Gemeinde Spardorf Landkreis -Höchstadt

Bebauungsplan Nr. S-23 „Schulzentrum“, 4. Änderung mit integriertem Grünordnungsplan

Begründung mit Umweltbericht

Vorentwurf vom 31.01.2020

Planungsträger: Gemeinde Spardorf vertreten durch die erste Bürgermeisterin Birgit Herbst

Erlanger Str. 40 91080

Planverfasser:

TB MARKERT Stadtplaner * Landschaftsarchitekt PartG mbB Alleinvertretungsberechtigte Partner: Peter Markert, Stadtplaner und Landschaftsarchitekt Matthias Fleischhauer, Stadtplaner Adrian Merdes, Stadtplaner Amtsgericht Nürnberg PR 286 USt-IdNr. DE315889497

Pillenreuther Str. 34 90459 Nürnberg [email protected] www.tb-markert.de

Bearbeitung: Matthias Fleischhauer Stadtplaner

Lena Beyrich M.A. Kulturgeographie

Nadja Skatula M.Sc. Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung

Planstand Vorentwurf vom 31.01.2020

Nürnberg, 31.01.2020 Spardorf, 31.01.2020 TB|MARKERT Gemeinde Spardorf

______Matthias Fleischhauer Birgit Herbst Stadtplaner 1. Bürgermeisterin

Inhaltsverzeichnis

A Begründung 5 A.1 Anlass und Erfordernis 5 A.2 Ziele und Zwecke 5 A.3 Ausgangssituation 5 A.3.1 Lage im Stadtgebiet und Eigentumsanteile 5 A.3.2 Städtebauliche Situation 5 A.4 Rechtliche und Planerische Rahmenbedingungen 6 A.4.1 Übergeordnete Planungen 6 A.4.2 Baurecht, Rechtsverbindlicher Bebauungsplan 10 A.4.3 Naturschutzrecht 10 A.4.4 Wasserhaushalt 10 A.4.5 Immissionsschutz 10 A.4.6 Denkmalschutz 10 A.5 Planinhalt 11 A.5.1 Räumlicher Geltungsbereich 11 A.5.2 Art der baulichen Nutzung 11 A.5.3 Maß der baulichen Nutzung 11 A.5.4 Überbaubare Flächen 11 A.5.5 Örtliche Bauvorschriften nach § 9 Abs. 4 BauGB i. V. m. Art. 81 BayBO 11 A.5.6 Geh-, Fahr- und Leitungsrechte 11 A.5.7 Grundstückszufahrten 11 A.5.8 Grünordnung 12 A.5.9 Naturschutzrechtliche Kompensation der Eingriffe 14 A.5.10 Immissionsschutz 15 A.5.11 Erschließung, Ver- und Entsorgung 15 A.5.12 Flächenbilanz 16 A.6 Wesentliche Auswirkungen der Planung 17

Gemeinde Spardorf Bebauungsplan Nr. S-23 „Schulzentrum“, 4. Änderung, Vorentwurf vom 31.01.2020 Begründung mit Umweltbericht 3/36

B Umweltbericht 17 B.1 Einleitung 17 B.1.1 Kurzdarstellung der Inhalte und Ziele des Bebauungsplans 17 B.1.2 Planungsrelevante Ziele des Umweltschutzes aus Fachgesetzen und Fachplanungen und ihre Berücksichtigung 17 B.2 Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen 21 B.2.1 Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustandes 21 B.2.2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung 24 B.3 Voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustands bei Nicht- Durchführung der Planung 30 B.4 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich erheblich nachteiliger Umweltauswirkungen 30 B.4.1 Maßnahmen zur Vermeidung/Verhinderung und Verringerung 30 B.4.2 Ermittlung des Ausgleichsbedarfes 31 B.4.3 Ausgleichsflächen und Ausgleichsmaßnahmen 31 B.4.4 Artenschutzrechtliche Ersatzmaßnahmen 31 B.5 Alternative Planungsmöglichkeiten 31 B.6 Zusätzliche Angaben 31 B.6.1 Wichtigste Merkmale der verwendeten technischen Verfahren 31 B.6.2 Schwierigkeiten bei Zusammenstellung der Angaben 32 B.6.3 Geplante Maßnahmen der Überwachung (Monitoring) 32 B.6.4 Referenzliste mit Quellen 33 B.7 Allgemeinverständliche Zusammenfassung 34

C Rechtsgrundlagen 35

D Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 35

E Abkürzungsverzeichnis 36

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A Begründung

A.1 Anlass und Erfordernis Das bestehende Gebäude des Emil-von-Behring-Gymnasiums stammt aus den 1970er Jah- ren und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Zugleich ist ein Zuwachs an Schülern zu erwarten.

Statt einer Generalsanierung, hat der Kreistag des Landkreises Erlangen-Höchstadt am 27.05.2019 aus wirtschaftlichen Gründen beschlossen, einen Neubau neben dem Be- standsgebäude zu errichten. Die Festsetzungen des rechtsverbindlichen Bebauungsplans Nr. 23 stehen der Realisierung des Vorhabens entgegen. Entsprechend wird die eine Ände- rung erforderlich.

A.2 Ziele und Zwecke Ziele der Bebauungsplanänderung sind die Ermöglichung eines Neubaus für das Emil-von- Behring-Gymnasium Spardorf und die Sicherung und Weiterentwicklung des Schulstand- orts. Hierbei soll ein großer Gestaltungsspielraum für einen nachfolgenden Architektenwett- bewerb ermöglicht werden.

A.3 Ausgangssituation

A.3.1 Lage im Stadtgebiet und Eigentumsanteile Die beplante Fläche liegt im südlichen Gemeindegebiet der Gemeinde Spardorf und teilwei- se im bereits bestehenden Bebauungsplan „Schulzentrum“. In unmittelbarer Umgebung des zu ersetzenden Schulgebäudes des Emil-von-Behring-Gymnasiums, befinden sich die di- rekt angrenzende Mittelschule Ernst Penzoldt Schule und nördlich die Grundschule Spar- dorf sowie das Kinderhaus Spardorf. In südwestlicher Richtung befindet sich zudem das sonderpädagogische Förderzentrum Erich-Kästner-Schule. Der Geltungsbereich grenzt westlich an die Buckenhofer Straße an.

Alle Grundstücke innerhalb des Plangebietes befinden sich in öffentlichem Eigentum (Land- kreis Erlangen-Höchstadt oder Stadtschulzentrum Erlangen-Ost, Zweckverband Gemein- schaftsanlagen im Kreis).

A.3.2 Städtebauliche Situation Der bis zu fünfstöckige Gebäudebestand wird durch das Emil-von-Behring-Gymnasium ge- nutzt, während die umliegenden Grünflächen als Schulhof, Schulgarten und Sportflächen dienen.

Nördlich an das Plangebiet anschließend findet sich die Grundschule Spardorf, das Kinder- haus Spardorf und Wohnbebauung. Auch in östlicher Richtung schließen sich Wohnbauten an. Im Süden liegen neben dem Hallenbad noch weitere Bildungs- und Sportflächen. In westlicher Richtung grenzen Waldflächen an. Die Erschließung erfolgt über die - er Straße.

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A.3.2.1 Kampfmittel und Altlasten

Im Plangebiet sind keine Altlasten bekannt.

Werden im Zuge von Baumaßnahmen Altlastenverdachtsflächen oder sonstige schädliche Bodenverunreinigungen aufgedeckt, ist umgehend das Landratsamt Erlangen-Höchstadt sowie das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg zu informieren und deren Anweisungen zur wei- teren Vorgehensweise zu befolgen.

A.4 Rechtliche und Planerische Rahmenbedingungen

A.4.1 Übergeordnete Planungen

A.4.1.1 Landesentwicklungsprogramm Bayern 2018 (LEP)

Betroffene Ziele und Grundsätze des LEP:

1. Grundlagen und Herausforderungen der räumlichen Entwicklung und Ordnung Bayerns

(Z) In allen Teilräumen sind gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen oder zu erhalten. Die Stärken und Potenziale der Teilräume sind weiter zu entwickeln. Alle überörtlich raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen haben zur Verwirklichung die- ses Ziels beizutragen.

(G) Hierfür sollen insbesondere Grundlagen für eine bedarfsgerechte Bereitstellung und Sicherung von Arbeitsplätzen, Wohnraum sowie Einrichtungen der Daseinsvorsorge und zur Versorgung mit Gütern geschaffen oder erhalten werden.

2. Raumstruktur

2.2.7 (G) Die Verdichtungsräume sollen so entwickelt und geordnet werden, dass sie ihre Aufgaben für die Entwicklung des gesamten Landes erfüllen, sie bei der Wahrnehmung ihrer Wohn-, Gewerbe- und Erholungsfunktion eine räumlich ausgewogene sowie sozial und ökologisch verträgliche Siedlungs- und Infrastruktur gewährleisten […]

3. Siedlungsstruktur

3.1 (G) Die Ausweisung von Bauflächen soll an einer nachhaltigen Siedlungsentwick- lung unter besonderer Berücksichtigung des demographischen Wandels und seiner Folgen ausgerichtet werden.

(G) Flächensparende Siedlungs- und Erschließungsformen sollen unter Berücksich- tigung der ortsspezifischen Gegebenheiten angewendet werden.

3.2 (Z) In den Siedlungsgebieten sind die vorhandenen Potenziale der Innenentwicklung möglichst vorrangig zu nutzen. […]

5 Wirtschaft

5.4 Land- und Forstwirtschaft

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5.4.2 (G) Große zusammenhängende Waldgebiete, Bannwälder und landeskulturell oder ökologisch besonders bedeutsame Wälder sollen vor Zerschneidungen und Flächenverlus- ten bewahrt werden.

(G) Die Waldfunktionen sollen gesichert und verbessert werden.

