich entlang des Teltowkanals (Eduard-Spranger-Promenade), an der Lilienthal-Gedenkstätte (Karpfenteich) und an der

19 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Rodelbahn (Johann-Baptist-Gradl-Grünanlage). Weiterhin sind eine Vielzahl von kleine- ren Grünflächen zu Grünverbindungen vernetzt worden, vorzugsweise entlang von Grä- ben, Teichen oder Pfuhlen. Als große grüne Platzanlagen sind der Marienplatz und der Bernkastler Platz zu nennen.

Prognoseraum: 03 Region C (Bezirksregionen: 05 Teltower Damm, 06 Drakestraße) Der 1.835 ha große Prognoseraum „03 Region C“ umfasst den Teil von Lichterfelde nördlich des Teltowkanals und den Teil Zehlendorfs südlich der B1 mit 76.448 Einwoh- nern (2007) und erstreckt sich vom Botanischen Garten bis nach Düppel. Sie grenzt im Süden und Osten an den Teltowkanal, im Südwesten an Kleinmachnow, im Nordwesten an die B1 (Potsdamer Chaussee/ Potsdamer Straße/ Berliner Straße), im Norden an Dahlem (Unter den Eichen, Altensteinstraße), im Nordosten an Steglitz (Zeunepromena- de und Bäkepark).

Der Bereich ist vor allem am nördlichen Rand mit der Bahntrasse und der B1 durch zwei stadträumliche Zäsuren geprägt. An lediglich 9 Stellen kann die Magdeburger Bahn pas- siert werden.

Versorgungstechnisch ist der Bereich durch das Ortsteilzentrum Lichterfelde-West und das Stadtteilzentrum Zehlendorf-Mitte gut ausgestattet. Bei dem Ortsteilzentrum Lichter- felde-West handelt es sich um das historische Zentrum für die Villenkolonie am Bahnhof und in der Drakestraße. In Zehlendorf- Mitte (Teltower Damm/ Clayallee) ist eine ausge- wogenen Branchenstruktur mit überwiegend kleinteiligen Einzelhandels- und Dienstleis- tungsangeboten anzutreffen. Seit der Eröffnung der „Zehlendorfer Welle“ (Saturn, C&A) am 23.10.2008 ist der nördliche Teil des Zentrums deutlich gestärkt worden. Das Rat- haus Zehlendorf ist seit der Schließung des Steglitzer Kreisels im November 2007 Sitz des Bezirksamts, der Mehrzahl der Abteilungen sowie der BVV Steglitz-Zehlendorf.

Nahversorgungszentren und -bereiche: Hindenburgdamm, Enzianstraße, Neues Schwei- zer Viertel, Ladiusstraße, Ludwigsfelder Straße.

Der gesamte Prognoseraum ist verkehrlich durch mehrere überörtliche Hauptverkehrs- straßen hervorragend angebunden. Der Verkehr wird vorrangig über die B1 (Unter den Eichen, Berliner Straße, Potsdamer Straße, Potsdamer Chaussee), den Hindenburg- damm, die Goerzallee, die Drakestraße, den Teltower Damm, die Finckensteinallee, ab- gewickelt. Der Öffentliche Personennahverkehr ist in der Region gut ausgebaut. Neben der S-Bahn-Linie S1 (mit den Bahnhöfen Botanischer Garten, Lichterfelde-West, Sund- gauer Straße und Zehlendorf) übernimmt eine Vielzahl von Buslinien die Feinverteilung der Fahrgäste.

Städtebaulich handelt es sich im Lichterfelder Teil des Prognoseraums hauptsächlich um die ehemalige Carstenn’sche Villenkolonie Lichterfelde- West beiderseits der Drakestra- ße und im Zehlendorfer Teil um den Zehlendorfer Ortskern und heterogene Siedlungsbe- reiche östlich und westlich des Teltower Dammes (z.B. Gartenstadt Zehlendorf Ber- lepschstraße, 1912-1930). Verdichtete Gebiete zwischen der Bundesstraße 1 und der Bahntrasse mit Geschosswohnungsbau ergänzen das Bild eines durchgrünten, gutbür- gerlichen Wohnviertels. Hinzu kommen Neubausiedlungen der 1960er Jahre in Düppel (Demonstrativbauvorhaben Düppel-Süd, 1962-67), der 1970er Jahre in Zehlendorf-Süd (Siedlung Lupsteiner Weg, 1954-1964, 2.000 WE) und der späten 1990er Jahre auf ehemaligen alliierten Flächen (Quartier McNair, Neues Schweizer Viertel).

20 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Seine Heterogenität erhält der Raum nicht zuletzt durch weitere, sehr unterschiedliche Nutzungen wie das Industriegebiet „Zehlendorfer Stichkanal“ mit einem hohen Anteil von verarbeitendem Gewerbe (Branchenschwerpunkte: Ernährung, Medizintechnik und Ver- kehrstechnik – größere Unternehmen sind Assa Abloy, ADC Krone, Rexam, Visteon) an der Goerzallee, den hier angrenzenden Fachmarktstandort (Baumarkt, Möbel und Kauf- land), die Dorflage von Alt- Schönow, das Gut Düppel.

Als größere zusammenhängende Grünbereiche sind der 43 ha große Botanische Garten (23.000 Pflanzenarten, 15 Schaugewächshäuser) und der Heinrich-Laehr-Park zu nen- nen. Neben dem Parkfriedhof Lichterfelde und einer Vielzahl von Kleingartenanlagen sind weitere kleine Grünanlagen in das Siedlungsgeflecht eingestreut: Paul-Mebes-Park, Schweizerhofpark, Schönower Park, Schlosspark Lichterfelde. Ein Grünzug entlang des Teltowkanals (Paul-Schwarz-Promenade) führt auf 7,5 km vom Bäkepark bis zur Teltow- werft (Sachtlebenstraße).

Prognoseraum: 04 Region D (Bezirksregionen: 07 Zehlendorf Südwest, 08 Zehlendorf Nord) Der mit 6.245 ha flächenmäßig mit Abstand größte Prognoseraum „04 Region D“ umfasst den Ortsteil Dahlem, den Teil Zehlendorfs nördlich der B1, den Ortsteil Nikolassee und den Ortsteil Wannsee mit (2007) 65.100 Einwohnern und erstreckt sich auf 16 km vom Breitenbachplatz bis zur Glienicker Brücke. Sie grenzt im Süden an die B1 (Potsdamer Chaussee/ Potsdamer Str./ Berliner Str.), Düppel (Lindenthaler Allee, Clauertstraße, Ber- lepschstraße), Kleinmachnow (stillgelegte Stammbahntrasse, Königsweg) und Stahns- dorf (Albrechts Teerofen), im Westen an Potsdam (Steinstücken, Griebnitzsee, Böttcher- berg, Jungfernsee, Havel), im Nordwesten an Spandau (Havel bis Lieper Bucht), im Nor- den an Charlottenburg- Wilmersdorf (Hüttenweg, Grunewaldsee, Pücklerstraße, Lent- zeallee), im Osten an Steglitz (Englerallee) und Lichterfelde (Altensteinstraße, Unter den Eichen).

Aufgrund seiner geringen baulichen Dichte und der besonderen landschaftlichen Prä- gung ist der Bereich einer der am stärksten nachgefragten Wohnstandorte Berlins.

Versorgungstechnisch ist die Region relativ gut ausgestattet. Sie beinhaltet in ihrem Zeh- lendorfer Abschnitt mit dem südlichen Ende der Clayallee Anteile am „besonderen Stadt- teilzentrum“ Zehlendorf-Mitte, das Ortsteilzentrum Wannsee und das Ortsteilzentrum Me- xikoplatz. Das Zentrum Zehlendorf-Mitte ist in der Planungsregion „C“ näher beschrie- ben. Wannsee ist ein typisches „Straßendorf“ an der stark befahrenen, hier vierspurigen Königstraße (B1): der Einzelhandel erstreckt sich lückenhaft zwischen Straße zum Lö- wen und Chausseestraße. Das Ortsteilzentrum Mexikoplatz ist flächenmäßig sehr klein liegt aber verkehrsgünstig.

Nahversorgungszentren und -bereiche: Breitenbachplatz, Dahlem-Dorf, U-Bhf. Onkel- Toms-Hütte, U-Bhf. Krumme Lanke, Breisgauer Straße, Potsdamer Chaussee 80, S-Bhf. Nikolassee, Wilhelmplatz. Aufgrund der baulichen Entwicklung rund um den U-Bahnhof Oskar-Helene-Heim soll im Bereich der Truman Plaza ein Nahversorgungszentrum ent- stehen.

Der Prognoseraum ist verkehrlich durch mehrere überörtliche Hauptverkehrsstraßen her- vorragend angebunden. Der Verkehr wird vorrangig über die Bundesautobahn A 115 (AVUS), die B1 (Berliner Straße, Potsdamer Straße, Potsdamer Chaussee, Königstraße), die Clayallee, die Königin-Luise-Straße, die Argentinische Allee/ Lindenthaler Allee), die

21 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Onkel-Tom-Straße und den Hüttenweg abgewickelt. Der Öffentliche Personennahverkehr ist in der Region gut ausgebaut. Neben den S-Bahn-Linien 1 (mit den Bahnhöfen Mexi- koplatz, Schlachtensee, Nikolassee, Wannsee) und 7 (Wannsee, Nikolassee) und der U- Bahn-Linie 3 (mit den Bahnhöfen Breitenbachplatz, Podbielskiallee, Dahlem-Dorf, Thielplatz, Oskar-Helene-Heim, Onkel-Toms-Hütte, Krumme Lanke) übernimmt eine Vielzahl von Buslinien die Feinverteilung der Fahrgäste.

Der Raum ist städtebaulich durch ausgedehnte Villen- und Landhauskolonien, aber auch durch Siedlungsbauten der 1920er und 1930er Jahre geprägt. So z.B. in Zehlendorf die denkmalgeschützten Siedlungen Onkel-Toms-Hütte (1926-1936 mit 1.918 WE), Fisch- talgrund (1928) und Krumme Lanke (1938-40) sowie in Nikolassee die denkmalgeschütz- ten Siedlungen Schlachtensee I und II (1923-24 bzw. 1928-29).

Nach dem 2. Weltkrieg sind weitere Wohnungsbautätigkeiten vor allem in Dahlem (Ame- rikanische Siedlung Hüttenweg, 1954- 1968, 1096 Wohneinheiten) und Wannsee ent- standen. Ende des 20. Jahrhunderts sind durch den Abzug der Alliierten weitere Woh- nungsbaustandorte in Dahlem entwickelt worden (Am Petersberg, Am Waldfriedhof, Ed- win-Redslob-Straße) bzw. befinden sich in Planung (Truman Plaza). Hinzu kommen klei- nere Siedlungsentwicklungen in Wannsee (Kaiserstraße, Don-Bosco-Gelände).

