Amt für Gemeinden und Raumordnung Wohlen: Uferwegplanung Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Mitwirkungsbericht Mai 2007

Inhalt: a) Ausgangslage b) Ersatzvornahme durch den Kanton c) Veränderte Rechtsgrundlagen / neue Aspekte d) Information und Mitwirkung e) Die Mitwirkungseingaben f) Die Auswertung g) Akzeptanz der Uferwegführung und Alternativen / Attraktivität h) Zur Uferwegbreite i) Vorkehren zugunsten Behinderten j) Eingriffe in die Privatsphäre k) Schutz Flora und Fauna l) Landschaftsbild m) Geologie n) Naherholung o) Kosten des Uferwegs p) Sicherheit q) Realisation des Wegs / Verfahren r) Finanzielle Forderungen s) Bootsanbindeplätze t) Haftung u) Ausblick / Fazit v) Die Auswertung / Tabellenform Anhang 1 Protokoll Orientierung Grundeigentümer 24.8.2006 Anhang 2 Protokoll öffentliche Orientierungsversammlung 29.8.2006 . Der Bericht im Internet: http://www.jgk.be.ch/site/index/agr/agr_raumplanung/agr_raumplanung_aktuell.htm AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 1

a) Zur Ausgangslage

1982 nimmt das Berner Volk das See- und Flussufergesetz (SFG; BSG 704.01) mit deutlicher Mehrheit an. Das Gesetz verfolgt zwei Ziele: Die Ufergebiete der öffentlichen Gewässer sind auf sinnvolle Art und Weise der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Gleichzeitig sollen jedoch wert- volle Uferlandschaften erhalten, wieder hergestellt und vor schädlichen Eingriffen geschützt werden. 1991 gibt die Gemeindeversammlung in einer Variantenabstimmung der Wegführung unmittelbar dem Ufer entlang im Bereich Inselrain den Vor- zug und entscheidet sich damit für den Uferschutzplan «B 1 Inselrain-Talmatt». 1993 genehmigt die damalige Kantonale Baudirektion die Planung. Verschiedene Grundeigentümer beschreiten in der Folge den Rechtsweg über den Regierungsrat bis vors Verwaltungsgericht. Grundsätzlich bestätigen alle Instanzen die Wegführung dem Ufer entlang als gesetzeskonform. Allerdings sei der Detaillierungsgrad der Planung zu wenig genau, um eine umfassende Interessenabwägung vornehmen zu können. Ebenfalls konnte die Planung aufgrund der fehlenden Vermassung nicht als Enteignungstitel gelten. 1997 Das Verwaltungsgericht heisst die Beschwerden teilweise gut und weist die Akten an die EG Wohlen zurück, damit diese die Uferwegpla- nung im Sinne der Erwägungen neu an die Hand nimmt. Dabei ist der Weg mit grösstmöglicher Schonung der privaten und öffentlichen Interes- sen zu planen. 2001 treten die Änderungen des SFG und der See- und Flussuferverordnung (SFV; BSG 704.111) in Kraft. Mit den Änderungen sollen etwas mehr Spielraum und Flexibilität bei der Festlegung der Uferwegführung ermöglicht werden. 2002 erteilt der Gemeinderat der Richtplankommission den Auftrag, alle sinnvollen Varianten mit ihren Vor- und Nachteilen aufzuzeigen. Es wur- den insgesamt 8 Varianten bezüglich Image, Erlebnis, Landschaftsbild, Fauna, Flora, Privatsphäre, Gesetzeskonformität und Baukosten genauer beurteilt. 2003 nach einer Orientierung der Betroffenen der Wohlei und Verhandlungen des Gemeindepräsidenten mit den Behörden der Gemeinde Frau- enkappelen teilt der Gemeinderat am 8.9.2003 mit, dass auf die Weiterbarbeitung der Variante Frauenkappelen zu verzichten ist. 2004 Der Gemeinderat führt eine Mitwirkung über die 3 verbleibenden und wichtigsten Varianten durch. Eine deutliche Mehrheit (57.9%) spricht sich für eine Wegführung unmittelbar am Ufer entlang aus. In der Folge erteilt der Gemeinderat der Spezialkommission RPK den Projektauftrag für die schrittweise Erarbeitung eines Vorprojekts zur Wegführung unmittelbar dem Ufer entlang; gleichzeitig erhalten die Gemeindebetriebe den Auftrag, ein Vorprojekt zu Sanierung der Hofenstrasse auszuarbeiten. 2005 Am 1. Februar teilt Herr Regierungsrat W. Luginbühl dem Gemeinderat von Wohlen mit, dass bis anfangs 2006 auch im letzten Abschnitt am Wohlensee eine beschlossene und genehmigungsfähige Uferwegplanung vorzuliegen hat. 2005 Am 19. Oktober 2005 nahm Herr Regierungsrat W. Luginbühl zu diversen Fragen des Gemeinderates Wohlen Stellung: Die Stegvariante via Frauenkappelen stellt keine SFG-konforme Uferwegführung dar (wurde bereits anlässlich eines Fachgesprächs am 24. Oktober 2001 erkannt). Wenn schon eine alternative Wegführung zur Wegführung unmittelbar dem Ufer entlang gesucht werden soll, so wäre die Mitwirkungsvariante 2 Wald-Hofenstrasse genauer abzuklären. 2005 Am 23. Dezember 2005 wurden der Gemeinde Wohlen von Herrn Regierungsrat W. Luginbühl nach einer Aussprache folgende Termine bestätigt: Planerische Aufarbeitung des Uferwegplanung bis spätestens 15. März 2006. Sofern die Gemeinde die Erfolgschancen der Variante Wald Hofenstrasse ebenfalls aufarbeiten will, müssten beide ausgearbeiteten Varianten bis spätestens 28. April 2006 zur Vorprüfung einge- reicht werden.

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2006 Am 18. Januar teilt der Gemeinderat dem AGR mit, dass er den Weg unmittelbar dem Ufer entlang ablehnt und die Alternativvariante Wald- Hofenstrasse nicht sinnvoll findet und nicht weiterverfolgen will. Für den Gemeinderat von Wohlen ist klar, dass Herr Regierungsrat W. Luginbühl nun die Ersatzvornahme beim Regierungsrat beantragen wird. b) Ersatzvornahme durch Kanton Bern

Am 28. April 1997 wies das Verwaltungsgericht die Uferschutzplanung der Gemeinde Wohlen (Abschnitt Inselrain- Talmatt) an die Gemeinde Wohlen zur Erarbeitung einer detaillierteren Planung des Uferwegs zurück. Die Gemeinde ging in der Zwischenzeit die Uferwegplanung zwar an und führte eine Mitwirkung durch. Der Gemeinderat sah jedoch keine Mög- lichkeit mehr, diese Gemeindeaufgabe weiterzuführen und beantragte bei der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion (JGK) am 18. Januar 2006 die Ersatzvornahme für die Uferwegplanung im Inselrain. Die Befugnis zur Ersatzvornahme durch den Regierungsrat ist im SFG in Art. 8 aus- drücklich vorgesehen. c) Veränderte Rechtsgrundlagen / neue Aspekte

Seit dem Entscheid des Verwaltungsgerichts im Jahr 1997 haben sich hier massgebende rechtliche und tatsächliche Grundlagen verändert. Diese veränderten Verhältnisse sind zu berücksichtigen.

See- und Flussufergesetzgebung Der Grosse Rat hat am 29.6.1999 die Motion Buchs, welche eine Flexibilisierung der Uferwegführung verlangt, angenommen. In der Folge wurde Art. 4 Abs. 2 bis 6 des SFG folgendermassen angepasst: Abs. 1: unverändert Abs. 2: Der Uferweg muss durchgehend sein und in der Regel unmittelbar dem Ufer entlang führen. Abs. 3: Wo besondere Verhältnisse, wie die Möglichkeit einer wesentlichen Kosteneinsparung, andere wichtige öffentliche Interessen oder überwiegend pri- vate Interessen es rechtfertigen, kann der Weg ufernah geführt werden. Abs. 4: Wo der Weg ufernah geführt wird, sind mit Stichwegen öffentliche Bereiche am Ufer zu erschliessen und bestehende Durchblicke auf das Wasser zu erhalten. Abs. 5: Auf einen ufernahen Weg nach Absatz 3 kann für Streckenabschnitte verzichtet werden, wenn eine attraktivere Wegführung möglich ist, wenn dies aus topographischen Gründen nötig ist oder wenn die Rücksicht auf Natur oder Landschaft es erfordert. Am Ende dieser Wegführung ist die Verbindung zu den Uferwegen nach Absätzen 2 und 3 sicherzustellen. Abs. 6: Der Uferweg soll möglichst verkehrsfrei sein.

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Folgende Präzisierungen wurden neu in Art. 2a der See- und Flussuferverordnung (SFV) gemacht: Abs. 1: Als ufernah gilt ein Bereich von etwa 50 Metern vom Ufer Abs. 2: Als öffentliche Bereiche gelten allgemein zugängliche Rast- oder Badeplätze, Aussichtspunkte und dergleichen. Stichwege zu öffentlichen Berei- chen sind in Abständen von rund 300 Metern anzulegen. Abs. 3: Als wesentliche Kosteneinsparung gelten wenigstens 500'000 Franken pro Kilometer Uferweg. Auf kostspielige Kunstbauten und Steganlagen mit sehr hohen Unterhaltskosten, die ganze Uferpartien und Buchten beeinträchtigen, ist zu verzichten. Abs. 4: Als andere öffentliche Interessen gelten insbesondere diejenigen des Natur- und Landschaftschutzes oder der Gesetzgebung über die Fuss- und Wanderwege. Abs. 5: Überwiegend private Interessen können sich namentlich aus der Eigentumsgarantie oder der Wirtschaftsfreiheit ableiten.

Die geänderte Gesetzgebung verlangt weiterhin ein zusammenhängendes Netz der Uferwege. Im Regelfall soll auch eine Wegführung unmittel- bar dem Ufer entlang beibehalten werden. Gelockert wurden jedoch - mit dem Ziel einer Flexibilisierung - die Anforderungen an die Linienführung. Liegen besondere Verhältnisse vor, so kann die Linienführung innerhalb eines Bereiches von 50m frei bestimmt werden. Dort wo von einer Weg- führung dem Ufer entlang abgewichen wird, sind Kompensationsmassnahmen vorgesehen. Besondere Verhältnisse können sich aus einer wesentlichen Kosteneinsparung, anderen öffentlichen Interessen oder überwiegenden privaten Interessen ergeben. Um zu eruieren, ob geltend gemachte Interessen das Interesse an einer konkreten Uferwegführung überwiegen, bedarf es einer Interessenabwägung. Diese erfolgt im Rahmen der Verhältnismässigkeitsprüfung, welche erst vorgenommen werden kann, wenn die Pla- nung auch im Detail vorliegt. Es ist ein prioritäres Ziel, die verschiedenen Interessen so gut wie möglich zu berücksichtigen.

Der kantonale See- und Flussuferrichtplan

Bei der Gesetzesänderung aufgrund der Motion Buchs wurde bewusst darauf verzichtet, den Richtplan aus dem Jahr 1985 anzupassen. Die Kri- terien, welche namentlich für einen Verzicht auf eine Wegführung unmittelbar dem Ufer entlang gelten, sind im Richtplan bereits berücksichtigt. Der Richtplan entspricht im Bereich Inselrain der auch nach Umsetzung der Motion Buchs noch geltenden Regel der Wegführung am Ufer. Der Richtplan kann und wird jedoch die zwingend erforderliche Interessenabwägung nicht erübrigen.

Behindertengleichstellung

Seit dem 1.1.2000 verbietet Art. 8 Abs. 2 der Bundesverfassung jegliche Diskriminierung wegen einer Behinderung. Dieses Grundrecht ist für jede Behörde verpflichtend. Das Behindertengleichstellungsgesetz, welches am 1.1.2004 in Kraft getreten ist, konkretisiert das Diskriminierungsverbot. Es sieht insbesondere auch vor, dass bei der Neuerstellung von öffentlich zugänglichen Anlagen die Anliegen der Menschen mit Behinderungen

AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 4 berücksichtigt werden. Auch für sie muss die Zugänglichkeit und Benutzbarkeit grundsätzlich möglich sein. Bei der Planung und Realisierung des Uferwegs Inselrain Talmatt müssen die Vorschriften des Behindertengleichstellungsgesetzes beachtet werden. Bei der Anwendung des Behindertengleichstellungsgesetzes ist wie bei jedem staatlichen Handeln der Grundsatz der Verhältnismässigkeit zu beachten (Art. 5 Abs. 2 BV). Konkretisiert wird dieser Grundsatz in Art. 11 BehiG. Danach sieht die Verwaltungsbehörde davon ab, eine Beseiti- gung der Benachteiligung anzuordnen, wenn der für Behinderte zu erwartende Nutzen in einem Missverhältnis zum wirtschaftlichen Aufwand oder zu Interessen des Umweltschutzes sowie des Natur- und Heimatschutzes steht. Obwohl Art. 11 BehiG nur von einem Verzicht auf die Beseitigung einer bereits bestehenden Benachteiligung spricht, muss das Verhältnismässigkeitsprinzip entgegen dem (zu) engen Wortlaut der Bestimmung auch bei sich erst im Planungsstadium befindlichen Neubauten und - anlagen berücksichtigt werden. Zur Beurteilung der Frage, ob ein Missver- hältnis im Sinne von Artikel 11 Absatz 1 BehiG vorliegt, müssen in der Interessenabwägung namentlich die Zahl der Personen, welche die Anlage benutzen, die Bedeutung der Anlage für die Menschen mit Behinderungen sowie ihr provisorischer oder dauerhafter Charakter berücksichtigt wer- den (Art. 6 Abs. 1 BehiV). Teilstrecken des geplanten Uferwegs sind, was die Neigung des Wegs anbelangt, rollstuhlgängig. An mehreren Stellen weist der Weg jedoch eine Neigung von mehr als 6 % auf. An diesen Stellen ist der Weg nicht mehr rollstuhltauglich. Die fehlende Rollstuhlgängigkeit ist bedingt durch die faktischen Gegebenheiten: Die gesetzliche Pflicht, den Weg grundsätzlich entlang dem Ufer zu führen (Art. 4 Abs. 2 SFG), bringt es zwangsläufig mit sich, dass der Weg auf die Topographie des Ufergeländes Rücksicht nehmen muss. Wo der Uferbereich nicht flach, sondern auf- und abstei- gend verläuft, ist es bis zu einem gewissen Grad unumgänglich, dass auch der Uferweg ein Gefälle aufweist. Der Uferweg entlang dem Wohlensee wird für die Bevölkerung im näheren Umkreis eine Naherholungsfunktion haben. Die Zahl der potentiellen Benützerinnen und Benützer (Art. 6 Abs. 1 Bst. a BehiV) dürfte daher nicht gering sein. Der geplante Weg hat zudem dauerhaften Charakter (vgl. Art. 6 Abs. 1 Bst. c BehiV). Zu relativieren ist jedoch die Bedeutung des hier fraglichen Uferwegabschnittes für die Menschen mit Behinderungen (vgl. hierzu Art. 6 Abs. 1 Bst. b BehiV). Der Uferweg kann seine Funktionen für Menschen mit Behinderungen nicht nur dann erfüllen, wenn er durchgehend rollstuhlgängig ist. Sind zumindest einzelne längere Abschnitte rollstuhltauglich und gibt es zudem Alternativen zum neu geplanten Weg, die behindertentauglich sind und den Zweck des neuen Wegs ebenso erfüllen, so ist die Bedeutung des hier zur Diskussion stehenden Ab- schnitts herabgesetzt. Dies ist hier der Fall. Nicht nur Teile des geplanten Uferwegs Inselrain Talmatt, sondern vor allem auch bereits früher realisierte Uferwegabschnitte des Wohlensees können von Menschen im Rollstuhl benutzt werden. Die See- und Flussuferwege am Wohlensee sind daher nicht per se nachteilig für Menschen mit Behinderungen. Benachteiligungen im Sinne von Art. 1 Abs. 1 BehiG bestehen nur bei einzel- nen Abschnitten des nunmehr geplanten Wegs. Insofern unterscheidet sich das hier zur Diskussion stehende Vorhaben von einem Projekt ohne Alternativen. Damit ergibt sich aus dem Verhältnismässigkeitsprinzip, dass der geplante Uferweg trotz der mangelnden Rollstuhlgängigkeit auf einzelnen Teilstücken der Gesetzgebung entspricht. Ein durchgehender behindertengerechter Uferweg ist angesichts der vorgegebenen Topographie nicht möglich. Zwar wäre es theoretisch denkbar, bei sämtlichen Streckenabschnitten mit mehr als sechs Prozent Gefälle einen Treppenlift oder eine Hebebühne zu installieren. Solche Vorkehren würden aber im Widerspruch zu den Zielen der Landschaftsschonung und der Erhaltung des natür- lichen Charakters der Uferlandschaft stehen. Zudem würde eine Vielzahl von technischen Hilfsmitteln die Attraktivität des Wegs auch für die Be- hinderten einschränken. Schliesslich muss davon ausgegangen werden, dass die Erstellung mehrerer Treppenlifte oder Hebebühnen im Abschnitt

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Inselrain Talmatt mit Kosten verbunden wäre, die über der Grenze von fünf Prozent des Neuwertes der gesamten Weganlage liegen (s. dazu Art. 12 Abs. 1 BehiG).

Bundesinventar der Wasser- und Zugvogelreservate

Das Gebiet Wohlenseee ist nach des Entscheid des Verwaltungsgerichts (1997) in das Bundesinventar der Wasser- und Zugvogelreservate auf- genommen worden. Dieses bezeichnet schweizweit 11 Gebiete von internationaler und 19 Gebiete von nationaler Bedeutung. Der Wohlensee ist wie der Stausee Niederried, das Hagneckdelta und die St. Petersinsel von nationaler Bedeutung. Nach Art. 6 der Verordnung über die Wasser- und Zugvogelreservate von internationaler und nationaler Bedeutung (WZVV; SR 922.32) sorgen Bund und Kantone bei der Erfüllung ihrer Aufgaben dafür, dass den Schutzzielen der Wasser- und Zugvogelreservate Rechnung getragen wird. Liegen im Einzelfall andere Interessen vor, ist anhand einer Interessenabwägung zu entscheiden.

Das Bundesinventar formuliert neben einer kartographischen Darstellung des Perimeters und einer Gebietsbeschreibung das Schutzziel sowie allfällige besondere Massnahmen für den Artenschutz und deren zeitliche Geltung. Für das Objekt 109 Wohlensee (Halenbrücke bis Wohleibrü- cke) sind folgende Angaben im Inventar enthalten: Das Gebiet zwischen Halenbrücke und Wohleibrücke wird als wichtiger Rastplatz für Watvögel, Schwimm- und Tauchenten charakterisiert. Ausserdem bie- tet es einen geeigneten Überwinterungsort für gewisse Wasservögel und zeichnet sich durch eine überdurchschnittlich hohe Artenzahl aus. Als Zielsetzung wird genannt: Erhalten des Gebietes als Rastplatz für Watvögel und als Überwinterungsort für Schwimm- und Tauchenten. Unter Besondere Artenschutzmassnahmen wird lediglich das Jagdverbot aufgeführt.