8 Soziale und kulturelle Infrastruktur

8.1 Soziales

(Z) Soziale Einrichtungen und Dienste der Daseinsvorsorge sind in allen Teilräumen flä- chendeckend und bedarfsgerecht vorzuhalten.

(Z) Entsprechend der demographischen Entwicklung und zur Umsetzung des Über-ein- kommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ist auf altersgerechte und inklusive Einrichtungen und Dienste in ausreichender Zahl und Qualität zu achten.

8.3 Bildung

8.3.1 (Z) Kinderbetreuungsangebote, Allgemeinbildende Schulen, Berufliche Schulen, Einrichtungen der Erwachsenenbildung sowie Sing- und Musikschulen sind in allen Teil- räumen flächendeckend und bedarfsgerecht vorzuhalten.

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A.4.1.2 Regionalplan Industrieregion Mittelfranken (7)

Abbildung 1: Ausschnitt aus dem Regionalplan Industrieregion Mittelfranken (7)

Im Regionalplan (7) Industrieregion Mittelfranken wird das Spardorfer Gemeindegebiet als Teil des Siedlungsschwerpunktes Buckenhof/Spardorf/Uttenreuth im Stadt- und Umlandbe- reich im großen Verdichtungsraum Nürnberg/Fürth/Erlangen dargestellt.

1 Grundlagen und Herausforderungen der Entwicklung in der Region Nürnberg

1.6 Die natürlichen Lebensgrundlagen, die landschaftliche Schönheit und Vielfalt sowie das reiche Kulturerbe sollen bei der Entwicklung der Region gesichert werden. Die wirt- schaftliche, siedlungsmäßige und infrastrukturelle Entwicklung soll unter dem Gesichts- punkt der Nachhaltigkeit erfolgen

2 Raumstruktur

2.1.3 Der notwendige Ausbau der Infrastruktur soll weiter vorangetrieben werden und zur Stärkung der zentralen Orte und Entwicklungsachsen beitragen. Die siedlungs- und wirt- schaftsstrukturelle Entwicklung soll sich in allen Teilräumen verstärkt an der Verkehrsan- bindung und -erschließung durch die Schiene orientieren. Auf eine günstigere Zuordnung der Funktionsbereiche Wohnen, Arbeiten, Versorgen und Erholen soll hingewirkt werden.

2.2.2.3 Siedlungsschwerpunkte Gemeinde Spardorf Bebauungsplan Nr. S-23 „Schulzentrum“, 4. Änderung, Vorentwurf vom 31.01.2020 Begründung mit Umweltbericht 8/36

In den Siedlungsschwerpunkten , Buckenhof/Spardorf/Uttenreuth, Hemh- ofen/Röttenbach und Veitsbronn soll die Arbeitsplatzzentralität gesichert und weiterentwi- ckelt werden.

8 Soziale und kulturelle Infrastruktur

8.4.3 Sport

8.4.3.1 Allgemeine Sportanlagen

In allen Gemeinden der Region soll auf eine bessere Versorgung mit allgemeinen Sportan- lagen hingewirkt werden.

A.4.1.3 Wirksamer Flächennutzungsplan

Abbildung 2: Ausschnitt aus dem rechtswirksamen Flächennutzungsplan der Gemeinde Spardorf

Im rechtswirksamen Flächennutzungsplan der Gemeinde Spardorf wird der Änderungsbe- reich zum einen Teil als Fläche für Gemeinbedarf, zum anderen Teil als Grünland und Wald dargestellt. Durch das Plangebiet verlaufend wird ein Fuß- und Radweg zur Eskilstunastra- ße, Erlangen dargestellt.

Somit ist der vorliegende Bebauungsplan nicht aus dem rechtswirksamen Flächennut- zungsplan entwickelbar und wird im Parallelverfahren geändert.

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A.4.2 Baurecht, Rechtsverbindlicher Bebauungsplan Im bestehenden Bebauungsplan „Schulzentrum“, vom 29.06.1971, rechtsverbindlich seit 18.08.1971, liegt der geplante Neubau des Schulgebäudes außerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen.

A.4.3 Naturschutzrecht Das Plangebiet sowie seine unmittelbare Umgebung liegen außerhalb von nach nationalem und internationalem Recht geschützten Gebieten (Naturschutzgebiet, Landschaftsschutz- gebiet, geschützter Landschaftsbestandteil, Naturpark bzw. FFH- oder SPA-Gebiete). Das nächstgelegene Vogelschutzgebiet-Gebiet „Nürnberger Reichswald“ (6533-471) befindet sich in etwa 1,3 km Entfernung.

A.4.4 Wasserhaushalt Im Planungsraum sind keine Oberflächengewässer vorhanden. Etwa 400 m südlich verläuft die Schwabach, deren Bereich als Überschwemmungsgebiet festgesetzt ist. Im Planungs- gebiet selbst ist nicht mit oberflächennahem Grundwasser zu rechnen. Die nächstgelege- nen Trinkwasserschutzgebiete „Spardorf“ (2210633200090) und „Erlangen-Ost Buckenhof- er Forst (gemeindefrei)“ (2210643200064) liegen etwa 1,05 km nordwestlich und südlich des Geltungsbereichs.

A.4.5 Immissionsschutz Im Plangebiet können durch die angrenzenden Straßen temporär Lärm- und Staubimmissi- onen auftreten.

Vom Plangebiet gehen Lärmemissionen durch die bestehende Schulsportanlage (Rasen- platz, Allwetterplatz) aus. Hinsichtlich des Lärmschutzes sind die Bestimmungen der 18. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetztes“ (Sportanlagenlärm- schutzverordnung – 18. BImSchV) einhalten.

A.4.6 Denkmalschutz Bodendenkmäler sind nicht bekannt.

Auf die Meldepflicht an das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege oder an die Untere Denkmalschutzbehörde nach Art. 8 Abs. 1 und 2. DSchG wird hingewiesen:

▪ Wer Bodendenkmäler auffindet, ist verpflichtet, dies unverzüglich der Unteren Denk- malschutzbehörde oder dem Landesamt für Denkmalpflege anzuzeigen. Zur Anzeige verpflichtet sind auch der Eigentümer und der Besitzer des Grundstücks, sowie der Un- ternehmer und der Leiter der Arbeiten, die zu dem Fund geführt haben. Die Anzeige ei- nes der Verpflichteten befreit die übrigen. Nimmt der Finder an den Arbeiten, die zu dem Fund geführt haben, aufgrund eines Arbeitsverhältnisses teil, so wird er durch An- zeige an den Unternehmer oder den Leiter der Arbeiten befreit. ▪ Die aufgefundenen Gegenstände und der Fundort sind bis zum Ablauf von einer Wo- che nach der Anzeige unverändert zu belassen, wenn nicht die Untere Denkmal- schutzbehörde die Gegenstände vorher freigibt oder die Fortsetzung der Arbeiten ge- stattet. Gemeinde Spardorf Bebauungsplan Nr. S-23 „Schulzentrum“, 4. Änderung, Vorentwurf vom 31.01.2020 Begründung mit Umweltbericht 10/36

A.5 Planinhalt

A.5.1 Räumlicher Geltungsbereich Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplans mit einer Gesamtfläche von ungefähr 3,5 ha, umfasst die Grundstücke Flst.-Nrn. 90/3 und 96/2 sowie Teilflächen der Grundstü- cke Flst.-Nr. 90, 92/13, 92/43, 96 und 96/1, Gemarkung Spardorf.

A.5.2 Art der baulichen Nutzung Im Bebauungsplan Nr. S-23 „Schulzentrum“ wird ein Sonstiges Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Gymnasium/Sporthalle“ im Sinne des § 11 BauNVO festgesetzt. Inner- halb des Sonstigen Sondergebietes mit der Zweckbestimmung „Gymnasium/Sporthalle“ sind ausschließlich die Errichtung von Schulgebäuden, Gebäuden und Räumen für die ganztägige Kinderbetreuung/Hort sowie von weiteren baulichen Anlagen, die dem Schulbe- trieb oder der Kinderbetreuung/Hort dienen zulässig. Des Weiteren ist auch die Errichtung einer Hausmeisterwohnung zulässig.

A.5.3 Maß der baulichen Nutzung Die zulässige Grundflächenzahl beträgt 60 vom 100 (GRZ 0,6). Die Wandhöhe von Gebäu- den darf eine Höhe von 23,0 Metern, gemessen an der Außenwand, von der natürliche Ge- ländeoberfläche bis zum oberen Wandabschluss nicht überschreiten.

A.5.4 Überbaubare Flächen Die überbaubaren Flächen werden mittels Baugrenzen nach § 23 Abs. 3 BauNVO festge- setzt. Dabei sind die Abstandsflächen nach Art. 6 BayBO sind einzuhalten. Gemäß Art. 6 Abs. 5 Satz 3 BayBO findet Art. 6 Abs. 1 BayBO keine Anwendung, d. h. in Verbindung mit den festgesetzten zulässigen Gebäudehöhen wird entsprechend der Bestandssituation eine Verkürzung der einzuhaltenden Tiefe der Abstandsflächen ermöglicht bzw. ist teilweise eine Grenzbebauung vorgesehen.

Auf den nicht überbaubaren Grundstücksflächen sind Nebenanlagen gemäß § 14 BauNVO zulässig, sofern sie eine Fläche von 100 m² nicht überschreiten.

A.5.5 Örtliche Bauvorschriften nach § 9 Abs. 4 BauGB i. V. m. Art. 81 BayBO Die maximal zulässige Dachneigung beträgt 5 Grad bezogen auf die Horizontale.

Wird im weiteren Verfahrensverlauf ergänzt.

A.5.6 Geh-, Fahr- und Leitungsrechte Innerhalb der als mit Geh- und Fahrechten zu belastend festgesetzten Fläche, wird ein Geh- und Fahrrecht zugunsten des Freistaat Bayern festgesetzt.