Ihre hohe landschaftliche Prägung erhalten die Ortsteile durch den , den Forst Düppel, die Grunewaldseen (Krumme Lanke, Schlachtensee, Nikolassee) und die Havel mit der Havelseenkette (Großer Wannsee, Kleiner Wannsee, Pohlesee, Stölpchensee, Griebnitzsee). Größerer Geschosswohnungsbau ist lediglich entlang der Argentinischen Allee, in der Hüttenwegsiedlung, im südlichen Dahlem und in der ehem. amerikanischen Siedlung in Düppel vorhanden.

Aufgrund seiner hohen Freiraumqualitäten übernimmt die Region nicht nur lokale, son- dern auch Gesamt-Berliner Erholungsfunktionen. Mit der Pfaueninsel und den Glienicker Schlössern und Parks gehört auch ein Teil des UNESCO- Weltkulturerbebereichs „Ber- lin-Potsdamer Kulturlandschaft“ dazu.

Neben den Waldflächen tragen in Dahlem (Messelpark, der Finkenpark, der Erlenbusch, der Thielpark, der Triestpark), in Zehlendorf- Nord (Fischtalpark, Gemeindewäldchen, Paul-Ernst-Park), Nikolassee (Rehwiese) und in Wannsee (Volkspark Klein-Glienicke) eine Vielzahl von Parks und Grünflächen zur Strukturierung bei.

22 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

3 Bestandsaufnahme Zunächst erfolgte die Erhebung der gesamten Verkaufsflächen in den Zentren und Fachmarktstandorten. Hierbei wurden insbesondere alle größeren Standorte des Le- bensmitteleinzelhandels und deren Bruttogrundfläche (BGF) bzw. Verkaufsfläche (VKF) im Bezirk erhoben und räumlich dargestellt. Allein anhand der Verteilung dieser Einzel- handelssparte kann bereits eine Lokalisierung von zentralen Bereichen vorgenommen werden.

Einzelhandel Allgemein Die Analyse ergab im Februar 2011 einen Verkaufsflächenbestand im Einzelhandel von ca. 294.000 m² VKF (vgl. Tabelle 5). Dieser Wert ergibt sich aus den Zahlen für die nach StEP und FNP festgelegten Zentren (158.000 m²), für die von diesem Zentrenkonzept definierten Nahversorgungszentren (50.500 m²), Fachmarktstandorte (52.000 m²) und Streulagen (32.000 m²). Damit liegt der Versorgungsquotient für die 295.000 Einwohner in Steglitz-Zehlendorf (Stand Oktober 2010 27 ) bei gleichbleibend 1,00 m²/Ew (zum Ver- gleich: Berlin 1,4m²/Ew 28 ).

Aufgrund von Planungen (v.a. dem „Boulevard Berlin“ mit zusätzlich zum bereits eröffne- ten Karstadt-Haus genehmigten 41.500 m² VKF) besteht ein Potential im Bezirk von ca. 56.000 m² VKF. Die Potentialflächen im Bezirk würden die Verkaufsfläche auf ca. 350.000 m² anwachsen lassen. Dies entspräche einem Versorgungsquotient von 1,18 m²/Ew.

Tabelle 5: Verkaufsflächen in den Zentren und Nahversorgungsstandorten und Potentiale

Zentrenkonzept Potential VKF Bezirk gesamt 294.100 56.600 VKF Bestand+Planung 350.700 VKF in Zentren nach StEP 158.800 VKF in sonstigen Zentren 51.000 VKF in Fachmarktstandorten 52.300 VKF in Streulagen 32.000

St, Schloßstraße 108.500 46.500 Ze, Zehlendorf-Mitte 25.000 2.000 Li/La, Kranoldplatz (Lichterfelde 12.000 2.000 Ost) Li, Giesensdorf 8.000 Li, Drakestraße (Lichterfelde 5.000 West) La, Leonorenstraße (Lankwitz) 4.500 St, Albrechtstraße 4.500 Ni/Ze, Breisgauer Straße 4.300 Li, Hindenburgdamm 3.500 Li, Lausanner Str. (CH-Viertel) 3.500 Wa, Wannsee- Königstraße 3.000 St, Steglitzer Damm 3.000 La, Malteserstr.118/138 3.000

27 vgl. Amt für Statistik Berlin Brandenburg, Monatsdaten und Konjunktur, 1-2011, S.5 28 StEP Zentren 3, S.64

23 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

St, Bismarckstraße 2.000 Ze, Ladiusstraße 2.000 Ze, U-Bhf. Onkel-Toms-Hütte 2.000 Ni, Potsdamer Chaussee 2.850 800 Li, Lichterfelde Süd 1.700 2.000 Da, Dahlem-Dorf 1.200 Ze, U-Bhf. Krumme Lanke 1.200 St, Siemens-/Halskestraße 1.200 St, Südende 1.200 St, Birkbuschstraße 1.200 La, Wedellstraße/ Brieger Str. 1.000 Li, Saaleckplatz/ Heinersdorfer 1.000 Str. Da/St, Breitenbachplatz 1.000 Ze, Mexikoplatz 800 Ni, Hohenzollernplatz 800 800 Ze, Ludwigsfelder Str.53/55 700 Wa, Wilhelmplatz/ Chausseestra- 500 ße Li, Enzianstr. 500 Da, Truman Plaza 2500

Fachmarktstandorte 52.300 Li, Goerzallee 189-195 37.300 Li, Ostpreußendamm 84A-85A 9.000 Li, Wiesenweg 3-4 (Toom) 2.000 La, Haynauer Str. 4.000

LM- Einzelhandel in Streulagen 22.000 Sonstiger EZH in Streulagen 10.000

Lebensmittel-Einzelhandel (Stand Februar 2011) Seit dem Beginn der Erhebungen des Lebensmittel-Einzelhandels Ende 2003 ist eine deutliche Erhöhung des Flächenbestandes festzustellen. Die Entwicklung ist einerseits durch eine Vielzahl von Geschäftsaufgaben – insbesondere der Anbieter mit kleinen Flä- chen – und gleichzeitig durch eine Vielzahl von Neueröffnungen mit größeren Flächen zu charakterisieren. So ist die Anzahl der Filialen von 84 im Jahr 2006 auf 95 gestiegen, die VKF stieg von ca. 62.000 m² auf ca. 77.000 m².

Bestand Februar 2011: 95 Filialen mit ca. 77.000 m² VKF 17 Edeka (darunter 11 Edeka-Reichelt), 15 Rewe (darunter 6 nahkauf), 14 Aldi, 13 Lidl, 12 Kaiser’s, 9 Netto, 6 Penny, 2 Kaufland, 2 Bio Company, 5 Sonstige Planung Februar 2011: 6 Filialen mit ca. 5.000 m² VKF

Die Zahl der geplanten Verkaufsflächen im Lebensmitteleinzelhandel zeigen eine deutli- che Abschwächung des Ansiedlungsdrucks: waren 2007 noch 15.000 m² VKF in Pla- nung, so sind es heute mit ca. 5.000 m² VKF rund 2/3 weniger.

24 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Versorgungsstruktur Lebensmittel-Einzelhandel

Abb.5: Lebensmittel-Einzelhandel – 500m- Einzugsbereich

Im 500m-Radius ist Lebensmitteleinzelhandel für ca. 67% der Steglitz-Zehlendorfer Be- völkerung gut und für rund 33% der Einwohner nicht ausreichend erreichbar (vgl. Abb.6). Mit den derzeit geplanten Standorten werden immer noch ca. 28% der Bevölkerung nicht ausreichend versorgt bleiben, besonders in Dahlem, Teilen von Lichterfelde-West, Zeh- lendorf-Süd, Zehlendorf-West und Nikolassee.

25 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Abb.6: Lebensmittel-Einzelhandel – 1000m- Einzugsbereich

Im 1000m-Radius bestehen nur kleine Bereiche mit nicht ausreichender Versorgung mit Lebensmitteleinzelhandel (vgl. Abbildung 7): kleine Bereiche in Dahlem-Nord (Versor- gung aber in ) und Nikolassee-West. Durch Neuplanung am Bhf. Nikolas- see sind Veränderungen für derzeit nicht versorgte Bereiche in Nikolassee festzustellen. Deren Bewohner suchen jedoch auch Zentren innerhalb und außerhalb des Bezirks auf und haben aufgrund ihrer guten sozialen Stellung einen hohen Mobilitätsgrad.

Im 1.500m-Radius ist Lebensmitteleinzelhandel flächendeckend erreichbar.

Des Weiteren wurden die Standortpotentiale (Lebensmitteleinzelhandel) unter Berück- sichtigung weiterer Standorte und deren Überlappungsbereiche bewertet. So haben zwei benachbarte Standorte annähernd die gleiche Einwohnerzahl in ihrem Einzugsbereich, bei der Realisierung des Einwohnerpotentials müssten sich die Standorte jedoch das Potential teilen. Im Rahmen der hier angewandten Methode wird davon ausgegangen, dass die Teilung des Potentials proportional zur Angebotsfläche erfolgt.

26 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

4 Zentrenkonzept Das Konzept besteht darin, die Zentren durch eine Kategorisierung in ihrer Wertigkeit und Größe zu unterscheiden. Hierbei wurden die Einstufungen bzw. Darstellungen des Flächennutzungsplanes und des StEP Zentren 3 übernommen. In erster Linie kam es darauf an, die örtliche Abgrenzung der Nahversorgungszentren und -bereiche zu bestim- men.

Zunächst erfolgte eine Hierarchisierung der Zentren des Bezirks nach Verkaufsfläche (VKF) gemäß den mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung abgestimmten, für alle Bezirke geltenden Orientierungswerten.

Im Gegensatz zum Stand 2007 wird Zehlendorf-Mitte künftig als Stadtteilzentrum geführt, da die Bezeichnung „Besonderes Stadtteilzentrum“ im neuen StEP Zentren 3 entfällt.