Die Inventarisierung hat nicht zur Folge, dass die Feststellung des Verwaltungsgerichts, wonach eine Wegführung entlang dem Ufer auch mit Blick auf die Naturschutzgesetzgebung machbar sei, zu relativieren wäre. Bereits das vom Verwaltungsgericht eingeholte Gutachten über «Die ornithologische Bedeutung des oberen Wohlensees und erwartete Auswirkungen eines Uferweges auf Brutvögel, Durchzügler und Wintergäste» vom 17. Oktober 1996 war zum Schluss gekommen, die Inselrainbucht stelle eine Kernzone des Wohlensees dar, welcher als Ganzer ein «natio- nal bedeutender Rast- und Überwinterungsplatz für Wasservögel» und ein regional bedeutender Rastplatz für Watvögel sei. Der Schutz der Ufer- bereiche sowie der darin lebenden Tierarten war denn auch schon vor der Ergänzung der WZVV als generelle, auch für das Gebiet des Wohlen- sees geltende Pflicht geboten (vgl. Art. 18 Abs. 1 und 1bis des Bundesgesetzes vom 1. Juli 1966 über den Natur- und Heimatschutz [NHG; SR 451]). Die Aufnahme des Wohlensees in das Bundesinventar stellt vor diesem Hintergrund in erster Linie eine Präzisierung und weniger eine Ver- schärfung der bestehenden Schutz- und Erhaltungspflichten dar. Mit der vorgesehenen Planung soll den spezifischen Forderungen der WZVV Genüge getan werden. Gemäss Art. 6 Abs. 1 WZVV sorgen Bund und Kantone dafür, dass den Schutzzielen der Reservate hier die Erhaltung des Gebiets Wohlensee als Rastplatz für Watvögel und als Überwinterungsort für Schwimm- und Tauchenten Rechnung getragen wird, wobei bei entgegen stehenden Interessen anhand einer Interessenabwägung zu entscheiden ist. Mit den im Bericht vom 2. November 2006 beschriebe- nen Erhaltungs- und Aufwertungsmassnahmen wird diesen Pflichten nachgekommen. Mit den Renaturierungsmassnahmen wird es möglich sein,

AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 6 einen Weg entlang dem Ufer der Inselrainbucht zu realisieren, der den im SFG verankerten öffentlichen Interessen am Zugang zum Ufer und den in der WZVV sowie in der übrigen Naturschutzgesetzgebung verankerten Interessen am Erhalt der Flora und Fauna gleichermassen Rechnung trägt. Die einzelnen Massnahmen zum Ausgleich dieser Interessen werden im Rahmen der Erarbeitung der Detailplanung ausgewogen festzule- gen sein.

Negative Auswirkungen auf die Wasser- und Zugvögel können gemildert werden. Entsprechende Massnahmen wie lokaler Blockwurf im See (Rückzugsmöglichkeiten für Wasservögel), Hundeverbot, Leinenzwang, Bepflanzung entlang Ufer, keine Bootsanbindeplätze, keine Stege etc.) werden geprüft.

Koordinationsgesetz

Die Uferwegplanung, über welche das Verwaltungsgericht 1997 entschieden hat, ist noch vor der Inkraftsetzung des Koordinationsgesetzes ein- geleitet worden. Mit dem Koordinationsgesetz (KoG; BSG 724.1) und dem revidierten Baugesetz (Art. 1 Abs. 4) ist es nun verfahrensrechtlich zu- lässig, Uferwegplanung und Baubewilligung in einen (kantonalen) Entscheid zusammenzufassen. Der Gemeinderat hat bewusst darauf verzichtet, dem Kanton zu beantragen, ein kombiniertes Verfahren nach Art. 1 Abs. 4 BauG durchzuführen. (Gemeinderatsbeschluss vom 28. Juni 2006 und Wiedererwägungsbeschluss vom 11. Oktober 2006).

Die Gemeinde Wohlen ist ihrer Pflicht, den Uferschutzplan innert Frist zu erlassen, nicht nachgekommen. Gemäss Art. 8 Abs. 1 SFG hat daher der Regierungsrat den Uferschutzplan ersatzweise zu erlassen. Die Gemeinde Wohlen hat denn auch am 18. Januar 2006 die Ersatzvornahme durch den Regierungsrat beantragt. Ist der Regierungsrat zuständig zum Erlass des Uferschutzplans, so steht ihm grundsätzlich auch der Ent- scheid darüber zu, ob er von der Möglichkeit nach Art. 1 Abs. 4 SFG Gebrauch machen und den Plan mit der Genauigkeit eines Bauentscheids erlassen will. Fraglich könnte höchstens sein, ob der im Bereich der Planung besonders zu beachtende Grundsatz der Gemeindeautonomie ge- bietet, dass der Regierungsrat bei der Ersatzvornahme von mehreren Möglichkeiten jene wählt, welche der betroffenen Gemeinde einen mög- lichst grossen Gestaltungsspielraum bei der Realisierung des Plangegenstands belässt. Wäre dies zu bejahen, so wäre von der Durchführung des kombinierten Verfahrens nach Art. 1 Abs. 4 BauG abzusehen. Eine Planung mit der Genauigkeit eines Bauentscheids legt auch bereits die Gestaltung des Wegs im Detail fest (z.B. Befestigung, Belag usw.). Sie regelt daher auch Fragen, über welche die Gemeinde im Falle des zwei- stufigen Verfahrens bei der Erarbeitung des Bauprojekts entscheiden würde. Das kombinierte Verfahren schränkt mit anderen Worten den Gestal- tungsspielraum der Gemeinde ein. Die Gemeinde Wohlen hat denn auch zu verstehen gegeben, dass sie ein zweistufiges Verfahren vorzieht. Aufgrund von Mitwirkungseingaben hat das AGR hier noch vertiefte Abklärungen getroffen und kommt entgegen früheren Aussagen zum Schluss, dass der Frage nach der Berücksichtigung der Gemeindeautonomie im vorliegenden Fall keine Bedeutung zukommt. Dies aus folgenden Grün- den: Anders als im Normalfall könnte die Gemeinde Wohlen, auch wenn sie den Uferschutzplan selbst erlassen würde, beim hier zur Diskussion ste- henden Abschnitt Inselrain Talmatt nicht mehr frei entscheiden, ob der Plan die Präzision eines Bauentscheids aufweisen soll oder nicht. Der Regierungsrat hat sich in seinem Entscheid vom 9. August 1995 mit der Uferschutzplanung für den hier interessierenden Abschnitt auseinander- AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 7

gesetzt. Dabei hat er in Anwendung der oben wiedergegebenen Grundsätze zum Verfahren bei der Planung und Realisierung eines Fusswegs erwogen, der Uferschutzplan erteile für den darin enthaltenen Uferweg die Baubewilligung. Es sei daher nicht verständlich, weshalb die Gemeinde Wohlen nicht einen detaillierten Plan ausgearbeitet habe, der für den Uferweg die Baubewilligung erteile. Das Vorgehen der Gemeinde sei un- zweckmässig und komme einem unnötigen Verwaltungsleerlauf gleich. Da der Überbauungsplan in Bezug auf den Uferweg zu wenig genau sei (fehlende Vermassung, fehlende Höhenkoten usw.), um eine Baubewilligung zu ersetzen, vermöge er den Anforderungen an den Inhalt eines Uferschutzplans gemäss Art. 7 SFV nicht zu genügen. Der Regierungsrat hat daher den Genehmigungsbeschluss der Bau-, Verkehrs- und Ener- giedirektion aufgehoben und die Planung an die Einwohnergemeinde Wohlen zur Ausarbeitung einer detaillierten Planung des Uferwegs im Sinne der Erwägungen zurückgewiesen. Das Verwaltungsgericht des Kantons Bern hat den Entscheid des Regierungsrats «insoweit bestätigt, als die Akten zur detaillierten Planung des Uferwegs an die Gemeinde zurückgehen» (E. 7 des verwaltungsgerichtlichen Entscheids). Diese Anweisun- gen des Regierungsrats und des Verwaltungsgerichts sind nach wie vor verbindlich und dürfen nicht ausser Acht gelassen werden. Sie haben zur Folge, dass über die Frage der Anwendbarkeit des kombinierten Verfahrens bereits entschieden worden ist und der Gemeinde Wohlen diesbe- züglich kein Entscheidungsspielraum mehr zusteht. Die Wahl des kombinierten Verfahrens stellt somit keinen Verstoss gegen die Gemeindeauto- nomie dar. Im Gegenteil: Mit der Ausarbeitung einer Planung, welche den Verlauf und die Gestaltung des Uferwegs noch nicht mit der Genauig- keit eines Bauentscheids festlegt, würde sich der Regierungsrat in Widerspruch zu seinen eigenen Erwägungen vom 9. August 1995 setzen. Die Planung des Uferwegs wird daher ungeachtet der Haltung der Gemeinde Wohlen «mit der Genauigkeit der Baubewilligung» im Sinne von Art. 1 Abs. 4 BauG erlassen.

Verlandung

Die Verlandung ist in den letzten Jahren stark fortgeschritten. Vor allem betroffen ist die Inselrainbucht. Bereits ist dort eine Insel entstanden. In der Beantwortung der Interpellation Wasserfallen (SP) durch den Regierungsrat am 11.2.2004 wurde festgehalten, dass die Verlandungsprozesse bewusst zugelassen und künftig keine Massnahmen dagegen ergriffen werden. Auf die Frage der Wegführung hat der Verlandungsprozess keine Auswirkungen. Der Prozess ist nicht so weit fortgeschritten, dass ein kostengünstiger und naturverträglicher Weg auf den verlandeten Teilen rea- lisiert werden könnte. Die Verlandungsgebiete bilden immer noch Teil des Sees, so dass der Uferweg in der geplanten Führung seine Funktion erfüllen kann. Die Dynamik der Verlandung leistet einen wichtigen Beitrag an Flora und Fauna. Sie ist auch bei den Aufwertungs- und Ersatz- massnahmen zu berücksichtigen. d) Information und Mitwirkung

Das Informations- und Mitwirkungskonzept des AGR und der Arbeitsgemeinschaft Uferweg Inselrain Talmatt gliederte sich in folgende Teile: Orientierungsversammlung betroffene Grundeigentümer am 24. August 2006 in Wohlen (Protokoll siehe Anhang 1) Öffentliche Orientierungsversammlung am 29. August 2006 in Wohlen (Protokoll siehe Anhang 2)

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Sprechstunden für betroffene Grundeigentümer in Bern (19. und 20. September 2006 jeweils von 17.00h bis 19.00h)

Die beiden Orientierungsversammlungen wurden von ca. 160 Personen besucht. Ebenfalls auf reges Interesse stiess die Sprechstunde vom 20. September 2006.

Die in Bern (AGR Nydeggasse) und Wohlen (Gemeindeverwaltung) zwischen dem 25. August und 26. September 2006 aufgelegenen Mitwir- kungsunterlagen umfassten: Bericht vom 23. August 2006 Dossier Ausgangszustand vom 23. August 2006 (pro Parzelle 1 A3) Dossier Wegführung vom 23. August 2006 (pro Parzelle 1 A3) Plan Übersicht / Ausgangslage Natur und Naherholung vom 23. August 2006 (Situation 1:1000) Plan Übersicht / Ausgangslage Geologie vom 23. August 2006 (Situation 1:1000) Plan Orthofoto mit Wegbeschreibung vom 23. August 2006 (Situation 1:1000)

Die Mitwirkung muss gemäss Baugesetzgebung (Art. 58) in einem frühen Zeitpunkt durchgeführt werden. Der aktuelle Planungsstand bildete da- her die Grundlage für die Informations- und Mitwirkungsveranstaltungen. Diejenigen Mitwirkenden, die ein fixfertiges Ingenieurprodukt erwarteten, mussten deshalb enttäuscht werden. Selbstverständlich fehlten zu diesem Zeitpunkt vielerorts die ortsbezogenen konkreten detaillierten Mass- nahmen. Auch die Interessensabwägung wurde noch nicht in jedem Gebiet abgeschlossen. Dank dem Engagement der Mitwirkenden kann nun aber die Uferwegführung weiterbearbeitet, verfeinert und optimiert werden.

Sowohl AGR und auch die Arbeitsgemeinschaft Inselrain Talmatt bemühten sich bei der Orientierung und bei den späteren Kontakten um Ob- jektivität. Die von der Gemeinde Wohlen beauftragte Arbeitsgemeinschaft Inselrain-Talmatt, (Jürg Hänggi, Planung und Beratung, Emch und Ber- ger, InfoNatura und Geotechnisches Institut AG) wurde im Rahmen der Ersatzvornahme vom Kanton weiter beauftragt. Es kann festgestellt wer- den, dass die Arbeitsgemeinschaft stufengerecht und professionell arbeitet. Die generelle Kritik an der Qualifikation der beteiligten Fachpersonen konnte in der Folge nicht belegt werden. Die Arbeitsgruppe wird in dieser Zusammensetzung die Uferwegplanung bis zur Genehmigung weiterbe- arbeiten.

Zwischen dem 16. Februar und dem 12. März 2004 veranlasste der Gemeinderat Wohlen bereits eine Mitwirkung zu 3 Wegführungsvarianten. Die von der Bevölkerung gewünschte Uferwegvariante direkt am See wurde nun in dieser zweiten Mitwirkungsrunde erneut zur Diskussion gestellt. Eine dritte Informations- und Mitwirkungsrunde - wie von einigen Mitwirkenden verlangt - ist nicht vorgeschrieben und ist auch aus Zeit- und Kos- tengründen nicht vorgesehen.

Sowohl die Mitwirkungsveranstaltungen als auch die Möglichkeit zur schriftlichen Eingabe wurden rege benutzt. Innerhalb der vorgegebenen Frist trafen 161 Mitwirkungseingaben beim AGR ein, darunter stammten 12 Eingaben von Organisationen/ Parteien. Die Eingaben von Einzelpersonen wurden zum grossen Teil individuell verfasst. 40% der kritischen Stimmen benutzten dieselbe gedruckte Vorlage. Insbesonders beteiligten sich

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die Anstösser und weitere Bewohner aus Hinterkappelen an der Mitwirkung. Nur 9 Mitwirkungseingaben stammen aus dem übrigen Teil der Ge- meinde Wohlen. Erstaunlich viele Stimmen gab es aus der übrigen Schweiz (z.B. Frauenfeld, Kloten, St. Aubin).

Eine Vielzahl von Befindlichkeiten, Wünschen, Anregungen und Forderungen konnten in Erfahrung gebracht werden. Alle diese Eingaben und Äusserungen werden helfen, die vorliegende Uferwegplanung weiterzutreiben. Besten Dank an alle Organisationen, Parteien und Einzelpersonen, welche sich mit der Planung auseinandergesetzt und entsprechende Äusserungen gemacht haben.

e) Die Mitwirkungseingaben

Sowohl Organisationen und Parteien (A,B,C,...) als auch Einzelpersonen (1,2,3,...) haben innerhalb der vorgesehenen Frist die folgenden Mitwir- kungseingaben verfasst und dem AGR zugesandt.. Gleichlautende Eingaben wurden mit zusätzlichen Buchstaben versehen (a,b,c,...: Gruppe gleichlautender Eingaben; aa,bb,cc,...: weitere Gruppe gleichlautender Eingaben). Bei den Eingaben mit * wurden zusätzlich parzellenbezogene Ergänzungen, Wünsche und Anträge formuliert.

Eingabe Adresse Parzelle Datum

A pro natura Bern 20.9.2006 B Natur- und Vogelschutz Wohlen 20.9.2006 C Heit Sorg zum Wohlesee 20.9.2006 D Bernische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz (Berner Ala), Postfach 5343, 3001 Bern 20.9.2006 E SPplus 20.9.2006 F Arbeitsgruppe Behindertengerechtes Wohlen- Leben ohne Ausgrenzung 25.9.2006 G Chappele-Leist 25.9.2006 H FDP, Sektion Wohlen 25.9.2006 I Berner Wanderwege 25.9.2006 K Schweizer Berufs- und Fachverband der Geriatrie-, Rehabilitations- und Langzeitpflege 6003 Luzern 25.9.2006 L Pro Infirmis Bern 20.9.2006 M IG Pro Wohlensee 26.9.2006 1 Hans Hofmann, Kappelenring 77, 3032 Hinterkappelen 3424 4.9.2006 2 Samuel Hinden , Hangstrasse 18B, 3044 Innerberg 4.9.2006 3 Professor Dr. med. Marianne Bachofen-Porchet, Hofenstr. 33, 3032 Hinterkappelen 4414 7.9.2006 4 Sibylle Charlé, Hofenstr. 33c, 3032 Hinterkappelen 4586 9.9.2006 AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 10

5 Ulrike Lienhard-Müller und Rikka Feuz, Hofenstrasse 5A, 3032 Hinterkappelen 3470 10.9.2006 6 Verena und Herr Karl Lokk, Hofenstr. 11A, 3032 Hinterkappelen 4527 12.9.2006 7 Dr. H. Zimmermann, Weidweg 39, 3032 Hinterkappelen 11.9.2006 8 Flavio Turolla, Falkenriedweg 46, 3032 Hinterkappelen 12.9.2006 9 Kurt Kes Häberli, Langematt 13, 3043 Uettligen 14.9.2006 10a P. Steuri, Schlossstrasse 14, 3550 Langnau i.E. 13.9.2006 10b D. Fahrni, Dorfstrasse 77, 3534 Signau 13.9.2006 10c H. Hofmann, Innerbergstrasse 11, 3044 Innerberg 15.9.2006 11 Ruth, Maja und Peter Fluri, Bachtelenmatt 5, 3044 Säriswil 16.9.2006 12 Herr Jörg Rüetschi, Weidweg 42, 3032 Hinterkappelen 16.9.2006 13 Cathrin und Björn v. Salis, Reutenenstrasse 34, 8500 Frauenfeld 18.9.2006 14 Marianne + Hans Hofmann-Steuri, Kappelenring 77, 3032 Hinterkappelen 3424 18.9.2006 15a Mario Tavazzi-Bürgi, Kappelenring 24A, 3023 Hinterkappelen 18.9.2006 15b Eva Streit, Schwarztorstrasse 25, 3007 Bern 19.9.2006 15c Sandra Brupbacher, Wagnerstrasse 5, 3007 Bern 19.9.2006 15d Daniela Gut, Pfrundstrasse 15, 3176 19.9.2006 15e Hans Sterchi, Hofenstrasse 45-43, 3032 Hinterkappelen 19.9.2006 15f Benjamin Wittwer, Schönmattweg 28, 3123 19.9.2006 15g Helene Sahli, Länggassstrasse 21a, 3012 Bern 19.9.2006 15h Patrizia Fetzer, Bärenstutz 30, 3110 Münsingen 19.9.2006 15i Beat Reinhardt, Austrasse 13, 3176 Neuenegg 19.9.2006 15k Yvonne Fetzer, Brückreutiweg 54, 3110 Münsingen 19.9.2006 15l Monika Schneider, Luisenstrasse 5, 3005 Bern 21.9.2006 15m Doris Kaufmann, Widacker 14, 3210 Kerzers 20.9.2006 15n Eliane Liechti, Hochfeldstrasse 88, 3012 Bern 21.9.2006 15o Brigitte Senn, Melchenbühlweg 26, 3006 Bern 20.9.2006 15p Urs Senn, Melchenbühlweg 26, 3006 Bern 20.9.2006 15q Walter Kaufmann, Widacker 14, 3210 Kerzers 20.9.2006 15r Martin Berger, Sägetstrasse 41, 3303 19.9.2006 15s Erich Vonarburg, Hofenstrasse 54, 3032 Hinterkappelen 20.9.2006 15t Margrit Landolf, Bachstrasse 12, 3072 19.9.2006 15u Eveline Künzler Bürki, Gartenweg 8, 3322 18.9.2006 15v Dino Livers, Hofackerweg 7B, 3073 Gümligen 18.9.2006 15w Fritz Sahli, Hochfeldstrasse 88, 3012 Bern 20.9.2006