A.5.7 Grundstückszufahrten Grundstückszufahrten sind ausschließlich in dem als Einfahrtsbereich gekennzeichneten Bereich zulässig.

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A.5.8 Grünordnung

A.5.8.1 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft

Durch die Anpflanzung von Gehölzen sollen negative Effekte auf den Naturhaushalt und die Landschaft verringert werden. Dank der Gehölzvegetation können in Siedlungsbereichen bodennahe Temperaturextreme durch das schattenspendende Laubdach gemildert und Luftschadstoffe durch die Filterfunktion der Blätter gebunden werden. Durch die Gehölze werden Strukturen geschaffen, die sich nicht nur positiv auf das Ortsbild auswirken, son- dern auch als Vernetzungselemente und Lebensräume für Pflanzen und Tiere dienen. Ge- hölzpflanzungen sowie die Erhaltung bereits bestehender Gehölze sind daher als Maßnah- me zur Verminderung von Eingriffsfolgen besonders geeignet.

Erhalt – Bäume sowie Schulgarten

Die Gehölze innerhalb der als „Fläche mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhal- tung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen“ festgesetzten Fläche sind auf mindestens 80 % der Fläche dauerhaft zu erhalten, während der Baumaßnahmen vor Be- einträchtigungen zu schützen und ggf. bei Ausfall zu ersetzen.

Innerhalb der als Flächen für Wald festgesetzten Flächen ist der Gehölzbestand (Wald) dauerhaft zu erhalten und zu pflegen.

Nicht zwingend zu fällende Bäume im übrigen Plangebiet sind dauerhaft zu erhalten, wäh- rend der Baumaßnahmen vor Beeinträchtigungen zu schützen und ggf. bei Ausfall zu erset- zen.

Im weiteren Verfahrensverlauf erfolgt eine Konkretisierung bzw. Verortung besonders schützenswerter Einzelbäume. Ergänzt werden entsprechende Schutzmaßnahmen werden der Bauphase. Ergänzt werden im weiteren Verfahrenslauf auch noch Aussagen zum Erhalt bzw. Umgang mit dem bestehenden Schulgarten.

In der Matrix zur Bewertung des Wettbewerbs soll der Erhalt der alten Eichen Berücksichti- gung finden.

Baumschutz

Zur Erhaltung der vorhandenen, festgesetzten Bäume ist die Bodenfläche unter dem Kro- nentraufbereich zuzüglich 1,50 m von jeglicher Beeinträchtigung freizuhalten.

In Bereichen, in denen die Bauarbeiten bis unmittelbar an den Wurzel- und/oder Kronenbe- reich der Bäume heranreichen, sind vor Beginn der Bauarbeiten einzelfallbezogene Baum- schutzmaßnahmen in Abstimmung mit einer Fachperson festzulegen.

Folgende Maßnahmen sind umzusetzen, um die Gehölze während der Baumaßnahmen zu schützen:

▪ Kappungen der Baumkronen sind unzulässig.

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▪ Bei Grabungen im Umfeld des Baumes ist auf den Wurzelerhalt zu achten. Gegebe- nenfalls müssen vor Beginn der Grabungsarbeiten Wurzeln von einer Fachfirma sauber durchtrennt und fachgerecht versorgt werden. ▪ Zum Schutz der Wurzeln ist ein Wurzelvorhang zu errichten. Dieser ist so auszubilden, dass sämtliche eingebrachte Materialien nach Abschluss der Baumaßnahmen im Bo- den verbleiben können. Fundamente im Wurzelbereich sind unzulässig. Ausgleichsfläche

Wird im weiteren Verfahren ergänzt!

Allgemein

Die grünordnerischen Maßnahmen sind spätestens in der nächsten Pflanzperiode nach Fertigstellung der Baumaßnahmen umzusetzen, sodass die Beeinträchtigungen für den Naturhaushalt und das Landschaftsbild möglichst zeitnah minimiert und ausgeglichen wer- den.

Für die Pflanzmaßnahmen sind standortgerechte, heimische Gehölze der Artenliste zu ver- wenden. Die Mindestpflanzqualität entspricht den Vorgaben der Artenliste.

Die öffentliche Grünfläche sowie nicht überbaute Flächen der bebauten Grundstücke sind bis auf Erschließungs- und Stellplatzflächen als Wiesen-, Rasen- oder Bodendeckerflächen mit Einsaat von Gräsern und Kräutern oder mit standortgerechten Stauden oder Gehölzen anzulegen, zu pflegen und dauerhaft zu erhalten.

Zwischen Baumstandorten und Versorgungsleitungen ist gemäß DVGW Regelwerk Arbeits- blatt GW 125 „Baumpflanzungen im Bereich unterirdischer Versorgungsleitungen“ ein Ab- stand von 2,5 m einzuhalten.

Bei Baumpflanzungen im Näherungsbereich von Telekommunikationslinien ist das „Merk- blatt über Baumstandorte und unterirdische Ver- und Entsorgungsanlagen“ der For- schungsgesellschaft für Straßenbau und Verkehrswesen, Ausgabe 1989 zu beachten.

Gründächer

Die Festsetzungen des Bebauungsplans ermöglichen zur Berücksichtigung der Klima- schutzbelange auch die Realisierung von Gründächern und Dachflächenphotovoltaikanla- gen. Von konkreteren Regelungen wird abgesehen. Hiermit soll für den anschließenden Architektenwettbewerb ausreichend Gestaltungsspielraum eingeräumt werden. Die Belange des gemeindlichen Klimaschutzes sollen ein wichtiges Kriterium im Wettbewerb werden, insbesondere die Errichtung von PV-Anlagen auf Dachflächen und eine Retention durch Gründächer.

Bodenschutz

Für notwendige Verfüllungsmaßnahmen und Geländemodellierungen ist ausschließlich un- belastetes Bodenmaterial zu verwenden. Der Einsatz von Recyclingbaustoffen und belaste- tem Bodenaushub ist vorher mit der Unteren Abfallwirtschaftsbehörde abzustimmen. Mut-

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terboden, der bei Errichtung und Änderung baulicher Anlagen sowie bei wesentlichen ande- ren Änderungen der Erdoberfläche ausgehoben wird, ist in nutzbarem Zustand zu erhalten, vor Vernichtung oder Vergeudung zu schützen und wieder zu verwerten.

Die versiegelten Flächen sind auf das erforderliche Minimum zu beschränken, dies soll in die Ausschreibung des Wettbewerbes mit aufgenommen werden.

A.5.8.2 Artenliste

A) Bäume (Mindestpflanzqualität: Hochstamm, 3x verpflanzt; Stammumfang: 18-20 cm) Acer pseudoplatanus Bergahorn Fagus sylvatica Rotbuche Fraxinus excelsior Gemeine Esche Juglans regia Walnuss Quercus petraea Trauben-Eiche Quercus robur Stieleiche Tilia cordata Winterlinde

B) Sträucher (Pflanzqualität: mindestens 2x verpflanzt; Mindestgröße: 60-100 cm) Berberis vulgaris Gemeine Berberitze Carpinus betulus Hainbuche Cornus sanguinea Bluthartriegel Crataegus monogyna Eingriffliger Weißdorn Crataegus oxyacatha Zweigriffliger Weißdorn Euonymus europaeus Europäisches Pfaffenhütchen Ligustrum vulgare Liguster Lonicera xylosteum Rote Heckenkirsche Prunus spinosa Schlehe Rhamnus cathartica Kreuzdorn Rosa canina Hundsrose Sambucus racemosa Trauben- Holunder Viburnum lantana Wolliger Schneeball Virbunum opulus Gewöhnlicher Schneeball

A.5.9 Naturschutzrechtliche Kompensation der Eingriffe Die Eingriffsregelung verpflichtet die Eingriffsverursacher dazu, die Möglichkeiten der Ver- meidung zu prüfen und unvermeidbare Eingriffe auszugleichen. Durch die Planung findet ein waldrechtlicher Eingriff mit einer Gesamtfläche von 15.866 m² statt. Dieser wird extern als 1:1-Ausgleich im Verdichtungsraum Nürnberg-Fürth-Erlangen ausgeglichen.

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Abbildung 3: Waldrechtlicher Ausgleich Emil-von-Behring-Gymnasium

Der naturschutzfachliche Ausgleich kann voraussichtlich innerhalb des Plangebietes durch Aufwertung und Umbau des Waldsaumes erfolgen.

Wird im weiteren Verfahren ergänzt!

A.5.9.1 Ausgleichsflächen und -maßnahmen

Wird im weiteren Verfahren ergänzt!

A.5.10 Immissionsschutz Wird im weiteren Verfahren ergänzt!

A.5.11 Erschließung, Ver- und Entsorgung Trassen unterirdischer Versorgungsleitungen sind von Bepflanzung freizuhalten. Bäume und tiefwurzelnde Sträucher dürfen aus Gründen des Baumschutzes (DIN 18920) bis zu einem Abstand von 2,5 m zur Trassenachse gepflanzt werden. Bei Unterschreitung der Abstände sind im Einvernehmen des entsprechenden Anlagenbetreibers geeignete Schutzmaßnahmen durchzuführen. Bei Aufgrabungen beträgt der Schutzbereich für Kabel je 0,5 m beiderseits der Trassenachse.

Das Plangebiet ist bereits bebaut und somit vollumfänglich erschlossen.

A.5.11.1 Verkehrliche Erschließung

Der räumliche Geltungsbereich der Bebauungsplanänderung ist zwischen den Punkten A-B zugleich Straßenbegrenzungslinie.