Zentrumsbereiche (City) (A-Zentren): ab 100.000 m² VKF Hauptzentren (B-Zentren): ca. 50.000 – 100.000 m² VKF Stadtteilzentren (C-Zentren): ca. 10.000 – 50.000 m² VKF Ortsteilzentren (D-Zentren): ca. 5.000 – 10.000 m² VKF Nahversorgungszentren (E-Zentren): unter 5.000

Aufgrund der spezifischen kleinteiligen Versorgungssituation im Bezirk Steglitz- Zehlendorf sind die Nahversorgungszentren nochmals untergliedert worden: Nahversorgungszentren (E-Zentren): ca. 3.000 – 5.000 m² VKF Nahversorgungszentren (F-Zentren): ca. 1.200 – 3.000 m² VKF Nahversorgungszentren (G-Zentren): unter 1.200 m²

Es ergaben sich mit dieser Klassifizierung 26 Zentren (1 x B, 1 x C, 5 x D, 7 x E, 10 x F, 2 x G).

Darüber hinaus benennt das Zentrenkonzept 5 Nahversorgungsstandorte (NVS), die die Kriterien eines Zentralen Versorgungsbereichs gem. AV Zentrenkonzepte, (Ziffer 4.2) zwar nicht vollständig erfüllen, jedoch stadtplanerisch gewünscht sind und gut integrierte Nahversorgungsangebote in vorhandenen Siedlungsbereichen aufweisen.

Das Zentrenkonzept definiert des weiteren für den derzeit mit einem erheblichen städte- baulichen Entwicklungsdruck versehenen Bereich rund um den U-Bahnhof Oskar- Helene-Heim (Parkviertel Dahlem, Oskar-Helene-Heim, Truman Plaza, ehem. amerikani- sches Hauptquartier) mit ca. 500 neuen Wohneinheiten ein neues Nahversorgungs- zentrum auf einer Teilfläche der ehemaligen Truman Plaza . Die Grafiken auf S.25 und S.26 verdeutlichen sowohl für den Einzugsbereich im 500m-Radius als auch im 1000m- Radius, dass das geplante neue Nahversorgungszentrum eine große Versorgungslücke im Bereich Dahlem Süd bzw. Zehlendorf-Nord schließt. Die in der Nähe befindlichen zentralen Versorgungsbereiche Onkel-Toms-Hütte und Dahlem-Dorf sollen gestärkt wer- den.

Hinzu kommen eine Fachmarktagglomeration und 3 Fachmarktstandorte (vgl. Tabelle 6).

Weiterhin beinhaltet das Zentrenkonzept eine grundstücksscharfe Abgrenzung der Zent- ren und Nahversorgungsbereiche nach Maßgabe der AV Zentrenkonzepte (Ziffern 3.3.2

27 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

und 4.2.1). Die Abgrenzung ist mit einer roten Linie in den jeweiligen Standortpässen dargestellt.

Die Festlegung der Zugehörigkeit zu einem zentralen Versorgungsbereich ergibt sich aus der Struktur des städtebaulich-funktionalen Bestands. Hierbei sind neben Einzelhandels- nutzungen auch sonstige zentrale Einrichtungen wie etwa Dienstleistungs- und Gastro- nomieeinrichtungen sowie die städtebauliche Ausprägung und – soweit vorhanden – mögliche Umnutzungsflächen berücksichtigt worden.

28 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Tabelle 6: Definition der Zentren: Gliederung nach Zentrumsart und Ortsteilen

Hauptzentrum Ortsteil Steglitz Schloßstraße (B)

Stadtteilzentrum Ortsteil Zehlendorf Zehlendorf-Mitte (C)

Ortsteilzentren Ortsteil Lichterfelde Drakestraße (Lichterfelde West) (D1) Kranoldplatz (Lichterfelde Ost) (D2) Ortsteil Lankwitz Leonorenstraße (Lankwitz) (D3) Ortsteil Wannsee Wannsee (D4) Ortsteil Zehlendorf Mexikoplatz (D5)

Nahversorgungszentren Ortsteil Steglitz Albrechtstraße (E1) Steglitzer Damm (E4) Bismarckstraße (F4) Siemens-/Halskestraße (F8) Südende (F9) Birkbuschstraße (F10) Ortsteil Lichterfelde Giesensdorf (E2) Hindenburgdamm (E3) Lausanner Straße (E5) Lichterfelde-Süd (F2) Ortsteil Lankwitz Malteserstraße 118/136 (E7) Wedellstraße/ Brieger Straße (G2) Ortsteil Zehlendorf Breisgauer Straße (E6) Onkel-Toms-Hütte (F1) Ladiusstraße (F5) Krumme Lanke (F7) Ortsteil Dahlem Dahlem-Dorf (F6) Ortsteil Nikolassee Potsdamer Chaussee (F3) Hohenzollernplatz (G1)

Nahversorgungsstandorte Ortsteil Lichterfelde Saaleckplatz (NVS1) Enzianstraße (NVS5) Ortsteil Zehlendorf Ludwigsfelder Straße 53/55 (NVS3) Ortsteil Dahlem Breitenbachplatz (NVS2) Ortsteil Wannsee Wilhelmplatz (NVS4)

Neues Nahversorgungszentrum Ortsteil Dahlem Truman Plaza (N1)

Fachmarktagglomeration Ortsteil Lichterfelde Goerzallee 189/195

Fachmarktstandorte Ortsteil Lichterfelde Ostpreußendamm 84A/85A Wiesenweg 3-4 Ortsteil Lankwitz Haynauer Straße 69

29 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Standortpässe Hauptzentrum

Hauptzentrum Schloßstraße (B) OT Steglitz

Die Schloßstraße ist die große Einkaufsstraße des Bezirks. Der Einzelhandel mit seinen Waren- und Kaufhäusern und einer Vielzahl von Läden erstreckt sich auf rund einem Kilometer vom Walther- Schreiber-Platz im Norden (Grenze zu Friedenau) bis zum Hermann-Ehlers-Platz im Süden. Durch die hier verlaufende U-Bahn sowie die S-Bahnhöfe Feuerbachstraße und Rathaus Steglitz ist die Einkaufs- meile hervorragend an das öffentliche Nahverkehrssystem angebunden. Zusätzlich verkehrt eine Vielzahl von Bussen.

Die Schloßstraße ist ein gewachsenes Einkaufszentrum mit einem traditionell den ganzen Berliner Süd- westen umfassenden Einzugsbereich überdurchschnittlicher Kaufkraft. Sie ist das Berliner Einkaufszent- rum mit dem höchsten Bestand an Einzelhandelsflächen, den meisten Warenhäusern und den im Durch- schnitt größten Einzelhandelsbetrieben, den wenigsten Billiganbietern und einem relativ geringen Leer- stand. Aufgrund des hohen Anteils an hochwertigen Warenangeboten und einer ausgewogenen Bran- chenstruktur gehört die Schloßstraße zu den beliebtesten Berliner Einkaufsstraßen. Die Schloßstraße verfügt neben den umfangreichen Einzelhandelsangeboten über wichtige Bestandteile eines Hauptzent- rums – über kommunale Einrichtungen (Bürgeramt) sowie über ein Postamt, ein Kinocenter (Titania Pa- last), ein weiteres Kino (Adria), ein Theater (Schloßparktheater) und die Kultureinrichtung Schwartz’sche Villa.

Hauptanbieter: Forum Steglitz: 28.000 m² VKF, Das Schloss 25.000 m² VKF, Karstadt: 22.500 m² VKF, C&A: 5.000 m² VKF, P&C: 6.000 m² VKF, Anson's: 3.000 m² VKF, Schloßstr.110: 6.000 m² VKF (davon: Saturn 3.000 m² VKF ; Hugendubel 2.000 m² VKF; Kaiser's 1.000 ) m² VKF, Galeria: 4.000 m² VKF, „Werken, Spielen, Schenken“: 1.200 m² VKF, Globetrotter: 3.000 m² VKF, SportScheck: 3.800 m² VKF, Strauss Innovation: 800 m² VKF, Rewe, Aldi, Kaiser’s, Reichelt, Lidl, Edeka; Boutiquen, spezialisierter Einzelhandel, Banken; dazu im Bezirk Tempelhof-Schöneberg: „Schlossstraßencenter“ (SSC): 9.000 m² VKF

Flächendaten Einzelhandel: VKF Bestand (Anteil am Hauptzentrum im Bezirk Steglitz-Zehlendorf): ca. 108.500 m² VKF Bestand (Anteil am Hauptzentrum im Bezirk Tempelhof-Schöneberg): ca. 10.000 m² Entwicklungspotential Hauptzentrum: ca. 46.500 m² VKF

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 7.700; Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 4.000 (51,9%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 30.000 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 4.700 (15,6%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 60.000 Versorgte Einwohner (1.500m -Radius): ca. 5.000 (8,3%)

Planungsrecht FNP: M1 beiderseits der Schloßstraße, W1 dahinter, Einzelhandelskonzentration vom Walther-Schreiber-Platz bis Grunewaldstraße und in die Albrechtstraße abknickend. B-Pläne: 6-13 (Boulevard Berlin, MK), XII-170 (Karstadt, MK), XII-115 (Wertheim, MK), XII-303 („Das Schloß“, MK), XII-223 (WA, GB), XII-151 (WA), XII-89a (Kreisel, MK), XII-305 (Entwurf; MI) BNP: gemischtes Gebiet IV/3, südlich Zimmermannstr. bis Grunewaldstraße allgemeines Wohngebiet IV/3, südlich Grunewaldstraße allgemeines Wohng ebiet II/2 Konzept: Handlungsbedarf gem. StEP Zentren 3: bzgl. Städtebau: mittel; bzgl. Einzelhandel: gering. Maßnahmen zur Zentrenstärkung: Modernisierung bestehender Warenhäuser, Ergänzung durch moderne Einzelhandelskonzepte, Ergänzung des Freizeitangebots (evtl. Urban Entertainment Center), bessere Straßenraumgestaltung unter Einbe- ziehung der Fassaden. Die Umgestaltung der Schloßstraße wird derzeit durchgeführt. Stärkung des Hauptzentrums Schloßstraße durch bauliche Entwicklung: „Boulevard Berlin“ (zusätzlich 41.500 m² VKF zum bereits eröffneten Karstadt [22.500 m² VKF] = 64.000 m² VKF); Verknüpfung der Einkaufsmeile mit den Nebenstraßen; Neugestaltung Tiburtiusbrücke/Bierpinsel; mögliche Umnutzungsfläche Parkhaus Düntherstraße; langfristig: Schaffung Eingangssituation von Süden, Anlage von vier Pocketplätzen an den Einmündungen Deit- merstraße, Muthesiusstraße, Kieler Straße und Zimmermannstraße. Künftige Nutzung des „Kreisels“ offen. Gestal- tung He rmann -Ehlers -Platz.