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15x Ingrid Sahli, Hochfeldstrasse 88, 3012 Bern 21.9.2006 15y Otto von Arx, Baslerstrasse, 4632 Trimbach 19.9.2006 15z Inge von Arx, Baslerstrasse, 4632 Trimbach 19.9.2006 15aa Eduard Künzler, Kappelenring 14c, 3032 Hinterkappelen 18.9.2006 15bb Käthi Künzler, Kappelenring 14c, 3032 Hinterkappelen 18.9.2006 15cc Roland Wicki, Rte. des Vergers, 1566 St. Aubin 18.9.2006 15dd Adrian Zürcher, Bernstrasse 7, 3114 19.9.2006 15ee Thomas Bornhauser, Beundenweg 18, 3033 Wohlen 21.9.2006 15ff Christine Jakob, Ahornweg 19, 3123 Belp 22.9.2006 15gg Frieda Gerber, Ruebisbachstrasse 60, 8302 Kloten 22.9.2006 15hh Kurt Sonderegger, Birkenstrasse 18, 8302 Kloten 22.9.2006 15ii Peter Gerber, Ruebisbachstrasse 60, 8302 Kloten 22.9.2006 15kk Rosemarie Sonderegger, Birkenstrasse 18, 8302 Kloten 22.9.2006 15ll Daniela Bircher, Eyweg 24, 3032 Hinterkappelen 21.9.2006 15mm Christiane, Tuor, Flurweg 54, 3072 Ostermundigen 21.9.2006 15nn Joseph Tuor, Flurweg 54, 3072 Ostermundigen 21.9.2006 15oo Walter Lerch, Hofenstrasse 75, 3032 Hinterkappelen 25.9.2006 15pp Evelyne Pomi, Pelikanweg 34, 3074 Muri 22.9.2006 15qq Alexandra Pomi, Pelikanweg 34, 3074 Muri 21.9.2006 15rr Bénédicte Pomi, Pelikanweg 34, 3074 Muri 25.9.2006 15ss Fraenzi Schenk, Quellenweg 1, 4536 Attiswil 24.9.2006 15tt Beat Schenk, Quellenweg 1, 4536 Attiswil 24.9.2006 15uu Rudolf Aerni, Bahnstrasse 74, 3008 Bern 22.9.2006 15vv Yvan Mauron, Kirschbaumweg 3, 2572 Mörigen 25.9.2006 15ww Willy Rupp, Mädergutstrasse 77, 3018 Bern 23.9.2006 15xx René Bürki, Mühlebergstrasse 102, 3034 Murzelen 23.9.2006 15yy Walter Boss, Kappelenring 1A, 3032 Hinterkappelen 23.9.2006 15zz Ruth Studer, Hallerstrasse 62, 3012 Bern 23.9.2006 15aaa Hansruedi Küttel, Kappelenring 1C, 3032 Hinterkappelen 23.9.2006 15bbb Josef Walker, Fellerstrasse 50f/F6 23.9.2006 15ccc Harry Bühlmann, Morgenstrasse 23B, 3018 Bern 23.9.2006 15ddd Käthi Wätli, Kappelenring 1B, 3032 Hinterkappelen 23.9.2006 15eee Bernhard Studer, Hallerstrasse 62, 3012 Bern 23.9.2006 15fff Margaretha Lerch, Hofenstrasse 67, 3032 Hinterkappelen 25.9.2006

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15ggg Richard Lerch, Hofenstrasse 67, 3032 Hinterkappelen 25.9.2006 15hhh Ursula Neuenschwander, Kappelenring 32A, 3032 Hinterkappelen 22.9.2006 15iii Andrea Bircher, Moserstrasse 27, 3014 Bern 25.9.2006 15kkk Dr. Urs Emch, Bennenbodenrain 3, 3032 Hinterkappelen 26.9.2006 15lll Margareta Sommer, Melchiorstrasse 7, 3027 Bern 25.9.2006 15mmm Nellie Schenk, Breitenrain 49, 3032 Hinterkappelen 24.9.2006 15nnn Edith Krebs, Mühlebergstrasse 102, 3034 Murzelen 23.9.2006 15ooo Walter Beeler, Schwabstrasse 80/5, 3018 Bern 23.9.2006 16a Simon Matthey-Doret, Bürgstrasse 34, 3700 Spiez 19.9.2006 16b Monika Matthey-Doret, Bürgstrasse 34, 3700 Spiez 19.9.2006 16c Benjamin Brügger, Bennenbodenrain 20, 3032 Hinterkappelen 21.9.2006 16d Bruno Bernhard, Kappelenring 22A, 3032 Hinterkappelen 25.9.2006 16e Hugo von Gunten, uf em Bärgli, 3631 Höfen b. Thun 21.9.2006 16f Edgar Känzig, Rain 3, 3045 21.9.2006 16g Andreas Wegmüller, Alpenblickstrasse 25, 3052 22.9.2006 16h Frau M. , Kappelenring 16B, 3032 Hinterkappelen 22.9.2006 16i Frau M. Bill, Seedorfweg 13, 3053 Münchenbuchsee 22.9.2006 16k Oskar Ryser, Mitteldorfstrasse 57, 3072 Ostermundigen 22.9.2006 16l Oskar Gilgen, Tunnelweg 11, 3004 Bern 22.9.2006 16m Peter Spiegl, Hostalenweg 106, 3037 Herrenschwanden 21.9.2006 16n Peter Läderach, Mülinenstrasse 29, 3006 Bern 21.9.2006 16o Urs Bircher, Eyweg 24, 3032 Hinterkappelen 26.9.2006 17 Dr. Roland und Yean-Hee Segginger, Eyweg 22/26/28, 3032 Hinterkappelen 3866 3865 3108 17.9.2006 18a Dr. iur., Fürsprecher Thomas Sägesser, Aumattweg 33, 3032 Hinterkappelen 3816 19.9.2006 18b Felicitas Sägesser-Küpfer, Inselrain 16, 3032 Hinterkappelen 3816 21.9.2006 19a H. + L. Sterchi- Bohren, Willishalten 254, 3086 Zimmerwald 19.9.2006 19b* Dr. med. Kaspar Stalder, Eyweg 10A, 3032 Hinterkappelen 3419 24.9.2006 19c* Walter F. Oberleitner, Hofenstrasse 7d, 3032 Hinterkappelen 4529 24.9.2006 19d* Florence Zaugg Schläpfer, Jörg Schläpfer, Hofenstrasse 33a, 3032 Hinterkappelen 4587 25.9.2006 19e* Ursula Streit-Griessel, Hofenstr. 53, 3032 Hinterkappelen 3241 21.9.2006 19f* Ida und Walter von Gunten, Kappelenring 75, 3032 Hinterkappelen 3417 25.9.2006 19g* Hans Joachim Bender, Katharina Buechler, Hofenstr. 17, 3032 Hinterkappelen 4452 27.9.2006 19h* Mark und Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, Hofenstr. 51, 3032 Hiterkappelen 3466 25.9.2006 19i* Heinz Schmied, Eyweg 12A, 3032 Hinterkappelen 3419 24.9.2006

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19k* Barbara Bircher. Eyweg 24, 3032 Hinterkappelen 3236 25.9.2006 19l* Richard Lerch, Hofenstrasse 67, 3032 Hinterkappelen 2280 25.9.2006 19m Prof. Dr. med.dent. Klaus Lang, Scheuermattweg 33, 3043 Uettligen 22.9.2006 19n* Rolf Moret, Bergstr. 21, 8267 Berlingen 3622 25.9.2006 19o* Dres. med. Anette und Peter Kuhn, Eyweg 12b+14, 3032 Hinterkappelen 3419 25.9.2006 20 Herrn und Frau Dr. Stefan und Daniela Messerli, Inselrain 10, 3032 Hinterkappelen 3428 22.9.2006 21 Katharina und Rolf Bay, Stegmattweg 3, 3032 Hinterkappelen 25.9.2006 22 Roman Schenk, Fürsprecher mpa unibe, Breitenrain 49, 3032 Hinterkappelen 21.9.2006 23 Walter Sägesser, Steinisweg 31, 3034 Murzelen 20.9.2006 24 Richard Hauke, Dorfstrasse 42, 3032 Hinterkappelen 3622 26.9.2006 25 Irene Leuenberger, Dorfstrasse 53, 3032 Hinterkappelen 22.9.2006 26a Erwin und Anne-Rosa Roth, Rotenbühlweg 27, 3704 Krattigen 24.9.2006 26b Dr. phil. Madeleine Rauber, Kappelenring 26b, 3032 Hinterkappelen 24.9.2006 26c Hannes und Ruth Sahli, Bergfeldstrasse 21, 2032 Hinterkappelen 21.9.2006 27 Regula und Rudolf Dannecker, Hofenstrasse 33e, 3032 Hinterkappelen 4413 24.9.2006 28 Jürg Nachbur-Lerch, Freihofstrasse 15, 3800 Unterseen 25.9.2006 29a-c Daniel und Ursula Schor, Hofenstrasse 61, 3032 Hinterkappelen 3462 20.9.2006 30 Annemarie Kohler-Schaad, Unterdettingenstr. 9, 3032 Hinterkappelen 22.9.2006 31 Katrin Diebold + Rolf Stolz, Hofenstrasse 65, 3032 Hinterkappelen 2269 23.9.2006 32 Diana Blum-Buzzolini, Hofenstrasse 59, 3032 Hinterkappelen 3441 24.9.2006 33 Hans Hege, Kappelenring 248, 3032 Hinterkappelen 25.9.2006 34 Barbara Tschirren, Inselrain 12, 3032 H kappelen/Marianne Tschirren, Haspelgasse 17, 3006 Bern 5873 24.9.2006 35a Denis Schenk, Breitenrain 49, 3032 Hinterkappelen 24.9.2006 35b O. Schenk,? 24.9.2005 35c N. Schenk, Breitenrain 49, 3032 Hinterkappelen 24.9.2005 36 Elisabeth Künzi. Gumiweg 5, 3672 24.9.2006 37a Schneider ? ? 37b Fred Wälti, Stapfenstrasse 51, 3018 Bern ? 37c Gerhard Aebersolg, Forelstrasse 30, 3072 Ostermundigen ? 37d Beatrice und Hans-Jürg Fuhrer, Sonnhaldeweg 6, 3097 Liebefeld ? 37e Monika Spring, Wohlenstrasse 62c, 3032 Hinterkappelen ? 38 Elisabeth und Beat Wieland, Hofenstr. 31, 3032 Hinterkappelen 3314 24.9.2006 39 Robert und Simone Schenk, Hofenstr. 35, 3032 Hinterkappelen 3313 22.9.2006 40 Robert und Simone Schenk, Hofenstr. 35, 3032 Hinterkappelen 3815 22.9.2006

AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 14

41 Armin Urech, Hofenstrasse 101, 3033 Wohlen 26.9.2006 42 Ursula Neuenschwander, Hofmattweg 2, 3043 Uettligen 26.9.2006 43 Hans Sterchi, Willishalten 254, 3086 Zimmerwald 3306,3239 26.9.2006 44 Tullio Degiorgi, Hofenstr. 55, 3032 Hinterkappelen 3467 26.9.2006 45 EG Jakob A. Itten, Inselrain 18, 3032 Hinterkappelen 2977 26.9.2006 46 Heidi Lerch-Bigler, Hofenstrasse 67, 3032 Hinterkappelen 26.9.2006 47 Heinrich Summermatter, Aumattweg 15, 3032 Hinterkappelen 26.9.2006 48 Monique Schenk, Breitenrain 47, 3032 Hinterkappelen 26.9.2006 49 Seraina Klopfstein, Tillierstr. 32, 3005 Bern 26.9.2006 f) Die Auswertung

Die einzelnen Anliegen, Forderungen, Wünsche und Kritiken wurden soweit möglich in der Tabelle in Kapitel v) thematisch zusammengefasst. Die Antworten auf diese Eingaben finden Sie in der Spalte Auswertung Stellungnahme . Teilweise sind die Antworten auch in diesem Bericht ausser- halb der Tabelle zu finden. Diese Stellen sind dann mit den entsprechenden Kapitelverweisen gekennzeichnet: a), b), c),... . Parzellenspezifische Anliegen wurden bei den Eingaben mit einem * gekennzeichnet. Die weiteren Planungs- und Projektierungsarbeiten werden in Kenntnis dieser Eingaben fortgeführt; es ist noch nicht möglich, in diesem Zeitpunkt das Planungsergebnis vorwegzunehmen und zu erläutern. g) Akzeptanz der Uferwegführung und Alternativen / Attraktivität

Die geplante Uferwegführung wird abgesehen von vereinzelten Voten und Eingaben kritisiert und abgelehnt. Verschiedene Mitwirkungsteil- nehmer liessen es nicht bei der Kritik bewenden, sondern machten Vorschläge von zu prüfenden Varianten: Eyweg Kappelenring Hofenstrasse Steg auf Verlandung im See Brücke über den Wohlensee und Wegführung auf Seite Frauenkappelen

Aufgrund der Vorgeschichte und aufgrund des jetzigen Abklärungsstands ist es möglich, die vorgeschlagene Uferwegführung aufgrund der Inter- essensabwägungen derart zu optimieren, dass eine gesetzeskonforme Lösung gefunden werden kann. Aus Zeit- und Kostengründen wird ver- zichtet, mögliche Varianten projektmässig aufzuarbeiten, da diese nicht zur Diskussion stehen können. Dennoch einige Bemerkungen zu den vor- geschlagenen Varianten:

Bei der Wegführung Eyweg Kappelenring Hofenstrasse bestehen grosse Zweifel, ob es aufgrund der Linienführung und aufgrund der Be- schaffenheit der bestehenden Verkehrsanlagen gelingen könnte, einen Weg zu gestalten, der als Uferweg erkennbar ist und auch als solcher eine AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 15

Akzeptanz finden würde. Der Bezug zum Uferraum und die Uferlandschaft wäre auf der gesamten Länge nicht gegeben, da die Wegführung weit- ab vom Ufer wäre. Hauptgebäude und Garagen säumen die Hofenstrasse und lassen bestenfalls nur vereinzelt Durchblicke auf den See zu. Punktuell heftige Eingriffe in das Privateigentum wären die Folge (begehbare Stichwege, Aussichtskanzeln, Niederhalten oder gar Entfernen von Bäumen auf Privatparzellen, etc.). Der Bau von Aussichtskanzeln oder Stichwegen ans Ufer wäre kostspielig. Für das AGR ist nachvollziehbar, dass die Planungsbehörde von Wohlen am 18. Januar 2006 zum Schluss kam, dass eine Wegführung via Hofenstrasse nicht sinnvoll ist und auch nicht weiter zu verfolgen ist.

Der Steg auf der zunehmenden Verlandung im See ist ein innovativer Vorschlag. Die bisherigen Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Vari- ante aufwändig und teuer ist und insbesonders aus der Sicht des Wasser- und Zugvogelreservates nicht in Frage kommt (Störungen der Insel- rainbucht von 2 Seiten her).

Die SFG- Gesetzgebung geht davon aus, dass jede Anstössergemeinde an den Wohlensee ihren Uferweg realisieren muss und nicht Uferwege zusammengelegt werden. Ausserdem bezeichnet der regionale Richtplan Naherholung und Landschaft den Inselrainbereich auf Wohlenerseite als regionaler Entwicklungsraum für Naherholung. Ein Verzicht auf einen Uferweg würde nicht mit den beabsichtigten Zielen der Region überein- stimmen. h) Zur Uferwegbreite

Zur Uferwegbreite erhielten wir kontroverse Eingaben. Die vorgesehene Wegbreite von 1,2m wurde einerseits als zu breit (Eingriffe in den Hang, Geologie, Kostenaspekt) andererseits als zu schmal (keine Rettungstransporte möglich, Rollstuhlfahrer können nicht kreuzen, 2 Personen können nicht nebeneinander gehen) erachtet.

Die am 26. Juni 2003 genehmigten Uferschutzvorschriften (Art. 16 UeV) sehen für den Abschnitt Inselrain- Talmatt eine Breite zwischen 1.00m und 2.00m vor; der Weg muss dabei nicht kinderwagengängig sein (Art.16 UeV). Die der Planung zugrunde gelegte Uferwegbreite von 1,2m stützt sich auf den gemäss den SFG - Richtlinien 1986 vorgegebenen Typ Fussweg - Spazierweg ab. Es besteht kein Grund, bei der weiteren Planung von der angenommenen Wegbreite generell abzuweichen. Die nun anlaufenden Detailabklärungen und die Interessenabwägung werden jedoch dazu führen, dass punktuell Verengungen oder Erweiterungen vorgenommen werden. i) Vorkehren zugunsten Behinderten (vgl auch c) vorstehend)

Die Gemeinde Wohlen hat über 12km Uferanstoss. In den Uferabschnitten A-1, A-2, C1 und C-2 + C3 ist aus topografischen und aus bautechni- schen Gründen der Uferweg auf weite Strecken für Rollstühle nicht geeignet, respektive nicht befahrbar. Jedoch gibt es in Siedlungsnähe Ersatz- angebote in Ufernähe (Verkehrswege).

AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 16

In Uferabschnitt B Inselrain Talmatt (1 275m) ist die geplante Uferweganlage auf weite Strecken nicht rollstuhl- und kinderwagengängig. Dies aus topografischen, geologischen, jedoch auch aus der Interessenabwägung von Fauna und Flora, Schutz von Privatsphäre, behindertengerechte Anlage und Naherholung, ergab sich diese Linienführung und Wegbreite (vgl. Richtlinien SFG). Der projektierte Uferweg ist kein Verkehrsweg, sondern ein Wanderweg (Freizeitweg). Durch das Berücksichtigen des Natur- und Heimatschutzgesetzes (NHG Art. 18), der geologischen Gege- benheit und der Rücksicht auf die bestehenden Hochbauten, hat der Uferweg an ca. 11 Stellen ein Längsgefälle von über 20 % (max. 50%). Im weitern ist der besagte Uferabschnitt von Westen her (Polizeibootshaus) nur mit Rollstühlen mit Elektromotor oder mit dem Auto erreichbar. Von der Seite Wohlei ist der Uferabschnitt bis zur Parzelle 3502 (Schutzverband Wohlensee) erreichbar.

Als Alternative und Ersatz zum nicht rollstuhlgängigen Uferweg drängen sich das bestehende Trottoirnetz und die Hofenstrasse auf. Beides ist an den öffentlichen Verkehr und die Wohnsiedlungen angebunden und ermöglicht, mit einer Distanz von 60 100 m zum Ufer, einen direkten Zu- gang zu dem Uferabschnitt Wohlei am Wohlensee. Die Gemeinde Wohlen erarbeitet zur Zeit ein Projekt für die Sanierung der Hofenstrasse, das Verbesserungen für die Behinderten, die Fussgänger und die Velofahrenden bringen soll.

Am 23.10 2006 fand zwischen Vertretern verschiedener Behindertenorganisationen und des AGR eine Besprechung betreffend Behinderten- gänglichkeit des Uferweges statt. Das AGR hat an dieser Sitzung Herr Ingenieur E. Ihle, Vetreter von behindertengerechtes Wohlen - Leben ohne Ausgrenzung eingeladen sich in die weiteren Arbeiten der Wegprojektierung einzubringen und Lösungsansätze zu präsentieren. j) Eingriff in die Privatsphäre

Gemäss Art. 4 Abs. 2 SFG muss der Uferweg durchgehend sein und in der Regel unmittelbar dem Ufer entlang führen. Wo überwiegende private Interessen es rechtfertigen, kann der Weg ufernah geführt werden (Art. 4 Abs. 3 SFG). Als ufernah gilt ein Bereich von etwa 50 Metern vom Ufer (Art. 2a Abs. 1 SFV). Die zu Mitwirkung aufgelegte Planung tangiert die Interessen der Privateigentümer in unterschiedlichem Masse. Es gibt Abschnitte, in denen sie die Interessen der Grundeigentümer schont (z.B. Parzelle Nr. 3314, wo der Weg hinter dem Wohnhaus verläuft) bzw. in denen der Eingriff in das Eigentum der Seeanstösser von vornherein gering ist (z.B. Parzelle Nr. 3307, wo der Weg in rund 25 Metern Entfernung vom Wohnhaus und deutlich tiefer als dieses verläuft). In anderen Bereichen werden die Grundeigentümer stark belastet (z.B. Parzelle Nr. 3239, wo der Weg ca. fünf Meter von Wohnhaus und Schwimmbad entfernt verläuft, oder Parzelle Nr. 2972, wo die Entfernung zu den im Norden anschliessenden Wohn- häusern weniger als fünf Meter beträgt). Bereits nach der Praxis zum alten SFG musste für den Eingriff in die Eigentumsrechte die Verhältnismässigkeit abgewogen werden. Das revidier- te SFG sieht nach wie vor in der Regel einen unmittelbar dem Ufer entlang führenden Weg vor und nimmt damit einen Teil der Interessenabwä- gung vorweg. Überwiegende private Interessen können demnach nur in Sonderfällen vorliegen. Die mit der ufernahen Wegführung ohnehin ent- stehenden Nachteile (Beeinträchtigung der Seeorientierung, der Erholung der Nichteinsehbarkeit, durch Kinder, Hunde etc.) reichen nicht aus. AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 17 Als Folge der Motion Buchs sind in Art. 2a lit. e SFV die möglichen Gründe für eine Abweichung von einer Wegführung am Ufer genannt werden: Eigentumsgarantie und Wirtschaftsfreiheit. Denkbar sind Abweichungen von einer Wegführung am Ufer in Situationen, bei denen Private von ei- ner solchen Wegführung unverhältnismässig stark betroffen sind. Zum Beispiel, wenn der Betriebsablauf eines Geschäftes, das auf den betref- fenden Standort angewiesen ist, durch einen Uferweg wesentlich gestört würde. Die Berücksichtigung der privaten Interessen wird in den meisten Fällen bei einer Gesamtbeurteilung als zusätzliches Argument verwendet werden können. Die Tatsache, dass ein Weg dem Ufer entlang die Pri- vatsphäre von Grundeigentümern beeinträchtigt, wird nach wie vor nicht genügen.