Durch das Plangebiet verläuft ein Fuß- und Radweg zur Eskilstunastraße, Erlangen, der auch im FNP ausgewiesen ist. Eine Radwegeverbindung ist auf Dauer und während der gesamten Bauphase gegebenenfalls über eine Umleitungsstrecke aufrechtzuerhalten. Er-

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forderlichenfalls sind Umleitungen einzurichten. Der Radweg ist im Zuge des geplanten Hochbauwettbewerbes zu berücksichtigen.

A.5.11.2 Stromversorgung

Ein Anschluss an das bestehende Stromversorgungsnetz ist möglich. Im Rahmen des Be- teiligungsverfahrens bzw. Rahmen der Erschließungsplanung/der Baumaßnahmen ist der Standort sowie der Errichtungszeitpunkt der geplanten Elektro-Ladesäule auf dem Schul- parkplatz abzustimmen.

A.5.11.3 Wasserversorgung

Ein Anschluss an das bestehende Wasserversorgungsnetz ist möglich.

A.5.11.4 Abwasserbeseitigung, Entwässerung

Stellplätze, Zufahrten, Wege und Platzflächen sind versickerungsfähig (z.B. als Drainpflas- ter) auszubilden. Niederschlagswasser ist nach Möglichkeit breitflächig über die belebte Oberbodenschicht zu versickern. Ist eine breitflächige Versickerung über die belebte Oberbodenschicht nicht möglich, kann das Niederschlagswasser auch über Mulden und Rigolen versickert werden. Eine Versickerung über Schächte ist nicht zulässig.

Bei der Versickerung von Niederschlagswasser sind die Vorschriften der Niederschlags- wasserfreistellungsverordnung (NWFreiV) und der technischen Regeln zum schadlosen Einleiten von gesammeltem Niederschlagswasser in das Grundwasser (TRENGW) zu be- achten. Ausnahmen hiervon bedürfen einer eigenständigen wasserrechtlichen Genehmi- gung durch das Landratsamt Erlangen-Höchstadt.

Bei einer ggf. erforderlichen Bauwasserhaltung ist vorab eine wasserrechtliche Erlaubnis gemäß Art. 15 bzw. 70 BayWG bzw. § 18 WHG einzuholen.

A.5.11.5 Stellplätze

Die Errichtung oberirdischer Stellplätze ist ausschließlich innerhalb der als Flächen für Stellplätze festgesetzten Flächen zulässig; die Errichtung von oberirdischen Garagen und Carports ist unzulässig.

Stellplätze für PKW und Fahrräder sind entsprechend der jeweils geltenden Stellplatzsat- zung der Gemeinde Spardorf nachzuweisen. Der Stellplatzbedarf für den Neubau der Schu- le wird im weiteren Verfahrensverlauf zwischen dem Schulträger und der Gemeinde abge- stimmt. Aufgrund des sehr guten ÖPNV-Angebot sowie des bestehenden gut ausgebauten Rad- und Fußwegenetzes soll das Stellplatzangebot reduziert werden.

A.5.12 Flächenbilanz Tabelle 1: Flächenbilanz Geltungsbereich

Flächennutzung Fläche Anteil

Sonderbaufläche „Schulzentrum“ 25.305 m² 72%

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Fläche für Wald 5.863 m² 17%

Flächen für Kompensationsmaßnahmen aufgrund von Ein- 4.107 m² 11% griffen Fläche gesamt 35.271 m² 100 %

A.6 Wesentliche Auswirkungen der Planung Wird im weiteren Verfahren ergänzt!

B Umweltbericht

B.1 Einleitung Die Gemeinde Spardorf plant westlich der Buckenhofer Str. die Modernisierung des Schul- geländes des Behring-Gymnasiums, da die Standards der bestehenden baulichen Anlagen veraltet sind, ist die Errichtung neuer baulicher Anlagen geplant. Hierzu wird der Bebau- ungsplan Nr. S-23 „Schulzentrum“, 4. Änderung aufgestellt, der einen Geltungsbereich mit einer Fläche von 3,1 ha umfasst.

B.1.1 Kurzdarstellung der Inhalte und Ziele des Bebauungsplans Ziel des Bebauungsplans ist die Erneuerung des Emil-von-Behring-Gymnasiums Spardorf. Dabei sollen die städtebaulichen Strukturen der bestehenden Gemeinbedarfsfläche fortge- führt werden. Der durch die angrenzenden Waldflächen und der bestehenden Fuß- und Radwegeverbindung bestehende Naherholungsfaktor wird durch geeignete Festsetzungen gesichert.

Der Vorhabensraum schließt Teilflächen der Grundstücke Fl.-Nr. 90, 90/3, 96, 96/1, 96/2, Gemarkung Spardorf, ein. Innerhalb der festgesetzten Baugrenzen ist der Neubau des Schulgebäudes vorgesehen. Das geplante Sondergebiet wird über die Buckenhofer Straße erschlossen. Für das Baugebiet wird eine Grundflächenzahl von 0,6 festgesetzt.

Zur Minimierung der entstehenden Eingriffe sind die Maßnahmen der Grünordnung zu rea- lisieren (s. Kap. A.5.8.1).

Für den Bebauungsplan ist eine Umweltprüfung gem. § 2 Abs. 4 BauGB durchzuführen und ein Umweltbericht gem. § 2a Satz 2 Nr. 2 BauGB sowie Anlage zu § 2 Abs. 4 und § 2a BauGB zu erstellen.

B.1.2 Planungsrelevante Ziele des Umweltschutzes aus Fachgesetzen und Fachplanungen und ihre Berücksichtigung

B.1.2.1 Ziele aus Fachgesetzen

Für den vorliegenden Bebauungsplan werden die planungsrelevanten Ziele der aufgeführ- ten Fachgesetze, jeweils in der aktuellen Fassung, folgendermaßen berücksichtigt:

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▪ BauGB insb. (Belange des Umweltschutzes), § 1a (Ergänzende Vorschriften des Umweltschut- zes), § 2 Abs. 4 (Umweltprüfung) und § 2a i. V. m. Anlage 1 (Umweltbericht) - Prüfung der Auswirkungen auf Belange des Umwelt- und Naturschutzes, der Landschaftspflege (§ 1 Abs. 6 Nr. 7) durch vorliegenden Umweltbericht - Dokumentation möglicher Beeinträchtigungen der Leistungs- und Funktionsfähig- keit des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes sowie deren Vermeidung und Kompensation als Grundlage für die gemeindliche Abwägung - Darstellung/Festsetzung von Flächen und Maßnahmen für den Ausgleich ▪ BNatSchG insb. § 14 i. V. m. § 15 (Eingriffsregelung), §§ 20-33 (Schutz bestimmter Teile von Na- tur und Landschaft), § 39 (Allgemeiner Schutz wildlebender Tiere und Pflanzen) und § 44 (Artenschutz) sowie BayNatSchG insb. Art. 4 (Grünordnungspläne), Art. 16 (Schutz bestimmter Landschaftsbestandteile), Art. 19 (Arten- und Biotopschutzprogramm) und Art. 23 (Gesetzlich geschützte Biotope) - Darstellung/Festsetzung von Flächen und Maßnahmen für den Ausgleich und Festsetzung grünordnerischer Maßnahmen zur Minimierung von Eingriffen in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild - konfliktarmer Standort, da hauptsächlich Bereiche mit geringer Bedeutung für Na- tur und Landschaft von der Planung betroffen sind und der Bereich bereits anthro- pogen vorbelastet ist - Keine Betroffenheit geschützter Landschaftsbestandteile und gesetzlich geschütz- ter Biotope durch die Planung ▪ BImSchG insb. i. V. m. der sechzehnten Verordnung zur Durchführung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes (16. BImSchV) der technischen Anleitung zum Schutz ge- gen Lärm (TA Lärm) und der DIN 18005 „Schallschutz im Städtebau“, Teil 1 (Lärmim- missionen) - Wahl eines konfliktarmen, bereits vorbelasteten Standortes ▪ BBodSchG insb. §§ 4-10 (Grundsätze und Pflichten zur Vermeidung schädlicher Bodenverunreini- gungen) - Vermeidungsmaßnahmen, um schädliche Bodenveränderungen zu minimieren, z.B. Begrünung nicht überbauter Grundstücksflächen und Gehölzpflanzungen ▪ WHG insb. Abschnitt 4 „Bewirtschaftung des Grundwassers“ (Entwässe- rung/Niederschlagswasserbeseitigung) sowie Bayerisches Wassergesetz

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- Wahl eines Standortes, an dem keine Oberflächengewässer betroffen sind oder di- rekt beeinträchtigt werden können - Festsetzung von Vermeidungsmaßnahmen, um nachteilige Veränderungen der Gewässereigenschaften, insb. des Grundwassers, zu minimieren; z.B. Nieder- schlagsversickerung auf dem Grundstück über die belebte Bodenschicht und Ver- wendung versickerungsfähiger Beläge ▪ BayDschG - Wahl eines Standortes, an dem keine Bau- und Bodendenkmäler betroffen sind - Hinweis auf Vorgehensweise beim Auffinden von Denkmälern

B.1.2.2 Natura-2000-Gebiete

Es befinden sich keine Natura-2000-Gebiete innerhalb oder im Umfeld des Planungsgebie- tes. Der Vorhabenraum liegt außerhalb von Bereichen, die im räumlich-funktionalen Zu- sammenhang mit dem nächstgelegenen Vogelschutzgebiet-Gebiet „Nürnberger Reichs- wald“ (6533-471) stehen. Demnach besteht keine Betroffenheit.

B.1.2.3 Weitere Schutzgebiete

Schutzgebiete im Sinne des Naturschutzrechts (§§ 23-29 BNatSchG) oder des Wasser- rechts (Wasserschutzgebiete, Überschwemmungsgebiete) sowie gesetzlich geschützte und/oder amtlich kartierte Biotope befinden sich nicht im räumlich-funktionalen Umfeld des Plangebietes und werden daher durch die Planung nicht berührt.