30 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

31 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Stadtteilzentrum

Stadtteilzentrum Zehlendorf -Mitte (C)

(Teltower Damm/ Clayallee)

OT Zehlendorf

Der Straßenzug Teltower Damm/Clayallee zwischen Scharfestraße im Norden und Mühlenstraße im Süden bildet den Hauptbereich dieses gewachsenen Einkaufszentrums mit traditionell auf Zehlendorf begrenztem Einzugsbereich in einem dünn besiedelten Umfeld mit überdurchschnittlich hohen Ein- kommen. Hier „überwiegen bei einer ausgewogenen Branchenstruktur kleinteilige Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote. Mit einem Flächenangebot von insgesamt knapp 25.000 m² Einzelhandelsflä- che gehört Zehlendorf Mitte zu den von der Fläche her kleinsten Berliner Einkaufszentren.“ Mit dem Rathaus Zehlendorf als Sitz des Bezirksamts und der Bezirksverordnetenversammlung Steg- litz-Zehlendorf, dem Finanzamt Zehlendorf, dem Bali-Kino und einem Postamt sind im Zentrum Zehlen- dorf wichtige gesamtbezirkliche kommunale Einrichtungen angesiedelt. Durch die „Zehlendorfer Welle“, ein Gebäudekomplex mit Fitness, Wellness, öffentlich nutzbarem Schwimmbad und Einzelhandelsnut- zungen (Unterhaltungselektronik, Bekleidung) hat der Nordteil des Zentrums einen deutlichen Entwick- lungsschub bekommen.

Hauptanbieter Saturn (5.000 m² VKF), Woolworth (2.000 m² VKF), C&A (1.000 m² VKF) dm, Rossmann, Strauss Inno- vation, Kaiser’s, Bio Company, Lidl, kleinteilige Läden, Apotheken, Banken ÖPNV: S-Bahnhof Zehlendorf, div. Busse

Flächendaten Einzelhandel VKF Bestand: ca. 25.000 m² Entwicklungspotential: ca. 2.000 m² VKF

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 3.500 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 2.200 (62,8%) Erreichbare Einwohner (1.000m-Radius): ca. 15.000 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 5.300 (35,3%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 29.000 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 7.300 (25,1%)

Planungsrecht: FNP: M2 beiderseits Teltower Damm und östlich Clayallee, W2 westlich Clayallee, Ein- zelhandelskonzentration zwischen Scharfe Straße und Mühlenstraße B-Pläne: X-32 (MI, SO), X-32-1 (Stadtbad, SO), X-113 (Entwurf, MI), X-177 (Entwurf, MK, WA), X-2 (MK), X-20 (MK), X-70-1 (MI, WA), X-169 (Entwurf; MI), X-170 (Entwurf; MI), X-65 (MI, WA, SO) BNP: gem. Gebiet III/3, östlich Clayallee gemischtes Gebiet II/2

Konzept: Handlungsbedarf gem. StEP Zentren 3: bzgl. Städtebau: gering, bzgl. Einzelhandel: gering. Maßnah- men zur Zentrenstärkung: Ausbau und Qualifizierung des Einzelhandelsangebots.

Im Bereich Zehlendorf-Mitte sind die Grundstücke der AOK und der Kaiser’s-Parkplatz als mögliche Umnutzungsflächen einzustufen. Weitere Entwicklungen sind nur im Sinne von Bestandsoptimierungen möglich. Verbesserungen im öffentlichen Raum sind im Bereich der Dorfaue, dem S-Bhf. Zehlendorf sowie dem Platz vor der ehemaligen Postfiliale Martin-Buber-Straße/ Anhaltinerstraße angestrebt.

32 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

33 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Ortsteilzentren

Ortsteilzentrum Drakestraße (Lichterfelde -West) (D1) (Drakestraße/ Unter den Eichen) OT Lichterfelde

Es handelt sich um das historisch gewachsene Zentrum für die Villenkolonie Lichterfelde-West („West- Bazar“) am S-Bhf. Lichterfelde-West (Baseler Str.) und in der Drakestraße von der Ringstraße bis Unter den Eichen. Bürgertreff im S-Bahnhof.

Mehrere Supermärkte (Reichelt, Lidl, ALDI, 2x Netto), Bio-Lüske, Alnatura, kleinteilige Läden, Banken, Fitness.

ÖPNV: S-Bahn, Bus

Flächendaten Einzelhandel VKF Bestand: ca. 5.000 m² VKF

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 5.000 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 1.200 (24%) Erreichbare Einwohner (1.000m-Radius): ca. 15.000 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 4.700 (31,3%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 34.000 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 4.500 (13,2%)

Planungsrecht FNP: W2 zwischen Unter den Eichen bis Gardeschützenweg/ Curtiusstraße, W3 Richtung Südosten, Symbol Einzelhandelskonzentration B-Pläne: XII-136 (GE, WA), XII-245 (WA) BNP: von Unter den Eichen bis Gardeschützenweg/ Curtiusstr. allgemeines Wohngebiet III/3, westlich anschließend allgemeines Wohngebiet II/3

Konzept: Handlungsbedarf gemäß StEP Zentren 3: bzgl. Städtebau: gering, bzgl. Einzelhandel: gering. Maß- nahmen zur Zentrenstärkung: Ergänzung des Gastronomieangebots

Das gewachsene Zentrum am Bahnhof und entlang der Drakestraße muss gestärkt werden. Eine weite- re Einzelhandelsentwicklung in der Curtiusstraße wird bauleitplanerisch ausgeschlossen (B-Plan- Verfahren 6-15 für das Gewerbegebiet Curtiusstraße). Es sind keine nennenswerten möglichen Umnut- zungsflächen vorhanden.

34 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

35 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Ortsteilzentrum Kranoldplatz (Lichterfelde -Ost) (D2) (Kranoldplatz/ Lankwitzer Straße/ Kaiser-Wilhelm-Straße) OT Lichterfelde und OT Lankwitz

Es handelt sich um das historische Zentrum am zwischen Kranoldplatz und S-Bhf. Lichterfelde-Ost („Ost-Bazar“) zur Versorgung der Villenkolonie Lichterfelde Ost. Regionalbahnhof.

Kaiser’s, REWE, Aldi, Reichelt, Netto, C&A, Elixia, kleinteilige Läden, Banken Wochenmarkt auf dem Kranoldplatz, privater Markt direkt angrenzend (Ferdinandstraße).

ÖPNV: Regionalbahn, S-Bahn, Bus

Flächendaten Einzelhandel: VKF Bestand: ca. 12.000 m² - Entwicklungspotential: ca. 2.000 m² VKF

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 5.600 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 2.600 (46,4%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 19.500 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 4.700 (24,1%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 40.000 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 5.200 (13%)

Planungsrecht FNP: M2 nördlich Lankwitzer Straße, W2 südlich Lankwitzer Straße, W3 westlich Oberhofer Weg, Sym- bol Einzelhandelskonzentration B-Plan: 6-17Ba (Ausschluss Spielhallen Bereich Kranoldplatz); B-Plan zum Ausschluss von Spielhallen im Bereich Kaiser-Wilhelm-Straße im Verfahren (6-17Bc) BNP: nördlich Lankwitzer Str. beschränktes Arbeitsgebiet III/3, südlich Lankwitzer Str. gemischtes Ge- biet III/3, entlang Oberhofer Weg gemischtes Gebiet II/3

Konzept: Handlungsbedarf gem. StEP Zentren 3: bzgl. Städtebau: gering; bzgl. Einzelhandel: gering. Maßnah- men zur Zentrenstärkung: Stärkung der Nahversorgungsfunktion, Aufwertung des Bahnhofsvorplatzes.

Ziel in Lichterfelde-Ost ist vorrangig die Bestandssicherung. Auf dem Grundstück Lankwitzer Straße 13- 17 (Telekom-Grundstück) ist ein mögliches Umnutzungspotential für eine gemischte Nutzung vorhan- den.

36 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

37 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Ortsteilzentrum Leonorenstraße (Lankwitz) (D3) (Leonorenstraße/ Kaiser-Wilhelm-Str.) OT Lankwitz

Zentrum des Ortsteils Lankwitz zwi- schen S-Bahnhof Lankwitz mit Einzel- handelsangeboten in der Leono- renstraße und Kaiser-Wilhelm-Straße. Ehemaliges Rathaus Lankwitz (Be- zirksamt, Abt. Soziales und Sport), Dreifaltigkeitskirche, Jugendfreizeitheim Bernkastler Straße.

Woolworth: 1.000 m² VKF, Reichelt, 2x Netto, Rossmann, kleintei- lige Läden, Banken, Post Wochenmarkt vor dem ehemaligen Rathaus

ÖPNV: S-Bahn, Bus

Flächendaten Einzelhandel VKF Bestand: ca. 4.500 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 7.000 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 3.500 (50%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 23.000 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 4.200 (18,2%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 49.000 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 4.700 (9,6%)

Planungsrecht FNP: W2, Symbol Einzelhandelskonzentration B-Plan: XII-43 (MI an der Leonorenstraße, WA dahinter); B-Plan zum Ausschluss von Spielhallen im Verfahren (6-17Bb) BNP: Streifen gemischtes Gebiet entlang Leonorenstraße und Kaiser-Wilhelm-Str. III/3, sonst allgemei- nes Wohngebiet III/3

Konzept: Handlungsbedarf gem. StEP Zentren 3: bzgl. Städtebau: gering; bzgl. Einzelhandel: gering. Maßnah- men zur Zentrenstärkung: mittelfristige städtebauliche Ergänzungen

Wenig Entwicklung, Problem des Ladenbesatzes, städtebauliche Neuordnung im Bereich Lankwitz- Kirche wünschenswert. Es sind keine nennenswerten möglichen Umnutzungsflächen vorhanden.

38 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Ortsteilzentrum Wannsee - Königstraße (D4) OT Wannsee

„Zentrum“ des Ortsteils Wannsee in klassischer Planungsrecht Streulage: typisches „Straßendorf“ an der stark FNP: W3 entlang Königstraße von Königstr.49 befahrenen, hier vierspurigen Bundesstraße 1: bis Straße Am Großen Wannsee, westlich und Einzelhandel erstreckt sich lückenhaft beider- dahinter W4 LP, Symbol Einzelhandelskon- seits der Königstraße zwischen Conradstraße zentration und Chausseestraße. B-Pläne: X-152c (Entwurf, WA, SO), X-115 (WA), X-98 (WA), X-152b (Entwurf, MI an der Reichelt, Rewe, Aldi, Schlecker, Getränke Hoff- Königstraße, WA), X-89 (WA, SO) mann, kleinteilige Läden, Banken, Tankstellen BNP: Streifen MI (II/3) nördlich Königstraße zwischen Straße Am Großen Wannsee und Kenndaten Einzelhandel Wald; Streifen MI (II/2) südlich Königstraße VK Bestand: ca. 3.000 m² zwischen Wernerstraße und Hohenzollernstra- ße sowie Chausseestraße und Lange Stücken Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 1.800 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 1.500 (83,3%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 4.500 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 2.300 (51,1%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 6.400 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 2.800 (43,7%)

Konzept: Handlungsbedarf gem. StEP Zentren 3: bzgl. Städtebau: gering; bzgl. Einzelhandel: gering. Maßnah- men zur Zentrenstärkung: kaum Handlungsbedarf. Es sind keine nennenswerten möglichen Umnut- zungsflächen vorhanden.