Ohne auf jede Eigentümersituation im Einzelnen einzugehen, kann generell Folgendes festgehalten werden: Im gesamten östlichen Bereich des Planperimeters (Parzelle Nr. 3866 bis Parzelle Nr. 3314) kommt eine ufernahe Wegführung im Sinne der Artikel 4 Abs. 3 SFG und 2a Abs. 1 SFV nicht in Frage. Im Distanzbereich von ca. 50 Metern zur Uferlinie ist das Gelände dicht überbaut. Die Realisierung eines Wegs ist in diesem Be- reich faktisch nicht möglich. Der Kappelenring verläuft mehrheitlich in einer grösseren Entfernung und bietet sich auch von der Art der Nutzung nicht als ufernaher Weg im Sinne von Art. 4 Abs. 3 SFG an. Andere Strassen oder Wege, welche die Funktion des Uferwegs übernehmen kön- nen, existieren in diesem Bereich nicht. Auch eine Möglichkeit für eine uferferne Wegführung im Sinne von Art. 4 Abs. 5 SFG ist nicht ersichtlich. Die Planung ist zwar in einzelnen Fällen mit Eingriffen in das Privateigentum verbunden. Mit Blick auf die bisherige Rechtsprechung des Verwal- tungsgerichts und des Bundesgerichts erscheinen diese Eingriffe jedoch als zumutbar. Dies gilt vor allem auch deshalb, weil der Weg aufgrund der topographischen Gegebenheiten regelmässig unterhalb der Wohn- bzw. Ferienhäuser verläuft, was die Gefahr von unerwünschten Störungen und Einblicken in die Privatsphäre entschärft. Zudem sieht die Planung bei exponierten Stellen regelmässig Sichtschutzmassnahmen vor, mit de- nen den Interessen der Privateigentümer ein Stück weit Rechnung getragen werden kann. Ebenfalls zumutbar erscheint die Planung im mittleren Teil des Planperimeters (Parzelle Nr. 3314 bis Parzelle Nr. 3306). Zwar wäre hier eine u- fernahe Wegführung auf der Hofenstrasse grundsätzlich denkbar, da die Voraussetzung von Art. 2a Abs. 1 SFV (50-Meter-Distanz) noch (knapp) erfüllt sein dürfte. Mit einer Verschiebung des Wegs auf die Hofenstrasse würde jedoch entweder eine unerwünschte Zick-Zack-Wegführung rea- lisiert (Rückführung des Wegs an das Ufer im Bereich der Parzelle 3389) oder aber eine attraktive Wegführung auf dem an sich unproblemati- schen Abschnitt im Bereich der Parzellen 4496, 3307 und 3306 geopfert. Beide Varianten haben somit gewichtige Nachteile. Die mit der Planung verbundenen Belastungen der Grundeigentümer sind zwar in Einzelfällen nicht unerheblich (vor allem Parzelle Nr. 4414). Sie können aber nicht zuletzt mit Blick auf die Topographie (Hanglage) und den heutigen Zustand (zum Teil vorbestehende Trampelpfade) als noch vertretbar be- zeichnet werden. Etwas anders verhält es sich mit Bezug auf den westlichen Bereich des Planperimeters (Parzelle Nr. 3239 bis Parzelle Nr. 3502). In diesem Be- reich führt der geplante Weg sehr nahe an den Wohnhäusern vorbei. Dies gilt vor allem für die Gebäude Hofenstrasse 45 und 47 (Wegführung auf Parzelle Nr. 2972 unmittelbar vor den Gebäuden), das Haus Hofenstrasse 53 (Wegführung nahe am Gebäude) sowie das Wohnhaus mit Schwimmbad Hofenstrasse 55 (Wegführung unmittelbar neben dem Schwimmbad). In diesem Abschnitt könnte ein Ausweichen auf die Ho- fenstrasse eine Alternative zu sein, die geprüft werden soll. Zu prüfen ist insbesondere ob und wenn ja wo eine Verbindung vom Ufer zur Ho- fenstrasse erstellt werden kann. Die Distanz zwischen Hofenstrasse und Seeufer liegt hier bei ca. 50 Metern, so dass eine ufernahe Wegführung im Sinne der Artikel 4 Abs. 3 SFG und 2a Abs. 1 SFV grundsätzlich möglich ist. Da die Hofenstrasse bei dieser Variante nur für ein relativ kurzes Wegstück von rund 300 Metern benützt würde eine Rückführung des Wegs an das Seeufer wäre eventuell im Bereich der Parzellengrenze

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3502/2269 möglich , wären bis zum westlichen Abschluss des Planperimeters keine Stichwege im Sinne der Artikel 4 Abs. 4 SFG und 2a Abs. 2 SFV erforderlich. Zusammenfassend ergibt sich, dass im westlichen Teil des Plangebiets eine alternative Wegführung näher zu prüfen ist, die einerseits den ge- wichtigen Interessen der Privateigentümer des fraglichen Abschnitts Rechnung trägt und andererseits die Attraktivität des Uferwegs als Ganzes weitgehend erhalten würde. Ob sich eine solche Variante tatsächlich realisieren lässt, soll im weiteren Verfahren geprüft werden.

k) Schutz Flora und Fauna

Auswirkungen auf das Wasser- und Zugvogelschutzgebiet von nationaler Bedeutung (vgl. dazu auch c) vorstehend)

Der Wohlensee von der Kappelenbrücke bis zum Stauwehr Mühleberg wurde von der Vogelwarte schon 1995 als national bedeutendes Überwin- terungsgebiet eingestuft. Der Abschnitt zwischen Ey und Wohleibrücke separat betrachtet, ist für Wasservögel als von regionaler Bedeutung ein- zustufen. Die 1991 in Kraft getretene Verordnung über die Wasser- und Zugvogelreservate von internationaler und nationaler Bedeutung (WZV) wurde im Jahr 2001 mit zahlreichen neuen Gebieten von nationaler Bedeutung ergänzt. Für die Abgrenzung dieser Gebiete von nationaler Bedeu- tung können die Kantone Vorschläge unterbreiten. Im Fall des Wohlensees hat der Kanton nicht wie von der Vogelwarte vorgeschlagen den gan- zen See ausgeschieden, sondern nur den bereits als Jagdschutzgebiet definierten Teil zwischen Halenbrücke und Wohleibrücke. So wurde im Jahr 2001 das bisherige Jagdschutzgebiet als neues Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung in das Bundesinventar aufgenom- men. Bis auf das bereits existierende Jagdverbot gibt es für dieses Gebiet keine weiteren Artenschutzmassnahmen.

Der Uferweg wird durch die Nähe zur Überbauung Kappelenring vermutlich relativ viele Naherholungssuchende anlocken. Obwohl der Weg im östlichen Teil bis auf wenige Ausnahmen mindestens 5 Meter von der Uferlinie entfernt verläuft (an verschiedenen Stellen auch deutlich weiter), besteht vor allem in der laubfreien Zeit und in den ufergehölzfreien Bereichen ein erhöhtes Störungspotenzial. Ohne Schutzmassnahmen würden dann die störungsempfindlichen Arten die besonders geschützten ufernahen Bereiche meiden, aber nicht die Inselrainbucht im Gesamten. Durch die vorgesehenen Massnahmen werden einerseits die Störungen stark reduziert, andererseits ist die Inselrainbucht nur ein mögliches Aufent- haltsgebiet, das bei gewissen Wetterlagen an Bedeutung gewinnt. Diese Massnahmen sollen in erster Linie durch eine Förderung der natürlichen Ufervegetation zwischen Weg und See erfolgen. Wo dies nicht möglich sein sollte oder die frisch gepflanzte Ufervegetation diese Funktion noch nicht übernehmen kann, sind temporäre Massnahmen möglich. Der Blick auf den See soll jedoch nach wie vor möglich sein. An diesen Stellen werden vermutlich trotz vorgesehenen Besucherinformationsmassnahmen, die den Wert dieses Gebiets aufzeigen, auch noch zusätzliche Len- kungsmassnahmen nötig sein. Nach der Realisierung des Weges soll die Wirksamkeit der Massnahmen überprüft werden und nötigenfalls mit weiteren Massnahmen verbessert werden. Neben den viel diskutierten Störungen, die ein Uferweg mit sich bringt, wird oft vergessen, dass das Gebiet bereits heute durch Störungen be- lastet ist (Aktivitäten der Anwohner und ihrer Haustiere, Eingriffe in die Ufervegetation, Bootsplätze etc.). Ein besonderes Störungspotenzial be- steht auch durch Bootsverkehr, der auf die Ansprüche der überwinternden Wasservögel nicht Rücksicht nimmt.

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Die aktuellen Zahlen der Wasservogelzählungen der Vogelwarte Sempach haben zudem gezeigt, dass die Schnatterenten, als eine der beiden Arten, die zur Einstufung des Wohlensees als national bedeutendes Gebiet führten, mehrheitlich im unteren Teil des Sees anzutreffen waren. Dies zeigt sich auch darin, dass der Abschnitt Ey Wohleibrücke, separat betrachtet, laut Gutachten der Vogelwarte Sempach, nur von regiona- ler Bedeutung ist.

Beeinträchtigungen von Fauna und Flora

Die Gesetzgebung verpflichtet die Planungsbehörden, das im Gesetz vom 6. Juni 1982 über See- und Flussufer (SFG; BSG 704.1) verankerte öffentliche Interesse an einem durchgehenden Uferweg (vgl. Art. 4 Abs. 2 SFG) gegen das (ebenfalls öffentliche) Interesse am Naturschutz ab- zuwägen. Die Inselrainbuch ist aus der Sicht des Naturschutzes von besonderer Bedeutung. Ökologisch wertvoll ist zum einen die Flora (Uferve- getation mit den dafür typischen Pflanzengesellschaften, Auenwaldrelikte) und zum anderen die Fauna (Brutgebiet für verschiedene Brutvogelar- ten; Rast- und Überwinterungsgebiet für verschiedene Wasser- und Watvögel, Lebensraum für Amphibien, Reptilien, Fische, Libellen usw.). Durch eine rücksichtsvolle Wegführung und entsprechende Schutzmassnahmen werden mögliche negative Auswirkungen stark minimiert. Wert- volle Lebensräume und Kleinstrukturen als Verstecke und potenzielle Eiablageplätze werden nicht nur erhalten, sondern wo möglich auch geför- dert. Der Weg wird so erstellt, dass er keine Barriere für Kleintiere bildet. Gewisse unvermeidliche Beeinträchtigungen von Vegetationsstrukturen (z.B. Gehölze), werden durch die Aufwertungsmassnahmen mehr als kompensiert. Mit der Aufwertung des Uferbereichs wird sich ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten der Auenlandschaft entwickeln können. Mit einer wirkungsvollen Umsetzung der Besucherlen- kungs- und Schutzmassnahmen sollen der Uferbereich und weitere wertvolle Strukturen vor Störungen durch die Naherholungssuchenden ge- schützt werden. Die Massnahmen werden auch mit den zuständigen kantonalen Amtsstellen (Naturschutzinspektorat und Jagdinspektorat) und weiteren Fachstellen (z.B. Vogelwarte Sempach) abgesprochen. Dadurch soll eindeutig eine positive Bilanz für Natur und Landschaft erreicht werden. Dass bei der Realisierung möglichst naturschonend und gemäss Umweltschutzgesetzgebung gearbeitet wird, ist selbstverständlich.

Problematischer als die Rücksichtnahme auf Fauna und Flora im Allgemeinen ist die Vereinbarkeit der Planung mit den spezifischen Vorschriften zum Schutz der Ufervegetation. Gemäss Art. 21 Abs. 1 NHG darf die Ufervegetation weder gerodet noch überschüttet noch auf andere Weise zum Absterben gebracht werden. In den durch die Wasserbaupolizei- oder Gewässerschutzgesetzgebung erlaubten Fällen kann die zuständige Behörde die Beseitigung der Ufervegetation für standortgebundene Vorhaben bewilligen (Art. 22 Abs. 2 NHG). Wie das Bundesgericht in einem Leitentscheid vom 8. Juni 2004 entschieden hat, sind nach dem Wortlaut von Art. 22 Abs. 2 NHG nur Eingriffe in die Ufervegetation zulässig, die nach Wasserbau- oder Gewässerschutzrecht erlaubt, d.h. zugelassen sind (BGE 130 II 313 ff und 1A.30/2006). In Frage kämen somit etwa Vor- kehren für die Entnahme von Wasser, die Verbauung und Korrektion von Fliessgewässern, das Überdecken und Eindolen von Fliessgewässern, die Schüttung von Feststoffen in Seen, die Spülung und Entleerung von Stauräumen, die Entnahme und Einleitung von Wasser oder Abwasser sowie die Ausbeutung von Kies, Sand und anderem Material. Demgegenüber sei ein Eingriff in die Ufervegetation für den Bau einer Strasse von vorneherein nicht zulässig, da der Strassenbau klarerweise nicht unter die durch die Wasserbaupolizei- oder Gewässerschutzgesetzgebung er- laubten Fälle falle. Das Bundesgericht liess im zitierten Fall offen, ob Ufervegetation für andere im öffentlichen Interesse liegende Projekte etwa einen Uferweg beseitigt werden dürfe, wenn dafür auch das Gewässer selbst in Anspruch genommen werden könnte. AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 20 Führt der geplante Uferweg zu einer Beseitigung dieser Ufervegetation, so könnte die dazu notwendige Bewilligung nach der zitierten neueren (und strengen) Praxis des Bundesgerichts zu Art. 22 Abs. 2 NHG kaum bewilligt werden. Der Uferweg dient der Verwirklichung der öffentlichen Interessen, wie sie im bernischen See- und Flussufergesetz verankert sind. Er hat weder eine wasserbaupolizeiliche Funktion noch bezweckt er eine Massnahme im Zusammenhang mit der Nutzung der Wasserkraft. Ein solches Ergebnis wäre insofern befremdend, als das zentrale We- sensmerkmal eines Uferwegs im Sinne von Art. 3 Abs. 1 Bst. b SFG gerade darin liegt, dass der Weg dem Ufer entlang und daher zwangsläufig im Bereich der Vegetation am Ufer verläuft. Es würde das SFG bis zu einem gewissen Grad grundsätzlich in Frage stellen. Dies obschon das Bundesgericht soweit ersichtlich bislang nie entschieden hat, das Verbot der Beseitigung von Ufervegetation stehe dem Vollzug des SFG von vornherein und grundsätzlich entgegen. Im Gegenteil hat es im Jahre 1998 erwogen, das SFG stehe in Einklang mit dem übergeordneten Recht (BVR 1999 S. 113). Es ist unbestritten, dass sich im Projektperimeter eine natürliche Ufervegetation befindet, die nach Art. 21 f. NHG geschützt ist. Noch nicht ab- schliessend bestimmt ist aber, ob das Wegprojekt tatsächlich mit einem Eingriff in diese Vegetation verbunden ist und einer Ausnahmebewilligung nach Art. 22 Abs. 2 NHG bedarf. Möglicherweise sind nur Reliktbestände der Ufervegetation tangiert, so dass die weitgehenden Wiederherstel- lungs-, Ersatz- und Aufwertungsmassnahmen letztlich zu einer Verbesserung der Situation führen. Die Ufervegetation beginnt mit einer überfluteten Vegetation und setzt sich landseits fort in den vom Grund- und Hochwasser beeinflussten Be- reich (JENNI, Kommentar NHG, Art. 21, N. 8 ff., auch zum Folgenden). Bei stehenden und korrigierten Gewässern hängt die Ufervegetation land- einwärts vom Grundwasserspiegel ab, der das oberirdische Gewässer umgibt und mit dessen Wasserstand schwankt, wobei die Grundwasser- spitzen ausschlaggebend sind. Als Ufervegetation kommt nur eine natürliche oder naturnahe und standortgerechte Pflanzenschicht in Frage. Zur Ufervegetation gehören die im Gesetz erwähnten Schilf- und Binsenbestände, Auenvegetationen sowie andere natürliche Pflanzengesellschaften im Uferbereich. Erwähnt werden im Kommentar NHG ferner Röhricht und Grosseggenried, Bruchwälder, Eichen- und Eschenwälder, Flussröh- richten, Weiden, Eschenwälder und Ulmenwälder. Auch künstlich angelegte Bestockungen können naturnahen Charakter entwickeln, sofern standortgemässe Arten ausgepflanzt wurden. Angesichts dieser relativ weiten Umschreibung des Begriffs der Ufervegetation muss davon ausgegangen werden, dass der geplante Uferweg an der einen oder anderen Stelle im Bereich einer Ufervegetation verläuft, die dem strengen Schutz von Art. 21 NHG unterliegt. Selbst wenn dies der Fall sein sollte was wie erwähnt noch näher geprüft werden muss - , ist indessen noch nicht gesagt, dass die Realisierung des Wegs auch mit einem bewilligungspflichtigen Eingriff in die Ufervegetation verbunden ist. Da mit Begleitmassnahmen die Uferrenaturierung gefördert werden soll, ist geplante Weg kaum mit den beiden oben erwähnten Bauvorhaben vergleichbar ist, in denen das Bundesgericht das Vorliegen eines bewilligungspflichtigen Eingriffs bejaht hat. Auch wenn der Weg an der einen oder anderen Stelle im Bereich von Ufervegetation verlaufen dürfte, liegt ein wesentlicher Unterschied im Vergleich zu den Situationen der Bun- desgerichtsentscheide darin, dass das vorliegende Projekt insgesamt zu einer bedeutenden Aufwertung des Lebensraums bzw. einer Förderung des naturnahen Uferbereichs führen soll. Dementsprechend soll die Planung auch verschiedene konkrete Verbesserungsmassnahmen vorsehen. Das SFG führt in seiner Zweckbestimmung denn auch den Schutz der Uferlandschaft als zentrale Zielsetzung auf (Art. 1 SFG). Dementsprechend verpflichtet dazu, eine Uferschutzzone mit Baubeschränkungen festzulegen (Art. 3 Bst. a SFG). Im Rahmen der weiteren Planung muss noch eine vertiefte Auseinandersetzung mit diesen Fragen erfolgen, da eine allfällige Ausnahmebewilli- gung nach Art. 22 Abs. 2 NHG wegen des Koordinationsprinzips bereits im Planungsverfahren eingeholt werden müsste.

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Temporäre Sperrung des Uferweges

Eine temporäre Sperrung des Weges ist aus heutiger Sicht nicht erforderlich. Mit den angestrebten Schutz- und Aufwertungsmassnahmen sollte es möglich sein, die zusätzlichen Störungen auf ein unproblematisches Niveau zu senken.

Besucherlenkungsmassnahmen und Wegegebot (Velofahrverbot, Leinenpflicht etc.)