B.1.2.4 Waldfunktionsplan

Die im Plangebiet vorhandenen Waldflächen sind laut Waldfunktionskarte für die Landkrei- se Erlangen-Höchstadt und Fürth als regionaler Klimaschutzwald (rosafarbene Strichschraf- fur) und als Erholungswald (blaue Symbolschraffur) dargestellt.

Abbildung 4: Ausschnitt der Waldfunktionskarte für die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Fürth

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B.1.2.5 Landesentwicklungsprogramm/Regionalplan Region Nürnberg (7)

Die Ziele des Landesentwicklungsprogramms Bayern und des Regionalplans Nürnberg (7) sind ausführlich in der städtebaulichen Begründung (siehe Kap. A.4.1.1, A.4.1.2) beschrie- ben und werden mit der vorliegenden Planung berücksichtigt.

Zu beachten ist besonders das Trenngrün zwischen dem Schulkomplex und dem Wohnge- biet nördlich sowie das Trenngrün im Bereich des Tennenbachs, welches das Zusammen- wachsen von Spardorf und Uttenreuth verhindern soll (s. grüne Pfeilschraffur). Des Weite- ren liegt südlich ein Regionaler Grünzug, der Siedlungsräume gliedern und das Bioklima verbessern sowie zur Erholungsvorsorge beitragen soll (siehe grüne Strichschraffur). Wei- terhin ist das Landschaftliche Vorbehaltsgebiet südlich und nördlich von Spardorf zu nen- nen (grüne Kreuzschraffur).

Abbildung 5: Ausschnitt des BayernAtlas mit regionalplanerischen Darstellungen

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B.1.2.6 Flächennutzungsplan/Landschaftsplan

Abbildung 6: Ausschnitt des rechtsgültigen Flächennutzungsplanes

Die überplanten Flächen sind im rechtsgültigen Flächennutzungsplan und Landschaftsplan der Gemeinde Spardorf als Gemeinbedarfsfläche, Wald- sowie Grünfläche dargestellt. Da sich der Bebauungsplan mit der geplanten Ausweisung eines Sondergebietes mit Zweck- bestimmung „Schulzentrum“ nicht aus den Darstellungen des Flächennutzungsplans entwi- ckeln lässt, ist dessen Änderung erforderlich. Diese erfolgt im Parallelverfahren (gem. § 8 Abs. 3 BauGB).

B.1.2.7 Sonstige Fachplanungen

Das Plangebiet befindet sich nach dem ABSP des Landkreises Erlangen Höchstadt (Bear- beitungsstand März 2001) innerhalb der naturräumlichen Einheit „Sandgebiete östlich der Rednitz-/Regnitz-Achse“ (113-F). Es liegt außerhalb von Schwerpunktgebieten des Natur- schutzes.

B.2 Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen

B.2.1 Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Um- weltzustandes

B.2.1.1 Fläche

Der Geltungsbereich umfasst eine Fläche von ca. 3,1 ha. Derzeit wird das Plangebiet stel- lenweise als Schulgelände genutzt. Dieses ist zum großen Teil versiegelt. Des Weiteren befindet sich im Westen eine unversiegelte Waldfläche.

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Bezüglich Funktion und Wertigkeit der Fläche für die einzelnen Schutzgüter siehe nachfol- gende Kapitel.

B.2.1.2 Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt

Das Plangebiet weist im Norden und Westen einen hohen Anteil wertgebender Gehölzbe- stände mittlerer Ausprägung auf, deren Klimaschutzfunktion im Zusammenhang mit den angrenzenden belasteten Siedlungsgebieten von hoher Bedeutung ist. Darüber hinaus sind im Bereich des bebauten Schulgeländes vereinzelt Solitärgehölze vorzufinden.

Der Vorhabenraum wird von mehreren Seiten von bestehenden Siedlungsgebieten, Ge- bäuden und Straßen begrenzt. Daher ist vorwiegend mit dem Vorkommen von Ubiquisten und Kulturfolgern zu rechnen. Darüber hinaus können typische gebäudebewohnende Vo- gelarten wie der Mauersegler (Apus apus) vorkommen.

Vorbelastungen: Durch die Nähe zu bestehenden Siedlungsgebieten und zur Buckenhofer Straße bestehen Vorbelastungen für das Schutzgut. Aufgrund der Verkehrsstraßen kommt es zu Störungen in Form von Lärm, Vibrationen und Schadstoffeinträgen, die sich auf die Tier- und Pflanzenwelt im Vorhabenraum auswirken können.

Das Planungsgebiet ist für das Schutzgut von mittlerer Bedeutung.

B.2.1.3 Boden

Das Ausgangsgestein ist geprägt durch Flug- und Terrassensand des Quartärs. Beim Plan- gebiet handelt es sich laut Übersichtsbodenkarte (M 1:25.000) um besiedelte Flächen mit anthropogen überprägten Bodenformen und einem Versiegelungsgrad von mind. 70 %. Aufgrund dessen ist die Fläche bodenkundlich nicht differenziert worden. Der Boden ist stellenwiese versiegelt und durch die anthropogene Nutzung als Schule vorbelastet. Es ist davon auszugehen, dass die Bodenfunktionen durch die Versiegelung teilweise einge- schränkt sind.

Weiterhin kommt es zu Schadstoffemissionen (Reifenabrieb, Streusalz, etc.) durch den Verkehr auf der benachbart befindlichen Buckenhofer Straße, die in das Planungsgebiet eingetragen werden. Zudem kann das im Winter auf den umliegenden Straßen verteilte Streusalz, z. B. über Sprühnebel, in das Planungsgebiet eingetragen werden.

Das Planungsgebiet ist für das Schutzgut von geringer Bedeutung.

B.2.1.4 Wasser

Im Vorhabenraum sind keine Oberflächengewässer vorhanden. Etwa 250 m südlich verläuft die Schwabach, deren Bereich als Überschwemmungsgebiet festgesetzt ist. Im Planungs- gebiet selbst ist nicht mit oberflächennahem Grundwasser zu rechnen. Die nächstgelege- nen Trinkwasserschutzgebiete „Spardorf“ (2210633200090) und „Erlangen-Ost Buckenhof- er Forst (gemeindefrei)“ (2210643200064) liegen etwa 1,05 km nordwestlich und südlich des Geltungsbereichs.

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Der Vorhabenraum ist stellenweise versiegelt. Dort kann sich der Einfluss des Wassers durch beispielsweise Starkregenereignisse auf die Nutzungen auswirken. Das Schutzgut ist durch die Versiegelungen vorbelastet.

Von den umliegenden Straßen kann das im Winter verteilte Streusalz z. B. über Sprühnebel in den Vorhabenraum eingetragen werden.

Das Planungsgebiet ist für das Schutzgut von geringer Bedeutung.

B.2.1.5 Luft und Klima

Die Gehölzbestände im Norden und Westen sind für die Frischluftproduktion von hoher Be- deutung.

Durch die Nähe zur Buckenhofer Straße sind lufthygienische Vorbelastungen im Planungs- gebiet vorhanden.

Das Planungsgebiet ist für das Schutzgut von mittlerer Bedeutung.

B.2.1.6 Landschaft

Das Gelände ist Richtung Südosten geneigt, im Bereich des bestehenden Schulgeländes ist es verhältnismäßig flach. Der Vorhabenraum wird landschaftlich durch die im Norden und Westen vorhandenen Bäume bereichert. Diese gehen im Westen in einen landschaft- lich reizvollen Wald über. Darüber hinaus ist die Umgebung des Plangebietes durch die Siedlungsstrukturen und vorhandene Verkehrswege vorbelastet.

Das Planungsgebiet ist für das Schutzgut von geringer bis mittlerer Bedeutung.

B.2.1.7 Kultur- und sonstige Sachgüter

Es befinden sich keine Baudenkmäler im Bereich des Plangebietes. Außerdem sind keine Bodendenkmäler bekannt.

Die Flächen weisen voraussichtlich keine Bedeutung für das Schutzgut auf.

B.2.1.8 Mensch und seine Gesundheit, Bevölkerung

Für die landschaftsbezogene Erholung ist vor allem die im Plangebiet beginnende Waldflä- che geeignet. Diese hat zudem aufgrund ihrer Funktion als Schadstofffilter gesundheitsför- dernde Eigenschaften auf das Stadtklima. Vorbelastungen bestehen durch den Eintrag von Staub-, Lärm- und Luftschadstoffemissionen aus dem Verkehr der Buckenhofer Straße.

Der Vorhabenraum ist für das Schutzgut von mittlerer Bedeutung.

B.2.1.9 Wechselwirkungen

Soweit relevant sind die Wechselwirkungen bereits in den obigen Kapiteln bei den jeweili- gen Schutzgütern im Zuge der Bewertung der jeweiligen schutzgutspezifischen Funktionen beschrieben.

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B.2.2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchfüh- rung der Planung

B.2.2.1 Wirkfaktoren

Mit dem geplanten Vorhaben gehen während der Bau- und Betriebsphase Auswirkungen unterschiedlicher Art auf die Belange nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe a bis i einher. Ge- mäß Anlage 1 BauGB können diese direkter oder indirekter, sekundärer, kumulativer, grenzüberschreitender, kurz-, mittel-, langfristiger, ständiger oder vorübergehender sowie positiver oder negativer Art sein.