39 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Ortsteilzentrum Mexikoplatz (D5) OT Zehlendorf

Denkmalgeschützte Platzanlage mit Jugendstil-Bahnhof; kleinteilige Läden, Dresdner Bank Wochenmarkt Kunststation

ÖPNV: S-Bahn, Bus

Flächendaten Einzelhandel VKF Bestand: 800 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 2.500 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 2.200 (88%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 9.700 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 2.300 (23,7%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 19.200 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 1.200 (6,2%)

Planungsrecht FNP: W3, Einzelhandelskonzentra- tion B-Plan: X-13 (MI am Mexikoplatz)

Konzept Handlungsbedarf gem. StEP Zentren 3: bzgl. Städtebau: gering; bzgl. Einzelhandel: mittel. Stärkung der Einzelhandelssituation.

Die Funktion eines Ortsteilzentrums wird aufgrund der guten verkehrlichen Lage (Hauptverkehrsstraßen, S-Bahnhof Mexikoplatz) abgeleitet. Die im Flächennutzungsplan bzw. StEP Zentren definierte Zentrenka- tegorie wurde übernommen. Es besteht eine Funktionsteilung mit dem Nahversorgungszentrum Breis- gauer Straße (E6), da sich dort die Nahversorgung für den Bereich „Schlachtensee“ konzentriert. Es sind keine nennenswerten möglichen Umnutzungsflächen vorhanden.

40 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungszentren und -standorte Ortsteil Steglitz

Nahversorgungszentrum Albrechtstraße (E1) OT Steglitz

Bereich in direkter Nachbarschaft der südlichen Planungsrecht Schloßstraße, günstig zum S- und U-Bahnhof Rat- FNP: W1 nördlich, W2 südlich, Einzelhan- haus Steglitz gelegen. Signatur Einzelhandelskon- delskonzentration zentration im FNP (Scharnierfunktion zur B-Plan: XII-121 (MI), XII-196 (Straße, WA), Schloßstraße). XII-93 (MI) BNP: allgemeines Wohngebiet IV/3 ÖPNV: S-Bahn, Bus

Aldi, Edeka, Kaiser’s, Möbel, Schlecker, kleinteilige Konzept: Stärkung des Standorts notwendig, Läden, Wettbüro, Spielhallen da derzeitige Entwicklung negativ. Die Ein- zelhandelsansiedlung erfolgt nicht bzw. nur Flächendaten Einzelhandel zurückhaltend, verstärkt sind Leerstände bzw. VKF Bestand: 4.500 m² Billiganbieter und Spielhallen anzutreffen. Hier erweist sich die unmittelbare Nähe zur Lebensmitteleinzelhandel: Schloßstraße eher als Standortnachteil. Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 8.600 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 2.000 (23,2%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 32.000 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 1.500 (4,6%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 65.600 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 1.700 (2,6%)

41 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungszentrum Steglitzer Damm (E4) OT Steglitz

Kleines Nahversorgungszentrum entlang des Planungsrecht Steglitzer Damms zwischen Lauenburger Straße FNP: W2 und Immenweg, geprägt durch kleinteiligen Ein- BNP: allgemeines Wohngebiet IV/3 zelhandel. Reichelt, Penny, Drospa, Banken, kleinteilige Läden, Spielothek Bezirklicher Wochenmarkt mangels Akzeptanz aufgegeben

ÖPNV: Bus Konzept: Flächendaten Einzelhandel Bestandssicherung. VKF Bestand: ca. 3.000 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 10.000 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 4.000 (40%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 28.000 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 5.500 (19,6%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 56.000 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 6.000 (10,7%)

42 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungszentrum Bismarckstraße (F4) OT Steglitz

Klassische Streulage: Läden erstrecken sich lückenhaft bei- derseits der Bismarckstraße zwischen Poschingerstraße und Horst-Kohl-Straße.

Rewe, Netto, kleinteilige Läden, Leerstand

ÖPNV: Bus, S-Bahn,

Flächendaten Einzelhandel VKF Bestand: ca. 2.000

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 10.000 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 4.000 (40%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 20.000 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 2.300 (11,5%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 43.000 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 3.000 (6,9%)

Planungsrecht FNP: W1 nördlich Horst- Kohl- Str./ Lauenburger Platz, W3 südlich, B-Pläne: XII-109 (WA), BNP: allgemeines Wohngebiet IV/3

Konzept: Kleinteilige Ergänzungen sind im Einzellfall möglich und zu unterstützen.

43 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungszentrum Siemens -/Halskestraße (F8) OT Steglitz

Kleines Zentrum im Kreuzungsbereich Albrechtsraße, Siemensstraße, Halske- straße.

kleinteilige Läden, Leerstand Schlecker

Flächendaten Einzelhandel: VKF Bestand: ca. 1.200 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 10.000 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 2.300 (23%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 26.400 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 2.600 (9,8%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 53.500 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 2.300 (4,3%)

Planungsrecht Konzept: FNP: W2 Bestandssicherung. BNP: allgemeines Wohngebiet IV/3

44 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungszentrum Südende (F9) OT Steglitz

Kleines Zentrum am S-Bahnhof Südende für den östlichen Steglitzer Damm.

Kleinteilige Läden, Lidl

Flächendaten Einzelhandel: VKF Bestand: ca. 1.200 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 5.400 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 5.200 (96,2%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 17.100 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 4.300 (25,1%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 31.400 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 2.500 (7,9%)

Konzept: Planungsrecht Bestandssicherung FNP: W2, Grün entlang der Bahn BNP: allgemeines Wohngebiet II/3

45 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungszentrum Birkbuschstraße (F10) OT Steglitz

Kleines Zentrum an der Kreuzung Birk- buschstraße/ Klingsorstraße.

Kleinteilige Läden, nahkauf, Schlecker. Im weiteren Verlauf der Birkbuschstraße Rich- tung Schloßstraße weitere kleine Läden: Zeitungen, Fahrräder, Apotheke, Blumen, Theaterkasse.

Flächendaten Einzelhandel: VK Bestand: ca. 1.200 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 8.500 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 3.400 (40,2%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 28.200 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 2.600 (9,3%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 58.500 Versorgte Einwohner (1.500m -Radius): ca. 2.300 (3,9%

Planungsrecht FNP: W2 BNP: allgemeines Wohngebiet IV/3

Konzept: Bestandssicherung.

46 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Ortsteil Lichterfelde

Nahversorgungszentrum Gies ensdorf (E2) OT Lichterfelde

Die ehemalige Dorflage Giesensdorf ist als solche heute kaum noch er- kennbar. Lediglich Kirche und Schule erinnern noch daran. Entsprechend überformt zeigen sich die ehemals dörflichen Strukturen. Durch eine Viel- zahl von Neubauten der Zeit nach dem 2. Weltkrieg konnte sich keine städte- baulich ablesbare Zentrenstruktur ent- wickeln.

Der derzeitige Besatz an Einzelhandel erklärt sich insbesondere durch die Entwicklung im benachbarten, aber städtebaulich nicht integrierten Gewer- begebiet Hildburghauser Straße am S- Bahnhof Osdorfer Straße. Durch die Aufgabe des ehemals hier ansässigen ALDI-Auslieferungslagers und die Tei- lung der Fläche entstand eine unge- ordnete, diffuse Agglomeration solitä- rer Verkaufseinheiten mit jeweils vor- gelagerten Stellplätzen. Der Bereich hat keine Beziehung zur Umgebung und kann nicht als „neues Zentrum“ angesehen werden. Die Entwicklung geht weit über eine „Nahversorgung“ Planungsrecht hinaus und ist Kfz-orientiert. FNP: M2 nördlich Ostpreußendamm, Gewerbliche Bauflä- che nordöstlich Osdorfer Straße, W3 südwestlich Osdorfer Kaufland, Penny, Reichelt, Aldi, Netto, Straße Rossmann, Dänische Abholmöbel, B-Pläne: XII-22 (Osdorfer Straße, WA), XII-177a (MI, GE) RadHaus, partiell kleinteilige Läden BNP: Streifen gemischtes Gebiet entlang Ostpreußendamm Ostpreußendamm zwischen Einmün- III/3 dung Osdorfer Straße bis Kreuzung Wismarer Straße, Leerstand ÖPNV: Bus, S-Bahn

Flächendaten Einzelhandel Konzept VKF Bestand: 8.000 m² Reduzierung des Leerstandes

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): 3.400 Versorgte Einwohner (500m-Radius): 1.500 (44,1%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 16.000 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 3.700 (23,1%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 32.500 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 5.000 (15,3%)

47 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungszentrum Hindenburgdamm (E 3) OT Lichterfelde

Klassische Streulage: Läden erstrecken sich lückenhaft beider- seits des Hindenburgdammes zwischen Händelplatz und Dorf- aue Lichterfelde. Kein Schwerpunkt definierbar.

Kaiser’s, Edeka, Rossmann, Schlecker, kleinteilige Läden

ÖPNV: Bus

Flächendaten Einzelhandel VKF Bestand: ca. 3.500 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): 6.500 Versorgte Einwohner (500m-Radius): 3.700 (56,9%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 22.000 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 3.500 (15,9%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 46.500 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 3.000 (6,4%)

Planungsrecht FNP: W2 zwischen Wolfensteindamm und Klinikum, W3 bis Drakestraße B-Pläne: XII-145 (Hindenburgdamm, WA), XII-127 (WA), XII-82 (Schule), XII-233 (WA), XII-144 (WA), XII-120 (Königsberger Str., WA) BNP gemischtes Gebiet vom Wolfensteindamm bis Kling- sorstraße IV/3

Konzept. Stärkung des Bestands

48 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungszentrum Lausanner Straße (E5) OT Lichterfelde

Nahversorgungszentrum für das Neue Schweizer Viertel.

Rewe, Aldi, „denree“ Biomarkt, dm, Ärzte, Gesundheitszentrum Praxen und weitere kleinere Läden.