Die vorgesehenen Besucherlenkungsmassnahmen werden sich nicht nur auf das Aufstellen von Hinweistafeln beschränken. Je nach Uferwegab- schnitt und Störungsempfindlichkeit der vorhandenen Fauna und Flora sind verschiedene Lenkungs- und Schutzmassnahmen vorgesehen. Im Vordergrund stehen folgende bauliche Massnahmen: Besondere Ausgestaltung des Weges (z.B. Plankenweg mit Geländer, kein Trampelpfad) Förderung von sehr dichten Gehölzstrukturen (Ufergehölz, Hecken) Naturnahe Kleinstrukturen mit Lenkungswirkung (Astwall, Zaun aus Weidengeflecht etc.) Beobachtungs- resp. Sichtschutzwände (Hides) Evtl. an beiden Enden des Wegabschnittes Veloabsperrungen

Diese baulichen Massnahmen sollen aber auch durch Besucherinformationsmassnahmen und punktuelle Tierbeobachtungsmöglichkeiten ergänzt werden, die den Naturwert und die Störungsempfindlichkeit gewisser Arten aufzeigen. Weil vermutlich auch besonders Naturfreunde den Weg gerne benutzen werden, wird die soziale Kontrolle eine zusätzliche Wirkung bei der Einhaltung des Wegegebots und der Leinenpflicht für Hunde übernehmen. Es sind auch gezielte Informations- und Sensibiliserungsaktionen denkbar, beispielsweise mit Unterstützung von lokalen Natur- schutzorganisationen. Der genaue Umfang und die Standorte der einzelnen Massnahmen werden im Realisierungsprojekt festgelegt. Je nach Jahreszeit, Besucherauf- kommen und Entwicklung des Uferbereichs werden auch nach der Realisierung des Uferweges Anpassungen der Lenkungs- und Schutzmass- nahmen vorgenommen. Das kann bedeuten, dass an gewissen Stellen Massnahmen reduziert werden können, an anderen aber neue oder zu- sätzliche Elemente erforderlich werden. Das heisst, dass die Wirksamkeit der Massnahmen nach der Eröffnung untersucht wird.

Konflikt mit Rastplätzen

Die im Vorprojekt bezeichneten Standorte für die Naherholung sind nicht als Rastplätze zu verstehen. Es handelt sich dabei um mögliche Tier- und Naturbeobachtungsmöglichkeiten.

Negative Auswirkungen des Uferweges auf natürliche Uferentwicklung

AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 22

Der Uferweg soll sich nicht negativ auf eine natürliche Uferentwicklung auswirken. Der geplante Weg mit den begleitenden Aufwertungs- und Schutzmassnahmen eine Verbesserung gegenüber der heutigen Situation bringen. Die bewilligten Bootsplätze und Bauten im Bereich zwischen Weg und See werden belassen. Ansonsten wird das Gebiet aufgewertet, resp. renaturiert. Massnahmen gegen die Verlandung werden künftig nicht mehr erfolgen (wichtige Voraussetzung für eine natürliche Uferentwicklung). Im Uferbereich zwischen Weg und See werden nur noch Pfle- geeingriffe und Aufwertungs- und Störungsschutzmassnahmen erfolgen. l) Landschaftsbild

Das Landschaftsbild wird sich alleine durch den neuen Uferweg nicht verändern. Vielfach bestehen bereits Trampelpfade, welche lediglich einen Ausbau verlangen. Landschaftswirksam können hingegen bauliche Massnahmen zum Schutz der Natur oder zum Schutz der Privatsphäre sein. Zäune, Abschrankungen oder gar bauliche Massnahmen kommen dort zu Zug, wo es unabdingbar sein wird. An einzelnen Stellen, wie zum Bei- spiel an möglichen Beobachtungsstandorten (Hides) oder als Zwischenlösung bis die gepflanzten Ufervegetation gross genug ist, sind Schutz- wände vorgesehen. Bis auf die erwähnten Beobachtungsstandorte sind diese Schutzwände lediglich als temporäre Installationen vorgesehen, die im Sommer wieder demontiert werden können. Aus diesem Grund sind auch möglichst leichte und natürlich wirkende Massnahmen vorgesehen (z.B. Schilfwände). Diese sollten aber so konstruiert sein, dass sie zumindest eine Saison halten. Mit der Förderung und Entwicklung der natürli- chen Ufervegetation sollten auch diese einzelnen Schutzwände definitiv entfernt werden können. Eine fachliche Begleitung und Kontrolle soll die Vorgaben für eine wirksame Umsetzung dieser Störungsschutzmassnahmen garantieren. Eine umfassende Beurteilung all dieser Massnahmen ist aufgrund des jetzigen Planungsstandes noch nicht möglich. In Zusammenhang mit der Uferwegplanung sind aber auch Massnahmen beabsichtigt, die in jedem Fall zur Aufwertung der Uferlandschaft führen werden: Renaturierungen, Realisierung von ökologischen Ersatzmassnahmen (Pflanzung möglichst mehrere Meter breite Ufergehölze, Förderung von Wasserröhricht (Schilf), naturnahe Kleinstrukturen). Generell wird das Projekt so ausgerichtet, dass schlussendlich eher von einer Aufwertung der Uferlandschaft gesprochen werden kann m) Geologie

Den generellen und parzellenbezogenen Bemerkungen zur Geologie wird bei der weiteren Bearbeitung Beachtung geschenkt. Der im Plan einge- tragene Klärungsbedarf bedeutet, dass diese Stellen noch genauer untersucht werden müssen. Sondierungen vor Ort werden nicht ausge- schlossen. n) Naherholung

AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 23

Der Mitwirkungsplan Übersicht / Ausgangslage Naherholung enthält an 5 Stellen sternförmigen roten Signaturen mit der Bezeichnung Mögliche Sonderstandorte Naherholung . Verschiedene Mitwirkungseingaben befürchten, dass an diesen Orten grössere Grill- und Rastplätze installiert werden. Gemäss Richtplan See- und Flussufer sind in diesem Gebiet keine Rastplätze oder Erholungseinrichtungen vorgesehen. Die Uferweg- planung wird in diesem Sinne auch keine Rast- und grössere Verweilplätze sichern. Somit werden Konflikte mit dem einseitig angrenzenden be- siedelten Gebiet minimiert; ebenfalls gewisse negative Auswirkungen auf den Lebensraum am Ufer. Aus Sicht der Naherholung genügen Erho- lungseinrichtungen am Kopf der Wohleibrücke und ein Rastplatz in der Ey (beide ausserhalb des Wirkungsbereichs der vorliegenden Uferwegpla- nung). Im Verlauf der weiteren Planung wird man sich höchstens noch Gedanken machen, ob allenfalls an einem geeigneten Ort eine einfache Sitzgelegenheit für die Vogelbeobachtung sinnvoll wäre. o) Kosten des Uferwegs

Insgesamt wurden von der Gemeinde bei den 8 Uferwegvarianten auch die Baukosten geschätzt. Hier die Kostenschätzungen zu den Varianten, die gemäss Mitwirkungseingaben wiederum zur Diskussion stehen sollten:

Ey Kappelenring - Hofenstrasse 977 000 CHF Steg auf Verlandungsstellen 3 035 000 CHF Brücke über den Wohlensee und Wegführung auf Seite Frauenkappelen 1 500 000 CHF Variante Mitwirkung (Weg am Ufer) 877 000 CHF

Die Zusammenstellung zeigt, dass nebst der vorgeschlagenen Variante rein aus finanziellen Gründen auch die Variante Ey Kappelenring Ho- fenstrasse interessant sein könnte. Hier gilt es allerdings festzuhalten, dass die Variante Ey Kappelenring Hofenstrasse als mögliche Variante auch aus finanzieller Sicht ausscheidet: Die Kosteneinsparung zur vorgelegten Mitwirkungsvariante müsste nämlich mindestens CHF 637'000 .-- (Art. 2 Abs. 3 SFV) betragen.

Der Wunsch der Mitwirkenden nach genauen Kostenschätzungen ist verständlich. Da die Uferwegplanung zum Zeitpunkt der Mitwirkung natur- gemäss lediglich als Entwurf und ohne die konkreten, detaillierten Massnahmen vorlag, was es unmöglich, eine genauere Kostenschätzung vor- zunehmen. Das vorliegende Uferwegprojekt wird nun verfeinert und konkrete Massnahmen werden formuliert. Sobald die konsolidierte Planung vorliegt, werden die Bau- und Landerwerbskosten im Detail neu geschätzt und wiederum offengelegt.

Der Kanton wird sich voraussichtlich zu 60% an den Realisierungskosten beteiligen. Dazu gehören Landerwerb, Bauprojekt inkl. Massnahmen, Erwerb von Durchgangs- und Benützungsrechten, Entschädigungen für Nutzungsbeschränkungen und die Nebenkosten (Gerichtskosten, Partei- entschädigungen, etc.).

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Die Kosten für die Planung und Realisierung des Uferweges, welche ersatzweise durch den Kanton durchgeführt worden ist, gelten ab Rechts- kraft der Kostenverfügung als gebundene Ausgabe. Nur solange die Gemeinde einen sachlichen und/oder zeitlichen Spielraum hat, ist ein Kredit- beschluss des zuständigen Organs erforderlich. p) Sicherheit

Das Thema Sicherheit beschäftigt sowohl die künftigen Uferwegbenützer als auch die Anwohner. Bei der Projektierung und dann insbesonders im Rahmen des Baugesuchsverfahren wird der Sicherheitsaspekt einen Bestandteil der Eingaben bezüglich der Prüfung sein. Wie bei jedem Projekt sind allfällige Gefahrenstellen mit angemessenen Massnahmen zu sichern. Der Betrieb des Uferwegs macht vielen Anwohnern Sorgen. Sie be- fürchten Unrat, Vandalenakte, Lärm und sorgen sich um ihre persönliche Sicherheit (Fremde auf dem Grundstück, persönliche Attacken, Einbrü- che,...). Das Thema Abgrenzung zwischen öffentlichem Uferweg und den Privatparzellen wird in der weiteren Planung genau untersucht. In erster Linie wird mit der Wegführung und natürlichen Massnahmen versucht, mögliche Konfliktzonen zu entschärfen. Durchgehende Gitterzäune oder gar Wände stehen wegen dem Landschaftsbild und der Vernetzung eher im Hintergrund. q) Realisierung des Wegs/ Verfahren

Die Planung des Uferwegs wird «mit der Genauigkeit der Baubewilligung» im Sinne von Art. 1 Abs. 4 BauG erlassen werden (vgl. dazu c) vorste- hend). Die bauliche Realisierung des Weges ist nicht Gegenstand des vorliegenden Verfahrens.

r) Finanzielle Forderungen

Die finanziellen Forderungen werden zur Kenntnis genommen. Entschädigungsforderungen können jedoch nicht im Rahmen des Planerlassver- fahrens geltend gemacht werden. Massgebend ist die Gesetzgebung über die Enteignung. s) Bootsanbindeplätze

Die Verlandung des Wohlensees wird dazu führen, dass aufgrund der Untiefen die Bootsanliegestellen aufgehoben werden müssen. Diese Prob- lematik ist unabhängig von der Uferwegführung. Abklärungen haben ergeben, dass jedes Jahr (zum Beispiel dieses Jahr 7 Plätze) Schiffsliege-

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plätze im Bereich Talmatt frei werden. Das SVSA (Verwaltung der Schiffsliegeplätze) ist bereit, vor der jeweiligen öffentlichen jährlichen Aus- schreibung Mietgesuche der Inselrainanwohner zu prüfen. Interessenten müssten sich allerdings bis spätestens bis Mitte Juni des jeweiligen Jah- res melden. t) Haftung

Auf kantonaler Ebene sind keine besonderen Sicherheitsprobleme in Zusammenhang mit der Realisierung von Uferwegen bekannt. Die topografi- sche Situation ist durch Begehungen und Höhenaufnahmen abgeklärt. Geologisch bietet der Wegbau keine besonderen Schwierigkeiten. Beson- dere Gefahrensituationen (z.B. Abstürze) sind zu sichern. In Hanglagen ist darauf zu achten, dass Benutzer nicht durch herunterstürzendes Mate- rial gefährdet werden. Da es sich um eine kommunale Weganlage handeln wird, liegt die Haftung wie bei den übrigen Gemeindestrassen bei der Gemeinde. u) Ausblick/ Fazit

Die im Rahmen der Mitwirkung vorgelegte Uferwegvariante kann nach Einschätzung des AGR zu einer gesetzeskonformen Variante weiterentwi- ckelt werden. Die Vielzahl von Eingaben und Voten helfen, die Uferwegplanung zu optimieren. Zusätzlich zu prüfen ist eine Wegführung teilweise über die Hofenstrasse im westlichen Bereich des Planperimeters. Es ist vorgesehen, dass die Uferwegplanung «mit der Genauigkeit der Baube- willigung» im Herbst 2007 zur öffentlichen Auflage gelangt.

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v) Die Auswertung /Tabellenform

Eingaben Anliegen/Antrag/Forderung Auswertung/ Stellungnahme

Generell zur Uferwegführung E,I,2,11,12,33 Befürwortung des vorliegenden Uferwegprojekts: Kenntnisnahme Variante Hofenstrasse ist keine valable Alternative: unattraktiv, nur Garageeinfahrten und Autoabstellplätze, schmucklose Nordseiten von Häusern, sichtversperrende Hecken und Zäune viel Schatten (33). G Besteht die Möglichkeit, neue Varianten einer ufernahen Lösung zu prüfen? Nicht vorgesehen G,35 Möglichst rasche Realisierung des Uferwegs! Kenntnisnahme Keine jahrelangen Gerichtsstreite (35) B,D Uferwegprojekt wird grundsätzlich befürwortet. Folgende Ziele müssen jedoch erreicht wer- Kenntnisnahme den: Renaturierung bei zahlreichen künstlich verbauten Ufern Entwicklung von Uferbestockungen und Schilfgürteln Erhalten und Fördern eines natürlich bestockten Uferstreifens zwischen Weg und See- ufer als Störungsschutz für Fauna auf dem See Einrichtungen für störungsfreies Beobachten der Fauna auf dem See Rücksichtsvolle, kaum einschneidende Bauweise des Uferwegs Umfangreiche und sorgfältige Massnahmen zum Schutze der störungsempfindlichen Zonen sind zu treffen (D).

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A,C,H,L,M,6,10, Auf die geplante Wegführung ist zu verzichten: vgl. h) bis p) 13,14,15,16,18, Rücksichtnahme auf den Natur- und Landschaftsschutz (6,15,C,H,27,30,34,35,37,38,48) 19,20,23,24,27, Nationales Schutzgebiet für Wasservögel (A,C,15,34,37) 28,29,30,32,34, Überwinterungsplatz für Wasservögel (....,49) 37,38,39,40,41, Weg ist begehungsunfreundlich (nur 1.2m breit, Treppen, Steigungen, Gefälle). Sicherheitsrisiko (L) 43,44,45,47,48, Topografie (27): Die Hälfte des Weges käme in Hanglagen zu liegen, wovon nochmals die Hälfte 49 davon Brückenkonstruktionen (14,19). Rutschgefahr (14,19,34)/ Tektonik (15,34,M) Zwängerei des Kantons (H,16,32,41) Punktuelle Störungen durch verantwortungsbewusste Anwohner weniger gross als lineare Störun- gen der Wegbenutzer (C,39). Kanton genehmigte schon zahlreiche Streckenabschnitte weitab vom Ufer (19). Eingriffe ins Privateigentum, Privatsphäre 10,14,16,19,24, Kanton hat es unterlassen, wesentliche attraktivere Varianten zu prüfen. Seriöse Interessensabwägung Vgl. g) und o) 27,38,39,40,44, inkl. Kosten=Grundlage (38,39). 45 C,F,M,4,10,13,1 Uferweg via Eyweg Kappelenring (westseitiges Trottoir) - Hofenstrasse führen. Sanierung der Ho- Vgl. g) und k) 4,15,16,17,18,1 fenstrasse: Trottoir und Temporegulierung durch horizontale Barrikaden wechselseitige Einengung der 9,20,22,23,24,2 Strasse gemäss Skizze (28). Gemeinde plant auf Hofenstrasse ein 1,9m breites Trottoir mit Sichtmög- 7,28,29,30,31,3 lichkeiten auf See (29). Uferweg wäre auch optimal am öV angeschlossen (30). Durchblicke gegenüber 5,39,41,43,45,4 den Anwohnern durchsetzen (31). Möglichst auch Velostreifen auf der Hofenstrasse (47). 6?,47 32,43,45 Uferwegprojekt von Corinne Itten ist professionell, gesetzeskonform, finanziell machbar, behindertenge- Vgl. g) recht und erübrigt Diskussionen bezüglich Natur- und Vogelschutz (Beilage Plan A4 mit Wegführung über Hofenstrasse inkl. Aussichtsplattformen und Durchblicken und Stichwege). 18,19 Uferweg auf Hofenstrasse ist nicht zum vornherein ausgeschlossen. Begründung: nicht wesentlich über Vgl. g) 50m vom Ufer entfernt. Eventuell Wegführung auf Krete Kappelenring- Inselrainbucht prüfen (Seeab- stand könnte besser eingehalten werden). Es bestehen Aussichtspunkte, zu denen auf einfache Weise Stichwege geführt werden können. Erst wenn die Enteigungskosten geschätzt sind und in die Berech- nung eingeflossen sind, kann beurteilt werden, ob eine wesentliche Kosteneinsparung vorliegt. Das AGR muss dies noch nachholen. H,M,14,19,27 Kanton unterstützte im Herbst 2005 noch die Prüfung der Variante Hofenstrasse. Woher nun der Ge- Vgl. a) und b) sinnungswandel?

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20 Der ohnehin enge Uferbereich muss neu unterteilt werden in Weg- und Privatsphärenbereich der An- Vgl. h) und l) wohner, wobei Abtrennung ebenfalls Platz in Anspruch nimmt. Sichtschutz vermindert Aussicht der An- wohner auf den See. Die Wegbenutzer werden in einen engen Wegverlauf gezwängt. 1,9,23 Uferweg auf Verlandung im See (Insel) führen: Vgl. g) Holzbrücke bei Parz. 4496 hinauf zur Hofenstrasse. Schräglift für Behinderte und Rollstuhlfahrer (1). Steg auf dem See, wenige Meter vom Ufer entfernt. Wäre rollstuhlgängig auch im Winter, wäre kür- zer und billiger, juristische Verfahren könnten umgangen werden (8). Steg gemäss Vorbild Zürichsee (Rapperswil) C,F,M,10,14,15, Uferweg mittels Brücke über den See (auf Seite Frauenkappelen) realisieren. Vgl. a) und g) 16,17,18,19,20, 24,25,27,29,31, 39,45,48,49 H,3,10,14,15 Uferwegprojekt widerspricht dem SFG: Vgl. j), u), k) Der Planung liegen in offensichtlicher Weise eine unhaltbare und von sachfremden Motiven geleite- te Interessenabwägung zu Grunde. Die Uferwegplanung wird daher nicht genehmigungsfähig sein (3) Interessenabwägung völlig einseitig, Privatinteressen (14,16,H), Naturschutzinteressen insb. des Vogelschutzes werden völlig missachtet (10,16) Unverhältnismässige Eingriffe in Eigentums- und Naturschutz > unbefriedigende Kompromisslösun- gen (15). C,H,L,4,10,13,1 Der Uferweg schliesst wegen den Steigungen und Treppen einen grossen Teil der Bevölkerung aus Vgl. i), k), l) 5,16,17,18,20,2 (Behinderte, ältere Personen, Kinderwagen). Auch für kleine Kinder gefährlich (16). 40% der Bevölke- 5,26,27,28,34,3 rung ist ausgeschlossen (F,26). 6,39 15,16,19,M Unattraktiver Gebirgstrampelpfad zwischen hohen Zäunen, Holzpalisaden und neuen Hecken, zeitweise gesperrt. B,11 Durchgehender rollstuhlgerechter Ausbau ist nicht realistisch und auch nicht zwingend. Sinnvoll und machbar wäre jedoch ein Weg, der von beiden Enden her jeweils bis zu einem interessanten Aussicht- sort rollstuhlgerecht erstellt würde. F,M,14,16,19,20 Ausgangslage hat seit letzter Uferschutzplanung geändert: Vgl. c) ,22,24,27 SFG ist liberalisiert worden Neues Vogelschutzgebiet von nationaler Bedeutung Neues Behindertengleichstellungsgesetz (F,22)