Zu prüfen sind dabei unter anderem folgende Wirkungen bzw. Wirkfaktoren nach Anlage 1 des BauGB:

▪ Bau und Vorhandensein des geplanten Vorhabens, soweit relevant einschließlich Ab- rissarbeiten ▪ Nutzung natürlicher Ressourcen (insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflan- zen und biologische Vielfalt), wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist ▪ Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen ▪ Art und Menge der erzeugten Abfälle, ihre Beseitigung und Verwertung ▪ Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (z. B. durch Unfälle oder Katastrophen) ▪ Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Be- rücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme durch die mögliche Betroffenheit von Gebieten mit spezieller Umweltrelevanz oder durch die Nutzung natürlicher Res- sourcen ▪ Auswirkungen des Vorhabens auf das Klima (z.B. Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit des Vorhabens gegenüber den Folgen des Klima- wandels ▪ eingesetzte Techniken und Stoffe Diese Wirkbereiche werden nachfolgend, bezogen auf die jeweiligen Schutzgüter bzw. Umweltschutzbelange, insoweit geprüft, wie es nach gegenwärtigem Wissensstand und allgemein anerkannten Prüfmethoden sowie nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Bau- leitplans in angemessener Weise möglich ist.

B.2.2.2 Fläche

Von den 3,1 ha, die der Geltungsbereich umfasst, werden künftig 1,86 m² als Baufläche für Gebäude nutzbar sein (GRZ = 0,6).

Die restlichen Bereiche bleiben unversiegelt und werden zum großen Teil als Waldfläche erhalten.

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Die Flächenversiegelung verursacht verschiedene Auswirkungen auf den Naturhaushalt, die in den nachfolgenden Kapiteln beim jeweiligen Schutzgut erläutert werden.

B.2.2.3 Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt

Bei Realisierung der Planung geht die Vegetation in den künftig überbauten Bereichen voll- ständig verloren. Der Verlust der vorhandenen Biotope durch die Nutzung als Sondergebiet wird im Zuge der Kompensationsmaßnahmen auf einer externen Fläche ausgeglichen.

Durch die Bebauung werden die bisherigen Habitatstrukturen beseitigt. Die vorkommenden Arten finden jedoch in der Umgebung Ersatzlebensräume.

Bau- und betriebsbedingt kann es zum Funktionsverlust oder -beeinträchtigungen von Tier- lebensräumen im näheren Umfeld kommen, da Lärm und optische Störeffekte auf die Fau- na einwirken. Zudem kann sich die Straßen-/Gebäudebeleuchtung auf die Tierwelt, wie beispielsweise nachtaktive Fluginsekten und Vögel, auswirken.

Die Erhaltung wertgebender Gehölze sowie Durchgrünung der bewirkt eine Minderung der Eingriffe für das Schutzgut. Verschiedene anpassungsfähige Vogelarten werden auch in- nerhalb des Schulgeländes geeignete Habitatstrukturen finden und in das Gebiet zurück- kehren. Es ist davon auszugehen, dass künftig vorwiegend Kulturfolger und Ubiquisten auf den Flächen leben werden.

Die Planung führt voraussichtlich zu einem geringen bis mittleren Eingriff in das Schutzgut.

B.2.2.4 Boden

Im Zuge der Planrealisierung wird gewachsener, belebter Boden in einem Umfang von 1,86 ha in Anspruch genommen, der in seinen Funktionen als Filter, Pflanzen- und Tierle- bensraum, Produktionsgrundlage, für die Wasserversickerung und -verdunstung sowie die Klimaregulierung nicht ersetzbar ist. Mit einer Grundflächenzahl von 0,6 ist der Versiege- lungsgrad als mittel bis hoch einzustufen. Die Böden sind durch die derzeitige gemeindliche Nutzung bereits stellenweise anthropogen überprägt.

Während der Bauphase kann es zu zusätzlichen Belastungen des Bodens durch Boden- verdichtung kommen. Durch die Versiegelung und Überformung der für die Erschließung erforderlichen Verkehrsflächen und der baulich nutzbaren Flächen sind unausweichlich Leistungseinbußen für den Naturhaushalt gegeben.

Werden bei Erdarbeiten, Bodenbewegungen oder ähnlichen Maßnahmen Boden- und Un- tergrundverunreinigungen angetroffen, die gesundheits-, luft- oder wassergefährdend, ex- plosiv oder brennbar sind, so sind diese unverzüglich der zuständigen Unteren Abfallwirt- schaftsbehörde anzuzeigen.

Der Waldhang im Nordwesten/Westen hat eine hohe Wasserspeicherkapazität. Durch die grünordnerische Festsetzung einer Fläche mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen bleibt diese weitestge- hend erhalten.

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Die Planung führt voraussichtlich zu einem mittleren Eingriff in das Schutzgut.

B.2.2.5 Wasser

Die Neuversiegelung von bisher unversiegelter Fläche verringert die Filtermöglichkeit des Oberflächenwassers durch die bewachsene Bodenschicht und hat somit negative Auswir- kungen für das Schutzgut Wasser. Die Versiegelung der Flächen im Baugebiet führt außer- dem zu einer geringen Reduzierung des Regenrückhaltes in der Landschaft sowie einer eingeschränkten Versickerung und Grundwasserneubildung.

Entsprechend der Festsetzungen der Grünordnung ist unverschmutztes Niederschlagswas- ser möglichst breitflächig innerhalb des Planungsgebietes über die belebte Bodenschicht zu versickern, wodurch die Auswirkungen auf das Schutzgut reduziert werden. Ist eine breitflä- chige Versickerung über die belebte Oberbodenschicht nicht möglich, kann das Nieder- schlagswasser auch über Mulden und Rigolen versickert werden.

Die Planung führt voraussichtlich zu einem geringen bis mittleren Eingriff in das Schutzgut.

B.2.2.6 Luft und Klima

Über den künftig versiegelten Bereichen kommt es zu einer Erhöhung der Lufttemperatur und dementsprechend zu Auswirkungen auf das Mikroklima.

Während der Bauarbeiten ist mit einer Zunahme der Luftbelastung durch Staub und den Betrieb von Maschinen und Fahrzeugen zu rechnen.

Die Rodung der bestehenden Waldfläche kann sich negativ auf die Frischluftentstehung auswirken. Da diese mithilfe grünordnerischer Festsetzungen zum großen Teil erhalten bleibt, sind erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzgutes nicht zu erwarten.

Die Planung führt voraussichtlich zu einem geringen bis mittleren Eingriff in das Schutzgut.

B.2.2.7 Landschaft

Das Plangebiet wird einen Teilbereich des Ortsrandes von Spardorf bilden. Der bisherige Ortsrand ist durch das Schulgelände und die Gehölzstrukturen im Norden und Westen ge- prägt. Durch die Erweiterung des bestehenden Schulgeländes in Richtung einer Waldfläche wird sich der Anblick der Ortschaft von der Landschaft aus kaum verändern. Es handelt sich nicht um Gebiete, die für das Landschaftserleben von hoher Bedeutung sind.

Durch Umsetzung der grünordnerischen Maßnahmen wird sichergestellt, dass die Gehölz- strukturen im Westen größtenteils erhalten bleiben und das Sondergebiet eine angemesse- ne und landschaftsverträgliche Ein- und Durchgrünung erfährt.

Die Planung führt voraussichtlich zu einem geringen Eingriff in das Schutzgut.

B.2.2.8 Kultur- und sonstige Sachgüter

Voraussichtlich werden von der Planung keine Kulturgüter oder sonstigen wertvollen Sach- güter betroffen sein. Werden bei Erdarbeiten kultur- oder erdgeschichtliche Bodenfunde Gemeinde Spardorf Bebauungsplan Nr. S-23 „Schulzentrum“, 4. Änderung, Vorentwurf vom 31.01.2020 Begründung mit Umweltbericht 26/36

aufgefunden, sind diese unverzüglich dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege an- zuzeigen (Art. 8 Abs. 1 BayDSchG) sowie unverändert zu belassen (Art. 8 Abs. 2 BayDSchG). Die Fortsetzung der Erdarbeiten bedarf der Genehmigung (Art 7 Abs. 1 BayDSchG).

Risiken für das kulturelle Erbe können damit ebenfalls ausgeschlossen werden.

Die Planung führt voraussichtlich zu keinem Eingriff in das Schutzgut.

B.2.2.9 Mensch und seine Gesundheit, Bevölkerung

Im Zuge der Erschließung und Bebauung des Geltungsbereiches können vorübergehende Lärm- und Immissionsbelastungen durch den Maschinen- und Geräteeinsatz bzw. durch temporären, zusätzlichen Verkehr auftreten.

Betriebsbedingt sind keine zusätzlichen als unverträglich geltenden Lärmemissionen zu erwarten.

Die Planung führt voraussichtlich zu einem geringen Eingriff in das Schutzgut.

B.2.2.10 Wechselwirkungen

Den größten Eingriff in den Naturhaushalt und die Landschaft stellt die hohe Bodenversie- gelung dar, die sich nicht nur auf die Schutzgüter, sondern auch auf deren Wechselbezie- hungen zueinander auswirkt.

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Abbildung 7: Auswirkungen von Bodenversiegelung auf die Schutzgüter und deren Wechselwirkungen

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B.2.2.11 Belange des technischen Umweltschutzes

Vermeidung von Emissionen/Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität

Umweltauswirkungen durch Schadstoffemissionen sind durch die Einhaltung der gültigen Wärmestandards und Einbau moderner Heizanlagen zu minimieren.

Sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern

Die Abfälle sind sowohl während der Bauphase als auch im laufenden Betrieb sachgerecht zu entsorgen.

Unbelastetes Niederschlagswasser wird soweit möglich vor Ort versickert. Schmutzwässer werden der gemeindlichen Kanalisation zugeführt.

Nutzung erneuerbarer Energien sowie sparsame und effiziente Nutzung von Ener- gie

Das Plangebiet liegt laut Energie-Atlas mit einer jährlichen Sonnenscheindauer von 1090- 1119 h/Jahr unter dem Durchschnitt, sodass das Potenzial für Solarenergie als mittel be- zeichnet werden kann.1 Die Errichtung von Photovoltaik- oder Solaranlagen ist gemäß Be- bauungsplan möglich.