Flächendaten Einzelhandel: VKF ca. 3.500 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): 2.400 Versorgte Einwohner (500m-Radius): 2.100 (87%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 9.000 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 3.900 (43%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 25.000 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca.5.300 (21%)

Planungsrecht FNP: W3 BNP: allgem. Wohngebiet II/3

Konzept. Stärkung des Bestands, evtl. Er- weiterung um neue Sortimente

49 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungszentrum Lichterfelde Süd (F2) Thermometersiedlung, Osdorfer Straße OT Lichterfelde

Wiedereröffnung eines Lebensmitteleinzelhandels in der Planungsrecht Großsiedlung: Rewe nahkauf. Dazu Schlecker in der FNP: W2 Celsiusstr.57. Versorgung auch durch Kaiser’s in der B-Pläne: XII-134a (WA, GB), XII-134b, Osdorfer Straße 98 und „Marktplatz“ Scheelestraße. XII-101a (WA) Jugendfreizeitheim, Seniorenfreizeitstätte, Gesundheits- beratungsstelle

ÖPNV: S-Bahn, Bus

Kenndaten VKF Bestand: ca. 1.700 m² Konzept:

Lebensmitteleinzelhandel: Stärkung des Bestands, evtl. Erweiterung Erreichbare Einwohner (500m-Radius): 7.000 um neue Sortimente. Versorgte Einwohner (500m-Radius): 3.000 (42,8%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 16.000 Schaffung neuer Einzelhandelsflächen Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 3.000 (18,5%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 25.000 am S-Bhf. Lichterfelde-Süd (grün mar- Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 3.500 (14%) kiert), wenn die Vivico-Fläche südlich der Réaumurstraße entwickelt werden sollte.

50 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungs standort Saaleckplatz ( NVS 1) Heinersdorfer Str./ Hildburghauser Str. OT Lichterfelde

Kleiner Nahversorgungsbereich im südlichen Lichterfelde.

Kleinteilige Läden, nahkauf

Kenndaten VKF Bestand: 1.000 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): 4.700 Versorgte Einwohner (500m-Radius): 3.100 (65,9%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 18.000 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 2.200 (12,2%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 34.000 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 2.100 (6,1%)

Planungsrecht Konzept: FNP: W3 Bestandssicherung. BNP: allgemeines Wohngebiet II/3

51 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungs standort Enzianstraße ( NVS5 ) OT Lichterfelde

Kleiner Nahversorgungsstandort am S- Bhf. Botanischer Garten (Enzian- und Moltkestraße).

Penny, kleinteilige Läden

Flächendaten Einzelhandel VKF Bestand: ca. 500 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): 6.500 Versorgte Einwohner (500m-Radius): 2.300 (35,3%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 21.000 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 1.600 (7,6%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 40.000 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 1.400 (3,5%)

Konzept: Planungsrecht Bestandssicherung. FNP: W2 BNP: allgemeines Wohngebiet III/3

52 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Ortsteil Lankwitz

Nahve rsorgungszentrum Malteserstr.118/136 (E7) OT Lankwitz

In letzter Zeit stark gewachsener Versorgungsstandort in Lankwitz- Süd an der Grenze zu Marienfelde

Penny, Netto, Rewe

Flächendaten Einzelhandel: VKF Bestand 3.000m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): 2.600 Versorgte Einwohner (500m-Radius): 2.600 (100%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 10.600 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 5.300 (50%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 22.600 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 4.700 (20,8%)

Planungsrecht FNP: M2 B-Plan: XII-124 (Fläche f. Land- wirtschaft – jetzt Penny, GE)

Konzept: Bestandssicherung

53 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungs zentrum Wedellstraße/ Brieger Straße ( G2 ) OT Lankwitz

Kleines Zentrum der 60er- Jahre Siedlung Wedellstraße. Kaiser’s, Schlecker, kleinteilige Läden

ÖPNV: Bus

Flächendaten Einzelhandel: VKF Bestand: ca. 1.000 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): 6.700 Versorgte Einwohner (500m-Radius): 5.300 (79,1%)0 Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 17.600 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 3.500 (19,8%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 31.000 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 2.800 (9%)

Planungsrecht FNP: W2 B-Plan: - BNP: allgemeines Wohngebiet II/3

Konzept: Bestandssicherung. Städtebauliche Verbesserungen (Autohandel).

54 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Ortsteil Zehlendorf

Nahversorgungszentrum Breisgauer Straße ( E6) OT Zehlendorf und OT Nikolassee

Es besteht eine Funktionsteilung mit dem Ortsteilzentrum Mexikoplatz, da sich die Nahversorgung für „Schlachtensee“ durch die Entwicklung auf dem ehem. Güter- bahnhofsgelände in der Breisgauer Stra- ße konzentriert hat. Die Breisgauer Straße bildet die Grenze zwischen den Ortsteilen Nikolassee und Zehlendorf.

Rewe, ALDI, Edeka, Basic Bio, kleinteilige Läden, Markt, Hotel, Kirche

ÖPNV: S-Bahnhof Schlachtensee

Flächendaten Einzelhandel VKF 4.300 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 2.500 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 1.200 (48%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 8.300 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 2.200 (26,5%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 16.100 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 2.500 (15,5%)

Planungsrecht FNP: M2 östlich Breisgauer Str. zw. Bahn und Matterhornstr., sonst W4 LP B-Plan: X-122 (GE), X-122-2 (MI,WA) für Block zwischen Bahn und Matterhornstr. BNP: allgemeines Wohngebiet II/2

Konzept: Bestandsentwicklung, Neuord- nung auf dem Grundstück Breisgauer Straße 5 (sog. „Schlachtenseer Hof“).

55 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungszentrum Onkel -Toms -Hütte (F1) OT Zehlendorf

„Ladenstraße“ im U-Bahnhof zur Ver- sorgung der Siedlung „Onkel-Toms- Hütte“. Kleinteilige Läden, ALDI, nahkauf, Schlecker ÖPNV: U-Bahn, Bus

Flächendaten Einzelhandel VKF Bestand: ca. 2.000 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 5.400 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 2.600 (48,1%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 10.200 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 3.400 (33,3%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 18.000 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 3.200 (17,7%)

Planungsrecht FNP: W2, BNP: allgemeines Wohngebiet III/3

Konzept: Stärkung und Attraktivitätssteigerung des Zentrums durch verschiedene Maßnahmen: Denkmalgerechte Renovierung des Bahnhofs und der Ladengeschäfte. Gemeinsames Marketing und Herausstellung der vorhandenen Alleinstellungsmerkmale der Ladenstraße: Denkmalschutz, fußläufige Erreichbarkeit, Qualität der Geschäfte und kulturellen Einrichtungen. Schaffung von funktionellen Ver- besserungen zur Verringerung von Umwegen zwischen Ladenstraße Nord und Süd und dem U- Bahnhof. Aufwertung der Vorplätze, insbesondere an der Onkel-Tom-Straße.

Hier ist als Ergebnis eines „Runden Tisches“ des Bezirksamts mit der Bürgerinitiative und der BVG u.a. folgendes vorgesehen: Gestaltung der Platzfläche mit Mosaikpflaster und wassergebundener Decke, Pflanzung von kleinen Bäumen, Aufstellung von „Kreuzberger“ Fahrradbügeln, Aufstellung von Sitzbän- ken und Spielgeräten, Aufstellmöglichkeit für etwa 10 Marktstände, Entfernung der „in die Jahre ge- kommenen“ Pflanzkübel, Entfernung überflüssiger Werbeträger, Erhalt des BVG-Hinweismastes

56 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungszentrum Ladiusstraße (F5) OT Zehlendorf

Kleiner Versorgungsstandort für Zeh- lendorf-Süd.

Wochenmarkt, kleinteilige Läden, Rewe, Edeka Aktiv Markt ÖPNV: Bus

Flächendaten Einzelhandel: VKF Bestand: 2.000 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 4.500 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 3.000 Planungsrecht (66,6%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. FNP: W2 10.000 B-Plan: X-12-1 (SO, WR), X-12-2; MI, WR) Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 4.000 (40%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 15.500 Konzept: Bestandssicherung Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. Erhalt Wochenmarkt. 3.500 (22,5%)

57 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungszentrum Krumme Lanke (F7) OT Zehlendorf

Kleinere Läden im direkten Umfeld des U- Bahn- Endhaltepunktes Krumme Lanke (Um- steigefunktion zum Bus),

Kaiser’s, kleinteilige Läden

ÖPNV: U-Bhf. Krumme Lanke, Bus

Flächendaten Einzelhandel: VKF Bestand: ca. 1.200 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 2.300 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 2.200 (95,6%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 8.600 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 4.800 (55,8%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 19.700 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 3.900 (19,8%)

Konzept Planungsrecht Bestandssicherung, Aufwertung der Platzfläche FNP: W4 wird angestrebt. B-Plan: X-11 (MI, WR) BNP: allgemeines Wohngebiet II/2

58 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungs standort Ludwigsfelder Straße 53/55 (NVS3 ) OT Zehlendorf

Kleiner Versorgungsbereich für die 60er-Jahre- Siedlung Düppel- Süd.

Getränke Hoffmann, Fressnapf kleine Läden

ÖPNV: Bus

Flächendaten Einzelhandel: VKF Bestand: ca. 700 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 2.600 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 2.600 (100%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 7.500 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 5.600 (74,6%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 18.900 Planungsrecht Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 4.700 (24,8%) FNP: W3 B-Plan: X -73 (SO Läden, WR)

Konzept: Durch die Schließung des MeyerBeck-Ladens ist eine negative Entwicklung, nämlich der Verlust der Nahversorgung an dem Standort, festzustellen. Hier muss auf eine Nachnutzung des Standortes mit vergleichbarem Angebot hingewirkt werden. Seit 2010 übernimmt der (über die Schopfheimer Straße) 350 m entfernte Reichelt-Supermarkt (Berlepschstraße 74-76) die Versorgungsfunktion im Lebensmit- teleinzelhandel.

59 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Ortsteil Dahlem

Nahversorg ungszentrum Dahlem -Dorf (F6) OT Dahlem

Kleines Zentrum am U-Bahnhof Dahlem-Dorf, profitiert durch die Nähe zur Freien Universität, zur Domäne Dahlem und zu den Dahlemer Museen.