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22,27 Mehrere der im rev. SFG erwähnten Gründe für eine Wegführung abseits des Ufers sind erfüllt: Vgl. g) und u) Schutz Fauna und Flora (nat. Bedeutung) Schwierige Topografie Attraktivere Wegführung entlang der Hangkante mit besserer Sicht auf den See (keine sichtbehin- dernden Schutzmassnahmen) Beträchtliche Mehrkosten von deutlich über 1Mio. Fr. (Enteignung) Unverhältnismässig starke Eingriffe ins Privateigentum und sphäre (Weg zerschneidet Parzelle) Beeinträchtigung des Landschaftsbildes (Palisadenwände, Stege, Zäune) Weitere öffentliche Interessen: Behindertengängigkeit, Gewährleistung Sicherheit Anwohner, Trag- barkeit der Bau- und Unterhaltskosten,... 14,19,31 Verlandung führt dazu, dass sich der Weg schon bald weit weg vom Ufer befindet. Vgl. c) und k) 14,19,32 Wegen Uferweg: Sachbeschädigungen, grosse Menge Unrat, Lärm bis tief in die Nacht hinein (14). Löst Vgl. p) Angst bei den Anwohnern aus (32). Immissionen durch die Benutzer des Wegs schränken die Eigentumsfreiheit zusätzlich und unverhält- nismässig ein (19). 15 Attraktivere Wegführung suchen, welche allen offen steht und in absehbarer Zeit auch benützt werden Vgl. g) und k) kann. 22 Kanton handelt verantwortungslos, wenn er an der veralteten Richtplanung festhält und dieses hohe Vgl. c) Prozess und Kostenrisiko zu Lasten der Einwohnergemeinde eingeht. Wieso will AGR den veralteten Richtplan ungeachtet der Gesetzesänderung durchsetzen? C,H, 22,35 Projekt ist unverhältnismässig: Wohlensee schon zu 80% zugänglich, Eingriffe in Flora und Fauna, ho- Vgl. b), c), j) he Kosten, Beeinträchtigung Landschaftsbild, Eigentumseingriffe, weite Teile der Bevölkerung von U- ferweg ausgeschlossen, doppelter Ausbau Uferweg und Hofenstrasse nicht zu verantworten (22). Woh- len stellt bereits schon 11km Uferweg zur Verfügung (C,39), verletzt Eigentumsgarantie in unzulässiger Weise (H). Wohlener Bevölkerung hat bereits mehr als genug zugänge zum See (35) 27,43 Kanton hat bereits Uferwege auf bestehenden Wegen entfernt vom Ufer genehmigt (z.B. zwischen Ho- Vgl. c) fen und Prägel (43)) Zum Verfahren E,G,2,7,8,12 Planung und Baugesuch soll gleichzeitig im koordinierten Verfahren erfolgen. Spart Zeit und Kosten (7). Vgl. c) und u) Verzögerungstaktik des Gemeinderates ist inakzeptabel (8). Zweiteiliges Verfahren ist völlig unver- ständlich, führt zu Verzögerung des Projektes und zur Verschleuderung von Steuergeldern (12). Geologie 4 Rutschgefahr auf Parz. 4586. Vgl. m) 3 Parz. 4414: Wegführung muss analog der westwärts anschliessenden Wegführung auch unter Abklä- Wird abgeklärt rungsvorbehalt stehen. AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 30

14 Parz. 3424: Eventuell kommt hinter der Stützmauer aus Holz ein früheres Badebassin mit armiertem Wird abgeklärt Beton zum Vorschein. Kostspieliger Rückbau? 27 Projektierter Weg ist rutschgefährdet und muss dann oft geschlossen werden. Vgl. m) Flora und Fauna 5 Inselrainbucht ist Aufenthalts- und Brutort besonders vieler Vögel. Einverstanden mit Schutz. Informati- Vgl. k) onstafeln über hiesige Vogelarten und Pflanzen werden befürwortet. 13 Massive Störung des Überwinterungsplatzes der Wasservögel Vgl. k) 18 Aspekte des Vogel- und Naturschutzes lassen sich mit uferseitig geführtem Weg nicht vereinbaren. Vgl. k) Schutz der Vögel mittels Hecken, künstlichen Verbauungen, Verzicht auf die Wegführung direkt entlang dem Ufer (einige Meter versetzt) lassen Zielkonflikt erkennen. Der Uferweg wird Fauna und Flora scha- den. 19 Der Natur in der Inselrainbucht kommt besondere Bedeutung zu (dynamische Entwicklung infolge Ver- Vgl. k) landung). Wie kann unkontrollierter Publikumsverkehr dort verantwortet werden? Die vorgeschlagenen Schutzmassnahmen gegenüber der Fauna (zeitweises sperren des Wegs und Bau einschneidender Sichtssperren) zeigen die Unmöglichkeit der Begründung des Projekts und stellen die Fachkompetenz des Spezialisten in Frage. 37 Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung erfordert Schliessung führt zur Wegschlies- Vgl. k) sung zwischen Oktober und März. 19 Die Erstellung des Wegs bedeutet schon eine Zerstörung der natürlichen Situation, welche der dynami- Vgl. k), l) scher Entwicklung unterworfen ist. 21,37,39 Uferweg in vorliegender Form wird abgelehnt, weil aktuelle Naturschutz- Landschaftsschutz- und Um- Vgl. k) weltaspekte insb. pot. Laichplätze von Fischen ungenügend berücksichtigt werden. Ruhige sehr stö- rungsfreie Zone belassen. 19i,37 Biodiversität beispielhaft erhalten - nicht zerstören. Artenvielfalt darf in den nächsten Jahren nicht ab- Vgl. k) nehmen. Finanzielles E Die Realisierungskosten für die Wegerstellung müssen für die Gemeinde Wohlen gebunden sein. Es Vgl. o) darf nicht sein, dass die Gemeinde die Finanzierung des Weges verweigern kann. 3 Aufgrund der Höhendifferenz bedarf die Weganlage auf Parzelle 4414 einer aufwändigen Konstruktion. Vgl. r), t) Massive Bauweise nötig, welche auch teuer im Betrieb und Unterhalt ist. Keine gefahrlose Benutzung des Wegs möglich. Von der Gemeinde Wohlen wird eine Solidarbürgschaft von mind. CHF 100'000 verlangt. Die Eigentümerin soll bei Untätigkeit der Gemeinde mit diesem Geld den notwendigen Wegun- terhalt vornehmen können. 25,48 Bürger von Wohlen sollen über Kredite abstimmen können. Vgl. o)

AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 31 3 Von der Gemeinde Wohlen wird eine Entschädigung für die Wertverminderung der Parzelle 4414, für Vgl. r) die Erschwerung der Bewirtschaftung und für weitere Inkonvenienzen verlangt. H,M,4,10,16,19, Ausgewiesene Kosten täuschen, da Landerwerb und Entschädigungen nicht enthalten sind. Kos- Vgl. o) 24,27,28,34,35, ten/Nutzen in schlechtem Verhältnis (4). Aufwendungen für den Bau und Unterhalt des Wegs ist dem 38 Steuerzahler nicht zuzumuten (10).Sämtliche Landerwerbs- und Enteignungskosten müssen im Rah- men der Mitwirkung bekannt gegeben werden (14,16,19,20,24,H,27,34,38,M). Baukosten sind nicht nachvollziehbar und unvollständig: Einfriedungen, Schutzmassnahmen für Natur und Eigentum (14,16,17,34). Angaben über späterer Unterhalt fehlen (14,16,H,27). Erstellungskosten zum Schutze der Natur werden wesentlich höher ausfallen (15). Unterhalts- und Erneuerungskosten im schwer zu- gänglichen Gebiet (inkl. Kunstbauten) übersteigen jedes vernünftige Mass(15,19,34). Landerwerbskos- ten werden in Millionenhöhe anfallen (15). Unnötige Planungskosten jetzt stoppen (15). Minderwerte der Grundstücke durch den Wegbau berücksichtigen (17). Kosten sind entscheidender Bestandteil jedes Planungsprojektes und müssen der Mitwirkungsauflage beigelegt werden (19). Berechtigte Sicherheits- bedürfnisse der Anwohner müssen ernst genommen, geplant und die Kosten berechnet werden (19). Kostenschätzung für einen behindertengerecht ausgestalteten Weg inkl. Enteignungskosten würden andere Varianten in den Vordergrund stellen (F). Der Bau des Weges erfordert mind. die 3fache Weg- breite nicht mal die reinen Baukosten sind zuverlässig abgeschätzt worden (H).Sichtschutzhecken müssen bereits bei Eröffnung des Weges Sichtschutz gewähren > Kostenpunkt (H). Weg kostet zuviel (35) 6,14 Enteignungsansprüche werden wegen Einbusse des Grundstückwertes vorbehalten. Vgl. r) 18 Der Uferweg wird versetzt im Grundstück geführt. Ein breiter Landstreifen muss dafür beansprucht wer- Vgl. k), j), j) den. Der direkte Seezugang wird verunmöglicht. Bestehende Bootsstege müssen aufgehoben werden. Von einem möglichst zurückhaltenden und schonend ausgeübten Eigentumseingriff kann hier nicht die Rede sein. 19 Zahlreiche Gebäude werden durch den geplanten Weg eingeschränkt nutzbar. Vgl. j) 19 Der Weg kann aus Gründen des Naturschutzes nicht unmittelbar dem Ufer entlang geführt werden, Vgl. k) sondern versetzt im Grundstück und dies mit zahlreichen Schutzmassnahmen (Palisadenwände mit Gucklöchern, Sperre des Uferwegs). 14,19,24 Es ist beängstigend, mit welch leichter Hand unter kant. Verantwortung Steuergelder verschleudert wer- Vgl. b) den. 14 Parz. 3424: Der Nussbaum ragt ins Wegprofil hinein. Es gehen mind. 3/3 der Nussernte verloren. Ent- Vgl. r) schädigung muss diskutiert werden. 16 Unterhalt und Pflege des Weg zu teuer und dem Steuerzahler nicht zuzumuten. Vgl. o) 19 Die Erstellungs- und Unterhaltskosten stehen in keinem vernünftigen Verhältnis zur sehr eingeschränk- Kosten werden bei ten Nutzbarkeit des Weges. öffentlicher Auflage

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18 Der SFG-Fond dient nicht der Finanzierung von Enteignungen. Das AGR hat seine Berechnungsgrund- vorliegen. lage und die Finanzierungsart frühezeitig offen zu legen, damit die Stimmberechtigten wissen, ob die Finanzierung eine Erhöhung der Gemeindesteuer zur Folge hat. Zur Orientierung/ Mitwirkung F,H,10,14,16,19 Kanton zog politisch abhängige Fachleute bei, manipulierte das Vorgehen und orientierte unvollständig Vgl. d) ,22,24,27,35 und falsch an der öffentlichen Orientierungsversammlung. Manipulatives Vorgehen der Kantonsvertreter an der öffentlichen Orientierungsveranstaltung (16). Einseitige und unvollständige Informationstätigkeit des AGR: Kosten nicht umfassend geschätzt, Entscheid des Verwaltungsgerichtes wird konsequent falsch kommuniziert (Uferweg ist nicht ohne weiteres möglich!), Gesetzesrevision und ihre Bedeutung ungenügend darauf hingewiesen, über Rastplätze im Plan wurde die Versammlung nicht orientiert, be- schönigen der tatsächlichen Eingriffe mittels Kuchenzeichnungen (22). Diskriminierende Äusserungen gegenüber Behinderten (F). Umfrage im Frühjahr 2004 war tendenziös und daher Resultat nicht aussa- gekräftig (H,27). 4,5 Was bedeuten die roten Sterne im Plan Mögliche Standorte Naherholung ? Verweil- und Picknickplätze Vgl. n) und k) sind auf diesem kurzen Stück nicht nötig (4). Keine Bänke und Grillstellen planen- aus Rücksicht auf Anwohner und Tiere (5). 4 Was bedeutet der Eintrag Klärungsbedarf im Plan Ausgangslage Geologie ? Vgl. m) H,M,10,14,17,19 Unterlagen unvollständig; das Mitwirkungsverfahren ist nochmals mit kompletten Planungsgrundlagen Vgl. d) ,20,24,38 durchzuführen. Alternativen aufzeigen. B,11 Die Unterlagen sind fundiert und ansprechend. Gute und verständliche Information an der öffentlichen Besten Dank! Orientierungsveranstaltung vom 29.8. 16,19f, Die aufgelegten Planunterlagen sind ungenau und suggerieren eine attraktive Wegführung. Vgl. d) 45 Keine Stellungnahme möglich, da die Auflageakten nichts mit einem Uferschutzplan im Sinne des SFG Vgl. d) zu tun haben (Eingriffe des Grundeigentums gehen nicht hervor). A Es fehlen die ortsbezogenen konkrete Massnahmen, welche aufzeigen, dass im Interessen des Natur- Vgl. d) schutzes genügend Rechnung getragen werden kann. Rechtliche Aspekte (Haftung) 3,19e, Haftungsrisiko (Unfall mit Personenschaden auf Uferweg Parz. 4414) wird nicht übernommen (3). Wer Vgl. t) haftet (19e)? 3 Von der Gemeinde Wohlen wird eine Schadloserklärung verlangt, damit die Grundeigentümerin nicht Vgl. t) Dritten gegenüber für Mängel an der Weganlage auf Parz. 4414 haftbar gemacht wird. 7 Nebst Parz. 3314, 3441,2280 bestehen auf folgenden Parzellen Dienstbarkeiten/Grundlasten zugunsten Kenntnisnahme eines Uferwegs: 3419, 3424, 3816.

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C,F,K,M,10,14,1 Uferwegprojekt verletzt Behindertengleichstellungsgesetz. Das BehiG findet beim vorliegenden Projekt Vgl. i) 6,19,27,39,42 Anwendung, da es sich um eine öffentlich zugängliche Anlage handelt (Art. 3a BehiG und Art. 2b+c Ziff.1 BehiV).. 14 Eine zeitweise Sperre des Weges ist ausgeschlossen (BGE vom Bernischen Fischereiverband (BKFV) Vgl. k) in Thun). 45 Zulässigkeit der Planung eines Uferwegs durch die kant. Behörde im Sinne einer Ersatzvornahme wird Vgl. b) bestritten (Verletzung der Gemeindeautonomie und des Stimmrechts der Gemeindebürger). Parzellenbezogene Anliegen 3 Geländeskizze im Bereich Parzelle 4414 entspricht nicht der Realität. Wird überprüft 3 Parz. 4414: Wegführung nimmt keine Rücksicht auf den erstellten Cottage Garden mit seinen wertvol- Wird überprüft len Pflanzen. 3 Parz. 4414: Massiver Eingriff in die Eigentumsfreiheit. Wegführung entlang des Seehauses nicht zu- Wird überprüft - mutbar. Intimsphäre bezüglich der im Seehaus enthaltenen Werk-, Wohn- und Studier-Räume wird voll- insbesonders ob ständig beseitigt. Es werden Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der beiden Gebäude und des Gar- auch rechtskräftige tens verlangt. Baubewilligungen vorliegen 4 Parz. 4586: Auf allen Plänen mit Ausnahme Ausgangszustand und Wegführung ist das Hüttli am See Wird überprüft auf Parz. 4586 nicht richtig eingetragen. Auf Parz. 4586 existiert kein Sitzplatz analog Nachbarparzelle. Die bestehende Treppe hat nicht den eingezeichneten Verlauf. Weg kann nicht einfach über diese Treppe geführt werden. Hang ist viel steiler als eingezeichnet. Ausgangslage muss richtig gestellt wer- den, bevor weitergearbeitet wird. 4 Parz. 4586: Leitungen der Wärmepumpe dürfen nicht angetastet werden. Kenntnisnahme 4 Parz. 4586: Unklar wie der Zugang vom Haus zum Sitzplatz gestaltet werden kann (Boot muss wegen Wird überprüft erhöhter Diebstahlgefahr auf öffentlichen Wegen hinaufgetragen werden können). Wie wird Privatsphä- re geschützt? Schutz vor Fremden und Tieren? 6 Parz. 4527: Längs des Weges soll ein Haag mit einer hierfür geeigneten Bepflanzung gesetzt werden, Kenntnisnahme um die Sicht vom Weg her in das Grundstück zu verhindern bez. zu erschweren. Der Schacht der Pumpstation sollte aus Sicherheitsgründen ebenfalls eingezäunt werden. 14 Parz. 3424: Bewilligter Bootsplatz kann wegen Weganlage nicht mehr ungehindert erreicht werden. Wird überprüft 17 Parz. 3866 3865 3108: Nur Wegrecht auf Breite des geplanten Weges vorsehen. Pflege des Ufers ver- Kenntnisnahme bleibt in der Verantwortung des Eigentümers. Unterhalt des Wegs z.L. der Gemeinde. 17 Parz. 3866 3865 3108: Wegführung: Bei Einstieg auf Parz. 3866 sind die best. Bäume zu schonen (Fo- Wird überprüft toset1). Der best. Entwässerungsplatz darf nicht verändert werden. Verlassen von Parz. 3108 muss auf der Seeseite der ARA-Pumpe führen um nicht den ARA Schacht zu überqueren (unverzichtbarer Ver- bindungsweg zwischen den Ebenen darf nicht tangiert werden (Fotoset2)

AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 34 17 Parz. 3866 3865 3108: Schutzmassnahmen zu Haus und Grundstück müssen wirkungsvoll und natur- Wird überprüft nah gestaltet werden: Lockere Böschung mit Quader und ufergerechter Bepflanzung (Höhe mind.120cm). Dahinter: Aufschüttung des Grundstücks. Sitzplatz mit Holzaufbau anpassen. 17 Parz. 3614 3865: Best. Haus liegt knapp 6m vom See entfernt. Änderung der Bauzonenabgrenzung, Wird überprüft damit ein Uferabstand von 15m entsteht. Parz. 5436 der E1 zuweisen. Damit das Haus Eyweg 26/28 zurückgebaut werden kann, muss AGR sicherstellen, dass die Baubeschränkung 1956 ersatzlos gestri- chen wird. Die MW-Eingabe umfasst auch eine umfassende Dokumentation. 19b*, 19i*, 19o* Parz. 3419: Bei Uferwegplanung ist die Wegzeichnung im Grundbuchplan Nr. 16 zu beachten (Dienst- Kenntnisnahme barkeitsvertrag vom 14.2.1990/1286). Im südöstlichen Teil des Grundstücks bis zum Steg darf der ge- Wird überprüft plante Weg keinesfalls vom best. Weglein abweichen. Anschliessend ist der Pfad direkt dem Schilfgür- tel entlang zu führen (wegen baulichen Problemen und Belastung der Privatsphäre). Zum Schutze des Schilfgürtels: keine Bretterwand sondern natürliche Massnahmen. Pfad über eine Brücke unterhalb des Weihers führen (Schutz der dort laichenden und lebenden Kleintiere). Schutz der Privatsphäre mittels Maschendrahtzaun mit einer Höhe von ca. 140cm (19b) /180cm (19o) resp.mannshoch(19i). Bei der Treppen zu den Bootshäusern ist je 1 abschliessbare Türe anzulegen. Maschendrahtzaun oll auch Weiher schützen. Kein Rast-, Spiel- oder Beobachtungsplatz in diesem geschützten Naturbereich anle- gen. 19c* Parz. 4529: Der Weg darf nicht durch die verwilderte Zone führen (Habitat für Eisvogel und weitere Kenntnisnahme Wasservögel). Schutzwände wären hier unvernünftig, unästhetisch und der Natur in keiner Weise an- Wird überprüft gepasst. Privatsphäre der Bewohner ist zu gewährleisten (Umzäunung des Grundstücks). 19d* Parz. 4587: Steigung des Grundstücks stärker als in den Aquarellen dargestellt. Vorgeschlagene Bau- Kenntnisnahme weise ist falsch und damit auch die Kostenschätzung. Ohne die beiden Erholungsplätze (direkt am See Wird überprüft mit Steg und Ruderbootsanlegeplatz sowie der Sitzplatz mit Chemineegrill und Sitzgelegenheiten ober- Vgl. Kap. k) halb davon) wäre der Wert der Liegenschaft reduziert. Wenn Weg, dann dürfte dieser die alleinige pri- vate Benützung dieser 2 Plätze in keiner Weise behindern. Standort für Naherholung wird entschieden abgelehnt. Ein öffentlicher Picknickplatz wird mit allen Mitteln bekämpft. 19e* Parz. 3241: Damit die schützenswerte Uferzone sonst als Bade- und Spielweise genutzt würde, muss Kenntnisnahme das Wiesengelände per Zaun abgetrennt werden. Hafenbecken und Bootshaus muss gesichert werden. Wird überprüft Auf einem 10m Streifen entlang dem Ufer wird das Gebiet faktisch enteignet, weil es nach beidseitiger Vgl. j), p) und u) Absicherung des Weges nicht mehr zugänglich ist. mittel 3m hohem Zaun entlang dem Böschungsfuss muss sichergestellt werden, dass die Wegbenutzer nicht den Steilhang hinauf zum Haus gelangen kön- nen. Wegführung entlang den Hallenbad-Türen verletzt massiv die Privatsphäre; dies würde durch Ab- schirmwand oder Hecke mit Maschendrahtzaun verschlimmert.

AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 35 19f* Parz: 3417: Wegführung mit möglichst grosser Distanz zum Wohngebäude 75. Wegführung unterhalb Kenntnisnahme Brunnenanlage. Diverse Wasserleitungen vorhanden. Vor Haus 73 soll der Weg nicht zum jetzigen Ru- Wird überprüft heplatz ansteigen sondern weiter direkt dem Ufer seeseitig dem Affenbaum entlang führen. Umrundung des Bootsschopfes landseitig ist völlig unakzeptabel (zu nah an nordwestlicher Hausecke/Balkon). Je näher der weg dem Haus 73 kommt, je mehr Probleme gibt es mit Wasserleitungen, Abflüssen und Be- hältern. Mit Sanierung der Ufermauer (Störobjekt) einverstanden. Bei Rückbau Bootsschopf und Aufhe- bung Bootsplatzanlagen ist vollwertiger Ersatz zu leisten. Der Bootssteg muss 4 Boote aufnehmen kön- nen. Zusätzliche Einrichtungen sind nötig, da alle 3 Häuser offen gebaut sind, d.h. Untergeschosse nur um das Gebäude herum erreichbar sind. Haus 73 ist ganzjährig vermietet (nicht einbruchsicher). Ersatz des privaten Ruheraums zu Haus 73 müsste auf der südlichen Haushöhe links zu stehen kommen. Weist auf folgende Installationen hin: Schächte, Pumpenanlagen, Zu- und Ableitungen, Sicker- und Me- teorwasserleitungen. Weitere Forderungen: Sichtschutz und Zaunverstärkung südwärts (Haus 75). Ter- rainerhöhung, Sicht- und Lärmschutz entlang dem Ufer folgenden Weg (ab Grenze Südseite bis Stand- ort heutiger Bootsschopf). Ganze Westseite massiver Zaunbau. Abschluss-bzw. Sicherheitskonzept für alle 3 Häuser. Schutzmassnahmen gegen Vandalismus, Sicht, Lärm und Unratentsorgung durch Weg- benützer. 7-jähriger Labradorrüde würde sich nie an den Weg gewöhnen (tagelanges Geheul, Gebell und Gebrüll) und wahrscheinlich gänzlich durchdrehen. 19g* Parz. 4452: Positive natürliche Entwicklung des Grundstücks wird durch Wegbau um Jahre zurückge- Kenntnisnahme worfen. Natürliche Ansiedlung von Pflanzen und Tieren wird gestört. Wegen Sicherheit: Abzäunung Wird überprüft zum Haus erforderlich (Hecken). Nutzung von Holzstegen verursachen Trittschall und Lärm. Holzsteg- Vgl. k) konstruktion im Winter vereist. 19h* Parz. 3288,3443,3466: Unsinnige Kunstbauten nötig. Grosse Höhenunterschiede zu bewältigen. Weg Wird überprüft zerstört den Nistplatz von Enten. Befürchtung, dass der gesamte Garten der Liegenschaft Nr. 51 unbe- Vgl. k), p) und u) nützbar und damit enteignet wird. Auch mit teuersten Schutzmassnahmen kann der Eingriff in die Pri- vatsphäre nicht abgefedert werden. 19k* Parz. 3226: Durch den Wegbau müsste die Ufervegetation massiv zerstört werden. Geologie ist heikel. Vgl. k), p) Weg ist nur durch Fällen zahlreicher Bäume möglich. Massive Verletzung des Privateigentums. Nut- zung Bootshaus ist massiv eingeschränkt. Gefährdung durch Vandalen und Brandstifter erlauben keine Wegführung durch Parz. 3236. Recht auf ungestörte Nutzung des Privateigentums wird verletzt. Immis- sionen durch Spaziergänger. 19l* Parz. 2280: Bereits erstellter Trampelpfad um Tümpel reicht. Kenntnisnahme Wird überprüft

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19n* Parz: 3622: Zu grosse Wegdichte zur Wohleibrücke. Kanton Bern hat Recht eingestanden, auf Parz. Kenntnisnahme 3622 zweigeschossig zu bauen. Geplantes Wohnhaus wäre wegen Uferweg nicht mehr möglich. Wird überprüft Bootsplatz für Ruderer und den Rudersport (best. Konzession) würde durch Weg beeinträchtigt. Auf dem Grundstück stehen diverse 40jährige Anlagen, welche Bestandesgarantie haben. 27 Parz. 4413: Aufgrund der unklaren Linienführung nicht möglich, zum Wegverlauf Stellung zu nehmen. Kenntnisnahme Nach oben müssen entsprechende und kostspielige Schutzmassnahmen erfolgen. Im Grundstück be- Wird überprüft finden sich Leitungen und Quellfassungen, diese müssen geschützt werden. Beeinträchtigung des We- ges vom Wohnhaus zum Ferienhaus, da teilweise mit Uferweg identisch> Wertminderung. Das See- haus ist fälschlicherweise nicht als Ferienhaus gemäss Grundbuch sondern als Schopf in den Pla- nungsgrundlagen dargestellt. 38 Parz. 3314: Weg lässt wegen mehreren grossen alten geschützten Bäume nicht realisieren. Wird überprüft 39 Parz. 3313: Aussentreppe vom Wohnhaus zum Wohn- und Bootshaus am See würde durch den Weg Kenntnisnahme durchquert. Die Nutzung der Wohn- Aufenthalts und Aussenräume wird schwer gestört. Sicherheit nicht Vgl. auch m), p) mehr gewährleistet. Eigentumsfreiheit unverhältnismässig beschnitten. Rutschgefährdung. Absturzge- fahr. Weg nur 1.2m. 40 Parz. 3815: Wasserbecken müssen unbedingt funktionsfähig bleiben und dürfen nicht in einen Weg Kenntnisnahme integriert werden (Quellwasser auch für Nachbarhäuser). Wird überprüft 43 Parz. 3306 und 3239: Instabiler Grund. Hohe Aufwendungen für Stabilisierung des Hangs, wenn Ufer- Wird überprüft weg gebaut wird. Hohe Unterhaltskosten müssten von Gemeinde übernommen werden (inkl. periodi- Vgl. m), t) und u) sches Abholzen absturzgefährdeter Bäume). Verantwortlichkeit bei Schadenfällen würde der Gemeinde obliegen. Befürchtet Vandalismus. Zerstörung Privatsphäre. Massiver Eingriff in die unberührte Natur. 44 Parz. 3467: Östliche Grenze falsch in den Unterlagen eingetragen. Einsichtbarkeit ist grösser als darge- Wird überprüft stellt. Sichtschutz tut Not (unmittelbar an der Nordseite des Fussweges). Anschneiden der Böschung Vgl. u) könnte Probleme bringen (aufgeschüttet). Nicht einverstanden mit Dachentfernung. 45 Parz. 2977: Bereit, den Weg auf dem obersten Grundstücksteil anlegen zu lassen. Öffentliche Aufent- haltsflächen kommen nicht in Frage. Massnahmen zu Lasten des Wegbaus erforderlich (Schutz des Kenntnisnahme Privateigentums). Der See muss ungehindert für Bewohner zugänglich sein. Projektierter Weg wird Vgl. n) nicht geduldet. Bootsanbindeplätze 5 Bootsanbindeplätze sollen so lange wir möglich genutzt werden können. Ideen. Ausbaggerung einer Vgl. c), s) Fahrrinne zu den Bootsplätzen, Rechtwinklig vom Ufer abgehende Bootsstege/ Boots weiter draussen.

AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 37

Zu einzelnen Massnahmen L,M,4,10,14,20, Schutzwände werden abgelehnt: Vgl. k), n), p) 26,27,30,36,44, Verschandelung der Landschaft, Wanderer sind kanalisiert, positive Auswirkung auf Fauna wird 48 angezweifelt (4). Übermannshohe Palisadenwände und weitere immergrüne Sichtschutzmassnahmen führen zu kei- nem attraktiven Uferweg (10) Erlebnis- und Erholungswert für Uferwegbenutzer eingeschränkt (20,30) Schränkt Wohlbefinden von älteren oder behinderten Spaziergängern ein (L,26,36). Keine Lösung für die planerische und ästhetische Fehlleistung. Weg zwischen Land und Wasser wird für Tiere unterbunden(40). Sprayereien (44) Neue Störobjekte, lächerlich (45) 33 Schutzwände sind teilweise nötig und stören nicht. Kenntnisnahme A,4,27 Leinenpflicht für Hunde ist praktisch nicht durchsetzbar. Wie will man dies kontrollieren? Bei wesentlichen 21 Fahrverbot für Velos und Mountainbikes wird in verbotenen Zonen praktisch nicht kontrolliert (Konflikt Verstössen werden mit Fauna). Kontrollen nötig sein. L,4,26,36 Gehflächen aus Holz in schattigen und feuchten Gebieten problematisch ev. sogar gefährlich. Zugang Rettungsfahrzeuge für Rettungsfahrzeuge bei Unfällen nicht gewährleistet (26,36). müssen Uferweg nicht befahren kön- nen. Vgl. p) 10 Völlig unklar, wie Weg gebaut werden soll. Baukosten sind nicht zuverlässig abschätzbar. Detailliertes Pro- jekt mit Kosten wird noch erarbei- tet. E,F,10,16,19,20, Wegbreite: Vgl. h) 26,36 Entspricht in keiner Weise den üblichen Vorgaben (10,16) Uferweg muss sehr viel schmäler vorgesehen werden, als in Wohlen sonst bekannt (19) Nebeneinandergehen von 2 Personen ist nicht möglich (20), Weg zu wenig breit - Sicherheitsrisi- ko(26) Wegführung aus Kostengründen minimal ausgestalten (E) Der Weg ist mit 1.2m breite sehr schmal (36) Min. Wegbreite 1.2m +alle 50m Ausweichstellen für das Kreuzen von Rollstuhl/Rollstuhl (F)

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H,14,16 Mit temporärer Sperre des Uferweges nicht einverstanden (14). Temporäre Sperrung des Wegs zeigt Vgl. k) die Schwäche des Projekts (H,16). F Längsgefälle des Wegs: max. 6%, ausnahmsweise 12% (Hilfspersonal jedoch nötig). Auf Parzellen Vgl. i) 4452 und 3313 sind Treppen vorgesehen: Gemäss SN 521 500 Art. 32 müssen Treppenlifte oder He- bebühnen vorgesehen sein. 14 Sicherheitsbedürfnisse der Anwohner erfordern Einzäunung: Vgl. p) Mannshoher Zaun links und rechts des Wegs (14) F Keine Angaben, ob Vorkehren für Sehbehinderte vorgesehen sind. Aufgrund Pro- jektstand wurden noch keine Mass- nahmen definiert. H,16,20,28 Keine attraktive Wegführung: Zum Schutz der Natur und der Privatsphäre müssen über weite Strecken Vgl. k), p) und u) nebst Sichtschutzmassnahmen hohe Einfriedungen erstellt werden. D.h. immergrüner Tunnel mit über- mannshohen Palisadenwänden gegen den See hin. 14,19,27 Der Wegbau von der Wasserseite per Boot führt zu schwersten Beeinträchtigungen des als schützens- Wird überprüft wert erklärten Gebietes. Wegen Tektonik und Verlandung ist dieser Wegbau auch nicht möglich. 31 Rastplätze nicht in unmittelbarer Nähe von Anwohnern und naturschützerisch heiklen Gebieten planen. Vgl. n) 31 Uferschutzplan soll auch saisonale Verpflegungseinrichtungen regeln. Vgl. n)

21. Mai 2007 AGR

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Anhang 1

Wohlen: Uferwegplanung Inselrain Talmatt

Orientierungsversammlung Grundeigentümer 24. August 2006 20.00h 22.40h Protokoll

Anwesend: ARGE Uferweg Inselrain: J. Hänggi, A. Jaun, D. Rochat, HP. Meier, S. Montani Kant. Tiefbauamt: A. Schertenleib AGR: W. Hafner, R. Mühlemann, R. Wohlfahrt

1. Begrüssung

W. Hafner begrüsst die 42 interessierten Grundeigentümer und die Gemeindevertretung (C. Müller, R. Kiener, C. Camponovo, R. Gygax und R. Gallati) und stellt die ARGE Uferweg Inselrain und das AGR vor.

2. Ausgangslage/ Zielsetzungen (W. Hafner)

Der Gemeinderat hat im Jan. 2006 den Regierungsrat gebeten, die Ersatzvornahme Uferweg Inselrain- Talmatt einzuleiten. Der Regie- rungsrat wird also die Ersatzvornahme in Form einer kant. Überbauungsordnung beschliessen. Von 93 Gemeinden fehlen noch 7 Ufer- schutzplanungen; 5 werden demnächst in Kraft treten; Ersatzvornahmen gibt es lediglich in 2 Fällen.

Bereits im Jahr 1991 hat die Gemeindeversammlung Wohlen die Uferschutzplanung beschlossen. Alle Festlegungen sind heute rechtskräf- tig mit Ausnahme des Uferwegs. Der Regierungsrat und das Verwaltungsgericht hatte damals festgestellt, dass der Weg unmittelbar ent- lang dem Ufer möglich ist, die Rechtskraft aber wegen der fehlenden Vermassung nicht erlangen konnte.

Bei der vorliegenden Planung geht es also um die exakte Wegführung. Ziele des heutigen Abends: 1) Das AGR und die ARGE stellt das Uferwegvorprojekt vor und 2) Die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer können Fragen stellen, Hinweise zuhanden der weiteren Planung geben und Wünsche äussern.

AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 40 3. Rechtliche Randbedingungen (W. Hafner)

Die vorliegende Planung hat sich abzustützen auf - Richtplan des Regierungsrates (1985 an Pinwand aufgehängt) - SFG Art. 3: Der Uferweg muss Bestandteil der Uferschutzplanung sein. - SFG 1982 und Änderung 2002 (wird ausführlich erläutert).

4. Vorstellung des Entwurfs der Uferwegplanung (J. Hänggi)

Die ARGE hat die Aufgabe, das Wegprojekt im Detail zu planen. Die rechtskräftige Uferschutzplanung wird in diesem Bereich anzupassen resp. zu bereinigen sein. Resultat wird sein: Anpassung Überbauungsplan, Überbauungsvorschriften und Realisierungsprogramm. Dazu gehört auch der Erläuterungsbericht, worin insbesonders die Interessensabwägung nachvollziehbar dargestellt wird.

5. Belange der Geologie (S. Montani)

Aus geologischer Sicht ergeben sich im Bereich Inselrain- Talmatt Themenschwerpunkte im Bereich Erosion/ Abrutschen Lockergestein. Die Orte mit Klärungsbedarf sind eruiert. Bautechnisch ist der Weg realisierbar.

6. Ökologie, Naturschutz, Naherholung (A. Jaun)

A. Jaun erläutert die Bedeutung der Inselrainbucht: Dynamischer Lebensraum inf. Verlandungsprozess, Teil des national bedeutenden Ü- berwinterungsgebiet für Wasservögel, Lebensräume und Brutstandorte, Naherholungsraum, Wohnraum für Anwohner, etc.. Er nennt die Störfaktoren: Bauwerke am unmittelbaren Ufer, standortfremde Neophyten, Bootsverkehr, Ausbaggerungen, etc.. Der künftige Uferweg bie- tet Vorteile (Renaturierungsmöglichkeit zwischen Weg und Ufer, bessere Erreichbarkeit verlegter Bootsanbindeplätze, bessere Bekämp- fung Neophyten, etc.. Der künftige Uferweg führt aber auch zu Störungen: Leute weichen vom Uferweg ab, Abfall, Freilaufende Hunde, Weg als Barriere, etc.. Es sind Massnahmen zu treffen und umzusetzen, damit diese Störungen auf ein Minimum reduziert werden: Röh- richtgürtel als Sichtschutz, Abfallkübel, Wassergräben entlang Weg, Steg in heiklen Vegetationsbereichen, Kleintierpassagen, punktuelle Sichtschutzmassnahmen, Informationskonzept, zeitliche Sperrung etc.. Fazit: Der Weg kann ökologisch vertretbar realisiert werden. Der Verlandungsprozess soll nicht behindert werden. Monitoring ist wichtig.

7. Wegbau (HP. Meier)

HP. Meier erläutert die 6 Normalprofile. Die Wegbreite beträgt 1.20m. AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 41 8. Virtueller Rundgang Uferweg (J. Hänggi)

J. Hänggi präsentiert den neuen 1,2 km langen Uferwegabschnitt anhand von anschaulichen 3D-Skizzen. Bei jeder Parzelle wurden die Themen Natur/Naherholung, Geologie, Gestaltung + Massnahmen, Privatsphäre behandelt, eine Interessensabwägung vorgenommen und Prioritäten gesetzt. Der Uferweg ist nicht rollstuhlgängig und auch nicht velotauglich geplant.

9. Fragen und Diskussion

Die Wegbreite von 1.2m ist zu breit (Ballinari). Antwort: Bezüglich Wegbreite gibt es Richtlinien, aber keine exakten Vorgaben. Bei 1,2m Breite können 2 Personen nebeneinander gehen. Die Berner Wanderwege gehen ebenfalls von der Normbreite 1,2m aus.

Wieso ist der Weg nicht rollstuhlgängig (Oberleitner)? Müssen sich Familien mit Kinderwagen trennen, wenn sie den Uferweg benützen wollen (Schläpfer)? Antwort: Rollstuhlgängige Wege dürfen max. 6% Gefälle aufweisen. Die daraus resultierenden Rampen würden grosse Terraineingriffe verursachen. Weitere Gründe: Naturschutz (Schmälerung der Ufervegetation), Eingriff in die Privatsphäre der Anwohner, Platzgründe und Kosten.

Ist die Variante Hofenstrasse geprüft worden (Schläpfer)? Antwort: Ja, aber es gibt keine zwingenden Gründe, vom ursprünglich geplanten Uferweg abzuweichen. Die vorgeschriebenen Stiche (ebenso die sicherzustellenden Durchblicke und Einrichtungen am Wasser) bei rück- wärtiger Führung wäre ein grosser Eingriff in die Privatsphäre.

Was für Vorkehrungen werden getroffen, dass Leute auf dem Uferweg bleiben (Segginger)? Antwort: Je nach Nutzung entlang dem Weg wird punktuell anders reagiert. Sichtbezüge und Privatheitsgrad wird berücksichtigt

Wichtig ist die Sicherheit der Leute (von Gunten)? Antwort: Anliegen wird zur Kenntnis genommen. Wenn konkrete Lösungsansätze vor- handen sind, dann kann dies in der weiteren Planung noch aufgenommen werden.

Grosser Teil der Bevölkerung wird ausgeschlossen. Der Trampelpfad dient nur einer schmalen Bevölkerungsschicht. Es wird ein völlig fal- sches Bild in den Zeitungen vermittelt. Zudem besteht Unfallgefahr auf dem Uferweg (Messerli). Antwort: AGR hat bisher noch keine Zei- tungsartikel lanciert. Heute kann niemand der Gesellschaft in diesem Bereich ans Ufer.