Auch die Anlage von Erdwärmesonden ist aus geologischer Sicht möglich (vgl. Energieatlas Bayern) und wird durch den Bebauungsplan nicht eingeschränkt.

Durch die unter Punkt „Vermeidung von Emissionen/Erhaltung der bestmöglichen Luftquali- tät“ genannten Vorkehrungen wird auch die sparsame und effiziente Nutzung von Energie sichergestellt.

B.2.2.12 Anfälligkeit für schwere Unfälle oder Katastrophen

Das Plangebiet befindet sich außerhalb festgesetzter oder vorläufig gesicherter Über- schwemmungsgebiete, Hochwassergefahrenbereiche oder Wassersensibler Bereiche. Da das Niederschlagswasser vor Ort versickert werden soll, entsteht keine wachsende Anfäl- ligkeit hinsichtlich der Gefahr von Hochwasser in Siedlungsgebieten.

Das Gemeindegebiet Spardorf gehört zu keiner Erdbebenzone2, d.h. die Anfälligkeit gegen- über dadurch bedingten Unfällen oder Katastrophen ist äußerst gering.

1 Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie: Energie-Atlas Bayern. Solarenergie. Globalstrahlung – Jahresmittel. https://geoportal.bayern.de/energieatlas-karten/?wicket- crypt=WKRa082y_Hw&wicket-crypt=HF5VeymMRVQ [Zugriff: 12.12.19] 2 Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches Geoforschungszentrum (o.J.): Zuordnung von Orten zu Erdbebenzo- nen. https://www.gfz-potsdam.de/DIN4149_Erdbebenzonenabfrage/ [Zugriff: 12.12.19] Gemeinde Spardorf Bebauungsplan Nr. S-23 „Schulzentrum“, 4. Änderung, Vorentwurf vom 31.01.2020 Begründung mit Umweltbericht 29/36

B.2.2.13 Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete

Es liegen keine Kenntnisse darüber vor, ob die Planung in Kumulierung mit benachbarten Vorhaben, auch hinsichtlich von Gebieten mit spezieller Umweltrelevanz, zu nachteiligen Umweltauswirkungen führen könnte.

B.3 Voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustands bei Nicht- Durchführung der Planung Würde die Planung nicht durchgeführt werden, ist die Fortführung der bisherigen Nutzungen am wahrscheinlichsten. Die anthropogene Nutzung der Fläche würde sich wie bisher auf die Schutzgüter auswirken. Bei dauerhafter Nutzungsaufgabe würden vermutlich die ge- hölzbestockten Bereiche fortbestehen. Nach Ablauf verschiedener Sukzessionsstadien würde sich gemäß der potentiellen natürlichen Vegetation ohne direkte und indirekte Ein- griffe des Menschen ein Zittergrasseggen-Hainsimsen-Buchenwald im Komplex mit Zitter- grasseggen-Waldmeister-Buchenwald sowie ggf. örtlich ein Zittergrasseggen-Stieleichen- Hainbuchenwald entwickeln.

Wird die Planung nicht realisiert, müsste für die Schulanlage eine Generalinstandsetzung durchgeführt werden. Diese kann je nach Beschaffenheit der baulichen Anlagen zu geringe- ren, aber auch höheren Auswirkungen auf die Schutzgüter führen.

B.4 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Aus- gleich erheblich nachteiliger Umweltauswirkungen

B.4.1 Maßnahmen zur Vermeidung/Verhinderung und Verringerung Eine grundsätzliche Minimierung des Eingriffes erfolgt durch die Standortwahl des Bauge- bietes im Anschluss an das bestehende Schulgelände. Das Gebiet kann gut erschlossen werden.

In der folgenden Tabelle werden die Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen, die be- reits in den vorhergehenden Kapiteln genannt wurden, zusammengefasst.

Tabelle 2: Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung von Eingriffen

Schutzgut Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen Fläche ▪ sparsamer Gebrauch der Fläche Tiere / Pflanzen / ▪ Erhalt nicht zwingend zu rodender Gehölze biologische Vielfalt ▪ Durchführung notwendiger Baumfällungen und Rodungen von Gehöl- zen nur im Zeitraum von 1.10. bis 29.02. (§ 39 BNatSchG) ▪ großflächige Erhaltung der Gehölzstrukturen im Plangebiet ▪ Eingrünung und Durchgrünung des Baugebietes/Pflanzung von ein- heimischen Gehölzen ▪ Bündelung von Versorgungsleitungen und Wegen ▪ Verbot tiergruppenschädigender Anlagen oder Bauteile ▪ Durchlässigkeit der Siedlungsränder zur freien Landschaft Boden ▪ Beschränkung des Versiegelungsgrades auf ein Minimum

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▪ Vermeidung von Bodenkontaminationen und nicht standortgerechter Bodenveränderungen ▪ Schutz vor Erosion und Bodenverdichtung ▪ Durchgrünung mit standortgerechten Gehölzen ▪ Verwendung versickerungsfähiger Beläge Wasser ▪ geringstmögliche Versiegelung von Flächen ▪ Entwässerung im Trenn-System ▪ größtmögliche Niederschlagsversickerung/ Verwendung versickerungs- fähiger Beläge ▪ Vermeidung von Grundwasseranschnitten und Behinderung seiner Bewegung Luft / Klima ▪ geringstmögliche Versiegelung von Flächen ▪ Erhaltung und Anpflanzung von Gehölzstrukturen als Frischluftprodu- zenten Landschaft ▪ Eingrünung und Durchgrünung der Baugebietes Kultur- / Sachgüter ▪ Einstellen der Erdarbeiten bei Auffinden kultur- oder erdgeschichtlicher Bodenfunde (Art 7. und 8 BayDSchG) Mensch und ▪ Einhaltung von Grenzwerten bezüglich der Lärmemissionen seine Gesundheit / ▪ Eingrünung und Durchgrünung des Planungsgebiets Bevölkerung ▪ Ausweisung von zentralen Gemeinschaftsplätzen ▪ Verwendung von Lärm- und schadstoffarmen Baumaschinen

B.4.2 Ermittlung des Ausgleichsbedarfes Die Ermittlung des Ausgleichsbedarfs ist in Kap. A.5.9. ausführlich beschrieben. Der aktuel- le Zustand des Plangebiets wurde anhand von Luftbildauswertungen eingestuft.

Wird im weiteren Verfahren ergänzt!

B.4.3 Ausgleichsflächen und Ausgleichsmaßnahmen ▪ Wird im weiteren Verfahren ergänzt!

B.4.4 Artenschutzrechtliche Ersatzmaßnahmen ▪ Wird ggf. im weiteren Verfahren ergänzt!

B.5 Alternative Planungsmöglichkeiten Da es sich um die Erweiterung des bestehenden Schulgebäudekomplexes handelt, wurden keine Standortalternativen geprüft. Das Gebiet kann gut erschlossen werden.

B.6 Zusätzliche Angaben

B.6.1 Wichtigste Merkmale der verwendeten technischen Verfahren Zur Analyse der Umweltauswirkungen wurden online verfügbare Datenquellen des Bayeri- schen Landesamtes für Umwelt herangezogen. Für die Beurteilung des Kompensationsbe- darfs wurde der Leitfaden „Bauen im Einklang mit Natur und Landschaft“ des Bayerischen Landesamtes für Umwelt verwendet (2. erweiterte Auflage Januar 2003, München).

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Die nachfolgende Tabelle veranschaulicht die Prüffaktoren für die Schutzgüter.

Tabelle 3: Prüffaktoren für die Schutzgüter

Schutzgut zu prüfende Inhalte Fläche ▪ Umfang der Inanspruchnahme bisher unversiegelter Flächen ▪ Vorkommen und Betroffenheit von geschützten Tier- und Pflanzen- Tiere / Pflanzen / biolo- arten, gische Vielfalt ▪ Biotopen/ Lebensraumtypen und deren Beeinträchtigung ▪ Bodenart und -typ, Vorhandensein seltener, schützenswerter Bö- den ▪ Bodenaufbau und -eigenschaften, Betroffenheit von Bodenfunktio- nen und Bodenbildungsprozessen Boden ▪ Baugrundeignung ▪ Versiegelungsgrad ▪ Vorhandensein von Altlasten ▪ Verdichtung und Erosion, Schadstoffeinträge ▪ Vorhandensein und Betroffenheit von Fließ- und Stillgewässern ▪ Flurabstand zum Grundwasser Wasser ▪ Einflüsse auf Grundwasserneubildung ▪ Schadstoffeinträge ▪ Emissionen, Luftqualität ▪ Frischluftzufuhr und -transport, Luft / Klima ▪ Kaltluftproduktion und -transport ▪ Einflüsse auf Mikroklima ▪ Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, Landschaft ▪ Betroffenheit von für das Landschaftserleben bedeutsamen Flä- chen/ Strukturen Kultur- / Sachgüter ▪ Vorhandensein und Betroffenheit von Kultur- und Sachgütern ▪ Lärm- und Geruchsemissionen Mensch und ▪ Betroffenheit von für die menschliche Gesundheit relevanten Be- seine Gesundheit / Be- langen völkerung ▪ Betroffenheit von Wegen und Infrastruktur

B.6.2 Schwierigkeiten bei Zusammenstellung der Angaben Für die Bauleitplanung standen im Wesentlichen gute, aktuelle Daten und Planungsgrund- lagen zur Verfügung, sodass die Abschätzung der Umweltauswirkungen des Vorhabens ohne Probleme möglich war. Lediglich zu den geologischen und hydrologischen Gegeben- heiten sowie zur Beschaffenheit des Baugrunds liegen keine detaillierten Informationen vor.