Buchhandlung Schleicher, Kai- ser’s, kleinteilige Läden, Banken, Post, Kirche, Gastronomie

ÖPNV: U-Bahn, Bus

Flächendaten Einzelhandel VKF Bestand: 1.200 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 680 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 680 (100 %) Planungsrecht Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): FNP: W3 ca. 4.600 B-Plan: X-165 (Entwurf; MI, WA) Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 3.700 (80,4%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 18.900 Konzept: Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): Stärkung der Einzelhandelsstruktur. Bestandssicherung. ca. 5.900 (31,2%)

60 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungsstandort Breitenbachplatz (NVS2) OT Dahlem, OT Steglitz

Kleines Zentrum für das nördliche Dahlem und das nordwestliche Steg- litz an der Grenze zu Charlottenburg- Wilmersdorf, Ortsteil Schmargendorf

Supermarkt auf Schmargendorfer Seite

Kleinteilige Läden.

ÖPNV: U-Bahn, Bus

Kenndaten VK Bestand: 1.000 m²

Konzept: Planungsrecht Bestandssicherung FNP: W2 BNP: allgemeines Wohngebiet III/3

61 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Ortsteil Nikolassee

Nahversorgungszentrum Potsdamer Chaussee (F3) Düppel Nord OT Nikolassee

Kleines Zentrum für die Siedlung Düppel- Nord.

Reichelt, Penny, Schlecker, Ärzte, Apotheke

ÖPNV: Bus

Flächendaten Einzelhandel: VKF Bestand: 2.850 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca.3.000 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 1.600 (53%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 9.500 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 4.000 (42,1%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 17.900 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 5.500 (30,7%)

Planungsrecht FNP: W3 B-Pläne: X-145 (GE, SO, WA), X-31 (SO Studentendorf, WR)

Konzept. Bestandssicherung. Aldi-Markt Wasgenstr. Ecke Potsdamer Chaussee (800 m² VKF) in Bau

62 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Nahversorgungs zentrum Hohenzollernplatz (G1 ) OT Nikolassee

Kleines Zentrum am S-Bhf. Nikolassee

kleinteilige Läden, Tanzschule, Polizei

ÖPNV: S-Bahn, Bus

Flächendaten: Einzelhandel: VKF Bestand: ca. 800 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 1.500 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 1.500 (100%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 5.500 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 3.800 (69%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 10.600 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 2.900 (27,3%)

Konzept: Planungsrecht Nachnutzung des Standortes. Entwicklung im FNP: W3 Bereich Ladenzeile Hohenzollernplatz 7-8, Pla- BNP: allgem. Wohngebiet II/2 nung eines kleinflächigen Lebensmittlers südlich angrenzend.

63 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Ortsteil Wannsee

Nahversorgungs standort Wilhelmplatz ( NVS4 ) Chausseestraße OT Wannsee

Historische Ortslage Stolpe. Kleiner Versorgungs- standort für das südliche Wannsee, Kirche, Senioren- treff.

Kleinteilige Läden, Kaiser’s Wochenmarkt

Kenndaten VKF Bestand: ca. 500 m²

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): ca. 1.800 Versorgte Einwohner (500m-Radius): ca. 1.600 (88,8%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 3.100 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 1.700 (54,8%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 4.700 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 1.400 (29,7%)

Konzept: Planungsrecht Bestandssicherung. FNP: W4 LP BNP: gemischtes Gebiet II/2

64 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Entwicklung neuer Nahversorgungszentren

Nahversorgungszentrum Truman Plaza (N1) Clayallee Ecke Argentinische Allee OT Dahlem

Neubau eines Nahversorgungszentrums für den Bereich U-Bhf. Oskar-Helene-Heim

Vollsortimenter, Bio-Supermarkt kleinteilige Läden

Lebensmitteleinzelhandel: Erreichbare Einwohner (500m-Radius): 3.400 Versorgte Einwohner (500m-Radius): 2.100 (61%) Erreichbare Einwohner (1000m-Radius): ca. 10.700 Versorgte Einwohner (1.000m-Radius): ca. 4.100 (38%) Erreichbare Einwohner (1.500m-Radius): ca. 18.000 Versorgte Einwohner (1.500m-Radius): ca. 2.700 (14%)

FNP: W2 B-Plan: 6-22 (Entwurf: SO)

Konzept: Zusätzlich zu den bestehenden ca.1.500 Wohneinheiten im Parkviertel Dahlem, dem ehem. Volks- festgelände und Am Petersberg ist in den kommenden Jahren mit erheblichen Zuwachsraten im Wohnungsneubau auf den Flächen Truman Plaza, Oskar-Helene-Heim und dem ehem. amerikani- schen Hauptquartier zu rechnen (ca. 80.000 m² BGF, ca. 500 neue Wohneinheiten).

Zur Sicherstellung einer wohnungsnahen Versorgung für den täglichen Bedarf sowohl für die Woh- nungsneubauten auf den o.g. Flächen als auch für die Bestandsgebäude der ehemaligen Wohn- siedlung der Amerikaner wird im Kreuzungsbereich Clayallee/ Argentinische Allee ein Nahversor- gungszentrum mit einer max. VKF von 2.500 m² geplant.

Die Grafiken auf S.25 (Abb.5) und S.26 (Abb.6) verdeutlichen sowohl für den Einzugsbereich im 500m-Radius als auch für den 1000m-Radius, dass das geplante neue Nahversorgungszentrum Truman Plaza eine große Versorgungslücke im Bereich Dahlem Süd bzw. Zehlendorf-Nord schließt. Dies darf jedoch nicht zu einer Schwächung der benachbarten zentralen Versorgungsbereiche, v.a. der Ladenstraße Onkel-Toms-Hütte führen. Die vorhandene städtebauliche Auswirkungsanalyse für den Standort Truman Plaza (BBE Handels- beratung GmbH, Hamburg) kommt zum Ergebnis, dass durch die Realisierung des Planvorhabens „keine schädlichen Auswirkungen auf die zentralen Versorgungsbereiche in Steglitz-Zehlendorf oder benachbarten Bezirken zu erwarten sind“. Die prognostizierten Umsatzeinbußen im NVZ Onkel- Toms-Hütte „bewegen sich nicht in Größenordnungen, die einen der Ankernutzer und Frequenz- bringer (Aldi, Rewe, Schlecker) zur Geschäftsaufgabe zwingen würden“. Um das Zentrum zu stär- ken, sind Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung notwendig (s. Standortpass Onkel-Toms-Hütte). Dies gilt auch für das NVZ Dahlem-Dorf aufgrund der dort ebenfalls zu erwartenden Umsatzeinbu- ßen (s. Standortpass Dahlem-Dorf).

65 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Fachmarktagglomeration

Fachmarktagglomeration Goerzallee 189/195 (FMA) OT Lichterfelde

Einzige Fachmarktagglo- meration im Bezirk

VKF Bestand: 37.300 m² (OBI 24.000 m² (davon 15.000 m² in Gebäuden); Roller: 10.000 m²; Multi- polster ca. 3.300 m²

Kaufland (4.600 m² VKF) auf dem Grundstück Goer- zallee 195 ist ein großflä- chiger Verbrauchermarkt und wird damit nicht zur Gesamt VKF der Fach- marktagglomeration hin- zugerechnet.

Konzept: Fachmarktagglomeration StEP Bestandssicherung FNP: Gewerbliche Baufläche künftig: Fachmarktstandort

B-Plan 6-12: Sondergebiete mit Verkaufsflächen- und Sortimentsbeschränkungen

66 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Fachmarktstandorte

Fachmarktstandort Möbelhof Ostpreußendamm 84A,85,85A (FM1) OT Lichterfelde

Streulage in Gewerbegebiet

Möbelhof

VKF Bestand: 9.000 m²

Planungsrecht FNP: M2 BNP: beschränktes Arbeitsgebiet II/3

Konzept: Bestandssicherung

67 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Fachmarktstandort Toom Wiesenweg 3 -4 (FM2) OT Lichterfelde

Baumarkt „Toom“

Streulage in Gewerbegebiet

VKF Bestand: 2.000 m²

Planungsrecht FNP: Gewerbliche Baufläche B-Plan: XII-189

Konzept: Ansiedlung gewerblicher Nutzun- gen ohne Einzelhandel

68 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

Fachmarktstandort „Poco Domäne Einrichtungsmärkte“ Haynauer Straße 69 (FM3) OT Lankwitz

Poco Domäne Einrichtungsmärkte

Streulage in Gewerbegebiet.

VKF Bestand: 4.000 m²

er enz Planungsrecht Kam FNP: Gewerbliche Baufläche B-Plan: XII-111, 6-5B (Ausschluss großflächi- ger Einzelhandel)

Konzept:

Nutzung hat Bestandsschutz.

Der Bereich Haynauer Straße ist vorwiegend durch seine gewerbliche Nutzung geprägt. Künftig ist die Ansiedlung gewerblicher Nut- zungen ohne Einzelhandel anzustreben, um das naheliegende Nahversorgungszentrum Wedellstraße/ Brieger Straße (G2) zu schüt- zen. Haynauer

69 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

5 Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen Der Bezirk weist eine gute und relativ feinmaschige Verteilung von Zentren auf. Lücken sind nur in sehr weiträumigen Villen- und Landhausgebieten vorhanden, die aufgrund ihrer hochwertigen Lage auch keine Nahversorgung mit dem aktuellen Standard (800 m² VKF, 80 – 90 Stellplätze) vertragen bzw. hinnehmen würden. Die meisten Standorte sind für Fußgänger, Fahrradfahrer, ÖPNV und den Autofahrer erschlossen und als Mittelpunkt eines Wohnbereichs durch ihre Integriertheit und Vielfältigkeit mit einem positiven Image versehen.

Die Bestands-Verkaufsfläche ist seit der letzten Fortschreibung des Zentrenkonzepts gleich geblieben. Mit den Potentialflächen (ca. 56.000 m²) wird sich die Versorgungssitu- ation verbessern. Zuwächse sind vor allem in der Schloßstraße (Boulevard Berlin), aber auch in Zehlendorf-Mitte, in Lichterfelde-Ost und im neuen Zentrum Truman Plaza (Dah- lem) zu erwarten (vgl. Tab.1).

Der Versorgungsgrad ist durchweg als angemessen zu bewerten. Hohe Kaufkraft und hohe Mobilität führen auch zu breiter Inanspruchnahme von Angeboten, d.h. Bewohner dieses Bezirks kaufen nicht nur vor ihrer Haustür, sondern wählen auch aus den Angebo- ten der Gesamtstadt.

Es gibt spezielle Problemlagen im Bezirksgefüge, die verstärkt vom Einzelhandel nach- gefragt werden:

Hauptverkehrsachsen: Probleme sind hier die weitere Erhöhung des Verkehrsaufkommens, die Ausrichtung al- lein auf den motorisierten Kunden und die Störungen in einer ohnehin belasteten Nach- barschaft.