Der Weg ist zu nah am See geplant. Die Wasservögel sind nicht geschützt. Es hat viele Leitungen. Was passiert, wenn diese kaputt ge- hen? 1981 und 1969 gab es Erdrutsche. Sicherheit ernst nehmen befürchtet vorallem Probleme in der Nacht (Schenk). Antwort: Der Weg wird präzise geplant. Der Fortbestand best. Leitungen muss gewährleistet werden. Der Weg muss von Gesetzes wegen einen starken Be- AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 42 zug zum See haben. Bereiche mit Ufervegetation werden selbstverständlich möglichst geschont. Der Uferabstand des Wegs ist nicht aus- schliessend massgebend für den Störungsgrad der Wasservögel. Topografie spielt ebenso eine Rolle. Unter Umständen ist ein Weg unmit- telbar beim Ufer aber abgeschirmt durch Schilf sinnvoller, als eine Wegführung auf halber Höhe (Sichtbezug). Die Geologie wird ernst ge- nommen. Deshalb ist eine Fachfrau dabei. Abklärungen finden vor dem Bau statt. Dabei wird sichergestellt, dass das Gewicht des Wegs auf den Fels und nicht auf das Lockergestein einwirkt.

Motion Buchs ist neuer als der Richtplan. Ist Wegführung nun klar oder unklar? Es wurde noch nichts über das Geld geredet (Bircher). Antwort: Der Richtplan gilt nach wie vor und muss wegen der Motion Buchs nicht angepasst werden. Wir stehen am Anfang der Detailpro- jektierung. Die Ingenieurarbeiten werden jetzt in Angriff genommen. Daraus resultiert dann die detaillierte Kostenschätzung, die im Reali- sierungsprogramm integriert wird. Die Linienführung des Wegs ist gesetzt. Wer bessere Lösungen einbringen kann, soll sich melden.

Kosten sind gefragt, insbesonders auch die Kosten für die Enteignung (Kissling). Was kostet der Trampelpfad (Oberleitner)? Antwort: Die Wegbaukosten belaufen sich auf CHF 600 000 bis CHF 700'000. 9 Uferwegvarianten wurden geprüft, bewertet und die Kosten geschätzt. Wenn Weg rollstuhlgängig, müsste schnell mal mit dem doppelten Betrag gerechnet werden. Bereits die Gemeinde hat entschieden, dass der Weg nicht rollstuhlgängig ausgeführt wird. Selbstverständlich entspricht der Weg den Vorgaben der Berner Wanderwege. Sämtliche Kosten auf Basis Projekt werden eruiert und bis zur öffentlichen Auflage vorliegen.

Werden bestehende Wege entschädigt? Werden die Erstellungskosten an die Grundeigentümer zurückgezahlt (Schenk)? Antwort: Kosten und die Finanzierung werden nach abgeschlossener Detailprojektierung vorgelegt.

Die Frequenzen auf dem künftigen Uferweg führen zur Zerstörung der Naturwerte. Viele Abgrenzungen werden nötig. Die Idee Brücke über nach Frauenkappelen und über Wohleibrücke zurück sollte weiterverfolgt werden (Kuhn). Es liegt eine absurde Planung vor. Ein Weg auf Seite Frauenkappelen wäre interessanter (Bender). Wieso macht der Kanton auf Seite Frauenkappelen keine Ersatzvornahme? Ant- wort: Das Gesetz verlangt auf jeder Seite einen Uferweg. Ein Ausweichen auf das andere Ufer ist demnach nicht möglich. Auf Seite Frau- enkappelen ist der Weg bereits ausgeführt; eine Ersatzvornahme ist deshalb nicht nötig.

Die Projektskizzen sind mässig. Profile stimmen nicht. Wieso können Grundeigentümer nicht mitwirken? Der Kanton wirft Nebelgranaten. AGR soll zu den Grundeigentümern kommen (Bachofen). Antwort: Im Moment liegt noch kein Ingenieurplan vor. In nächster Phase werden die Details geklärt. Wenn Probleme erkannt werden, können diese jetzt genannt und gelöst werden. Der Kanton hat heute die Grundeigen- tümer als erste informiert. Der Kanton wird Sprechstunden für die Grundeigentümer durchführen. Es besteht ausserdem die Gelegenheit, im Rahmen der Mitwirkung eine Eingabe zu machen.

Der Kanton geht sorgfältig und diskret vor. Grosses Kompliment für die vorliegende Arbeit und die Orientierung. Der künftige Uferweg wird übrigens nicht nur von Dieben und Vandalen benutzt. Es ist nicht tragisch, dass Seeanwohner keinen kleinen Teil des Privilegs abgeben wollen. Freut sich auf den Weg (Ballinari).

AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 43 Es besteht ein Konflikt mit meinem Weg. Glaubt Kostenschätzung nicht (Sterchi). Antwort: AGR bietet Gespräch an.

Grundeigentümer werden nicht ernst genommen (Bircher).

Der vorgeschlagene Uferweg ist eine Zwängerei. Idee Hofenstrasse weiterverfolgen (Lüdi). Antwort: Erklärung dazu wurde bereits abgege- ben.

10. Weiteres Vorgehen (W. Hafner)

Am Dienstag 29.8. 2006 findet die öffentliche Orientierungsversammlung statt. Die Unterlagen liegen ab 25.8. 2006 in der Bauverwaltung der Gemeinde und im AGR öffentlich zur Einsichtnahme auf. Schriftliche Eingaben sind möglich.

Am 19.9. und 20.9. finden jeweils von 17.00h bis 19.00h Sprechstunden für Grundeigentümer statt. Ort: AGR, Nydeggasse 11/13.

Anschliessend werden die Mitwirkungseingaben ausgewertet und im Mitwirkungsbericht festgehalten. Die Detailplanung wird an die Hand genommen.

Die öffentliche Auflage findet anfangs 2007 statt. Dann können Rechtsmittel ergriffen werden (Einsprache).

Anschliessend wird der Regierungsrat die kant. Überbauungsordnung genehmigen. Der Rechtsweg steht dann offen (Beschwerde).

Die vorliegende Präsentation wird nicht elektronisch abgegeben. Die Unterlagen liegen bei der Gemeinde und im AGR auf. Dort besteht die Möglichkeit, die benötigten Ausschnitte zu kopieren.

Das AGR freut sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit.

Schluss der Versammlung 22.40h

Für das Protokoll: Rolf Wohlfahrt

AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 44

Anhang 2

Wohlen: Uferwegplanung Inselrain Talmatt

Öffentliche Orientierungsversammlung 29. August 2006 20.00h 22.20h Protokoll

Anwesend: ARGE Uferweg Inselrain: J. Hänggi, A. Jaun, B. Schneeberger, HP. Meier, S. Montani AGR: W. Hafner, R. Mühlemann, R. Wohlfahrt

11. Begrüssung

W. Hafner begrüsst 124 Anwesende und stellt die ARGE Uferweg Inselrain und das AGR vor. Nachdem letzten Donnerstag die Grundeigen- tümer orientiert wurden, geht es heute um die Information der breiten Öffentlichkeit.

12. Ausgangslage/ Zielsetzungen (W. Hafner)

Der Gemeinderat hat im Jan. 2006 den Regierungsrat gebeten, die Ersatzvornahme Uferweg Inselrain- Talmatt einzuleiten. Der Regie- rungsrat wird also die Ersatzvornahme in Form einer kant. Überbauungsordnung beschliessen. Von 93 Gemeinden fehlen noch 7 Ufer- schutzplanungen; 5 werden demnächst in Kraft treten; Ersatzvornahmen gibt es lediglich in 2 Fällen.

Bereits im Jahr 1991 hat die Gemeindeversammlung Wohlen die Uferschutzplanung beschlossen. Alle Festlegungen sind heute rechtskräf- tig mit Ausnahme des Uferwegs. Der Regierungsrat und das Verwaltungsgericht hatte damals festgestellt, dass der Weg unmittelbar ent- lang dem Ufer möglich ist, die Rechtskraft aber wegen der fehlenden Vermassung nicht erlangen konnte.

Die Bevölkerung von Wohlen konnte sich im Frühjahr 2004 abermals zur Uferwegführung äussern. Von den 734 Rückmeldungen bekannte sich eine Mehrzahl zur Wegführung direkt am Ufer entlang.

Bei der vorliegenden Planung geht es also um die exakte Umsetzung dieses Wunsches. Ziele des heutigen Abends: 1) Das AGR und die ARGE stellt das Uferwegvorprojekt vor und 2) Die Anwesenden können Fragen stellen, Hinweise zuhanden der weiteren Planung geben und Wünsche äussern.

AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 45 13. Rechtliche Randbedingungen (W. Hafner)

Die vorliegende Planung hat sich abzustützen auf - Richtplan des Regierungsrates (1985 an Pinwand aufgehängt) - SFG Art. 3: Der Uferweg muss Bestandteil der Uferschutzplanung sein. - SFG 1982 und Änderung 2002 (wird ausführlich erläutert).

14. Vorstellung des Entwurfs der Uferwegplanung (J. Hänggi)

Die ARGE hat die Aufgabe, eine kantonale Überbauungsordnung aufgrund eines konkreten detaillierten Wegprojekts auszuarbeiten. Die rechtskräftige Uferschutzplanung wird in diesem Bereich anzupassen resp. zu bereinigen sein. Resultat wird sein: Anpassung Überbau- ungsplan, Überbauungsvorschriften und Realisierungsprogramm. Dazu gehört auch der Erläuterungsbericht, worin insbesonders die Inter- essensabwägung nachvollziehbar dargestellt wird.

15. Belange der Geologie (S. Montani)

Aus geologischer Sicht ergeben sich im Bereich Inselrain- Talmatt Themenschwerpunkte im Bereich Erosion/ Abrutschen Lockergestein. Die Orte mit Klärungsbedarf sind eruiert. Bautechnisch ist der Weg realisierbar.

16. Ökologie, Naturschutz, Naherholung (A. Jaun)

A. Jaun erläutert die Bedeutung der Inselrainbucht: Dynamischer Lebensraum inf. Verlandungsprozess, Teil des national bedeutenden Ü- berwinterungsgebiet für Wasservögel, Lebensräume und Brutstandorte, Naherholungsraum, Wohnraum für Anwohner, etc.. Er nennt die Störfaktoren: Bauwerke am unmittelbaren Ufer, standortfremde Neophyten, Bootsverkehr, Ausbaggerungen, etc.. Der künftige Uferweg bie- tet Vorteile (Renaturierungsmöglichkeit zwischen Weg und Ufer, bessere Erreichbarkeit verlegter Bootsanbindeplätze, bessere Bekämp- fung Neophyten, etc.. Der künftige Uferweg führt aber auch zu Störungen: Leute weichen vom Uferweg ab, Abfall, Freilaufende Hunde, Weg als Barriere, etc.. Es sind Massnahmen zu treffen und umzusetzen, damit diese Störungen auf ein Minimum reduziert werden: Röh- richtgürtel als Sichtschutz, Abfallkübel, Wassergräben entlang Weg, Steg in heiklen Vegetationsbereichen, Kleintierpassagen, punktuelle Sichtschutzmassnahmen, Informationskonzept, zeitliche Sperrung etc.. Fazit: Der Weg kann ökologisch vertretbar realisiert werden. Der Verlandungsprozess soll nicht behindert werden. Monitoring ist wichtig.

AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 46 17. Wegbau (HP. Meier)

HP. Meier erläutert die 6 Normalprofile. Die Wegbreite beträgt 1.20m. Ausserdem werden Massnahmen zum Schutz der Privatsphäre aufgezeigt.

18. Virtueller Rundgang Uferweg (J. Hänggi)

Insgesamt wurden 9 Varianten der Uferwegführung ausgearbeitet und aufgrund folgender Kriterien beurteilt: Image für Gemeinde, Erlebnis, Störungen, Gesetzeskonformität, Kosten. Schliesslich wurden 3 Varianten in der Mitwirkung 2004 vorgestellt. Die Bevölkerung wünschte die Wegvariante unmittelbar dem Ufer entlang. Der Gemeinderat hat in der Folge das Vorprojekt in Auftrag gegeben. Dieses liegt nun vor.

J. Hänggi präsentiert den neuen 1,2 km langen Uferwegabschnitt anhand von anschaulichen 3D-Skizzen. Bei jeder Parzelle wurden die Themen Natur/Naherholung, Geologie, Gestaltung + Massnahmen, Privatsphäre behandelt, eine Interessensabwägung vorgenommen und Prioritäten gesetzt. Der Uferweg ist nicht rollstuhlgängig und auch nicht velotauglich geplant.

19. Fragen und Diskussion

Ausgezeichnete Präsentation. Gute Illustrationen. Wieso wird nicht gleichzeitig mit kant. UeO die Baubewilligung für den Weg verknüpft? Es könnte doch Zeit eingespart werden (Hans Zimmermann). Antwort: Die Gemeinde Wohlen wurde angefragt, ob der Kanton das soge- nannte koordinierte Verfahren einleiten soll. Die Gemeinde will UeO und Baugesuch trennen.

Frage nach den Finanzen. Vermutet aufgrund der gezeigten Eingriffe, dass es teuer wird. Wer möchte überhaupt den Weg? Findet Varian- te Hofenstrasse besser; dieser wäre auch kinderwagentauglich (Klaus Lang, Uettligen). Antwort: Das Resultat der Mitwirkung 2004 ist klar: Wegvariante unmittelbar dem See entlang. Die Kosten sind der Bevölkerung bekannt (Botschaft). Die Bevölkerung favorisierte die Variante nicht zuletzt auch aus Kostengründen. Der Kanton zahlt 50% der Planungskosten und 60% der Realisierungskosten. Der Stimmbürger des Kantons Bern will diesen Weg (SFG 1982) und die Bevölkerung von Wohlen will diesen Weg (17.9.1991 Beschlussfassung Uferschutzplan, Ergebnis Mitwirkung 2004).

Von der Wegführung unmittelbar dem Ufer entlang kann abgewichen werden. Die privaten Interessen wurden bisher nicht erwähnt (Beat Wieland). Antwort: Es liegt sehr wohl eine differenzierte Beurteilung vor, bei denen nebst den öffentlichen Interessen auch die privaten Inte- ressen abgewogen wurden. Auch bei den weiteren Arbeiten wird eine umfassende Interessensabwägung gemacht.

Der Weg kostet ¾ Mio. Fr. Es gibt auch Landumlegungen und Enteignungen in der Bauzone. Mit welchen Kosten rechnet der Kanton (C. Lauterburg, Uettligen)? Antwort: Die Prozesskosten können nicht abgeschätzt werden. Der Weg liegt nicht in der Bauzone. Die Lander- AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 47 werbskosten werden in der Kostenschätzung eingerechnet. Basis für die Kostenberechnung bildet das detaillierte Bauprojekt. Im Falle des koordinierten Verfahrens könnten Kosten eingespart werden.

Grosse Bedenken wegen Topogafie (Rutschungen, Unfälle). Heit Sorg zum Wohlensee besitzt umfassende Dokumentation. Gefälle be- trägt bis zu 110%; die gezeigten Bilder sind falsch. Bretterzaun entlang Uferweg ist keine Qualität. Befürchtet unattraktiven Weg. Junge Eisvögel im Ufergehölz werden gestört (S. Schenk). Antwort: Für alle Informationen und Dokumente ist der Kanton dankbar. Die Bilder sind nicht manipuliert. Die Geologie und die Rutschungen sind bekannt. Rutsche entstanden immer in Zusammenhang mit Hochbauten und Un- terkellerungen. Darum wird der Hang in heiklen Gebieten nicht angeschnitten sondern Lehnenkonstruktionen verwendet (Montani). Das U- fergehölz soll gefördert werden. Es soll ein Prozess stattfinden offene Wasserfläche> Hartholzaue. Wände an geeigneten Orten können durchaus für Beobachtungen attraktiv sein (Jaun).

Erfreut über das Wegprojekt. Unterlagen sind sorgfältig ausgearbeitet und die Interessen sind gut abgewogen worden. Divergierende An- liegen sind unter einen Hut gebracht worden. Uferweg ist willkommen für Leute, die nicht wie Frau Schenk Aussicht auf den See haben. Stellt sich vor, dass der Weg rücksichtsvoll und bewusst genutzt wird. Für die Bevölkerung gibt sich die einmalige Gelegenheit, Neues ken- nen zu lernen (Peter Fluri, Präs. Natur- und Vogelschutz Wohlen).

Der Weg ist eine Zwängerei. Es gibt viele Einschränkungen z.B. Hunde an die Leine, nicht velotauglich, Schliessung im Winter (Klaus Lang Uettligen).

Die Sanierung der Hofenstrasse kostet auch noch. Bei der Wohleibrücke sind Vandalenakte und Verschmutzungen sehr wohl ein Thema (Diana Blum).

Gibt es Vergleichbares mit Wohlen (Hans Hege)? Antwort: Bei der zweiten Gemeinde, bei der eine Ersatzvornahme eingeleitet wurde, herrscht teilweise eine ähnliche Problemstellung.

Befürchtet Störungen am Tag, die nicht geduldet werden können (Familienmitglieder machen Nachtarbeit). Fällte bereits 20-30 Bäume. Wenn Uferweg da ist, werden keine Bäume mehr auf eigene Kosten gefällt. Ist nicht einverstanden, dass bestehende Treppe benutzt wird. Hat letzte Woche eine Eingabe gemacht und noch nichts gehört (Sterchi). Antwort: Wird zur Kenntnis genommen. Die schriftlichen Einga- ben werden auf jeden Fall ausgewertet Herr Sterchi muss sich jedoch etwas gedulden. Wie bereits erwähnt, wird das Bauprojekt noch präzisere Aussagen machen.

Freut sich auf den Weg. Hofenstrasse wäre nicht attraktiv. Gibt es eine Gemeindeversammlung (Augsburger, Hinterkappelen)? Antwort: Zum Plan kann die Gemeindeversammlung nichts mehr sagen. Der Gemeinderat hat dies aus den Händen gegeben. Hingegen muss spä- ter über den Baukredit abgestimmt werden.

Schade, dass Rollstuhlfahrer ausgeschlossen sind (Ursula Neuenschwander, Hinterkappelen). Wenn öffentliche Hand baut, muss der Weg AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 48 zwingend rollstuhlgängig sein (Werner Roth, Innerberg). Ist enttäuscht, dass der Nachweis i.S. der Behindertengerechtigkeit nicht erbracht wurde. 40-50% der Bevölkerung wird ausgeschlossen. Gemäss Behindertengleichstellungsgesetz ist die Rollstuhlgängigkeit nochmals zu thematisieren; zumindest müsste eine alternative attraktive Wegführung sichergestellt werden (Ihle, Hinterkappelen). Antwort: Niemand be- streitet den Grundsatz, dass der Uferweg rollstuhlgängig sein soll. Die schwierigen Terrainverhältnisse machen ihn eher unmöglich. Das Verwaltungsgericht hat 1997 festgehalten, dass behindertengerechte Wege nicht überall möglich sind.

Ist enttäuscht, dass niemand versucht, den andern zu verstehen und das Projekt verzögert. Die Hofenstrasse mit den Stichen und Terras- sen ist auf alle Fälle keine Alternative oder würden die Grundeigentümer dort dies zulassen? Das Verfahren kostet viel Geld. Der Ge- meinderat Wohlen muss zwingend den Entscheid gegen das koordinierte Verfahren überdenken (Dubs, Hinterkappelen). Antwort: Die Ge- meinde kann bis zur öffentlichen Auflage auf den Entscheid zurückkommen und dem AGR den Antrag stellen, dass koordinierte Verfahren einzuleiten.

20. Weiteres Vorgehen (W. Hafner)

Die Unterlagen liegen bis zum 26.9.2006 in der Bauverwaltung der Gemeinde und im AGR öffentlich zur Einsichtnahme auf. Schriftliche Eingaben sind möglich. Anschliessend werden die Mitwirkungseingaben ausgewertet und im Mitwirkungsbericht festgehalten. Die Detail- planung wird an die Hand genommen. Die öffentliche Auflage findet anfangs 2007 statt. Dann können Rechtsmittel ergriffen werden (Ein- sprache). Anschliessend wird der Regierungsrat die kant. Überbauungsordnung genehmigen. Der Rechtsweg steht dann offen (Beschwer- de).

W. Hafner bedankt sich für das gute Gespräch.

Schluss der Versammlung 22.20h

Für das Protokoll: Rolf Wohlfahrt

AGR Mitwirkungsbericht Uferweg Inselrain Talmatt (Ersatzvornahme) Seite 49