B.6.3 Geplante Maßnahmen der Überwachung (Monitoring) Es ist Aufgabe der Gemeinde Spardorf die erheblichen Umweltauswirkungen, die auf Grund der Durchführung des Bebauungsplanes eintreten, zu überwachen, um insbesondere un- vorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig zu ermitteln und in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen. Gegenstand der Überwachung ist auch die

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Durchführung von Festsetzungen nach § 1a Absatz 3 Satz 2 und von Maßnahmen nach § 1a Absatz 3 Satz 4.

Die Ausführung bzw. Umsetzung der Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaß- nahmen sollte von der Gemeinde Spardorf erstmalig ein Jahr nach Inkrafttreten des Bebau- ungsplans bzw. Anlage der Gebäude bzw. Einrichtungen geprüft werden.

B.6.4 Referenzliste mit Quellen Für die verbal argumentative Darstellung der Umweltauswirkungen wurden die in der nach- folgenden Übersicht aufgeführten Quellen als Daten- und Informationsgrundlage verwendet:

Tabelle 4: Quellenliste der Daten- und Informationsgrundlagen

Umweltbe- Quelle lang ▪ Bayerisches Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (LDBV) Tiere, Pflan- (2012): BayernAtlas. Thema Umwelt. zen, https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=umwe&bgLayer=atkis biologische [Zugriff: 07.01.2020] Vielfalt ▪ Bayerisches Fachinformationssystem Naturschutz: FIN-Web (Online Viewer). http://fisnat.bayern.de/finweb/ [Zugriff: 07.01.2020] ▪ Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU): UmweltAtlas Bayern. Thema Boden. Boden http://www.umweltatlas.bayern.de/mapapps/resources/apps/lfu_boden_ftz/index. html?lang=de [Zugriff: 07.01.2020] ▪ LDBV (2012): BayernAtlas. Thema Umwelt. https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=umwe&bgLayer=atkis [Zugriff: 07.01.2020] Wasser ▪ LfU: UmweltAtlas Bayern. Thema Naturgefahren. http://www.umweltatlas.bayern.de/mapapps/resources/apps/lfu_naturgefahren_ft z/index.html?lang=de [Zugriff: 07.01.2020] ▪ LDBV (2012): BayernAtlas. Topographische Karte. Luft / Klima https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=tk&catalog Nodes=11,122 [Zugriff: 07.01.2020] ▪ LDBV (2012): BayernAtlas. Thema Umwelt. https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=umwe&bgLayer=atkis Mensch und [Zugriff: 07.01.2020] seine Gesundheit ▪ LDBV (2012): BayernAtlas. Thema Freizeit in Bayern. https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=atkis&cata logNodes=11,122. [Zugriff: 07.01.2020] ▪ LDBV (2012): BayernAtlas. Thema Umwelt. Landschaft https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=umwe&bgLayer=atkis [Zugriff: 07.01.2020] Kultur- und ▪ LDBV (2012): BayernAtlas Thema Planen und Bauen. sonstige https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=pl_bau&bgLayer=atkis& Sachgüter catalogNodes=11,122 [Zugriff: 07.01.2020] ▪ Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie: Energie- Atlas Bayern. Solarenergie. Globalstrahlung – Jahresmittel, Nutzungsmöglichkei- sonstige ten Erdwärmesonden. https://geoportal.bayern.de/energieatlas-karten/?wicket- Quellen crypt=WKRa082y_Hw&wicket-crypt=HF5VeymMRVQ [Zugriff: 12.12.2019] ▪ Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches Geoforschungszentrum (o.J.): Zuord- Gemeinde Spardorf Bebauungsplan Nr. S-23 „Schulzentrum“, 4. Änderung, Vorentwurf vom 31.01.2020 Begründung mit Umweltbericht 33/36

nung von Orten zu Erdbebenzonen. https://www.gfz- potsdam.de/DIN4149_Erdbebenzonenabfrage/ [Zugriff: 12.12.2019] ▪ MEYNEN/SCHMIDTHÜSEN, 1953 – 1962: (Hrsg.) (1953-62): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands, Bd. 1-9. - Remagen, Bad Godesberg (Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Selbstverlag) ▪ SSYMANK, 1994: Neue Anforderungen im europäischen Naturschutz: Das Schutzgebietssystem Natura 2000 und die FFH-Richtlinie der EU.- Natur und Landschaft 69 (Heft 9): 395-406

B.7 Allgemeinverständliche Zusammenfassung Der Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. S-23 „Schulzentrum“, 4. Änderung der Ge- meinde Spardorf beschreibt und bewertet gemäß §§ 2, 2a BauGB den aktuellen Umweltzu- stand des Planungsgebietes sowie die möglichen Umweltauswirkungen des Vorhabens. Der Umweltbericht informiert die Öffentlichkeit hierüber und soll den betroffenen Bürgern eine Beurteilung ermöglichen, ob und in welchem Umfang sie von den Umweltauswirkun- gen der Planung betroffen sein können.

Es sind keine Auswirkungen auf Sach- und Kulturgüter zu erwarten. Die Auswirkungen auf die Schutzgüter Landschaft sowie Mensch und seine Gesundheit sind als gering einzustu- fen. Eine geringe bis mittlere Erheblichkeit ist bei den Schutzgütern Wasser, Luft und Klima sowie Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt zu erwarten. Der Eingriff in das Schutzgut Boden ist als mittel zu bewerten.

Die Bodenversiegelung sowie die Rodung von Gehölzen stellen den größten Eingriff in den Naturhaushalt und die Landschaft dar, sie wirken sich nicht nur auf die Schutzgüter, son- dern auch auf deren Wechselbeziehungen zueinander aus.

Insgesamt nimmt der Versiegelungsgrad innerhalb des Planungsgebietes deutlich zu. Die erforderlichen Erdbewegungen sind als mittel einzustufen. Die neu geschaffenen Pflanzun- gen sowie die Entwicklung der ausgewiesenen Ausgleichsflächen zu … [wird im weiteren Verfahren ergänzt!], ergänzt durch weitere Pflanzungen, können die ungünstigen Auswir- kungen der Erweiterung des Schulgeländes auf die einzelnen Schutzgüter ausgleichen.

Es entsteht im Vergleich zur derzeitigen Nutzung ein ausgleichspflichtiger Eingriff in Natur und Landschaft entsprechend dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). Dieser Kom- pensationsbedarf wird durch ein Maßnahmenkonzept innerhalb des Geltungsbereiches/auf einer externen Planungsfläche ausgeglichen.

Gemeinde Spardorf Bebauungsplan Nr. S-23 „Schulzentrum“, 4. Änderung, Vorentwurf vom 31.01.2020 Begründung mit Umweltbericht 34/36

C Rechtsgrundlagen

▪ Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. November 2017 (BGBl. I S. 3634) ▪ Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786) ▪ Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und über die Darstellung des Plan- inhalts (Planzeichenverordnung 1990 – PlanZV 90) vom 18.12.1990 (BGBl. 1991 I S. 58), zuletzt geänd. durch Art. 3 G (Umsetzung der RL 2014/52/EU im Städtebaurecht und zur Stärkung des neuen Zusammenlebens in der Stadt) am 04.05.2017 (BGBl. I S. 1057) ▪ Bayerische Bauordnung (BayBO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 14. August 2007 (GVBl. S. 588, BayRS 2132-1-B), die zuletzt durch § 3 des Gesetzes vom 24. Juli 2019 (GVBl. S. 408) geändert worden ist ▪ Gesetz über den Schutz der Natur, die Pflege der Landschaft und die Erholung in der freien Natur (Bayerisches Naturschutzgesetz – BayNatSchG) i. d. F. vom 23.02.2011 (GVBl. S. 82, BayRS 791-1-U), das zuletzt geänd. durch Gesetz v. 24.07.2019 (GVBl. S. 405) und durch § 1 des Gesetzes v. 24.07.2019 (GVBl. S. 408) ▪ Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) i. d. F. vom 29.07.2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt geänd. durch Art. 8 des Gesetzes am 13.05.2019 (BGBl. I S. 706) ▪ Gemeindeordnung (GO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. August 1998 (GVBl. S. 796, BayRS 2020-1-1-I), die zuletzt durch § 1 Abs. 38 der Verordnung vom 26.03.2019 (GVBl. S. 98) ▪ Bayerisches Denkmalschutzgesetz (BayDSchG) in der in der Bayerischen Rechts- sammlung (BayRS 2242-1-WK) veröffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geänd. durch § 1 Abs. 255 der Verordnung vom 26.03.2019 (GVBl. S. 98)

D Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Ausschnitt aus dem Regionalplan Industrieregion Mittelfranken (7) ...... 8 Abbildung 2: Ausschnitt aus dem rechtswirksamen Flächennutzungsplan der Gemeinde Spardorf ...... 9 Abbildung 3: Waldrechtlicher Ausgleich Emil-von-Behring-Gymnasium ...... 15 Abbildung 4: Ausschnitt der Waldfunktionskarte für die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Fürth ...... 19 Abbildung 5: Ausschnitt des BayernAtlas mit regionalplanerischen Darstellungen ...... 20 Abbildung 6: Ausschnitt des rechtsgültigen Flächennutzungsplanes ...... 21 Abbildung 7: Auswirkungen von Bodenversiegelung auf die Schutzgüter und deren Wechselwirkungen ...... 28

Gemeinde Spardorf Bebauungsplan Nr. S-23 „Schulzentrum“, 4. Änderung, Vorentwurf vom 31.01.2020 Begründung mit Umweltbericht 35/36

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Flächenbilanz Geltungsbereich ...... 16 Tabelle 2: Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung von Eingriffen ...... 30 Tabelle 3: Prüffaktoren für die Schutzgüter ...... 32 Tabelle 4: Quellenliste der Daten- und Informationsgrundlagen ...... 33

E Abkürzungsverzeichnis

Fl.-Nr. Flurnummer

Gemeinde Spardorf Bebauungsplan Nr. S-23 „Schulzentrum“, 4. Änderung, Vorentwurf vom 31.01.2020 Begründung mit Umweltbericht 36/36