Flächen entlang der Bahntrassen: Probleme bilden hier der Verkauf von Flächen durch die Bahn und die damit verbunde- nen Auswirkungen auf sensible Nachbarschaften.

Brachfallende Gewerbegebiete: Große Flächen verlieren ihren alten gewerblichen Charakter, durch die Größe und die Nachfrage an mehrere Standorten zugleich entstünden ohne Steuerung neue Zentren, die integrierte Zentren in der Nachbarschaft zerstören. Vorrang hätte die Großform mit entsprechenden üppigen Stellplatzangeboten, d.h. hoher Flächenverbrauch und städte- baulich minderwertige Kulissen.

Steuerungsmöglichkeiten Das Zentrenkonzept soll einen Orientierungsrahmen darstellen, der dem Bezirk die Mög- lichkeit bietet, mit fundierten Basisdaten, präziser Verortung des Einzelhandels und der Hierarchisierung der Zentren die jeweiligen Ansiedlungsinteressen substantiell einschät- zen und bewerten zu können. Ein Vorhaben kann nunmehr z.B. nach den Kriterien Lage, Größe, Zentrennähe, Sortiment, integrierter Standort, nicht integrierter Standort einge- ordnet werden. Im Ergebnis kann festgestellt werden, ob es sich in die Zentrenstruktur des Bezirks einfügt oder nicht bzw. ob es eine Nahversorgungslücke schließt oder nicht. Das gleiche gilt für die Bewertung von Handelsgutachten, die im Auftrag von Investoren die Standortentscheidung untermauern sollen. Mit Hilfe des Zentrenkonzepts ist der Be-

70 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

zirk in der Lage, auch Schwächungen bestehender Zentren zu benennen. Das planungs- rechtliche Instrumentarium soll entsprechend steuernd angewandt werden.

Folgende Maßnahmen sind möglich:

Ausschluss großflächigen Einzelhandels durch Bebauungsplan Problem: kleinflächiger Einzelhandel bis 800 m² VKF ist gar nicht oder nur sehr schwierig über Kumulation zu fassen, in der Rechtsprechung wird keine Lösung angeboten. Der Ausschluss großflächigen Einzelhandels liegt für alle Gewerbegebiete in Zehlendorf vor und wurde in Steglitz für das Industriegebiet Goerzallee (Bebauungsplan 6-1B) und das Gewerbegebiet Kamenzer Damm/ Haynauer Straße (Bebauungsplan 6-5B) im Jahr 2005 festgesetzt.

Vollständiger Ausschluss von Einzelhandel Der vollständige Ausschluss von Einzelhandel durch Bebauungsplan ist nur in sehr gut untersuchten Lagen und mit hohem Begründungsaufwand denkbar. Es wurde im Ortsteil Zehlendorf bei zwei kleineren Flächen durchgeführt, weil sich große Gefahren für nahe Zentren andeuteten. Im Ortsteil Lankwitz ist der entsprechende Ausschluss- Bebauungsplan (XII-6-2B) für das Gewerbegebiet Siemensstraße festgesetzt worden.

Dagegen sind in Wohngebieten Nahversorger generell zulässig. Hier kann man kaum bestimmte Wohngebiete auswählen und den Einzelhandel ausschließen. Es ist nur im Einzelfall möglich, über nicht mehr zumutbare Störungen zu entscheiden, wenn z.B. Ver- kehr und Lärm erheblich zunehmen. Diese Grenzwerte zu bestimmen wird immer einer Analyse des Einzelfalls vorbehalten bleiben und in der rechtlich möglichen Beurteilung und der Einschätzung der Anwohner vor Ort durchaus divergieren und zu entsprechen- den Auseinandersetzungen führen.

Das Zentrenkonzept soll helfen, Thesen für oder gegen Standorte ablesbar zu machen und damit Argumentationshilfe bei handelsstrukturellen Überlegungen sein.

Handlungsempfehlungen Erarbeitung einer Strategie für das Hauptzentrum Schloßstraße: Umsetzung des Konsenspapiers des Ausschusses zur Weiterentwicklung der Schloßstraße und Berücksichtigung der Ansätze aus der Wettbewerbsbewerbung für das Bund-Länder-Programm „Aktive Stadtzentren“.

Restriktive Behandlung der Fachmarktstandorte Entwicklungsmöglichkeit nur auf einer Teilfläche der Fachmarktagglomeration an der Goerzallee (Fläche vor Roller). Mit dem Bebauungsplan 6-12 für das OBI-Areal ist auf der Fläche vor Roller die Ansiedlung eines Kaufland-Verbrauchermarkts planungsrecht- lich ermöglicht worden.

Genereller Ausschluss von großflächigem Einzelhandel in großen Gewerbe- und Indust- riegebieten (nicht integrierte Standorte) mit mehreren großen Flächen:

‹ Gewerbegebiet Kamenzer Damm/ Haynauer Straße (Gesamtgröße ca. 18 ha), 5 grö- ßere Einzelflächen à 7.000 m², 8.000 m², 8.500 m², 9.000 m² und 15.000 m² ‹ Gewerbegebiet Siemensstraße (Gesamtgröße ca. 10 ha), 3 größere Einzelflächen à 9.000 m², 12.000 m² und 14.000 m²

71 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

‹ Industriegebiet Goerzallee (Gesamtgröße ca. 80 ha), 6 große Einzelflächen à 30.000 m², 41.000 m², 64.000 m², 80.000 m² und 89.000 m²

In manchen Fällen reicht der alleinige Ausschluss von großflächigem Einzelhandel nicht aus, da viele kleinflächige hineindrängen. Dadurch werden die kleinen benachbarten Zentren geschwächt, und die gibt es, wie die Studie zeigt, im Bezirk relativ feinmaschig verteilt und den Wohnquartieren zugeordnet. Das Planungsrecht bietet in diesem Zu- sammenhang derzeit wenig Handhabe, solche Fehlentwicklungen zu steuern. Deshalb könnte nur der generelle Ausschluss von Einzelhandelsunternehmen helfen, die Zent- renpotentiale zu halten und zu stärken. Hierbei ist zu prüfen, ob produzierende Gewer- bebetriebe, die auch verkaufen, ausnahmsweise zugelassen werden können.

Ausblick Das Zentrenkonzept wird weiterhin eine wichtige Begründungshilfe bei der Abwägung diesbezüglicher Fragestellungen in entsprechenden, steuernden Bebauungsplanverfah- ren sein.

Die Rechtsprechung zeigt hierzu auf, dass bei der Begründung in Bebauungsplänen ge- meindlich beschlossene Zentrenkonzepte die besten und vielfach zwingend notwendigen Voraussetzungen darstellen.

72 Zentrenkonzept Steglitz-Zehlendorf (2.Fortschreibung 2011)

6 Anhang AV Zentrenkonzepte (Auszug): Ziffer 3.2 Gemeinsame Steuerungsgrundsätze (Abl. Nr.40 / 28.08.2009/ S.2137-2138)

73

A

n

s Bezirk Steglitz-Zehlendorf

c

h

l

u

s

s

N

i

k

o

l

a

s

s

G1 e Nikolassee e Zentrenkonzept - Fortschreibung 2011

Übersicht Zentren und Nahversorgungsstandorte

Hauptzentrum Wannsee B Schloßstraße D4 Stadtteilzentrum NVS2 C Zehlendorf Mitte

NVS4 Ortsteilzentren F4 D1 Lichterfelde West B D2 Lichterfelde Ost D3 Leonorenstraße Dahlem F6 Steglitz D4 Wannsee-Königstraße E1 D5 Mexikoplatz

Nahversorgungszentren N1 E4 E1 Albrechtstraße F1 E2 Giesensdorf F9 E3 Hindenburgdamm NVS5 F10 F8 E4 Steglitzer Damm E3 E5 Lausanner Straße E6 Breisgauer Straße D1 E7 Malteserstraße 118/136 F7 F1 U-Bhf. Onkel-Toms-Hütte FM2 F2 Lichterfelde Süd F3 Potsdamer Chaussee E6 D5 Zehlendorf F4 Bismarckstraße D3 F5 Ladiusstraße F6 Dahlem-Dorf Lankwitz FM3 F7 U-Bhf. Krumme Lanke F8 Siemens-/Halskestraße C G2 F9 Südende F10 Birkbuschstraße G1 Hohenzollernplatz Nikolassee F3 G2 Wedellstraße/ Brieger Straße Lichterfelde D2 e E5

e

s

n Nahversorgungsstandorte

n a NVS1 Saaleckplatz

W

s NVS3 s E7 NVS2 Breitenbachplatz

u

l

h c E2 NVS3 Ludwigsfelder Straße

s

n

A NVS4 Wilhelmplatz NVS5 Enzianstraße FMA NVS1 FM1 Neues Zentrum N1 Truman Plaza

F5 F2 Fachmarktagglomeration FMA Goerzallee 189/195

Fachmarktstandorte Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin Abt. Bauen, Stadtplanung und Naturschutz FM1 Ostpreußendamm 84A-85A Bauordnungsamt - Fachbereich Stadtplanung FM2 Wiesenweg 3-4 Maßstab ca. 1 : 35 000 FM3 Haynauer Straße 69 Mai 2011

A

n

s Bezirk Steglitz-Zehlendorf

c

h

l

u

s

s

N

i

k

o

l

a

s

s

e

e Nikolassee Zentrenkonzept - Fortschreibung 2011

Lebensmittel- einzelhandel

Rw ab ca. 200m² VKF Wannsee Al Rt Supermärkte Li Al Ks Rt Reichelt Rt Ne Ka Rw Ed Edeka Ka Ka Kaisers Ka Li Rt Li Dahlem Rw Li Al Rw Rewe Ed Steglitz Ka Al na nahkauf Ed Ka

Pe Al Ed Rt Li na Ka na Pe Discounter Ne Al Li Al Aldi Rt Bi Ne Li Ed Lidl Ka Li Rt Li Bi Li Pe Penny Rw Al Al Ka Zehlendorf Ne Kl Kaufland Bi Ka nah Ne Ed Rt Rt Ne Netto Lankwitz Pe Al Bi nah Ka Li Rw Sonstige Al Li Ka Ne Al Nikolassee Bi Bi Bi nah Ks Karstadt Pe Al Rt Rt Rw Lichterfelde

e

e s Bi div. Bio-Anbieter

n

n

a

W Kl

s Ne s Pe

u

l h Ne c Pe

s

n Rt Li Rw Geplante Standorte A Al na Ne Kl Pe

Ka

Rw na Ed

Al Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin Abt. Bauen, Stadtplanung und Naturschutz Li Bauordnungsamt - Fachbereich Stadtplanung Juni 2011 Maßstab ca. 1 : 35 000